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Montag, 23. August 2010

W212II: Staßfurt, Tag II; Von 0:3 auf 6:3 auf dem Sportplatz des Heiligen Georg

SV Sankt Georg Hecklingen 6:3 SV Blau-Weiß Pretzien
Samstag, 21. August 2010 – Anstoß 15.00
Kreisliga Salzland, Staffel Nord (10. Liga, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 6:3 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit 2:3
Tore: 0:1 21. (Nr. 10), 0:2 22. (Nr. 11), 0:3 41. (Nr. ?), 1:3 43. (Nr. 9), 2:3 45. (Nr. ?), 3:3 51. (Nr. 7, Elfmeter), 4:3 66. (Nr. 7, Elfmeter), 5:3 67. (Nr. 7), 6:3 89. (Nr. 14)
Verwarnungen: 1x Hecklingen, 4x Pretzien (davon 1x Gelb-Rot)
Platzverweise: Nr. 7 (Pretzien, 65. Zeitspiel + 65. Foulspiel)
Spielort: Sportplatz Sankt Georg Hecklingen (Kap. 1.000, davon 30 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 40 (keine Gästefans)
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Sehr lahmer Beginn, danach wenigstens viele Tore)
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Photos and English version:
Football match: St. Georg Hecklingen vs. Blau-Weiß Pretzien
Churches and Palaces around Staßfurt: Gänsefurt, Hohenerxleben, Hecklingen

Der zweite Tag in Staßfurt hielt eine weitere Radtour bereit: erst ging es für meine Freundin und mich nach Hohenerxleben – das dortige Schloss mit der angrenzenden Kirche und der Grabstätte der Adelsfamilie von Krosigk ist mittlerweile fast komplett saniert und vor allem der Innenhof mit dem Turm sowie die Seite zum Reitplatz hin, die auf dem Hügel thront, sind sehenswert – und dann nach Hecklingen. Dort gab es erst Verwandtenbesuch und dann Altstadtbesichtigung. Das Schloss ist wenig spektakulär, aber komplett saniert, was jedoch teils verpfuscht wirkt (Feuerleiter auf der Eingangsseite?!) und die danebenliegende Basilika „St. Georg und St. Pankratius“ aus der romanischen Stilepoche war wegen einer Hochzeit nicht zu besichtigen. Der Kirchenbau lässt sich aber auch von Außen sehen. Halbwegs erwähnenswert sind das Rathaus und das St. Georgs Fries über der Sparkassentür.

Der Heilige Georg spielt in Hecklingen eine große historische Rolle. Der Fußballverein ist einer der ganz wenigen in Deutschland, der nach einem Heiligen benannt ist und Sankt Georg ist auch im Namen der Sportanlage betont. Der Sportplatz ist leider ziemlich gesichtslos: auf der einen Seite ein Hügel im Hintergrund, davor das schlichte Vereinsheim mit Wappen und Schriftzug und eine überdachte Bankreihe, gegenüber ein paar Bäume, dahinter ein staubiger Weg und einfache Mehrfamilienhäuser, vor denen ein fast völlig verlandeter Bach Mückengeschwader anziehend in einer viel zu groß wirkenden Betoneinfassung entlang rinnt und hinter den Toren liegen zwei Nebenplätze (Rasengroßfeld und Hartplatzkleinfeld) die ebenso „einladend“ sind wie der Hauptplatz – hohe Zäune und mehrere Verbotsschilder, die an den Nebenplätzen völlig bescheuert sind, verwähren den Nichtmitgliedern den Zutritt.
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Der Eintritt fürs Spiel war mit 2€ normal, aber eben nicht so angemessen, wie 1€ wäre, den man z.B. in Leipzig verlangt. Das Niveau des Spiels war anfangs leider wie befürchtet: der Salzlandkreis zählt wirklich nicht zu den Kreisen, wo es viele spielstarke Amateurmannschaften gibt – deshalb gucke ich da auch kaum, obwohl man mit Hopperticket und Fahrrad gute Touren machen könnte. Aber landschaftlich ist der Kreis ja eh nicht der Bringer und Sehenswürdigkeiten gibt es auch nicht mehr als im Saalekreis. Wie auch immer: Hecklingen war erst besser, jedoch völlig unfähig auch nur einen richtigen Schuss aufs Tor zu bringen und Pretzien ging mit drei Chancen 0:3 in Führung. Nach dem 0:3 kam das Spiel noch in den letzten Minuten vor der Pause in Fahrt, da den Hecklingern jetzt völlig überraschend zwei schöne Tore gelangen.

Nach der Pause dann eine erhebliche Besserung im Spielniveau: das lahme Tempo wurde auf mittel erhöht und die nach wie vor auch für Kreisliga mäßige Technik durch gute Torszenen wettgemacht. Pretzien war nun völlig abgemeldet und konnte erst in der Schlussphase wieder das Tor der unter dem Schutze St. Georgs spielenden Heimmannschaft attackieren. Doch da war es schon zu spät, denn ein Hattrick des Siebeners, der in zwei Elfmetern und einem Tor aus dem Spiel heraus innerhalb von 16 Minuten erfolgreich war, hatte das Spiel auf 5:3 gedreht. Nach dem Ausgleich musste Pretzien zudem mit 10 Mann auskommen, da einer ihrer Spieler das Kunststück fertig brachte, innerhalb von 20 Sekunden zwei gelbe Karten zu bekommen – und das für zwei völlig verschiedene Regelverstöße zwischen denen auch 50 Meter Laufweg lagen.
In der 90. wurde noch ein Schuss aus Nahdistanz zum 6:3 versenkt.

Das Spiel war schon allein wegen des Spielverlaufs ein höheres Zuschaueraufkommen wert, doch in der durch Eingemeindungen auf mehr als 7.000 Einwohner kommenden Landstadt, hatten nur knapp 40 Leute Lust, zwei Stunden des sonnigen Samstags am Fußballplatz guckend zu verbringen. Klar sind die Zahlen beim Amateurfußball in den letzten 20 Jahren leider in ganz Deutschland deutlich zurückgegangen, aber Fußball boomt wieder, sodass völlig unverständlich ist, wieso noch nicht einmal trotz spielfrei die Spieler von Jugendmannschaften der Umgebung zuschauen. Auch wenn das Eine mangels Alternativen nicht mit dem Anderen zu tun haben kann: nicht nur das Spielniveau ist im Salzlandkreis (zumindest etwas) schlechter als in anderen Landkreisen, deren Amateurligen ich verfolge, sondern auch die Zuschauerzahlen.
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Statistik:
Ground Nr. 458 (ein neuer Ground; diese Saison: 8 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.049 (diese Saison: 11)
Tageskilometer: 20 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 3.030 (2.150 Auto/ 540 Fahrrad/ 340 Bahn, Bus, Tram/ weniger als 10 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 39
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 212

W212I: Staßfurt, Tag I; Tierpark, Gänsefurther Schloss

Photos and English version:
STASSFURT ZOO
Gänsefurth, Hohenerxleben, Hecklingen

Das gute Wetter passte zu dem schönen Anlass, meine Freundin mal in ihrer Heimatstadt zu besuchen. Mit der Bahn ist man von Merseburg über Halle und Sandersleben in der dreifachen Zeit, wie wenn man mit dem Auto fährt, in Staßfurt. Und billiger ist es auch nicht. Aber mangels eigener Karre, fuhr ich natürlich mit der Bahn.
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Wir machten eine Radtour, die uns über die Innenstadt Staßfurts – Stadtsee, Stadtbefestigung und die Kirchen kannte ich schon von Besuchen beim SV Staßfurt 09 zwischen 2003 und 2008 – zum Tierpark führte. Dort hat sich im Vergleich mit meinem Besuch 2004 so einiges getan: jetzt gibt es neben einheimischen Tieren auch diverse Vögel und Affen zu sehen. Für nur 1€ Eintritt kann man anderthalb bis zwei Stunden dort locker zu bringen. Staßfurt ist übrigens der einzige Zoo, den ich kennen, der noch Fotografiergebühr (auch 1€) verlangt: das gibt’s in Deutschland seit Jahren nirgendwo mehr, aber so lange der Preis so im Rahmen ist, ist das O.K. Der Besuch im Tierpark lohnt sich aber auf alle Fälle, während andere Ecken der eigentlichen Stadt Staßfurts wenig sehenswert sind.
Nach dem Tierpark schauten wir uns noch Schloss Gänsefurth, was derzeit leider eine Investruine ist, an. Vor allem die Wappen über den beiden Türen (u.a. Embleme der Adelsfamilie von Trotha, die mit dem Merseburger Schloss einen um Längen spektakuläreren und schöneren Bau besaßen) und der zugewucherte Turm sind die Highlights der Anlage. Meine Freundin zeigte mir bei der Tour dann auch die Ecken am Rande der Stadt Staßfurt, die ich nicht kannte: dass es bereits am Stadtrand so idyllisch wie auch ländlich ist, war mir bei meinen Fußballfahrten der letzten Jahre dort gar nicht aufgefallen.
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Statistik:
Tageskilometer: 110 (80 Bahn, 30 Fahrrad)
Saisonkilometer: 3.010 (2.150 Auto/ 520 Fahrrad/ 340 Bahn, Bus, Tram/ weniger als 10 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)

Sonntag, 12. Oktober 2008

WE115II: Den Unterklassigen um den Heimvorteil gebracht

Hallescher FC 4:0 SV Staßfurt 09
Sonntag, 12.Oktober 2008 - Anstoßzeit 13.00
Landespokal Sachsen Anhalt (Achtelfinale, 4. gegen 6. Liga)
Ergebnis: 4:0 nach 92 Min. (46/46) - Halbzeit 2:0
Tore: 1:0 34. Beck, 2:0 43. Kanitz, 3:0 73. Görke, 4:0 83. Finke
Verwarnungen: HFC: Kittler, Görke, Neubert/ SV09: Guntsch, Adam
Platzverweise: Keine
Stadion: Kurt-Wabbel-Stadion (Kap. 10.000, 3.000 Sitzplätze)
Zuschauer: 813 (ca. 30 Gästefans)
Spielqualität: 5,0/10 (Durchschnitt)

Ground Nr. 255 (kein neuer Ground; diese Saison: 25 neue)
Sportveranstaltung Nr. 679 (diese Saison: 46)
Tageskilometer: 35 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 7.860 (4.810 Auto, 1.760 öffentliche Verkehrsmittel, 1.290 Fahrrad)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 92
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 115

Vorm Spiel:
Eine Woche vor Austragung der als SV Staßfurt 09 gegen Hallescher FC angesetzten Partie schiss sich die Staßfurter Polizei in die Hose. Uns war es zwar schon recht, da der Weg kürzer war, doch eigentlich wollten wir ja nach dem Spiel in den Staßfurter Zoo... Na ja egal, der Sicherheitswahn brachte den Verbandsligisten um sein Heimrecht gegen den Regionalligisten.
Mit dem Rad fuhren wir - zum ersten Mal in dieser Saison - zum Kurt-Wabbel-Stadion, einem der schönsten deutschen Stadien, was jedoch bald sein Gesicht verlieren wird. Was es schon verloren hat, sind die Radständer.
Neu ist dafür eine Gedenktafel am Fanprojekt, da einer seiner wichtigsten Mitarbeiter vor kurzem grundlos von einem russland-deutschen, mehrfach schon auffälligen Kriminellen ermordet wurde. Nicht der erste Fall der Art im Stadtteil Silberhöhe, der als die am wenigsten erstrebenswerte Wohngegend der Saalestadt gilt.
Nachdem man den leider üblichen Preis von 7€ für Stehplätze an der Kasse entrichtet hat, wurde man noch ewig von den Ordnern festgehalten. Schon stark, wenn man einem Ordner erst sagen muss, dass man bei 20 Ordnern und vier am Einlass wartenden Fans, doch ruhig mal wenigstens zwei Leute gleichzeitig abfertigen könnte. Als Ordner sollten man ja nun nicht nur Karten abreißen können...
Besondere Schikanen blieben aber aus.

Das Spiel:
Vom Anpfiff weg war der Hallesche FC überlegen. Staßfurt kam in den ersten 30 Minuten der Partie zu einigen Chancen - innerhalb dieser Zeit erzielte Halle zwei Abseitstore, die aberkannt wurden - doch dann nie wieder.
Nach einer halben Stunde machte der HFC etwas aus seinen Chancen, erzielte also das 1:0. Nur kurz darauf machten sie ein weiteres reguläres Tor.
In der zweiten Halbzeit brauchten sie eine Weile um in Fahrt zu kommen. Doch nach wirklich guten zehn Minuten (73. bis 83.) stand es verdientermaßen 4:0.

Zuschauer:
813 waren gekommen, knapp 30 davon aus Staßfurt, die sich außer dem komischen Opa mit Enkel und Frau neben mir fast alle sinnvollerweise im Gästesektor positionierten. Zu hören war von denen allerdings nichts. Auch nur wenig war von den Hallensern zu hören, die aber immerhin - nachdem Stadt und Verein ihr schwachsinniges Doppelhalterverbot zeitweilig aufgehoben haben - eine optische Aktion setzten. Man behauptete mit einem Banner - auch nicht wirklich falsch, diese Aussage - dass die Kurve nur ohne Verbote lebe und präsentierte einige der gefährlichen Wurfgeschosse und potentiellen Mordwaffen: Doppelhalter. Problem an der halleschen Kurve: da sind 50-100 Leute, die dauernd anfeuern - und 200 stehen drum herum und kriegen nicht die Fresse auf. Der Rest des Stadions so wie so nicht, wenn man mal von Beschwerden über die Schiris absieht, wie sie der Neonazi hinter mir getätigt hat: ,,Ey geh doch heeme du scheiß Votze! Dreckscher Polacke, ey!''.

Eintritt und Catering:
7€ für einen Stehplatz ist zwar Standard und geht wohl leider nicht geringer, ist aber nur bedingt akzeptabel. Absolut gar nicht akzeptabel ist das Catering. Fischbrötchen, Bockwurst, Bier, Fanta, Sprite, Cola. Bei Ligaspielen gibt es wohl deutlich mehr, doch wohl auch nur zu skandalösen fast-Bundesligapreisen wie 2,50€ für eine allenfalls durchschnittliche Bockwurst. Also wer solche Preise macht, gehört lebenslang vom Sport ausgeschlossen!

Schiedsrichter:
Das Schiedsrichtergespann aus Magdeburg leitete souverän und korrekt die Partie. Nervend war nur, dass sie die ohnehin schon lächerliche Bundesligarichtlinie in Sachen Torwartangriff konsequent pfiffen. Da braucht man nur einen Meter neben dem Torwart herumzustehen und schon ist das ein Angriff auf den Torhüter.

Nach dem Spiel:
Nachdem man ein Bild vom schlechten Zusammenhalt der Szene bekam: da pöbelte ein Saalefrontler einem Normalo hinterher - muss ja nun echt nicht sein, auch wenn diese als einzige Stimmungsmacher ruhig eine Sonderstellung bekommen können - fuhren wir zügig nach Hause.

Mehr Fotos unter:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/081012%20Hallescher%20FC%204-0%20SV%2009%20Stassfurt%20-%20Pokal/