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Donnerstag, 21. August 2014

W421I: Interessantes Internationales Spiel vor Peinlicher Kulisse

Universitätssportverein Halle ........................... 27
Gandbol‘niyy Klub Zsariya Kaspiya Astrakhan‘
Гандбольный клуб Заря Каспия Астрахань 30
- Datum: Mittwoch, 20. August 2014 – Anwurf: 19.00
- Wettbewerb: Internationales Handballtestspiel; sogenannte „Mittel”deutsche Oberliga (4. deutsche Handballliga, 1. Amateurliga) gegen Superliga (Cуперлига; 1. russische Handballliga, Profiliga)
- Ergebnis: 27-30 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 16-17
- Tore: k.A. (USV); Ustin 7, Kantemirov 5, Vasilyev 4, Zaikin 4, Polyakov 3, Predybailov 3, Dershenkov 2, Kudinov 1, Parshutyn 1 (Astrakhan)
- Gelbe Karten: Nr. 13, 26 (USV); Nr. 4, 7, 28 (Astrakhan)
- Zeitstrafen: Nr. 5 (USV = 2 Minuten); Nr. 4, 7, 10, 28 (Astrakhan = 8 Minuten)
- Rote Karten: keine
- Spielort: Geiseltalhalle St. Barbara (Braunsbedra; Kap. 350 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 65 (davon 41 zahlende und keine Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,5/10 (Sehr gutes und erfreulich offenes Handballspiel)
  
Photos with English Commentary:
International Friendly Match in Braunsbedra: USV Halle (German Amateur Handball Top Division) v Zarya Kaspiya Astrakhan (Russian Professional Handball Top Division)

Als ich letzthin noch den alten Dacia im Ford-Autohaus Leuna verkaufsbereit machen ließ (mit einem halb abgerissenen Spiegel kann man zwar fahren, aber beim Verkaufen macht das keinen guten Eindruck), fiel mir die Mitteldeutsche Zeitung in die Hände. Da stand mal was Interessantes drin: eine internationale Handballansetzung in der St. Barbara-Halle in Braunsbedra. Das letzte Mal, dass ich dort ein Handballspiel sah, ist Jahre her und es war auch ein ganz schlechtes, diesmal war zumindest einseitiger Spitzensport garantiert.

Das Startrecht in der sogenannten „Mittel“deutschen Oberliga des ehemaligen Drittligisten und mittlerweile völlig herabgewirtschafteten HC Einheit Halle ging nach einer Fusion oder ähnlichem an den Universitätssportverein über. Für das internationale Freundschaftsspiel des in Dessau zu einem Trainingslager anwesenden russischen Profiteams Zarya Kaspiya (Morgenröte des Kaspischen Meeres) aus Astrakhan, einer Stadt, die logischerweise bei dem Namen am Roten Meer liegt, mussten sie aufgrund der Hallenbelegung nach Braunsbedra ausweichen. Penetrant wurde der Gastverein noch mit dem alten Namen „Dinamo“ angekündigt. Aber angekündigt wurde ohnehin fast nichts: völlig unprofessionell gehandhabt, aber dann 3. Liga-Preise von 8€ pro Karte verlangen und dann nicht mal die Mühe gemacht, Karten aus einem stinknormalen Drucker auszudrucken, sondern eine Rolle mit hässlichen Abrisskarten mitbringen! Den ganzen Umständen (nicht ein Plakat in dem Dreckskaff ausgehängt) entsprechend, war eine peinliche und lächerliche Kulisse von nur 40 bis 65 Zuschauern zugegen.

Die Umstände waren zwar Niveau Kreisliga, aber das Spiel dafür locker auf dem Level der 3. Liga. Überraschend war nur, dass die Vollprofis aus Astrakhan eine so schwache Abwehr hatten, dass der USV ständig durch die Verteidigung brechen und treffen konnte. Beide Teams waren weitestgehend gleichwertig – einzig auffällig war, dass die russischen Kreisläufer wuchtigere und genauere Würfe abfeuerten. In der Abwehr war Halle aber eher stärker als Astrakhan, die sich teilweise Fehlabspiele am eigenen Kreis leisteten. Nach einem offenen Schlagabtausch in Hälfte eins, verteidigten beide Teams nach dem Seitenwechsel phasenweise besser. Dadurch sank die Torquote, doch der Attraktivität des Spiels tat das keinen Abbruch. Auch in der zweiten Halbzeit führte Astrakhan nie mit mehr als fünf Toren, am Ende war das 27:30 für den USV eine wirklich respektable Leistung. Zarya Kaspiya schien etwas überspielt, wenn die 1. russische Liga sich nicht ohnehin nur auf dem Niveau der 3. deutschen Liga befindet.  
Statistik:
- Grounds: 1.165 (heute 0 neue; diese Saison: 11 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.132 (heute 1; diese Saison: 20)
- Tageskilometer: 40 (40km Fahrrad)
- Saisonkilometer: 3.410 (3.060 Auto/ 350 Fahrrad/ 0 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 112 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 421

Sonntag, 20. Januar 2013

W338III: Einzelleistungen bewahren Leuna vor Blamage & Wenn der Letzte gegen den Vorletzten in der untersten Basketballliga spielt...

TSV Leuna 1919 ---------------------------------------------- 9
Allgemeiner Turnverein Leipzig 1845 -------------------- 7
+ Datum: Sonntag, 20. Januar 2013 – Beginn: 13.00
+ Wettbewerb: 2. Bundesliga Ost, Hallenhockey
+ Ergebnis: 9:7 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 3:2
+ Tore: 1-0 2. Christoph Ruttkies (7m), 2-0 9. Sebastian Ahlberg, 3-0 19. Sebastian Ahlberg, 3-1 29. David Paul, 3-2 30. Philipp Löffler (7m), 3-3 33. Philipp Glahn, 4-3 37. Christian Zeiger, 5-3 39. Nils Poczatek, 5-4 44. Philipp Glahn, 5-5 45. Kevin Korneck, 5-6 52. Stephan Günther, 6-6 52. Christian Zeiger, 7-6 55. Christian Zeiger (+1), 7-7 57. Philipp Löffler (7m), 8-7 58. Christoph Ruttkies (7m), 9-7 60. Nils Poczatek (Empty Net)
+ Grüne Karten: Michael Eisele (Leuna); Stephan Günther, Konstantin Nowak, Kevin Korneck (Leipzig)
+ Gelbe Karten (2 Minuten): David Paul (Leipzig)
+ Rote Karten (Platzverweis): keine
+ Spielort: Sporthalle Leuna (Kap. 200 Sitzplätze)
+ Zuschauer: ca. 180 (davon Gästefans: ca. 5)
+ Unterhaltungswert: 5,0/10 (Zum Glück ein Sieg des TSV! Überzeugend oder gut spielten sie aber nicht...)

Universitätssportverein Halle III ------------------------- 79
Hochschulsportgemeinschaft Merseburg --------------- 74
+ Datum: Sonntag, 20. Januar 2013 – Tip-off: 16.00
+ Wettbewerb: Bezirksliga Sachsen-Anhalt Süd (8. Basketballliga, 3. Amateurliga)
+ Ergebnis: 79-74 nach 45 Min. (4x10 Min. + 5 Min. Verlängerung) – Viertelstände: 20-20, 13-16, 21-14, 15-19 = 69-69, Verlängerung: 10-5
+ Punkte: Tobias Heinig 28, Hendrik Specht 14, Konstantin Winkler 13, Karl Wunderlich 10, Julian Benjamin Ballhausen 8, Vincent Lohmann 4, Friedrich Vopel 2 (Uni); Mathias Gutschmidt 25, Robert Markgraf 20, Aleksandar Turuntas 18, Christian Winckler 7, Christian Drobe 4 (Hochschule)
+ Freiwurfquote: Uni 18 von 33(=55%); Hochschule 12 von 26 (46%)
+ Fouls: Tobias Heinig 5, Konstantin Winkler 5, Julian Benjamin Ballhausen 4, Vincent Lohmann 2, Hendrik Specht 2, Friedrich Vopel 1 (Uni = 19 Fouls); Christian Drobe 5, Mathias Gutschmidt 5, Aleksandar Turuntas 5, Marcel Petersen 4, Christian Winckler 4, Robert Markgraf 1 (Hochschule = 24 Fouls)
+ Spielort: Neue Sporthalle des Thomas Müntzer Gymnasiums Halle/ Saale (Kap. 100, davon 30 Sitzplätze)
+ Zuschauer: 7 (0 Heimfans, 4 Gästefans, 3 Neutrale)
+ Unterhaltungswert: 3,0/10 (Schwache, unreife Heimmannschaft; schwache, unsympathisch auftretende Gastmannschaft; junge, überforderte Schiedsrichter – das war ja wirklich unterstes Niveau!)
DSC02662 Photos with English Commentary:
a) Indoor Hockey 2nd Division: TSV Leuna Defeat ATV Leipzig
b) Amateur Basketball In A New Sports Hall In Halle/ Saale: USV Halle III Defeat HSG Merseburg After Over-Time

Im Vergleich zum vorangegangenen Samstag war das sportliche Niveau des Sonntags bei weitem nicht so hoch. Das Spiel der 2. Hallenhockeybundesliga war dabei aber das deutlich bessere. Dabei war der Sieg ein Muss für Leuna, die diesmal wieder nur im Mittelfeld rangieren, und gegen den Tabellenletzten aus Leipzig anzutreten hatten.

Schnell zeigte sich, warum der Gast auf dem letzten Platz steht: Außer das Maul gegenüber Schiedsrichtern und Gegenspielern aufzureißen, hatten die 18-, 19-Jährigen, die die geistige Reife von 15-Jährigen zeigten, nicht viel zu bieten. So eine dauermeckernde Mannschaft habe ich auch noch nicht erlebt. Das müssen alles verwöhnte Einzelkinder reicher Eltern sein... Klar, dass das zu bestem Sprücheklopfen im Leunaer Fanblock führte...

Leuna legte erst einmal gut vor, doch nach dem 3:0 ließen sie so viele Chancen aus, dass es nicht mehr zum Aushalten war. Zwei billige Gegentreffer und schon war das Spiel wieder offen. Nach der Pause kam Leuna nur sehr dürftig in Gang. Auch eine 5:3-Führung wurde plötzlich umgebogen, da vorne wieder kein Treffer zustande kam und hinten grobe Abspielfehler passierten. Erst in den letzten Minuten konnte Leuna nach einem 7:7 noch zwei Treffer zum Sieg vorlegen.

Leider konnte man diesmal nicht von einer guten Mannschaftsleistung sprechen, denn nur einzelne Spieler stachen aus der Masse von fehlerhaft spielenden Leunaern hervor. Poczatek, Ruttkies und Ahlberg trafen doppelt und traten auch sonst recht sicher auf dem Feld auf. Doch wieder einmal – bzw. jetzt wieder erstmals nach Verletzungspause – stach Zeiger am stärksten hervor. Ohne seine drei herausragenden Treffer in nur ca. 10 Minuten Einsatzzeit hätte man sich maximal ein Unentschieden erspielt und so noch viel mehr blamiert als bei diesem Spielverlauf ohnehin.

Nach dem Spiel stellen sich außer der Frage „Wieso war das heute so schwer gegen so eine Schrottmannschaft?!“ mehrere andere Fragen:
1. Warum werden immer noch 3,50€ verlangt, obwohl sich schon mehrere Leute darüber beschwert haben? Beim vorletzten Volleyballspiel im Dezember 2012 hab ich auch mit Christian Zeiger gesprochen, der meinte, dass der Eintritt viel zu hoch und die Ermäßigungen nicht weitreichend genug seien, was er aber schon mehrfach dem Abteilungsleiter gesagt hat. Bei 3,50€ für 2. Liga meinte seine Freundin, dass ihre Eltern deshalb gar nicht mehr kommen würden. Ich habe zumindest die Anzahl der Spielbesuche aus diesem Grund zurückgefahren auf ein bis maximal zwei Spiele pro Hallensaison, da offensichtlich alle anderen Vereine aus Sachsen-Anhalt und Sachsen (sogar Erstligisten!) weniger Eintritt verlangen!!!
2. Wieso werden jetzt Sonntagsspiele immer zwei Stunden später als in den letzten Spielzeiten angepfiffen? Laut den häufiger kommenden Hockeyfans hatte das bisher negative Auswirkungen auf die Zuschauerzahlen! Heute waren so viele da, wie bisher noch nicht in den vier Heimspielen dieser Saison. DSC02717 Wir wechselten aus Zeitgründen und wegen der schlecht geräumten Weg vom Fahrrad aufs Auto und kamen wenige Minuten vorm Tip-off eines Spiels der untersten Basketballliga, bei dem der Letzte (0 Punkte) gegen den Vorletzten (2 Siege, 6 Niederlagen) antrat, in der nicht uninteressanten Neuen Sporthalle des Thomas Müntzer Gymnasiums im Stadtteil Giebichenstein an. Neben dem spektakulären Schulgebäude befindet sich die wuchtige Halle, die außen sehr schön mit Graffiti (alles sportliche Motive: Fußballer, Volleyballspiel, Ringer etc.) verziert ist und auch innen ziemlich auf Kunst setzt. An den Wänden sind überall Schriftzüge von Sportbegriffen wie „Elfmeter“ oder „Time out“ angebracht. Ansonsten ist die Halle etwas kahl und leer. Vor allem wenn 10 Basketballer und 2 Schiris auf dem Feld und nur je 1 Trainer mit 1-2 Wechslern sowie 7 Zuschauer neben dem Feld sind...

Von den sieben Zuschauern waren übrigens alle aus Merseburg. Ausdrücklich für die HSG oder wie wir neutral. Unsere Sympathien für den Gast nahmen doch im Verlauf des Spiels sehr ab. Allerdings war USV III, eine Mannschaft aus etwa 15-17 Jahre jungen Kerlen, die von einem kaum älteren Typen gecoacht wurde, kaum sympathischer. Die ebenfalls noch minderjährigen Schiedsrichter übersahen ja viele Fouls (v.a. Fußspiele) bzw. sahen Fouls falsch (Stürmerfoul statt Verteidigerfoul etc.) – aber wenn sich die Erwachsenen der HSG und der erwachsene USV-Trainer derartig über die Fehlentscheidungen aufregen, wie an dem Abend, muss man sich schon fragen: Sacht ma, habt ihr den Arsch offen, Jungs?!

Wo sollen die beiden Schiedsrichter (ca. 12 und 16 Jahre alt) bitte sonst Erfahrungen für den Männerbereich sammeln außer bei einem so bedeutungslosen Spiel in der untersten Liga, bei dem die schlechtesten Mannschaften des ganzen Bundeslandes Sachsen-Anhalt gegeneinander stümpern?! Gerade USV zeigte ja nette Drei-Punkte-Würfe und auch HSG konnte den ein oder anderen schönen Korbleger nach starken Durchbrüchen zeigen – aber das war ja wirklich unterstes Basketballniveau! Und da regen die sich ernsthaft darüber auf, dass die Schiedsrichter nicht auf Regionalliganiveau sind, oder was?!

Wenn ich sehe, dass so einer wie der kleine grüne Clown beim USV Trainer ist, krieg ich das Kotzen! Der ist unreifer als seine jugendlichen Spieler mit seinem ständigen Gemaule! Bei Merseburg benahm sich der Spielertrainer auch phasenweise richtig bescheuert. Der Kollege, den mein Vater vom Fachbereich SMK an der Hochschule kennt, und der 14er führten sich teilweise auch lächerlich auf. Wenn die halt dauernd durch Ungeschicktheit foulen, gibt es halt auch mal die fünften Fouls!

Typischerweise machten diese beiden schwachen Mannschaften den unerfahrenen Referees ihre Entscheidungen schwer. Unsicher wie sie waren, wäre bei so einem arschlosen Spiel mehr Fairness angebracht gewesen. Die Mannschaft, die die schöneren Treffer erzielte und sich nicht ganz so blöd aufführte, gewann dann in der Verlängerung mit 79:74. Erst mit 5 gegen 4, dann mit 5 gegen 3 Spielern. Aber anders, als hier zu verlieren, hatte es Merseburg auch nicht verdient. Dem USV gönne ich diesen ersten Saisonsieg.
Und den Schiedsrichtern würde ich übrigens gönnen, wenn sie die nächsten Spiele mehr Erfahrungen sammeln würden, dass ihre Fehlentscheidungsquote nicht mehr bei knapp 50% liegt und sie auch zwischen Mannschaften mit ein bisschen mehr Niveau als diesen beiden Truppen, richten müssen!
Ich lasse mich ja auch schon mal über schwache Schiris aus und bin normalerweise sehr wohlwollend und zurückhaltend positiv in den Bewertungen von Amateurmannschaften – aber so Teams wie die beiden Mannschaften heute, gehen mir wirklich auf den Sack! Besser mit dem Maul als mit dem Ball – immer wieder nervtötend für den Fan und den neutralen Besucher! DSC02720 Statistik:
Grounds: 848 (heute 1 neue; diese Saison: 80 neue)
Sportveranstaltungen: 1.695 (heute 2, diese Saison: 118)
Tageskilometer: 60 (40km Auto, 20km Fahrrad)
Saisonkilometer: 26.870 (25.170 Auto/ 1.570 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 50 Bahn, Bus, Tram/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 13 [Letzte Serie: 6, Rekord: 141]
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 338

Sonntag, 8. November 2009

WE171III: Ein Turnier ohne Heimmannschaft

7er-Rugby Turnier in Halle/ Saale
Sonntag, 8. November 2009 - Beginn 12.00
Mitteldeutsche 7er-Rugby Serie (Auf Verbandsebene = 4. Rugbyliga)
Sieger des Turniers: Chemnitz
Spielort: USV-Sportplatz Frohe Zukunft (Kap. 500 Stehplätze)
Zuschauer: max. 20
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Gelungenes Turnier)
DSCF1324
Photos and English version: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157622637710627/

Es stand am Sonntag in der halleschen Siedlung namens Frohe Zukunft ein Turnier der 4. und untersten Rugby-Liga an. Über dieser Liga sind 15er-Ligen angesiedelt, sodass ein Aufstieg kaum möglich ist. Für so kleine Vereine bzw. Abteilungen wie in dieser 7er-Liga, ist die regionale Beschränkung (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen) und auch die geringe Anzahl von Spielern günstig. Die geringe Spielerzahl macht auch ein Spiel mit weniger talentierten Spielern attraktiver und schneller.

Nicht alle Teams dieser Liga spielen regelmäßig, einige Teams sind nur Ergänzung und spielen somit außer Konkurrenz mit. Der USV Halle Rugby/ Rovers stellte so nicht einmal zu seinem eigenen Turnier eine Mannschaft. Teil nahmen nur: Eastern Province RC Gera/ SG Horken Kittlitz (eine provisorirische Spielgemeinschaft, die nur für dieses Turnier gedacht ist – Horken Kittlitz ging übrigens aus Turbine Zittau Buntspechte hervor), Tower Rugby Chemnitz, ATSV Grubenhunte Freiberg, SSV Erfurt Oaks, Hochschulsport WG/ Rugby Legion MMVIII Magdeburg und SV Stahl Brandis (eine ehemalige Sport-AG der Mittelschule Brandis, beim heutigen Turnier mit wechselnden Ergänzungs- und Ersatzspielern). Der Amateurfußballfan dürfte den Ort übrigens seit mindestens zwei Wochen kennen...

Über die Teilnehmer des Rugbyturniers konnte man sich nicht beschweren: sie zeigten auf dem angegammelten Sportplatz ordentliches bis gutes Rugby. Gerade für die Verhältnisse einer solchen Amateur- oder Freizeitliga muss das Spielniveau hoch angerechnet werden. Die Sportstudenten aus Magdeburg und Chemnitz bildeten jedoch eine Klasse für sich: da kam fast jeder Pass an, manche quer übers Feld vorgetragenen Spielzüge waren wirklich herrlich und auch die Schüsse waren besser, als bei den anderen Amateur- und Hobby-Rugbyspielern. So war es kein Wunder, das diese beiden Mannschaften mit dem Finalspiel dieses wirklich gelungene Turnier krönten. Auch nach 2x3 Minuten Verlängerung (2x7 Minuten sind die reguläre Spielzeit) stand es noch 12:12, sodass ein improvisiertes Freekicken zur Entscheidungsfindung (3:2 für Chemnitz nach je drei Schützen beider Mannschaften) ausgetragen werden musste.
DSCF1383
Die Tabellen und Spiele:

Gruppe A:
1. Hochschulsport Magdeburg
2. SSV Erfurt Oaks
3. RC Gera/ SG Horken Kittlitz

Magdeburg 29:0 Erfurt
Magdeburg 50:0 Gera/ Kittlitz
Erfurt 22:10 Gera/ Kittlitz

Gruppe B:
1. Tower Rugby Chemnitz
2. Stahl Brandis
3. Grubenhunte Freiberg

Chemnitz 38:7 Brandis
Chemnitz 33:0 Freiberg
Brandis 17:12 Freiberg

Halbfinals:
Magdeburg 52:0 Brandis
Chemnitz 26:7 Erfurt

Spiel um Platz 5: Gera/ Kittlitz 19:5 Freiberg

Spiel um Platz 3: Erfurt 33:7 Brandis

Finale: Chemnitz 12:12 (RT)/ 0:0 (ET)/ 3:2 (FK) Magdeburg

Nach diesem schönen Turnier bei wirklich angenehmen und gastfreundlichen Rugbyleuten, die leider auch mehrere Verletzte behandeln lassen mussten (dass der Krankenwagen gleich zwei Mal kommen muss, ist auch nicht bei jedem Rugbyturnier der Fall), wollten wir eigentlich mit dem Rad zurückfahren, aber ein Beleuchtungsschaden ließ uns dann die Strecke kürzen. Am Bahnhof war aber die Zugfahrt auch so ein Ding: ein völlig verrotteter Regionalzug ohne Radabteil – der Schaffner erlaubte deshalb mal das Stellen der Räder in Gänge und auf Plattformen – mit vielen defekten Türen und Sitzen brachte uns nach Merseburg.
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Statistik:
Ground Nr. 372 (ein neuer Ground; diese Saison: 41 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 916 (diese Saison: 58)
Tageskilometer: 40 (20 Fahrrad, 20 Bahn)
Saisonkilometer: 12.720 (10.920 Auto/ 1.410 Fahrrad/ 390 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 37
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 171

Sonntag, 15. März 2009

WE137III: Von einer zu kleinen Halle, einer gesperrten Brücken und viel zu vielen Abseitspositionen

Jahnstadt Freyburg 25:26 USV Halle II
Sonntag, 15.März 2009 - Anwurfzeit 10.00
Kreisliga (8. Liga, 6. Amateurliga)
Ergebnis: 25:26 nach 60 Min. - Halbzeit 13:16
Tore: keine Ahnung
Verwarnungen: 6-10 Strafminuten
Platzverweise: Nr. 5 Freyburg (grobes Foul, 47.)
Sporthalle: Jahn-Sporthalle (Kap. 50, davon 30 Sitzplätze)
Zuschauer: 40 (10 Gästefans)
Spielqualität: 7,0/10 (gut)

BW Schmiedehausen 0:1 GW Großobringen
Sonntag, 15.März 2009 - Anstoßzeit 14.30
1.Kreisklasse Weimarer Land (10. Liga, 6. Amateurliga)
Ergebnis: 0:1 nach 92 Min. (45/47) - Halbzeit 0:0
Tor: 57. Denis Schmidt*
Verwarnungen: 3 gelbe Karten für Schmiedehausen
Platzverweise: keine
Sportplatz: Lindenberg (Kap. 1.000)
Zuschauer: 40 (5 Gästefans)
Spielqualität: 4,5/10 (nicht mehr als Durchschnitt)

* Information von sv-grossobringen.de



Wie am Vortag auch schon, fuhren wir mit dem Hopper-Ticket zum Groundhopping. Diesmal von Merseburg via Naumburg nach Freyburg, wo um 10.00 ein Handballspiel anstand. Da wir die Stadt schon gut kennen und zudem das Spiel schon eine halbe Stunde nach Ankunft am Bahnhof beginnen sollte, fuhren wir gleich zur Halle.

Die Halle ist zwar ganz netter DDR-Standard, aber viel zu klein. Eigentlich kann man kein Handball unter regulären Bedingungen dort spielen. Schon gar nicht dabei richtig zugucken. Einmal als Zuschauer kurz die Beine ausgestreckt und schon kann man einen Flügelläufer foulen...

Gespielt wurde natürlich trotzdem und das auch wirklich flott. Die Gäste, als Tabellenführer und schon feststehender Aufsteiger, waren favorisiert gegen das Mittelfeldteam von TSG Jahnstadt. Tore fielen am laufenden Band, Freyburg traf auch dauernd den Pfosten und es wurde schon recht schnell ruppig.
Bei Pause stand es recht knapp 13:16, und nach der Pause wäre die TSG beinahe noch einmal dazu gekommen, das Spiel zu kippen. Schließlich hatte aber Halle die Nase vorn, wenn auch mit etwas Glück, denn 5 Sekunden vor Schluss flog ein Ball, geworfen vom Kreisläufer der Freyburger, gegen den Innenpfosten und sprang heraus. 25:26 war der Endstand.

Wer auffällig gut war, waren die Schiedsrichter. Der Naumburger und die Naumburgerin pfiffen souverän, es gab kaum fragwürdige Entscheidungen - eigentlich nur ein zu hart wirkender Platzverweis - und sie schafften es auch in den hektischen Phasen die Übersicht zu behalten.

Auffällige Fans gab es nur auf Seiten der Gäste, wobei diese es teilweise mit dem Mitgehen übertrieben. Da hätten sie mal lieber ihre Mannschaft ein bisschen mehr anfeuern sollen und nicht immer nur Schiri und Gegner belappen. Wobei sich beim Belappen die Spieler mal wieder mehr hervortaten, vor allem der Gästetorwart und der 10er brachten immer wieder so Aktionen wie zum Beispiel einen klar gefoulten Freyburger Spieler als Schauspieler zu beschimpfen; Zitat USV-Torwart: „Na du! Dafür gibt’s beim Fußball die gelbe Karte! Aber so was gibt’s nur beim Fußball...“ - von Schwalbe war die Aktion aber weit entfernt: der USV-Verteidiger hatte dem TSG-Angreifer ins Gesicht gegriffen...

Nach dem Spiel fuhren wir gen Süden nach Thüringen. Wir hätten aber beinahe einen Riesenumweg fahren müssen, da die alte Brücke zwischen Saaleck und Großheringen gesperrt war. Aber Wayne interessiert’s - einfach die Räder über die Absperrungen gehoben und viele Kilometer gesperrt...

Bevor wir nach Camburg hereinfuhren, hielten wir an der Ruine der Cyriakskirche kurz vor der Einfahrt in die kleine Landstadt. Von dieser Pfarrkirche aus dem 10. Jahrhundert die im 16. Jahrhundert aufgegeben wurde stehen noch einige Mauerreste. Besonders schön sind die drei Bogenfenster.
Im Ort selbst fielen vor allem das rote Rathaus mit dem spitzen Turm und natürlich die Burg auf. Die Burg war mal wieder verschlossen. Für 1€ kann man sonst einen beachtlichen grauen Bergfried und ein paar etwas abgewrackte aber architektonisch ganz ordentliche Fachwerkgebäude besichtigen.
Den Weg von der Burg in die Stadt bretterten wir dann mit über 40 trotz nasser Fahrbahn hinunter. Die nächsten 4km sollte es nur noch 6-12 km/h langsam vorangehen. Mit bis zu 10%iger Steigung ging es nach Schmiedehausen.
Endlich oben, sahen wir schon etliche Autos am Fußballplatz stehen.
Symptomatisch in der Kreisklasse Weimarer Land ist ja folgendes: auf den Dörfern fällt kein Spiel aus, während in den Städten (va. Apolda) bei Regen und Schnee die hohlköpfigen Stadträte die Plätze sperren lassen.
Der Platz war matschig und feucht, aber die Spieler spielten ohne Wenn und Aber. Eigentlich eine völlige Selbstverständlichkeit, aber im verzärtelten Fußballdeutschland muss man das hervorheben.

Das Spiel zwischen dem 9. und dem 14. von 17 - dem 400-Einwohner-Ort Schmiedehausen und dem 850-Einwohner-Ort Großobringen - begann gar nicht mal schlecht. Beide Teams bemühten sich redlich ein Tor zu schießen. Dass es nicht immer einfach war mit dem ganzjährig und bei jeder Witterung holprigen Platz zurechtzukommen, ist schon klar. Was für Chancen versemmelt wurden war allerdings teilweise haarsträubend.

In der Pause gingen wir eine Bockwurst essen. 1,50€ ist nicht unbedingt wenig für eine durchschnittliche Wurst. In dem einfachen, kleinen, in einem Container untergebrachten Sportlerheim konnten wir bei der Gelegenheit auch eine Wimpelsammlung von teilweise historischem Wert betrachten: da waren doch etliche Wimpel von Mannschaften wie BSG Motor Karl-Marx-Stadt dabei.

In der zweiten Halbzeit gab es dann kurz nach der Pause zwei Tore für die Hausherren: das erste Abseits, das zweite Foul am Torwart. Dass der Ball dem Torwart aus der Hand fiel und dann erst nachgestochert wurde interessierte den kleinlichen Unparteiischen aus Apolda nicht. Im Übrigen war es auch echt zum Kotzen, dass er auf jede Abseitsposition achtete. In der Kreisklasse kann man ja auch wirklich mal etwas durchgehen lassen. Gegen Schmiedehausen wurde etwa 20 Mal, gegen Großobringen 8 Mal Abseits gepfiffen.
Ein Wunder, dass bei dem Gepfeife doch noch ein Tor fiel. Die Großobringer kamen durch Denis Schmidt zum goldenen Tor der Partie nach 57 Minuten. Von da an wurden die Chancen für die Gäste auch besser und klarer. Die Hausherren hätten trotzdem den Ausgleich verdient gehabt.
Die Gäste feierten natürlich etwas, da sie die Chance auf den Klassenerhalt gewahrt haben. Große Emotionen blieben allerdings aus. Ohnehin waren die Spieler ziemlich diszipliniert und die Zuschauer auch deutlich vernünftiger als bei vielen anderen Vereinen.

Nach dem Spiel guckten wir noch per Teletext die Bundesligaergebnisse im Sportlerheim nach, wurden von den älteren Herrschaften dort freundlich verabschiedet - Besuch aus Merseburg hatten die sicher noch nicht bei ihrem SV Blau-Weiß - und dann ging es wieder die landschaftlich reizvolle Strecke nach Naumburg. Hoch und runter. Steigungen und Gefälle. Gleich in Bad Sulza konnte man eine Straße von 14% Gefälle mit 50 runter brettern - jedenfalls bis die Kurve kam. Noch besser die Strecke von Neujanisroda nach Naumburg herein: drei Kilometer nur bergab, leider sehr kurvig, aber konstant mit 40 km/h ging es hinab zum Bahnhof Naumburg und mit etwa doppelter Geschwindigkeit per Zug nach Merseburg.
Statistik:
Grounds Nr. 285 und 286 (2 neue Grounds; diese Saison: 56 neue)
Sportveranstaltung Nr. 768 und 769 (diese Saison: 136)
Tageskilometer: 125 (65 Rad, 60 Zug)
Saisonkilometer: 18.505; genauer. 9.270 Auto/ 3.255 Rad/ 3.020 Zug/ 2,960 Flugzeug
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 5
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 137

Fotos unter:
Burgen usw.:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090315b%20Camburg%20-%20Kirchenruine%20und%20Burg%20ua/
Handball Freyburg: http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090315a%20Jahnstadt%20Freyburg%2025-26%20USV%20Halle%20II/
Fußball Schmiedehausen: http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090315c%20BW%20Schmiedehausen%200-1%20GW%20Grossobringen/

Montag, 23. Februar 2009

WE134II: Karlsruhe oder Mannheim, Halle gegen Lübeck und die Handballer meiner Uni

Hallescher FC 0:0 VfB Lübeck
Sonntag, 22. Februar 2009 - Anstoßzeit 13.30
Regionalliga Nord (4. Liga, halbprofessionelle Liga)
Ergebnis: 0:0 nach 90 Min. (45/45) - Halbzeit 0:0
Tore: na keine natürlich
Verwarnungen: 2-4 (Schubert, Görke - Henning, Gebers, Lipke, Helmke)
Platzverweise: keine
Stadion: Kurt-Wabbel-Stadion (Kap. 13.322, davon 4.072 Sitzplätze)
Zuschauer: 2.062 (ca. 150 Gästefans)
Spielqualität: 1,0/10 (richtig scheiße)

USV Halle D 20:17 Landsberger HV D
Samstag, 22. Februar 2009 - Anstoßzeit 15.30
D-Jugend Bezirksliga (1. Liga D-Jugend)
Ergebnis: 20:17 nach 40 Min. - Halbzeit ?:?
Tore: ?
Verwarnungen: ?
Platzverweise: ?
Halle: Universitätssporthalle (Kap. 450, davon 350 Sitzplätze)
Zuschauer: 55 (15 Gästefans)
Spielqualität: 7,0/10 (richtig gut - v.a. für D-Jugend)

USV Halle II 26:24 Saaletal Reichardtswerben/ Prittitz III
Samstag, 22. Februar 2009 - Anstoßzeit 16.45
Kreisliga (8. Liga, 6. Amateurliga)
Ergebnis: 26:24 nach 60 Min. - Halbzeit 14:14
Tore: ?
Verwarnungen: 2 Minuten gegen USV und 4 Minuten gegen Saaletal
Platzverweise: Rot für Nr. 10 USV (48. Min.)
Halle: Universitätssporthalle (Kap. 450, davon 350 Sitzplätze)
Zuschauer: 40 (keine Gästefans)
Spielqualität: 7,0/10 (richtig gut)

Wir fuhren schon kurz vor 11 Uhr von Merseburg nach Halle/ Saale und klapperten dann alle drei Sporthallen an der Karlsruher Straße ab. Dass sie alle verschlossen waren, ließ uns auf eine Spielverlegung der Handballspiele von Askania Nietleben und Einheit Halle V schließen. Verärgert fuhren wir zum Bahnhof und packten Sachen, gegen die die Ordner des HFC etwas haben könnten, in eines der 2€-Schließfächer. Der HFC spielte nämlich um 13.30 gegen VfB Lübeck. Auf dem Weg zum Bahnhof hatten wir uns noch vergewissert, ob die Rot-Weißen wirklich das Regionalligaspiel bestreiten würden.
Am Abend klärte ein Blick auf www.sis-handball.de die Situation auf: die Spiele wurden keineswegs verlegt, doch wurde sie nicht in der Karlsruher Straße, sondern gut 1,5km weg in der Mannheimer Straße ausgetragen. Da hat mein Vater doch glatt diese beiden Großstädte verwechselt. Wobei ja auch beide nah beieinander in Baden-Württemberg liegen und zudem die Gemeinsamkeit haben, einige historische Sehenswürdigkeiten zu besitzen, die aber leider von einer abstoßenden Betonwüste umrahmt werden.
Nun also wieder zurück zum Stadion und eine Dreiviertelstunde vorher rein. Ich alleine wurde ganze drei Minuten kontrolliert, aber niemand der Ordner war unhöflich.
Wir trafen noch zwei Bekannte nachdem wir am Essensstand die hervorragenden Buletten gegessen hatten und nahmen dann wie üblich einen Stehplatz gegenüber der Fankurve ein.

Zum Spiel:
Nach 15 Minuten bequemten sich diese beiden völlig unterbelichteten Truppen einmal Alarm vor den Toren zu machen, doch es zeichnete sich ab, dass keines fallen sollten. Versager des Spiels war Thomas Neubart. Wie der drei Riesenchance verstolperte, war eine Katastrophe! Ohnehin war die Ballbehandlung des HFC Scheiße hoch drei, vor Eins-gegen-Eins-Situation fürchteten sich die rot-weißen Gurken auch noch.
VfB Lübeck war allerdings noch schlechter. Zudem war deren weicheirisches Gehabe nach jedem Foul höchst störend.
Es war ein typisches HFC-Spiel: im Schnitt fallen bei dieser Mannschaft 1,3 Tore pro Spiel. Halbwegs erfolgreich, aber unattraktiv spielend, technisch unterbelichtet und keineswegs große Kämpfer, wie auf der ansonsten höchstlobenswerten HFC-Website nach diesem Spiel behauptet.
Wenn ich bedenke, wie der hoch Unterhaltungswert des letzten von mir im Stadion erlebten 0:0-Spiels, dem Spiel zwischen Al-Mustaqbal Al-Marsa und Gawafel Gafsa - das waren echte Kämpfer, die Pech hatten, das Tor nicht getroffen zu haben -, war, und es mit dem Dreckskick des HFC vergleiche, wollte ich auf der Stelle nach Tunesien auswandern...

Schiedsrichtergespann:
Schiedsrichterin: Bibiana Steinhaus, Assistenten: Dirk Wijnen, Harm Osmers.
Ich hatte Bibiana Steinhaus bis zu diesem Spiel für eine gute Schiedsrichterin gehalten, aber was sie da verzapft hat, war dem Spiel entsprechend: Scheiße. Die Sprechchöre der Saalefront-Ultras waren somit berechtigt, wobei „Alle Bullen sind Schweine!“ ein echter Insider war.
Kleinliches Gepfeife jedenfalls ist bei zwei so schwachen Mannschaften nun wirklich fehl am Platze. Teilweise waren sogar klare Fehlentscheidungen dabei: Ball ins Aus gegrätscht, ballführender Spieler nicht einmal gestrauchelt, keineswegs gefährliches Spiel vorliegend, und dann Foul zugunsten den Ballführenden gepfiffen. Das war leider auch nur das Niveau der Quotenfrauen, die man von Zeit zu Zeit in Männer-Ober- und -Verbandsliga ertragen muss. Am Schlimmsten hatte ich ja das Problem Quotenfrau-Schiedsrichterin letzten Sommer in Schwerin erlebt. Aber sonst ist die Polizistin sicherlich besser an der Pfeife!

Fans und Drumherum:
Zum Drumherum gehört auch der Stadionsprecher, der an dieser Stelle unbedingt lobend erwähnt werden muss. Er brachte das Zitat des Tages (HFC-Fans hatten zuvor einen Böller gezündet): „Liebe Fans, jetzt kommt sie: die obligatorische Durchsage; das Abbrennen von Feuerwerkskörper ist im Stadioninnenraum strengstens und striktens untersagt!“ - Er scheint kein Freund dieser Reglementierungen zu sein, was man auch am Tonfall dieser Durchsage vermuten konnte...
Außer diesem einen Böller war leider nicht viel los. Die Kurve zeigte eine ungewöhnliche und eine ultratypische Spruchbandchoreo - letztere gegen Verbands-, Vereins- und Polizeiwillkür (Gerechtigkeit für die Erfordia Ultras, die alle Stadionverbot haben, obwohl nachweislich nicht alle Gruppenmitglieder bei dem Spiel dabei war, wo einige Gruppenmitglieder etwas gezündelt hatten (zu Zeiten Nazideutschlands nannte man diese Vorgehensweise des Vereins Rot-Weiß Erfurt übrigens „Sippenhaft“)) - erstere war ein Inserat, dass man eine Malhalle, also eine Halle zum Herstellen von Choreographien braucht. Akustisch waren zwar klare Bemühungen der Heimfans und auch teilweise der Lübecker Gäste zu hören, aber eindrucksvoll ist was anderes.

Nach diesem beschissenen Spiel - ich hoffe, dass nur Fußballfans und keine, die es mal werden wollen, anwesend waren, denn so kann man (werdende) Fans vergraulen - fuhren wir gen Neustadt.
Das Jugendhandballspiel:
Wir kamen kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit eines wirklich flotten und erstaunlich unterhaltsamen D-Jugendspiels - die 10-12jährigen packten sogar schon richtig an am Kreis (inklusive an den Hals des Angreifers greifen) und zimmerten aus 15 Metern aufs Tor - in die schöne Universitätssporthalle. Die Halle ist übrigens auf demselben DDR-Standard wie die Halle in Weißenfels-West, die wir wenige Wochen zuvor besucht hatte. Die D-Jugend des USV Halle siegte gegen die D-Jugend vom Landsberger HV 20:17, wobei es lange Unentschieden stand.
Der Support war übrigens auch gar nicht so schlecht. Einige Eltern nahmen das Spiel des Sohnes doch recht ernst...

Beim Männerhandball:
Auch hier in der Kreisliga wurde kein Eintritt verlangt, nur die Frau am Essensstand brachte also Geld in die Vereinskasse. Ich kaufte noch mal eine Bulette im Brötchen.
Das Spiel war für die Spiel- und Altersklasse (Altersklasse soll heißen, dass etliche ältere Semester auf der Platte standen, vllt. um den Jahrgang 1960 herum) der Spieler wirklich stark. Es gab zwar immer wieder Fehler bis hin zum einfachen Ball aus der Hand rutschen lassen, aber auch tolle Würfe, teils eingesprungen, und starke Arbeit am Kreis. Am Ende hatte knapp aber verdient der Universitätssportverein die Nase vorn.
Die Schiedsrichter waren für Handball auch ganz gut, wobei sie einen völlig überzogenen Platzverweis aussprachen und zwei weitere Male nur auf Zuruf der Gästespieler einen Heimspieler bestraften. Diese Szenen brachten die 40 Zuschauer natürlich in Wallung, die ansonsten auch ganz gut hinter ihrer Mannschaft standen.
Alles in allem war die dritte Sportveranstaltung die beste des Tages.

Auf dem Rückweg - kein Wunder bei diesem verdreckten Nest, das da Halle/ Saale heißt - ging mein Hinterrad kaputt, was uns ganze 20 Minuten aufhielt. Schon vor dieser Panne huckte aber schon der Dynamo. Aber an diesem Ärger trägt nicht der Teil der halleschen Bevölkerung Schuld, der so asozial ist, überall Bierflaschen zu zertrümmert, sondern unser Fahrradhändler. Also der Hajek kann sich Montag was anhören: mir so einen billigen scheiß Asi-Dynamo ans Rad zu montieren!
Statistik:
Ground Nr. 280 (ein neuer Ground; diese Saison: 50 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 755-757 (diese Saison: 124)
Tageskilometer: 50 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 17.825, genauer 9.270 Auto/ 2.960 Flugzeug/ 2.855 Fahrrad/ 2.740 Bahn, Anmerkung: Der Vorsprung der Fahrradkilometer auf die Bahnkilometer wächst!
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 0
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 134

Fotos unter:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090222a%20Hallescher%20FC%200-0%20VfB%20Luebeck/

http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090222b%20USV%20Halle%20II%2026-24%20Reichardtswerben-Pr%20III/