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Montag, 8. August 2016

W523IV: Rostock schlägt Münster 1-0

F.C. Hansa Rostock ................................. 1
SC Preußen 06 Münster .......................... 0
- Datum: Freitag, 5. August 2016 – Beginn: 19.00
- Wettbewerb: 3. Liga (3. Deutsche Profifußballliga)
- Ergebnis: 1-0 nach 94 Min. (46/48) – Halbzeit: 0-0
- Tor: 1-0 63. Tobias Jänicke
- Verwarnungen: Dennis Erdmann, Tobias Jänicke, Aleksandar Stevanovic, Marco Kofler (Hansa); 2x Denis Mangafic, Jeron Al-Hazaimeh (Preußen)
- Platzverweise: Münsters Denis Mangafic (53. Gelb-Rot, wg. wdh. Fouls)
- Austragungsort: Ostseestadion (Kap. 29.000, davon 23.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 16.000 (davon 13.300 Zahlende und ca. 400 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Ganz dürftiges Spiel, aber spannend, stimmungsvoll und Sieg für Hansa) Hansa Rostock 1:0 Preußen Münster (3. Liga) Photos with English Commentary:
a) German Professional League 3rd Division: FC Hansa Rostock v Preußen Münster
b) Sightseeing: Rostock Zoological Garden

Da ich einige Monate erstmal in Rostock sein werde, dachte ich mir: mal ein paar Sachen in der Stadt erkunden, die ich noch nicht so kenne, ehe es zum altbekannten FCH geht. Daher stand der unweit des Ostseestadions gelegene Zoo auf dem Programm. Der Eintritt ist mittlerweile bei 16€ (ermäßigt 13€ - gut, dass der Studentenausweis auch nach Abgabe der Abschlussarbeit noch gilt bis zum Semesterende am 30.9.), was an den Modernisierungen und Erweiterungen des hochgelobten Zoos liegt. In der Tat haben die auch viel zu bieten an Tieren, die Anlagen (Gehege und Besucherbereiche) schön gestaltet und das Darwineum, das eine Art Museum zur Evolutionsgeschichte darstellt, fertig gestellt. So richtig außergewöhnliche Tiere haben die nur eins - und das ist eine doppelköpfige Schlange - aber dennoch ist der Zoo sehr lohnend. Besichtigungszeit etwa 4 Stunden. Rostock Zoo Dann ging es ins Ostseestadion, wo mein Vater mit den überteuerten Karten auf mich wartete und nach freundlicher Einlasskontrolle bald ein Banner „Fußballmafia DFB“ von der Südtribüne grüßte… Die insgesamt gutes Stimmung ging v.a. von der Süd aus, die Gästefans waren schwach vertreten, aber es war halt Freitag und quer durch Deutschland.

Das Spiel über weite Strecken auch v.a. durch die Münsteraner Anti-Fußballer ganz schwach. Münster machte nach 30 Minuten überhaupt nichts mehr, Hansa ging nach einer Stunde verdient in Führung durch den bis dahin so ziemlich schlechtesten Spieler: Jänicke. Münster war auch danach harmlos, sodass es bei dem verdienten 1:0-Sieg blieb.

Auch am Schiedsrichtergespann aus Bayern musste man einiges aussetzen: für eine Profiliga pfiff das Gespann völlig daneben, sehr einseitig zugunsten von Münster – der bescheuerte 30er von Münster handelte sich trotzdem einen Platzverweis ein…

Aber insgesamt war da der FC Hansa verdienter Sieger, sodass man trotz sehr dürftigen Spielniveaus zufrieden nach Hause fahren konnte. Einer der Rostocker Spieler resümierte im Interview, das wir am nächsten Tag auf LOHRO hörten, ja passend: „also richtig gute Spiele in der 3. Liga sind ja sehr selten… die Spiele zeichnen sich meistens durch Kampf aus… und man kann halt auch mal so mit 1:0 gewinnen!“ Hansa Rostock 1:0 Preußen Münster (3. Liga) Statistik:
- Grounds: 1.683 (0; diese Saison: 4 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.769 (1; diese Saison: 30)
- Tageskilometer: 30 (30km Rad)
- Saisonkilometer: 3.260 (2.960 Auto, davon 650 Mietwagen/ 260 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 40 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 8 [letzte Serie: 70, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 31 des Jahres 2006 (31.7.-6.8.), d.h. seit 523 Wochen.

Montag, 4. Oktober 2010

W218III: Zwei schwache Spiele in Zwickau, doch den Besuch bereut man dort nie

FSV Zwickau A 0:3 FC Eilenburg A
Sonntag 3. Oktober 2010 – Anstoß 11.00
Landesliga Sachsen, A-Junioren (3. Liga der 16-18jährigen)
Ergebnis: 0:3 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit 0:2
Tore: 0-1 23. Nr. 10, 0-2 31. Nr. 10 (Elfmeter), 0-3 65. Nr. 7
Verwarnungen: keine, Platzverweise: keine
Spielort: Südkampfbahn (Kap. 3.000, davon 200 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 45 (davon vllt. 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 1,5/10 (Eilenburg halbwegs sicher und ab und an gute Aktionen [3,0], Zwickau leider richtig unter aller Sau [0,0])

FSV Zwickau 3:1 SG Dynamo Dresden II (U-23)
Sonntag 3. Oktober 2010 – Anstoß 14.00
Oberliga Nord-Ost/ Süd (5. Liga, 2. Halbprofiliga)
Ergebnis: 3:1 nach 94 Min. (46/48) – Halbzeit 2:0
Tore: 1:0 9. Christof Neumann, 2:0 24. Christof Neumann, 3:0 60. Stefan Schumann (Elfmeter), 3:1 73. Norman Wohlfeld (Torwart-Eigentor?)
Verwarnungen: Danny Troschke (FSV); Martin Scholze, Tim Krömer, Sepp Kunze (SGD)
Platzverweise: keine
Spielort: Westsachsenstadion (Kap. 4.999 Sitzplätze, 9.001 gesperrte Plätze)
Zuschauer: 1.210 (davon ca. 200 Gästefans)
Unterhaltungswert: 4,0/10 (Zwickau sicher und mit einigen guten Szenen, Dresden nur zum Ende der 2. Halbzeit auf akzeptablen Niveau, sonst richtig scheiße gespielt, Stimmung der Fans O.K.)
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Photos and English version:
ZWICKAU: FSV ZWICKAU – DYNAMO DRESDEN II UND A-JUGEND
(Album contains pictures of Zwickau-Planitz, under-18 match FSV Zwickau – FC Eilenburg and semi-pro match: FSV Zwickau – Dynamo Dresden Reserve)

Das ist Bahnfahren wie es im Buche steht: um von einer nicht unbekannten sachsen-anhaltischen Stadt in eine wichtige sächsische Stadt zu kommen, die knapp 100km Luftlinie und nur wenig mehr Straßenkilometer oder 80 Autominuten entfernt liegt, bracht man mit der Bahn trotz nur einem Umstieg 200 Kilometer und 200 Minuten.

Endlich in Zwickau, aßen wir ein gutes aber zu teures Frühstück im Bahnhof und fuhren wir mit den Rädern nach Zwickau-Planitz, wo wir uns erst das Schloss mit Kirche und Gymnasium sowie angrenzenden Park mit einer weiteren Kirche – keine 2km entfernt findet man noch ein christliches Gotteshaus inmitten der schön in die Berghänge gebauten Straßenzüge mit den gutbürgerlichen Häusern Planitz’ – ansahen und dann nach zwei Mal falsch abgebogen doch noch um 11 Uhr an der Südkampfbahn standen, wo die Zwickauer A-Jugend (ungeschlagener Tabellenführer) gegen den FC Eilenburg A (gut gestarteter Dritter) kämpfte.

Wobei sie eigentlich nur die ersten 10 Minuten kämpften. Und von der Kampfbahn ist auch nur noch ein Graswallquadrat übrig. Doch die Wälle, auf denen sich ein paar wenige, aber jeden Neuankommenden grüßende Zuschauer eingefunden haben, lassen die vormalige Größe der Stehtribünen erahnen und die zweireihige Stahlrohrtribüne deutet an, wo einst die überdachte Tribüne bis zum baulichkeitsbedingten Abriss stand. Einige Häuser sind eng rangebaut, das Schloss Planitz und die eindrucksvolle neogotische Kirche ragen über die Wipfel der eng stehenden Bäume hinaus. Schon eine schöne Anlage!

Und eigentlich hätten wir ja auch ein schönes Spiel erwartet, aber nach 10 Minuten war die Luft bei Zwickau draußen und nach 20 bequemte sich Eilenburg erstmals, selber etwas fürs Spiel zu tun. Das 0:1 war gut gemacht, dann folgte wieder Leerlauf, dann ein starker Sturmlauf und katastrophales Abwehrverhalten der Heimmannschaft: ein unnötiges Foul, ein korrekter Elfmeter und ein sicherer Schütze. Null zu zwei. Danach war das Spiel dürftig und das Schiedsrichtergespann – wieso kann man nicht wie in der gleichen Ebene in Sachsen-Anhalt (A-Jugend Verbandsliga) ohne Fahnenheinis spielen? – zerstörte noch die wenigen Angriffe durch sinnlose Abseitswinkerei oder Foulpfeiferei, wo gar kein Regelverstoß war.

In der zweiten Halbzeit war all das nicht besser, sondern verschlimmerte sich noch. Das war selbst für ein Spitzenspiel – da bekommt man ja leider durch die Unfähigkeit vieler Spieler mit Druck umzugehen oder auch durch die Gleichwertigkeit der beteiligten Akteure selten spitzenmäßigen Sport zu sehen – ganz schlimm. Das Gespann hätte auch nach wie vor drei Blindenhunde benötigt: zwei, die nach den Linienrichterfahnen schnappen, wenn der wieder sinnlos winken will und einen, der den Schiri anknurrt, wenn der wieder nicht klar kommt oder einen seiner Assistenten zu Unrecht bei Einwurfentscheidungen korrigiert. Eilenburg erzielte noch ein schönes Tor als Schlusspunkt auf einer nicht so schönen Partie. Bei Zwickau, die leider die Tabellenführung an Fortuna Chemnitz verloren, handelte es sicher um einen Ausrutscher. Wenn die immer so einen Scheiß spielen täten, wären sie nie wochenlang Erster gewesen. Da kann man nur sagen: weiter machen und zwar besser das nächste Spiel!
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Ein kurzes Bergstück hoch und eine lange Abfahrt runter und schon ist man am Westsachsenstadion, das ich, ist es doch wohl das interessanteste deutsche Stadion, schon mehrfach beschrieben habe (
siehe Bilder in diesem Bericht). Allerdings ändert sich immer wieder etwas an dem seit Jahren zum Normalzustand gewordenen Provisorium der Stahlrohrtribünen, mit denen die abgewrackten Steh- und Sitzränge überbaut sind. Die Gegentribüne wurde etwas abgeändert und der eigentlich Gästesektor dorthin verlegt, wobei das wohl dem Vandalismus Chemnitzer Gästefans geschuldet ist, dass die eine Kurve nun nicht mehr nutzbar ist.

Jedenfalls fand in dieser tollen Sportanlage die Partie zwischen dem FSV Zwickau und Dynamo Dresden II (oder U-23) statt. Die beiden Fanlager sind befreundet, sodass es diesmal weder Vandalismus noch Tumult und Pöbeleien gab. Die Fans saßen sogar gut gemischt und hatten die Ultras in der ersten Hälfte noch in getrennten Blöcken ihre Teams und den jeweiligen Gegenüber angefeuert, so wechselte die Dynamo-Fraktion nach der Pause in den Red Kaos-Block von Zwickau und feuerte dort v.a. den FSV mit an. Leider wurde von den anderen 1.000 Zuschauern maximal auf den Spielverlauf reagiert und in keinster Weise sonst angefeuert. Dass ein Banner „Istina za Vedrana – Wahrheit im Fall Vedran“ nur Verwunderung und ahnungslose Gleichgültigkeit hervorruft, ist logisch. Ich kam auch erst nach ein, zwei Minuten darauf, dass das Banner an den bei der völlig aus dem Ruder gelaufenen Straßenschlacht vor dem Spiel der ersten bosnischen Liga zwischen NK Široki Brijeg (rechtsextremer Kroatenseparatistenverein) und FK Sarajevo (nationalistischer Bosnier-Klub mit zumeist muslimischen Fans)
2009 (wahrscheinlich durch eine Polizeikugel – brisanterweise in einem durch (auch bei den Polizeikräften) Kroaten dominierten Ort) getöteten FK Sarajevo-Ultra erinnert. Ironischerweise soll der kroatische Mörder eigentlich einen Muslim habe töten wollen, doch er traf einen der wenigen Katholen in der Szene von FK Sarajevo. Zurück nach Zwickau: da muss man sagen, dass auch die Nicht-Ultras ruhig mal ein bisschen mehr anfeuern könnten. Bei dem Spiel gegen Aue II, das ich 2008 mal gesehen habe, gingen ja sehr viele mit.

Vom Spiel her war aufgrund der Tabellensituation – Zwickau 6., Dresden 11. von 16 – ein knapper Sieg der Zwickauer oder ein Unentschieden zu erwarten und wenige Tore zu befürchten, doch Zwickau legte gleich los und der Spieler Neumann zeigte innerhalb von 15 Minuten (in der 9. und der 24. Spielminute nämlich) seine Kopfballstärke. Erst nach einem Standard hineingesprungen und hoch eingeköpft, dann ein Flugkopfball noch vor dem heraneilenden Torwart erwischt. Das Spiel war nicht besonders gut, doch Zwickau spielte immerhin sicher und überlegen gegen ganz schwache Dresdener. In der zweiten Halbzeit begannen die Jung-Dynamos – oder die zweite Garde – sogar damit, die ein oder andere unsaubere Aktion zu zeigen. Selbst Schuld, dass es nach einer Stunde Elfmeter gab, den der Zwickauer Schuhmann sicher verwandelte. Leider ließ sich Zwickau dann zurückfallen und konterte die letzten 25 Minuten über nur drei Mal – und das erfolglos. Hingegen Dynamo II zeigte jetzt, dass sie wenigstens ein paar Minuten halbwegs akzeptables Spielniveau durchhalten können und griff das FSV-Tor mehrfach gefährlich an. Allerdings trafen sie einmal nur irregulär (aberkannt) und einmal kullerte der Ball durch einen Torwartfehler (ob das auch ein Eigentor von ihm war, weiß ich nicht) äußerst glücklich ins Tor. Also mit 5:1 oder 5:0 hätte Dynamo sich auch nicht als „unglücklich hoch verloren“ hinstellen können – das 3:1 war noch ziemlich niedrig alles in allem betrachtet – und ob das nur am Fehlen ihres erfolgreichsten Torschützen lag, dass sie so scheiße kickten, wage ich zu bezweifeln; der Erfolg einer Mannschaft darf ja nicht von einem einzigen Leistungsträger abhängen!
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Das Westsachsenstadion ist eines der kuriosen Stadien, das man als Groundhopper gesehen haben muss, der FSV spielt für Oberliga meist attraktiven Fußball (heute nicht so besonders, lag aber auch am Gegner) und die Fanszene ist vor allem in den Derbys gegen Aue, Chemnitz, Lok und Sachsen Leipzig sowie gegen den Hallschen FC (und vielleicht noch ein paar andere) sehr kreativ und eindrucksvoll. Also die haben schon richtig tolle Choreographien und Pyroaktionen gezeigt und sind laut, ausdauernd, hauen melodische Gesänge – einige Melodien sind auch eher unbekannt hierzulande und könnten auch 500 Kilometer weiter östlich oder südöstlich so gesungen werden – raus, der Trommler ist absolut genial (!) und ich habe auch noch kein Publikum erlebt, das immer wieder so freundlich auf neutrale oder fremde Fans – zumindest solange sie nicht aus Chemnitz oder Aue sind – reagiert, im Gegenzug jedoch sich so derartig aggressiv gegenüber rivalisierenden Fangruppen verhält, wie in Zwickau. Man sollte nur darauf achten, dass der Ultrasektor nur für die entsprechenden Leute reserviert ist. Da sollen die jungen Leute besonders pingelig sein, wenn jemand nur aus Neugierde und nicht zum 90 Minuten langen Anfeuern in den Block auf der Gegenseite, links vom Turm aus gesehen, geht.

Abschließend muss ich sagen, dass der Bahnhof, der etwas heruntergekommen, voller schlechter und zu teurer Läden ist und nicht mal vernünftig funktionierende Getränkeautomaten hat, ziemlich das Letzte in der Stadt ist. Wobei die Anreise mit der Bahn so wie so nicht zu empfehlen ist, da man mit dem Auto von vielen anderen deutschen Orten viel schneller und flexibler (teurer ist es eigentlich auch nicht) in Zwickau ist, als mit der Bahn. Aber man muss ja – außer aus Zeitgründen wie wir – nicht unbedingt an diesem scheiß Bahnhof essen, sondern z.B. in dem böhmischen Restaurant gegenüber der Marienkirche. Alles in allem ist ein Besuch in Zwickau – vor/ nach dem Spiel/ den Spielen kann man auch ein paar Sehenswürdigkeiten abklappern – wirklich zu empfehlen!
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Statistik:
Ground Nr. 480 (ein neuer Ground; diese Saison: 30 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 1.151 und 1.152 (diese Saison: 40)
Tageskilometer: 420 (400 Bahn, 20 Fahrrad)
Saisonkilometer: 10.160 (7.170 Auto/ 1.340 Fahrrad/ 850 Bahn, Bus, Tram/ 800 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 67
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 218

Samstag, 14. August 2010

W211I: 60 Minuten gut mitgehalten und dann doch das Dutzend kassiert

VfB Apolda 0:12 FC Carl Zeiss Jena
Freitag, 13. August 2010 – Anstoß 17.00
Freundschaftsspiel Regionalklasse Staffel 3 (8. Liga, 3. Amateurliga) gegen 3. Liga (3. Profiliga)
Ergebnis: 0:12 nach 91 Min. (45/46) – Halbzeit 0:3
Tore: 0:1 18. Truckenbrod, 0:2 39. Kurbjuweit, 0:3 42. Kurbjuweit, 0:4 61. Truckenbrod, 0:5 63. Reimann, 0:6 64. Reimann, 0:7 68. R. Schmidt, 0:8 71. Reimann, 0:9 72. R. Schmidt, 0:10 76. Truckenbrod, 0:11 77. Eigentor Nr. ??, 0:12 83. Reimann
Verwarnungen: keine, Platzverweise: keine
Spielort: Hans Geupel Stadion (Kap. 2.500, davon 120 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 400
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Sehr unterhaltsames Freundschaftsspiel)
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Photos and English version:
VfB Apolda vs. Carl Zeiss Jena (friendly match)
Older Photos of Apolda town (taken 2009)

Trotz aller Unsicherheiten fuhren wir mit dem „Hopperticket“ der DB (wird je nach Fahrterlebnis mit „Deutsche Bahn“ oder „Drecks Bahn“ übersetzt) von Merseburg nach Bad Sulza und von dort mit den Rädern ins nahe Apolda weiter. Dort kennen wir schon die Sportstätte des BSC und die im Ligabetrieb genutzte Anlage des VfB. Jugendmannschaften – und zu bestimmten Anlässen auch die Männer – des VfB, spielen allerdings im größten Stadion der Stadt: dem Hans Geupel Stadion.

Hans Geupel war ein hervorragender Sportler und Trainer im Bereich Leichtathletik und Wintersport der DDR-Zeit, stammte aus Apolda und erhielt ein Jahr nach seinem Tod im Jahr 2000 posthum die Ehre, dass das 2.500 Zuschauer fassende Stadion, was mehr für Leichtathletik als für Fußball Verwendung findet, nach ihm benannt wurde. Die Anlage ist auch entsprechend eher für Leichathletik ausgelegt: die Zuschauerränge sind durch die Aschenbahn weit vom für Amateurfußball viel zu großen Spielfeld (105x70m sollen das sein) weg. Auf der einen Längsseite findet sich die Tribüne mit vier Stehreihen, die auf einem kleinen, neben Nadelbäumen angeordneten Bereich, auch Sitzplätze (zwei Reihen Holzbänke) zu bieten hat. Ein paar Stehränge gibt es auch hinter dem einen Tor. Die andere Längsseite ist nicht ausgebaut, aber hat immerhin einen schönen Graswall. Hinter dem einen Tor weideten während des Spiels Kühe, sodass man den Eindruck hatte, in irgendeinem Dorfstadion zu sein.

Auf der Website von Jena war nicht ein Hinweis auf das Spiel – egal ob aus Sicherheitsgründen oder warum auch immer: so was ist asozial! – und ausfallgefährdet war das Spiel auch aufgrund der Regenfälle der letzten 48 Stunden – kaum hörte der Regen mal für ein paar Minuten auf, kam er umso heftiger zurück: so etwas wie die zwölf Stunden heftiger Dauerregen in Merseburg, hatte man in Apolda wohl auch erlebt. Ein wenige Wochen zuvor geplantes Testspiel gegen Rot-Weiß Erfurt wurde abgesetzt, da sogenannte szenekundige Beamte aus der Verbundenheit zwischen VfB Apolda und Carl Zeiss Jena sowie der Ansetzung eines Spiels von Jena gegen Cottbus II eine Gefährdung der Sicherheit in Apolda und hohes Krawallpotential erkannt haben wollten. Im Jenaer Forum hieß es dann gleich wieder, dass Jena und Apolda so wie so vieles gemeinsam hätten und die Ansetzung Apolda – Erfurt von irgendwelchen Hirnis erdacht worden sei. Allerdings kenne ich die Leute, die überall Randalegefahr sehen, nur zu gut: hinterher suchen sie dann wieder Ausflüchte, warum es doch nicht geknallt hat...
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VfB Apolda ging jedenfalls mit nur einem Saisonspiel in der Regionalklasse, der dritten Amateurliga Thüringens, einem 3:2 Sieg gegen Kromsdorf, in die Partie – und Jena mit einem kuriosen Drittligastart. Jenas zwei Siege und zwei Niederlagen bedeuten mit 4:10 Toren den 9. der 20 Plätze (ein paar Plätze hinter meinem besser gestarteten Lieblingsproficlub Hansa Rostock): ein 2:0 Sieg in Sandhausen und 2:1 gegen Heidenheim werden durch 0:2 in Dresden und das 0:7 gegen Saarbrücken ins Negative gezogen. Saarbrücken hatte zuvor zwei Spiele in Folge verloren. Dass da Fans beider Lager – die Heimfans aus Frust, die Gäste aus Übermut – hinterher der Presse Material für ihre geliebten Meldungen über Massenschlägereien lieferten, ist da nicht unnormal.

Heute tippte ich auf ein 7:0 FÜR Jena, was vom Spielverlauf bis zur 60. Minute auch so gepasst hätte: Apolda kam zwar immer wieder vors Gästetor, aber brachte kaum gefährliche Schüsse zu Stande. Ab und an jagten sie den Profis in der Verteidigung auch recht spektakulär den Ball ab – aber Jena traf in gewisser Regelmäßigkeit. Nach einer Stunde wurde die Trefferquote immer höher, sodass es schnell mehr als mein 7:0-Tipp wurde. Nach 84 Minuten war der Endstand – schon allein durch vier Treffer von Reimann und einem Hattrick von Truckenbrod – von 12:0 hergestellt. Einige der Jenaer Tore waren äußerst sehenswert, da Distanzhämmer oder sehr gut heraus gespielt. Auch sehenswert war der Apoldaer Torwart: wirkte vom Alter wie gerade aus der A-Jugend heraus gekommen und hielt trotzdem routiniert und mit starken Flugeinlagen. Mit einem schwächeren Torwart hätte Jena an die 20 Tore erzielt.

Für die ganz angemessenen 5€ Eintritt bekam man ein wirklich sehenswertes Freundschaftsspiel geboten. Was an dem Jenaer Spieler Orlando – einem Niederländer, dessen Rückkehr in Jena überschwänglich zur Kenntnis genommen wurde – so toll sein soll, habe ich im Spiel nicht gesehen. Dass er kein Tor geschossen hat, ist nicht mein Kritikpunkt. Auch hat er schöne technische Fertigkeiten gezeigt und einer, der viel mit dem Ball fummelt, aber im Abschluss versagt, hebt die Stimmung im Spiel – aber der Abschluss von ihm war für einen Stürmer wirklich auffällig schwach. Was ich sonst noch herunterzumachen habe, ist das Essen am heutigen Tage: also in Thüringen rechnet man ja mit super Bratwürsten, aber das war ja derartig schlecht! Dass eine Drittel angebrannt (nur mit viel Ketchup essbar), das andere schwammig und nicht durchgegrillt (nicht zu essen!) und nur die Mitte gut ist, ist wirklich unterstes Roster-Niveau. Und dafür hat dieser scheiß Drecksladen 1,80€ verlangt! In Bad Sulza wollte ich eigentlich noch was ordentliches Essen, aber die Bahnhofskneipe schloss gerade. In solchen Situationen (auf meine Frage, ob sie noch offen hat, meinte die Besitzerin, dass sie schon länger gemacht habe heute und jetzt Schluss macht) gibt es zwei Möglichkeiten: 1. Jammern, was man für einen weiten Weg - mindestens das Doppelte von der realen Entfernung angeben! - noch vor sich habe und dass man seit heute Morgen nichts gegessen habe (Variante 1 sehr gut in Arabischen Staaten) und 2. Rummeckern, was das hier für ein scheiß Bahnhof ist, nicht mal einen Automaten haben, schlimmer als in Merseburg (oder andere kleine Stadt einsetzen - aber nicht ausfällig werden!)... Ich wählte Variante zwei, da das besser nach Deutschland passt und bekam prompt doch noch Getränke und Süßigkeiten verkauft...
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Statistik:
Ground Nr. 456 (ein neuer Ground; diese Saison: 6 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.046 (diese Saison: 8)
Tageskilometer: 120 (90 Bahn, 30 Fahrrad)
Saisonkilometer: 2.740 (2.150 Auto/ 330 Fahrrad/ 260 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 37
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 211

Montag, 21. September 2009

WE164III: Flottes Spiel in der Gartensparte und 80 Minuten Verspätung wegen Schiedsrichtermangel

BSC Apolda II 6:1 FC Auerstedt
Sonntag, 20. September 2009 - Anstoßzeit 13.00
2. Kreisklasse Weimarer Land (11. Liga, 7. und unterste Amateurliga)
Ergebnis: 6:1 nach 90 Min. (45/45) - Halbzeit 4:0
Tore: 1-0 14. Nr. 7, 2-0 29. Nr. 7, 3-0 40. Nr. 6. 4-0 43. Nr. 10, 5-0 64. Nr. 7 FCA (Eigentor), 6-0 70. Nr. 10, 6-1 83. Nr. 11
Verwarnungen: keine; Schiedsrichter hatte Karten vergessen
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz BSC Apolda (Kap. 1.000, davon 60 Sitzplätze)
Zuschauer: 60 (8 Gästefans)
Spielqualität: 7,0/10 (Gut, besonders 1. Hälfte)

VfB Apolda II 2:1 SG Moorental
Sonntag, 20. September 2009 - Anstoßzeit 16.20 (15.00)
1. Kreisklasse Weimarer Land (10. Liga, 6. Amateurliga)
Ergebnis: 2:1 nach 96 Min. (46/50) - Halbzeit 0:1
Tore: 0-1 28. Nr. 11, 1-1 60. Nr. 6, 2-1 77. Nr. 7 (Foul-Elfmeter)
Verwarnungen: Nr. 6, Nr. 14, Nr. 11, Nr. 4 (VfB), Nr. 5 (SG)
Platzverweise: Nr. 1 (VfB, Notbremse/ Nachtreten)
Spielort: Sportanlage Große Aue (Kap. 2.000)
Zuschauer: 100 (50 Gästefans)
Spielqualität: 4,0/10 (Halbwegs Gut)

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Photos and English version: [LINK].

Am Sonntag war endlich wieder Hoppertickethopping ins Weimarer Land angesagt. Diesmal sollten zwei der vier Grounds der Stadt Apolda besucht werden.

Nachdem wir in Bad Sulza aus dem Zug gestiegen waren, ging es mit den Fahrrädern weiter. In Bad Sulza verschoben wir die Stadtbesichtigung wieder einmal auf einen - spätestens Mitte nächsten Jahres stattfindenden - Spielbesuch bei Medizin Bad Sulza und fotografierten nur eine verfallene Villa am Stadtrand.
In Apolda gab es ein paar Sehenswürdigkeiten, doch eine lebendige, sehenswerte und schöne Stadt sieht anders aus. Die Luther-Kirche aus dem 19. Jahrhundert und das Schloss sind noch das sehenswerteste in dem 21.000-Einwohner-Ort, wobei das Schloss architektonisch uninteressant und eigentlich nur ein besserer Bauernhof ist.

Um einen besseren Fußballplatz handelt es sich bei der Anlage des Ball-Spiel-Clubs Apolda. Da er einen winzigen Ausbau – 10 überdachte Sitzplätze – hat, kann man die Anlage noch gerade so zu den Stadien zählen. Was wir geboten bekamen, war dann überraschend gut. Von der ersten Minute an machte der Gastgeber, BSC Apolda II, in diesem Spiel der untersten Spielebene, Druck. Der FC Auerstedt, dessen Heimatort durch die Schlacht von Auerstedt (napoleonische Kriege) bekannt wurde, sah keinen Stich und kam erst gegen Mitte der ersten Halbzeit zu ersten Torgelegenheiten. Da stand es aber schon 2:0. Kurz vor der Pause wurde dann sogar noch auf 4:0 ausgebaut.
Nach einer tollen ersten Halbzeit wurde es in der zweiten Halbzeit etwas langsamer. Doch nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit, flankte einer der Apoldaer so scharf in den Strafraum, dass ein Auerstedter den Ball ins eigene Tor grätschte. Auf beiden Seiten fiel dann noch je ein Tor, ehe dieses wirklich gute Spiel mit einem deutlichen aber verdienten Resultat abgeschlossen wurde.

Wir fuhren zügig den Berg hinab zum Stadion Große Aue, wo der VfB Apolda II – die I. spielt im Hans-Greupel-Stadion – eine Spielklasse höher auf die SG Moorental, ein Stadtteil von Apolda, traf. Entsprechend der Stadtlage, war der Anteil der Gästefans bei rund 50%.
Während im ersten Spiel der Schiedsrichter pünktlich an- und abpfiff und nur dadurch negativ auffiel, dass er zum einen zu viele Kleinigkeiten zurückpfiff, zum anderen aber auch bei groben Fouls nicht einmal Gelb zeigte (der hatte wohl wirklich keine Karten mit), fiel der angesetzte Schiri bei diesem zweiten Spiel dadurch auf, dass er gar nicht erst auffallen konnte. Er war schlicht nicht da.
Es wurden in der folgenden Stunde diverse Gerüchte rumerzählt – unter anderem, dass irgendein Idiot den Schiri angerufen habe, dass Moorental nicht antreten würde, woraufhin der Unparteiische nicht angereist sei – die alle nicht nachprüfbar waren. Nach 80 Minuten (!!!) Warten, kam der Ersatzschiri. Danke fürs Einspringen! Jetzt konnte es endlich losgehen.

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Es ging leider nicht so schnell los, wie in dem Vorspiel – warum sind die höheren Amateurklassen oft unattraktiver als die niedrigeren?! – aber nachdem sich VfB Apolda II ein paar Chancen erarbeitet hatte, begann Moorental zu drängen und erzielte einen guten Treffer nach 28 Minuten.
Bis zur 60. Minute sollte dies auch der einzige Treffer der Partie bleiben, doch dann wurde – VfB mittlerweile die bessere Mannschaft – der Ausgleich heraus gespielt. Der Siegtreffer für die 2. Mannschaft des Bezirksligisten kam dann sehr unglücklich zustande. Was dieser Blindgänger im Kasten der Moorentaler sich nur dabei gedacht hat?! Der fängt den Ball im Strafraum knapp vor dem Apoldaer Stürmer, geht einen halben Schritt zur Seite und semmelt dem Stürmer dann die Beine weg. Also selten so ein unnötiges Foul gesehen! Der Elfmeter wurde sicher gegen den Ersatztorwart verwandelt. Zum Unglück für Moorental, wurden in der Zeit zwischen der 86. und der letzten Minute der Nachspielzeit fünf Chancen, davon zwei 100%ige, ihrerseits vergeben.

Da das Spiel soviel später anfing, kamen wir erst kurz vor 19.00 in Bad Sulza an und aßen dort noch in der Bahnhofskneipe prima Schnitzel. Und nicht einmal 4€ für die Portion mit großen Pommes. Wirklich preisgünstig und gut dort! Mit dem 19.41-Zug ging es dann nach Merseburg zurück.

Statistik:
Ground Nr. 357 (zwei neue Grounds; diese Saison: 26 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 889 und 890 (diese Saison: 32)
Tageskilometer: 130 (90 Eisenbahn, 40 Fahrrad)
Saisonkilometer: 10.410 (9.550 Auto/ 770 Fahrrad/ 90 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug) Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 17
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 164

Fotos:
http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157622299610897/

Mittwoch, 16. September 2009

WE163II: 5 Tage, 4 Staaten und 3 neue Länderpunkte, Teil II: Keine Parkplätze und keine Stimmung – aber schöne Städte und schöne Tore

Nk Domžale 1:1 FC „Luka“ Koper
Freitag, 11. September 2009 - Anstoßzeit 18.00
Prva Liga SI (1. Liga Slowenien, Profiliga)
Ergebnis: 1:1 nach 94 Min. (46/48) - Halbzeit 1:0
Tore: 1-0 5. Drevenček, 1-1 51. Pavlin
Verwarnungen: Topič, Šturm, Zatkovič, Čavušević, Elsner (Domžale), Guberac, Pavlin, Radujko, Brulc, Hadžič (Koper)
Platzverweise: keine
Spielort: Športni park Domžale (Stadion Občina Domžale, Kap. 3.100 Sitzplätze)
Zuschauer: 600 (50 Gästefans)
Spielqualität: 5,0/10 (Durchschnitt)
Sightseeing: 6,5/10 (Gut)


Photos and English version: [
Maribor] – [Ljubljana] – [Football].

Nachdem der ungewöhnliche Badezimmerzuschnitt beim ETAP Graz Zentrum schon am Vorabend aufgefallen war – mal keine „Nasszelle“ sondern ein richtiges Bad – fiel auch das Frühstück angenehm aus dem ETAP-Rahmen: viel mehr Auswahl als in Deutschland, Frankreich oder Luxemburg.

Von Graz ging es dann weiter nach Süden, wo bald die slowenischen Wegelagerer mit ihrer 15€ teuren Wochenvignette warteten – Autoclubs und die EU haben der kleinen Republik immerhin ausgetrieben, von jedem Transitreisenden eine 6-Monats-Vignette für über 30€ zu verlangen – und auch schon bald die Stadt Maribor, also Marburg an der Drau, erschien. Zum Glück ist diese Stadt klein, sodass das Herumirren auf der Suche nach einem Parkplatz nicht ganz so lange dauerte. Hinter dem Stadion gab es dann mal einen Parkplatz, aber in Slowenien werden echt zu viele Autos gefahren. Man merkt doch, wie hoch der Lebensstandard dort ist. Vor allem an den deutschen Preisen in allen Bereichen des Lebens. Dieser Aspekt ist einer der vielen, der eine Zuordnung Sloweniens zum Kulturraum Mitteleuropa rechtfertigt. Eigentlich hätte ich Slowenien vorher aufgrund der südslawischen Sprache zu Südosteuropa gezählt, aber Slowenien hat ja nichts gemein mit einem südosteuropäischen Land wie Serbien. Keine Pferdekutschen, keine Halbtonmusik im Radio, keine besonders aufgeschlossenen Leute, hohe Preise in jedem Lebensbereich und keine krassen Emotionen beim Sport. Typisch für Gesamteuropa ist, dass die frühere jugoslawische Provinz, die nicht nur durch ihre Unabhängigkeitserklärung den Stein Balkankrieg ins Rollen brachte, sondern sich beinahe selbst finanziell ruinierte, da die ersten Jahre nach der Unabhängigkeit finanziell richtig schlecht liefen – schlechter denn jemals unter jugoslawischer Oberhoheit – reichlich klein ist.

Zurück zu Maribor, dass durch die Unabhängigkeit bis Ende des letzten Jahrtausends ein Drittel seiner Einwohner einbüßte, die es nur langsam und teilweise derzeit zurückgewinnt: die Drava kerbt sich mehrere Meter unterhalb der Stadt, die sich auf beiden Seiten des Flusses verteilt, schön ein. Mehrere ansehnliche Brücken bringen einen von der unattraktiven Südseite auf die schöne Nordseite. Dort ist zumindest der nahe am Fluss liegende Teil schön. Mehrere Kirchen, dass Rathaus, das Burgschloss und etliche Bürger- und Geschäftshäuser dazwischen sind Barock-, Jugendstil- und Renaissancebauten. Viele Gebäude warten mit Details wie Heiligenfiguren oder Sagengestalten auf. Etliche Denkmäler stehen in der Stadt verteilt. Am Flussufer findet sich auch eine schöne Befestigungsanlage.

Über die Autobahn war Ljubljana schneller erreicht als erwartet, die Parkplatzsuche dauerte jedoch länger als befürchtet. Wir entschieden uns dann nach einer Weile erst zum Hotel zu fahren – das BIT Center Hotel, etwas außerhalb im Osten der Stadt ist sehr zu empfehlen, Essen ist nicht so toll, aber Übernachtungspreise sind angemessen: Einzel 38€, Doppel 53€, Dreier 58€ pro Zimmer und Nacht mit Frühstück – und dann erst wieder zurück in die Stadt. Im x-ten Anlauf fanden wir dann auch einen Parkplatz, der sogar nur 60 Cent die Stunde verlangte, und nur zu 90% ausgelastet war. So konnten wir etwas in der Hauptstadt herumlaufen, deren Highlight sicherlich die Burg ist. Den teils durch moderne Glasbauten versauten Burghof und die schön restaurierte Kapelle kann man kostenlos besichtigen. Das Museum für 4,50€ - den Preis haben die sich in Italien abgeguckt - sparten wir uns. Sehr sehenswert ist auch der barocke Dom: von Außen schon ganz nett, von Innen wunderschön. Ganz lustig: die Drachenbrücke. Daneben sind auch Kolonnaden. Im Halbkreis um den Burgberg herum liegen noch etliche schöne Bürgerhäuser mit tollen Fassaden und das Rathaus mit seinem schönen Innenhof. Die wenigsten Gebäude sind sanierungsbedürftig. Die Stadt wirkt für eine Hauptstadt sehr klein, selbst Luxemburg-Stadt wirkt größer und ist reicher an Sehenswürdigkeiten.
Die nur zu Stoßzeiten überlastete Autobahn nach Nordosten brachte uns dann ins nahe gelegene Domžale. Eine Stadt ohne Sehenswürdigkeiten, aber Heimatstadt eines Fußballerstligisten. Der 15. Länderpunkt sollte fallen und wir brachten dasselbe wie beim dritten Länderpunkt (Luxemburg) fertig: wir waren die ersten im Stadion. 17.10 Uhr hatten wir die Kassen aufgesucht, die Karten für 10€ gekauft und die lasche Kontrolle passiert. Übrigens: Nicht nur die Frau an der Kasse, ja selbst die Ordner verblüfften mit Englischkenntnissen: auch ein paar Fans, die sich unser Programmheft ausliehen um etwas nachzuschlagen, hatten kein Problem in Englisch zu kommunizieren. Bis 17.15 waren wir echt die einzigen in dem kleinen Stadion mit der modernen Haupt- und der weniger modernen Gegentribüne. Beide Seiten verfügen über blaue und gelbe Sitzschalen. Auf der Hauptseite formen sie den Schriftzug „Domžale.“ Während Kunststoff, Metall und Holz die eine Seite überdachen, überdacht Wellblech die andere.

Wir hatten schon eine Zuschauerzahl von rund 200 befürchtet, aber schließlich wurden es doch über 600. Aber die waren fast alle ruhig. Nur vereinzelte Zwischenrufe und die acht Heimfans und bis zu 20 Gäste, die mit Anfeuerungen – teils mit Tröten, Trommeln und Megafon – ab und an in Erscheinung traten. Kein Vergleich zum benachbarten Kroatien oder auch Bosnien, Serbien oder auch nur Makedonien also. Eher vergleichbar mit einer Amateurliga wie den deutschen Verbands- oder Landesligen.

Das Spiel selbst war dann ganz O.K. wobei das 1:0 nach fünf Minuten schon das absolute Highlight war: ein Freistoß für Domžale, dreißig Meter, ziemlich mittig vorm Tor, der 22jährige Drevenček semmelt drauf und der immer länger werdende Ball landet, da der Torwart zu langsam ist, im Eck. Ein klasse Treffer! Auch der Ausgleich, der in der sechsten Minute der zweiten Hälfte fiel, war schön gemacht: prima heraus gespielt. Vor allem die Gäste aus Koper spielten sich einige weitere Chancen heraus – in der Schlussphase aber war Domžale wieder aktiver – die allerdings alle kläglich vergeben wurden. Ansonsten wurden auch gute Zweikämpfe gefahren, nach denen es dauernd gelb gab. Die Hälfte der Karten waren lächerlich. Weder Schieds- noch Linienrichter waren überzeugend. Die Spieler lieferten immerhin ein durchschnittliches Match ab.

Nach diesem Spiel gingen wir im gegenüber liegenden Restaurant essen. Deutsche Preise, aber wenigstens hervorragendes Essen. Schweinschnitzel in Sahnesoße und Kartoffeln klingt nicht nach einer Delikatesse, aber der Koch bracht dieses Gericht auf ein wirklich enormes kulinarisches Niveau.
Statistik:
Ground Nr. 351 (ein neuer Ground; diese Saison: 20 neue)
Sportveranstaltung Nr. 882 (diese Saison: 24)
Tageskilometer: 290 (Auto)
Saisonkilometer: 8.360 (7.710/ 650/ 0/ 0)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 9
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 163

Fotos unter:
Maribor:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/BITTE%20HIER%20WEITER%20-%20FOTOS%20AB%2022-03-2009/090911a%20Maribor%20-%20Marburg%20an%20der%20Drau/

Ljubljana: http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/BITTE%20HIER%20WEITER%20-%20FOTOS%20AB%2022-03-2009/090911b%20Ljubljana%20-%20Hauptstadt%20Sloweniens/

Fußball: http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/BITTE%20HIER%20WEITER%20-%20FOTOS%20AB%2022-03-2009/090911c%20Nk%20Domzale%201-1%20FC%20Koper/

Dienstag, 11. August 2009

WE158IV: Nun ist auch das letzte deutsche Nachbarland abgehakt. Das Prestigeduell der Schweiz.

FC Basel 1:1 FC Zürich
Sonntag, 9. August 2009 - Anstoßzeit 16.00
„Axpo“ Super League (1. schweizerische Profifußballliga)
Ergebnis: 1:1 nach 92 Min. (45/47) - Halbzeit 0:0
Tore: 0:1 87. Vonlanthen, 1:1 89. Huggel
Verwarnungen: Cagdas, Ferati, Margairaz, Vonlanthen (alle FCZ)
Platzverweise: 92. Frei (FCB; Foulspiel (92.) und unsportliches Verhalten (92.)), 53. Rochat (FCZ; Foulspiel (50.) und Foulspiel (53.))
Stadion: St. Jakob Park (Kap. 30.000 Sitzplätze)
Zuschauer: 27.011 (ca. 2.000 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Spiel erst zum Ende hin gut, Stimmung stets gut), Sightseeing: 7,0/10 (Schön)

Am Sonntag, dem dritten Tag unserer Reise, sollte auch die letzte Nachbarnation in Sachen Fußball abgehakt werden können. Bevor es zum Prestigeduell der Schweiz, dem Klassiker FC Basel gegen FC Zürich, kam, guckten wir allerdings nach dem Frühstück im ETAP Mulhouse natürlich noch ein paar Sehenswürdigkeiten an.

Zuerst wäre da die Burg Rötteln, oberhalb der völlig gesichtslosen und abstoßend hässlichen Mittelstadt Lörrach gelegen, zu nennen. Bis auf die Kernburg und eine unattraktive, kindgerechte Ausstellung im eingepassten Kassengebäude kann man die Burg kostenlos besichtigen. Aber die Kernburg ist am Interessantesten und kostet auch nur 1,50€ Eintritt. Dort kann man dann auch beide Türme besteigen, die Kapelle, den Palas und den Innenhof sowie einen Wehrumgang und Keller sehen. Sicher nicht die schönste Burgruine Deutschlands, aber eine der größten und bis auf zwei sinnlose Infrastrukturgebäude wirkt diese Burg auch sehr originalgetreu.

Dann ging es rüber in die Schweiz, dort speziell nach Basel, wo die Innenstadt auf dem Programm stand. Alles war dort ziemlich voll, aber nicht überfüllt. Das Highlight hatten wir gleich am Anfang; das Basler Münster. Man kann bis auf den Turm alles kostenlos besichtigen und nach etwas über 2,50€ Entgelt, darf man auch auf den einen Turm. Der Aufstieg ist extrem eng, ebenso die Turmumgänge. Zwei Besucher kommen kaum aneinander vorbei. Dafür ist die Sicht - vor allem vom Umgang knapp unterhalb der Turmspitze - atemberaubend.
Weiter ging es durch die teils mit Fachwerkhäusern bestückten Altstadtgassen, am Rathaus und dem letzten erhaltenen Stadttor vorbei zum Parkhaus zurück, nur um zu einem anderen Parkhaus zu fahren. Letzteres ist direkt am St. Jakob Park gelegen und an Spieltagen für die Fans freigehalten. Fans kamen an diesem Tage reichlich, wenn auch nicht alle Plätze des Stadions belegt waren, was allerdings auch Sicherheitsgründen geschuldet war.
Nach dem Zugucken bei den Anfeindungen gegen die Zürcher Gäste, die vom direkt neben dem Stadion liegenden Bahnhof leuchtraketen- und böllerwerfend die Treppen herab liefen, und einem kurzen Einkauf im Fanshop neben dem Stadion - ein weiterer Schal wurde meiner Sammlung hinzugefügt, mit 10,50€ extrem billig für Schweizer Verhältnisse; ich habe extra einen reduzierten genommen, da für die meisten Schals wahnsinnige 19€ verlangt werden (durchschnittlicher Bundesligapreis: 13,50€) und ein Programm fürs Match gekauft - ging es durch den Einlass. Die Einlasskontrollen sind nach Meinung eines deutschlandweit bekannten Fan,,experten“ („Experte“, der: Synonyme: Wichtigtuer, Dummschwätzer, Viel Erzähler wenn der Tag lang ist) viel zu lasch. Gut so! Die Kontrolleure sind auch auffällig freundlich. Viel angenehmer als in Deutschland. Auch Rucksäcke und Kameras sind akzeptiert, selbst der Basler mit der dicken Spiegelreflex wurde kommentarlos nach normalem Abtasten rein gelassen.
Angenehmer als in Deutschland ist auch das Catering, leider allerdings auch teurer. Aber von Kalbsbratwurst über Pommes bis hin zu Dürüm Döner und Merguez (Bratwurst nordafrikanischer Art) gab es da echt vieles!

Im recht spektakulären St. Jakob Park nahmen wir dann weit oben am Rande der mittlerweile weithin bekannten Muttenzerkurve Platz. Keine guten Plätze, aber für 23€ gab es keine besseren. Völlig überteuert natürlich! Aber die Schweiz ist nun mal leider noch teurer als Deutschland, da sie eben noch wohlhabender (Pro-Kopf-Einkommen etc.) ist. Da verwundert einen dann, dass es beim Fußball und Eishockey in der Schweiz so häufig Stress gibt. Ist da mittlerweile wilder als in Deutschland!
Beim Aufwärmen der Mannschaften gab es den üblichen Ablauf: Zürich kommt rein, Muttenzerkurve schreit: „Tod und Hass dem FCZ!“ - Basel kommt rein, alles applaudiert und ruft „FCB! FCB!“ Zudem gab es erste Spruchbänder.
Kurz vorm Einmarsch zum Anstoß wurde hinterm Basler Tor eine gute Choreo „`S’isch zyt zum Grätsche, in ihri Bai“ mit entsprechendem Motiv, einem grätschenden Fußballer, der dem Gegner den Ball weggrätscht, gezeigt. Dann wurde die Choreo sogar noch gewendet: auf den weißen Blättern erschien der Schriftzug „los“ und ein weiteres Spruchband: „Nit nur umdätsche, jaaget s hai“ (Fotos hier http://www.joggeli-gallery.ch/gallery2/main.php/v/saison200910/nla/2009-08-09_fcb-fcz/ , da ich zu schräg oben saß).
Als die Mannschaften Aufstellung nahmen, wurde in beiden Fansektoren auch ganz gut gezündelt. Gerade die Basler mit ihrer Feuerwerksbatterie waren nicht schlecht. Nicht schlecht war auch der akustische Support. Der Gästesektor war etwas zu weit weg und auch von unserem Platz nur zu 1/5 einsehbar - scheiß verspiegelte VIP-Loge! - aber auch ab und zu zuhören, und die Muttenzerkurve war topp. Sehr italienische Melodien, viel Bewegung. Nur leider beschränkt auf den Unterrang, wobei man sagen muss, dass im Oberrang auch immer wieder mitgemacht wurde. Allerdings machten nur die Leute mit, die 23€ gezahlt haben. Die teureren Plätze kriegen nur selten die Klappe auf. Allerdings machte der Anhang des FC Basel generell einen stimmungstechnisch besseren Eindruck als alle bisher erlebten Bundesligafangemeinden (inklusive Eintracht Frankfurt und Schalke 04, die ja oft lobend hervorgehoben werden). Nur an Südosteuropa kommt man nicht ran. Und z.B. in Polen oder Tunesien wird zumeist geschlossener supportet.

Zum Spiel. Die Spieler waren reichlich nervös und unbeholfen. Typische Beklemmung schwächerer Profiteams, wenn man unter Leistungsdruck steht. Bis zur 20. Minute gab es keine einzige Torchance, ehe ein Ball von Zürich mal knapp am Pfosten vorbei ging. Bis zur Pause waren letztere auch die bessere Mannschaft.
Nach der Pause wurde mehr Dampf gemacht: erst in Form von Rauchbomben im Gästesektor, dann in Form von einem Platzverweis gegen den Zürcher Rochat, schließlich in Form von Torchancen. Jetzt kam auch Basel etwas mehr. Ein Lattentreffer konnte verzeichnet werden, zudem weitaus mehr Corner. Ein weiteres Mal rettete der Gäste Goalkeeper, ehe Zürich sich zurückmeldete. Da das alles nicht so spektakulär war, rechneten alle mit einem 0:0 Unentschieden, doch Nationalspieler Vonlanthen sorgte mit einem sauberen Goal in der 87. Minute für die 0:1 Führung für die Gäste. Der Jubel der Zürcher versiegte allerdings nur zwei Minuten später, als Streller prima auf Huggel - auch beides Spieler der Nati - vorlegte (per Hacke!) und Benjamin Huggel schön den Ball im Netz versenkte. 1:1 und Wahnsinnsjubel! Jetzt wurde auch wieder schön Feuerwerk abgebrannt, wobei ein auf dem Boden vor der Kurve entsorgtes Spruchband ebenso wie eine Mülltonne Feuer fingen. Eine Minute nach dem Ausgleichstreffer dann beinahe die 2:1 Führung für Basel, doch der Schuss ging knapp übers Tor.
Dann war Schluss und Baseltorwart Costanzo und der schwache Verteidiger Ferati gerieten aneinander, weil Ersterer Letzteren für das 0:1 verantwortlich machte. Letzterer war allerdings nicht der Einzige, der Scheiße gekickt hat an dem Nachmittag.
Nach dem Abpfiff wurde dem FCB Applaus gespendet und der Ärger an Zürcher Spielern und dem kleinlichen Schiri Busacca ausgelassen, wobei außer Beleidigungen nichts passierte. Für ein Derby dieser beiden Teams also ein ruhiger Abschluss, wenn man da an natürlich auch unter brisanteren Voraussetzungen, wie Entscheidung der Meisterschaft am letzten Spieltag, gestandenen Spielen wie 2006 (Bericht u.a. beim Braunschweiger Kollegen http://www.btsv1895.de/hopblog/?p=247) denkt.
Wir fuhren also locker nach Tanken in der Schweiz (1.11€/ Liter Benzin; eines der wenigen Dinge, die in der Schweiz billiger sind, als bei uns) nach Hause zurück. In Merseburg kamen wir nach über 700km Autobahn um 1.30 Uhr an.
Statistik:
Ground Nr. 338 (ein neuer Ground; diese Saison: 7 neue)
Sportveranstaltung Nr. 866 (diese Saison: 8)
Tageskilometer: 790 (Auto)
Saisonkilometer: 3.680 (3.540 Auto, 140 Fahrrad, 0 Flugzeug, 0 öffentliche Verkehrsmittel)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 1
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 158

Fotos unter:
Burgruine
Stadt Basel Basel 1:1 Zürich
Video aus Basel

WE158III: Außer enormen Bergen nicht viel Lohnendes im Fürstentum - und: ein Zwischenstopp in einer häufig mit Merseburg verwechselten Stadt

FC Schaan 0:0 FC Triesenberg
Samstag, 8. August 2009 - Anstoßzeit 14.00
Testspiel 2. Liga gegen 3. Liga (5. geg. 6. Liga, 2. geg. 3. Amateurliga Schweiz)
Ergebnis: 0:0 nach 90 Min. (45/45) - Halbzeit 0:0
Tore: keine
Verwarnungen: keine
Platzverweise: keine
Stadion: Rheinwiese (Kap. 3.000)
Zuschauer: 40 (5 Gästefans)
Spielqualität: 1,0/10 (sehr schlecht)
Sightseeing: 6,0/10 (O.K.)

Um kurz vor 7 hieß es mal wieder aufstehen und um 7.30 waren wir auch schon beim Frühstück im Nachbargebäude. Nachdem wir die 70€ bezahlt hatten und von der Wirtin sehr freundlich verabschiedet wurden, ging es den knappen Kilometer ins Fürstentum Liechtenstein rüber.
In Ruggell gibt es etwas schöne Landschaft und eine wenig spektakuläre Kirche, aber im nächsten Ort, Schellenberg, dafür gleich zwei Burgen. Von der ersten, der Alten Schellenburg ist allerdings nur wenig erhalten, doch der Aufstieg ist schnell geschafft, sodass man die Grund- und Wehrmauern sowie den rekonstruierten Backofen begutachten kann. Lohnender ist die Obere Schellenburg, die sich einen Parkplatz mit dem örtlichen Sportverein - neben dem Fußballplatz lief gerade ein Inlinehockeyturnier, als wir dort ankamen - teilt. Dort ist mehr erhalten, sie ist flächenmäßig größer und der Turmrest ist markant, jedoch kann man auch da nur auf einer Ebene herum laufen.
Durch alle möglichen Dörfer und dann auch die Haupt,,stadt“ hindurch, kamen wir im Südwestzipfel an. Balzers kann mit einer sehr gut erhaltenen Burg, die spektakulär auf einem Bergkegel thront aufwarten. Derzeit sind Bauarbeiten dort, sodass man nur von außen gucken kann. Aber das hat sich auch schon gelohnt, ebenso wie die anstrengende Fahrt die Serpentinen rauf und runter nach Triesenberg - geniales Fußballstadion dort! - und Malbrun.
Gelohnt hat sich auch ein kurzer Rundgang durchs Stadtzentrum von Vaduz, besagter Hauptstadt also. Sie hat 5.100 Einwohner, ist nach Schaan (5.700 Ew.) die zweitgrößte Stadt des Fürstentums. Dieses hat insgesamt 36.000 Einwohner und ist mit einer Landesfläche von 160 qkm sechstkleinste Nation der Welt und viertkleinste Europas, sowie zweitkleinste Europas und drittkleinste der Welt, die eine FIFA-zugelassene Fußballnationalmannschaft hat. Im Übrigen ist Liechtenstein das wohlhabendste Land der Welt. Der einzige Grund, warum Liechtenstein kein Kanton oder gar nur Bezirk der Schweiz ist. In Vaduz kann man am Wochenende kostenlos parken, um sich dann die bizarren und zumeist gesichtslosen modernen Beton- und Glasbauten bzw. die herrlich gelegene und 100% erhaltene Burg des Fürsten anschauen. Letztere ist natürlich nicht innen zu besichtigen.
Im Nachbarort Schaan - größte Ortschaft Liechtensteins, wie gesagt - stand dann der erste - und sicherlich auch hier wie in Österreich: der letzte - Spielbesuch an. Im Ländle spielt man zwar einen Pokal aus, jedoch keine Liga, sodass alle Mannschaften des Fürstentums in schweizer Ligen spielen. Da noch nicht alle schweizer Spielklassen begonnen haben, trafen hier vor 40 gelangweilten und langweiligen Zuschauern die beiden Mannschaften - FC Schaan und FC Triesenberg - im Rahmen der Saisonvorbereitung aufeinander. Ein Klassenunterschied war nur teilweise zu bemerken. Chancen hatte fast nur Schaan, doch die wurden so was von lächerlich vergeben, dass wir bald ein 0:0 befürchteten. Nach 52 Spielen ohne 0:0 war es dann nach diesem Dreckskick wieder soweit. Zwei völlig unfähige Mannschaften! Man konnte ihnen nicht vorwerfen, bewusst langweilig oder torlos gespielt zu haben: die strengten sich beide (vor allem Schaan) wirklich an, aber schlechter geht Fußball kaum. Wie da blind Flanken in den Strafraum gesemmelt wurden, nur damit der Gegner den Ball ebenso blind ins Mittelfeld bolzte. Wie an Bällen vorbeigerutscht wurde. Wie Fehlpässe gespielt wurden und die Bälle ins Aus prallten. Unglaublich, so viele Vollpfosten auf einem Fußballfeld!
Die Zahl der Vollpfosten auf der Straße war dann auch unglaublich. Wieso nur alle immer um diesen scheiß Bodensee herum gurken müssen... Die Gegend ist zersiedelt, eintönig, übervölkert und langweilig. Die meisten Städte sind architektonisch ein derartiger Scheißdreck, dass man sich schämen muss, in so ein Kaff zuziehen. Meersburg ist einer der wenigen Orten, wo es sich lohnt, eine Weile zuzubringen. Sonst sieht’s städtebaulich da aus wie im Ruhrgebiet oder Wolfen. Meersburg hat jedoch nicht nur starke namentliche Ähnlichkeiten zu meiner Heimatstadt, sondern kann auch von den Sehenswürdigkeiten her mithalten. Der Merseburger Dom und das Schloss sind zwar um ein Vielfaches spektakulärer als alles Erbaute in Meersburg, doch im Ort am Bodensee gibt es viel mehr alte Privathäuser - Fachwerk ins Besondere - und die Burg und das Weinschloss können sich auch sehen lassen. Die Seepromenade ist im Übrigen auch ganz nett, zumindest schöner als das Saaleufer...
Je weiter wir uns dann vom Bodensee entfernten, umso angenehmer wurde der Verkehr, umso schneller das Vorankommen. In der badischen Prärie mussten wir dann noch etwas zu essen auftreiben, was gar nicht so einfach war. In einer Esso kurz vor der deutsch-französischen Grenze gab es mal etwas Ordentliches. Weit vor 23 Uhr kamen wir im ganz nah bei Deutschland gelegenen Mulhouse an und fanden sofort das ETAP. 45€ die Nacht für zwei Leute in einem Zimmer sind O.K.
Statistik:
Ground Nr. 337 (ein neuer Ground; diese Saison: 6 neue)
Sportveranstaltung Nr. 865 (diese Saison: 7)
Tageskilometer: 430 (Auto)
Saisonkilometer: 2.890 (2.750 Auto, 140 Fahrrad, 0 Flugzeug, 0 öffentliche Verkehrsmittel)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 0
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 158

Fotos unter:
Sehenswürdigkeiten Liechtenstein
Spiel in Liechtenstein
Meersburg am Bodensee

WE158II: Im Vorarlberg; Zwei Burgen in Feldkirch und ein Spiel der zweiten Operetten- und Kommerzliga

FC „Mohrenbräu“ Dornbirn 1913 2:1 „Fernwärme“ First Vienna FC Freitag, 7. August 2009 - Anstoßzeit 18.00 „ADEG“ Erste Liga (2. Liga Österreich, 1. Halbprofiliga) Ergebnis: 2:1 nach 93 Min. (45/48) - Halbzeit 1:1 Tore: 0:1 4. Osman Bozkurt (Elfmeter), 1:1 45. Thomas Stadtler, 2:1 69. Andreas Maier Verwarnungen: Rifat Şen, Johannes Hirschbühl, Andreas Maier, Oliver Mattle, Stephan Kirchmann (Dornbirn), Andreas Fading (Vienna) Platzverweise: keine Stadion: sog. Cashpoint „Arena“ - Stadion Schnabelholz (Kap. 8.500, davon 6.000 Sitzplätze) Zuschauer: 4.400 (30 Gästefans) Spielqualität: 5,0/10 (Mittelmaß) Sightseeing: 7,5/10 (Schön!) Innerhalb von drei Tagen hieß es drei neue Länderpunkte zu machen. Der erste Punkt sollte am Freitag fallen. Es ging um 6 Uhr morgens los und wir kamen bis zum Ende der Autobahn hervorragend durch. Erst ab Lindau wurde es nervend, denn dieser hässliche Bodensee ist bekanntlich total zersiedelt. Somit sind die Straßen auch so überfüllt, dass zwischen Deutschland und Österreich teilweise nur im Schritttempo gefahren werden kann. Stoßstange an Stoßstange bis weit ins südöstliche Nachbarland hinein, doch je näher man Feldkirch kam, umso besser wurde es. Wir durchfuhren auch Dornbirn, eine abartig hässliche Stadt, die uns nur wegen Fußball interessierte. Doch dazu später mehr.
Zuerst fuhren wir bis Feldkirch, wo wir kurz vor 12 an der kleinen, aber perfekt erhaltenen, spektakulär gelegenen und deshalb absolut sehenswert Schattenburg am Rande des Ortes ankamen. Wir durften für nur 0,20€ das Auto zwei Stunden lang parken und besichtigten zuerst den Ort, der mit etlichen schönen mittelalterlichen Gebäuden und spektakulären Häusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert zu überzeugen weiß. Aber zurück zur Schattenburg, die man für 3€ (ermäßigt 2€) besichtigen kann. Die Kassenwärterin ist sehr freundlich, die Innenräume sind mit bis zu 400 Jahre alten Möbeln ausgestattet, mit Bildern und alten Klavieren, Ritterrüstungen und Heiligenfiguren bestückt. Der Blick aus den offenen Fenstern auf die Stadt, die in einem Talkessel liegt, ist fantastisch. Ein Teil der Räumlichkeiten - u.a. auch der Turm - sind leider (noch) nicht zugänglich. Die Kassiererin klagte uns über die Verzögerungen bei der Renovierung des Turms.
Die zweite Burg, die wir anschauten, war die Ruine Tosters, die am anderen Ende von Feldkirch liegt. Die letzten 500m muss man laufen, um den nicht mehr begehbaren Bergfried und die teils noch mehrere Meter hohen Mauern zu sehen. Die lebensgefährlichen Abbrüche sind gesichert, ebenso der Eingang zum Bergfried. Auch von Burg Tosters ist der Blick auf Feldkirch herrlich. Nicht so herrlich sind die Preise in der Pension Nofels, aber für österreichische Verhältnisse - Benzin ist billiger, Parken und Besichtigungen auch, aber Übernachtungen völlig überhöht - noch anständig. Geräumig und ordentlich eingerichtet - wie sich’s in Österreich gehört, muss ein Heiligenbild in jedes Zimmer - sind die Räumlichkeiten auch.
Wir ruhten uns eine Stunde lang aus und fuhren dann nach Altach, da das Spiel vom FC Dornbirn 1913 nicht auf der Birkenwiese in Dornbirn aufgrund von Bauarbeiten stattfand, sondern ins nahe gelegene Stadion Schnabelholz in Altach verlegten. Der Blick auf die Berge hinter dem stinklangweiligen, 0815-modernisierten Bau auf der grünen Wiese war eines der Highlights der Anlage. Für überdachte, frei wählbare Sitzplätze musste ich 11€, mein Vater 13€ abdrücken. Auf der Karte verbat eine Stadionordnung in einem Atemzug Waffen- und Feuerwerksbenutzung sowie Bild- und Tonaufnahmen, doch schien sich das 1. ohnehin nur auf Videos zu beziehen und 2. keine Sau zu interessieren. Die Ordner tasteten nicht einmal meine Tasche ab, die Tribüne fotografierte ich mit Ordner am Bildrand. Also gar nicht mal so unsympathisch - zumindest nicht so unfreundlich wie in Deutschland meistens - diese Sicherheitskräfte. Auch übers Stadionessen - u.a. Brezeln und Gespritzter - konnte man nicht klagen. Beklagen muss man sich nur über das Konzept der österreichischen Operetten- und Kommerzliga und deren - von den Einheimischen auch fleißig als „Fußballmafia“ betitelten - Verband. Die schießen da echt den Vogel ab! Die deutsche Bundesliga und der DFB sind - lässt man die hanebüchenen Unsummen, mit denen dort im Schatten Englands und Spaniens gezockt wird, einmal beiseite - echt noch anständig dagegen: bis in die untersten Spielklassen heißen die Vereine nach irgendwelchen Sponsoren und spielen in der Kreditinstitut XY- oder Sportwetten XYZ-Arena. Und das auch in fast allen anderen Sportarten! Selbst im Radball! Ob die da unten noch zu retten sind, kann ich nicht sagen, nur ist der Widerstand in der Fanszene - meistens natürlich von so radikalen Kaspern wie dem Anhang der neuen Austria ausgehend - um einiges größer, als in Deutschland, auch was Aktionen gegen zockende Blubberbrausehersteller angeht. Hoffnung, dass die Phase der sich hemmungslos im Sport in den Mittelpunkt stellenden marktwirtschaftlichen Interessen abklingt, besteht erst innerhalb der nächsten Jahrzehnte, wenn die Konsumenten eventuell genug haben von familiengerechten, lärmfreien Events in Allseater-Arenen. Da hilft halt nur ein Boykott des (Profi-)Sports, wenn er zu widerwärtige Formen annimmt. Mein erster Spielbesuch in Österreich wird also ganz sicher der letzte sein.
Das Spiel war etwas besser als ein Durchschnittsspiel der mit der Ersten Liga vergleichbaren deutschen Regionalliga. Es ging sofort mit Druck des Gastvereins, der auf den völlig hirnverbrannten Sponsorennamen „Fernwärme“ hört, los. Dornbirns Abwehr geriet ins Wanken und eine Notbremse im Strafraum wurde mit Gelb und Foulelfmeter gegen Dornbirn bestraft. Weiß nicht, was die Stachelfrüchte sich da beklagt haben. Der Wiener Bozkurt verwandelte sicher. Die nächsten 40 Minuten waren halbwegs passabel, doch auch beste Möglichkeiten wurden bis zur 45. ausgelassen. In der letzten Minute vor der Pause spielte Dornbirn, die mittlerweile gleichwertig waren, aber in Sachen gelbe Karten vom Schiri ungleich, soll heißen: schlechter, behandelt wurden, wunderbar den Ausgleich heraus. Nach der Pause wurden die mehr oder wenige Hausherren sogar stärker. Nach einigen vergeben Chancen hämmerte ein Deutscher den Ball an den Innenpfosten aus 20m ins Tor. Dieser erste Saisonsieg im fünften Spiel sollte aber erst nach 24 Minuten zittern perfekt werden, denn nach dem 2:1 spielte der älteste Fußballverein Österreichs wieder mehr aufs Dornbirner Tor. Zwei Lattentreffer und etliche Kleinchancen standen zwei Kleinchancen und einem gnadenlos schlecht vergebenen Konter gegenüber. 2:1 war am Ende ganz O.K. und wir gingen erst einmal in einem guten indisch-chinesischen Restaurant in Feldkirch essen und mussten dann Motoröl nachfüllen: da haben wir in knapp 1.000 Kilometern doch glatt einen Liter Öl weggeballert! Wieso der Wagen aber auch im höchsten Gang bei 190 km/h Spitze bis fast in den roten Drehzahlbereich schießt, ist mir ein Rätsel. In der Pension zurück, bereiteten wir uns auf die Tour ins benachbarte Fürstentum vor.

Statistik: Ground Nr. 336 (ein neuer Ground; diese Saison: 5 neue) Sportveranstaltung Nr. 864 (diese Saison: 6) Tageskilometer: 650 (Auto) Saisonkilometer: 2.460 (2.320 Auto, 140 Fahrrad, 0 Flugzeug, 0 öffentliche Verkehrsmittel) Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 52 Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 158 Fotos unter: Stadt und Burgen Feldkirch Spiel Dornbirn - Vienna Der Elfmeter von Vienna

Montag, 1. Juni 2009

WE149 I: Feiertagsfahrt in den Raum Weimar: von nervigen Ausflüglern und cholerischen Fußballpräsidenten

SV 70 Tonndorf 2:1 FC Empor Weimar II
Montag, 1. Juni 2009 - Anstoßzeit 15.00
Kreisliga Weimarer Land (9. Liga, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 2:1 nach 91 Min. (45/46) - Halbzeit 1:0
Tore: 1:0 13. (Nr. 7), 1:1 56. Elfmeter (Nr. 10), 2:1 60. (Nr. 10)
Verwarnungen: 1x Tonndorf, 4x Weimar
Platzverweise: keine
Sportplatz: Schlossberg Stadion (Kap. 1.000)
Zuschauer: 50 (10 Gästefans)
Spielqualität: 7,0/10 (Gutes Spiel)
Sightseeingtour: 5,0/10 (Nichts Besonderes)

Montagsspiel in der Kreisliga. Natürlich war das nur aufgrund des Pfingstmontags möglich und derlei Spiele waren selbst an dem Tag rar. Doch im thüringischen Tonndorf, auf halbem Wege zwischen Erfurt und Weimar, gab es ein solches Spiel.
Die Anreise gestaltete sich noch schlimmer als befürchtet. Während der Zug, der uns von Merseburg nach Weimar brachte, fast völlig leer war, stürmten alle Langschläfer von jungen Eltern samt Kleinkindern den Zug Weimar - Kranichfeld. Wenn man da vor der Endstelle - wir z.B. in Bad Berka - aussteigen wollte, musste man schon zügig die Räder kreuz und quer schieben oder gar werfen. Da weis man nicht, über wen man sich als sportlicher Fahrer mehr ärgern soll: die scheiß Bahn, die bei einer überfrequentierten Strecke nur einen Schienenbus einsetzt, oder diese Sorte Radfahrer, die nur mit dem Rad unterwegs sind, weil es ja viel umweltschonender ist, und dann auch noch die Radwege zu viert nebeneinander schleichend verstopfen.
Das nächste, worüber wir uns dann ärgern konnten war die hässliche „Stadt“ Bad Berka mit ihren schlechten Beschilderungen. In dem Kaff gibt es eigentlich nichts zu sehen. Und wie wir bald noch verstärkt feststellen mussten, ist die Beschilderung in der ganzen Gegend südlich von Weimar auf einem Niveau, das man sonst vielleicht im Nahen Osten vorfindet. Die Straßen sind übrigens auch so, wie man sie sonst nur im hintersten Nordost-Syrien findet. Mit dem Fahrrad natürlich zum Kotzen, so was macht nur mit dem Auto Spaß!
Was mit dem Auto nicht unbedingt Spaß macht, ist die Brücke in Buchfart, die unser nächster Punkt war. Eine überdachte, mittelalterliche Holzbrücke ist noch vor der Kirche und der Höhlenburg, die wir ein anderes Mal besuchen werden, die Hauptsehenswürdigkeit des kleinen Ortes. Dort quetschten sich Sonntagsfahrer und verhinderte Raser zusammen mit Motorradfahrern hindurch, die sich durch absichtliches Aufheulen lassen des Motors im Brückenkörper und ähnlichem Schwachsinn hervortaten. Bei gutem Wetter kommen diese zum Fahrradfahren zu schwachen und zum Auto fahren zu blöden leider jedes Wochenende heraus. Für Auto- wie Radfahrer eine echte Plage.
Weiter ging es durch wenig sehenswerte Käffer, die ab und an mal eine schöne Kirche vorweisen konnten - Oettern und Mechelroda seien hier genannt - über katastrophal heruntergekommene Straßen - die Weimarer Kreisverwaltung hat echt nur Geld in die Stadt Weimar gepumpt, die umliegenden Orte und deren Infrastruktur hemmungslos vernachlässigt, obwohl Ausflügler- und Touristenhorden vor allem sommers diese Gegend mit ihrem Besuch „beehren“ - nach Blankenhain. Eine hässliche Kleinstadt mit schönem Kern. Der schönste Teil des Kerns ist natürlich das hervorragend sanierte Schloss. Nach kurzem Herumlaufen im Innenhof fuhren wir mit einem Abstecher nach Krakendorf - eigentlich nur des Namens wegen, eine schöne Kirche haben die da übrigens! - nach Tannroda. Dort gibt es eine Burg, deren Bergfried hervorragend restauriert, deren Unterburg als Ferienheim benutz wird und deren Oberburg fast völlig verfallen ist. Die danebenliegende Kirche sah auch ganz interessant aus, aber diese war genauso geschlossen, wie der Bergfried. Ein Armutszeugnis für diesen Kreis, dass man die Kirchen und gesicherten Burgen nicht regelmäßig besichtigen kann. Touristisch ist die Gegend eigentlich das Letzte. Unverständlich, wie viele Leute da trotzdem herumgurken.
Der nächste Ort, wo ich etwas fotografierte, war München. Nein, nicht die bayrische Landeshauptstadt, ein Ortsteil von Bad Berka heißt so. Horden von Ausflüglern fielen im dortigen Gasthof ein. Fotografiert habe ich übrigens nur das Ortsschild.
In Tonndorf sparten wir uns den Weg zum Schloss hoch - da es in Privatbesitz ist, kann man eh nur ans Tor - und fuhren über die Kirche gleich zum Fußballplatz. War ja dann auch nur noch eine Viertelstunde bis Anpfiff, weswegen wir gleich schon mal Fischbrötchen und Brause im Sportplatzkiosk abfassten.
Somit also zurück zum Ausgangspunkt: Montagsspiel! Dieses ging auch gleich besser los, als so manches 2. Bundesliga-Montagsspiel, was beim Deutschen Werbe Fernsehen während der Dauerwerbe- und Pokersendungen zwischenzeitlich übertragen wird. Nach mehreren vergebenen Chancen erzielte Tonndorf das 1:0. Empor Weimar fiel nur durch zwei Sachen auf: Die Spieler damit, die schnell kombinierenden Tonndorfer zu foulen und der Präsident fiel auf, weil er andauernd am meckern war. Und auf welchem Niveau! Selbst die Zuschauer nahmen sich so was nicht heraus, dauernd - auch völlig unangebracht - über den Schiedsrichter zu meckern. Echt tolles Aushängeschild für den Verein Empor, wenn der unsympathische Schreihals bei Kreisligaspielen der 2. Mannschaft am Spielfeldrand herumsteht und motzt.
In der Halbzeit schiss der cholerische Präsident dann noch die Spieler zusammen, von wegen es sei zum Kotzen, dass sie am Vorabend noch saufen würden und dann am nächsten Tag ihren Klassenerhalt aufs Spiel setzten. „Das ist doch eine Frechheit, was ihr da vorne anbietet!“ bekamen sie - das mal ausnahmsweise nicht zu Unrecht - zu hören aufgrund ihrer wenigen Chancen, die sie dann auch noch kläglich vergaben.
Wie auch immer, den Rest der Halbzeit nutzte ich zum Essen der 2€ teuren, aber auch sehr langen und guten Bockwürste.
In der zweiten Halbzeit wurde es dann besser aus Sicht der Gäste. Jetzt hatte auch Empor gute Chancen. Nach 11 Minuten bekamen sie dann als Belohnung einen Elfmeter vom bis dato sicheren Schiedsrichter geschenkt, der sicher verwandelt wurde. Doch nur vier Minuten später spielte ein Tonndorfer einen Freistoß genial um die Abwehrmauer, die im übrigen sicherlich nicht mehr als 6,50m vom Freistoßpunkt entfernt stand und nicht 9,15m, sodass die Hausherren gleich wieder in Führung gingen.
Diese Führung hielten sie bis zum Abpfiff und zwar keineswegs durch Ergebnisverwaltung, sondern mit offensivem, schönen Fußball, der leider an der Chancenverwertung zu wünschen übrig ließ. Empor erzielte in der 89. dann fast noch den Ausgleich, aber wie gesagt: 2-1 war dann der Endstand.
Wir improvisierten dann auf dem Rückweg, da wir in Tonndorf ein Hinweisschild nach Erfurt sahen. Anstatt nach Kranichfeld, dort in den Schienenbus und mit Umsteigen in Weimar nach Merseburg, fuhren wir nach Erfurt, stiegen dort - gerade noch rechtzeitig ankommend - in den Zug und kamen von dort mit Fahrräder umpacken in Weimar ohne Umstieg nach Merseburg. Räder umpacken übrigens deshalb, da uns der Schaffner auf eine Plattform schickte, da die beiden Fahrradabteile zu voll waren. In Weimar schickte er uns dann ins Abteil, da viele ausgestiegen waren. In Naumburg wurde der Zug dann natürlich wieder voll zugestellt von Schönwetterradlern. Aber der ausgesprochen sinnvoll und locker handelnde Schaffner hielt immerhin die Deppen mit großen Rucksäcken davon ab, ins Fahrradabteil zu rammeln. Gestört hat er sich auch weder an Fahrrädern in Gängen, noch an Gepäck auf dem Boden. Wirklich selten, dass man mal cooles und freundliches Personal bei diesem scheiß Unternehmen hat.
In Merseburg kamen wir dann gerade so raus aus dem überfüllten und zugestellten Abteil. Typisch Feiertag eben!
Statistik:
Ground Nr. 317 (neuer Ground; diese Saison: 87 neue)
Sportveranstaltung Nr. 816 (diese Saison: 183)
Tageskilometer: 255 (180 Bahn, 65 Rad)
Saisonkilometer: 25.250 (12.810 Auto; 4.860 Öffentliche Verkehrsmittel; 4.620 Fahrrad; 2.960 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 23
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 149

Fotos unter:
Sehenswürdigkeiten

Spiel

Samstag, 21. März 2009

WE138I: Unerfreuliche Ergebnisse auf dem Kunstrasen in Leuna

TSV Leuna II 1:4 SV Merseburg 99 II
Samstag, 21.März 2009 - Anstoßzeit 12.30
Kreisoberliga (9. Liga, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 1:4 nach 91 Min. (45/46) - Halbzeit 1:2
Tore: 0:1 24. Horenburg, 1:1 28. Rene Schmidt (Elfmeter), 1:2 39. Pohl, 1:3 55. Pohl, 1:4 65. Immig
Verwarnungen: Steffen Schmidt (TSV) und Specht (SV 99)
Platzverweise: keine
Stadion: Kunstrasenplatz Stadion des Friedens (Kap. 3.000, davon 120 Sitzplätze)
Zuschauer: 25 (5 Gästefans)
Spielqualität: 1,5/10 (ganz schwach)

TSV Leuna 2:3 FC Markwerben
Samstag, 21.März 2009 - Anstoßzeit 15.00
Landesklasse Staffel 9 (8. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 2:3 nach 93 Min. (47/46) - Halbzeit 1:2
Tore: 1:0 7. Prorok, 1:1 36. Schmeißer, 1:2 45. Hartmann, 2:2 54. Nino Hammerschmidt, 2:3 62. Weber
Verwarnungen: Nino Hammerschmidt (TSV), Eberhardt, Benndorf, Beyer (alle drei FC)
Platzverweise: keine
Besondere Vorkommnisse: Nino Hammerschmidt verscheißt Elfmeter in 74. Minute
Stadion: Kunstrasenplatz Stadion des Friedens (Kap. 3.000, davon 120 Sitzplätze)
Zuschauer: 90 (2 Gästefans)
Spielqualität: 5,5/10 (durchschnittlich)
Nachdem wir innerhalb von 20 Minuten in Leuna waren, fiel gleich an der Kasse die Bemerkung, dass beide Spiele heute auf dem Kunstrasen ausgetragen werden würden. Dass der Kunstrasen - Zitat Gisbert - „votz-trocken“ ist und somit die Verletzungsgefahr enorm hoch, interessierte den Wichtigtuer vom Dienst - will mal keinen Namen nennen - aber nicht. Der hervorragend bespielbare Hauptplatz wurde mit der Begründung, dass man ihn noch bis April schonen wolle, gesperrt.

Das erste der beiden Spiele stand also schon unter einem schlechten Vorzeichen, zudem die beiden Teams ja auch in der Kreisoberliga weit hinten in der Tabelle zu finden waren. Vorweg: Leuna II war auf dem Niveau eines Freitagabendfreizeitteams und die Zweite von SV Merseburg 99 maximal 2. Kreisklasse. Nach 18 Minuten haben diese beiden völlig unbedarft und langweilig agierenden Mannschaften eine erste Torchance zustande bekommen. Sechs Minuten später stolperte 99 sogar den ersten Treffer rein. Ein Elfmetergeschenk, das der teils schwache Schiri wenige Minuten später an Leuna vergab, wurde von Rene angenommen. Kurz darauf fiel das 1:2 für 99.
In der zweiten Halbzeit sahen die wenigen Zuschauer, von denen fünf für 99 waren - ua. ein nichteinsatzfähiger Spieler, der es sich nicht nehmen lies, immer wieder den Linienrichter zu belappen -, dann ein paar wenige sehenswerte Spielszenen. Unter anderem folgten noch zwei Tore der Gäste.

Im zweiten Spiel sah es für meine Leunaer schon bedeutsam besser aus. Nach nur sieben Minuten ein Treffer von Prorok. Allerdings glichen die Markwerbener nach 36 Minuten aus. Ein klarer Elfmeter wurde den Leunaern dann kurz darauf verwährt. Der Schiri, der von einer hübschen Linienrichterin und einem etwas übergewichtigen Linienrichter assistiert wurde, übersah in der 43. dann ein klares Handspiel des auffälligen Gästekapitäns. Der nahm den Ball mit der Faust mit und zimmerte ihn ins Tor. „Danke“ auch an den übergewichtigen Linienrichter, der den Schiri darauf aufmerksam machen hätte können - war ja nah genug dran!
Der Pausenstand ließ schon Schlimmes vermuten, doch Leuna glich nach 54 Minuten mit einem tollen Volleydirektschuss aus 25m unter die Torlatte aus. Nino Hammerschmidt mal wieder! In der 62. dann wieder ein Konter und 2:3 für Markwerben. Unmutsbekundungen einer Gruppe Minderjähriger war dann ein Böllerwurf in den Eingangsbereich Karl-Barth-Straße. Aber selbst unser 1-Mann-Ordnungsdienst machte nichts weiter.
Noch etliche vergebene Chancen und sogar ein vergebenes Elfmetergeschenk für Leuna später und die Niederlage war perfekt. So dürfte aber auch endlich das Thema Aufstieg erledigt sein. Wenn man gegen eine mittelmäßige Tretermannschaft wie Markwerben nicht gewinnen kann, dann sollte man auch gar nicht versuchen in die Landesliga aufzusteigen.

Zusammenfassend gesagt: ich habe schon bessere Spiele der ersten Mannschaft des TSV Leuna gesehen. Ein solches besseres Spiel ist sicherlich wieder beim nächsten Mal zu erwarten, denn auch eine eigentlich attraktiv und gut spielende Mannschaft agiert manchmal nicht gut.
Auf dem Heimweg kamen wir dann an zwei Dauerärgernissen vorbei. Wann mal endlich jemand diesem Vollpfosten, der in der Merseburger Straße vorm von Leuna kommend drittletzten Haus vor der Rössener Brücke, den Spiegel abfährt! Stellt sich immer auf den Radstreifen und dann auch noch ein paar Zentimeter in die Autofahrbahn hinein. Und dann auch noch der aggressive Drecksköter in dem Verschlag in der Brückenstraße...

Statistik:
Ground Nr. 286 (kein neuer Ground; diese Saison: 56 neue)
Sportveranstaltung Nr. 770 und 771 (diese Saison: 138)
Tageskilometer: 10 per Fahrrad
Saisonkilometer: 18.550; genauer. 9.270 Auto/ 3.290 Rad/ 3.030 Zug/ 2,960 Flugzeug
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 7
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 138

Fotos unter:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090321%20TSV%20LEUNA%20II%201-4%20SV99%20II%20u%20I%202-3%20Markwerben/

Sonntag, 12. Oktober 2008

WE115II: Den Unterklassigen um den Heimvorteil gebracht

Hallescher FC 4:0 SV Staßfurt 09
Sonntag, 12.Oktober 2008 - Anstoßzeit 13.00
Landespokal Sachsen Anhalt (Achtelfinale, 4. gegen 6. Liga)
Ergebnis: 4:0 nach 92 Min. (46/46) - Halbzeit 2:0
Tore: 1:0 34. Beck, 2:0 43. Kanitz, 3:0 73. Görke, 4:0 83. Finke
Verwarnungen: HFC: Kittler, Görke, Neubert/ SV09: Guntsch, Adam
Platzverweise: Keine
Stadion: Kurt-Wabbel-Stadion (Kap. 10.000, 3.000 Sitzplätze)
Zuschauer: 813 (ca. 30 Gästefans)
Spielqualität: 5,0/10 (Durchschnitt)

Ground Nr. 255 (kein neuer Ground; diese Saison: 25 neue)
Sportveranstaltung Nr. 679 (diese Saison: 46)
Tageskilometer: 35 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 7.860 (4.810 Auto, 1.760 öffentliche Verkehrsmittel, 1.290 Fahrrad)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 92
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 115

Vorm Spiel:
Eine Woche vor Austragung der als SV Staßfurt 09 gegen Hallescher FC angesetzten Partie schiss sich die Staßfurter Polizei in die Hose. Uns war es zwar schon recht, da der Weg kürzer war, doch eigentlich wollten wir ja nach dem Spiel in den Staßfurter Zoo... Na ja egal, der Sicherheitswahn brachte den Verbandsligisten um sein Heimrecht gegen den Regionalligisten.
Mit dem Rad fuhren wir - zum ersten Mal in dieser Saison - zum Kurt-Wabbel-Stadion, einem der schönsten deutschen Stadien, was jedoch bald sein Gesicht verlieren wird. Was es schon verloren hat, sind die Radständer.
Neu ist dafür eine Gedenktafel am Fanprojekt, da einer seiner wichtigsten Mitarbeiter vor kurzem grundlos von einem russland-deutschen, mehrfach schon auffälligen Kriminellen ermordet wurde. Nicht der erste Fall der Art im Stadtteil Silberhöhe, der als die am wenigsten erstrebenswerte Wohngegend der Saalestadt gilt.
Nachdem man den leider üblichen Preis von 7€ für Stehplätze an der Kasse entrichtet hat, wurde man noch ewig von den Ordnern festgehalten. Schon stark, wenn man einem Ordner erst sagen muss, dass man bei 20 Ordnern und vier am Einlass wartenden Fans, doch ruhig mal wenigstens zwei Leute gleichzeitig abfertigen könnte. Als Ordner sollten man ja nun nicht nur Karten abreißen können...
Besondere Schikanen blieben aber aus.

Das Spiel:
Vom Anpfiff weg war der Hallesche FC überlegen. Staßfurt kam in den ersten 30 Minuten der Partie zu einigen Chancen - innerhalb dieser Zeit erzielte Halle zwei Abseitstore, die aberkannt wurden - doch dann nie wieder.
Nach einer halben Stunde machte der HFC etwas aus seinen Chancen, erzielte also das 1:0. Nur kurz darauf machten sie ein weiteres reguläres Tor.
In der zweiten Halbzeit brauchten sie eine Weile um in Fahrt zu kommen. Doch nach wirklich guten zehn Minuten (73. bis 83.) stand es verdientermaßen 4:0.

Zuschauer:
813 waren gekommen, knapp 30 davon aus Staßfurt, die sich außer dem komischen Opa mit Enkel und Frau neben mir fast alle sinnvollerweise im Gästesektor positionierten. Zu hören war von denen allerdings nichts. Auch nur wenig war von den Hallensern zu hören, die aber immerhin - nachdem Stadt und Verein ihr schwachsinniges Doppelhalterverbot zeitweilig aufgehoben haben - eine optische Aktion setzten. Man behauptete mit einem Banner - auch nicht wirklich falsch, diese Aussage - dass die Kurve nur ohne Verbote lebe und präsentierte einige der gefährlichen Wurfgeschosse und potentiellen Mordwaffen: Doppelhalter. Problem an der halleschen Kurve: da sind 50-100 Leute, die dauernd anfeuern - und 200 stehen drum herum und kriegen nicht die Fresse auf. Der Rest des Stadions so wie so nicht, wenn man mal von Beschwerden über die Schiris absieht, wie sie der Neonazi hinter mir getätigt hat: ,,Ey geh doch heeme du scheiß Votze! Dreckscher Polacke, ey!''.

Eintritt und Catering:
7€ für einen Stehplatz ist zwar Standard und geht wohl leider nicht geringer, ist aber nur bedingt akzeptabel. Absolut gar nicht akzeptabel ist das Catering. Fischbrötchen, Bockwurst, Bier, Fanta, Sprite, Cola. Bei Ligaspielen gibt es wohl deutlich mehr, doch wohl auch nur zu skandalösen fast-Bundesligapreisen wie 2,50€ für eine allenfalls durchschnittliche Bockwurst. Also wer solche Preise macht, gehört lebenslang vom Sport ausgeschlossen!

Schiedsrichter:
Das Schiedsrichtergespann aus Magdeburg leitete souverän und korrekt die Partie. Nervend war nur, dass sie die ohnehin schon lächerliche Bundesligarichtlinie in Sachen Torwartangriff konsequent pfiffen. Da braucht man nur einen Meter neben dem Torwart herumzustehen und schon ist das ein Angriff auf den Torhüter.

Nach dem Spiel:
Nachdem man ein Bild vom schlechten Zusammenhalt der Szene bekam: da pöbelte ein Saalefrontler einem Normalo hinterher - muss ja nun echt nicht sein, auch wenn diese als einzige Stimmungsmacher ruhig eine Sonderstellung bekommen können - fuhren wir zügig nach Hause.

Mehr Fotos unter:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/081012%20Hallescher%20FC%204-0%20SV%2009%20Stassfurt%20-%20Pokal/