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Montag, 24. Oktober 2022

W3.0094III-IV: Ein Wochenende in Sachsen-Anhalt

Kreisligaspiel in der Börde mit dem Rad

TSV 1990 Hornhausen

0:3 (0:3)

SV Blau-Weiß Empor Wanzleben

- Datum: Samstag, 22. Oktober 2022 – Beginn: 15.00
- Wettbewerb: Bördeliga (10. Spielklasse, 5. Amateurliga)
- Ergebnis: 0-3 nach 90 Minuten (45/45) – Halbzeit: 0-3

- Tore: 0-1 14. Brian Enrico Peters (Elfmeter), 0-2 28. Brian Enrico Peters, 0-3 31. Shahin Farho

- Gelbe Karten, Rote Karten: hatte der Schiri nicht mit...

- Austragungsort: Sportplatz Hornhausen (Kap. 1.100, davon 100 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 110 (davon 65 zahlende/Vollzahler und mind. 15 Gästefans)
- Spielbewertung: 6,0/10

Former border (East and West Germany)

Photos with English commentary (FLICKR):

a) 10th Division: Hornhausen vs. Wanzleben

b) Börde (Saxony-Anhalt): Hornhausen, Ohrsleben, former border between Söllingen and Ohrsleben

Von Braunschweig aus sind manche Orte in Sachsen-Anhalt so nah, dass man – zumindest bei gescheitem Trainingszustand wie meinem – da mit dem Fahrrad hinfahren kann. Die nächstgelegenen Fußballvereine sind zwar eher in der Ecke um Osterwieck, aber etwas weiter nordöstlich sind die Gemeinden Großes Bruch und Oschersleben auch recht nah. Zum Beispiel der Ortsteil Hornhausen. Das Dorf war mir beim Durchfahren von Staßfurt nach Braunschweig mal aufgefallen, da es dort mehrere Furten gibt, sowie man die asphaltierte Hauptstraße verlässt. Insgesamt ist der Ort doch vielfach heruntergekommen, es gibt kaum asphaltierte Straßen, mindestens vier Furten, eine ganz schicke Kirche und natürlich auch einigen Leerstand, u.a. das verfallene Schloss.

Der Sportplatz passt gut zu dem Ort: einige der Holzbänke sind kaputt, Wände sind teils beschmiert, andererseits aber auch mit guten Graffiti mit Vereinswappen versehen, die Tribüne hat vor den Bänken auch zwei Stehreihen, es gibt viele alte und große Bäume zu sehen – auch das Kassenhaus, welches an das Kabinengebäude anschließt, ist ansehnlich. Bei der Preistafel krieg man aber eher Augenkrebs: 3€ für diese Gurkenliga ist ja wie im Westen...

Das Spiel war insgesamt ganz OK, doch der Gast von Blau-Weiß Empor Wanzleben – das letzte Mal, als ich die habe spielen sehen, war Anfang der 00er Jahre in der Verbandsliga(!); noch schlimmer abgestürzt in der Region ist ja Völpke (eine Liga tiefer als Wanzleben) – war einfach klar besser. TSV Hornhausen bekam nichts auf die Reihe in Halbzeit eins und geriet folgerichtig 0:3 in Rückstand. Nach der Pause war Hornhausen zumindest in der Defensive besser, sodass es trotz weiterer Chancen der Wanzleber beim 0:3 blieb. Die Angriffe von Hornhausen waren allesamt harmlos, so manches Einsteigen aber nicht unbedingt, sodass man sich doch über die sehr lasche Linie des Unparteiischen wundern musste. Aber gut war, dass er auch entsprechend lasch mit Abseitspfiffen umging: nur bei klarem Abseits wurde abgepfiffen, wo unklar war ob gleiche Höhe oder vllt. 30cm im Abseits, ließ er weiterlaufen.

In einigen Nachbarorten wird zumindest in Spielgemeinschaft noch Fußball gespielt, teilweise sogar Landesklasse, doch in Ohrsleben ist der Platz nur noch eine Pferdeweide und der kleine Nebenplatz ein Bolzplatz, der genutzt werden kann. Das Vereinsheim scheint zu verfallen, wie vieles andere in dem an sich ganz schönen Dorf. TSV Eintracht Ohrsleben hat aber seit gut 10 Jahren keinen Spielbetrieb mehr.

Den Hinweg legte ich über Söllingen und Ohrsleben, den Rückweg über Hötensleben, Schöningen etc.

TSV 1990 Hornhausen 0:3 SV Blau-Weiß Empor Wanzleben

Statistik Samstag:

- Grounds: 3.215 (1; diese Saison: 86 neue)
- Sportveranstaltungen: 4.582 (1; diese Saison: 101)

- Tourkilometer: 130km Rad
- Saisonkilometer: 17.250 (16.380 Auto, davon 0 Mietwagen/ 870 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Schiff, Fähre / 0 Bus, Bahn, Straßenbahn)

- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 22 [letzte Serie: 17, Rekordserie ohne 0-0: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 2 des Jahres 2021 (04.-10.01.), d.h. seit 94 Wochen in Folge [letzte Serie: 30 Wochen von KW22/2020-51/2020; Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020].

Hergisdorf

Derby auf einem Sportplatz mit Haldenpanorama im Mansfelder Land

SG SV Germania Hergisdorf I / SV Wacker Helbra II

5:1 (1:1)

SV Eintracht Kreisfeld 1911 II

- Datum: Sonntag, 23. Oktober 2022 – Beginn: 11.00
- Wettbewerb: 1. Kreisklasse Mansfeld-Südharz, Staffel 1 (11. und unterste Spielklasse, 6. Amateurliga)
- Ergebnis: 5-1 nach 95 Minuten (46/49) – Halbzeit: 1-1

- Tore: 1-0 14. Schlotter, 1-1 44. L.J. Kühnemund, 2-1 55. Westphal, 3-1 71. Schlotter, 4-1 73. Schlotter, 5-1 75. Westphal

- Gelbe Karten: NN, NN (Hergisdorf), NN, Siepan (Kreisfeld)

- Rote Karten: 63. Siepan von Kreisfeld (Rot wg. angeblicher Tätlichkeit)

- Austragungsort: Sportplatz Hergisdorf (Kap. 750 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 100 (davon 76 zahlende und ca. 30 Gästefans)
- Spielbewertung: 6,5/10

Photos with English commentary (FLICKR):

a) 11th Division: Hergisdorf vs. Kreisfeld Reserves

b) Mansfelder Land: Hergisdorf

Am Samstag ging es mit dem Auto deutlich weiter südlich in Sachsen-Anhalt herum. Erster Halt: Hergisdorf. Im Mansfelder Land fehlen mir noch ein paar Sportplätze, so auch dieses besonders schöne Exemplar oberhalb der Ortschaft auf einem Berg mit Blick auf eine Halde, deren schwarze Gipfel über die nun buntbelaubten Bäume ragen.

Das Dorf ist für die Region typisch mit engen Gassen, oft mit Schlacke befestigt, einem Bachlauf mitten im Ort und einer alten Kirche auf einem Hang. Viele Häuser sind natürlich recht heruntergekommen.

Die Sportanlage ist aber gut gepflegt – und der Kick war auch ein gepflegtes Nachbarschaftsduell zwischen der Spielgemeinschaft der I. Mannschaft der Germania Hergisdorf und der II. von Wacker Helbra sowie der Eintracht Kreisfeld Reserve.

Das lange Zeit ausgeglichene Spiel ging bei 1:1 in die Pause, wobei auch in Hälfte eins der Gastgeber schon mehr Chancen hatte. Nach der Pause verlagerte sich das Geschehen noch mal deutlicher in die Kreisfelder Hälfte und Hergisdorf ging ein zweites Mal in Führung. Nach einem Hergisdorfer Foul und der Kreisfelder Revanche, die in einer roten Karte endete, entglitt Kreisfeld die Partie vollends und Hergisdorf/ Helbra II siegte 5:1. Mit der insgesamt schwachen und im Zweifel offensichtlich gegen Kreisfeld agierenden Schiedsrichterleistung hatte das dann wirklich nichts mehr zu tun – Hergisdorf spielte einfach souverän und siegte verdient!

SG Germania Hergisdorf I / Wacker Helbra II 5:1 Eintracht Kreisfeld II

Torloses Leuna-Spitzenspiel im Burgenlandkreis

SG Blau-Weiß Bad Kösen

0:0

TSV Leuna 1919

- Datum: Sonntag, 23. Oktober 2022 – Beginn: 14.00
- Wettbewerb: Landesklasse Sachsen-Anhalt, Staffel 7 (8. Spielklasse, 3. Amateurliga)
- Ergebnis: 0-0 nach 93 Minuten (46/47) – Halbzeit: 0-0

- Tore: null

- Gelbe Karten: Kevin Degner (Leuna)

- Rote Karten: keine

- Austragungsort: Anton-Zinner-Sportstätte (Kap. 2.000, davon 50 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 200 (davon angeblich nur 91 zahlende, Leunafans: mindestens 40)
- Spielbewertung: 4,0/10

Photos with English commentary (FLICKR):

a) 8th Division: Bad Kösen vs. TSV Leuna

b) Burgenlandkreis: Bad Kösen, Leislau, Altlöbnitz, Tultewitz & c) Football Grounds Leislau, Altlöbnitz

Zügig ging es nach Bad Kösen weiter, wo ich zum Anstoß für 3,50€ die sehr schön mit historischen Fotos gestaltete Eintrittskarte entgegennahm. Etwa 200 Zuschauer, kaum doppelt so viele also wie in Hergisdorf, fanden sich hier ein. Sicherlich 40, 45 Leunaer darunter. Die Sicht ist durch die komisch umgebaute Anlage nicht sonderlich gut. Gute Roster gab es aber. Und vom Spiel bekam man dennoch genug mit. Es ist auch einfach zu beschreiben: Bad Kösen (aus irgendeinem Grund Dritter) rührte Beton an gegen Leuna (Erster) und war damit leider erfolgreich. Torchancen für Bad Kösen gab es glaube ich genauso viele wie Tore in der gesamten Partie: null. Leuna schoss daneben, auf den Tormann, über die Latte – einmal sogar an den Pfosten... Leider also eine Nullnummer.

Ich weigere mich an dieser Stelle positive Worte zum Gastgeber zu verlieren: Aufopferungsvoll und mit beherztem Einsatz verteidigt? Klar! Aber das kann doch nicht das Einzige sein, was man in der Landesklasse können muss! Das ist einfach Anti-Fußball, was keiner sehen will – da wünsche ich Blau-Weiß Bad Kösen diese Saison noch viele schöne 0:1 Niederlagen durch Treffer in der Nachspielzeit!

Bei Leuna fehlte halt mal die Genauigkeit oder das Glück – wichtig ist auch, dass man die Konterversuche der Gastgeber stets unterbinden konnte. Da sieht man wenigstens – im Gegensatz zum Gastgeber – warum Leuna diese starke Tabellenposition innehat. Beim nächsten Spiel gibt es sicher wieder Torerfolge für den TSV!   

Blau-Weiß Bad Kösen 0:0 TSV Leuna 1919

Nach diesem eigentlich guten, aber aufgrund des Resultats natürlich enttäuschenden Spiel besuchte ich noch drei Dörfer in der Umgebung von Bad Kösen, die ich zuvor maximal durchfahren hatte.

Leislau, Altlöbnitz und Tultewitz – alle drei sind sehr kleine, eng bebaute und ganz überwiegend mit alten Häusern bestückte Dörfer. In allen dreien gibt es auch ansehnliche Kirchen. Jene in Leislau war sogar noch offen und innen auch sehenswert.

Tultewitz

Statistik Sonntag:

- Grounds: 3.216 (1; diese Saison: 87 neue)
- Sportveranstaltungen: 4.584 (2; diese Saison: 103)

- Tourkilometer: 400km Auto
- Saisonkilometer: 17.650 (16.780 Auto, davon 0 Mietwagen/ 870 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Schiff, Fähre / 0 Bus, Bahn, Straßenbahn)

- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 0 [letzte Serie: 23, Rekordserie ohne 0-0: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 2 des Jahres 2021 (04.-10.01.), d.h. seit 94 Wochen in Folge [letzte Serie: 30 Wochen von KW22/2020-51/2020; Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020].

Sonntag, 30. Oktober 2011

W274III: Enttäuschend war das Spiel nur für den NSV und die Presse

SG Fortuna Bad Bibra II 1:5 SG Blau-Weiß Bad Kösen II
Datum: Samstag, 29. Oktober 2011 – Anstoß: 12.00
Wettbewerb: 1. Kreisklasse Burgenlandkreis, Staffel 1 (11. und unterste Spielklasse, 6. Amateurliga)
Ergebnis: 1:5 nach mind. 90 Min. (45/45+) – Halbzeit: 0:2
Tore: 0-1 7. (11), 0-2 44. (10), 0-3 55. (10), 0-4 60. (11), 1-4 66. (Eigentor), 1-5 ? (?)
Verwarnungen/ Platzverweise: keine?
Spielort: Sportplatz Bad Bibra/ Am Schwimmbad (Kap. 1.100 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 30 (davon ca. 2 Gästefans)
Unterhaltungswert: 2,0/10 (So ein kopfloses Gekicke ist auch für die Kreisklasse ungewöhnlich schlecht)

Naumburger SV 05 II 2:4 TSV Leuna 1919
Datum: Samstag, 29. Oktober 2011 – Anstoß: 14.00
Wettbewerb: Landesklasse Sachsen-Anhalt, Staffel 6 (8. Spielklasse, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 2:4 nach 94 Min. (46/48) – Halbzeit: 1:2
Tore: 0-1 5. Toni Feist, 0-2 25. Nino Hammerschmidt, 1-2 38. David Vincenz, 2-2 48. Torsten Menzel, 2-3 70. Toni Feist, 2-4 85. Nino Hammerschmidt
Verwarnungen: Steven Hagge, Marius Grosse (NSV II); Ronny Wenzel (TSV)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportanlage Hallescher Anger (Kap. 2.000, davon 50 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 100 (davon 80 zahlende und ca. 35 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Spannendes und sehenswertes Spiel zweier weitestgehend gleichwertiger Teams)
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Photos and English version:

Da die Reserve des Naumburger SV leider die Klasse hielt, stand heute für den TSV Leuna ein schwerer Gang an. Auch wenn das einige – und allen voran Mannschaftsverantwortlicher Gisbert Schmidt – nicht zugeben wollten: dieses Spiel war doch etwas anderes, als wenn man beim 1. FC Weißenfels oder dem SV Teuchern spielt. Denn dass beim NSV hart bis unfair oder gar asozial von zumindest einem Teil der Mannschaft und deren Umfeld zu Werke gegangen wird, konnten mir auch Spieler anderer Mannschaften bestätigen. Bei einem Spiel gegen Leuna war es in der vergangenen Saison (April 2011) auch völlig ausgeartet. Meinen Bericht zu dem Spiel der Landesklasse, das es am häufigsten in die Lokalpresse schaffte, gibt es hier zu lesen: [LINK http://merseburg-groundhopping.blogspot.com/2011/04/w246ii-diesmal-war-der.html ]. Den Vorschaubericht der MZ brauch ich gar nicht zu verlinken – der triefte regelrecht vor Erwartung eines neuen Skandals. Für die Presse sollte dieses Spiel allerdings genauso enttäuschend sein wie für den Naumburger SV. Gut so!
Aber wenn wir auch schon beim Thema Lokalpresse sind, muss der Fairness halber auch ein Artikel vom 22. September erwähnt werden, in dem Anke Losack (wer auch sonst bei dieser Redaktion?!) ein Porträt von Ronny Goloiuch als Spieler bringt, nötige Kritik am Sportgericht hervorbringen lässt und sich vor allem zu den Strafanzeigen gegen Tim Romahn (was ein klares Bild der schlampigen und inkompetenten Arbeit der Staatsanwaltschaft zeichnet) und dem Schaden (besonders finanzieller Art wegen Ausbildungsausfall und Arztbesuchen) für Ronny äußert. Naumburger Reaktionen bleiben dabei aber nicht außen vor, was einen kompetent verfassten Artikel auch ausmacht. Wenn der Redakteur Frau Losack nicht gerade zu Unsinn anstachelt, kommen von ihr auch immer gute Berichte.

Dass von mir immer gute Bericht kommen, haben mir übrigens schon Dutzende Leute verschiedener Vereine (und auch außerhalb des Sports) bescheinigt. Da meine Berichte auch wegen ihrer Ausführlichkeit und Detailtreue gelobt wurden, will ich mal niemanden enttäuschen, in dem ich das Vorspiel allzu kurz kommen lasse.

Also bevor wir uns an den Halleschen Anger begaben, suchten wir den Sportplatz am Schwimmbad von Bad Bibra auf. Der liegt landschaftlich ganz nett, aber kein Vergleich zu z.B. Löbitz, in bergiger Umgebung und hat einen kleinen Graswall mit gepflegter Bepflanzung, ein ganz schönes Gefälle zum Schwimmbad hin und ein sehr großes Vereinsheim zu bieten. Die Reserve der Fortuna kickte gegen die Zweitvertretung von Blau-Weiß Bad Kösen und geriet schnell in Rückstand. Ebenso schnell sackte das Niveau des Spiels aber auch ins Bodenlose ab. Dass der Gast aus dem richtigen Kurort – Bad Bibra als Kurort ist ein Witz! – auf Platz 3 steht, war nicht zu sehen. Das kopflose Gebolze war auch bei Bad Kösen grauenhaft. Eine ganz selten gute Aktion nutzten sie allerdings zum 0:2. Auch nach der Pause war das Spiel kaum besser, nur erzielte Bad Kösen noch vier weitere Treffer – davon allerdings ein Eigentor – gegen die völlig unbedarfte Bad Bibraer Reserve. 1:5 also am Ende.
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Am Halleschen Anger dann entwickelte sich ein Spiel, das wie von mir erwartet völlig normal, mit einer recht niedrigen Zahl von Fouls und keinerlei Unsportlichkeiten verlief. Was die Presse da erwartet hatte? Da waren zwei professionelle Fotografen zugange – beim letzten Mal war nicht einer da!

Ich denke, dass die Fairness des Spiels weniger daran lag, dass Tim Romahn, der ja wie gesagt erst vom Sportgericht die Bestätigung bekam, dass ein Tritt gegen den Kopf eines sicher den Ball festhaltenden Torwarts nur zwei Spiele Sperre wert ist und dann von der Staatsanwaltschaft mit ihrer Untätigkeit angedeutet bekam, dass eine bei einer Sportveranstaltung von einem Spieler begangene Straftat (gefährliche Körperverletzung mit bedingtem Vorsatz nämlich) völlig nebensächlich ist und das alles ja deshalb nicht besonders schlimm sein kann, bei diesem Spiel nicht anwesend war. Das Verhalten des NSV-Trainers bei diesem Spiel im April und auch in anderen Spielen gegenüber anderen Mannschaften lässt nicht darauf schließen, dass er aus Rücksicht auf Ronny und andere Leunaer den Treter Romahn absichtlich draußen gelassen hätte. Aber vielleicht war er ja in der Tat spielberechtigt und verzichtete in Anbetracht der Tatsache, dass ein nicht-willkürliches Sportgericht ihm locker 20 Spiele Sperre auferlegt hätte (und er somit erst in drei, vier Wochen wieder hätte eingesetzt werden dürfen), auf einen Einsatz. So viel Zurückhaltung wäre für Naumburg aber schon sehr, sehr seltsam.

Viel wichtiger war aber, dass mit Jürg Schaper ein richtiger Schiedsrichter und mit Ronny Schreiber und Jan Bendicks zwei richtige Linienrichter da waren – und kein überfordertes Kind an der Pfeife wie Zeuner und vor allem keine augenscheinlich mit Vorsatz das Spiel und Sportgericht zu Naumburger Gunsten beeinflussende Greise an der Linie wie Kiwitt und F. Hoffmann damals.

Schaper und seine Assistenten hatten nach der dritten Minute auch nicht sonderlich viel zu tun, da die NSV-Leute sofort die Grenzen aufgezeigt bekamen und scheinbar ziemlich Schiss hatten, noch mal Anzeigen ins Haus zubekommen und in der Presse so negativ dazustehen oder gar mal einen unfairen Spieler durch ein härteres Sportgerichtsurteil länger als zwei Spiele (gut, bei dem Verband muss man für eine mehrmonatige Sperre schon den Schiri anrotzen) zu verlieren... Die Unparteiischen zeigten Korrektheit, indem sie eine strenge Linie gegen beide Teams fuhren. Absolut korrektes Auftreten, sichere und souveräne Entscheidungen: nach dem einen Reinholzen von Naumburg (dieser bekloppte Hagge kam auch heute nicht ohne gelb aus und trat nach drei Minuten bereits einen Leunaer um) gab er beispielsweise sofort gelb um seine Linie zu untermauern, was auch Ronny Wenzel nicht erspart blieb, als er einem Naumburger des Bein stellte. Der Hallesche Unparteiische muss jedenfalls noch mal ausdrücklich für seinen Auftritt – genau die richtige Linie gehabt für dieses Duell! – gelobt werden.
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Auch die Spieler des TSV Leuna verdienen als Sieger ein deutliches Lob! Nur muss man das beschränken auf die ersten 35 Minuten und die letzten 25 Minuten. Dazwischen war es leider streckenweise richtig schlecht, was der Gast aus der Industrie- und Gartenstadt da zeigte!

Die erste Chance gehörte den Naumburgern, doch Patrick Lenzen hielt souverän. Bereits nach fünf Minuten riss Leuna das Spiel an sich: Toni Feist mit einem satten Schuss ins Eck zum 0:1. Danach Leuna die klar bessere Mannschaft mit mehr Spielanteilen und Chancen, die sie auch in der 25. in Form von Nino Hammerschmidts geschickt heraus gespieltem Tor nutzten. In der Folgezeit kam Naumburg jedoch zu immer mehr Gelegenheiten. Leuna ließ spielerisch wie motivationstechnisch erheblich nach und immer mehr gefährliche Schüsse der NSVler zu. Der ständig freie 8er versiebte eine Chance nach der anderen, doch nach 38 Minuten prallte eine solche vergebene Attacke quer und ein anderer Naumburger zimmerte für Lenzen unhaltbar unters Tordach ein.

Nach der Pause war Leuna völlig abgemeldet und ließ immer mehr Angriffe zu, was nicht zuletzt auch daran lag, dass der Abwehrspieler David Weise gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe war. Aber warum man ihn dann nicht früher auswechselt, ist mir auch schleierhaft. So kam jedenfalls der Ausgleich zustande und hätte es vorher nicht ein Foul gegeben, hätte es nach 60 Minuten 3:2 gestanden. Das Tor wurde mit Recht aberkannt. Dagegen traf Leuna wie aus dem Nichts auf der Gegenseite. Toni Feist stürmte klasse aufs kurze Eck zu und semmelte den Ball unters Tordach. Ab diesem Tor waren die Gäste wieder die bessere Mannschaft und verdienten sich den Sieg mit einem weiteren überzeugend gemachten Treffer von Nino Hammerschmidt. 2:4 war der nicht unverdiente Endstand, der aufgrund des langen Durchhängers des TSV aber alles andere als souverän war. Das wichtigste ist aber natürlich drei weitere Punkte für einen einstelligen Tabellenplatz gewonnen zu haben!

Nach diesem für den NSV und die Presse unerfreulichen, aber für den TSV umso erfreulicheren Spiel – so ist Leuna mittlerweile auf den 6. Platz geklettert, der sich mit einem Achtungserfolg beim besser platzierten Rivalen aus der Nachbarstadt nächste Woche festigen lassen würde – wollten meine Freundin und ich eigentlich noch zum „Taj Mahal“ in Merseburg Essen gehen, aber ne: der Saftladen wirbt für ein Büffet, gibt dabei weder Telefon- noch Internetadresse an und weist auch nicht daraufhin vorzubestellen. Da war dann kaum jemand da, aber alle Tische vorbestellt. Toll, dann weiß ich, welches Restaurant ich nicht empfehle. Da sind wir natürlich wieder ins chinesische „Lotus“ gegangen – sehr gut wie immer!
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Statistik:
Grounds: 656 (heute 1 neuer; diese Saison: 62 neue)
Sportveranstaltungen: 1.391 (heute 2, diese Saison: 77)
Tageskilometer: 100 (100 Auto)
Saisonkilometer: 12.500 (10.820 Auto/ 1.670 Fahrrad/ 10 Bahn, Bus, Tram/ 0 Flugzeug/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 105
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 274

Samstag, 6. August 2011

W262II: Die erste Tour mit dem neuen Auto – über die Dörfer nach Bad Kösen

SG Blau-Weiß Bad Kösen AH 0:1 SG Friesen Naumburg
Datum: Freitag, 5. August 2011 – Anstoß: 18.30
Wettbewerb: Freundschaftsspiel Alte Herren
Ergebnis: 0:1 nach 75 Min. (35/40) – Halbzeit: 0:0
Tor: 0-1 43. (14)
Besondere Vorkommnisse: 61. Torwart Bad Kösen wehrt Handelfmeter von Nr. 16 Friesen ab
Verwarnungen: keine, Platzverweise: keine
Spielort: Anton-Zinner-Sportstätten (Kap. 2.000, davon 30 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 25 (davon 1 Gästefan)
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Unterhaltsames Spiel mit einigen Durchhängern und v.a. grauenhafter Chancenverwertung)
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Photos and English version:



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Am Freitagvormittag konnte ich unser neues Auto, einen Dacia Sandero Stepway, beim Autohaus Hähnel in Leuna abholen. Eigentlich ein Ford-Autohaus, besorgte uns Sportfreund Hähnel auch unser bevorzugtes Fahrzeug. Mehr als 10.000€ kann und will ich nun mal nicht bezahlen für ein Auto – und viele Fords sind selbst gebraucht noch deutlich teurer. Und wehe mir kommt jetzt einer mit dem Vorschlag Ford Ka für nur 9.900€ – ich sagte Auto, nicht motorisierte Gehhilfe!

Zum Einfahren des Dacia hatten wir uns eine schöne Route durch den Burgenlandkreis ausgesucht, die als Highlight die Besichtigung von Bad Kösen verbunden mit einem Altherrenfußballspiel in dieser Kleinstadt vorsah. Zuerst ging es aber über Bundesstraßen und Autobahnen nach Osterfeld und von dort nach Haardorf, wo es eine wilhelminische Kirche direkt an einem Freizeitfußballplatz gibt. Der Fußballplatz ist ein etwas struppiges Kleinfeld, das mit hohen Bäumen umstanden ist. Der Freizeitverein Tornado Haardorf spielt dort ab und an gegen andere kleine Teams.

Weiter ging es nach Utenbach, wo es ein besonders schönes Exemplar einer Dorfkirche gibt: holzverkleideter Turm und ebenfalls holzverkleideter und außen am Gebäude angebrachter Emporenaufgang. Etwas weiter gibt es in Großgestewitz ein gut gepflegtes Schloss zu sehen: die barocke Anlage mit sehr gepflegtem Garten wurde erst in den letzten Jahren renoviert. Für Kunstausstellungen, Kulturveranstaltungen und Ferienwohnungen wird die Anlage genutzt.

In Köckenitzsch liegt oben auf dem Berg eine kleine aber sehr schöne Kirche mit winzigem Friedhof. Gleich daneben steht eine Tischtennisplatte unter einem Vogelbeerbaum. Die Kirche war auch zugänglich: sowohl der Haupteingang, als auch der abgetrennte Emporenaufgang. Eine wirklich ansehnliche, sehr enge und weitestgehend sanierte Kirche.

Über Crauschwitz (mit C – nicht mit K wie das größere Dorf bei Weißenfels!), wo wir unverhofft einen ganz hübschen Kleinfeldfußballplatz entdeckten, fuhren wir nach Sieglitz. Der dortige Kleinfeld-Sportplatz dort wird vor allem für ein jährliches Oldtimertreffen missbraucht. Das wurde heute vorbereitet, da es am Samstag beginnen sollte. Schließlich stellten wir noch in Crölpa-Löbschütz fest, dass der Kleinfeldsportplatz sogar ausgeschildert ist und so Baum umstanden mit Sitzbänken, zwei Kleinfeld- und zwei Handballtoren, wirklich lohnend zum Spielen ist.
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In Bad Kösen steht das Stadion, das nach einem ehemaligen Bürgermeister – Anton Zinner – heißt, direkt neben dem Gradierwerk. Das ist ein recht spektakulärer Bau und über ein langes System aus oberirdischen Holzkanälen und Pumpen mit Wasser aus der Saale versorgbar. Weitere Sehenswürdigkeiten dieser ansehnlichen Kleinstadt sind eine historistische Kirche und eine ebenso historistische Burg (eine Gaststätte), diverse Villen und ein Kurpark mit zwei spektakulären Gebäuden, teilweise mit Säulen. Verglichen mit Bad Dürrenberg ist Bad Kösen mehrere Klassen höher zu veranschlagen. Das Stadion ist nicht so der Bringer, aber rundherum mit einem niedrigen Graswall versehen. Ein paar Bänke stehen vor dem Sportlerheim mit dem Wellendach. Die Umgebung ist grün, Bergzüge sind im Hintergrund zu sehen.

Heute spielten die Alten Herren der Blau-Weißen, deren Männermannschaft gerade erst aus der Kreisoberliga abgestiegen war, gegen die SG Friesen Naumburg, die nach Finanzproblemen vor ein paar Jahren aus dem Spielbetrieb auf Kreisebene abgemeldet wurde und als Freizeitmannschaft weiter geführt wird. Mittlerweile sind sie auf dem Sportplatz Krumme Hufe, wo alle Asyl nehmen, die in der Naumburger Gegend keinen eigenen Platz haben (so auch Kickers und Eulau), beheimatet.

Beide Mannschaften starteten offensiv, die Gäste aus dem nahen Naumburg hatten etwas mehr Chancen. In der ersten Halbzeit gab es im zweiten Abschnitt einen Durchhänger beider Teams, aber kurz vor dem Seitenwechsel war noch ein Aufreger zu sehen: ein Naumburger köpfte den Ball freistehend knapp neben den Kasten.

In Hälfte zwei ging es wieder gut los. Beide Teams vergaben mehrere Chancen. Nach einem weiteren kurzen Durchhänger lag der Ball dann endlich im Tor: zwei Friesen allein auf den Torwart zu, dann den Ball an ihm vorbeigeschoben. Beiden Mannschaften hatten in der Folgezeit die ein oder andere gute Möglichkeit, wobei Bad Kösen einfach nur kläglich die Torchancen vergab. Friesen schaffte es allerdings auch noch einen Elfmeter zu verschießen. Der Bad Kösener Torwart hatte aber auch prima reagiert.
0:1 war der viel zu torarme Endstand.
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Statistik:
Grounds: 599 (heute ein neuer Ground; diese Saison: 6 neue)
Sportveranstaltungen: 1.323 (heute eine, diese Saison: 6)
Tageskilometer: 120 (120 Rad)
Saisonkilometer: 540 (420 Fahrrad/ 120 Auto/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 49
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 262

Montag, 30. Mai 2011

W252II: Duell der Schwarz-Gelben und Abstiegskampf zwischen Burgwerben und Bad Kösen

Weißenfelser FV Schwarz-Gelb 1:1 SV Schwarz-Gelb Deuben
Datum: Samstag, 28. Mai 2011 – Anstoß: 13.00
Wettbewerb: Kreisliga Burgenlandkreis, Staffel 2 (10. Liga, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 1:1 nach 91 Min. (46/45) – Halbzeit: 1:0
Tore: 0-1 5. (Eigentor, Nr. 2), 1-1 60. (Nr. 6)
Verwarnungen: 2x Deuben
Platzverweise: keine
Spielort: Sportanlage Selauer Straße (Kap. 1.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 45 (davon ca. 15 Gästefans)
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Durchschnittliches Spiel mit besserer erster Halbzeit)

SV Burgwerben 1906 2:2 SG Blau-Weiß Bad Kösen
Datum: Samstag, 28. Mai 2011 – Anstoß: 15.00
Wettbewerb: Kreisoberliga Burgenlandkreis (9. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 2:2 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 2:2
Tore: 1-0 2. Martin Rabis, 2-0 53. Rene Voigtmann, 2-1 70. Kevin Zeitschel, 2-2 78. Kevin Zeitschel
Verwarnungen: 2x Bad Kösen
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Burgwerben (Kap. 1.200 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 70 (davon mind. 2 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gutes und packendes Spiel mit einigen Fouls und enorm schlechter Schiedsrichterleistung)
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Photos and English version:

Bevor der letzte Ground in Weißenfels abgehakt wurde, besuchten meine Freundin und ich noch den Heimatnaturgarten. Dafür, dass da kaum mehr Tiere als in Merseburg (kostenloser Eintritt) und erheblich weniger Tierarten als in Staßfurt (Eintritt 1€) sind und das Niveau einiger Käfige auch nicht gerade spitze ist, sind 2,50€ Eintritt (1,50€ ermäßigt) ziemlich asozial - oder ein Armutszeugnis, dass man keine Sponsoren wie in Staßfurt hat, die den Eintrittspreis so drücken können. Beim Bezahlen machte sich schon der 10m entfernt stehende Hirschbock mit seinem Brunft-Gerülpse bemerkbar. Aber wen man mal guckt, was die Weißenfelser Tiere in ihren (für deutsche Zoos eher kleinen) Gehegen so zu Fressen kriegen, wundert einen der Preis nicht mehr: die Marderhunde z.B. schlürften Landliebe-Pudding.

Wir fuhren dann mit einer kleinen Schleife zur Selauer Straße, in der es drei Sportanlagen gibt. Nicht offiziell zugänglich ist der verfallene und schon teilweise mit Bäumen überwucherte Fußballplatz im ehemaligen Kasernengelände. Die Straßburger Kasernen wurden erst von der Wehrmacht und dann von der Roten Armee genutzt. Letztere nutzte auch den Platz bis Anfang der 90er, doch mit den Kasernen verrottet auch die Sportanlage und abgesperrt wurde sie wegen eventueller Munitionsreste im angrenzenden Grundstück auch. Für alle frei zugänglich ist der ehemalige Kleinfeldplatz und jetzt Bolzplatz mit kleinen Leichtathletikanlagen gegenüber der Sportstätte von Schwarz-Gelb. Diese nach den Stadien von 1. FC und Rot-Weiß dritte Fußballsportstätte in der Stadt hat einen knappen Großfeldnebenplatz auf Höhe der Straße und einen mehrere Meter höher liegenden Platz für den Spielbetrieb, der von Bäumen (v.a. Robinien) und Kleingärten umgeben ist. Sehr idyllisch dort oben!
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Nachdem man bei der ausgesprochen unsympathischen Bierwampe die einen am Eingang wortlos anglotzt die 1,50€ Eintritt bezahlt hat, kann man dann auch die Plätze im Schatten der Robinien aussuchen. Heute standen gleich zwei Mannschaften namens Schwarz-Gelb auf dem Platz. Dass niemand schwarz-gelbe Trikots trug, war aber mal wieder klar: rot-gelb und schwarz-weiß spielten gegeneinander. Weißenfels und Deuben sind Tabellennachbarn – die Weißenfelser 5. und die Deubener 6. – wobei Deuben zwei Punkte weniger hat und in der Differenz auch zwei Tore schlechter ist.

Schnell gingen die Gäste in Führung, nachdem ein guter Angriff am Torwart scheiterte, doch der zurückprallende Ball gegen den 2er von Weißenfels prallte und von da wiederum am Torwart vorbei ins Netz. Der 2er hatte sowieso seinen Pechtag, denn er musste nach einem Foul noch vor der Pause ausgewechselt werden. Der vielleicht 1,50m kleine 14er der Deubener latschte dem klar größeren Weißenfelser – anscheinend auch nicht ganz unabsichtlich – auf den Fuß, der Schiri sah die Szene nicht richtig und während der Gefoulte heftig fluchend am Boden hockte und die Zuschauerin aus der Gartensparte dem unsicheren Unparteiischen den freundlich Rat gab, de Glotzn offzumachene, stahl sich die Deubener Pygmäe ohne Entschuldigung davon.

Nachdem Weißenfels ab der 10. Minuten die bessere Mannschaft war und bis zum Seitenwechsel nicht traf, verlor das Spiel in der zweiten Hälfte bei beiden Teams an Fahrt. Erst nach einem direkt verwandelten Freistoß der Hausherren nach einer Stunde Spielzeit kam wieder Tempo in die Partie. Der Freistoß war wirklich herrlich unter die Latte geschossen! Ein weiteres Tor fiel allerdings nicht. Weißenfels traf in der 89. nur noch die Latte.
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Da mein Vater im Gegensatz zu mir noch nicht den Platz in Burgwerben kannte, fuhren wir drei sofort weiter zum Spiel der Kreisoberliga. Der SV Burgwerben ist als 10. vor dem Spiel nur noch theoretisch in Abstiegsgefahr gewesen, doch der Gegner von Blau-Weiß Bad Kösen als 14. schon fast abgestiegen, da sie vier Punkte Rückstand auf den 13. hatten. Nach dieser intensiven und spannenden Partie sollten sich diese Plätze so gefestigt haben, dass Burgwerben in der Tat den Klassenerhalt feiern und Bad Kösen den Abstieg betrauern konnte.

Gerade einmal zwei Minuten waren gespielt, als Burgwerben den Ball aus Nahdistanz über die Linie drückte. Ein ausgeglichenes Spiel mit etwas mehr Chancen für Burgwerben und deutlich mehr Fouls an den Hausherren entwickelte sich. Kein weiteres Tor bis zur Pause – und immer mehr Fehlentscheidungen (v.a. zugunsten der Gäste) des schwachen Schiedsrichtergespanns.

Nach der Pause war es bald ein Freistoß der Burgwerbener der zum 2:0 führte. Die Entscheidung sollte es allerdings noch nicht sein – zum einen, da die Chancenverwertung der Burgwerbener recht schwach war, zum anderen auch, da drei Notbremsen der Bad Kösener mit einer einzigen gelben Karte bestraft wurden. Bad Kösen profitierte aber keineswegs nur von Schiedsrichterentscheidungen, sondern kam mit Kampfgeist und Anstrengungen zurück ins Spiel. Innerhalb von 8 Minuten glichen sie aus. Beim dritten Treffer bedienten sie sich so auffällig eines Handspiels und des Aufstützens am Fünfmeterraum, das auch der unglaublich einseitig winkenden Linienrichter mit der Sonnenbrille mal ausnahmsweise gegen Bad Kösen anzeigte – die Gästebank regte sich noch scheinheilig drüber auf.
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Am Ende war dieses Unentschieden recht glücklich für Bad Kösen, aber manifestierte den Tabellenstand, der ja für die Gäste leider sehr unschön war. Das Spiel war für den neutralen Zuschauer bei freiem Eintritt – auch das Catering war sehr günstig, wenn auch nicht besonders gut; aber Weißenfels ist halt nicht Leipzig – sehr unterhaltsam. Die Rückfahrt ging sehr lässig mit Rückenwind vonstatten – verglichen mit der zweiten Burgenlandtour am Tag darauf war es sowieso eine lässige Radfahrt, da es ja nicht bis in die Zeitzer Gegend ging. Apropos Zeit: der 1. FC gastierte ja zeitgleich beim TSV Leuna – und der TSV verwandelte einen 0:1 Rückstand in einen 6:1 Sieg. Super! Auch die II. gewann torreich mit 5:3 und hat somit ein Abstiegsderby am letzten Spieltag in Merseburg. Da sind wir dann natürlich auch zugegen.
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Statistik:
Grounds: 570 (heute ein neuer Ground; diese Saison: 120 neue)
Sportveranstaltungen: 1.284 (heute zwei, diese Saison: 171)
Tageskilometer: 60 (60 Fahrrad)
Saisonkilometer: 41.090 (20.430 Auto/ 10.200 Flugzeug/ 5.490 Bahn, Bus, Tram/ 4.160 Fahrrad/ 810 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 24
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 252