Posts mit dem Label Universität werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Universität werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Mittwoch, 10. Juli 2013

W363I: 11 Tore und 23 Spieler beim Unifußball

Fachschaftsrat Wirtschaftswissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ------------------- 7
Professoren und Mitarbeiter der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ----------------------------- 4
- Datum: Mittwoch, 10. Juli 2013 – Anstoß: 18.15
- Wettbewerb: 18. Traditionsspiel Studenten- gegen Professorenauswahl; universitätsinternes Freizeitfußballspiel
- Ergebnis: 7-4 nach 93 Min. (46/47) – Halbzeit: 3-1
- Tore: 1-0 4. (26), 1-1 5. (10), 2-1 27. (8, Handelfmeter), 3-1 37. (10), 4-1 47. (4), 4-2 50. (12), 5-2 63. (15), 5-3 69. (13), 6-3 74. (1), 7-3 78. (1), 7-4 86. (10, Handelfmeter)
- Verwarnungen: Nr. 16 (Torwart FSR WiWi)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportplatz Franckesche Stiftungen (Kap. 2.000 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 80, meist studentische Zuschauer
- Unterhaltungswert: 8,0/10 (Ganz hervorragendes Spiel, das von der ersten bis zur letzten Minute viel Bewegung und prima Torszenen zu bieten hatte) DSC09538 Students v Professors University of Halle, at Sportplatz Franckesche Stiftungen Photos with English Commentary:
Halle University Football Match: Students of Department of Economic Sciences v Professors and University Staff

Uni-intern war ein ganz lustiges Fußballspiel angekündigt worden: die 18. Auflage der Studentenauswahl des Fachschaftrates der Wirtschaftswissenschaften gegen die Professoren- und Mitarbeitermannschaft.

Ich schaute mir das mit 80 Zuschauern (man merkte hier doch den Unterschied zwischen Uni Halle und Hochschule Merseburg, wo maximal 30 Zuschauer zu solchen Spielen auftauchen) ganz gut besuchte Spiel vor allem wegen des Austragungsortes an. Es gibt nämlich zwei Stadien (also Sportanlagen, die über einen Tribünenausbau verfügen) in der Stadt Halle, die nicht im Spielbetrieb genutzt werden. Neben dem Leichtathletikstadion ist es der Sportplatz der Franckeschen Stiftungen. Dieser liegt im Hinterhof der Stiftungen, auf allen Seiten von Häusern (u.a. Universitätsgebäude der Theologischen Fakultät und auch das Gymnasium Latina) umgeben und auch von den beiden Sporthallen der Latina flankiert. Dass nur die Latina für Schulsport und ab und an die Uni Halle für Unisport diese Anlage nutzen, ist direkt lächerlich, wenn man sich die in drei Blöcke unterteilte Tribüne auf der Seite zur Schule hin anschaut: der erste Block hat eine Stehreihe, der mittlere zwei und der am Graswall drei Reihen. Insgesamt können hier locker 2.000 Zuschauer ein Spiel auf dem ungepflegten Acker oder einen Lauf auf der schlechten Aschenbahn verfolgen!

Auf diesem völlig überdimensionierten aber schon etwas zugewucherten und ungepflegten Sportgelände lieferten diese beiden aus Amateurfußballern der Landes- und v.a. Kreisebene und Freizeitkickern zusammengesetzten Teams ein wirklich sehr sehenswertes Spiel ab. Da waren von der ersten bis zur letzten Minute Bewegung, Einsatz und Unmengen an Torszenen zu sehen! So gab es auch immer wieder Szenenapplaus von den zumeist studentischen Zuschauern.

Die schnelle Führung des Fachschaftsrates wurde noch schneller ausgeglichen, bis zur Pause bekamen die Studenten das kaum ältere, da hauptsächlich aus jungen Mitarbeitern bestehende Team gut in den Griff. Ein Elfmeter und ein Schuss aus Nahdistanz führten zum 3:1 Pausenstand.
Nach der Halbzeit stellten die Studenten mal wieder unter Beweis, dass die WiWis nicht rechnen können. Nicht einmal bis 12 zählen können die Kommilitonen: aber hätte der eine Prof nicht dazwischengerufen, wäre mir auch nicht aufgefallen, dass die tatsächlich mit 12 Spielern aufs Feld gegangen sind! Bis zur 75. oder 80. Minute kümmerte sich niemand – auch der ansonsten sehr souverän agierende Schiri – mehr drum, aber auch mit 11 gegen 11 wäre der Fachschaftsrat mit den hervorragenden Stürmern sicher davongezogen. Kurz vor Schluss gab es den zweiten Handelfmeter der Partie, diesmal für die Profs und Mitarbeiter, der herrlich unter die Latte gezimmert wurde.
Die Studenten holten sich also mit diesem sehr guten und sehenswerten 7:4 den Wanderpokal! DSC09572 Students v Professors University of Halle, at Sportplatz Franckesche Stiftungen Statistik:
- Grounds: 961 (heute 1 neuer; diese Saison: 193 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.841 (heute 1, diese Saison: 264)
- Tageskilometer: 40 (30km Rad, 10km Bahn)
- Saisonkilometer: 58.120 (47.340 Auto/ 6.500 Flugzeug/ 3.910 Fahrrad/ 220 Bahn, Bus, Tram/ 90 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 118 [letzte Serie: 6, Rekord: 141]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 363

Donnerstag, 19. Juli 2012

W312I: Die Jenaer Glaser verschaffen mir einen persönlichen Rekord

SG Leipzig Leutzsch 0:2 SV SCHOTT Jena
Datum: Mittwoch, 18. Juli 2012 – Anstoß: 19.00
Wettbewerb: Testspiel Sachsenliga (6. Liga, 1. Amateurliga) gegen Thüringenliga (6. Liga, 1. Amateurliga)
Ergebnis: 0-2 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 0-2
Tore: 0-1 14. Max Enkelmann, 0-2 34. Max Enkelmann
Verwarnungen: Robert Gerber, Fawad Wororzay (Leutzsch); Nr. 12 (Jena)
Platzverweise: keine
Spielort: Alfred-Kunze-Sportpark, Platz 6 (Kap. 1.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 100 (darunter keine Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Erste Halbzeit hervorragend, zweite OK)
IMG_3335 Photos with English Commentary:

So... Meine Bachelorarbeit ist fertig gestellt und abgegeben – übrigens nicht ganz billig, da man so eine Arbeit schwachsinnigerweise professionell binden lassen muss: Während die Professoren oft gegen so einen geld- und zeitverschwenderischen Aufwand sind, wollen das die Univerwaltung und das Prüfungsamt unbedingt. Nun habe ich zwar nicht frei, aber doch ziemlich viel Zeit zur Verfügung, da ich keine Vorlesungen und Seminare mehr bis zum Masterstudiumsbeginn im Oktober zu besuchen habe. Denn alle Übungen, die man für den Masterstudiengang so macht (wie Sprachkenntnisse verbessern oder Medienartikel zu studiumsrelevanten politischen, sozialen usw. Ereignissen lesen), kann man sich nun über die ganze Woche verteilen wie man will. Das hat natürlich zufolge, dass der sportinteressierte Leser hier noch mehr Berichte zu diversen Sportveranstaltungen findet. Bis Ende August stehen fünf Wochen lang Test- und Ligaspiele im deutschen Fußball (auch vielfach unter der Woche) sowie andere Sportarten wie Motoball und Australian Football im Fokus. Danach geht es mehrere Wochen auf den Balkan, ehe ab Mitte September der deutsche Liga-Alltag mit viel TSV Leuna – ob F-Jugend oder Erste Männern: Mindestens einer Leunaer Mannschaft pro Wochenende werde ich einen Besuch abstatten – und auch Brandenburg-Fußballliga oder Mitteldeutsche-Handballliga beginnt.
IMG_3332 Ein erstes Testspiel unter der Woche fand im Rücken von einem der schönsten Stadien der größten Stadt Sachsens statt. Auf dem ausbautenlosen, etwas zugewucherten und angegammelten Platz 6 des Alfred-Kunze-Sportparks fand ein von den Namen her nicht unbedingt interessantes, aber wie sich herausstellen sollte doch recht lohnendes Vorbereitungsspiel statt.

In der Stadt Leipzig haben wir ja nun mittlerweile alle Spielorte im Spielbetrieb durch (dieser Platz 6 ist ja nur ein unwichtiger Zusatz) – doch noch nicht jeden Verein gesehen! So auch nicht die Neugründung des FC Sachsen Leipzig, die SG Leipzig Leutzsch, die sich mit der BSG Chemie Leipzig den Alfred-Kunze-Sportpark teilt. An dieser Zweiteilung mit der Ausgründung BSG Chemie und der Neugründung SG Leutzsch merkt man, wie zerstritten die Fanszene des FC Sachsen immer war. Teilweise auch nach politischen Lagern, wobei man bei diesem Testspiel nicht feststellen konnte, dass als Gegenpol zu den linken Gruppen bei der BSG Chemie, Rechtsextreme wie die „Metastasen“ des FC Sachsen nun zur SG Leutzsch gewechselt wären. Aber auf den Außenstehenden, der die hervorragende Fanszene und auch die mittlerweile ganz ordentlichen Vereinsstrukturen der BSG Chemie erlebt hat, wirkt diese SG Leutzsch irgendwie sinnlos.

Auch der Gastverein heute, ist ein komisches Konstrukt: SV SCHOTT Jena hat eine über hundertjährige Geschichte, in der er immer mit der Glashütte Jena in Verbindung stand. So viele Namensänderungen wie der SV SCHOTT hat aber auch kaum ein Verein in Deutschland durchgemacht. Bis vor vier Jahren hießen sie noch SV Schott JENAer Glas, davor SV JENAer Glaswerk, SV JENAer Glas und zig andere Namensversionen, die auf ein und dasselbe abzielten.

So sinnlos Heimmannschaft, Austragungsort und Eintrittspreis (mit 4€ habe ich erstmals in dieser Saison bei einem Testspiel einen unangemessen hohen Preis entrichten müssen) waren – so gut war das Spiel zwischen dem 6. der Sachsenliga und dem 8. der Thüringenliga! Besonders die erste Hälfte war sehr sehenswert und absolut unterhaltsam: Teilweise etwas hektisch und ruppig, aber auch gerade deswegen gut. Vor allem aber waren die Torszenen herrlich: Erst war Leutzsch aktiver, dann erspielte sich auch Schott Chancen, wobei sie auch nach einer Viertelstunde per Kopfball in Führung gingen. Das Spiel ging nun hin und her mit etwas mehr Spielanteilen und Chancen für die Heimelf, die jedoch in Sachen Umsetzung in Tore völlig unfähig agierte. Ein Lattentreffer war die spektakulärste Offensivaktion des Heimteams. Die Gäste legten noch mit einem Schuss ins linke Eck gegen die Laufrichtung des Torwarts durch einen durchgebrochenen Stürmer zum 0:2 nach.

Das 0:2 war nach einer ordentlichen, aber nicht mehr so spektakulären zweiten Hälfte auch der Endstand. Chancen wie Spielanteile schienen nun gleich verteilt. Ein weiteres Tor fiel allerdings trotz einer ganzen Reihe von Chancen nicht.

Insgesamt gesehen hat es sich also wirklich gelohnt, diese kleine abendliche Radtour nach Leipzig zu machen: Schon allein deshalb, da bereits nach 14 Minuten mein persönlicher Rekord bei so und so vielen Spielen ohne 0:0 hintereinander überboten wurde: 107 Spiele in Folge habe ich jetzt gesehen, bei denen mindestens ein als regulär gezählter Treffer fiel – so viele wie noch nie und so viele wie so schnell kein anderer...
IMG_3363 Statistik:
Grounds: 760 (heute 1 neuer; diese Saison: 165 neue)
Sportveranstaltungen: 1.567 (heute 1, diese Saison: 253)
Tageskilometer: 70 (70 Rad)
Saisonkilometer: 61.290 (31.560 Auto/ 23.120 Flugzeug/ 3.480 Fahrrad/ 3.130 Bahn, Bus, Tram/ 20 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 107 (neuer Rekord!)
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 312

Montag, 12. Juli 2010

11.07.10: Botanischer Garten Halle/ Saale

Am Sonntag waren es zwar wieder 40 Grad, aber meine Freundin und mich hielt das nicht vom Besuch im botanischen Garten der Universität Halle ab. Die meisten Pflanzennamen hab ich mir nicht gemerkt, da ohnehin fast nur lateinische Fachbegriffe auf den Schildern stehen. Daher ist die Kommentierung der Bilder - drei sind in diesem Blog verlinkt, die anderen 35 sind durch den Link zu finden - sehr einsilbig.

Photos:
http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157624355533595/

DSCF6378

DSCF6272

DSCF6231

Sonntag, 21. Februar 2010

W186I: Frauenbasketball in Halle an der Saale:

Universitäts-Sportverein Halle II. Frauen 59:63 Universitäts-Sportclub Magdeburg II. Frauen
Samstag, 20. Februar 2010 – Tip-off 14.00
Oberliga Sachsen-Anhalt, Frauen (5. Basketballliga der Frauen)
Ergebnis: 59:63 nach 40 Min. – Viertelergebnisse: 16:25, 13:9, 17:15, 13:14
Punkte: weiß nicht - Fouls: weiß nicht
Spielort: Uni-Sporthalle Weinbergweg (Kap. 50, davon 30 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 12 (davon vllt. 1 Gästefan)
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Ganz O.K.)

SV Halle Lions 74:61 „evo“ New Basket Oberhausen
Samstag, 20. Februar 2010 – Tip-off 19.30
1. Frauen-Basketballbundesliga
Ergebnis: 74:61 nach 40 Min. – Viertelergebnisse: 22:17, 16:18, 19:18, 17:8
Punkte: Bender 18, Sterner 13, Guzmán 13, Abelova 10, Bejtic 8, Damm 7, Lackner 2, Hübner 2, Kallmann 1 (SVH); Hartill 17, Timm 9, Feike 9, Austmann 8, Almind 6, Bruns 4, Greinacher 4, Belscheid 2, Schiffer 2 (NBO)
Fouls: Sterner 4, Guzmán 3, Bender 3, Lackner 2, Bejtic 2, Abelova 2, Damm 1 (SVH); Austmann 5 (DQ), Hartill 3, Bruns 3, Almind 3, Greinacher 2, Feike 2, Thimm 2, Schiffer 1 (NBO)
Spielort: Sporthalle Burgstraße (Kap. 500 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 500 (davon mindestens 1 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Ganz Gut)
DSCF5471
Photos and English version:
Ladies’ Basketball in Halle + Some Photos of the City.

Als wir an einem sonnigen Samstag mit der Straßenbahn nach Halle fuhren (es lag noch einiges an Eis auf den Straßem, deshalb keine Radtour) war eigentlich angedacht, die Zweitvertretung des größten Basketballvereins der neuen Bundesländer – dem USV Halle II – in der Männer-Landesliga gegen die Truppe von Kollege Cleau, den ungeschlagenen Tabellenführer (13:0) – die Bitterfeld-Sandersdorf-Wolfen Sixers II – zu sehen. Doch als wir an der kleinen Weinbergweg-Sporthalle ankamen, stellten wir fest, dass es ausfiel. Immerhin gab es ein Frauenspiel, was wir uns dann auch anschauten, obwohl es ein Spiel der zweituntersten Liga war. Aber mehr darüber konnte uns keiner der Zuschauer, die wir fragten, sagen: der eine Kerl kannte nicht einmal den Gegner namentlich.

In der Oberliga spielen gleich zwei Mannschaften des USV Halle: die II. Mannschaft, die heute wohl spielte, ist angeblich Tabellenführer, die I. Mannschaft hingegen angeblich 7. und damit letzter (wobei Bernburg zurückgezogen hat, also 8. ist). Angeblich deshalb, da die Ergebnismeldung beim Verband am Abend nach dem Spiel völlig daneben war und das möglicherweise an der Tagesordnung ist, dass da Ergebnisse völlig verquer gemeldet werden. Und wer weiß, ob das korrigiert wird. Also nach Tabellenführer gegen Tabellendritter sah das auch nicht unbedingt aus, da Magdeburg im ersten Viertel extrem überlegen war. In einem Spiel mit erwartungsgemäß vielen technischen Fehlern und schwacher Wurfquote (außer Wurfquote bei Freiwürfen: bis einschließlich drittem Viertel über 90% bei beiden Mannschaften verwandelt; das ist wirklich super!) ging Magdeburg erst deutlich in Führung, ehe es bis zur Pause enge wurde. Nach der Pause wurde Halle immer stärker, baute jedoch im letzten Viertel noch mal kräftig ab und überließ Magdeburg dann doch den Vierpunktesieg.
DSCF5527
Nach diesem doch recht unterhaltsamen Spiel liefen wir zum Markt um etwas zu essen, wobei wir an sieben Restaurants vorbeikamen, die einen um 16.30 Uhr nicht mit essen versorgen können, sondern erst abends öffnen oder stundenlang Mittagspause machen. Wie in der hinterletzten Kleinstadt, da in Halle! Bei einem Italiener gegenüber der Händelfigur auf dem Marktplatz wurden wir dann fündig: nicht billig, aber sehr gut! Lohnt sich auf jeden Fall, wenn man bereit ist, für Pizza 6 – 9€, überbackene Nudelgerichte 7-11€ und Fleisch bis zu 18€ auszugeben – all das natürlich für sehr gute Qualität. Nur das Erscheinungsbild des Klos passte dann wieder eher in eine Dönerbude in der hinterletzten Kleinstadt, als ins teure italienische Restaurant am repräsentativsten Platz der Möchtegern-Landeshauptstadt.
DSCF5617
Überhaupt nicht repräsentativ ist die Lage der Sporthalle Burgstraße, in einem Hinterhof am Ende eines Villenviertels, zu dessen spektakulärsten Gebäuden das Orientalische Institut der Uni Halle gehört. Die Sporthalle an sich ist aber gar nicht schlecht. Wenn man dann die 5€ bis 8€ gezahlt hat, bekommt man auf fünf Reihen Sitzbänken, die für 500 Leute reichen, auch gutes Frauenbasketball auf höchster Eben geboten. Die Frauenmannschaft des SV Halle hat als „Löwen“ bzw. da das deutsche Wort so altmodisch klingt und alles Englische ganz toll ist, als „Lions“ schon einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt. 12 Teams sind es in der 1. Bundesliga, die fast alle aus mittelgroßen (z.B. Halle) und kleineren Städten (z.B. Opladen, Saarlouis, Wasserburg) kommen – und Halle ist immerhin 6. (wobei sie auch schon bessere Platzierungen inne hatten) während Oberhausen sogar 4. ist. Von der Tabellenplatzierung war also ein sehr ausgeglichenes Spiel zu erwarten (wobei übrigens auch die Einwohnerzahlen beider Städte beinahe gleich sind) was auch knapp 500 Zuschauer sehen wollten. Weiß gar nicht, ob da überhaupt noch ein Platz frei war – jedenfalls saß man hinter dem Lions/ Wildcats - Fanblock sehr schön laut und stimmungsvoll, auch wenn die Trommeln kaum Platz für Sprechchöre gelassen haben. Ein großes Lob an die Fans, die wieder einmal das gute Bild von der Basketballfanszene bestätigt haben!

Zum Spiel: Halle war nach fünf Punkten für Oberhausen schnell aufgewacht und riss das Spiel an sich. Vor allem das erste Viertel war technisch topp, läuferisch gut und kämpferisch auch in Ordnung. Die Wurfquote hat man auch in der Männerbundesliga oft nicht besser. Kurz vor der Pause zogen sie ein kleines Stück davon.
Im zweiten Viertel war dann Oberhausen leicht besser – und die Schiedsrichterin zeigte, dass sie in der ersten Liga nichts verloren hat. Ihr Kollege konnte auch nicht jeden Müll von ihr korrigieren. Trotzdem führten die Lions weiter.
Das dritte Viertel war auch noch auf hohem Niveau, wobei es weiterhin sehr eng blieb. Halle konnte sich noch nicht entscheidend absetzen, obwohl sie ständig führten. Mittlerweile begann ich auch beiden Schiedsrichtern negativ anzurechnen, dass sie kein technisches Foul gegen die Oberhausener Bank verhängten, da die Trainerin der Gästemannschaft vor allem bei jedem Lions-Freiwurf dazwischen bläkte, wie die Hausfrau in der Proletensiedlung wenn der Ehemann mal wieder besoffen von der Arbeit im Stahlwerk nach Hause kommt. Das kann die ja ruhig zuhause machen, aber für weniger Geschrei hab ich schon technisches Foul plus Freiwürfe als Strafe gesehen.
Das vierte Viertel war deutlich schlechter als der Rest des Spiels, wobei sich Halle hier trotz leichtem Leistungsabfall klar absetzen konnte. Drei Minuten vor Ende der Partie musste man das Spiel als entschieden betrachten, was die Stimmung noch einmal auf einen Höhepunkt brachte. Oberhausen war im letzten Spielabschnitt wirklich ziemlich eingebrochen, was auch den am Ende noch relativ deutlichen Dreizehnpunktesieg verursachte.

Fazit: Frauenbasketball kann man sich ruhig mal angucken. Vor allem in den höheren Ligen hat es eine beachtliche sportliche Qualität, die man bei manchen Frauensportarten selbst im Spitzenfeld der höchsten Spielklasse vermissen muss.
DSCF5625
Statistik:
Ground Nr. 392 und 393 (zwei neue Grounds; diese Saison: 62 neue)
Sportveranstaltung Nr. 955 und 956 (diese Saison: 98)
Tageskilometer: 50 (20 Bahn, 30 Straßenbahn)
Saisonkilometer: 16.460 (12.120 Auto/ 2.250 öffentliche Verkehrsmittel/ 2.090 Fahrrad/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 46
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 186

Freitag, 17. Juli 2009

WE155I: Wieder erst nach Anpfiff gekommen durch Heimrechttausch und wieder ein Sieg für die Ü-35 des TSV Leuna

TSV Leuna AH 4:1 Eintracht Bad Dürrenberg AH
Freitag, 17. Juli 2009 - Anstoßzeit 18.00
Freundschaftsspiel Alte Herren
Ergebnis: 4:1 nach 65 Min. (35/30) - Halbzeit 3:1
Tore: 1:0 23. Illner, 1:1 24. Nr. 11, 2:1 29. Mario Melchior, 3:1 33. Göcht, 4:1 60. Mario Melchior

Verwarnungen: keine
Platzverweise: keine
Stadion: Stadion des Friedens (Kap. 5.000)
Zuschauer: 25 (5 Gästefans)
Spielqualität: 5,0/10 (Durchschnitt für AH)

Bevor ich mich mit dem Freitagabend-Altherrenspiel befasse, will ich doch die letzte Uni-Woche - sie markierte das Ende der Vorlesungszeit - nicht unerwähnt lassen. Nächsten Donnerstag steht noch eine Prüfung an, dann kurz vor dem Beginn des 3. Semesters eine letzte schriftliche Prüfung für das 2. Semester, und während der Semesterferien wollen nicht nur einige Länder, die mir bis jetzt fußballtechnisch fehlen - wie z.B. Schweiz oder Italien - besucht, sondern auch zwei Hausarbeiten verfasst werden, doch die beiden wichtigsten Prüfungen fanden in ebendieser letzten Woche statt.
Am Mittwoch war dies die mündliche Prüfung in Arabisch, die ich beinahe nicht erreicht hätte, da der Zug, der mich 11.22 von Merseburg nach Halle bringen sollte, aufgrund einer Signalstörung im Bahnhof stehen bleiben musste. Schienenersatzverkehr war angesagt - nie zuvor war ich auf diesen angewiesen! -, doch da ich den Termin um 12.30 so nie erreicht hätte und nachgeprüft hätte werden müssen, nahm ich kurzerhand ein Taxi. 12.20 angekommen - Dominik zu mir: „Erzähl mal dem Jassim, dass du für die Prüfung extra nen Taxi genommen hast! Da gibt’s bestimmt ne Note besser“ - kostete mich die Fahrt 23€. Wenigstens verlief die Prüfung gut: 2+ (1,7), sodass es sich gelohnt hat, den halsabschneiderischen Taxipreis zu zahlen.
Am nächsten Tag sorgte die Taxi-Story auch bei den anderen Kommilitonen für Erheiterung - Marie: „Ja, ja: der Pascha fährt mit dem Taxi vor...“ - was man von der schriftlichen Klausur in Geschichte islamischer Staaten nicht behaupten konnte. Die sorgte nämlich für Stress und ein paar Durchgefallene, da nicht jeder dazu kam im Vorfeld für diese Klausur über 200 Seiten Script zu lesen und einzuprägen um damit die 10 Fragen mit je ca. 5 Sätzen zu beantworten.
Aber zumindest ich bemerkte bei mir eine Leistungssteigerung im Vergleich zum ersten Semester. Das erste Semester ist doch immer das Schwerste.


Schwer scheint es auch zu sein, auch nur eine Ansetzung im Altherrenfußball richtig anzugeben. Bis jetzt stimmte keine Ansetzung der TSV Alten Herren in den letzten beiden Monaten. Das Spiel fand natürlich nicht in Bad Dürrenberg statt, sondern wurde in Leuna ausgespielt. Und auch nicht auf der Sportstätte der Jugend, sondern im Stadion des Friedens und zwar auf dem Hauptplatz. Mit der enormen Feldgröße kamen die Ü-35er erstaunlich gut zurecht, wobei das Spiel erst nur langsam an Fahrt aufnahm.
In der 23. traf dann Illner mit einem schönen Innenpfostentreffer zum 1:0, jedoch mit dem Angriff nach dem Anstoß glich Bad Dürrenberg schon aus. Die gefährlicheren Chancen hatte aber stets Leuna, sodass sich ein Sieg abzeichnete. Chancen hatte vor allem Mario, der nach etlichen Fehlversuchen dann einen schönen Treffer zur erneuten Führung beisteuerte. Göcht legte noch vor der Pause nach.
Nach der Pause war das Spiel wieder schwächer, sodass wir eigentlich nur mit Wolle, Gisbert und anderen im Gespräch waren, was das Spiel auch schnell rum gehen ließ. Kurz vor Schluss setzte Mario auch noch einen drauf zum 4:1.
Die gewohnt faire Altherrenpartie hatte also einen verdienten Sieger gefunden, wobei „fair“ mich im Zusammenhang mit diesem Nachbarstadtduell an eine Anekdote von einem Leunaer Urgestein „damals in der DDR-Bezirksklasse“ oder so ähnlich erinnerte, als die BSG Chemie Leuna auf die SG (?) Bad Dürrenberg traf, was bisweilen in emotionalen Auseinandersetzungen - „dem Schiri ham se damals ins Ohr gebissen“ - endete.


Statistik:
Ground Nr. 329 (kein neuer Ground; diese Saison: 99 neue)
Sportveranstaltung Nr. 840 (diese Saison: 206)
Tageskilometer: 20 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 26.720 (12.810 Auto; 5.570 Öffentliche Verkehrsmittel; 5.380 Fahrrad; 2.960 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 40
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 155

Fotos unter:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/BITTE%20HIER%20WEITER%20-%20FOTOS%20AB%2022-03-2009/090717%20TSV%20Leuna%20AH%204-1%20Eintracht%20Bad%20Duerrenbg%20AH/

Donnerstag, 18. Juni 2009

WE151I: Uni mal anders - und: mal wieder das torärmste Spiel ausgesucht

BSV Halle-Ammendorf II 1:1 SG Aufbau Tasmania
Mittwoch, 17. Juni 2009 - Anstoßzeit 18.30
Stadtoberliga Halle (9. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 1:1 nach 93 Min. (45/48) - Halbzeit 1:1
Tore: 1:0 13. (Nr. 9), 1:1 30. (Nr. 7)
Verwarnungen: BSV 1, SG 4
Platzverweise: keine
Sportplatz: Steinstraße 17A (Kap. 1.000)
Zuschauer: 50 (10 Gästefans)
Spielqualität: 5,0/10 (Durchschnitt)
An der Uni war heute Streik für Bildung angesagt. Zur Demo war ich leider verhindert, aber nach einer weitestgehend normalen Vortragsrunde im Orientinstitut, gab es Arabischkurs einmal anders. Wir Orientalistikstudenten sahen uns nämlich genötigt, mangels Unterstützung der Unileitung und anderer höherer Stellen, die ua. die Nichtbesetzung mehrerer Stellen vorsieht, was das Ausbildungsniveau auf jeden Fall verringern würde, das Büro des Prorektors zu besetzen. Das Melanchtonianum war ohnehin fest in der Hand von Studenten, die den Bachelor-/ Masterdreck gerne reformiert und mehr Geld für die Bildung sehen und klare Absagen an Studiengebühren hören würden. Im Vorzimmer des besetzten Büros hielt dann unser Arabischlehrer ganz lässig die Unterrichtsstunde ab. In der vorangegangenen Stunde erwuchs aus einer Anekdote heraus die Idee, einmal Rosenwasser mitzubringen, was der Lehrer an uns und auch den Prorektor, bevor dieser ging, verteilte. Der Raum roch kräftig nach dem als Speisenverfeinerungsmittel und Parfüm verwendeten Rosenwasser, als der Unterricht wie in einer Koranschule begann: auf dem Boden hockend, die Bücher und Hefter auf den Knien, gruppierten wir uns um Herrn Jassim, der als Highlight der Stunde die letzten 30 Minuten auf Arabisch ein paar Schwänke aus der Jugend zum Besten gab, herum.
Danach besetzten die einen weiterhin das Büro, andere gingen nach Hause und ich fuhr zum Fußball nach Ammendorf. Diesmal spielte die 2. Mannschaft des BSV Halle-Ammendorf gegen SG Aufbau Tasmania. Der Platz liegt versteckt hinter ein paar ganz ansehnlichen Wohnblocks: man muss, wenn man aus Norden kommend die große Kreuzung Merseburger Straße/ Ecke Steinstraße passiert hat, gleich rechts in die Steinstraße einbiegen und dann sofort wieder rechts in einen Schotterweg rein.
Kurz vor Anpfiff trudelte auch mein Vater ein, der dann ebenfalls die für die Stadtoberliga völlig überzogenen 2€ Eintritt - die Dorfdeppen halten sich wohl für besonders großstädtisch, wenn sie den Besucher so abzocken - zahlte. Was auch noch negativ auffiel, war das Asipack, das sich um einen augenscheinlich alkoholabhängigen Opa herum gruppierte und mehrere Meter von uns weg stand. Die regten sich schon vorm Spiel über die „Kanaken“ von Tasmania, wo ja „kein einziger Spieler die deutsche Staatsbürgerschaft hat“ auf. Von Aufbau Tasmania waren maximal vier Spieler ausländischer Herkunft, die dann im Spiel genauso wenig negativ auffielen, wie der eben beschriebene Abschaum an der Seitenlinie.
Es entwickelte sich nach mehrminütiger Abtastphase ein ordentliches Spiel, wobei Ammendorf gleich einen gut eingeleiteten Angriff zum 1:0 nutzte. Die Gästeabwehr war da einfach nicht richtig an den Mann gegangen. Wie auch immer, nach weiteren Chancen für Ammendorf II verlagerte sich das Spiel zusehends vors Heimtor. Die Tasmanen machten jetzt recht ordentlich Druck und konnten dann mit einem Hammerschuss aus 18m unter die Latte nach einer halben Stunde Spielzeit den Ausgleich erzielen.
Mit 1:1 ging es in die Halbzeit, die wir zum Ausprobieren des Caterings, was zu erstaunlich niedrigen Preisen ausgegeben wurde, nutzten. Ein paar Wiener mit Ketchup und Toast kostete nur 1€, 0.2l Cola nur 0,30€. Da ärgerte man sich auch gar nicht mehr über den Eintrittspreis.
Da in der zweiten Halbzeit nicht allzu viele Chancen herausgespielt wurden, und wenn, dann auch noch kläglich vergeben werden sollten - wobei die Maradona-Einlage eines Tasmania-Spielers, der einen Freistoß in den Strafraum mit der Hand aufs Tor schlug (der Torwart fing den Ball aber ab) schon topp war -, blieb es beim 1:1, was das eindeutig torärmste Ergebnis der acht Partien - das torreichste war ein 4:4 - des Mittwochsspieltages sein sollte.
Aufbau Tasmania - der schöne Name resultiert aus mehreren Fusionen der Nachwendezeit - ist somit so gut wie in die Stadtliga abgestiegen. Ammendorf II hingegen - auch wenn sie die schlechtere Mannschaft waren - rangiert auf dem dritten Rang, wenn auch ohne Aufstiegschancen.
Noch mal zurück zum Namen der Gäste, der auf der Website http://www.steffen-soeder.de/tasmania/ erläutert wird. Anmerkungen in eckigen Klammern sind von mir. Aufbau Tasmania wurden 1971 gegründet als BSG MLK 71 [Betriebssportgemeinschaft Metall-Leichtbau-Kombinat]. 1990 erfolgte die erste Umbenennung: SV Hamesta [Name einer Metallbaufirma, Nachfolgerin der Halleschen Metall- und Stahlbau GmbH und meines Wissens mittlerweile auch Bankrott]. 1998 Zusammenschluss mit TSG Trotha und Annahme von deren Namen. 2000: Umbenennung SG Tasmania Trotha Halle, 2001 Zusammenschluss mit PSV Halle = Polizeisportverein Trotha Halle. Das passte einigen nicht und es entstanden der Polizeisportverein Halle und die SG Tasmania Trotha noch im selben Jahr. 2002 schlossen sich dann Tasmania Trotha und SG Aufbau zu SG Aufbau Tasmania Halle zusammen, die jetzt neben der ersten Männermannschaft in der Stadtoberliga (bald Stadtliga), auch eine zweite Mannschaft (gesichert 2. Stadtklasse) und eine dritte Mannschaft (wahrscheinlich Absteiger aus 2. in der 3. Stadtklasse) haben.
Am Samstag gibt es wieder einen Bericht aus dieser Spielklasse. Dann aus Lettin.
Statistik:
Ground Nr. 326 (ein neuer Ground; diese Saison: 96 neue)
Sportveranstaltung Nr. 827 (diese Saison: 194)
Tageskilometer: 30 (10 Bahn, 20 Rad)
Saisonkilometer: 26.070 (12.810 Auto; 5.370 Öffentliche Verkehrsmittel; 4.930 Fahrrad; 2.960 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 32
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 151

Fotos unter:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/BITTE%20HIER%20WEITER%20-%20FOTOS%20AB%2022-03-2009/090617%20BSV%20Ammendorf%20II%201-1%20Aufbau%20Tasmania/

Donnerstag, 21. Mai 2009

WE147I: Idyllisch aber versteckt gelegenen; beim HSC im Brandbergeweg

SV Rotation Halle II 3:2 Reideburger SV 1990
Dienstag, 19. Mai 2009 - Anstoßzeit 18.40
Stadtoberliga Halle (9. Liga, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 3:2 nach 90 Min. (45/45) - Halbzeit 2:1
Tore: 0:1 2. Minute, 1:1 15. Minute, 2:1 40. Minute, 3:1 57. Minute, 3:2 77. Minute
Verwarnungen: Rotation 1, Reideburg 2
Platzverweise: keine
Sportplatz: Rotation (Kap. 1.000)
Zuschauer: 50 (20 Gästefans)
Spielqualität: 6,0/10 (ordentlich)

Hallescher SC 96 1:3 BSV Halle-Ammendorf II
Mittwoch, 20. Mai 2009 - Anstoßzeit 18.40
Stadtoberliga Halle (9. Liga, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 1:3 nach 90 Min. (45/45) - Halbzeit 1:2
Tore: 0:1 7. Minute, 1:1 15. (Elfmeter), 1:2 23. Minute, 1:3 51. Minute
Verwarnungen: 1 für BSV II
Platzverweise: keine
Sportplatz: Brandberge (Kap. 1.000)
Zuschauer: 20 (10 Gästefans)
Spielqualität: 5,0/10 (durchschnittlich)

Zum oben genannten Dienstagsspiel kann ich nichts weiter sagen, da mein Vater dort alleine gucken gegangen war. Am Mittwoch war ich alleine unterwegs und zwar natürlich wieder einmal nach der letzten Univeranstaltung. Diesmal ging es nach Norden auf die Brandberge, die vor allem wegen der dort befindlichen Brandbergehalle bekannt sind. Wenn man die Halle gefunden hat, muss man nur noch die Treppe vor dem Waldstück erklimmen und 200m den Waldweg entlang laufen und schon ist man auf Halles idyllischstem und verstecktestem Fußballplatz. Platzmannschaft ist der Hallesche SC 1996, die an diesem Tag der Wochenteilung die zweite Vertretung des BSV Halle-Ammendorf zu Gast hatte.
Der Gästetrainer stimmte seine Spieler vorm Anpfiff noch einmal ein, von „der ersten Sekunde an“ Druck zu machen, was diese auch taten. Nach etwa 400 Sekunden war dann der Ball auch durch eine gute Direktabnahme im Netz des HSC. Diese kamen bis zur 15. Minute nur drei Mal durch Freistöße vors Tor. Beim dritten Mal bekamen sie im Anschluss einen fragwürdigen Elfmeter zugesprochen, in dessen Zusammenhang auch die einzige gelbe Karte der Partie gegeben wurde, den ein HSC Spieler locker verwandelte. Die Freude wehrte aber nicht lange, denn es vergingen keine zehn Minuten, bis der Ball wieder im Tor der Heimmannschaft lag. 1:2 sollte der Pausenstand sein.
Nach den kaum 10 Minuten Spielpause drückte Ammendorf weiter, doch nach dem 1:3 - für mich war das auch schon die Entscheidung - wurde das Spiel schwächer. Bis zur 75. hatte es einen richtigen Durchhänger, ehe Ammendorf - einige ihrer Spieler taten sich übrigens während der schlechten Spielphase mit ungestraften Unsportlichkeiten, z.B. Zuschauer anpöbeln, hervor - erneut drückte. Ein Tor bekamen sie jedoch nicht mehr auf die Reihe.
Der HSC konnte sich übrigens keine einzige Torchance aus dem Spiel heraus erarbeiten. Nur fünf oder sechs Freistöße kamen aufs Tor. Alles in Allem entsprach der Spielverlauf den Erwartungen: einseitig, da der Tabellendritte beim Vorletzten (15.) gastierte.
Statistik:
Ground Nr. 313 (ein neuer Ground; diese Saison: 83 neue)
Sportveranstaltung Nr. 808 (diese Saison: 175)
Tageskilometer: 55 (10 Bahn, 45 Fahrrad)
Saisonkilometer: zu bearbeiten 23.985 (12.810 Auto/ 4.225 Fahrrad/ 4.090 Bahn/ 2.960 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 16
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 147

Fotos unter:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/BITTE%20HIER%20WEITER%20-%20FOTOS%20AB%2022-03-2009/090520%20Hallescher%20SC%2096%201-3%20BSV%20Halle-Ammendorf%20II/

Donnerstag, 7. Mai 2009

WE145I: Stadtliga Halle, Kanena gegen FSV 67 II

Kanenaer SV 0:3 FSV 67 Halle-Neustadt II
Donnerstag, 7. Mai 2009 - Anstoßzeit 18.40
Stadtliga Halle (10. Liga, 6. Amateurliga)
Ergebnis: 0:3 nach 91 Min. (45/46) - Halbzeit 0:1
Tore: 0:1 14., 0:2 67., 0:3 87.
Verwarnungen: keine
Platzverweis: 72. Nr. 10 Kanena (Beleidigung)
Sportplatz: Am Planetarium (Kap. 1.000, davon 60 Sitzplätze)
Zuschauer: 40 (5 Gästefans)
Spielqualität: 4,0/10 (Etwas unterm Durchschnitt)

Am Donnerstagabend stand mal wieder ein Spiel an, was ich im Anschluss an eine Univeranstaltung besuchte. Zufällig bei fussball.de gefunden, erwies sich die Stadtligapaarung Kanena gegen FSV 67 II als sehr praktisch von der Erreichbarkeit: einfach nach Unterrichtsschluss (eigentlich 17.30, aber - typisch Lenora - 17.10 war mal wieder Ende) in südöstlicher Richtung gefahren, Zwischenstopp am Dönerladen am Bahnhof, wo noch schnell ein Dürüm gegessen wurde, dann am Hufeisensee entlang und rein nach Kanena. Dort war noch genug Zeit, die Kirche und das Planetarium, nach dem der Fußballplatz und die dazugehörige Straße benannt sind, abzulichten und dann bei freiem Eintritt das Spiel zu gucken.
Bis zur 14 Minute gab es keine nennenswerte Aktion vor den Augen der 40 Zuschauer, doch dann erzielte die Gastmannschaft - 5. der 16 Teams, Kanena war 8. - das erste Tor der Partie. Die Neustädter sollten den Kanenaer SV auch fest im Griff haben in Halbzeit eins. So gut wie gar nichts passierte vor dem Tor des FSV 67, einige große Chancen wurden von den Gästen aber vergeben.
In der zweiten Halbzeit ein ähnliches Bild. Die Entscheidung fiel nach über einer Stunde Spielzeit, als das 0:2 hervorragend herausgespielt wurde. Nachdem der 10er von Kanena vom Platz musste - eine Bemerkung vom Schiedsrichter „Ball“ nach einem harten Zweikampf kommentierte der zu Boden gegangene Spieler mit „das war doch kein Ballspiel, du Idiot“ - erzielte der FSV dann das dritte und letzte Tor der Partie, wenige Minuten vor dem Ende der Begegnung.
Der Weg zurück nach Merseburg war relativ schnell bewältigt, dem Spiel konnte ich keine besonders hohe Attraktivität bescheinigen, aber schlecht war es nicht. Und trotzdem nur ein weiterer Beleg dafür, dass die Stadtliga Halle im Spielniveau klar hinter der Saalkreisliga zurückhängt.
Statistik:
Ground Nr. 307 (neuer Ground; diese Saison: 77 neue)
Sportveranstaltung Nr. 799 (diese Saison: 166)
Tageskilometer: 45 (35 Fahrrad, 10 Bahn)
Saisonkilometer: 23.615 (12.810 Auto/ 4.000 Bahn/ 3.945 Fahrrad/ 2.960 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 8
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 145

Fotos unter:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/BITTE%20HIER%20WEITER%20-%20FOTOS%20AB%2022-03-2009/090507%20Kanenaer%20SV%200-3%20FSV%2067%20Halle-Neustadt%20II/

Donnerstag, 16. April 2009

W142II: Nach der Uni mal eben noch zum Fußball - oder: Schiedsrichtergeschenk in der 91. Minute

BSV Halle-Ammendorf 2:2 VfB IMO Merseburg
Mittwoch, 15. April 2009 - Anstoßzeit 18.00
Verbandsliga Sachsen-Anhalt (6. Liga, 2. Amateurliga)
Ergebnis: 2:2 nach 92 Min. (45/47) - Halbzeit 1:1
Tore: 1:0 2. Grosche, 1:1 33. Schlorf, 1:2 61. Schlorf, 2:2 91. Grosche (Elfmeter)
Verwarnungen: zwei für BSV, drei für IMO
Platzverweise: keine
Stadion: Stadion der Waggonbauer (Kap. 3.000, davon 50 Sitzplätze)
Zuschauer: 151 (20 Gästefans)
Spielqualität: 6,0/10 (ordentlich)

Als gegen 17.30 die Arabischstunde langsam ihrem Ende entgegen ging, wurde ich unruhig. Mir war schon klar, dass ich den Anstoß des Spiels nicht erleben würde, aber Herr Jassim hätte nun wirklich nicht noch um 17.42 zwei Leute für einen Dialog nach vorne bitten müssen und dann diese auch noch so ungünstig aufstellen lassen, dass meine Banknachbarin und ich nicht wie abgesprochen ein paar Minuten früher unbemerkt herausgehen konnten...
17.48 war Schluss und 18.09 stand ich am 6km entfernten Kassenhäuschen des Stadions der Waggonbauer. Die nicht unbedingt niedrigen 4€ abgedrückt und mit Blick auf die Anzeigetafel festgestellt: es stand schon 1:0 für den BSV. Scheiße, Alter!
Ich machte ein paar Fotos der doch ganz schönen Anlage und begab mich auf Höhe des zum Eingang hin aufgestellten Tores. Nach dem ich etwa 25 Minuten da stand, fiel der Ausgleich durch Sebastian „Krawatte“ Schlorf. Bis zur Pause gab es noch einige Chancen, davon mehr für den abgeschlagenen Tabellenletzten, den VfB IMO, doch keine weiteren Tore.
In der Pause lief ich zum Fotografieren der Tribüne etwas herum und traf dabei Wolfgang Schulze. Irgendwie hatte ich gar nicht mit „Wolle“ gerechnet, aber Torsten spielt ja bei der IMO. Dabei ist dieser nicht der einzige Ex-Leunaer bei den Industriemontagen. Auch nicht der einzige (rück)wechselwillige. Aber das wird der Präsident Schäfer schon wissen, er weiß schließlich auch am Besten, warum diese Spieler wechseln wollen: ist halt schon was anderes, ob man mit Grundstücken zockt oder mit Spielerprämien...
In der zweiten Halbzeit stand ich also unter dem Gästeanhang, wobei ich nicht das Gefühl hatte, da so wirklich rein zu passen. Aber das verdiente 1:2 für die IMO fiel immerhin auf unsere Seite. Bis zur letzten Minute war das Spiel recht ordentlich - sogar besser als in Halbzeit eins - und der Viertletzte Ammendorf zeigte nicht, dass sie etliche Punkte mehr als der Tabellenletzte haben. Es gab zwar auch einige gute Chancen für die Hausherren, aber ein absolutes Armutszeugnis für die Waggonbauer, dass das ohnehin nicht immer überzeugend agierende Schiedsrichtergespann erst mit einem äußerst fragwürdigen Elfmeterpfiff für den unverdienten Punktgewinn des BSV sorgen musste. Der Merseburger Hiller wurde gefoult und fiel mit den Händen zuerst auf den Ball. Der Elfmeter wurde dann zwar nicht von dem Pfeifenheini, sondern vom Ammendorfer Schützen verwandelt, aber dass es ein paar Wutausbrüche vom IMO-Anhang gab, konnte ich gut verstehen. Auch, dass diese nicht sofort abklangen, als der Schiri sofort nach dem Elfmeter abpfiff, was wohl kaum mit dem Hund, der aufs Spielfeld lief, zu tun hatte, sondern viel mehr mit dem Tor. Eine Dreiergruppe der IMO B-Fans machte sich dann bei den beiden Ordnern unbeliebt, indem diese eine Werbebande demolierten. IMO B-Fans sind übrigens die primitiven, jüngeren Pöbler, die A-Fans sind die alten Dummschwätzer und Klugscheißer. Mehr Arten von Fans gibt es beim VfB IMO nicht, zugegebenermaßen trifft das auf viele Amateurvereine zu, nur im Besonderen eben auch beim bei mir eigentlich sehr unbeliebten Verein aus meiner Heimatstadt.
Die drei wurden dann von zwei Ordnern zum Herausgeben der Personalien aufgefordert, was der Rädelsführer mit dem Androhen von Schlägen - eigentlich wollte er doch erst dem Schiedsrichtergespann die Fresse polieren - aus der Welt schaffte.
Als wieder Ruhe eingekehrt war - die Ammendorfer werden wohl vernünftigerweise dem Verein VfB IMO die Bande in Rechnung stellen - verabschiedete ich mich von Wolle und fuhr zügig mit dem Rad nach Hause. Auch wenn ich den Ground schon kannte, ich weder Sympathie noch Antipathie gegenüber den Ammendorfern hege und bei mir sonst immer die Schadenfreude kommt, wenn der arrogante VfB IMO mal wieder verloren hat, wäre mir ein Sieg der Gäste lieber gewesen. Aber Hauptsache, ich habe mal endlich Fotos vom Stadion der Waggonbauer machen können...

Statistik:
Ground Nr. 296 (ein neuer Ground; diese Saison: 66 neue)
Sportveranstaltung Nr. 786 (diese Saison: 153)
Tageskilometer: 50 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 22.140 (12.020 Auto/ 3.650 Bahn/ 3.610 Rad/ 2.960 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 6
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 142

Fotos unter:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/BITTE%20HIER%20WEITER%20-%20FOTOS%20AB%2022-03-2009/090415%20BSV%20HALLE-AMMENDORF%202-2%20VFB%20IMO%20MERSEBURG/

Sonntag, 15. März 2009

WE137III: Von einer zu kleinen Halle, einer gesperrten Brücken und viel zu vielen Abseitspositionen

Jahnstadt Freyburg 25:26 USV Halle II
Sonntag, 15.März 2009 - Anwurfzeit 10.00
Kreisliga (8. Liga, 6. Amateurliga)
Ergebnis: 25:26 nach 60 Min. - Halbzeit 13:16
Tore: keine Ahnung
Verwarnungen: 6-10 Strafminuten
Platzverweise: Nr. 5 Freyburg (grobes Foul, 47.)
Sporthalle: Jahn-Sporthalle (Kap. 50, davon 30 Sitzplätze)
Zuschauer: 40 (10 Gästefans)
Spielqualität: 7,0/10 (gut)

BW Schmiedehausen 0:1 GW Großobringen
Sonntag, 15.März 2009 - Anstoßzeit 14.30
1.Kreisklasse Weimarer Land (10. Liga, 6. Amateurliga)
Ergebnis: 0:1 nach 92 Min. (45/47) - Halbzeit 0:0
Tor: 57. Denis Schmidt*
Verwarnungen: 3 gelbe Karten für Schmiedehausen
Platzverweise: keine
Sportplatz: Lindenberg (Kap. 1.000)
Zuschauer: 40 (5 Gästefans)
Spielqualität: 4,5/10 (nicht mehr als Durchschnitt)

* Information von sv-grossobringen.de



Wie am Vortag auch schon, fuhren wir mit dem Hopper-Ticket zum Groundhopping. Diesmal von Merseburg via Naumburg nach Freyburg, wo um 10.00 ein Handballspiel anstand. Da wir die Stadt schon gut kennen und zudem das Spiel schon eine halbe Stunde nach Ankunft am Bahnhof beginnen sollte, fuhren wir gleich zur Halle.

Die Halle ist zwar ganz netter DDR-Standard, aber viel zu klein. Eigentlich kann man kein Handball unter regulären Bedingungen dort spielen. Schon gar nicht dabei richtig zugucken. Einmal als Zuschauer kurz die Beine ausgestreckt und schon kann man einen Flügelläufer foulen...

Gespielt wurde natürlich trotzdem und das auch wirklich flott. Die Gäste, als Tabellenführer und schon feststehender Aufsteiger, waren favorisiert gegen das Mittelfeldteam von TSG Jahnstadt. Tore fielen am laufenden Band, Freyburg traf auch dauernd den Pfosten und es wurde schon recht schnell ruppig.
Bei Pause stand es recht knapp 13:16, und nach der Pause wäre die TSG beinahe noch einmal dazu gekommen, das Spiel zu kippen. Schließlich hatte aber Halle die Nase vorn, wenn auch mit etwas Glück, denn 5 Sekunden vor Schluss flog ein Ball, geworfen vom Kreisläufer der Freyburger, gegen den Innenpfosten und sprang heraus. 25:26 war der Endstand.

Wer auffällig gut war, waren die Schiedsrichter. Der Naumburger und die Naumburgerin pfiffen souverän, es gab kaum fragwürdige Entscheidungen - eigentlich nur ein zu hart wirkender Platzverweis - und sie schafften es auch in den hektischen Phasen die Übersicht zu behalten.

Auffällige Fans gab es nur auf Seiten der Gäste, wobei diese es teilweise mit dem Mitgehen übertrieben. Da hätten sie mal lieber ihre Mannschaft ein bisschen mehr anfeuern sollen und nicht immer nur Schiri und Gegner belappen. Wobei sich beim Belappen die Spieler mal wieder mehr hervortaten, vor allem der Gästetorwart und der 10er brachten immer wieder so Aktionen wie zum Beispiel einen klar gefoulten Freyburger Spieler als Schauspieler zu beschimpfen; Zitat USV-Torwart: „Na du! Dafür gibt’s beim Fußball die gelbe Karte! Aber so was gibt’s nur beim Fußball...“ - von Schwalbe war die Aktion aber weit entfernt: der USV-Verteidiger hatte dem TSG-Angreifer ins Gesicht gegriffen...

Nach dem Spiel fuhren wir gen Süden nach Thüringen. Wir hätten aber beinahe einen Riesenumweg fahren müssen, da die alte Brücke zwischen Saaleck und Großheringen gesperrt war. Aber Wayne interessiert’s - einfach die Räder über die Absperrungen gehoben und viele Kilometer gesperrt...

Bevor wir nach Camburg hereinfuhren, hielten wir an der Ruine der Cyriakskirche kurz vor der Einfahrt in die kleine Landstadt. Von dieser Pfarrkirche aus dem 10. Jahrhundert die im 16. Jahrhundert aufgegeben wurde stehen noch einige Mauerreste. Besonders schön sind die drei Bogenfenster.
Im Ort selbst fielen vor allem das rote Rathaus mit dem spitzen Turm und natürlich die Burg auf. Die Burg war mal wieder verschlossen. Für 1€ kann man sonst einen beachtlichen grauen Bergfried und ein paar etwas abgewrackte aber architektonisch ganz ordentliche Fachwerkgebäude besichtigen.
Den Weg von der Burg in die Stadt bretterten wir dann mit über 40 trotz nasser Fahrbahn hinunter. Die nächsten 4km sollte es nur noch 6-12 km/h langsam vorangehen. Mit bis zu 10%iger Steigung ging es nach Schmiedehausen.
Endlich oben, sahen wir schon etliche Autos am Fußballplatz stehen.
Symptomatisch in der Kreisklasse Weimarer Land ist ja folgendes: auf den Dörfern fällt kein Spiel aus, während in den Städten (va. Apolda) bei Regen und Schnee die hohlköpfigen Stadträte die Plätze sperren lassen.
Der Platz war matschig und feucht, aber die Spieler spielten ohne Wenn und Aber. Eigentlich eine völlige Selbstverständlichkeit, aber im verzärtelten Fußballdeutschland muss man das hervorheben.

Das Spiel zwischen dem 9. und dem 14. von 17 - dem 400-Einwohner-Ort Schmiedehausen und dem 850-Einwohner-Ort Großobringen - begann gar nicht mal schlecht. Beide Teams bemühten sich redlich ein Tor zu schießen. Dass es nicht immer einfach war mit dem ganzjährig und bei jeder Witterung holprigen Platz zurechtzukommen, ist schon klar. Was für Chancen versemmelt wurden war allerdings teilweise haarsträubend.

In der Pause gingen wir eine Bockwurst essen. 1,50€ ist nicht unbedingt wenig für eine durchschnittliche Wurst. In dem einfachen, kleinen, in einem Container untergebrachten Sportlerheim konnten wir bei der Gelegenheit auch eine Wimpelsammlung von teilweise historischem Wert betrachten: da waren doch etliche Wimpel von Mannschaften wie BSG Motor Karl-Marx-Stadt dabei.

In der zweiten Halbzeit gab es dann kurz nach der Pause zwei Tore für die Hausherren: das erste Abseits, das zweite Foul am Torwart. Dass der Ball dem Torwart aus der Hand fiel und dann erst nachgestochert wurde interessierte den kleinlichen Unparteiischen aus Apolda nicht. Im Übrigen war es auch echt zum Kotzen, dass er auf jede Abseitsposition achtete. In der Kreisklasse kann man ja auch wirklich mal etwas durchgehen lassen. Gegen Schmiedehausen wurde etwa 20 Mal, gegen Großobringen 8 Mal Abseits gepfiffen.
Ein Wunder, dass bei dem Gepfeife doch noch ein Tor fiel. Die Großobringer kamen durch Denis Schmidt zum goldenen Tor der Partie nach 57 Minuten. Von da an wurden die Chancen für die Gäste auch besser und klarer. Die Hausherren hätten trotzdem den Ausgleich verdient gehabt.
Die Gäste feierten natürlich etwas, da sie die Chance auf den Klassenerhalt gewahrt haben. Große Emotionen blieben allerdings aus. Ohnehin waren die Spieler ziemlich diszipliniert und die Zuschauer auch deutlich vernünftiger als bei vielen anderen Vereinen.

Nach dem Spiel guckten wir noch per Teletext die Bundesligaergebnisse im Sportlerheim nach, wurden von den älteren Herrschaften dort freundlich verabschiedet - Besuch aus Merseburg hatten die sicher noch nicht bei ihrem SV Blau-Weiß - und dann ging es wieder die landschaftlich reizvolle Strecke nach Naumburg. Hoch und runter. Steigungen und Gefälle. Gleich in Bad Sulza konnte man eine Straße von 14% Gefälle mit 50 runter brettern - jedenfalls bis die Kurve kam. Noch besser die Strecke von Neujanisroda nach Naumburg herein: drei Kilometer nur bergab, leider sehr kurvig, aber konstant mit 40 km/h ging es hinab zum Bahnhof Naumburg und mit etwa doppelter Geschwindigkeit per Zug nach Merseburg.
Statistik:
Grounds Nr. 285 und 286 (2 neue Grounds; diese Saison: 56 neue)
Sportveranstaltung Nr. 768 und 769 (diese Saison: 136)
Tageskilometer: 125 (65 Rad, 60 Zug)
Saisonkilometer: 18.505; genauer. 9.270 Auto/ 3.255 Rad/ 3.020 Zug/ 2,960 Flugzeug
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 5
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 137

Fotos unter:
Burgen usw.:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090315b%20Camburg%20-%20Kirchenruine%20und%20Burg%20ua/
Handball Freyburg: http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090315a%20Jahnstadt%20Freyburg%2025-26%20USV%20Halle%20II/
Fußball Schmiedehausen: http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090315c%20BW%20Schmiedehausen%200-1%20GW%20Grossobringen/

Montag, 23. Februar 2009

WE134II: Karlsruhe oder Mannheim, Halle gegen Lübeck und die Handballer meiner Uni

Hallescher FC 0:0 VfB Lübeck
Sonntag, 22. Februar 2009 - Anstoßzeit 13.30
Regionalliga Nord (4. Liga, halbprofessionelle Liga)
Ergebnis: 0:0 nach 90 Min. (45/45) - Halbzeit 0:0
Tore: na keine natürlich
Verwarnungen: 2-4 (Schubert, Görke - Henning, Gebers, Lipke, Helmke)
Platzverweise: keine
Stadion: Kurt-Wabbel-Stadion (Kap. 13.322, davon 4.072 Sitzplätze)
Zuschauer: 2.062 (ca. 150 Gästefans)
Spielqualität: 1,0/10 (richtig scheiße)

USV Halle D 20:17 Landsberger HV D
Samstag, 22. Februar 2009 - Anstoßzeit 15.30
D-Jugend Bezirksliga (1. Liga D-Jugend)
Ergebnis: 20:17 nach 40 Min. - Halbzeit ?:?
Tore: ?
Verwarnungen: ?
Platzverweise: ?
Halle: Universitätssporthalle (Kap. 450, davon 350 Sitzplätze)
Zuschauer: 55 (15 Gästefans)
Spielqualität: 7,0/10 (richtig gut - v.a. für D-Jugend)

USV Halle II 26:24 Saaletal Reichardtswerben/ Prittitz III
Samstag, 22. Februar 2009 - Anstoßzeit 16.45
Kreisliga (8. Liga, 6. Amateurliga)
Ergebnis: 26:24 nach 60 Min. - Halbzeit 14:14
Tore: ?
Verwarnungen: 2 Minuten gegen USV und 4 Minuten gegen Saaletal
Platzverweise: Rot für Nr. 10 USV (48. Min.)
Halle: Universitätssporthalle (Kap. 450, davon 350 Sitzplätze)
Zuschauer: 40 (keine Gästefans)
Spielqualität: 7,0/10 (richtig gut)

Wir fuhren schon kurz vor 11 Uhr von Merseburg nach Halle/ Saale und klapperten dann alle drei Sporthallen an der Karlsruher Straße ab. Dass sie alle verschlossen waren, ließ uns auf eine Spielverlegung der Handballspiele von Askania Nietleben und Einheit Halle V schließen. Verärgert fuhren wir zum Bahnhof und packten Sachen, gegen die die Ordner des HFC etwas haben könnten, in eines der 2€-Schließfächer. Der HFC spielte nämlich um 13.30 gegen VfB Lübeck. Auf dem Weg zum Bahnhof hatten wir uns noch vergewissert, ob die Rot-Weißen wirklich das Regionalligaspiel bestreiten würden.
Am Abend klärte ein Blick auf www.sis-handball.de die Situation auf: die Spiele wurden keineswegs verlegt, doch wurde sie nicht in der Karlsruher Straße, sondern gut 1,5km weg in der Mannheimer Straße ausgetragen. Da hat mein Vater doch glatt diese beiden Großstädte verwechselt. Wobei ja auch beide nah beieinander in Baden-Württemberg liegen und zudem die Gemeinsamkeit haben, einige historische Sehenswürdigkeiten zu besitzen, die aber leider von einer abstoßenden Betonwüste umrahmt werden.
Nun also wieder zurück zum Stadion und eine Dreiviertelstunde vorher rein. Ich alleine wurde ganze drei Minuten kontrolliert, aber niemand der Ordner war unhöflich.
Wir trafen noch zwei Bekannte nachdem wir am Essensstand die hervorragenden Buletten gegessen hatten und nahmen dann wie üblich einen Stehplatz gegenüber der Fankurve ein.

Zum Spiel:
Nach 15 Minuten bequemten sich diese beiden völlig unterbelichteten Truppen einmal Alarm vor den Toren zu machen, doch es zeichnete sich ab, dass keines fallen sollten. Versager des Spiels war Thomas Neubart. Wie der drei Riesenchance verstolperte, war eine Katastrophe! Ohnehin war die Ballbehandlung des HFC Scheiße hoch drei, vor Eins-gegen-Eins-Situation fürchteten sich die rot-weißen Gurken auch noch.
VfB Lübeck war allerdings noch schlechter. Zudem war deren weicheirisches Gehabe nach jedem Foul höchst störend.
Es war ein typisches HFC-Spiel: im Schnitt fallen bei dieser Mannschaft 1,3 Tore pro Spiel. Halbwegs erfolgreich, aber unattraktiv spielend, technisch unterbelichtet und keineswegs große Kämpfer, wie auf der ansonsten höchstlobenswerten HFC-Website nach diesem Spiel behauptet.
Wenn ich bedenke, wie der hoch Unterhaltungswert des letzten von mir im Stadion erlebten 0:0-Spiels, dem Spiel zwischen Al-Mustaqbal Al-Marsa und Gawafel Gafsa - das waren echte Kämpfer, die Pech hatten, das Tor nicht getroffen zu haben -, war, und es mit dem Dreckskick des HFC vergleiche, wollte ich auf der Stelle nach Tunesien auswandern...

Schiedsrichtergespann:
Schiedsrichterin: Bibiana Steinhaus, Assistenten: Dirk Wijnen, Harm Osmers.
Ich hatte Bibiana Steinhaus bis zu diesem Spiel für eine gute Schiedsrichterin gehalten, aber was sie da verzapft hat, war dem Spiel entsprechend: Scheiße. Die Sprechchöre der Saalefront-Ultras waren somit berechtigt, wobei „Alle Bullen sind Schweine!“ ein echter Insider war.
Kleinliches Gepfeife jedenfalls ist bei zwei so schwachen Mannschaften nun wirklich fehl am Platze. Teilweise waren sogar klare Fehlentscheidungen dabei: Ball ins Aus gegrätscht, ballführender Spieler nicht einmal gestrauchelt, keineswegs gefährliches Spiel vorliegend, und dann Foul zugunsten den Ballführenden gepfiffen. Das war leider auch nur das Niveau der Quotenfrauen, die man von Zeit zu Zeit in Männer-Ober- und -Verbandsliga ertragen muss. Am Schlimmsten hatte ich ja das Problem Quotenfrau-Schiedsrichterin letzten Sommer in Schwerin erlebt. Aber sonst ist die Polizistin sicherlich besser an der Pfeife!

Fans und Drumherum:
Zum Drumherum gehört auch der Stadionsprecher, der an dieser Stelle unbedingt lobend erwähnt werden muss. Er brachte das Zitat des Tages (HFC-Fans hatten zuvor einen Böller gezündet): „Liebe Fans, jetzt kommt sie: die obligatorische Durchsage; das Abbrennen von Feuerwerkskörper ist im Stadioninnenraum strengstens und striktens untersagt!“ - Er scheint kein Freund dieser Reglementierungen zu sein, was man auch am Tonfall dieser Durchsage vermuten konnte...
Außer diesem einen Böller war leider nicht viel los. Die Kurve zeigte eine ungewöhnliche und eine ultratypische Spruchbandchoreo - letztere gegen Verbands-, Vereins- und Polizeiwillkür (Gerechtigkeit für die Erfordia Ultras, die alle Stadionverbot haben, obwohl nachweislich nicht alle Gruppenmitglieder bei dem Spiel dabei war, wo einige Gruppenmitglieder etwas gezündelt hatten (zu Zeiten Nazideutschlands nannte man diese Vorgehensweise des Vereins Rot-Weiß Erfurt übrigens „Sippenhaft“)) - erstere war ein Inserat, dass man eine Malhalle, also eine Halle zum Herstellen von Choreographien braucht. Akustisch waren zwar klare Bemühungen der Heimfans und auch teilweise der Lübecker Gäste zu hören, aber eindrucksvoll ist was anderes.

Nach diesem beschissenen Spiel - ich hoffe, dass nur Fußballfans und keine, die es mal werden wollen, anwesend waren, denn so kann man (werdende) Fans vergraulen - fuhren wir gen Neustadt.
Das Jugendhandballspiel:
Wir kamen kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit eines wirklich flotten und erstaunlich unterhaltsamen D-Jugendspiels - die 10-12jährigen packten sogar schon richtig an am Kreis (inklusive an den Hals des Angreifers greifen) und zimmerten aus 15 Metern aufs Tor - in die schöne Universitätssporthalle. Die Halle ist übrigens auf demselben DDR-Standard wie die Halle in Weißenfels-West, die wir wenige Wochen zuvor besucht hatte. Die D-Jugend des USV Halle siegte gegen die D-Jugend vom Landsberger HV 20:17, wobei es lange Unentschieden stand.
Der Support war übrigens auch gar nicht so schlecht. Einige Eltern nahmen das Spiel des Sohnes doch recht ernst...

Beim Männerhandball:
Auch hier in der Kreisliga wurde kein Eintritt verlangt, nur die Frau am Essensstand brachte also Geld in die Vereinskasse. Ich kaufte noch mal eine Bulette im Brötchen.
Das Spiel war für die Spiel- und Altersklasse (Altersklasse soll heißen, dass etliche ältere Semester auf der Platte standen, vllt. um den Jahrgang 1960 herum) der Spieler wirklich stark. Es gab zwar immer wieder Fehler bis hin zum einfachen Ball aus der Hand rutschen lassen, aber auch tolle Würfe, teils eingesprungen, und starke Arbeit am Kreis. Am Ende hatte knapp aber verdient der Universitätssportverein die Nase vorn.
Die Schiedsrichter waren für Handball auch ganz gut, wobei sie einen völlig überzogenen Platzverweis aussprachen und zwei weitere Male nur auf Zuruf der Gästespieler einen Heimspieler bestraften. Diese Szenen brachten die 40 Zuschauer natürlich in Wallung, die ansonsten auch ganz gut hinter ihrer Mannschaft standen.
Alles in allem war die dritte Sportveranstaltung die beste des Tages.

Auf dem Rückweg - kein Wunder bei diesem verdreckten Nest, das da Halle/ Saale heißt - ging mein Hinterrad kaputt, was uns ganze 20 Minuten aufhielt. Schon vor dieser Panne huckte aber schon der Dynamo. Aber an diesem Ärger trägt nicht der Teil der halleschen Bevölkerung Schuld, der so asozial ist, überall Bierflaschen zu zertrümmert, sondern unser Fahrradhändler. Also der Hajek kann sich Montag was anhören: mir so einen billigen scheiß Asi-Dynamo ans Rad zu montieren!
Statistik:
Ground Nr. 280 (ein neuer Ground; diese Saison: 50 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 755-757 (diese Saison: 124)
Tageskilometer: 50 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 17.825, genauer 9.270 Auto/ 2.960 Flugzeug/ 2.855 Fahrrad/ 2.740 Bahn, Anmerkung: Der Vorsprung der Fahrradkilometer auf die Bahnkilometer wächst!
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 0
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 134

Fotos unter:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090222a%20Hallescher%20FC%200-0%20VfB%20Luebeck/

http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090222b%20USV%20Halle%20II%2026-24%20Reichardtswerben-Pr%20III/

Sonntag, 1. Februar 2009

WE131II: Mal gucken, was so bei der Konkurrenz los ist... ein Besuch beim VC Leipzig

VC Leipzig 3:1 Wuppertal Titans
Sonntag, 1.Februar 2008 - Beginn 16.00
1. Volleyballbundesliga
Ergebnis: 3:1 nach 114 Min.
Sätze: 25:27, 25:21, 25:18, 26:24
Besondere Vorkommnisse: Keine
Halle: Ernst-Grube-Halle (Kap. 1.100 Sitzplätze)
Zuschauer: 1.050 (10 Gästefans)
Spielqualität: 5,0/10 (Durchschnitt)

Wir wollten mal bei einem anderen Verein als unserem VC Bad Dürrenberg/ Spergau Volleyball gucken und da auch einige Fußballspiele in Leipzig angesetzt waren, kamen wir auf die Idee, dieses Spiel zu gucken. Die Fußballspiele in Leipzig wurden alle abgesagt, da minimaler Schneefall dafür sorgte, dass die „Herren“ vom Stadtverband einfach jegliche Planung über den Haufen warfen - wie die Idioten bis Mitte August alle Spiele nachholen wollen, will ich ja mal wissen... Schon erschreckend, wenn man bedenkt, wie vor 10 Jahren noch solche Spiele auf gefrorenem Platz ausgetragen wurden, die jetzt wegen der Verletzungsgefahr abgesagt werden. Dann sollen die halt vom Fußball zum Tischtennis wechseln! Wir fahren schließlich auch 35km mit dem Fahrrad gegen den Wind auf teils nicht geräumten Wegen um ein paar großen Männern dabei zuzusehen, wie sie einen Ball über ein hochgespanntes Netz schlagen...

Halle:
Die Ernst-Grube-Halle der Uni Leipzig, früher aber der Deutschen Hochschule für Körperkultur gehörend, ist ein unter Denkmalschutz stehender Bau - gut, dass man auch Sporthallen unter Denkmalschutz stellen kann, besonders im Zeitalter des Arena-Wahns - und verdient auf jeden Fall einen Besuch. Von Außen sieht die Anlage etwas wie ein einfaches Barockgartenschloss aus, Innen fallen Säulengänge, Löwenfiguren an den Treppenaufgängen und vor allem eine wunderbare hölzerne Decke mit weißer Stuckarbeit auf.
Auf jeden Fall eine der schönsten Sporthallen Deutschlands neben der Hermann-Gieseler-Halle in Magdeburg, die allerdings etwas gammliger ist. Die modernen Tribünen passen natürlich nicht so ganz rein, geschweige denn die hässliche Bandenwerbung.

Spiel:
Die Partie war eigentlich recht ansehnlich wenn man bedenkt, dass da zwei Abstiegskandidaten gegeneinander spielten. Zwar einige stümperhafte Fehler, aber auch schöne Aktionen wie lange Schmetterbälle und hohe Zuspiele am Netz oder starke Blocks. Im ersten Satz führte zumeist der Gastgeber, doch zum Ende des Satzes gaben sie diesen noch aus der Hand.
Im zweiten Satz hatte der Gast dann nicht so viel Glück, denn Leipzig war recht deutlich besser über weite Strecken des zweiten Spielabschnittes, sodass vier Punkte Vorsprung herauskamen.
Richtig Pech hatten die Gäste aus Nordrhein-Westfalen aber erst im dritten Satz, als sich einer ihrer Spieler ernsthafter verletzte (Bänderriss wurde gemunkelt - sah vom Zusehen her auch so aus; umgeknickt und verkrampft liegen geblieben). Natürlich war das nicht der Grund für die immer schwächer werdende Leistung. 25:18 ging der dritte Satz nun an den VCL.
Im vierten Durchgang sah es nach einem schnellen Sieg für den VC aus, doch Wuppertal kämpfte sich noch einmal heran. Aus bis zu sechs Punkten Rückstand wurde Gleichstand. Sogar einen Satzball hatten sie einmal, doch am Ende punktete der VC drei Mal hintereinander, sodass es 26:24 ausging. 3:1 somit der verdiente Sieg für die Leipziger.

Drumherum:
Zu dem Ambiente der Halle passend, hatte man eine recht höfliche Security aufgefahren, das Essen war allenfalls Mittelmaß und die in den Satzpausen auftretende Tanzgruppe war so doof, wie man es von einer Mittelschule aus einem Kaff bei Leipzig erwartet.

Heimfans:
Die VCL-Fans waren nicht mehr als Durchschnitt. Irgendwie scheint überall in Deutschland eine etwa 20 Mann starke (oder eher: schwache) Gruppe von aktiven Fans mit Trommeln und Krakeelen die Halle allein zu unterhalten. Ab und an stimmen dann mal die anderen Zuschauer mit ein, wobei diese nur von Zeit zu Zeit das rhythmische Klatschen mitmachen.

Gästefans:
Die 10 Mitgereisten aus dem Bergischen Land teilten sich dann in eine Fünfergruppe, die sich nie irgendwie hervortat und in eine, die sich zwar akustisch hervortat, aber unter die Kategorie „Dummschwätzer“ fiel.
Die Akustik war im Übrigen auch von der dummen Sorte: Immer bloß „Titans!“ in ein Megafon grölen, ist einfach nur langweilig. Aber was will man erwarten, wenn man aus einer Stadt kommt, die man das San Francisco Deutschlands nennt. Hat zwar eigentlich was mit den steilen Straßen dort zu tun, aber das stimmungsmäßige Niveau der Supporter war auch recht US-Amerikanisch... Mal ganz davon abgesehen, dass der Vereinsname sowas von bescheuert ist, dass man sich eigentlich schämen muss, den Verein mit seinem Namen anzufeuern. Sprechchöre, die irgendwie "Wuppertal" enthielten, kamen einfach gar nicht!
Vor allem im persönlichen Gespräch und dem einfachen Zuhören nach dem Spiel, zeigten sie sich mal wieder von bester Seite. Aber so sind sie eben, unsere Freunde aus dem Westen: ist man mal im Wilden Osten, wird schön über alles gemeckert und Jeder zurechtgewiesen, weil man meint, alles besser zu wissen und gesehen zu haben. Vor allem natürlich besser als die Schiedsrichter, die natürlich, da sie aus Städten wie Merseburg und der Gegend stammten, einen Ball, der klare 50 bis 100cm im Aus war, für Leipzig als im Feld gaben.
Ich sparte es mir zu erwähnen, dass der Ball 10-20cm im Feld war und ich es, im Gegensatz zu den gegenüber der Szene sitzenden Trainern und Fans der Gäste, aus nächster Nähe auf Höhe des einen Linienrichters gesehen habe...

Aber trotzdem natürlich Respekt an die Gästefans, die knapp fünf Stunden Fahrt aufsich genommen haben und dann eine Niederlage erleben mussten, obwohl sie wirklich beherzt anfeuerten!
Zusammenfassung:
War mal wieder ein lohnender Spielbesuch, wobei ich echt schon bessere Volleyballspiele gesehen haben, mal ganz davon abgesehen, dass es auch viel interessantere Sportarten gibt als Volleyball.
Die insgesamt 70km mit dem Fahrrad waren bei Null Grad gerade zu bewältigen, weil glücklicherweise der Wind nicht noch gedreht hatte auf dem Rückweg, sodass wir den auf dem Hinweg strammen Gegenwind als Rückenwind ausnutzen konnten. Da kann man auch auf flachen Stücken mal 40km/h fahren.

Statistik:
Ground Nr. 277 (neuer Ground; diese Saison: 47 neue)
Sportveranstaltung Nr. 741 (diese Saison: 108)
Tageskilometer: 70 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 17.515 (9.270 Auto/ 2.960 Flugzeug/ 2.710 Zug/ 2.575 Fahrrad)
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 131

Mehr Fotos unter: