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Montag, 7. Juli 2014

W414II: Der dritte zweistellige Testspielsieg in drei Tagen für den FSV

SV Muldental Wilkau-Haßlau ...................................... 0
FSV Zwickau ................................................................ 11
- Datum: Sonntag, 6. Juli 2014 – Anstoß: 14.00
- Wettbewerb: Testspiel Kreisliga A, Zwickau (9. Spielklasse, 4. Amateurliga) gegen Regionalliga Nordost (4. Liga, 1. Halbprofiliga)
- Ergebnis: 0-11 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 0-4
- Tore: 0-1 12. Sebastian Mai, 0-2 14. Max Gehrmann, 0-3 27. Max Gehrmann, 0-4 29. Max Gehrmann, 0-5 54. Marc-Philipp Zimmermann, 0-6 56. Philipp Röhr, 0-7 62. Michael Schlicht (Foulelfmeter), 0-8 63. Marc-Philipp Zimmermann, 0-9 77. Mike Baumann, 0-10 82. Eigentor, 0-11 86. ?
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Stadion der Jugend Wilkau-Haßlau (Kap. 2.200, davon 200 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 600 (überwiegend FSV-Fans)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Ordentliches Testspiel)

SV Muldental Wilkau-Haßlau II .................................. 2
TSV Crossen II ............................................................... 5
- Datum: Sonntag, 6. Juli 2014 – Anstoß: 11.30
- Wettbewerb: Testspiel 1. Kreisklasse, Zwickau (10. Spielklasse, 5. Amateurliga; Aufsteiger aus 2. Kreisklasse) gegen 1. Kreisklasse Zwickau (10. Liga, 5. Amateurliga)
- Ergebnis: 2-5 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 0-2
- Tore: 0-1 19. 9, 0-2 45. 9, 0-3 46. 2, 0-4 67. 7, 1-4 68. 15, 1-5 74. 6, 2-5 76- 15
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Stadion der Jugend Wilkau-Haßlau (Kap. 2.200, davon 200 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 15 (keine Gästefans?)
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Sehr fehlerbehaftetes aber unterhaltsames Spiel)  
a) Friendly Matches in Wilkau-Haßlau: SV Muldental v FSV Zwickau and Muldental Reserves v TSV Crossen Reserves
b) Gera: Dorna village

Wir brauchten nur wenig mehr als eine Stunde um von Merseburg nach Wilkau-Haßlau, einer völlig gesichtslosen und an Zwickau direkt angrenzenden Kleinstadt zu kommen. Der FSV Zwickau hatte dort ein Testspiel vereinbart und für 5€ war man dabei. Als Vorspiel gab es noch die Reserve der Gastgeber, also SV Muldental Wilkau-Haßlau II der in die 1. Kreisklasse aufstieg, in einem Testspiel gegen den neuen Ligakonkurrenten aus Crossen (ein Ortsteil von Zwickau), zu sehen.

Das teilweise auch als Sandberg-Stadion bezeichnete Stadion der Jugend hat eine hufeisenförmige, zur Mitte hin symmetrisch ansteigende Tribüne auf einer Längsseite mit Sitzbänken in der Mitte und Bäumen auf der Dammkrone. Gegenüber stehen ein schön gestalteter Sprecherturm und daneben mehrere Holzbänke.

Das Vorspiel zwischen Wilkau-Haßlau II und Crossen II fing mit Vorteilen für die Gastgeber an, doch Crossen ging mit einem schönen Volleyschuss in Führung. Danach lief bei Wilkau gar nichts mehr, der schlechte Schiedsrichter und sein völlig inkompetenter Assistent (Wieso nimmt man da ein so unfair-parteiisches Vereinsmitglied vom SV Muldental? Bei seinen falschen Winkereien meinten selbst seine Kumpels „bist du harde, Alta?!“) erkannten einen korrekten Treffer der Crossener zwar nicht an, ließen dann aber eine Abseitssituation laufen, sodass bei 0:2 die Seiten gewechselt wurden. Nach der Pause netzte Crossen gleich ein drittes Mal ein und interessanterweise rissen sich der Unparteiische und seine nicht wirklich unparteiischen Assistenten plötzlich zusammen. Crossen entschied das Spiel mit einem vierten und fünften Treffer, ehe Wilkau-Haßlau noch mal herankam. Bei diesem 2:5 war allerdings ein Klassenunterschied zu merken, den Wilkau-Haßlau in der Liga dann hoffentlich kompensieren kann.

Sehr viel deutlicher war natürlich der Klassenunterschied im Hauptspiel, das halbwegs ordentlich besucht war. Die oft ihre Zugehörigkeit zum FSV Zwickau zeigenden 500 bis 600 Zuschauer konnten einige Tore beklatschen. Der Regionalliga-Kader des FSV ist wohl noch ziemlich unsicher und heute spielten auch mindestens 18 verschiedene Spieler im dritten oder vierten Testspiel dieser Woche. Wilkau-Haßlau kam zwar kaum über die Mittellinie, aber hielt dem Druck der gar nicht mal überspielt wirkenden Zwickauer lange ganz gut stand. Vier Treffer, davon ein Hattrick zum 0:4 Halbzeitstand. Erst Mitte der zweiten Spielhälfte brach der Gastgeber etwas ein und ließ sieben weitere Treffer zu. Wilkau-Haßlau kam zu keinem einzigen Torschuss, aber als Kreisligamannschaft haben sie sich richtig gut geschlagen: viele andere Testspielgegner haben in den letzten beiden Wochen gegen den FSV deutlich höher verloren!

Auf dem Rückweg schauten wir uns noch den Sanierungsstand des Zwickauer Westsachsenstadions an – außer Breitensport und Juniorenspiele des FSV Zwickau gibt es dort leider nichts mehr – und fuhren kurz in Dorna, einem Ortsteil von Gera, der von der Bundesstraße aufgrund der markanten Kirche auf einem Hügel sehr gut zu sehen ist, ab.  
Statistik:
- Grounds: 1.139 (heute 1 neuer; diese Saison: 168 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.092 (heute 2; diese Saison: 236)
- Tageskilometer: 230 (230km Auto)
- Saisonkilometer: 64.660 (62.300 Auto/ 2.090 Fahrrad/ 160 Schiff, Fähre/ 110 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 80 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 414

Samstag, 11. August 2012

W315IV: Torlos bis zur 85. – und dann ein ganz kurioser Treffer!

FSV Hettstedt 0:1 VfL Halle 1896 II
Datum: Freitag, 10. August 2012 – Anstoß: 19.00
Wettbewerb: Testspiel Landesklasse Sachsen-Anhalt, Staffel 4 (8. Liga, 3. Amateurliga/ Absteiger aus Landesliga Süd) gegen Landesklasse Sachsen-Anhalt, Staffel 6 (8. Liga, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 0-1 nach 90 Min. (46/44) – Halbzeit: 0-0
Tor: 0-1 85. Maximilian Heyse mit Mithilfe des Hettstedter Torwarts
Verwarnungen: keine
Platzverweise: keine
Spielort: Sportpark am Walzwerkhölzchen, Stadion am Hölzchen (Kap. 3.000, davon 100 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 90 (davon 55 zahlende und 2, 3 Gästefans)
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Ganz gutes und extrem ausgeglichenes und deshalb ja so torarmes Spiel)
IMG_5737 Photos with English Commentary:
 
Heute beendeten Anja und ich unseren „Landurlaub“ in Staßfurt und fuhren über Wiederstedt und Hettstedt nach Merseburg zurück. In Wiederstedt, das mit Hettstedt verwachsen ist, befindet sich das Geburtshaus von Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, als Schriftsteller unter dem Namen Novalis bekannt. Was Richtiges hat Novalis aber auch gearbeitet, nur wurde er ausschließlich durch sein frühromantisches Geschreibsel bekannt. So eine Stätte würde ich mir auch nicht unbedingt angucken, wenn es kein stattliches Schloss wäre. Das Hauptgebäude im Renaissancestil befindet sich in einer recht weitläufigen, ansonsten eher bäuerlichen Anlage deren zweites Highlight eine Kirche, an die eine Scheune angebaut wurde, ist.

In der benachbarten 15.000-Einwohner-Stadt Hettstedt sahen wir uns natürlich auch noch um. Dort ist nämlich die Stadtbefestigung ganz ansehnlich und auch der Bereich um die Kirche und das Rathaus herum macht etwas daher. Über die Infrastruktur der Gastronomie und Geschäfte bzw. Supermärkte war ich positiv erstaunt, wobei ich die Qualität natürlich nicht nachprüfen konnte. Für eine Stadt dieser Größe wirkte das Angebot aber halt sehr gut. Was hingegen etwas erschreckend war, war der Fakt, dass das Straßenbild schon am frühen Abend dieses Freitags von saufenden, rumpöbelnden Prolls dominiert wurde. Und wenn man offensichtlich ortsfremd ist und sich die Stadt anschaut, wird man wie im hinterletzten Dorf wortlos angeglotzt. Die Einheimischen müssen mehrheitlich so unterbelichtet sein, dass es sie wundert, wenn man ihre Stadt als besichtigungswert betrachtet. Doch wer von Architektur Ahnung hat, der kommt allein schon wegen der Stadttore mal vorbei. Ohne Fußball am Abend wäre ich aber wohl doch keinen 20km-Umweg gefahren...
IMG_5694 Die Atmosphäre im Stadion war dann natürlich nicht annähernd so komisch wie in der Stadt: Emotionslos, stimmungslos – Rentner, Jugendspieler, Familienangehörige – kaum Gästefans und zwei Groundhopper. Am lautesten waren die Auswechselspieler der Gäste und drei herumalbernde und raufende Jugendspieler des FSV. Und dann natürlich ich beim Freuen über den späten Treffer... Eigentlich ist mir der FSV ja sympathischer als der Affenverein vom Zoo, aber wenn sie nun mal ein 0:0 verhindern, ist es mir auch lieb, wenn sie dann gewinnen...

Bis zur 85. Minute stand es in diesem wahnsinnig ausgeglichenen Spiel 0:0, doch dann feuerte Maximilian Heyse einen Schuss aus knapp 20m Entfernung ab, der vom Hettstedter Torwart gegen den Pfosten gelenkt wurde, dann gegen dessen Rücken prallte, von ihm glücklicherweise nicht mehr gepackt werden konnte und so über die Linie eierte. Etliche gute Chance gab es auch schon vor diesem erlösenden Treffer in meinem 125. Spiel ohne 0:0 in Folge, doch weder Halle noch Hettstedt konnten die gleich verteilten Chancen verwerten. Ohnehin war für die rege Bewegung auf dem Feld recht wenig an Aktionen, die direkt auf die Tore gingen, zu sehen, da immer wieder ein Abwehrspieler der einen Mannschaft in den Schuss der anderen sprang oder ein schussbereiter Spieler von drei Gegnern zugestellt wurde.

Der Hauptgrund, dass wir uns dieses Spiel anguckten, war übrigens die Sportanlage am Walzwerkhölzchen. Da sind sogar die Nebenplätze sehenswert! Ein Rasenplatz am Ende der Straße sieht aufgegeben aus, kann aber einen mehrreihigen Tribünenbau aus Betonstufen vorweisen. Ein fast genau baugleicher Platz – allerdings sehr gepflegt und als Platz 2 genutzt – befindet sich auch am Anfang der Straße. Dieses Stadion heißt „Platz am Latsch“ nach dem gleichnamigen Sportlerheim davor. Zwischen diesen beiden Plätzen auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich der Hauptplatz, das Stadion am Hölzchen. Und genau: Der Ausbau des Platzes besteht auch hier aus einer mehrreihigen Tribüne auf einer Längsseite. Hier gibt es allerdings mehr Stufen, zudem ist die Tribüne aus richtig groben, roten Stein und es stehen auch einige blaue und weiße Holzbänke auf dieser ausgesprochen schönen Tribüne. Drumherum ist viel Wald, was dem ganzen einen idyllischen Anstrich gibt. Schön ist auch der Sozialtrakt mit darauf gesetztem Sprecherturm mit Anzeigetafel. Gegenüber davon ist übrigens der Haupteingang der gut gestaltet ist. Nur eine Preistafel könnten sie mal aufhängen, sonst macht das immer so einen Eindruck als müsste man die Eintrittspreise aushandeln. Aber über 2€ mit Studentenermäßigung (regulär sind’s 3€) muss ich mich nicht beschweren, da es ein durchschnittlich hoher Kartenpreis ist. Im Gegensatz zu einigen Vereinen mit überteuertem Eintritt und meinem Verein, bei dem es derzeit keine Ermäßigungen gibt, bekommt man in Hettstedt übrigens richtige Eintrittskarten. Die sind zwar nicht so schön gestaltet gewesen wie die halb so viel kostenden Karten in Burg am Mittwoch, doch immerhin keine 0815-Wertmarken, sondern richtige Tickets mit Vereinswappen drauf! IMG_5780 Statistik:
Grounds: 776 (heute 1 neuer; diese Saison: 8 neue)
Sportveranstaltungen: 1.588 (heute 1, diese Saison: 11)
Tageskilometer: 120 Auto (120 Auto)
Saisonkilometer: 1.540 (1.290 Auto/ 250 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 125
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 315

Samstag, 4. Juni 2011

W253II: Altherrenfußball zwischen Bergehalden; Wimmelburg schlägt Bennungen deutlich

FSV Grün-Weiß Wimmelburg AH 6:2
SV Eintracht Bennungen AH
Datum: Freitag, 3. Juni 2011 – Anstoß: 18.30
Wettbewerb: Freundschaftsspiel Alte Herren zum Wimmelburger Sportfest
Ergebnis: 6:1 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 4:0
Tore: 1-0 10. (11), 2-0 12. (9), 3-0 20. (9), 4-0 24. (11), 5-0 41. (9), 5-1 43. (Ersatzspieler, 16), 6-1 58. (4)
Verwarnungen: keine
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Wimmelburg (Kap. 1.100, davon 100 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 30 (davon ca. 2 Gästefans)
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Viele Tore, aber auch für Alte Herren sehr langsam)
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Photos and English version:

Einer der reizvollsten Plätze des ansonsten sportlich sehr unattraktiven Landkreises Mansfeld-Südharz (das Niveau der Fußball- wie Handballmannschaften war bei meinen Spielbesuchen fast immer weit unterm Durchschnitt) war uns 100km mit dem Fahrrad wert. FSV Grün-Weiß Wimmelburg spielt von Bergehalden umgeben inmitten des 1.300 Einwohner zählenden Dorfes, das direkt an Eisleben grenzt. Die Grün-Weißen waren mit ihrer I. Männermannschaft schon einmal fast in die Verbandsliga aufgestiegen, aber nun leider bis in die Kreisoberliga, in der nicht mehr als Mittelfeld drin ist, abgesackt.

Am Freitagabend stand natürlich nur ein Altherrenspiel auf dem Programm – und bei solchen Vereinen habe ich schlimmes befürchtet – aber egal: Hauptsache einmal ein Spiel auf dieser tollen Sportanlage besucht: weniger die überdachte und als Tribüne und Sozialgebäude fungierende Terrasse und erstrecht nicht die von Birken abgeschirmte Seite zu den Kleingärten sind es, was diesen Platz ausmacht, sondern die beiden spektakulären Halden auf der einen Längs- bzw. der einen Hintertorseite. Die hinter der Längsseite ist direkt außerhalb des Stadiongeländes und befindet sich hinter der Seite, auf der sich auch die Spielerbänke und ein paar Zuschauerbänke im Schatten junger Bäume befinden. Die Halde hinter dem Tor ist als Tribüne nutzbar: einfache Stufen führen zu mehreren Holzbänken herauf. Die oberste ist gut sechs, sieben Meter über dem Platz, direkt hinter dem Tor! Geht man noch drei, vier Meter höher, kommt man auf einen Hundesportplatz. Eine tolle Aussicht auf das Dorf – und noch mehr schwarze Halden! – hat man da!!
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Das Spiel beobachteten wir von der obersten Bank auf der rutschigen Schieferhalde aus. Die beiden Truppen spielten auch für Alte Herren sehr langsam, doch Wimmelburg stellte sich schnell als die bessere Mannschaft heraus. Die ersten Minuten belagerte Bennungen mit lächerlichen Schüssen und Querschlägern das Tor der Heimelf, doch dann zogen die Wimmelburger mit ein paar lässigen Torschüssen uneinholbar davon. 4:0 stand es zur Pause.

In der Halbzeit kamen die Spinner vom Countryfest am Kloster vorbei – wie man sich so mit der primitiven US-amerikanischen Kultur anbiedern kann, verstehe ich nicht: verkleiden die sich im Wild-West-Film-Stil, eiern mit Trikes und Ackergäulen durch die Gegend und schwenken diese hässlichen Ami-Flaggen; mit so was wie dem star-spangled banner wird nicht gewedelt, da hält man ein Feuerzeug dran... Wie auch immer: nach der Pause dann legte Wimmelburg bald zum 5:0 nach. Schon in der ersten Hälfte musste ein angeschlagener Bennungener raus und wurde durch einen Wimmelburger ersetzt – und genau dieser Spieler erzielte das 5:1. Nach dem Bennungener Ehrentreffer kamen die Hausherren noch zu einem sechsten Tor. Das 6:1 war auch in der Höhe so O.K. und das Spiel war insgesamt eher besser als erwartet.
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Statistik:
Grounds: 574 (heute ein neuer Ground; diese Saison: 124 neue)
Sportveranstaltungen: 1.288 (heute eine, diese Saison: 175)
Tageskilometer: 100 (100 Fahrrad)
Saisonkilometer: 41.490 (20.430 Auto/ 10.200 Flugzeug/ 5.570 Bahn, Bus, Tram/ 4.480 Fahrrad/ 810 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 28
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 253

Montag, 4. Oktober 2010

W218III: Zwei schwache Spiele in Zwickau, doch den Besuch bereut man dort nie

FSV Zwickau A 0:3 FC Eilenburg A
Sonntag 3. Oktober 2010 – Anstoß 11.00
Landesliga Sachsen, A-Junioren (3. Liga der 16-18jährigen)
Ergebnis: 0:3 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit 0:2
Tore: 0-1 23. Nr. 10, 0-2 31. Nr. 10 (Elfmeter), 0-3 65. Nr. 7
Verwarnungen: keine, Platzverweise: keine
Spielort: Südkampfbahn (Kap. 3.000, davon 200 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 45 (davon vllt. 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 1,5/10 (Eilenburg halbwegs sicher und ab und an gute Aktionen [3,0], Zwickau leider richtig unter aller Sau [0,0])

FSV Zwickau 3:1 SG Dynamo Dresden II (U-23)
Sonntag 3. Oktober 2010 – Anstoß 14.00
Oberliga Nord-Ost/ Süd (5. Liga, 2. Halbprofiliga)
Ergebnis: 3:1 nach 94 Min. (46/48) – Halbzeit 2:0
Tore: 1:0 9. Christof Neumann, 2:0 24. Christof Neumann, 3:0 60. Stefan Schumann (Elfmeter), 3:1 73. Norman Wohlfeld (Torwart-Eigentor?)
Verwarnungen: Danny Troschke (FSV); Martin Scholze, Tim Krömer, Sepp Kunze (SGD)
Platzverweise: keine
Spielort: Westsachsenstadion (Kap. 4.999 Sitzplätze, 9.001 gesperrte Plätze)
Zuschauer: 1.210 (davon ca. 200 Gästefans)
Unterhaltungswert: 4,0/10 (Zwickau sicher und mit einigen guten Szenen, Dresden nur zum Ende der 2. Halbzeit auf akzeptablen Niveau, sonst richtig scheiße gespielt, Stimmung der Fans O.K.)
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Photos and English version:
ZWICKAU: FSV ZWICKAU – DYNAMO DRESDEN II UND A-JUGEND
(Album contains pictures of Zwickau-Planitz, under-18 match FSV Zwickau – FC Eilenburg and semi-pro match: FSV Zwickau – Dynamo Dresden Reserve)

Das ist Bahnfahren wie es im Buche steht: um von einer nicht unbekannten sachsen-anhaltischen Stadt in eine wichtige sächsische Stadt zu kommen, die knapp 100km Luftlinie und nur wenig mehr Straßenkilometer oder 80 Autominuten entfernt liegt, bracht man mit der Bahn trotz nur einem Umstieg 200 Kilometer und 200 Minuten.

Endlich in Zwickau, aßen wir ein gutes aber zu teures Frühstück im Bahnhof und fuhren wir mit den Rädern nach Zwickau-Planitz, wo wir uns erst das Schloss mit Kirche und Gymnasium sowie angrenzenden Park mit einer weiteren Kirche – keine 2km entfernt findet man noch ein christliches Gotteshaus inmitten der schön in die Berghänge gebauten Straßenzüge mit den gutbürgerlichen Häusern Planitz’ – ansahen und dann nach zwei Mal falsch abgebogen doch noch um 11 Uhr an der Südkampfbahn standen, wo die Zwickauer A-Jugend (ungeschlagener Tabellenführer) gegen den FC Eilenburg A (gut gestarteter Dritter) kämpfte.

Wobei sie eigentlich nur die ersten 10 Minuten kämpften. Und von der Kampfbahn ist auch nur noch ein Graswallquadrat übrig. Doch die Wälle, auf denen sich ein paar wenige, aber jeden Neuankommenden grüßende Zuschauer eingefunden haben, lassen die vormalige Größe der Stehtribünen erahnen und die zweireihige Stahlrohrtribüne deutet an, wo einst die überdachte Tribüne bis zum baulichkeitsbedingten Abriss stand. Einige Häuser sind eng rangebaut, das Schloss Planitz und die eindrucksvolle neogotische Kirche ragen über die Wipfel der eng stehenden Bäume hinaus. Schon eine schöne Anlage!

Und eigentlich hätten wir ja auch ein schönes Spiel erwartet, aber nach 10 Minuten war die Luft bei Zwickau draußen und nach 20 bequemte sich Eilenburg erstmals, selber etwas fürs Spiel zu tun. Das 0:1 war gut gemacht, dann folgte wieder Leerlauf, dann ein starker Sturmlauf und katastrophales Abwehrverhalten der Heimmannschaft: ein unnötiges Foul, ein korrekter Elfmeter und ein sicherer Schütze. Null zu zwei. Danach war das Spiel dürftig und das Schiedsrichtergespann – wieso kann man nicht wie in der gleichen Ebene in Sachsen-Anhalt (A-Jugend Verbandsliga) ohne Fahnenheinis spielen? – zerstörte noch die wenigen Angriffe durch sinnlose Abseitswinkerei oder Foulpfeiferei, wo gar kein Regelverstoß war.

In der zweiten Halbzeit war all das nicht besser, sondern verschlimmerte sich noch. Das war selbst für ein Spitzenspiel – da bekommt man ja leider durch die Unfähigkeit vieler Spieler mit Druck umzugehen oder auch durch die Gleichwertigkeit der beteiligten Akteure selten spitzenmäßigen Sport zu sehen – ganz schlimm. Das Gespann hätte auch nach wie vor drei Blindenhunde benötigt: zwei, die nach den Linienrichterfahnen schnappen, wenn der wieder sinnlos winken will und einen, der den Schiri anknurrt, wenn der wieder nicht klar kommt oder einen seiner Assistenten zu Unrecht bei Einwurfentscheidungen korrigiert. Eilenburg erzielte noch ein schönes Tor als Schlusspunkt auf einer nicht so schönen Partie. Bei Zwickau, die leider die Tabellenführung an Fortuna Chemnitz verloren, handelte es sicher um einen Ausrutscher. Wenn die immer so einen Scheiß spielen täten, wären sie nie wochenlang Erster gewesen. Da kann man nur sagen: weiter machen und zwar besser das nächste Spiel!
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Ein kurzes Bergstück hoch und eine lange Abfahrt runter und schon ist man am Westsachsenstadion, das ich, ist es doch wohl das interessanteste deutsche Stadion, schon mehrfach beschrieben habe (
siehe Bilder in diesem Bericht). Allerdings ändert sich immer wieder etwas an dem seit Jahren zum Normalzustand gewordenen Provisorium der Stahlrohrtribünen, mit denen die abgewrackten Steh- und Sitzränge überbaut sind. Die Gegentribüne wurde etwas abgeändert und der eigentlich Gästesektor dorthin verlegt, wobei das wohl dem Vandalismus Chemnitzer Gästefans geschuldet ist, dass die eine Kurve nun nicht mehr nutzbar ist.

Jedenfalls fand in dieser tollen Sportanlage die Partie zwischen dem FSV Zwickau und Dynamo Dresden II (oder U-23) statt. Die beiden Fanlager sind befreundet, sodass es diesmal weder Vandalismus noch Tumult und Pöbeleien gab. Die Fans saßen sogar gut gemischt und hatten die Ultras in der ersten Hälfte noch in getrennten Blöcken ihre Teams und den jeweiligen Gegenüber angefeuert, so wechselte die Dynamo-Fraktion nach der Pause in den Red Kaos-Block von Zwickau und feuerte dort v.a. den FSV mit an. Leider wurde von den anderen 1.000 Zuschauern maximal auf den Spielverlauf reagiert und in keinster Weise sonst angefeuert. Dass ein Banner „Istina za Vedrana – Wahrheit im Fall Vedran“ nur Verwunderung und ahnungslose Gleichgültigkeit hervorruft, ist logisch. Ich kam auch erst nach ein, zwei Minuten darauf, dass das Banner an den bei der völlig aus dem Ruder gelaufenen Straßenschlacht vor dem Spiel der ersten bosnischen Liga zwischen NK Široki Brijeg (rechtsextremer Kroatenseparatistenverein) und FK Sarajevo (nationalistischer Bosnier-Klub mit zumeist muslimischen Fans)
2009 (wahrscheinlich durch eine Polizeikugel – brisanterweise in einem durch (auch bei den Polizeikräften) Kroaten dominierten Ort) getöteten FK Sarajevo-Ultra erinnert. Ironischerweise soll der kroatische Mörder eigentlich einen Muslim habe töten wollen, doch er traf einen der wenigen Katholen in der Szene von FK Sarajevo. Zurück nach Zwickau: da muss man sagen, dass auch die Nicht-Ultras ruhig mal ein bisschen mehr anfeuern könnten. Bei dem Spiel gegen Aue II, das ich 2008 mal gesehen habe, gingen ja sehr viele mit.

Vom Spiel her war aufgrund der Tabellensituation – Zwickau 6., Dresden 11. von 16 – ein knapper Sieg der Zwickauer oder ein Unentschieden zu erwarten und wenige Tore zu befürchten, doch Zwickau legte gleich los und der Spieler Neumann zeigte innerhalb von 15 Minuten (in der 9. und der 24. Spielminute nämlich) seine Kopfballstärke. Erst nach einem Standard hineingesprungen und hoch eingeköpft, dann ein Flugkopfball noch vor dem heraneilenden Torwart erwischt. Das Spiel war nicht besonders gut, doch Zwickau spielte immerhin sicher und überlegen gegen ganz schwache Dresdener. In der zweiten Halbzeit begannen die Jung-Dynamos – oder die zweite Garde – sogar damit, die ein oder andere unsaubere Aktion zu zeigen. Selbst Schuld, dass es nach einer Stunde Elfmeter gab, den der Zwickauer Schuhmann sicher verwandelte. Leider ließ sich Zwickau dann zurückfallen und konterte die letzten 25 Minuten über nur drei Mal – und das erfolglos. Hingegen Dynamo II zeigte jetzt, dass sie wenigstens ein paar Minuten halbwegs akzeptables Spielniveau durchhalten können und griff das FSV-Tor mehrfach gefährlich an. Allerdings trafen sie einmal nur irregulär (aberkannt) und einmal kullerte der Ball durch einen Torwartfehler (ob das auch ein Eigentor von ihm war, weiß ich nicht) äußerst glücklich ins Tor. Also mit 5:1 oder 5:0 hätte Dynamo sich auch nicht als „unglücklich hoch verloren“ hinstellen können – das 3:1 war noch ziemlich niedrig alles in allem betrachtet – und ob das nur am Fehlen ihres erfolgreichsten Torschützen lag, dass sie so scheiße kickten, wage ich zu bezweifeln; der Erfolg einer Mannschaft darf ja nicht von einem einzigen Leistungsträger abhängen!
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Das Westsachsenstadion ist eines der kuriosen Stadien, das man als Groundhopper gesehen haben muss, der FSV spielt für Oberliga meist attraktiven Fußball (heute nicht so besonders, lag aber auch am Gegner) und die Fanszene ist vor allem in den Derbys gegen Aue, Chemnitz, Lok und Sachsen Leipzig sowie gegen den Hallschen FC (und vielleicht noch ein paar andere) sehr kreativ und eindrucksvoll. Also die haben schon richtig tolle Choreographien und Pyroaktionen gezeigt und sind laut, ausdauernd, hauen melodische Gesänge – einige Melodien sind auch eher unbekannt hierzulande und könnten auch 500 Kilometer weiter östlich oder südöstlich so gesungen werden – raus, der Trommler ist absolut genial (!) und ich habe auch noch kein Publikum erlebt, das immer wieder so freundlich auf neutrale oder fremde Fans – zumindest solange sie nicht aus Chemnitz oder Aue sind – reagiert, im Gegenzug jedoch sich so derartig aggressiv gegenüber rivalisierenden Fangruppen verhält, wie in Zwickau. Man sollte nur darauf achten, dass der Ultrasektor nur für die entsprechenden Leute reserviert ist. Da sollen die jungen Leute besonders pingelig sein, wenn jemand nur aus Neugierde und nicht zum 90 Minuten langen Anfeuern in den Block auf der Gegenseite, links vom Turm aus gesehen, geht.

Abschließend muss ich sagen, dass der Bahnhof, der etwas heruntergekommen, voller schlechter und zu teurer Läden ist und nicht mal vernünftig funktionierende Getränkeautomaten hat, ziemlich das Letzte in der Stadt ist. Wobei die Anreise mit der Bahn so wie so nicht zu empfehlen ist, da man mit dem Auto von vielen anderen deutschen Orten viel schneller und flexibler (teurer ist es eigentlich auch nicht) in Zwickau ist, als mit der Bahn. Aber man muss ja – außer aus Zeitgründen wie wir – nicht unbedingt an diesem scheiß Bahnhof essen, sondern z.B. in dem böhmischen Restaurant gegenüber der Marienkirche. Alles in allem ist ein Besuch in Zwickau – vor/ nach dem Spiel/ den Spielen kann man auch ein paar Sehenswürdigkeiten abklappern – wirklich zu empfehlen!
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Statistik:
Ground Nr. 480 (ein neuer Ground; diese Saison: 30 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 1.151 und 1.152 (diese Saison: 40)
Tageskilometer: 420 (400 Bahn, 20 Fahrrad)
Saisonkilometer: 10.160 (7.170 Auto/ 1.340 Fahrrad/ 850 Bahn, Bus, Tram/ 800 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 67
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 218

Mittwoch, 28. Juli 2010

W209II: Ein Ehrentreffer in der 90. Minute

FSV Eintracht Serbitz/ Thräna 1923 1:14 1. FC Lok Leipzig
Mittwoch, 28. Juli 2010 – Anstoß 18.30
Testspiel (Regionalliga Borna-Geithain, 9. Liga, 4. Amateurliga gegen Oberliga Nordost-Süd, 5. Liga, 2. Halbprofiliga)
Ergebnis: 1:14 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit 0:5
Tore: 0:1 14. Heusel (Foulelfmeter), 0:2 22. Heusel (Foulelfmeter), 0:3 33. Jackisch, 0:4 37. Seipel, 0:5 J. Adam, 0:6 48. Frauenholz, 0:7 55. K. Adam, 0:8 59. Brumme, 0:9 63. J. Adam, 0:10 65. Brumme, 0:11 67. J. Adam, 0:12 74. Brumme, 0:13 75. K. Adam, 0:14 78. J. Adam, 1:14 90. Winkelmeyer (Foulelfmeter)
Besondere Vorkommnisse: Torwart von Serbitz/ Thräna pariert Handelfmeter von Heusel (44. Minute)
Verwarnungen: keine, Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Serbitz (Kap. 1.020, davon 20 überdachte Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 300 (davon ca. 100 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Typisches Testspiel mit großem Klassenunterschied: aber am Ende hat der unterlegene Amateurtrupp dann noch mal getroffen!)
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Photos and English version:
Windischleuba Palace
Serbitz/ Thräna vs. Lok Leipzig

So eine geographische Lage gibt es nicht so schnell noch einmal: der FSV Eintracht Serbitz/ Thräna 1923 spielt auf einem Fußballplatz in Thüringen Spiele der sächsischen Kreisliga Borna-Geithain aus. Durch eine Kreisreform kam nach der Wende der Landkreis Altenburg zu Thüringen und nun waren die beiden zusammengehörenden Dörfer Serbitz und Thräna durch die Landesgrenze getrennt. Natürlich behielt man die Spielgemeinschaft bei und man entschied sich auch, im sächsischen Landesverband weiter zu spielen. Aus guten Gründen also, findet man den Internetauftritt des Clubs als „Laenderauswahl.DE“.

Die Länderauswahl vermied letzte Saison den Abstieg in die Regionalklasse nur knapp während Lok im Mittelfeld der Oberliga rumgammelte. Die erste halbe Stunde lang hatten beide Mannschaften zwar ein unterhaltsames Spiel abgeliefert, aber das Niveau war 1. Kreisklasse gegen Bezirksklasse. Lok kam durch zwei Elfmeter – beide Male nach klaren und ungeschickten Fouls im Strafraum – und einem schön heraus gespielten und hoch ins Eck gezimmerten Ball dennoch in dieser Zeit zur Führung. Diese bauten sie durch zwei weitere gute Schüsse – nun auch spielerisch langsam auf das Niveau einer sich Geld verdienenden Mannschaft kommend – aus. Vor der Pause vergaben sie dann ihren dritten Elfer: ein dümmeres Handspiel habe ich noch nie gesehen – doch irgendwie war es ganz schön, dass Heusel nicht auch noch einen dritten Elfer verwandelte, sondern der Torwart – deshalb war es schön, denn die Serbitzer kassierten ja noch genug Treffer – abwehrte.

In der zweiten Halbzeit brach Serbitz/ Thräna stark ein und kassierte neun Tore – meist im Strafraum geschickt hin und her und heraus gespielt – in Folge. Einen vierten Elfmeter gab es dann auch noch, doch diesmal nach einem Foul vom Loktorwart an einem Serbitzer. Ein Spieler der Heimmannschaft namens Winkelmeyer traf dann mit einem starken Schuss unter die Latte zum hoch verdienten Ehrentreffer: 1-14. Das Spiel sah wenige Fouls, auch wenn es vier Elfmeter gab. Die unsaubersten Aktionen setzten übrigens Lokspieler, die nach Schulter- oder Ellbogenstößen Gegenspieler angifteten, gefälligst aufzustehen. Aber auch das kam nur zwei, drei Mal vor.
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Noch ein paar Worte zu Spielfeld und Umfeld: der Platz liegt kahl zwischen Äckern, Wiesen und einfacher Bebauung. Das Sportlerheim sieht frisch saniert aus und ist ein ansehnlicher Bau, der neben einer kleinen Tribüne aus weißem Wellblech, Metallgestängen und gepolsterten Holzstühlen, auf denen nur die „VIPs“ der Heimmannschaft platz nehmen dürfen, steht. Die Tribüne macht den Dorfanger zu einem richtigen Stadion. 4€ Eintritt sind trotzdem angesichts der 3€ im nahegelegenen Rositz, die man dort im Spiel gegen FC Sachsen für weitaus bessere Plätze verlangte, etwas überzogen. Bessere Roster hatte ich auch schon mal gegessen – nur die Getränke waren löblich niedrig im Preis.

Über Lok-Fans werden ja alle möglichen bösen Sachen gesagt, die man auch zum Teil nicht von der Hand weisen kann, doch in einem Testspiel braucht man – das machte man heute in Serbitz vor – weder Polizei noch Ordnungskräfte, die die als Hooligans, Rowdys und Neonazis verschrienen Gäste zurückhalten. Als Lok-Fans outeten sich bei diesem Spiel nämlich nicht nur tätowierte Glatzköpfe mit Thor-Steinar-Kapuzenshirt, sondern auch sehr seriös wirkende Familien mit Kindern im D- und C-Jugendalter oder noch jünger und auch sachliche ältere Herren. Der einzige, der durch rechtsradikales Gesabbel auffiel, war ein Dorfdepp der Marke „Große Fresse, aber wenn die Leute anrücken, die er als „Scheiß Kanaken“ bezeichnet, verpisst er sich schnell“, der eindeutig zum Heimverein gehörte. Aber wie schon angedeutet: wenn ich so was höre, wie von einem von meinem Verein, der meinte, er würde nie Lok einladen zu einem Testspiel, da diese Rowdys (sprich: „Roffdies“) das Stadion zerlegen würden, kann ich nur an die Stirn tippen und sagen: „Meinst du das ernst?!“ Die Atmosphäre bei einem Testkick von Lok ist so locker und friedlich, wie bei jedem anderen normalen Testspiel auch.

Nach dem Spiel ging es schnell nach Hause, doch vor dem Spiel hatten wir uns noch das Wasserschloss in Windischleuba angeguckt. Windischleuba liegt zwischen Altenburg und Serbitz und ist ein wirklich hervorragendes Beispiel für den Renaissancestil und weißt zudem noch spätgotische Elemente (den Hauptturm) auf. Das Schloss ist als Jugendherberge wenigstens halbwegs sinnvoll genutzt. Ich muss schon sagen, dass ich selten ein schöneres Schloss in diesem Baustil gesehen habe!
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Statistik:
Ground Nr. 452 (ein neuer Ground; diese Saison: 2 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.040 (diese Saison: 2)
Tageskilometer: 170 (Auto)
Saisonkilometer: 240 (170 Auto/ 70 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bus, Bahn, Tram/ 0 Schiff)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 31
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 209

Samstag, 24. Juli 2010

W208IV: Wir 04 – Andere 4:0

SV Mölkau 04 0:4 FSV Krostitz
Samstag, 24. Juli 2010 – Anstoß 15.00
Landespokal Sachsen, Ausscheidungsrunde Leipzig („Wernesgrüner Sachsen Cup“; Kreisliga Leipzig, 9. Liga, 4. Amateurliga (Absteiger aus Bezirksklasse) gegen Bezirksliga Leipzig, 7. Liga, 2. Amateurliga)
Ergebnis: 0:4 nach 91 Min. (45/46) – Halbzeit 0:3
Tore: 0:1 2. Nr. 10, 0:2 6. Nr. 6?, 0:3 18. ??, 0:4 62. Nr. 7 (Foulelfmeter)
Verwarnungen: 1x Gelb 04, 2x Gelb FSV
Platzverweise: keine
Spielort: Sportpark Mölkau (Kap. 550, davon 50 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 50 (davon ca. 15 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Krostitz zwar klar überlegen und somit kein spannendes Spiel, aber viele Torszenen und Zweikämpfe)
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Photos and English version: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157624573257984/detail/

Nach 20km angenehmen Nebenstraßen von Merseburg nach Grünau quälten wir uns 20 weitere Kilometer durch das wie immer lebhaft befahrene Leipzig. Doch nicht die anderen Verkehrsteilnehmer waren störend, sondern vielmehr die oft engen und in einem beschissen Zustand befindlichen Straßen und Radwege. Nach 40km waren wir dann endlich in Leipzig-Mölkau, wo sich einer der kleinsten – oder vielleicht DER kleinste? – Fußballplätze von Leipzig befindet: der Sportpark Mölkau. Dort gibt es kaum Parkplätze und nur einen winzigen Sozialtrakt, der nicht genug Raum für ein Sportlerheim, so wie es 90% der anderen Leipziger Clubs haben, bietet. Deshalb fuhren wir 300m weiter zum gegenüber vom Gemeindehaus liegenden griechischen Restaurant. Nicht ganz billig, aber prima Essen und coole Bedienung!

Zurück zum Platz: der ist zwischen der stark befahrenen Sommerfelderstraße, einer einfachen Einfamilienhaussiedlung und einer Art Villa mit Garten eingeklemmt. Ein großer Baum wirft je nach Sonnenstand seinen Schatten auf die kleine Tribüne, wo etwa 50 Leute in zwei Reihen auf unüberdachten Holzbänken zwischen den beiden kunstvoll besprayten Trainerbänken Platz nehmen können. Wir nahmen erst auf dem Plattenweg hinter dem hüfthohen Fanzaun platz und wechselten dann auf den Graswall neben die Anzeigetafel, die statt „Heim(mannschaft)“ und „Gast(mannschaft)“ „Wir 04“ und „Andere“ unter den in Leipzig üblichen drehbaren Zahlen stehen hat.

Die Favoritenrolle war im Vorfeld dieser Pokalvorrundenpartie klar an Krostitz vergeben, da sie zwei Klassen höher spielten. Und wie sie spielten! Nach zwei Minuten ein trockener Schuss durch die Abwehr hindurch zum 1:0. Nach sechs Minuten ein toller Heber aus über 20m, der sich in den Winkel senkte zum 2:0. Schließlich noch nach etwas mehr als einer Viertelstunde der dritte Treffer. Die Mölkauer Abwehr war zu langsam bzw. Krostitz erfreulich schnell und technisch beschlagen. Sie nahmen sich zwar bald zurück und ließen Mölkau – vor allem dann in der zweiten Halbzeit – offensichtlich absichtlich zu Chancen kommen, aber alles in allem muss man den Gästen eine wirklich gute Leistung bescheinigen. Das Spiel war insgesamt gut und sah noch ein viertes Tor durch einen verwandelten (berechtigten) Foulelfmeter nach wenig mehr als einer Stunde Spielzeit.

Was etwas fehlte, war Stimmung unter den Zuschauern. Das gibt es ja auch im Amateurfußball, auch in der Leipziger Gegend und teilweise geht das über das übliche Zurufen zwischen Lob, Aufmunterung, Kritik und Pöbeln hinaus. Von Mölkau kam aber gar nichts und die verhältnismäßig zahlreich vertretenen Gästefans klatschten auch nur ein bisschen nach den Toren. Was wieder typisch Amateurfußball war, war der eine Linienrichter, der sich mit uns immer wieder während dem Spiel unterhielt.

Gegen den starken Wind ging es dieselbe Strecke zurück nach Merseburg. Wäre Fußball in Leipzig nicht so interessant, würde ich mir das nicht regelmäßig antun, durch diese wohl am meisten überschätzte ostdeutsche Stadt zu fahren. Dass einige behaupten, die Rad- und Autofahrerei sei nennenswert besser, als im – mehr oder weniger ernsthaft – rivalisierenden Halle, ist Unsinn! Dass außer dem Wohnungsmarkt noch etwas in Leipzig besser als in Halle ist, behaupten auch nur Leipziger...
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Statistik:
Ground Nr. 449 (ein neuer Ground; diese Saison: 118 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.037 (diese Saison: 180)
Tageskilometer: 80 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 36.700 (22.580 Auto/ 6.000 Flugzeug/ 4.470 Fahrrad/ 3.650 Bus, Bahn, Tram/ weniger als 10 Schiff)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 28
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 208

Sonntag, 13. Juni 2010

W202II: Nauendorf mit hohem Sieg zum Abschlussspieltag

FSV Nauendorf 1896 6:1 FSV Dieskau 2005
Sonntag, 13. Juni 2010 – Anstoß 15.00
1. Kreisklasse Saalekreis, Staffel 2 (11. Liga, 6. Amateurliga)
Ergebnis: 6:1 nach 94 Min. (46/49) – Halbzeit 3:1
Tore: 1:0 3. (11), 2:0 8. (Foulelfmeter, 5), 2:1 22. (10?), 3:1 26. (5), 4:1 49. (5?), 5:1 78. (7?), 6:1 89. (9?)
Verwarnungen: 1x Dieskau
Platzverweise: keine
Spielort: Sportzentrum Nauendorf (Kap. 1.500, davon 200 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 40 (davon ca. 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Nauendorf zeigte lange ein richtig gutes Spiel)
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Photos and English Version:
Football match & Churches and palace of Nauendorf

Die Sonntagstour führte uns mal wieder in den nördlichen Saalekreis: Nauendorf liegt einige Kilometer nördlich von Halle, hat 1.800 Einwohner und einen ganz ordentlichen Fußballplatz mit zwei zweireihigen Holztribünen und einem Nebenplatz. Dieskau ist in meinem Blog schon mehrfach wegen Spielbesuchen oder dem Schloss erwähnt worden. Am letzten Spieltag stand Nauendorf schon unlängst als zweiter Aufsteiger in die Kreisliga Staffel 2 fest, während Dieskau als Viertplatzierter 11 Punkte Rückstand hatte.

Nauendorf spielte auch wie ein Aufsteiger: ganz sicher wurde kombiniert, selbst im gegnerischen Strafraum noch geschickt quergelegt (die Pässe kamen meist auch an), konsequent aber sauber in die Zweikämpfe gegangen und richtig aufs Tor gedrückt. Nach drei Minuten stand es auch schon 1:0 und nach acht Minuten wurde richtigerweise auf Elfmeter entschieden (ein Dieskauer war einem Nauendorfer auf die Hacken gelatscht) der sicher verwandelt wurde. Dann kam endlich auch mal Dieskau zum Zug, in dem sie einen Ball aus spitzem Winkel unters Tordach zimmerten. Das 3:1 lies dann etwas auf sich warten, doch war sehr gut herausgespielt. Bis zur Pause wurde das Spiel dann etwas langsamer.

Nach der Pause legte Nauendorf nach und kam zum 4:1, wobei sie dann Dieskau ins Spiel kommen ließen. Leider waren die Dieskauer nicht fähig ihre Chancen zu verwerten und meckerten sich viel zu viel gegenseitig an, sodass Nauendorf ihrerseits traf. Kurz vor Schluss legten sie sogar noch einen sechsten Treffer nach, der ein Ergebnis festlegte, was auch in der Höhe so verdient war.
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Nach dem Spiel fuhren wir noch etwas im Ort umher: im Ortsteil Merbitz ist ein schön saniertes Gut zu sehen. Man sollte sich nicht vom bescheuerten „Privat“-Schild abschrecken lassen: das ist kein Verbot des Betretens oder so was. Der sehenswerteste Teil befindet sich hinter dem mit Wirtschaftsgebäuden umgebenen Vorhof; das Hauptgebäude ist kürzlich saniert worden und hat eine schöne Fassade mit ein paar wenigen Details. In Nauendorf selber gibt es eine schöne romanische Kirche, deren Westwerk wie eine Festung abgestützt ist. Im zweiten Nauendorfer Ortsteil – Priester – befindet sich noch eine romanische Kirche, die nicht ganz so schön, wie die Nauendorfer Kirche ist.

Auf dem Rückweg legten wir noch eine Essenspause im Trothaer Dönerladen gegenüber des Königreichssaals der Zeugen Jehovas - man kann beim Essen locker beobachten, wie abgeschottet dieser Versammlungsort der Sektengemeinschaft ist - ein und kamen noch lange vorm Anpfiff des deutschen WM-Spiels. Es sollte das erste gute Spiel bei dieser bisher schwachen Weltmeisterschaft sein. Einzig die schlechte Stimmung auf den Rängen und der schlechte Schiedsrichter nervten. Diese südfrikanischen Fanszenen sind die blödestens auf dem ganzen Kontinent: ihre Tröten würde ich denen zwar nicht verbieten (schon allein deshalb nicht, da die Spanier sich beim Confed Cup am lautesten ihre dummen Mäuler darüber zerrissen haben) aber das Lärmen einer Elefantenherde, die aus einem mit Schnaps vollgelaufenen Wasserloch getrunken hat, hat nichts mit Support zu tun. Und wie angedeutet war der Schiedsrichter schlecht: ein widerlicher Selbstdarsteller, der bereits viel zu lange auf internationaler Bühne Fehlentscheidungen treffen darf. Der beste Pfiff von dieser Flachzange war der Schlusspfiff. Zum Glück war Deutschland so gut, dass sich Australien nicht über den unberechtigten Platzverweis ärgern muss und andererseits auch die zwei völlig ungerechtfertigten gelben Karten gegen deutsche Spieler in den Hintergrund drängen. Aber so ein Schiri, der für klare Fouls dem Gefoulten wegen angeblicher Schwalben die gelbe Karte zeigt, und in einem fairen Spiel sechs Mal mit der Gelben und ein Mal mit der Roten herumfuchtelt, sollte nicht unangeleint im Innenraum eines WM-Stadions herumlaufen.
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Statistik:
Ground Nr. 434 (ein neuer Ground; diese Saison: 103 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.019 (diese Saison: 161)
Tageskilometer: 80 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 34.730 (21.720 Auto/ 6.000 Flugzeug/ 3.740 Fahrrad/ 3.270 Bus, Bahn, Tram/ weniger als 10 Schiff)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 13
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 202

Samstag, 12. Juni 2010

W202I: Saisonabschluss in Leuna

FSV 67 Halle A 4:5 SSV 90 Landsberg A
Samstag, 12. Juni 2010 – Anstoß 11.00
Landesliga der A-Junioren, Staffel 2 (4. Liga der 16-18jährigen)
Ergebnis: 4:5 nach 94 Min. (45/49) – Halbzeit 3:0
Tore: 1:0 6. 2:0 38., 3:0 45., 3:1 47., 3:2 49., 4:2 56., 4:3 61., 4:4 72., 4:5 74.
Verwarnungen: 1x Gelb Landsberg
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz am Kinderdorf, Rasenplatz 2 (Kap. 1.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 16 (davon ca. 8 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Durchhänger in 1. HZ, dann aber flott und torreich)

TSV Leuna 1919 II 2:1 LSG 1967 Ostrau
Samstag, 12. Juni 2010 – Anstoß 15.00
Kreisoberliga Saalekreis (9. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 2:1 nach 95 Min. (47/48) – Halbzeit 1:0
Tore: 1:0 9. Grobe, 1:1 72., 2:1 85. Hunold
Verwarnungen: Grulich (TSV)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportstätte der Jugend (Kap. 1.000, davon 15 überdachte Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 50 (keine Gästefans?)
Unterhaltungswert: 8,0/10 (Viele Torszenen, schnell und spannend)

TSV Leuna 1919 1:4 SSV 90 Landsberg
Samstag, 12. Juni 2010 – Anstoß 15.00
Landesklasse, Staffel 6 (8. Liga, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 1:4 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit 1:2
Tore: 0:1 33. Schmidt, 0:2 44. Dietrich, 1:2 45. Rene Lorbeer, 1:3 55. Dietrich, 1:4 80. Klugmann
Verwarnungen: keine
Platzverweise: keine
Spielort: Stadion des Friedens (Kap. 5.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 40 (davon mind. 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 4,0/10 (Einseitig und schnell entschieden)
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Photos and English Version:
A-Jugend Halle 67
TSV Leuna I & II

Da das Altherrenspiel am Freitag kurzfristig abgesagt wurde, ging es erst am Samstag los mit der Sportguckerei. Den Anfang machte ein A-Jugendspiel in Halle-Neustadt. Die Sportanlage am Kinderdorf hat leider keine Ausbauten, aber mehrere, mit Bäumen, hinter denen Plattenbauten stehen, umgebene Plätze. Auf Platz I hatte ich bereit die Männermannschaft gegen den TSV Leuna (schon mehrere Jahre her) gesehen, jetzt lief auf Platz II die A-Jugend. Der Gastgeber liegt als 7. jenseits von Auf- und Abstieg, der Gast aus Landsberg hat als 3. mittlerweile auch keine Chance mehr, in die Verbandsliga, die höchste Unter-18-Spielklasse auf Landesebene, aufzusteigen.

Zu Beginn war 67 Halle überraschend überlegen: das 1:0 fiel auch schnell mit einem Schuss ins Eck. Leider verflachte das Spiel – nach Gegenwehr der Gäste – nach einer Viertelstunde. Kurz vor der Pause legte Halle dann nach: innerhalb von acht Minuten schossen sie das 2:0 und 3:0. Nach der Pause wollte Halle die endgültige Entscheidung machen, doch sie vergaben eine gute Chance und im Gegenzug war es der Torschützenkönig und Kapitän der Landsberger, der innerhalb von vier Minuten den Anschluss zum 3:2 herstellte. Kurz darauf machte ein Hallenser dann zwar einen Treffer für den FSV 67, indem er herrlich in vollem Lauf über den Torwart ins Netz lupfte, doch der 10er der Landsberger machte zu einem Hattrick noch einen weiteren Treffer: nach 72. Minuten stand es 4:4. Nach 74. war dann der Endstand hergestellt: jetzt traf mal ein anderer für Landsberg: 4-5. Unglaublich, wie die das Spiel noch gedreht haben. Es war ja nicht so, dass Halle so stark nachgelassen hätte – z.B. trafen sie in der 80. den Pfosten und in der 94. wäre beinahe noch der Ausgleich per Freistoß gefallen – oder dass nur der vierfache Torschütze so stark war: hier hat die ganze Mannschaft mitgewirkt und eine starke Leistung (außer von der 15.- bis zur 45.) abgeliefert!

Wir machten uns schnell nach Leuna rüber und mussten dort aber feststellen, dass die Spiele doch nicht parallel im Stadion des Friedens ausgetragen wurden. Die Terminänderung – dass wegen der Gefahr der Wettbewerbsverzerrung alle Spiele 15 Uhr auszutragen sind, war der Grund dafür, dass II. und I. Mannschaft zeitgleich spielten – war zu knapp gewesen, sodass die Freigabe für den Kunstrasen (auf dem mit Standard-Fußballschuhen nicht gespielt werden darf) nicht einzuholen war.
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Die 2. Mannschaft spielte deshalb auf der Sportstätte der Jugend, wo mein Vater nun hinfuhr. Die Lage der Unsrigen vor dem Spiel war äußerst misslich: man nahm den ersten Abstiegsplatz mit zwei Punkten Rückstand auf Teutschenthal ein, die zeitgleich bei IMO Merseburg II, für die es um nichts mehr geht, spielten. Von daher war es auch total sinnfrei, dieses Spiel zeitlich nach hinten zu verlegen, da Teutschenthal so wie so wusste, dass sie gewinnen müssen. Der Gegner heute ist auf Platz drei zu finden. Nur geht es auch für Ostrau um nichts mehr.

Das, was mir mein Vater und andere berichteten, klang in etwa so: „Grobe schnell mit der schönen Führung. Oder: schön mit der schnellen Führung. Dann wird der kurz darauf vom Torwart übelst angegangen und muss verletzt ausgewechselt werden (Knieverletzung wird das Kariere-Ende bedeuten), wobei der Torwart mit seinem elfmeter- und rotwürdigen Foul ungestraft davon kam. Die Schiris haben ohnehin gepfiffen wie zugekifft. Ostrau kommt zum Ausgleich. Leuna vergibt davor viel zu viele Chancen, aber liefert ein packendes Spiel. Dann erzielt Hunold doch noch den Siegtreffer.“

Der Siegtreffer nützte nur leider nichts, da IMO II zu blöd oder auch unwillig war, gegen Teutschenthal zu gewinnen. Leunas II muss nun in die Kreisliga. Vielleicht ist das auch ganz gut, wenn man sich in der Kreisliga etabliert und da schön mitspielt – anstatt dauernd gegen den Abstieg aus der Kreisoberliga zu spielen. Also auf eine gute Saison in der Kreisliga! Und gewinnt bitte besonders hoch gegen Buna Schkopau ;-)

Das Parallelspiel an diesem Samstag bestritt die erste Mannschaft, die als 10. von 16 die Klasse schon gehalten hat, aber doch gerne noch den letzten möglichen einstelligen Tabellenplatz erreicht hätte, gegen den souveränen Tabellenführer und seit Wochen Aufsteiger SSV Landsberg 1990. Manche der Gästefans und Spieler kannten doch glatt meine Seite: schön, dass die Seite auch bei den Landsberger Groundhoppern gut ankommt! Was bei mir wiederum gut ankam, war die Leistung der Landsberger, die unserer I. leider klar überlegen waren. Da kann man nur nochmals zum Aufstieg gratulieren! Zum Spiel heute braucht man hingegen nicht viel zu sagen, da Leuna mit der Rumpfmannschaft nur gegenhalten und mit einer wirklich guten Offensivaktion auch mal einen Treffer machen konnte. Einer der besten Spieler Leunas war heute Ronny Golloiuch, der zwar einen Fehler, der zum 0:2 führte, machte, doch ansonsten durch Stellungsspiel und gute Reaktionen eine noch höhere Niederlage verhinderte. Leuna braucht sich nicht zu schämen für den Auftritt.
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Die relevantesten Ränge der Tabelle der Landesklasse 6: 1. SSV Landsberg (73 Punkte, aufgestiegen), 2. FC Zeitz (59), 3. Halle 96 II (55), ..., 9. Großgrimma (36), 10. Nessa (35), 11. TSV Leuna (35), 12. Profen (35), 13. Langeneichstädt (34), 14. Nebra (33, abgestiegen), 15. Markwerben (28, abgestiegen), 16. Freyburg (26, abgestiegen).

Statistik:
Ground Nr. 433 (ein neuer Ground; diese Saison: 102 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 1.017 und 1.018 (diese Saison: 160)
Tageskilometer: 50 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 34.650 (21.720 Auto/ 6.000 Flugzeug/ 3.660 Fahrrad/ 3.270 Bus, Bahn, Tram/ weniger als 10 Schiff)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 12
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 202

Samstag, 22. Mai 2010

W199II: Nachdem Buna und PSV mein 88. Spiel ohne 0:0 spielten, schafften es 22 Bennstedter und Dessauer Hornochsen nicht, auch nur eine Bude zu machen

SG Buna Halle-Neustadt II 4:3 Polizei SV Halle
Samstag, 22. Mai 2010 – Anstoß 12.00
Stadtliga Halle (10. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 4:3 nach 92 Min. (45/47) – Halbzeit 1:2
Tore: 1:0 5. Nr. 11, 1:1 19. Nr. 14 (?), 1:2 34. Nr. 10, 1:3 62. Nr. 8, 2:3 66. Nr. 11, 3:3 77. Nr. 4 (?), 4:3 90. Nr. 4
Verwarnungen: Nr. 3 (Buna); Nr. 12, Nr. 3 (PSV)
Platzverweise: keine
Spielort: Buna-Stadion Lilienstraße (Kap. 2.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 16 (davon ca. 6 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,5/10 (Flottes, spannendes Spiel mit überraschender Wendung)
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Photos and English Version: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157623989894541/detail/

In Halle-Neustadt gibt es mit den Sportanlagen im Bildungszentrum ein paar wirklich schöne Sportstätten, doch das Stadion in der Lilienstraße macht auch etwas daher mit seiner siebenreihigen Haupttribüne, der fünfreihigen und viel schmaleren Gegentribüne und vor allem dem vielen Grün: Bäume hinter beiden Tribünen und vor der Haupttribüne eine Hecke als Fanzaun. Macht doch viel mehr her, als ein Metallzaun! Bei rabiateren Fanszenen kann man ja statt Buchsbaum Säulenkakteen nehmen...

Buna II steht als Drittletzter knapp vor den Abstiegsplätzen, der Polizei SV im Mittelfeld, weswegen man von einem Sieg der Gäste ausgehen konnte. Die Polizisten legten auch gleich offensiv los, wobei nach drei vergebenen Chancen die Buna-Spieler mit ihrem ersten Angriff gleich ihr erstes Tor erzielten. Schön heraus gespielt! Nach und nach baute der Polizei SV allerdings größeren Druck auf, traf auch mal den Pfosten und die Latte und konnte dann nach 20 Minuten den Ausgleich verzeichnen. Das 1:2 fiel auch noch vor der Pause.

Der PSV schien nach einer Stunde im Soll, als sie nach einer ausgeglichenen Phase des Spiels die Führung auf 1:3 ausbauten. Auch nach dem Anschlusstreffer, den Buna nur fünf Minuten später erzielte, hätte man nicht mit diesem furiosen Ausgang gerechnet: eine Viertelstunde vor dem Ende lag der Ball plötzlich zum 3:3 im Tor. Dann warf Buna alles nach vorne, traf spektakulär die Latte, den Pfosten aus spitzem Winkel und wurde schließlich in der 90. Minute für ihren Mut belohnt: einige Meter vorm Strafraum zog ein Buna-Spieler ab und traf halbhoch ins Eck. 4:3 war der nicht unverdiente Endstand in einer Partie zweier insgesamt gleichstarker Mannschaften.

Wir brauchten dann fast eine Dreiviertelstunde, um von Halle-Neustadt nach Bennstedt zu kommen. Dass, was uns dort geboten wurde, ist eigentlich keinen Bericht wert. Aber auch solche Scheiße muss kommentiert werden. Der folgende Bericht ist entsprechend reich an Kraftausdrücken, die aber eigentlich noch zu lasch sind. Diese beiden Mannschaften haben von den Spielanlagen her nichts in der Landesliga zu suchen.
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FSV Bennstedt 0:0 SV Dessau 05
Samstag, 22. Mai 2010 – Anstoß 15.00
Landesliga Süd (7. Liga, 2. Amateurliga)
Ergebnis: 0:0 nach 92 Min. (45/47) – Halbzeit 0:0
Tore: keine - bei der scheiß Leistung auch kein Wunder!
Verwarnungen: Seifert, Lindeke (FSV); Görmer (SV 05)
Platzverweise: da wären eigentlich 22 fällig gewesen!
Spielort: Sportanlage an der Eisdorfer Straße, Platz II (bzw. Sportstätte an der alten B80, Platz II: Kap. 1.100, davon 100 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 100 (davon ca. 15 Gästefans)
Unterhaltungswert: 0,0/10 (Was für ein Scheißspiel!)

Photos and English Version: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157624114361140/detail/

Die Sportanlage in Bennstedt macht weit weniger her, als die von Buna: auf dem Graswall von Platz I, den wir vor ein paar Jahren bereits besucht hatten, steht mittlerweile eine mickrige Tribüne mit 66 überdachten Schalensitzen. Auf deren Boden tun sich Fugen und Risse auf, was nicht sehr Vertrauen erweckend aussieht. Aber dass das Spiel auf Platz II, der auf der anderen Seite des Graswalls liegt und keine Besonderheiten aufweisen kann, ausgetragen wurde, hat nichts mit der verpfuschten Tribüne zu tun, sondern mit dem – offensichtlich seit Monaten – abgesoffenen Teil des Hauptplatzes.

Bennstedt ist Fünfter und Dessau, die nur deshalb in der Landesliga spielen, da sie bankrott gegangen sind, Zweiter. Für die 3€ Eintritt, die nur von knapp 100 Leuten bezahlt wurden (eine schwache Anzahl!), wurde einem also ein Spitzenspiel angekündigt. Mit Spitze hatte dieses lahme, unbedarfte, beschissene, an Technik mangelnde und an Harmlosigkeit und Dilettantismus vorm Tor kaum zu überbietende Gekicke aber nichts zu tun. Nach einem Spiel zwischen Motor Halle und Halle 96 III (1:0) und Hallescher FC – Meuselwitz (0:0) war das das drittschlechteste Spiel, was ich je gesehen habe. Wie es Dessau auf Platz 2 geschafft hat, will ich ja mal wissen, wenn ich diese Freistoßtechnik (Bogenlampe auf gut Glück in den Strafraum, die stets in den Armen des Torwarts von Bennstedt landete) sehe. Auch Bennstedt hatte absolut kein Niveau. Die erste Halbzeit über machten sie etwas Druck, scheiterten aber an ihrer tuntenmäßigen Schusstechnik. In der 90. dann der absolute Tiefpunkt, als der Dessauer Fliegenfänger eine schwache, als Torschuss gedachte Flanke abklatschet und ein Brachstedter fünf Meter übers halbleere Tor schoss.

Schlimm war aber auch, dass Dessau dauernd gemotzt hat – vor allem der arrogant am Schiedsrichter rummeckernde Trainer, der dann hoffentlich auch seine Mannschaft zur Sau gemacht hat – und versuchte Elfmeter zu schinden, indem sie nach einem Pressschlag oder Tritt gegen den Gegner schreiend Elfmeter fordernd zu Boden gingen. Nichts können außer rummaulen!

Nach Abpfiff feierten sich die Bennstedter übrigens mit Kreisgehüpfe und „oh wie ist das schön“ auch noch selber! Jungs, seid doch mal ehrlich: ihr habt doch echt den Arsch offen, zu feiern! 90 Minuten lang eine einzige Beleidigung für die Zuschauer zu zeigen und sich dann auch noch toll zu fühlen, weil man einen Punkt geholt hat! Wenn 22 wie besoffenen über den Platz trottende Hornochsen es nicht fertig bringen, wenigstens ein Tor zu erzielen, hat einfach niemand zu feiern! Sowas ist eine Beleidigung für die Zuschauer!
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Nächsten Montag gibt es dann sicherlich mehr Tore zu sehen. Da kann ich ja dann eine dritte Rekordserie was Nicht-0:0-Spiele angeht starten. 88 war die zweitbeste, 101 mein absoluter Rekord.

Statistik:
Ground Nr. 428 (ein neuer Ground; diese Saison: 97 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 1.005 und 1.006 (diese Saison: 148)
Tageskilometer: 60 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 34.210 (21.720 Auto/ 6.000 Flugzeug/ 3.250 Bus, Bahn, Tram/ 3.240 Fahrrad/ weniger als 10 Schiff)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 0
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 199

Montag, 10. Mai 2010

W197III: Schönes Spiel in schöner Landschaft: 6:1 in der Zschopauer Sandgrube

BSG Motor Zschopau II 3:0 FV Krokusblüte Drebach II Sonntag, 9. Mai 2010 – Anstoß 13.00 Kreisliga Mittleres Erzgebirge (9. Liga, 4. Amateurliga) Ergebnis: 3:0 nach 90+ Min. (45/45+) – Halbzeit ?:? Tore: 1:0 Steven Bergt, 2:0 Benjamin Uhlig, 3:0 Frank Seefeld Verwarnungen: ?, Platzverweise: keine Spielort: Sportkomplex in der Sandgrube, Platz I (Kap. 3.000 Stehplätze) Zuschauer: ca. 60 (davon ca. 5 Gästefans) Unterhaltungswert: -,-/10 (Keine Wertung) BSG Motor Zschopau 6:1 FSV Motor Marienberg Sonntag, 9. Mai 2010 – Anstoß 15.00 Bezirksklasse Chemnitz, Staffel 3 (8. Liga, 3. Amateurliga) Ergebnis: 6:1 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit 3:1 Tore: 1:0 4. Steve Schüler (Elfmeter), 2:0 8. Dirk Ruttloff, 2:1 24. Stephan Müller, 3:1 31. Dirk Ruttloff, 4:1 53. Sebastian Gillert, 5:1 58. Sebastian Gillert, 6:1 63. Sebastian Gillert Verwarnungen: wenige, Platzverweise: keine Spielort: Sportkomplex in der Sandgrube, Platz II (Kap. 1.500 Stehplätze) Zuschauer: ca. 180 (davon ca. 20 Gästefans) Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gutes Spiel mit ordentlicher Torquote) DSC07728 Photos and English Version: Castles in Klaffenbach and Zschopau Football in Zschopau „Einen schönen Aufenthalt und trinkt nicht so viel“ – das wünschte die Zugbegleiterin von Leipzig nach Chemnitz, als sie sich von den Fahrgästen des hässlichen Regionalexpresses im ebenso hässlichen Chemnitz verabschiedete. Hatte die ne Wette verloren oder selbst zu viel getrunken? Jedenfalls waren wir froh, bald aus dieser unmöglichen Stadt herausgefunden zu haben und in Klaffenbach angekommen zu sein. Klaffenbach ist für ein Renaissance-Wasserschloss berühmt, dessen Innenhof und Äußeres viel Eindrucksvoller als sein Innenraum ist. Das Museum lohnt absolut nicht, die zusätzlich kostenden Ausstellungen in den Wirtschaftshäusern haben wir nicht besucht, aber einmal rundherum zu laufen lohnt aufgrund der Beispielhaftigkeit dieses Baus für diese Stilepoche auf jeden Fall. So eine hervorragend hergerichtete und sehenswerte Schlossanlage findet man so schnell nicht wieder. In der Umgebung von Chemnitz wird man in vielen Orten für die Stadt entlohnt. Die Strecke nach Zschopau hält eine schöne Landschaft mit den ein oder anderen idyllischen Käffern, schönen Burgen und Schlössern und tollen Straßen bereit. Radfahren ist hier sehr hart und nichts für Schönwetter-Ökolahmarsch-Radler: bei den befahrenen Straßen muss man sich oft mangels Radweg – die Infrastruktur am Rande von Chemnitz ist nicht doll: vor allem die Beschilderung ist noch fast so schlimm wie in der DDR – die Straße mit Autofahrern teilen, die sich untereinander und gegenüber unmotorisierten Verkehrsteilnehmern unangenehm bis asozial verhalten. Solche Ansammlungen von Vollidioten im Straßenverkehr wie in der Gegend um Chemnitz findet man in Deutschland so schnell nicht noch mal – und außerdem sind die Andauernden Steigungen und Gefälle echt hart: erst schleicht man da 15% mit 5-10 km/h hoch – und dann geht’s auf der anderen Seite ebenfalls mindestens 10% mit 40-60 km/h wieder runter. Gut, dass in Einsiedel in der 30er-Zone keine Polizei die Geschwindigkeit kontrollierte... DSC07612 Endlich in Zschopau – die Straßenwege dahin sind doppelt so lange wie die Luftlinie – besuchten wir den schönen Marktplatz, der gleich zwei Rathäuser und eine große, aber derzeit in Renovierung befindliche Kirche zu bieten hat, und dann die Burg Wildeck, die ein wirkliches Kleinod der Burgenbaukunst der Renaissance darstellt. Die Bonsai-Ausstellung sowie die Zschopauer Motorräder klangen zwar interessanter, als die moderne Kunst-Kacke in Klaffenbach, aber wir bestiegen nur den Turm, der einen schönen Blick auf den herrlich zwischen bewaldeten Höhenzügen im Flusstal der Zschopau liegenden 10.000-Einwohner-Ort freigibt. Am Rande des Ortes am Ufer der Zschopau unterhalb toller, dicht bewaldeter Felsklippen, liegt der Sportkomplex in der Sandgrube. Nein, kein Beach-Fußball, sondern erst noch die Schlussphase der Kreisliga A: kaum waren wir da, setzte Motor Zschopau II gegen Krokusblüte Drebach II noch einen Treffer zum 3:0 drauf: schön herausgespielt und über den Torwart geschlenzt. Dann verschoss Zschopaus Zweite auch noch einen Elfmeter. 3:0 der Endstand. Danach wurde auf den kleineren Platz II gewechselt – eine Liga höher, aber dann auf dem kürzeren Platz spielen: häh??? – der im Gegensatz zum Hauptplatz keine Überdachung hat. Die Überdachung des Hauptplatzes ist aber auch nur recht klein und bietet für höchstens 1.500 Leute Stehplätze auf drei Stufen an. Der Sprecherturm scheint nicht mehr genutzt zu werden. Immerhin ist der Graswall von Platz II höher, wo ich mich auch gleich positionierte. Motor Zschopau I ist vor Krokusblüte Drebach I 5. – der heutige Gegner – Motor Marienberg – auf Platz 3. DSC07743 Der Start war furios: nach zwei Minuten ein grenzwertiges Einsteigen des Marienberger Torwarts im Strafraum, doch kein Elfmeter. Nach vier Minuten semmelt ein Marientaler Verteidiger einen Zschopauer Stürmer um: dann Elfmeter, der sicher verwandelt wird. Kurz darauf ein herrliches Freistoßtor aus 25 oder mehr Metern: eine tolle Flugbahn ins lange Eck hatte der Ball! Marienberg kommt bald darauf heran mit einem gut heraus gespielten Treffer, doch Zschopau kann noch reichlich vor der Pause mit einem Drehschuss aus Nahdistanz nachlegen. Mit 3:1 ging das technisch akzeptable und läuferisch wie kämpferisch starke und offensive Spiel in die Pause. In der zweiten Hälfte ging es so weiter, wobei Zschopau durch eine gute Chancenverwertung und mehr Selbstvertrauen in der Offensive zu drei prima Treffern kam. Das 6:1 war am Ende sehr deutlich, aber nicht unverdient in der Höhe. Zschopau war die deutlich bessere Mannschaft. Das Spiel hätte mehr Zuschauer verdient – in dem Landkreis kommen manchmal bis zu 2.000 Fans zu Kreisliga- oder Bezirksklassederbys – wobei ich nicht unbedingt mehr von der Sorte junge Kerle mit Thor-Steinar-Kapuzenshirt brauche, die jedoch nicht unvernünftiger waren als manche der Rentner. Aber Bemerkungen wie: „Du dumme Sau! Das war doch ein ganz faires Foul!“ sprühen so vor Originalität, dass ich so was nur gutheißen kann. Da es ab der 70. zu Regnen begann, fuhren wir nicht groß mit den Rädern weiter, sondern stiegen schon in Zschopau in den Zug ein, statt erst in Chemnitz. Also: trotz dreimaligem Umsteigen keinen Anschluss verpasst – Respekt! DSC07798 Statistik: Grounds Nr. 422 und 423 (zwei neue Grounds; diese Saison: 92 neue) Sportveranstaltungen Nr. 998 und 999 (diese Saison: 141) Tageskilometer: 350 (300 Bahn, 50 Fahrrad) Saisonkilometer: 33.820 (21.720 Auto/ 6.000 Flugzeug/ 3.250 Bus, Bahn, Tram/ 2.850 Fahrrad/ weniger als 10 Schiff) Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 82 Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 197

Mittwoch, 5. August 2009

WE158I: Spontan zum Spiel - oder: Der letzte Test für den ESV

ESV Merseburg II 5:1 FSV 67 Halle A
Mittwoch, 5. August 2009 - Anstoßzeit 18.30
Testspiel (2. Kreisklasse, 12. Liga/ 8. Amateurliga, geg. A-Junioren Landesliga (4. U-19 Spielklasse))
Ergebnis: 5:1 nach 86 Min. (41/45) - Halbzeit 1:0
Tore: 1-0 26., 2-0 49., 3-0 54., 4-0 64., 4-1 65., 5-1 70.
Verwarnungen: keine
Platzverweise: keine
Sportplatz: Scheitplatz (Kap. 800)
Zuschauer: 30 (5 Gästefans)
Spielqualität: 4,5/10 (Allenfalls Durchschnitt)

Da ich am Mittwoch um 15.00 zufällig beim ESV-Platz vorbeikam, guckte ich einfach mal, welche Spiele angesetzt standen. Tatsächlich spielte der ESV, bzw. dessen Zweitvertretung, drei Stunden später gegen die A-Junioren von Halle 67.
Das Spiel brauchte lange, ehe es in die Gänge kam, doch vor allem in der zweiten Halbzeit zeigten die Männer den Jungs die Grenzen auf. Ein klares und lockeres 5:1, was auch höher hätte ausfallen können.
Morgen werden ein paar Burgen besichtigt und am Wochenende drei neue Grounds und drei neue Länderpunkte gemacht!

Statistik:
Ground Nr. 335 (kein neuer Ground; diese Saison: 4 neue)
Sportveranstaltung Nr. 863 (diese Saison: 5)
Tageskilometer: 10 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 1.490 (1.250 Auto, 140 Fahrrad, 0 Flugzeug, 0 öffentliche Verkehrsmittel)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 51
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 158

Fotos unter:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/BITTE%20HIER%20WEITER%20-%20FOTOS%20AB%2022-03-2009/090805%20ESV%20Merseburg%20II%205-1%20FSV%2067%20Halle%20A/

Sonntag, 24. Mai 2009

WE147IV: Abstiegsduell im Ilmtal: Zottelstedt gegen Bad Sulza

FSV Ilmtal Zottelstedt 3:2 SG Medizin Bad Sulza
Sonntag, 24. Mai 2009 - Anstoßzeit 15.00
Kreisliga Weimarer Land (9. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 3:2 nach 95 Min. (47/48) - Halbzeit 2:0
Tore: 1-0 22. Minute, 2-0 32. Minute, 2-1 49. Minute, 3-1 62. Minute, 3-2 87. Minute
Verwarnungen: Zottelstedt 3, Bad Sulza 1
Platzverweise: keine
Sportplatz: Zottelstedt (Kap. 1.000)
Zuschauer: 120 (20 Gästefans)
Spielqualität: 5,0/10 (Durchschnitt)
Tagesunterhaltungswert: 7,0/10 (gut)

Mal wieder Hopping mit dem Hopperticket: für 6€ ging es die 46km nach Bad Sulza in Thüringen. Ohne Verspätungen oder sonstige Ärgernisse. Mit den Fahrrädern fuhren wir dann eine große Runde via Auerstedt, bekannt durch die Schlacht zwischen napoleonischen und preußischen Truppen Anfang des 19. Jahrhunderts, wo wir den Gutshof und die Kirche besichtigten, über Reisdorf, Neustedt, Gebstedt, Nirmsdorf, Willerstedt, Oberreißen, Pfiffelbach und Wersdorf - in einigen der Orte gibt es ganz ansehnliche aber meist verschlossene Dorfkirchen - nach Niederroßla, wo man auch mit dem Fahrrad so schnell wie mit dem Auto in den Ort brettern kann (55 km/h). Als wir das letzte Mal dort waren (allerdings mit dem Auto) hatten wir die Burg besichtigt, die sich jetzt in einem etwas besseren Zustand, aber immer noch (also somit seit 13 Monaten) in Renovierung befindet. Übersehen hatten wir damals die nach der Kirche dritte Sehenswürdigkeit: die Elefantenstatue. Was eine Elefantenstatue in einem thüringischen Dorf zu suchen hat? Wikipedia - was sonst? - gibt Aufschluss unter http://de.wikipedia.org/wiki/Miss_Baba_(Elefant)
„Miss Baba († 1857) war eine indische Elefantenkuh, die Mitte des 19. Jahrhunderts von einer Wandermenagerie im Besitz einer Familie Kreutzberg durch Mitteldeutschland getrieben und zur Schau gestellt wurde. ... Am 13. Februar 1857 kam die Menagerie nach Niederroßla an der Ilm, wo gastiert wurde und auch Vorführungen stattfanden. Der Elefant war während dieser Zeit im Stall einer Witwe Burckhardt untergebracht, in dem außerdem hinter einer Trennwand eine größere Menge Runkelrüben eingelagert war. In der Nacht zum 15. Februar drückte der Elefant unbemerkt die Trennwand ein und fraß die Rüben, die zu dieser Jahreszeit eiskalt bzw. gefroren waren. ... Der Elefant, der die kalten, zuckerhaltigen Rüben gefressen hatte, bekam Koliken und sein Gesundheitszustand verschlechterte sich zunehmend, so dass die Reise nicht zügig vonstatten gehen konnte. Unweit der Flurgrenze von Niederroßla brach der Elefant im Wagen zusammen, worauf der Wagen zu seiner Erleichterung abgebaut (Kreutzberg-Variante) oder vom Elefanten selbst zertrümmert wurde (Dorfbewohner-Variante). Zahlreiche Schaulustige fanden sich ein, darunter angetrunkene Mitglieder des örtlichen Gesangsvereins, die von einer Probe kamen und die den Elefanten geärgert und gepiesackt haben sollen. ... Nach dem Erscheinen von Mitgliedern des Gemeinderates kam ein weiterer Streitfall auf, denn sollte das Tier auf Niederroßlaer Flur verbleiben, sah die Rechtslage vor, dass die Gemeinde ihn auf Gemeinschaftskosten versorgen und pflegen musste. Sollte er verenden, musste der gewichtige Kadaver auf Gemeinschaftskosten beseitigt werden. Der Streit heizte die Menge weiter an, es kam zu Tumulten, in deren Verlauf der Gesangsverein das kranke Tier mit Stöcken und Stangen über die Grenze zu treiben versuchte. Auf der steiler werdenden Straße nach Wersdorf verendete der Elefant auf bislang umstrittene Weise, jedoch wenige Meter vor der Grenze.“
Alle 25 Jahre steigt in Niederroßla das Elefantenfest. Das letzte war 2007, das nächste somit 2032.

Danach ging es für uns nach Zottelstedt, wobei der Anstieg von Niederroßla heraus erst immer steiler wird, um dann in einem kräftigen Gefälle in den Ort Zottelstedt, der zur Stadt Apolda gehört, zu führen. In Zottelstedt guckten wir zuerst an der Kirche, dann am Seierturm (ein Uhrturm und ehemaliger Gerichtsort) und danach am Fußballplatz vorbei. Dort trafen wir dann einen Bekannten von meinem Vater. Dieser ist nicht nur Bibliotheksdirektor an der Jenaer Uni, sondern auch Präsident und Jugendübungsleiter des FSV Ilmtal Zottelstedt.
Von dessen Vereinsfreunden wurden wir auch gleich freundlich empfangen und auf die Frage, ob man die 2.Liga-Spielstände wüsste, wurde gleich mal der Teletext angeworfen.
Bald darauf ging auch das Spiel der Kreisliga los, in dem es für beide Mannschaften - Ilmtal Zottelstedt ebenso wie Medizin Bad Sulza - um alles ging. Wenn Zottelstedt verlieren würde, wären sie schon abgestiegen, bei Unentschieden so gut wie, aber bei einem Sieg wären sie bis auf 4 Punkte heran an Bad Sulza, die den ersten Nichtabstiegsplatz inne haben - und Zottelstedt mit einem Spiel in der Hinterhand. Zottelstedt stieg übrigens erst in der Vorsaison von der 1.Kreisklasse in die Kreisliga auf und spielt nach Auflösung ihrer A-Jugend mit fast ausschließlich 19- und 20jährigen.
Dass beide Mannschaften gegen den Abstieg kämpften, merkte man in den ersten 20 Minuten deshalb, weil das Spiel einfach nur schlecht war. Es gab ein paar Angriffe auf beiden Seiten, doch Bad Sulza semmelte immer Meter weit vorbei und Zottelstedt traf maximal die Latte. Nach 22 Minuten - ich hatte gerade leckere, extra-lange Bratwürste geholt - spielte dann ein Zottelstedter den Torwart aus und schob zum 1:0 ein. Stark gemacht! Zehn Minuten später wurde nachgelegt.
Nach der Pause - wir hatten uns mittlerweile noch mal Würstchen geholt, die Bundesligaendstände gesehen und kauften nun einen Schal des FSV Ilmtal Zottelstedt (ja, dieser Kreisligist verkauft Fanartikel! 10€ der Schal) - dann ein Weitschuss von Bad Sulza. Der Aufsetzer wird vom Torwart unterlaufen. 2:1.
Doch die Hausherren legen nach. Ein schöner Hammer aus geringer Entfernung unter die Latte. 3:1!
Kurz vor Schluss dann nur noch die Gastmannschaft am Drücker. Erwatungsgemäß fällt das 3:2. Es wird noch einmal eng und etwas härter. Aggressionen bleiben aber aus.
Ein verdienter 3:2-Sieg der Zottelstedter steht am Ende zu Buche. Vielleicht schaffen sie ja doch noch den Klassenerhalt! Den jungen Spielern wäre es genauso zu gönnen, wie den 120 Zuschauer, zumindest den rund 100 aus Zottelstedt, die auch erstaunlich jung (fast nur Freunde und Freundinnen der Spieler) waren. Aber die Stimmungskanonen waren wieder einmal die Rentner, die Schiedsrichterentscheidungen und andere Spielszenen kommentierten: „Na das kann doch wo nich sein, duuuuu! Wo wa denn das Abseits?!“
Weiter ging es nach dem Spiel via Wickerstedt, wo es einen sehr schönen Fußballplatz gibt (nächste Saison auf jeden Fall ein Ziel), nach Eberstedt. Dort gibt es zwar keinen Fußballplatz, aber im Nachbarort Niedertrebra wird gespielt (der Platz ist auch gut sichtbar von Eberstedt aus über die Ilm) und es gibt eine vor allem innen herausragende Kirche zu besichtigen. Diese ist regelmäßig geöffnet und weis mit dreistöckiger Empore, sehr schönem Altarraum und hoher Decke zu beeindrucken.
Schließlich kamen wir wieder in Bad Sulza an. Da noch genug Zeit war, fuhren wir noch die wenigen Kilometer bis Großheringen und stiegen dort in den überfüllten Zug ein.

Statistik:
Ground Nr. 315 (neuer Ground; diese Saison: 85 neue)
Sportveranstaltung Nr. 810 (diese Saison: 177)
Tageskilometer: 145 (55 Rad, 90 Bahn)
Saisonkilometer: 24.560 (12.810 Auto/ 4.400 Öffentliche Verkehrsmittel/ 4.390 Fahrrad/ 2.960 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 18
Anzahl der Wochen seit der letzten Woche ohne Sportveranstaltung (1.8.-6.8. 2006): 147

Fotos unter:
Dorfkirchen usw.