Donnerstag, 30. April 2009

WE144I: Altherrenkick und Walpurgisfeuer

Eintracht Bad Dürrenberg Traditionsmannschaft 5:1 SG Spergau Oldies
Donnerstag, 30. April 2009 - Anstoßzeit 18.00
Freundschaftsspiel Alte Herren
Ergebnis: 5:1 nach 77 Min. (38/39) - Halbzeit 3:1
Tore: 1:0 15. - 2:0 21. - 2:1 26. - 3:1 35. - 4:1 48. - 5:1 54.
Verwarnungen: keine
Platzverweise: keine
Sportplatz: Sportplatz Eintracht (Kap. 1.000)
Zuschauer: 50
Spielqualität: 6,5/10 (wirklich gut für Alte Herren)

Eintracht Bad Dürrenberg lud an diesem letzten Apriltag zu einem Spiel gegen den Nachbarort Spergau. Kaum von der Uni zurückgekommen, ging es auch schon weiter in die nette, kleine Stadt 12km südöstlich von Merseburg. Der Hauptsehenswürdigkeit, der Saline mit dem Kurpark, schenkten wir heute keine Beachtung, da wir sehr knapp dran waren. Gerade so erreichten wir den Anstoß. 10 Minuten später - es hatte schon ein paar Chancen gegeben, aber so richtig was los war noch nicht - klatschte jemand unvermittelt meinem Vater freundschaftlich auf den Rücken: wen man doch so alles zufällig trifft... Da hatten sich doch auch Volleyballfreunde vom VC Bad Dürrenberg/ Spergau, allen voran Manager Kursawa, zum Zugucken gesellt.
Kurz nach der Begrüßung fiel dann auch das erste Tor: locker den Torwart ausgespielt. Das technische Geschick verdient Respekt: hätte so mancher 30 Jahre jüngere Regionalligaspieler noch vergeigt. Das 2:0 war auch gut: sehr ordentlicher Kopfball ins Eck. Auch der Anschlusstreffer ließ sich sehen. Nun wurden übrigens auch noch die Zweikämpfe besser. Bad Dürrenberg erzielte die Vorentscheidung in der regulär letzten Minute der ersten Halbzeit. In der zweiten Halbzeit spielte dann eigentlich nur noch Bad Dürrenberg, die übrigens anscheinend echte Englischexperten sind: Trikotaufdruck "Oldie's". Wieder erzielten sie drei Tore, doch nur zwei zählten. Das dritte war mit Recht wegen Handspiels abgepfiffen worden.
5:1 war der gerechte Endstand eines unterhaltsamen Altherrenspiels. Sonntag 10.05. treffen dieselben Vereine in Spergau aufeinander: dort allerdings die 2. Männermannschaft in der 3. Kreisklasse und die 1. Männer in der Kreisliga.
Nach diesem netten Kick gab es dann noch eine gute Bulette im Brötchen - Catering war wirklich gut - und ein schönes Feuerchen. Die Feuerexperten hatten zwar so ihre Schwierigkeiten aufgrund der feuchten Umgebung die Paletten und Äste in Brand zu stecken, doch nach 40 Minuten fackelte es richtig gut. 20 Minuten später, als es auf halbe Höhe abgeklungen war, fuhren wir nach Hause, wo ich als erstes Spielansetzungen für die nächsten drei Tage kontrollierte, was noch zu Änderungen in der Planung führte.

Statistik:
Ground Nr. 303 (neuer Ground; diese Saison: 73 neue)
Sportveranstaltung Nr. 795 (diese Saison: 162)
Tageskilometer: 25 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 23.105 (12.810 Auto/ 3.765 Fahrrad/ 3.670 Bahn/ 2.960 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 4
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 144

Fotos unter:
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Sonntag, 26. April 2009

WE143III: Some women’s football to the end of the weekend

SG Motor Halle 1:4 Hellas Oranienbaum
Sunday, 26th April 2008 - kick-off time 14.00
Unionsliga (6th level in women’s football)
Result: 1:4 after 62 min. (31/31) - Halftime 1:2
Goals: 0-1 2nd, 0-2 8th, 1-2 17th, 1-3 38th, 1-4 48th
Bookings: none
Sent-offs: none
Ground: Sportplatz Motor (cap. 1,000)
Attendance: 15 (1 away fan)
Match quality: 4.0/10 (not as bad as expected)

My dad went on a business trip early that morning - right after our aforementioned tour to the Czech Republic - so the new ground in Halle was to be done alone.
I decided, due to lack of Sunday matches and time, to watch a match of a lower women’s division. Luckily it was played on a 60x40m pitch with 8 players a side, so the ladies had not too big problems to run from one end of the pitch to the other one within less than 30 seconds. All in all, most of the players were not as weak as expected before.
Due to a goalkeeper’s mistake it was ensured after not even two minutes, that this match won’t end goalless. After 10 minutes, Halle had their first good opportunity and from then on, they were slightly better than Oranienburg until halftime. But Motor wasted too many chances, so 1:2 was the result after 30 minutes.
In the next half of an hour, Oranienburg used about half of their opportunities and Halle continued wasting chances. Even a penalty went begging. 1:4 was the final result.
After arriving back home, I watched Esperance Tunis vs ES Setif on live-streaming web-TV. Taraji won 2:0 in a - once again - great match, so my favourite Tunisian team will face Wydad Casablanca in the final match of the Arabian Championsleague.
Statistics:
Ground No. 302 (new ground; this season: 72)
Sporting event No. 794 (this season: 161)
Kilometres that day: 30 (bike)
Km this season: 23,080 (12,810 car/ 3,710 bike/ 3,670 public transport/ 2,960 plane)
Number of football matches since the last goalless draw: 3
Number of weeks since the last week without any sporting event (Aug 1st-6th 2006): 143

For more photos see:
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WE143II: Immer wieder schön: Ground- und Castlehopping in der Tschechischen Republik

TJ Sokol Chyše B 1:2 SK Toužim B
Samstag, 25. April 2009 - Anstoßzeit 10.30
Okresní přebor mužů Karlovy Vary (7. tschechische Liga (von 9), 4. Amateurliga)
Ergebnis: 1:2 nach 93 Min. (47/46) - Halbzeit 1:1
Tore: 0:1 14. Chaloupek, 1:1 20. Molnár, 1:2 82. Brožíček
Verwarnungen: Chlup (Toužim)
Platzverweise: keine
Sportplatz: Fotbalové hřištĕ Valeč (Ausweichplatz, Kap. 1.000, davon 20 Sitzplätze)
Zuschauer: 25 (3 Gästefans)
Spielqualität: 4,0/10 (schwankte zwischen langweilig und gut)

FC Viktoria Plzeň 3:1 FK „Bohemians“ Praha
Samstag, 25. April 2009 - Anstoßzeit 17.00
Gambrinus Liga (1. tschechische Profiliga)
Ergebnis: 3:1 nach 92 Min. (46/46) - Halbzeit 0:0
Tore: 1:0 52. Hájovský, 2:0 57. Petržela, 3:0 63. Belaň (Eigentor), 3:1 86. Ibe
Verwarnungen: keine
Platzverweise: keine
Stadion: Stadion Mĕsta Plznĕ (Štruncovy Sady - Kap. 7.475 Sitzplätze)
Zuschauer: 2.334 (ca. 50 Gästefans)
Spielqualität: 5,0/10 (1. Hälfte schwach, 2. Hälfte gut)
Früh ging es los am nächsten Tag. Gut, dass das Hotel „u Hada“ schon um 7 Uhr hervorragendes Frühstück parat hat! 8.15 waren wir in Krásný Dvůr. Dort gibt es ein wirklich weitläufiges Schlossgelände zu besuchen. Wir verliefen uns auch prompt etwas im Park.
In Valeč erwartete uns dann eine Überraschung: so eindrucksvoll hätten wir den 400-Einwohner Ort gar nicht erwartet. Schon der Blick von der viel zu schmalen, in den Ort hinein führenden Straße war toll. An den Berg geschmiegt zwei große Kirchen - die eine mit einer ganz ungewöhnlichen Turmhaube mit Umgang versehen - und ein barockes Schloss. Hinter dem Schloss stellte ich dann unseren Mietwagen vor dem Fußballplatz ab. Dieser Platz liegt wirklich sehr schön! Kein Wunder dass Chyše die 6m fährt, um da zu spielen. Wobei die natürlich nicht zum Spaß nach Valeč ausweichen, sondern weil ihr Platz neu angelegt (Drainage, Rasen, nicht jedoch Tribüne) wird. Heute war allerdings nur die B-Mannschaft dran, die gegen die 2. Mannschaft von Toužim spielte. Die Spielklasse entspricht am ehesten unserer Kreisliga. Das Spielniveau war durchwachsen.
Es gab etliche sehenswerte Szenen, aber auch lange Phasen des Leerlaufes. Immerhin wurde aber stets ordentlich zum Ball gegangen. Die beste Szene des Spiels natürlich nach 14 Minuten als der Torwart von Chyše einen Fernschuss durch die Hände rutschen ließ, sodass dieser im Tor landet.
Wenige Minuten später hämmerte Chyše den Ausgleich ins Netz. Toužim, die etwas bessere Mannschaft, brachte dann kurz vor Schluss den entscheidenden Treffer zu Stande.
Die Partie fand übrigens vor 25 Zuschauern, von denen einige wenige recht ausdauernd Chyše anfeuerten, statt.
Nach Abpfiff sorgten wir dafür, schnell zum nächsten Schloss zu kommen: Petrohrad. Dort ist eine psychiatrische Klinik untergebracht, weswegen man nur an zwei Seiten außen herum laufen kann. Parken kann man übrigens auch wieder am Fußballplatz, der auch direkt neben dem Schloss liegt. Bis auf den höchsten Punkt des Gebäudes steigen, kann man dann bei der Burgruine, die 1,5km oberhalb des Schlosses im Wald vor sich hin verfällt. Was die Kapelle davor dort zu suchen hat, weiß ich nicht. Auf jeden Fall war das Herumsteigen auf den 6m hohen Mauern lustig, wenn auch nicht ungefährlich. Aber ein Geländer an die 50cm schmale Treppe anzubringen, ist zu teuer...
Wieder am Auto zurück, pfiff der Schiri gerade die 6. Liga Partie von Sokol Petrohrad an. Das Spiel sahen wir uns 10 Minuten lang, die Sandwiches von der Tankstelle essend, an und fuhren los, um die Hauptburg und das Hauptspiel zu erreichen.
Weiter ging es, aufgrund von Zeitdruck, zum Teil die 90km/h Landstraßengeschwindigkeitsbeschränkung etwas großzügiger auslegend, nach Plzeň. Im Vorort Alt-Pilsen befindet sich eine recht spektakulär gelegene und im Bauköper recht geschlossene Burgruine. Dort kann man bis kurz vors Tor fahren um dann etwas Eintritt zu entrichten. Der Aufstieg im und der Blick vom Turm lohnen sich auf jeden Fall. Ansonsten ist die Burg sehr kahl.

Was sich auch lohnt, ist ein Besuch im Stadion von Viktoria. Ein wirklich schöner Bau, von dem aus man sogar den Brauereiwasserturm und die Kathedrale sehen kann. Wir sahen ein Spiel zwischen Viktoria und den unechten Bohemians Praha. Unecht? Nun, schauen wir einmal bei der wikipedia, da heißt es: „Bohemians Prag ist ein tschechischer Fußballverein aus dem Prager Stadtteil Prosek. Bis Sommer 2005 trat er unter dem Namen FC Střížkov Praha 9 an. Nachdem der FC Bohemians Prag in Konkurs gegangen war, erwarb der FC Střížkov Praha 9 Namens- und Logorechte vom Gesamtverein TJ Bohemians Prag und benannte sich um.“ Wie sinnfrei solche Kommerzspielchen mit Namensrechten sind, brauche ich wohl nicht zu erwähnen.
Die echten Bohemians, Bohemians 1905, der Kultklub, der das Känguru im Wappen nicht aus Spaß, sondern wegen einer Australientournee in den 1920er Jahren trägt, das St. Pauli der Tschechischen Republik, spielt übrigens in Liga 2.
Support und Spiel waren geradeso akzeptabel, wobei sich letzteres nach 50 Minuten deutlich besser anließ, als zuvor. Der Support war nur phasenweise recht originell, da einige der Gästefans mit Trompeten ganz gute Rhythmen vorgaben.
Das Spiel war erst chancenarm und schwach, doch nahm nach 50 Minuten Fahrt auf und sah dann drei Tore innerhalb von 11 Minuten, wobei das dritte Tor das spektakulärste war: direkt aufs Tor gebrachte Ecke von links und der Torwart der so genannten Bohemians kloppte sich den Ball ins Tor. Hätte der Amateurtorwart von Sokol Chyše nicht besser machen können... Die Heimmannschaft machte jedenfalls so ihren Sieg klar. Bei Bohemians gab es eigentlich nur einen richtig auffälligen Spieler, nämlich den eingewechselten Nigerianer Stanley Ibe, der erst den Ball unter die Latte zimmerte zum 3:1 Ehrentreffer und dann noch mit zwei guten Aktionen die Pilsener Abwehr in Schwierigkeiten brachte.
Nach dem Spiel gingen wir natürlich noch etwas essen, wobei der Kellner im Restaurant in der Nähe der Kathedrale echt ein Volltrottel war. Fremdsprachenkenntnisse mal wieder unter aller Sau - wobei ich in der Tschechischen Republik auch bei manchen Leuten den Eindruck habe, dass die eigentlich Deutsch oder Englisch können, aber haben nur keinen Bock haben, was zu sagen: die meisten Tschechen sind nämlich nicht nur beim Fußball emotionslos und abweisend und somit ein noch stärkerer Gegenpart zum „durchschnittlichen“ Südeuropäer oder Araber, als man das als Deutscher ist - und dann braucht der ewig, bis der einen einmal klar macht, dass die meisten Gericht aus sind, weil der Koch Eishockey-WM gucken will. Die Tschechische Republik spielte ja schließlich gegen Dänemark (5:0 ging das Spiel an die Tschechen). Aber zu einem guten Salatteller mit Putenbrust reichte es dann doch. War auch sehr preiswert, was neben der hohen Qualität des Essens immer ein Grund ist, in der Tschechischen Republik die einheimische Küche zu essen.
Bald danach waren wir wieder in Deutschland, wo dann mein Vater wieder das Steuer übernahm und uns sicher nach Merseburg brachte, wo wir kurz nach Mitternacht ankamen.
Trotz dreier nicht gerade herausragender Spiele, war es wieder einmal eine sehr schöne Tour mit Besichtigungspunkten, die ich - vor allem die ersten beiden Orte - auf jeden Fall empfehlen kann!

Statistik:

Grounds Nr. 300 und 301 (zwei neue Grounds; diese Saison: 71 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 792 und 793 (diese Saison: 160)
Tageskilometer: 480 (Auto)
Saisonkilometer: 23.050 (12.810 Auto/ 3.710 Fahrrad/ 3.670 Bahn/ 2.960 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 2
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 143

Fotos unter:
Krásný Dvůr
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Valeč
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Chyše gegen Toužim
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Chyše
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Petrohrad
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Burg bei Plzeň
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Viktoria Plzeň gegen „Bohemians“
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WE143I: Endlich wieder zu den Hopfenkickern aus Flöhau - oder: der Tabellenführer versagt beim Drittletzten

FK Chmel Blšany 0:0 FK Arsenal Česká Lípa
Freitag, 24. April 2009 - Anstoßzeit 19.00
Divize B (4. tschechische Liga, 1. Amateurliga)
Ergebnis: 0:0 nach 91 Min. (45/46) - Halbzeit 0:0
Tore: -
Verwarnungen: FK Chmel 2, Arsenal 1
Platzverweise: keine
Stadion: Stadion FK Chmel Blšany (Kap. 2.300, davon 2.000 Sitzplätze)
Zuschauer: 1.147 (ca. 30 Gästefans)
Spielqualität: 3,0/10 (mäßig)

Treffpunkt Frohe Zukunft, vor dem Rugbyplatz des USV Halle. Dort, im Norden von Halle/ Saale, holte mich mein Vater ab. Zwei Tage Tschechische Republik standen an. Nach einer Weile übernahm ich das Steuer und fuhr mit dem wirklich gut und angenehm fahrbaren Hyundai nach Žatec. Kurz vor 17.30 dort angekommen, war noch genug Zeit, um im Hotel „u Hada“ einzuchecken. Weiter ging es, zum ersten Mal seit über einem Jahr, nach Süden: 15km nach Blšany. Der FK Chmel hat seinen freien Fall nun mittlerweile vorerst mit einem Platz im hinteren Tabelledrittel der höchsten Amateurspielklasse gestoppt. Vor drei Jahren sah das schöne Stadion des FK Chmel noch Erstligafußball.
Der Freitagstermin war ideal. So waren wir mal wieder bei dem Verein und lernten auch noch - mehr aus zu vieler Zeit vorm Spiel - den Friedhof des Ortes kennen, der einige weit über 100 Jahre alte, zum Teil deutsche Gräber beherbergt.
Im Stadion war es dann nicht ganz so ruhig wie auf dem Friedhof. Deutsch sollte dort aber auch gesprochen werden - es gibt doch auch immer noch andere deutsche Freunde des Vereins. Rekordkulisse in dieser Saison. Die am ehesten mit der Divize vergleichbare deutsche Verbandsliga sieht meist Zuschauerzahlen von unter 200, die Divize aber auch meist nicht mehr als 300. Noch schnell eine der hervorragenden Grillwürste gegessen und dann ab auf die Tribüne. Dort lärmten dann die 10 aktiven Blšany-Fans. Solche geringe Zahlen von anfeuerungswilligen Fans sind ja leider normal in Amateurklassen. Die 30 aktiven Gästefans kamen alle erst zur 20 Minute herein, wobei sie nichts verpasst hatten.
Wenn man auf einige gute Paraden der Torhüter und kläglich vergebene Großchancen verzichten kann, dann hätte man auch erst zum Abpfiff erscheinen brauchen. Der Tabellenführer - Arsenal Česká Lípa - brachte es fertig, nicht über ein torloses Unentschieden in Blšany hinauszukommen. Und der FK Chmel war sogar noch die bessere Mannschaft!
Die besseren Fans hatte allerdings Česká Lípa. Auch wenn die akustisch nicht so der Knaller waren - die Schalparade wirkte auch nicht so, bei den wenigen Leuten - war doch das Feuerwerk nach Abpfiff, was vor allem auf dem Rasen abbrannte, wirklich sehenswert.
Wir waren unter den Letzten, die aus dem Stadion gingen, weil wir uns 5 Minuten Zeit gelassen hatten, um das Feuerwerk, was die umstehenden Ordner anscheinend gar nicht störte, bis zum Ende zu sehen.
Jetzt noch ins Motorest Blšany, was fast bis auf den letzten Platz besetzt war, und ein wirklich hervorragendes Essen in „feiner“ Gesellschaft - lauter Bier trinkende, abgerissene ältere Männer an unserem Tisch - einzunehmen.
Gegen 23 Uhr waren wir wieder im „u Hada.“

Statistik:
Ground Nr. 299 (kein neuer Ground; diese Saison: 69 neue)
Sportveranstaltung Nr. 791 (diese Saison: 158)
Tageskilometer: 330 (310 Auto, 20 öffentliche Verkehrsmittel)
Saisonkilometer: 22.570 (12.330 Auto/ 3.710 Fahrrad/ 3.670 Bahn/ 2.960 Flugzeug - im Moment wieder mehr Rad- als Bahnkilometer)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: -
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 143

Fotos unter:
Obec B. - und Bierstadt Žatec

Sonntag, 19. April 2009

WE142V: Zukünftige Freizeitfußballer

SG Einheit Halle A 3:1 VfB Zscherndorf A
Sonntag, 19. April 2009 - Anstoßzeit 11.00
A-Jugend Kreisliga Anhalt-Bitterfeld/ Halle (6. Lg. von 7)
Ergebnis: 3:1 nach 91 Min. (45/46) - Halbzeit 0:0
Tore: 1:0 46., 2:0 50., 2:1 83., 3:1 88.
Verwarnungen: 2 für Einheit
Platzverweise: Gelb-Rot für Nr. 3 von Einheit in 79. (Foul, Meckern)
Sportplatz: Sportplatz Einheit (Kap. 2.000, davon 20 Sitzplätze)
Zuschauer: 15 (5 Gästefans)
Spielqualität: 1,5/10 (sehr schlecht)

Es sollte mal wieder ein Ground in Halle gemacht werden, diesmal der in der Merseburger Straße, nur 12km von uns zu Hause entfernt. Dort spielt Einheit Halle in schöner Hinterhoflage, ein Friedhof in Sichtweite, auf drei Seiten Graswälle. Auf einem grasten zwei Schafe.
Am Sonntagmorgen war ein A-Jugendspiel angesetzt, das in den ersten 10 Minuten zu viel versprach. Ab der 10. war das Spiel unter aller Sau, von völlig unfähigen Stürmern und unbedarften Mittelfeld- und Abwehrspielern kaputt gemacht. Da hatten nur zwei Spieler bei Einheit das Spielniveau eines ordentlichen Männerkreisligaspielers, der Rest waren nicht einmal 3. Kreisklassespieler, sondern Freizeitfußballer.
Völlig überraschend stolperte - nicht zuletzt durch einen groben Abwehr- und ebenso bedenklichen Torwartfehler von Zscherndorfer Seite hervorgerufen - ein Spieler von Einheit den Ball ins Tor. Das 2:0 wurde von einem streckenweise grauenhaft spielenden Hallenser kurz darauf versenkt.
Besonders stark zum unterirdischen Niveau trug dann der 3er von Einheit bei. Dieser meckerte völlig zu Unrecht über den Unparteiischen und sieht daraufhin seine zweite gelbe Karte. So einen Vollpfosten sollte der Trainer für den Rest der Saison auf der Bank sitzen lassen.
Ich hatte den Schiri zwar nicht ganz verstehen können, als er nach 5 Minuten die Spieler ermahnte, sie sollten ihre Trikots in die Hosen stecken - ich kannte die Bemerkung noch zu meinen Zeiten als F- und E-Jugendspieler - aber der Schiri wusste wohl, dass die Spieler sich auf dem spielerischen Niveau einer solchen Kleinfeldjugendklasse befinden.
Ich gehe mal davon aus, dass es sich bei beiden Teams um einen schlechten Tag handelte, ansonsten sehe ich schwarz, wenn diese Blindfische in ein oder zwei Jahren einmal Männerkreisklasse spielen wollen.
Statistik:
Ground Nr. 299 (ein neuer Ground; diese Saison: 69 neue)
Sportveranstaltung Nr. 790 (diese Saison: 157)
Tageskilometer: 25 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 22.240 (12.020 Auto/ 3.710 Fahrrad/ 3.650 Bahn/ 2.960 Flugzeug - im Moment wieder mehr Rad- als Bahnkilometer)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 1
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 142

Fotos unter:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/BITTE%20HIER%20WEITER%20-%20FOTOS%20AB%2022-03-2009/090419%20Einheit%20Halle%20A%203-1%20VfB%20Zscherndorf%20A/

Samstag, 18. April 2009

WE142IV: Von unleserlichen Spielberichtsbögen, einem Wembleytor und dem besten Schiedsrichter-Pfiff der Partie

SV Gutenberg 3:3 SG Dölbau II
Samstag, 18. April 2009 - Anstoßzeit 13.00
3. Kreisklasse Saalekreis, Staffel II (13. Liga, 9. und unterste Amateurliga)
Ergebnis: 3:3 nach 92 Min. (46/46) - Halbzeit 2:2
Tore: 0:1 28., 0:2 30., 1:2 32. 2:2 40., 2:3 52., 3:3 73.
Besondere Vorkommnisse: Dölbauer Torwart hält Elfmeter in 54. Minute
Verwarnungen: je 2 für jede Mannschaft
Platzverweise: keine
Sportplatz: Sportplatz Gutenberg (Kap. 500 Stehplätze)
Zuschauer: 25 (5 Gästefans)
Spielqualität: 6,5/10 (Sehenswert)

Blau-Weiß Wallwitz 0:0 SG Dölbau I
Samstag, 18. April 2009 - Anstoßzeit 15.00
Kreisliga Saalekreis, Staffel II (10. Liga, 6. Amateurliga)
Ergebnis: 0:0 nach 90 Min. (45/45) - Halbzeit 0:0
Tore: keine
Verwarnungen: je 1 pro Mannschaft
Platzverweise: keine
Sportplatz: Sportplatz Wallwitz (Kap. 1.000, davon 20 Sitzplätze)
Zuschauer: 75 (10 Gästefans)
Spielqualität: 0,0/10 (Die allerletzte Scheiße!!!)

An einem trüben Samstagmorgen fuhren mein Vater und ich ohne Unterbrechungen in den Ort Gutenberg, der ein Teil der Verwaltungsgemeinde Götschetal im Norden von Halle an der Saale ist. Gutenberg liegt wirklich gut in den Bergen, zumindest in den Hügeln. Die idyllische Lage wird durch die baumgesäumten, hügeligen Felder und Wiesen hervorgerufen. Wenn man von Halle-Trotha aus nach Gutenberg kommt, sieht man gleich einen schönen Teich.
Weit hinten im Ort befindet sich der Fußballplatz, der - kaum die Mindestmaße 90x45m erreichend - zwischen zwei Hügel geklemmt wurde. 50cm hinter den Seitenauslinien gibt es Gräben, hinter bzw. vor denen man sich zum Zuschauen positionieren muss. Oder man macht es wie ein paar Jugendliche aus Gutenberg und holt sich Gartenmobiliar aus den angrenzenden Lauben und stellt diese knapp hinter die Torauslinie.
Vor dem Spiel wies der Schiedsrichter die Trainer zurecht, dass der Spielberichtsbogen unleserlich sei. „Ich kann keinen Namen lesen! Die Bögen sind in Druckschrift auszufüllen, ja?! Und jeder krakelt da in Schreibschrift rein!“
Angepfiffen wurde natürlich trotzdem und nach einem ordentlichen Schlagabtausch, der allerdings 28 Minuten lang ohne Tore ablief, war dann wieder der etwas in die Jahre gekommene Unparteiische im Mittelpunkt. Aus 30 Metern Entfernung und ohne Linienrichter, will er gesehen haben, dass der an die Unterkante der Latte gesemmelte Ball - ein 20m-Freistoß - von Dölbau II, hinter die Linie sprang und von da wieder heraussprang. Klassisches Wembleytor. Amateurfußballtypisch gibt es leider keine Fernsehbilder und auch mein Foto kann keine Aufklärung geben. Aber schon eine sehr fragwürdige Entscheidung des Schiris.
Es sollte auch nicht die einzige bleiben, doch ging es nach dem Phantomtor richtig los mit Toren. Dölbau legte mit einem tollen Weitschuss gleich zum 0:2 nach und Gutenberg glich innerhalb von 8 Minuten aus. Nach der Pause ging Dölbau erneut in Führung, wobei diese Szene genauso Angriff auf den Torwart (mit der Option, das Spiel einfach weiter laufen zu lassen) war, wie wenige Minuten später, als Gutenberg einen irregulären Treffer erzielte. Die nächste Geschichte, die zuungunsten von Gutenberg entschieden wurde. Teilweise entschied der Schiri aber auch zuungunsten von Dölbau Quatsch, z.B. der verschossene Elfmeter, der doch etwas übertrieben hart war, und als er einen Angriff von Dölbau abpfiff, weil ein Spieler den Ball mit der Schulter berührte, nachdem dieser von hinten von einem Gegenspieler gestoßen wurde. Aber der Schwachsinn, Handspiel ab Schulter abwärts zu definieren, nimmt leider immer mehr zu. Ich halte schon die Auslegung Unterarm für bedenklich, weil der Sinn von Handspiel da nicht mehr wirklich gegeben ist, solange man nicht von semitischen Sprachen ausgeht, in denen üblicherweise nicht zwischen Hand und Unterarm unterschieden wird: Arabisch und Hebräisch z.B. beides „yad: يد (ar.) bzw. יד (hebr.).“
Aber immerhin ist das Kopfspiel noch erlaubt, denn das 3:3 fiel durch einen Kopfball, den sich der Gutenberger Stürmer mit der 10 - er verschoss nicht nur den Elfmeter, sondern erzielte auch alle drei Tore und schaffte somit einen Hattrick (nach der englischen, also der richtigen Definition) - vorm Torwart erlief und geschickt im Tor versenkte.
Ein äußerst glücklicher Punktgewinn für die Gäste, die zwar nicht weniger Chancen hatten, aber günstigere Entscheidungen für sich verbuchen konnten.

Dölbaus erste Herrenmannschaft sahen wir etwa 20 Minuten später dann in Wallwitz auf dem Platz stehen. Eine sehr sinnvolle Spielzusammenstellung!
Leider waren das Catering - gute Bockwürste und ebenso gute Fischbrötchen - und die Eintrittskarte - mittelmäßiger Kartondruck, 2€ kostete der Eintritt, in Gutenberg war frei - das Beste in Wallwitz. Der Platz war ja auch noch passabel: es mangelte zwar an Ausbauten, aber er lag wirklich schön am Fuße eines Hügels. Von oben sieht man auch das gesamte Spielfeld und braucht noch nicht einmal was zu bezahlen... Hätte ich auch hinterher jedem empfohlen, denn beide Mannschaften konnten weder die Bälle annehmen, noch diese an einen Mannschaftskameraden vernünftig weiterleiten, ebenso wenig konnten sie mit technischem Geschick oder eindrucksvollem Torabschluss glänzen. Zwei Lattentreffer, mehrere Male knapp vorbei oder drüber, aber alles ganz kläglich und lächerlich. Der Schiri pfiff dann püntklich ab, was von einem Zuschauer mit: "Na, das war der beste Pfiff der Partie" kommentiert wurde. Wirklich seltsam, dass das Kreisliga sein sollte: die Alten Herren treffen das Tor besser, die Spieler der 3. Kreisklasse sind technisch besser. Alles in Allem war das das schlechteste Spiel in dieser Saison - und das bleibt es hoffentlich auch! Denn langsam reicht es mit diesen scheiß 0:0 Kicks, wobei dieser ja ein absoluter Tiefpunkt war. Zwei derartig schlechte Mannschaften, findet man zum Glück selten. Erinnert mich an diesen schwulen Hotelier aus dem ehemaligen Hotel Arenshaus in Rostock-Warnemünde, für den Fußball ein Spiel ist, wo „22 Idioten einem Ball hinterher rennen.“ Hier waren es allerdings 22 Vollidioten.

Statistik:
Ground Nr. 298 (zwei neue Grounds; diese Saison: 68 neue)
Sportveranstaltung Nr. 788 bzw. 789 (diese Saison: 156)
Tageskilometer: 70 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 22.215 (12.020 Auto/ 3.685 Fahrrad/ 3.650 Bahn/ 2.960 Flugzeug - im Moment wieder mehr Rad- als Bahnkilometer)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 0
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 142

Fotos unter:
Das Spiel in Gutenberg (+ Bilder aus der Ortschaft)
Und das Spiel in Wallwitz

Freitag, 17. April 2009

WE142III: A lot of goals this Friday evening

VfB IMO Merseburg (Alte Herren - VfB) 8:2 (3:1) ESV Merseburg Old Stars/ PNVG
Friday, 17th April 2008 - kick-off time 18.00
Old boys friendly match (non-league)
Result: 8:2 after 71 min. (36/35) - Halftime 3:1
Goals: 1-0, 1-1, 2-1, 3-1, 4-1, 5-1, 5-2, 6-2, 7-2, 8-2.
Bookings: none
Sent-offs: none
Stadium: Stadion am Ottoweg (cap. 5,000; 100 seated)
Attendance: 10 (2 away fans)
Match quality: 6.0/10 (O.K.)

In an entertaining Friday evening old boys’ match, the hosts - VfB IMO Merseburg - were obviously the more skilled team in comparison to ESV/ PNVG Merseburg. After six minutes they scored the first goal, and after ESV had their first scene in front of their opponents’ goal, they scored by their second attack in minute 13. After that, ESV did not attack IMO’s goal until half time anymore, while IMO scored two goals.
In the second half they added two more goals to their tally, but the fifth one was dubious. It was not obvious whether the ball passed the line or not, but hosting teams supporting referees are quite normal in VfB IMO club. Another goal scored by IMO was annulled due to off-side position, while ESV scored their second goal by a long distance shot that bounced over the goalkeeper into the net. IMO - most of their players played for Stahl Merseburg 15-30 years ago, but Stahl merged with VfB to VfB IMO - then added three further goals to their tally and therefore finished that match with a clean 8:2 victory.

You may wonder about the abbreviations in the clubs’ names:
VfB: Verein für Ballsport (club for ball games)
IMO: Industriemontagen (industry installations)
ESV: Eisenbahnersportverein (railwaymen sports club)
PNVG: Personennahverkehrsgesellschaft (public transport company)
And about the combination of the second club's name:
ESV Merseburg Old Stars and PNVG Merseburg-Querfurt obviously merged before this season to ESV Merseburg Old Stars/ PNVG. Surely due to lack of players, especially PNVG had problems concerning the starting 11. Both clubs were under the rule of ESV Merseburg e.V. already.

Statistics:
Ground No. 296 (not a new ground; new grounds this season: 66)
Sporting event No. 787 (this season: 154)
Kilometres that day: 5 (bike)
Km this season: 22,145 (12,020 car/ 3,650 public transport/ 3,615 bike/ 2,960 plane)
Number of football matches since the last goalless draw: 7
Number of weeks since the last week without any sporting event (31.7.-6.8. 2006): 142

Photos:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/BITTE%20HIER%20WEITER%20-%20FOTOS%20AB%2022-03-2009/090417%20VfB%20IMO%20Merseburg%20AH%208-2%20ESV-PNVG%20Old%20Stars/

Donnerstag, 16. April 2009

W142II: Nach der Uni mal eben noch zum Fußball - oder: Schiedsrichtergeschenk in der 91. Minute

BSV Halle-Ammendorf 2:2 VfB IMO Merseburg
Mittwoch, 15. April 2009 - Anstoßzeit 18.00
Verbandsliga Sachsen-Anhalt (6. Liga, 2. Amateurliga)
Ergebnis: 2:2 nach 92 Min. (45/47) - Halbzeit 1:1
Tore: 1:0 2. Grosche, 1:1 33. Schlorf, 1:2 61. Schlorf, 2:2 91. Grosche (Elfmeter)
Verwarnungen: zwei für BSV, drei für IMO
Platzverweise: keine
Stadion: Stadion der Waggonbauer (Kap. 3.000, davon 50 Sitzplätze)
Zuschauer: 151 (20 Gästefans)
Spielqualität: 6,0/10 (ordentlich)

Als gegen 17.30 die Arabischstunde langsam ihrem Ende entgegen ging, wurde ich unruhig. Mir war schon klar, dass ich den Anstoß des Spiels nicht erleben würde, aber Herr Jassim hätte nun wirklich nicht noch um 17.42 zwei Leute für einen Dialog nach vorne bitten müssen und dann diese auch noch so ungünstig aufstellen lassen, dass meine Banknachbarin und ich nicht wie abgesprochen ein paar Minuten früher unbemerkt herausgehen konnten...
17.48 war Schluss und 18.09 stand ich am 6km entfernten Kassenhäuschen des Stadions der Waggonbauer. Die nicht unbedingt niedrigen 4€ abgedrückt und mit Blick auf die Anzeigetafel festgestellt: es stand schon 1:0 für den BSV. Scheiße, Alter!
Ich machte ein paar Fotos der doch ganz schönen Anlage und begab mich auf Höhe des zum Eingang hin aufgestellten Tores. Nach dem ich etwa 25 Minuten da stand, fiel der Ausgleich durch Sebastian „Krawatte“ Schlorf. Bis zur Pause gab es noch einige Chancen, davon mehr für den abgeschlagenen Tabellenletzten, den VfB IMO, doch keine weiteren Tore.
In der Pause lief ich zum Fotografieren der Tribüne etwas herum und traf dabei Wolfgang Schulze. Irgendwie hatte ich gar nicht mit „Wolle“ gerechnet, aber Torsten spielt ja bei der IMO. Dabei ist dieser nicht der einzige Ex-Leunaer bei den Industriemontagen. Auch nicht der einzige (rück)wechselwillige. Aber das wird der Präsident Schäfer schon wissen, er weiß schließlich auch am Besten, warum diese Spieler wechseln wollen: ist halt schon was anderes, ob man mit Grundstücken zockt oder mit Spielerprämien...
In der zweiten Halbzeit stand ich also unter dem Gästeanhang, wobei ich nicht das Gefühl hatte, da so wirklich rein zu passen. Aber das verdiente 1:2 für die IMO fiel immerhin auf unsere Seite. Bis zur letzten Minute war das Spiel recht ordentlich - sogar besser als in Halbzeit eins - und der Viertletzte Ammendorf zeigte nicht, dass sie etliche Punkte mehr als der Tabellenletzte haben. Es gab zwar auch einige gute Chancen für die Hausherren, aber ein absolutes Armutszeugnis für die Waggonbauer, dass das ohnehin nicht immer überzeugend agierende Schiedsrichtergespann erst mit einem äußerst fragwürdigen Elfmeterpfiff für den unverdienten Punktgewinn des BSV sorgen musste. Der Merseburger Hiller wurde gefoult und fiel mit den Händen zuerst auf den Ball. Der Elfmeter wurde dann zwar nicht von dem Pfeifenheini, sondern vom Ammendorfer Schützen verwandelt, aber dass es ein paar Wutausbrüche vom IMO-Anhang gab, konnte ich gut verstehen. Auch, dass diese nicht sofort abklangen, als der Schiri sofort nach dem Elfmeter abpfiff, was wohl kaum mit dem Hund, der aufs Spielfeld lief, zu tun hatte, sondern viel mehr mit dem Tor. Eine Dreiergruppe der IMO B-Fans machte sich dann bei den beiden Ordnern unbeliebt, indem diese eine Werbebande demolierten. IMO B-Fans sind übrigens die primitiven, jüngeren Pöbler, die A-Fans sind die alten Dummschwätzer und Klugscheißer. Mehr Arten von Fans gibt es beim VfB IMO nicht, zugegebenermaßen trifft das auf viele Amateurvereine zu, nur im Besonderen eben auch beim bei mir eigentlich sehr unbeliebten Verein aus meiner Heimatstadt.
Die drei wurden dann von zwei Ordnern zum Herausgeben der Personalien aufgefordert, was der Rädelsführer mit dem Androhen von Schlägen - eigentlich wollte er doch erst dem Schiedsrichtergespann die Fresse polieren - aus der Welt schaffte.
Als wieder Ruhe eingekehrt war - die Ammendorfer werden wohl vernünftigerweise dem Verein VfB IMO die Bande in Rechnung stellen - verabschiedete ich mich von Wolle und fuhr zügig mit dem Rad nach Hause. Auch wenn ich den Ground schon kannte, ich weder Sympathie noch Antipathie gegenüber den Ammendorfern hege und bei mir sonst immer die Schadenfreude kommt, wenn der arrogante VfB IMO mal wieder verloren hat, wäre mir ein Sieg der Gäste lieber gewesen. Aber Hauptsache, ich habe mal endlich Fotos vom Stadion der Waggonbauer machen können...

Statistik:
Ground Nr. 296 (ein neuer Ground; diese Saison: 66 neue)
Sportveranstaltung Nr. 786 (diese Saison: 153)
Tageskilometer: 50 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 22.140 (12.020 Auto/ 3.650 Bahn/ 3.610 Rad/ 2.960 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 6
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 142

Fotos unter:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/BITTE%20HIER%20WEITER%20-%20FOTOS%20AB%2022-03-2009/090415%20BSV%20HALLE-AMMENDORF%202-2%20VFB%20IMO%20MERSEBURG/

Montag, 13. April 2009

WE142I: Suhl; Sozialismus, Säufer, schöne Aussicht und etwas schwaches Spiel.

1. Suhler SV 3:1 Spg. Bischleben/ Möbisburg
Montag, 13. April 2009 - Anstoßzeit 14.30
Landesklasse West (7. Liga, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 3:1 nach 90 Min. (45/45) - Halbzeit 1:1
Tore: 1:0 3. Reuter, 1:1 24. Münzberg, 2:1 70. Wohlfahrt, 3:1 88. Reuter
Verwarnungen: Wohlfahrt, Arnold (Suhl) und Helzig (Bischleben)
Platzverweise: keine
Stadion: Auestadion (Kap. 3.500 Stehplätze)
Zuschauer: 150 (davon 20 Gästefans) + 10 Zaungäste
Spielqualität: 3,5/10 (wenig attraktiv)
Tagesunterhaltungswert: 6,5 (ordentlich)

Startpunkt dieser Tour war mal wieder der Merseburger Bahnhof. Diesmal ging es mit Umsteigen in Erfurt nach Suhl. So weit reicht das Sachsen-Anhalt-Ticket, das man eigentlich Mitteldeutschlandticket nennen sollte... In Suhl holte uns Kollege Angelstein vom Bahnhof ab und zeigte uns die Stadt. Das war auch sehr gut so, denn während die Innenstadt mit ihren vielen Plattenbauten und den wenigen historischen Gebäuden - zwei ordentliche Kirchen, ein schönes Rathaus und mehrere Fachwerkgebäude, eines davon beherbergt übrigens das Waffenmuseum - doch recht fußläufig ist, ist das schönste an Suhl, die Berglandschaft, doch nur mit Fahrrad oder Auto zu erschließen. Nachdem wir also bei Angelstein Teetrinken waren, setzte sich dieser ans Steuer seines Wagens, kürzte durch die Fußgängerzone ab, zeigte uns noch ein paar berüchtigte Plattenbauviertel und fuhr uns zur Kapelle auf halber Berghöhe. Von dieser hat man einen schönen Blick auf die Innenstadt. Noch etwas höher, nämlich auf der Bergkuppe mit dem Bismarckturm, hat man dann einen Rundumblick und sieht auch unter anderem das Auestadion, was unsere nächste Stadion sein sollte.
Da Angelstein die Meinung vertritt, dass nur Fußball spielen und nicht Fußball gucken Spaß macht, trennten sich unsere Wege vor dem Stadiontor. Irgendwie lungerten erstaunlich viele Ordner - nämlich vier - vor dem Tor herum. Kontrolliert hat uns natürlich keiner von denen und ausgerechnet der älteste Ordner riss die Karten ein. Der konnte doch kaum den Karton einreißen, mit seinen zittrigen Händen...
Noch schnell eine Roster vom Grill und dann ging das Spiel auch schon los. Kaum waren wir halb um den Platz herum gelaufen, schon fiel das 1:0, glücklicherweise in das Tor, hinter dem wir gerade standen. Der Ausgleich folgte gut 20 Minuten später. Bis zur Pause gab es einige nennenswerte Szenen, unter anderem einen Lattenknaller von Suhl, doch war das Spiel kaum auf durchschnittlichem Niveau.
In der zweiten Halbzeit wurde es dann streckenweise richtig schwach, ehe Bischleben/ Möbisburg mit zwei riesigen Chancen die Suhler wach machte, die 20 bzw. 2 Minuten vor dem Ende mit zwei schönen Toren - erst einem Distanzschuss mit Aufsetzer ins Eck, und dann hervorragend herausgespielt - den Sieg klar machte.
Wir gingen dann nach Abpfiff gleich aus dem Stadion und liefen in die Innenstadt. Der Chinese hatte zu, der Türke auch, das Kartoffelhaus so wie so. Blieb also nur noch eine Kneipe mit wirklich freundlicher Bedienung und ziemlich asozialen Gästen. Aber auch die Besoffenen störten nicht so sehr und der Lammbraten mit Rotkohl und Klößen war ordentlich.
Mit teils überfüllten Zügen ging es wieder via Erfurt nach Merseburg zurück.
Statistik:
Ground Nr. 296 (ein neuer Ground; diese Saison: 66 neue)
Sportveranstaltung Nr. 785 (diese Saison: 152)
Tageskilometer: 330 (310 Bahn, 20 Auto)
Saisonkilometer: 22.090 (12.020 Auto/ 3.650 Bahn/ 3.560 Rad/ 2.960 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 5
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 142

Fotos unter:
Sozialistische Bauten und hoch überm Thüringer Wald
Suhler SV gegen Bischleben-Möbisburg

Sonntag, 12. April 2009

WE141III: Quedlinburger SV 2-2 Eintracht Elster

Quedlinburger SV 2:2 Eintracht Elster
Saturday, 11th April 2008 - kick-off time 14.00
Landesliga West (7th level, 3rd amateur level)
Result: 2:2 after 92 min. (45/47) - Halftime 2:0
Goals: 1-0 25th Grimmer, 2-0 31st Gottowik, 2-1 50th O. Hinkelmann, 2-2 62nd Puhlmann.
Bookings: Jäschke, Glahmann, Bendzko, Kittke (QSV) - S. Hinkelmann, Zwade (EE)
Sent-offs: none
Stadium: GutsMuths-Stadion (cap. 3,000; 180 seated)
Attendance: 80 (15 away fans)
Match quality: 6.5/10 (quite good)
Day-out entertainment: 7.0/10 (nice)

Early in the morning we took the train from Halle to Merseburg at first, then ate a bite in the “Backwerk” and caught an overcrowded train from Halle to Hannover. We jumped off that bleeder in Halberstadt and made our way by bike and on foot through the old town. Halberstadt was almost totally destroyed in 1945 and neglected until 2003 or so, but today the old, frame-work houses and three main churches are real highlights. The surrounding modern buildings are not.
We took an almost empty but really dirty train - dirty because of the Hertha supporters, who showed that they are real German fans: no support without being stoned - to Quedlinburg. Being probably Germany’s most beautiful city, Quedlinburg is always worth a visit. But the near castle of Gersdorf isn’t because such a shithead of a peasant is maintaining the castle and therefore no one is allowed to see the keep from inside.
But Quedlinburg does have a far more attractive and spectacular castle in the wonderful city centre.
Due to that area is already familiar to us, we did not spent much time there and made our way to the stadium of Quedlinburger SV. The GutsMuths-Stadion is named after the German gymnastics pioneer (1759-1839) who was born in Quedlinburg.
3€ entrance and some good stuff on the grill. The stadium is also very nice, but not spectacular due to very small and plane stands.
The match between Quedlinburg and Elster started fast paced, but the hosts did not score a goal during their best phase. After 15 minutes, the visiting team tightened the pressure, but after 25 minutes Quedlinburg scored the first goal of the match. The second one was scored six minutes later.

In the second half, Elster played even better and profited from a mistake of the QSV goalkeeper: a nice sliced header from 20m over the goalkeeper. The equaliser was deservedly scored after 62 minutes. It was the final result in a quite good match without any brutal fouls but some hard scenes. The referee was quite cool and lax, so few scenes were stopped by him.
Our way back was quite nice, although the first train (Quedlinburg - Halberstadt) was packed with people. The second one was quite empty and in the third, even more empty one, we met a Russian woman who originally wanted to go directly to Weimar, but decided to jump off in Merseburg because of the castle we recommended her, and this time the train guard or ticket collector was very friendly, because he saw the rugby logo on my shirt. He was a former Rugby player for the teams from Halle and Leipzig and appreciated the fact that we had been in Heidelberg and Hannover for watching Rugby.
Later in the evening I watched another match: ES Setif vs Taraji Tunis on ART3 (internet live stream). The supporters, especially the Tunisian visitors, were really sick: as on New Year’s Eve, firework non-stop. Finally, Taraji (or Espérance = Hope), scored the golden goal of that Arab Championsleague match in the 75th minute by a great chip over the Algerian goalkeeper. There were some fights between the players, by the way. And the match would have been suspended in Germany after 20 or 30 minutes because of the fanatic support with fireworks and the hard way of playing by both teams. Yet - or: as a result of that chaos - a fantastic match, as almost always when Taraji plays!
Statistics
Ground No. 295 (new ground; this season: 65)
Sporting event No. 784 (this season: 151)
Kilometres that day: 240 (210 train, 30 bike)
Km this season: 21,860 (12,000 car/ 3,560 bike/ 3,340 public transport/ 2,960 plane)
Number of football matches since the last goalless draw: 4
Number of weeks since the last week without any sporting event (Aug 1st-6th 2006): 141

For more photos see:
Halberstadt

Freitag, 10. April 2009

WE141II: Not a good match but good weather at Good Friday

SV Eintracht Camburg 3:1 Grün-Weiß Stadtroda II
Friday, 10th April 2008 - kick-off time 15.00
Kreisliga Jenaer Land (9th level, 5th amateur level)
Result: 3:1 after 90 min. (45/45) - Halftime 1:0
Goals: 1-0 20th Hohmann, 2-0 52nd Lütz, 3-0 64th Krauße, 3-1 88th Ulrich
Bookings: Zöllner, Hüttich, Lütz - Beyer
Sent-offs: none
Ground: Sportplatz Camburg (cap. 1,200; 50 seated)
Attendance: 75 (5 away fans)
Match quality: 3.5/10 (far below average)
Day-out entertainment: 7.5/10 (very nice!)

We caught the train from Halle to Erfurt in Merseburg and jumped off the overcrowded railway compartment for bicycles and prams in Bad Kösen. After just 1km we had the first steep hill upwards. Our first sightseeing spot was called Himmelreich (kingdom of heaven). From a spectacular mountain you overlook the valley of the river Saale and you will see two castles very close on the other mountain towards.
The next spot was - after riding steep hills with a gradient of up to 14% up and down - Bergsulza. There is a small, even unspectacular palace and a church.
We took a dirt road to Lachstedt, were I took some photos of a church and some private buildings. Passing by the windmill of Schmiedehausen, we raced downhill to Camburg. The football ground is close to the train station, put in a wonderful landscape with a great view towards the castle of Camburg, the river Saale and the surrounding hills.
There was one match today: Eintracht Camburg vs Grün-Weiß Stadtroda II.
This lower amateur class match was played on a very low level at first and became better in the second half. The first goal of the match was scored when I had just ordered two of the excellent Bratwursts.
After the break, Camburg added two more goals to their tally and Stadtroda scored their only goal by the last one of the three good attacks on Camburg’s goal.
There were not many foul plays committed, although several yellow cards were shown. The referee was a bit fussy.
We jumped on the train in Großheringen and came back to Merseburg without having problems, although it should be mentioned, that the train was even more crowded by bikers than the first one. It is just typical: the weather was marvellous, so every lame - arse - good weather - cyclist came out…
Statistics
Ground No. 294 (new ground; this season: 64)
Sporting event No. 783 (this season: 150)
Kilometres that day: 120 (80 train, 40 bike)
Km this season: 21,620 (12,000 car/ 3,530 bike/ 3,130 public transport/ 2,960 plane)
Number of football matches since the last goalless draw: 3
Number of weeks since the last week without any sporting event (Aug 1st-6th 2006): 141

For more photos see
Sights and

Match.

Donnerstag, 9. April 2009

WE141I: Nächstes Jahr spielen wir Europacup! Dieses Jahr war Endstation im Play-off Viertelfinale...

VC Bad Dürrenberg/ Spergau 1:3 Generali Haching*
Mittwoch, 8. April 2009 - Beginn 19.30
1. Volleyballbundesliga Play-off Viertelfinale (Spiel 2)
Ergebnis: 1:3 nach 98 Min.
Sätze: 25-22, 16-25, 21-25, 18-25
Serie: 0-2 (1-6 Sätze; Ende da Best-of-3)
Besondere Vorkommnisse: keine
Sporthalle: Jahrhunderthalle Spergau (Kap. 1.200 Sitzplätze)
Zuschauer: 700 (6 Gästefans)
Spielqualität: 7,0/10 (gut!)

* Eigentlich: TSV Unterhaching

Beim ersten und zugleich erwartungsgemäß letzten Play-off Viertelfinalspiels waren so wenige Zuschauer wie nie in dieser Saison anwesend. Dem schwachsinnigen Mittwochstermin war dies geschuldet. Auch ich musste zusehen, wie ich möglichst schnell nach Jassims Arabischstunde vom Melanchtonianum der Uni Halle in die Jahrhunderthalle Spergau komme. Schließlich habe ich die komplette Strecke mit dem Rad bewältigt und bin trotzdem (Unterrichtsende 17.45, Ankunft in der Halle nach 30km 19.10 Uhr) noch rechtzeitig vorm Spiel da gewesen. Bis zum Einmarsch der Mannschaften beschäftigte ich mich erst einmal mit Büffet leer essen. Kaum kamen die Spieler rein, lief ich auch auf die Tribüne, wo eine ganz bestimmte Unsitte wieder einmal auffiel. [Anmerkung von Groundhopping Merseburg: Ich wurde nachvollziehbarerweise gebeten, eine etwas seichtere Kritik an dieser Stelle anzubringen].
Das Spiel ging erstaunlich gut los. Die Stimmung war - trotz weniger Zuschauer - so gut wie noch nie in der Saison, wenn auch natürlich keine richtig krasse Supportaction zu Stande kam. Und die Spieler des VCBDS taten ihr Bestes, um den Fans wenigstens einen Satzgewinn zu präsentieren. Im ersten Satz führte man teilweise mit 5 Punkten, am Ende rettete man 3 über die Zeit. Das 25:22 war klar verdient.
Ebenso klar verdient war die 16:25 Niederlage im zweiten Satz. Da lief nicht mehr so viel zusammen wie im Eröffnungssatz. Einige spektakuläre Ballwechsel waren trotzdem dabei.
Spektakulär blieb es auch im dritten Satz. Dumme Schiedsrichterentscheidungen wie im zweiten Satz blieben allerdings aus. Haching gewann natürlich trotzdem diesen Satz und zwar mit 21:25.
Erwartungsgemäß war nach dem vierten Satz dann Schluss. Das zeichnete sich auch schon bald ab, denn Haching führt teilweise mit 8 Punkten, ehe Bad Dürrenberg/ Spergau noch einmal herankam, um aus dem 4 Punkte Abstand noch einen 7 Punkte Abstand werden zu lassen.
Nachdem die Trainer interviewt und der Manager noch was zu sagen hatte, wurden die Spielertrikots - zumeist für 50€ - an Fans versteigert.
Danach hieß es für meinen Vater und mich, uns von den Leuten im VIP-Raum zu verabschieden. Dabei fielen übrigens auch noch Bemerkungen, dass zwischen dem Etat von SCC Berlin, Friedrichshafen und Haching und dem von VCBDS oder Rottenburg, Welten lägen. Würde jedenfalls die Dominanz dieser drei erklären. Und selbst bei dieser nur halbprofessionellen Bundesliga im Volleyball, dürften doch auch mit fünf- und sechsstelligen Beträgen gewirtschaftet werden.

Nach dieser größtenteils wirklich schönen und verfolgenswerten Saison, freut man sich doch auf die nächste kostenlose VIP-Dauerkarte, um ab Oktober 2009 wieder regelmäßig die "Piraten" zu besuchen. Das mit dem Europacup ist natürlich Unsinn, aber nach diesem Einzug in die Play-offs darf man ja wohl mal hoffen, nächste Saison einen Grund zu haben, in Städte wie Athen oder Moskau zu reisen. Denn da kommen die ganz großen Europacupgegner her. Und da wird richtig Spitzenvolleyball gespielt. Und da, da brennt die Hütte dank den Fans...

Statistik:
Ground Nr. 293 (kein neuer Ground; diese Saison: 63 neue)
Sportveranstaltung Nr. 782 (diese Saison: 149)
Tageskilometer: 70 (50 Rad, 20 Bahn)
Saisonkilometer: 21.500 (12.000 Auto/ 3.490 Fahrrad/ 3.050 Bahn/ 2.960 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 2
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 141

Fotos unter:
VC BDS gegen Unterhaching

Montag, 6. April 2009

WE140II: Flotter Kreisklasse- und lahmer Bundesligakick

SV Rethwisch 76 II 3:1 Grün-Weiß Jürgenshagen II
Sonntag, 5.April 2009 - Anstoßzeit 10.00
1. Kreisklasse Bad Doberan (11. Liga, 7. Amateurliga)
Ergebnis: 3:1 nach 90 Min. (45/45) - Halbzeit 2:1
Tore: 0:1 10. (?), 1:1 35. (?), 2:1 45. (?), 3:1 90. (?)
Verwarnungen: keine
Platzverweise: keine
Sportplatz: Sportplatz Börgerende-Rethwisch (Kap. 1.000)
Zuschauer: 12 (keine Gästefans)
Spielqualität: 7,0/10 (wirklich gut)

FC Hansa Rostock 2:0 FSV Frankfurt
Sonntag, 5.April 2009 - Anstoßzeit 14.00
2. Bundesliga (2. Profiliga)
Ergebnis: 2:0 nach 92 Min. (45/47) - Halbzeit 1:0
Tore: 1:0 32. Kern (Elfmeter), 2:0 81. Retov
Verwarnungen: FCH; Bülow - FSV; Husterer
Platzverweise: keine
Stadion: Ostseestadion (sog. DKB-„Arena“ - Kap. 29.000, davon 20.000 Sitzplätze)
Zuschauer: 17.000 (20 Gästefans)
Spielqualität: 2,0/10 (wirklich schwach)

Am Sonntag, dem letzten Tag vor Wiederbeginn der Vorlesungszeit an der Uni, waren noch einmal zwei Fußballspiele angesetzt. Zuerst ging es früh von Diedrichshagen los nach Börgerende-Rethwisch. Die Dorfkirche mit dem Holzglockenturm ist wirklich sehenswert. Auch innen - wie durften sie uns vor dem Gottesdienstbeginn noch kurz anschauen - ist sie schön gestaltet, ua. mit einer stark verzierten Kanzel und einem Taufengel, der von der Decke herabgelassen wird.
Danach liefen wir durch den Friedhof und kamen so zum Fußballplatz. Anpfiff um 10.00, als die Glocken der Kirche fertig geläutet hatten. Von Beginn an, drückten beide Mannschaften auf den ersten Treffer, der auch schon nach 10 Minuten für die Gäste fiel. Daraufhin erhöhte der Gastgeber den Druck und kam noch vor der Pause zu zwei Treffern. Dass hier der Drittletzte gegen den Letzten der untersten Liga spielte, merkte man nicht.
Das Spiel blieb auch in der zweiten Halbzeit gutklassig und ohne übertrieben harte Aktionen. In der 90. Minute legte Rethwisch dann noch einen Treffer drauf. Respekt an die Spieler beider Mannschaften!
Weiter ging es nach Rostock-Stadt. Im Hanseatentreff noch ein Bauernfrühstuck gegessen und dann ins Ostseestadion. Der Einlass wurde übrigens a) schnell und b) ganz locker und gelassen gehandhabt. Da hat sich einiges zum Positiven verändert: keine unfreundlichen, wichtigtuerischen und verblödeten Ordner mehr. Zumindest nicht auf der Eingangsseite der Südtribüne.
Was sich nicht zum Positiven verändert hat, ist die Stimmung im Stadion. Richtig Stimmung geht nur vom Südwestblock mit den Suptras aus, die Nordtribüne wird immer schwächer und die restlichen Blöcken kann man, da fast nur von Eventfans, Langweilern und feinen Familien okkupiert und somit DFB-steril, ohnehin stimmungstechnisch vergessen.
Was man auch vergessen konnte, war das Spiel, das zumeist auf unterstem Niveau ablief. Erst ein Elfmeter nach über einer halben Stunde brachte Hansa Rostock - die etwas besser der beiden Gurkentruppen - in Führung. Kurz darauf erzielte der FSV - von einer wahnsinnig wilden, stimmgewaltigen und zahlreich erschienen Fangruppe unterstützt (OK, es waren 20 Mann, von denen einige mit Luftballons wedelten) - ein Tor, was jedoch wegen Abseits aberkannt wurde.
Dem 1:0 zur Pause sollte Rostock in einer noch schwächeren zweiten Halbzeit noch einen schön vom bis dato schlechtesten Hansaspieler auf dem Feld - der Däne Martin Retov - ins Eck gezimmerten Schuss zum 2:0 draufsetzen. Nach diesem Treffer 10 Minuten vor Schluss bekam das Spiel plötzlich mehr Fahrt. Aber 10 Minuten ordentlichen Fußball und 80 Minuten Gegurke ist wirklich nicht sehenswert. Wenigstens hat Hansa Rostock gewonnen!
Auf dem Rückweg nach Merseburg fuhren wir noch in Krakow und Plau - beide hören auf den Namenszusatz „am See“ - vorbei. Vor allem der Krakower See macht einen tollen Eindruck. Besonders vom Aussichtsturm oberhalb des Fußballplatzes hat man einen tollen Blick auf den idyllischen See. Die Stadt selbst hat ein paar ganz schöne, kleine Gassen mit historischer Bebauung.
Plau am See hat noch etwas mehr Architektur zu bieten - unter anderem eine Burganlage, deren Höhepunkt der Bergfried ist - liegt aber landschaftlich nicht so eindrucksvoll.

Statistik:
Ground Nr. 293 (ein neuer Ground; diese Saison: 63 neue)
Sportveranstaltung Nr. 780/ 781 (diese Saison: 148)
Tageskilometer: 490 (Auto)
Saisonkilometer: 21.430 (12.000 Auto/ 3.440 Fahrrad/ 3.030 Bahn/ 2.960 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 2
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 140

Fotos unter:
Rethwisch : Jürgenshagen

Hansa Rostock : FSV Frankfurt

Krakow und Plau am See

WE140I: Tagesausflug nach Stettin; Futsal und Fußball

KP Chemik Police 1:0 Zagłębie Sosnowiec Samstag, 4.April 2009 - Anstoßzeit 13.00 II liga, grupa: zachodinia (3. Liga, 1. Halbprofiliga) Ergebnis: 1:0 nach 94 Min. (46/48) - Halbzeit 0:0 Tor: 1:0 75. Arkadiusz Jarymowicz Verwarnungen: KP; Jarymowicz, Jakuszczonek - ZS: Filipowicz Platzverweise: keine Stadion: Stadion KP Chemik POLICE (Kap. 2.795, davon 1.285 Sitzplätze) Zuschauer: bis zu 1.000 (150 Gästefans) Spielqualität: 4,5/10 (allenfalls durchschnittlich) Pogoń 04 Szczecin 6:1 Gaszyńscy Kraków Samstag, 4.April 2009 - Anstoßzeit 17.00 Ekstraklasa (1. polnische Futsal-Liga) Ergebnis: 6:1 nach 40 Min. (20/20) - Halbzeit 4:0 Tore: keine Ahnung Verwarnungen: 2-2 Platzverweise: - Sporthalle: Hala przy ul. Twardowskiego 12 B w Szczecinie (Kap. 730 Sitzplätze) Zuschauer: ca. 400 (keine Gästefans) Spielqualität: 8,0/10 (sehr gut!) MKS Pogoń Szczecin 0:0 GKS Tychy Samstag, 4.April 2009 - Anstoßzeit 19.00 II liga, grupa: zachodinia (3. Liga, 1. Halbprofiliga) Ergebnis: 0:0 nach 97 Min. (48/49) - Halbzeit 0:0 Tore: - Verwarnungen: MKS; Woźniak, Petasz - GKS; Kozłowski, Dębowski, Wania, Odrobiński Platzverweise: - Stadion: Stadion Florian Krygier (Kap. 17.783 Sitzplätze) Zuschauer: 7.000 (300 Gästefans) Unterhaltungswert: 3,5/10 (Zuschauer besser als Spiel) Statistiken von: chemik.police.pl bzw. pogon.v.pl

Früh aufstehen, früh frühstücken - wie immer eigentlich. Diesmal begaben sich mein Vater und ich auf einen Tagesausflug nach Szczecin von Rostock aus. Die Autobahn von Rostock nach Szczecin ist fast komplett in sehr gutem Zustand und frei von Geschwindigkeitsbeschränkungen. Da konnte ich also mal ausprobieren, wie der Mietwagen Opel Vectra Kombi ins Flattern gerät, wenn man die Kurve bei 220 nimmt... Oder auch, wie er ausschwenkt, wenn man in einem der dreispurigen Stettiner Kreisverkehre wild rüberzieht, um noch vor dem Lkw rechts daneben die Ausfahrt zu erwischen. Der erste Besichtigungspunkt in Szczecin war der enorm große Zentralfriedhof. Da hätte man stundenlang rumlaufen können, bis mal alles gesehen hätte, doch das Westportal, die Kapelle und die Windmühle - leider ohne Flügel - sind die drei Hauptsehenswürdigkeiten dort. Weiter ging es durch den chaotischen Stadtverkehr gen nördliches Zentrum. Dort fotografierte ich das neue Rathaus. Im angrenzenden Park mit dem überlebensgroßen Denkmal für Johannes Paul II. war reger Betrieb ob dem schönen Wetter.

Weiter nach Norden. In den nördlichen Nachbargemeinden war freie Fahrt: die 50km/h-Zonen in den Straßendörfern wurden von allen Fahrern als 80- oder 100er-Zonen ausgelegt. Wir kamen so noch rechtzeitig vorm Spiel in Police an. KP Chemik Police war Gastgeber in der Drittligapartie 16. gegen 9. (von 18). Zu Gast: Zagłębie Sosnowiec. Fantechnisch ist dieses Spiel normalerweise ruhig, da Pogoń genauso wie Zagłębie eine Fanfreundschaft mit Legia Warszawa pflegt. Bepöbelt haben sich die beiden Gruppen trotzdem und wären nicht so viele Polizisten da gewesen, hätte es bestimmt Stress gegeben. Natürlich waren etliche interessante Zuschauertypen da: an der Kasse stand z.B. ein Hool mit festem Schuhwerk, Tarnhose, Pogoń Szczecin Kapuzenshirt und Schal vorm Mund vor uns. Als ich mich bei Ankunft der Gäste in einen Pulk von Fans stellte, die offensichtlich auf Stress aus waren, bemerkte ich ua. einen kahlköpfigen Schlägertypen, der auf dem Unterarm etwas Arabisches eintätowiert hatte. Bis kurz nach Anpfiff waren etwa 1.000 Zuschauer im Stadion, doch als sich die 40 Gästefans im Gästesektor kurz vor der Halbzeit - warum auch immer - geschlossen in den Bus setzten (sie hatten bis dahin nur einen Sprechchor zustande gekriegt), leerte sich die Hütte. Die Polizei brachte sich schon mit Hunden und Gewehren mit Gummimunition in Stellung, doch die vermummten Milizionäre mussten nicht eingreifen. Einige der Pogoń-Fans kamen auch wieder zurück und sahen sich dann auch die zweite Halbzeit an. Die erste Halbzeit war ja torlos geblieben, allerdings nicht unbedingt langweilig verlaufen. Aber das Spiel war doch wirklich nicht mehr als Durchschnitt. Was überdurchschnittlich war, waren die Chancen für Sosnowiec: aber sie vergaben sie alle. Die deutlich schwächere Mannschaft - Chemik Police - erzielte erst einen Abseitstreffer und dann drei Minuten später den entscheidenden regulären Treffer.

Wir bewegten uns dann zügig aus dem wirklich schönen Stadion dieser wirklich hässlichen Kleinstadt Police heraus und fuhren wieder nach Szczecin hinein. Mit einmal verfahren schafften wir es zum hervorragenden niederländischen Restaurant am Heumarkt (Altes Rathaus unterhalb des Schlosses). Diese Prunkstücke der Altstadt sahen wir uns - wir kennen sie natürlich schon längst ausführlich - nur im Vorbeigehen an. Auch die Kathedrale sahen wir nur im Vorbeigehen, doch es entging uns nicht, dass eine neue Turmhaube darauf gebaut wurde. Nach den Pfannekuchen mit Schinken, Zwiebeln, Lauch, Käse und Paprikasoße, leitete mich mein Vater weiter per Karte durch den hektischen, aber erstaunlich zügigen Verkehr. Selbst in der City kann man streckenweise 70 fahren. Die Sportanlagen von Pogoń sind recht gut auffindbar. Diesmal suchten wir allerdings nicht gleich das Stadion auf, sondern gingen erst einmal in die Betonverkleidete Halle mit den schönen, sozialistischen Mosaiken. Dort fand - bei freiem Eintritt - ein Spiel der höchsten polnischen Futsal Liga statt. Futsal - kurz fürs portugiesische futebol de salão oder dem spanischen fútbol sala ist eine Variante des Hallenfußballs die auf einem Handballfeld mit Handballtoren ausgetragen wird. Dass Futsal in Polen recht interessant ist und um ein Vielfaches sehenswerter als Hallenfußball in Deutschland, stellten wir schnell fest. Vorm Spiel wurden wir erst einmal von einem netten Mädchen von einer der Tanzgruppen, das für Pogon Parfüm in der Halle verkauft, angesprochen. Dass sie ordentliche Gymnasialbildung erhalten hat, zeigte sie übrigens damit, dass sie uns ihr Anliegen aus dem Stehgreif in gut verständlichem Deutsch darlegen konnte - doch eher die Ausnahme in Polen -, dann gab es eine qualitativ hochwertige Darbietung von Cheerleadern - dass so etwas neben dem optischen Wert auch sportlichen Wert hat, ist ja bei weitem nicht immer der Fall - dann beim Einmarsch der beiden Teams - 9. gegen 8. von 12. - wurde die Spielfläche erst einmal mit Kassenrollen zugemüllt und dann machten einige der jungen Ultras doch recht ausdauernd Lärm. Noch mehr als von der Atmosphäre war dieser Besuch allerdings von der spielerischen Qualität her lohnend. Hervorragende technische Feinheiten: geniale Pässe, Hackentricks, mit der Sohle stoppen, mitnehmen und dann ein feiner Heber zum Mitspieler. Auch spektakuläre Fouls und waghalsige Aktionen des Stettiner Torwarts wie mit dem Kopf in Hüfthöhe den Ball vor dem Strafraum vorm anrennenden Gästespieler wegköpfen will, der daraufhin über die Hüfte des Torwarts fliegt. Und Tore gab es natürlich auch noch. Pogon Szczecin war den Gaszynscy überraschenderweise in allen Belangen klar überlegen. Das 6:1 also nur gerecht.

Keine Tore gab es dann im Stadion von Pogon. Dort kamen wir gerade noch rechtszeitig zum Einmarsch der Mannschaften - auch dort wurde fleißig mit Kassenrollen geworfen - auf unsere Plätze im überdachten Sektor 5. Die besten Plätze neben Sektor 4! Aber dann solche tollen Kommentare wie „Immer und überall: wir ficken die Polizei!“ von meinem Sitznachbar. Der brachte auch die genialen Bemerkungen gegen die Gästefans mit ihren Sprechchören: „Tychy gól!“ - „Schwanz in den Arsch*!“ - „Tychy gól! - „Schwanz noch mal in den Arsch!“ woraufhin die ganze Tribüne einen anderen derben Sprechchor anstimmte. (*wörtlich von „chuj w dupe“ - man würde in Deutschland wohl eher „fick(t) dich/ euch“ sagen). Mit solchen Leuten um einen herum, legt man sich natürlich auch selbst ordentlich ins Zeug - soweit man die Texte kennt - die Stettiner anzufeuern bzw. die Gäste, Polizei und Verbandsleute zu belappen. In der Kurve war natürlich noch mehr Action: vor allem in der 30. Minute als erst die weinrot-marineblau Überziehfahne mit goldenem Vereinswappen und -schriftzug hochgezogen, dann Flaggen und Doppelhalter in den gleichen Farben mit gelben und weißen Pluszeichen bzw. Vereinswappen entrollt und schließlich dazu dutzende rote Bengalfackeln und zwei orange Rauchbomben entzündet wurden. Natürlich kein Gewimmer vom Stadionsprecher, keine Spielunterbrechung vom verängstigten Schiedsrichter. Applaus von den Fans auf Haupt- und Gegentribüne für die Einlage in der Kurve. Drei in Deutschland leider undenkbare Dinge, die in Polen dann doch positiv auffallen. Bei diesem Spiel fiel allerdings eine Sache negativ auf; nämlich die, dass Pogon trotz Feldüberlegenheit und zweitem Tabellenplatz kaum etwas zu Wege brachte. Chancen hatten sie vor allem in der Mitte bis zum Ende der zweiten Halbzeit zur Genüge, aber ein guter Torwart auf der einen und versagende Stürmer auf der anderen Seite versauten den Torerfolg. Tychy hatte auch die ein oder andere Chance, doch die verstolperten sie zum Ärger der rund 300 Gästefans. Also innerhalb von sechs Tagen das zweite 0:0. Zurück fuhr dann mal wieder mein Vater, doch nicht lange ohne sich ärgern zu müssen, denn kurz nach der Grenze fuhr eine Streife der Bundespolizei an uns vorbei. Das hässliche blinkende Schild „Bitte folgen!“ im Blick, fuhren wir hinterher. Natürlich war es nur eine Stichprobenkontrolle.  Zwei Kilometer weiter hatten sie übrigens schon den nächsten am Wickel... In Rostock waren wir dann - da Spielende ja erst 21.00 Uhr - gegen Mitternacht.

Statistik: Ground Nr. 292 (zwei neue Grounds; diese Saison: 62 neue) Sportveranstaltung Nr. 777, 778 & 779 (diese Saison: 146) Tageskilometer: 630 (Auto) Saisonkilometer: 20.940 (11.510 Auto/ 3.440 Fahrrad/ 3.030 Bahn/ 2.960 Flugzeug) Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 0 Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 140 Fotos unter: Ein paar Bilder aus der Stadt Szczecin Chemik Police 1:0 Zagłębie Sosnowiec Pogoń 04 Szczecin 6:1 Gaszynscy Kraków MKS Pogoń Szczecin 0:0 GKS Tychy

03.04.09: Noch einmal nach Rostock; diesmal via Oranienburg und Neuruppin

Auch am ersten Aprilwochenende, dem letzten Wochenende vor Beginn des neuen Semesters, ging es nach Rostock. Für diese Saison sollte es dann aber auch gut sein mit Besuchen an der Ostsee. Da ich noch was am Orientinstitut zu tun hatte, wurde ich von meinen Eltern in Halle abgeholt. Brötchen im Backwerk geholt und dann ab gen Norden. Erster Stopp: Oranienburg. Erster Gedanke nach Erreichen des Stadtzentrums: Ey, wo is das scheiß Zentrum?! Wir hatten es schon gefunden: die unmotivierte Ansammlung geschichtsloser Neubauten, die Brachflächen und die gammlige neoklassizistische Kirche waren wirklich das Stadtzentrum, was von einem schmucklosen Schloss begrenzt wird. Ja, schmucklos und Schloss ist kein Widerspruch! Das Schloss in Oranienburg ist zwar geschlossen in der Bausubstanz und bis auf einen Flügel, der komplett fehlt, 100% hergerichtet, aber langweilig, da flach, einfarbig weiß und ohne Turm.
Welcher Idiot die Markierungen auf unserem Straßenatlas vorgenommen hat, will ich ja mal wissen: wie man eine derart hässliche Stadt wie Oranienburg in Sachen Sehenswürdigkeiten auf eine Stufe mit Merseburg, ja gar mit Quedlinburg stellen kann, ist mir unbegreiflich. Die abartige Hässlichkeit dieser Stadt ist natürlich den Alliierten mit ihren Zerstörungen geschuldet, die Oranienburg mit Bomben überzogen. So viele Bomben wie in Oranienburg fielen angeblich nirgendwo in Deutschland. Aber der, der den gelben Kasten als Zeichen für „sehr sehenswerte Stadt“ angebracht hat, muss nie in Oranienburg gewesen sein oder nur wegen dem KZ Sachsenhausen - was natürlich den Blödsinn nicht besser macht - die Markierung vorgenommen haben. Besagtes KZ besuchten wir dann nicht im Innenbereich, da es doch etwas weitläufiger als erwartet war. Vor der Gedenkstätte war dann Fahrerwechsel und ich musste mich mit dem Opel Vectra Kombi 1.9 CTDI herumschlagen.
Ich habe es dann aber trotz dieser Missgeburt eines Autos nach Neuruppin geschafft, eine Stadt, die auf unserer Karte als „kleinere Sehenswürdigkeit“ bezeichnet wird. Völlig daneben im Vergleich zu Oranienburg! Neuruppin kann mit einer fast völlig geschlossenen Altstadt - mittelalterliche, barocke, viele klassizistische Gebäude - aufwarten. Der Marktplatz und die wirklich schöne Seehafenpromenade waren auch nach 18 Uhr noch erstaunlich betriebsam. Einige kleine Altstadtgassen sind auch wirklich idyllisch und ruhig. Ein absolutes Highlight und alleine schon das Kommen mehr Wert als ganz Oranienburg, ist der orientalische Garten, der zwar streckenweise recht kitschig historistisch daher kommt, aber das ist der Zeit geschuldet, in der er errichtet wurde. Nach Oranienburg wurde es dann zu knapp für Plau am See. Also wieder den Besuch dort verschoben. Besucht haben wir dann natürlich noch die Blohms auf ihrem Reiterhof in Diedrichshagen bei Rostock, wo wir wieder Quartier bezogen. Da ich mich vorhin zu dem Mietwagen ausgelassen habe: besagter Opel Vectra ist völlig übergewichtig, gefedert wie ein Kinderwagen, schlingert bei jeder Bremsbewegung bei dreistelligen Geschwindigkeiten (dieser Möchtegern-Rennwagenkombi fährt dann auch noch 230km/h, die ich trotz allem ab und an ausfuhr) und die 6-Gangschaltung ist eine Zumutung: der Knüppel lässt sich erst wachsweich bedienen und dann hakelt der, wenn man ihn in den entsprechenden Gang bekommen will. Das Rad für die Lichteinstellung ist auch Schrott: wo ein normales Auto die Einstellung „Manuelles Licht“ hat, ist das Standlicht. Gut, dass das die Polizei nicht gesehen haben: man merkt nämlich gar nicht so schnell, wenn nur das Standlicht an ist... Bilder gibt es hier!