Sonntag, 27. Juni 2010

W204III: Statt Public-Viewing schaut der Groundhopper Motoball!

MBC 70/90 Halle 2:4 SV Bergfried Leverkusen
Sonntag, 27. Juni 2010 - Anstoßzeit 15.30
1. Motoball-Bundesliga Nord
Ergebnis: 2:4 nach 80 Min. (4x20) - Viertel: 0:1, 0:2, 0:0, 2:1
Tore: 0:1 14. Obliers, 0:2 21. Obliers, 0:3 34. Grebe, 1:3 67. Hellwig, 1:4 75. Obliers, 2:4 80. Wochatz
Grüne Karten (2 Minuten): Wochatz (MBC)
Gelbe Karten (5 Minuten): Schwiebs (MBC), Häfner, Obliers, Sinn (SVB)
Platzverweise: keine
Besondere Vorkommnisse: Wochatz (MBC) schießt Elfmeter an die Latte, Elfmeter muss wegen Regelverstoß SVB wiederholt werden, Wochatz schießt Wiederholungsschuss vorbei
Sportanlage: Motoballplatz Bildungszentrum (Kap. 500 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 80 (keine Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Spiel war O.K. aber der Tabellenführer spielte außer in der Defensive gar nicht so toll wie er sollte)
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Photos and English Version: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157624370291212/detail/

Da Livesport vor Fernsehgucken geht, besuchten wir als zwei der diesmal nur 80 Zuschauer ein Spiel der Motoballbundesliga. Da wurde völlig stur und unflexibel darauf bestanden, das Spiel um 15 Uhr (schließlich wurde mal wieder 15.30 draus) anzupfeifen, obwohl Deutschland gegen England bei der Fußball-WM spielte. Aber immerhin gab es einen Fernseher und der Stadionsprecher sagte auch an, wenn was Wichtiges beim Fußball passierte. Zudem überraschte uns der Stadionsprecher mit einem lobenden Gruß an die Betreiber dieses Blogs.

In der Nordgruppe der ersten und einzigen Bundesliga führt Leverkusen mit acht Siegen und einer Niederlage. Halle hat den sechsten von acht Plätzen vorerst sicher, da der Rücktand auf Pattensen fünf und der Vorsprung auf Seelze vier Punkte beträgt. Letzter ist Kobra Malchin, die leider immer noch null Punkte haben. Dort spielte Halle in der Vorwoche und siegte mit 5:13.

Die Rollenverteilung eigentlich klar, nur merkte man das nach der kurzen Abtastphase nicht mehr. Halle hatte mehr Spielanteile, war feldüberlegen und hatte auch die besseren und zahlreicheren Chancen. Leider lies die Chancenverwertung zu wünschen übrig, was aber weniger an Unfähigkeit sondern vielmehr an der starken Defensive – insbesondere muss man hier den Leverkusener Torwart hervorheben! – lag. Nach einer knappen Viertelstunde nutzte Leverkusen eine seiner wenigen Möglichkeiten zum 0:1. Ein Kopfballtor – das ist ziemlich selten – des Goalgetters der Gäste war das! Nach der ersten Viertelpause ließ Halle leider nach. Leverkusen machte mehr Druck und erzielte zwei Tore. Kurz vor der Halbzeit erstarkte der MBC 70/90 allerdings wieder und bekam einen Elfmeter zugesprochen. In doppelter Überzahl mittlerweile, wurde leider ein Elfer vergeben und auch die Wiederholung (ein Leverkusener hatte sich zu früh in die Szene einmischen wollen, deshalb wurde der Lattentreffer nicht gezählt) landete nicht im Tor.

Die wenigen Minuten doppelte Überzahl in Hälfte zwei konnte der MBC leider auch nicht nutzen. Bis zur dritten und letzten Spielpause fiel sogar gar kein Treffer mehr. Nach über einer Stunde traf ein Hallenser dann endlich hoch verdient ins lange Eck. Doch das Spiel war nach dem 0:3 nach 34 Minuten quasi entschieden worden. Leverkusen setzte noch einen aus Nahdistanz drauf. Ein schöner Treffer in der Schlussminute schließlich, milderte das Ergebnis etwas ab. Wegen der 2:4-Niederlage braucht sich der MBC Halle aber wirklich nicht zu schämen! Der Tabellenführer war vor allem aufgrund seiner Defensivarbeit erfolgreich, was für den Zuschauer nicht immer attraktiv war. Die anderen Motoballspiele beim MBC (letzte Saison hatte ich drei gesehen) hatten mir alle besser gefallen. Was mir bei beiden Mannschaften allerdings doch gefallen hat, war die Emotionalität der Spieler. Manch ein Sportfreund mag es zwar schrecklich finden, wenn sich Spieler und Zuschauer mit „Lutscher“ und „Wichser“ betiteln, aber ich finde es viel schrecklicher, dass solche notwendigen Emotionen immer stärker reglementiert werden. Mittlerweile würde man bei einigen Fußball- und noch mehr Handball- oder Hallenradsportvereinen beim ersten derben Zwischenruf dieser Art, mit Hallen- bzw. Stadionverweis bedroht werden. Da kann man nur sagen: solche Weicheier haben doch den Arsch offen! Aber beim Motoball ist die Welt noch in Ordnung und die Atmosphäre gut!

Auf dem Rückweg fuhren wir dann doch mal die 300m in Benkendorf (bei Schkopau gelegen, zu Teutschenthal gehörend) nach links vom Radweg ab. Wenn man das macht, wird man zwar misstrauisch von allen möglichen Dorfdeppen begafft – die kommen da in den Vorgarten gelaufen, wenn man vorm Schloss steht: haben die noch nie Fremde gesehen? Wie hätten die denn geguckt, wenn da jemand „exotisches“ wie ein Schwarzafrikaner gestanden hätte? – aber am im 18. Jahrhundert errichteten Schloss kann man trotzdem mal vorbei schauen.
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Statistik:
Ground Nr. 438 (kein neuer Ground; diese Saison: 107 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.025 (diese Saison: 168)
Tageskilometer: 40 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 35.760 (22.580 Auto/ 6.000 Flugzeug/ 3.910 Fahrrad/ 3.270 Bus, Bahn, Tram/ weniger als 10 Schiff)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 17
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 204

Samstag, 26. Juni 2010

W204II: 2. Judobundesliga in Leipzig

JC RBS 1991 Leipzig 4:10 TSG Backnang
Samstag, 26. Juni 2010 – Beginn 16.00
2. Judo Bundesliga der Männer
Ergebnis: 4:10 nach 14 Kämpfen, 32:97
Halle: Turnhalle des Brockhaus-Gymnasium (Kap. bei Judo: 100 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 80 (davon ca. 10 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Interessanter Kampfsport, aber leider sehr einseitiger Kampftag)
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Photos and English Version: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157624239151137/detail/

Nach 40km Fahrradfahrt, waren wir in einem der trostlosesten Stadtteile Leipzigs: Mockau. Ohnehin offenbaren Fahrten außerhalb des engsten Stadtkerns und der wald- und wasserreichen Naherholungsgebiete und Parks der Stadt immer wieder, wie überschätzt diese interessante aber absolut nicht schöne Stadt ist. Von den ganzen zwielichtigen Etablissements in Leipzig-Mockau suchten wir uns zum Essen den Imbiss im russischen Supermarkt aus. Da waren wir natürlich die einzigen deutschsprachigen Gäste. Die Russlanddeutschen kauften hauptsächlich Bier ein. Echt genial, wie die Klischees bedienen...

Tatsächlich gibt es aber auch in Mockau ein Gymnasium, was in einem hervorragend sanierten Plattenbau untergebracht ist. Die dazugehörige Sporthalle ist außen mit Graffiti beschmiert – der künstlerische Wert ist bei den Graffiti nicht erkennbar gewesen; sonst würde ich ja hier von „verschönert“ oder „gestaltet“ reden – und innen ein niedriger Rundbogenbau mit auffälliger Innendämmung. Auf dem alten Parkett werden nur Unihockey und Judo wettkampfmäßig betrieben. Heute stand Judo auf dem Programm. Die Paarung JC RBS 1991 Leipzig (7. von 8) gegen TSG Backnang (4.) war ein Kampftag der 2. Bundesliga der Männer. Das JC steht für „Judo Club“ – klar! Aber das RBS erschließt sich nicht ganz sicher, sollte aber mit dem Vorgängerverein BSG Robotron zu tun haben. Robotron war ein Industriekombinat im Bereich Elektronik und Elektrotechnik.

Mit der japanischen Kampfsportart Judo habe ich mittlerweile 42 verschiedene Sportarten gesehen. Nach Boxen, Ringen (wo gewisse Ähnlichkeiten zum Judo sichtbar sind), Kickboxen, K1, Freefight und Muay Thai ist das die siebte Kampfsportart, die ich mir anschaute. Beim auf Selbstverteidigung ausgelegten Judo werden noch mehr Hebel- und zusätzlich auch Tritt-, Schlag- und Ellbogentechniken vermittelt, als beim Wettkampfjudo erlaubt sind. Freefightduelle zwischen Judokas und Kung-Fu, Jiu-Jitsu oder Taekwondo-Kämpfern sagen mir, dass die im Wettkampf erlaubten Griffe in Duellen mit einigen anderen Kampfsportarten und im Straßenkampf wenig nützen – die zusätzlichen Techniken des „Alten Judo“ sind da sicher eine wichtige Ergänzung.
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Wie auch immer, die Kämpfer hielten sich – kleine Missgeschicke ohne erkennbar bösen Willen ausgenommen – natürlich an die geltenden Regeln: ein Umstand, der bei den allermeisten Kampfsportarten viel üblicher ist, als bei jeder anderen Form des Wettkampfsportes, was Kampfsport trotz der körperlichen Härte fairer als die meisten Ballsportarten etc. macht. Die Leipziger waren leider klar unterlegen. Bis auf Murat Malsagov – vom Namen her Muslim aus einem russischen bzw. ex-sowjetischen Teilstaat mit einem typischen Bart des frommen Gläubigen – und Vinzenz Dotzler – einem wild gelockten jungen Deutschen – waren alle Leipziger Kämpfer klar schwächer. Teilweise wurden sie schon nach 10 bis 60 Sekunden der vorgesehen Maximalkampfzeit von 5 Minuten mit einem Ippon – einem kampfentscheidenden Wurf, wo der Gegner auf dem Rücken landet – auf die Matte geknallt. Die anderen Wertungen heißen übrigens Yuko (Y; bestimmte Würfe und Festhaltegriff am Boden bis 15 Sekunden) und Waza-ari (W; bestimmte Würfe, bis 20 Sekunden Festhaltegriff). Letzter zählt mehr als alle Yuko. Shido (S) ist ein Strafpunkt. Drei davon führen zum Hansoku-make (H; Disqualifikation). Letztere kann natürlich bei groben Regelverstößen gleich kommen.

Die Kämpfe im Einzelnen (nach Judobundesliga):
Gewichtsklasse: Leipziger (Wertungen) Ergebnis Backnanger (Wertungen) [Kampfzeit]
Unter 73kg: Patrick Lange (0; 1S) 0:10 Daniel Strobel (2Y, 1W, 1I; 1S) [3:22]
Unter 81: Vinzenz Dotzler (1W; 2S) 7:0 Vitalij Fuhrmann (1Y; 1S) [5:00]
Unter 100kg: Murat Malsagov (2Y, 1I; 0S) 10:0 Felix Korthals (0; 1S) [2:45]
Unter 66kg: Alexander Quapp (0; 1S) 0:7 Christof Strobel (3Y, 1W; 1S) [5:00]
Unter 90kg: Paul Göppner (H) 0:10 Mattias Müller (1I; 0S) [1:11]
Über 100kg: Björn Richter (0, 0S) 0:10 Sven Heinle (1I, 0S) [0:42]
Unter 60kg: Erik Eppler (0; 3S = H) 0:10 Matjaz Trbovc (1I; 0S) [2:29]
Unter 73kg: Patrick Lange (0; 0S) 0:10 Martin Krömer (1 I, 0S) [2:12]
Unter 81kg: Vinzenz Dotzler (1Y; 1S) 5:0 Artur Fuhrmann (0; 2S) [5:00]
Unter 100kg: Murat Malsagov (1Y, 1I; 0S) 10:0 Mark Spiegel (0; 1S) [3:42]
Unter 66kg: Christoph Kuba (0; 0S) 0:10 Alexander Volk (1I; 0S) [0:09]
Unter 90kg: Max Reusch (0; 0S) 0:10 Mattias Müller (1I; 0S) [0:40]
Über 100kg: Björn Richter (0; 0S) 0:10 Sven Heinle (1Y, 1I; 0S) [0:47]
Unter 60kg: Rene Epler (0; 1S) 0:10 Matjaz Trbovc (1W, 1I; 0S) [1:51]
Endergebnis somit: JC RBS Leipzig 4:10 (32:97) TSG Backnang

Die Backnanger feierten den Sieg dann mit Aktionen, die man eher vom Fußball kennt: im Kreis hüpfen und dabei „Auswärtssieg“ brüllen und dann alle mit Bier, zumindest Radler, anstoßen.

Alles in allem muss ich sagen, dass Judo auf jeden Fall ein interessanter Sport ist, den man sich zumindest ruhig mal anschauen kann. Wer im Ringen firm ist, wird sicherlich auch an Judo gefallen finden. Besser als Boxen gefällt mir das auf jeden Fall. Jedoch gibt es Kampfsportarten, die ich deutlich unterhaltsamer finde. Ende September wird von meiner Seite sicherlich ein weiterer Bericht zum Judo in Leipzig kommen: dann von einem Kampf der 1. Bundesliga, wo der bessere Leipziger Club: der JC Leipzig, kämpft. Nächster Kampfsportevent ist dann für mich sicher die Merseburger Fightnight Ende August, die K1, Kickboxen und Freefight zu bieten.
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Statistik:
Ground Nr. 438 (ein neuer Ground; diese Saison: 107 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.024 (diese Saison: 167)
Tageskilometer: 80 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 35.720 (22.580 Auto/ 6.000 Flugzeug/ 3.870 Fahrrad/ 3.270 Bus, Bahn, Tram/ weniger als 10 Schiff)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 17
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 204

W204I: Vier Stunden Fußball

5er-Fußballturnier zum Hochschulfest
Freitag, 25. Juni 2010 – Beginn 15.00
Freizeitfußballturnier: Handballfeld, 5er-Mannschaften
Teilnehmer: 10 (MIP, P+U, Leipziger Allerlei, BWI, BWL, Verwaltung, Curanum, Teamgeist (China 1), KSL, V5 (China 2))
Sieger: MPI (Mechatronik und Betriebsproduktion; eine Studentenmannschaft der Hochschule Merseburg)
Spielort: Sportplatz Hochschule Merseburg, Kunstrasen (Kap. 350 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 25
Unterhaltungswert: 4,0/10 (Zwei Kleinfeldspiele parallel gucken ist richtig Scheiße, ansonsten war das schon unterhaltsam!)

Gröbers 1:3 Benndorf
Freitag, 25. Juni 2010 – Anstoß 18.10
Dorfmeisterschaft Gröbers, 5. Spieltag
Ergebnis: 1:3 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit 0:1
Tore: 0:1 12., 0:2 33., 0:3 37., 1:3 43. (Foulelfmeter)
Verwarnungen: 1x Gelb Benndorf
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Gröbers (Kap. 1.000, davon 100 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 250
Unterhaltungswert: 4,0/10 (Da hab ich echt schon bessere Freizeitspiele erlebt)

Schwoitsch 3:3 Gottenz
Freitag, 25. Juni 2010 – Anstoß 19.30
Dorfmeisterschaft Gröbers, 5. Spieltag
Ergebnis: 3:3 nach 62 Min. (30/32) – Halbzeit 1:1
Tore: 1:0 6. (Foulelfmeter), 1:1 25., 1:2 31., 1:3 37. (Foulelfmeter), 2:3 55. (Foulelfmeter), 3:3 61.
Verwarnungen: 1x Gelb Schwoitsch, 2x Gelb Gottenz
Platzverweise: Gelb-Rot Schwoitsch (37. Foul und 37. Schiedsrichterbeleidigung)
Spielort: Sportplatz Gröbers (Kap. 1.000, davon 100 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 275
Unterhaltungswert: 7,5/10 (Spannend, engagiert geführt, viele Tore: sehr schön!)
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Photos and English Version:
University Football Tournament Merseburg
Village Football Championship Gröbers

Der Start in einen sehr fußballreichen Freitag war das Turnier zum Hochschulfest auf dem Kunstrasenplatz der Hochschule Merseburg, der nicht normgerechte Maße (Spielfeld 70 x 45m; darauf befinden sich vier Handballtore 3 x 2m und zwei Großfeldtore, die aber wohl nur 6 x 2,20m oder so sind) hat, aber sich für Spiele mit reduzierter Mannschaftsstärke eignet. Das in einigen Ländern sehr populäre Fünf-gegen-Fünf (vier Feldspieler und ein Torwart pro Team) wurde als Spielweise auserkoren. Leider kam man auf die dumme Idee, zwei Spiele auf den beiden Handballfeldern parallel laufen zu lassen. Extrem nervtötend, da man nie den Überblick hat und mindestens die Hälfte verpasst! Auch die Länge der Spiele war mit 1x10 Minuten richtig unsinnig gewählt. Dann lädt man halt weniger Mannschaften ein – z.B. nur Studententeams und die Verwaltung – wenn man unter dem Zeitdruck der anderen Veranstaltungen des Hochschulfestes leidet. Bei 1x10 Minuten kommt kein richtiges Spiel zustande. 2x10 wäre richtiger gewesen – oder 2x15 auf dem größeren Feld (mit 5, 7 oder 8 Spielern).

Die zehn Mannschaften die starteten, waren hauptsächlich Studententeams. Hinzu kam die Auswahl der Hochschulverwaltung, die der der Hauptgrund war, warum ich mitguckte, und noch ein paar entsprechend eingespielte Freizeitfußballteams. Der andere Grund war übrigens der Ground: hab ich zwar selbst schon drauf gespielt, das zählt jedoch nicht in der Statistik, wobei der Platz auch nur einen Zusatzpunkt bringt, da dort kein offizieller Spielbetrieb stattfindet. Einige der Abkürzungen der Mannschaften kann ich leider nicht erklären, aber BWL heißt Betriebswirtschaftslehre, BWI Betriebswirtschaft und MPI ist Mechatronik und Betriebsproduktion. Die Klammerbemerkungen „China“ kennzeichnen die beiden Auswahlmannschaften der chinesischen Studentenschaft in Merseburg.

Die Verwaltungsmannschaft war schließlich zufrieden mit ihren Ergebnissen, die in der Vorrunde 2:3, 1:0, 0:0 und 0:2 und im Spiel um Platz 5 1:5 lauteten. Die einzigen Punktgewinne wurden dabei aber mit 1:0 und 0:0 (das einzige im ganzen Turnier) gegen die beiden chinesischen Teams gemacht, weswegen die Meinung zwischen „herausragende internationale Siege“ und „die Chinesen hatten Angst, da sie Prüfungen in ihrem Studienfach von einigen der Gegenspieler erwarten“ auseinander gingen. Der sechste von zehn Plätzen war in Anbetracht der hohen beruflichen aber geringen sportlichen Zusammenarbeit und des mit Abstand höchsten Altersdurchschnitts jedenfalls äußerst respektabel. Die Torschützen waren: Angelstein (2), Schiffke und Gleau.
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Die kompletten Ergebnisse und Tabellen:
Gruppe 1:
1. Mechatronik und Betriebsproduktion 5:1 10
2. Leipziger Allerlei 7:4 4
3. Betriebswirtschaftslehre 4:2 4
4. Curanum Kickers 5:7 4
5. KSL 2:8 3
Leipziger A. 0:1 MIP
Curanum 2:0 KSL
BWL 1:0 Leipziger A.
KSL 0:2 MIP
Curanum 0:3 BWL
Leipziger A. 4:1 KSL
BWL 0:1 MIP
Curanum 2:3 Leipziger A.
BWL 0:1 KSL
MIP 1:1 Curanum

Gruppe 2:
1. P+U 7:1 12
2. Betriebswirtschaft 9:3 9
3. Verwaltung 3:5 4
4. Teamgeist (China 1) 3:6 3
5. V5 (China 2) 0:7 1
BWI 3:2 Verwaltung
P+U 2:1 Teamgeist
BWI 3:0 V5
Teamgeist 0:1 Verwaltung
V5 0:2 P+U
BWI 3:0 Teamgeist
V5 0:0 Verwaltung
P+U 1:0 BWI
V5 0:2 Teamgeist
Verwaltung 0:2 P+U

Platzierungsspiele:
Platz 9/10: KSL 4:2 V5
Platz 7/8: Curanum 1:0 Teamgeist
Platz 5/6: BWL 5:1 Verwaltung
Platz 3/4: Leipziger A. 3:1 BWI
Finale: MIP 2:0 P+U

Ich verabschiedete mich schon nach dem 14. Spiel der 25 und fuhr nach Gröbers, einem Dorf im Südosten von Halle, weiter.
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Eine Idee, die man immer wieder loben kann, ist die alljährlich stattfindende Dorfmeisterschaft der Gemeinde Gröbers, die anderthalb Wochen feinen Amateur- und Freizeitfußball in 2x30 Minuten dauernden Großfeldfußballspielen bietet. Ich kam wieder zum Finalspieltag – wie auch letztes Jahr – und erwartete die Titelverteidigung von Schwoitsch.

Zuerst spielte Benndorf, die überraschend gut mit Schwoitsch mithielten, gegen Gröbers. Das Hauptdorf geriet nicht nur durch den unsicheren Torwart schnell in Rückstand. Nach der Pause fiel innerhalb von fünf Minuten die Entscheidung: 0-3. Nur ein Elfmetergeschenk führte zum Ehrentor. Doch Benndorf überzeugte mich nicht wirklich. Das Spiel war leider ziemlich uninteressant.

Interessanter war da mal wieder das Umfeld, doch ich verzichte auf irgendwelche soziokulturelle Ausführungen. Einzig ein Zitat (Name geändert, Muster beibehalten) und ein Dialog müssen hier einfach aufgeführt werden:

Mutter zu Sohn: „Boah Schastn [Justin] halt doch ma de Fresse!“

Älterer Mann: „... und du spielst doch auch gern Fußball?!“
Ca. Zehnjähriger: „Klar!“
Älterer Mann: „Wo spielst du?“
Ca. Zehnjähriger: „Na meistens heeme an da Pläähschtäschn [Playstation]...“

Ich muss hier anmerken, dass Gröbers eine gute Jugendarbeit mit immerhin drei Mannschaften im Spielbetrieb hat. Und solche Unterhaltungen hört man auch auf anderen Plätzen. Das ist lustig und ärgerlich zugleich. Aber so sah der Junge auch schon aus...

Nun zum Spiel von Schwoitsch gegen Gottenz. Der zu diesem Zeitpunkt Drittplatzierte war sogar ab der 10. Minute besser. Zuvor hatte Schwoitsch aber bereits einen Foulelfmeter zugesprochen bekommen, den sie sicher verwandelten. Vor der Pause sorgte aber ein starker Distanzschuss noch für den Ausgleich. Nach der Pause eine ähnliche Aktion dann zur verdienten Führung von Gottenz. Letztere legten dann schon nach 37 Minuten nach. Eine turbulente Szene: ein Foul im Strafraum an einem Gottenzer – das Foul wirkte elfmeterreif aber leicht – Schwoitsch regt sich mächtig auf und muss nach der Schiedsrichterbeleidungen von Seiten des einen Spielers zu zehnt gegen die mittlerweile 3:1 führenden – der Elfer wurde sicher verwandelt – Gottenzer ran. Kaum jemand hätte da den Ausgleich für möglich gehalten, doch nach einem Foul der Sorte „Volle Kanne de Beene wechgesemmelt“ – und auch noch im Strafraum – verkürzte Schwoitsch mit dem mittlerweile dritten Foulelfmeter des Spiels auf 2:3. Man muss sagen, dass das Spiel trotz einiger Fouls und Pöbeleien völlig im Rahmen und nicht unfair war. Das gehört einfach dazu. So war es genau richtig!

Für die richtige Spannung sorgte dann noch die Belagerung des Tores von Gottenz in der Schlussphase des Spiels. Nach etwas mehr als den geplanten 60 Minuten erzielte Schwoitsch noch den Ausgleich; durch einen Spieler, der seine Schienbeinschützer in der Hand statt am Schienbein trug. Die darauffolgende Schlussminute muss auf die Gottenzer wie zwei Stunden gewirkt haben, doch Schwoitsch schaffte nicht mehr den Siegtreffer, der ihnen die Titelverteidigung beschert hätte.
So siegte Benndorf – laut dem Herrn bei der Siegerehrung zum ersten Mal nach 18 Jahren – in der alljährlichen Dorfmeisterschaft mit zwei Punkten vor Schwoitsch.
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Die Abschlusstabelle lautete:
1. Benndorf 13:3 10
2. Schwoitsch 20:4 8
3. Gottenz 8:9 7
4. Gröbers 12:12 3
5. Osmünde 0:25 0

Für die nächste Ausgabe der Dorfmeisterschaft wünsche ich Osmünde mehr Erfolg. Denen wird es trotz der Resultate aber hoffentlich etwas Spaß gemacht haben, wobei mir das Zuschauen sicher mehr Spaß bereitet hat...

Statistik:
Ground Nr. 437 (ein neuer Ground; diese Saison: 106 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 1.021, Nr. 1.022 und Nr. 1.023 (diese Saison: 166)
Tageskilometer: 50 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 35.640 (22.580 Auto/ 6.000 Flugzeug/ 3.790 Fahrrad/ 3.270 Bus, Bahn, Tram/ weniger als 10 Schiff)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 17
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 204

Montag, 21. Juni 2010

W203I: Ein Samstag in Böhmen – Sportliche Kultur in drei Teilen

Teil I: Zur Eröffnung ein erwarteter Sieg von Arsenal

FK Arsenal Česká Lípa 3:1 SK Motorlet Praha
FC Arsenal Böhmisch Leipa – SC Motorlet Prag
Samstag, 19. Juni 2010 – Anstoß 10.30
Česká fotbalová liga (ČFL, 3. tschechische Fußballliga, 1. Halbprofiliga)
Ergebnis: 3:1 nach 92 Min. (46/46) – Halbzeit 2:0
Tore: 1:0 30. Zeman, 2:0 45. Štálík, 2:1 75. Hoareau, 3:1 89. Breite
Verwarnungen: keine
Platzverweise: keine
Spielort: Mĕstský Stadion u Ploučnice (Städtisches Stadion am [Fluss] Polzen; Kap. 5.000, davon 600 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 300 (davon ca. 10 Gästefans/ offiziell: 230)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (In sehr guter erster Halbzeit noch flotter, als in ordentlicher zweiter HZ)
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Photos and English Version:
Arsenal Ceska Lipa vs Motorlet Prague

Die in der Größe mit Merseburg vergleichbare nordostböhmische Mittelstadt Česká Lípa erreichten wir drei nach nur drei Stunden Fahrt über mehr oder weniger gute deutsche Autobahnen und gute tschechische Landstraßen, die oft enorm kurvenreich waren. Selbst wenn man die Strecken mit 110 statt 90 fährt, ist es nur eine Frage von wenigen Minuten, bis man einen der eiligen Einheimischen dicht an der Stoßstange hat. Gefährdet war man aber an keiner Stelle und die beste Aktion kam auch von mir: ich halte an, da gerade ein Fahrzeug mit sperrigem Anhänger in ein Grundstück in einem Dorf kurz vor Česká Lípa reinrangiert, und vergesse – nachdem das Manöver beendet ist und ich weiter gewunken werde – dass ich noch im dritten Gang bin. Doch der Ford Kombi fährt tatsächlich – aufheulend und stotternd zwar, aber erfolgreich – im dritten Gang an. Mit der Motortechnik und -flexibilität von vor fünf bis zehn Jahren noch undenkbar.

Die enge Zufahrt zum Stadion endet auf einem kostenlosen Parkplatz, an dem ein freundlicher Mann kassiert, der von uns beiden Männern je 40 Kronen (wirklich niedrige 1,60€) und von Anja mit der Begründung „Frauen nix zahlen“ gar nichts verlangte. Die offizielle Zuschauerzahl wurde schon allein durch den Frauenanteil im Stadion zu niedrig. Uns erwartete nicht gerade ein Spitzenspiel im Stadtstadion, das mit 5.000 Plätzen recht groß für die Spielklasse ist und zum Teil renoviert wurde. Die Haupttribüne hat neue, in frischem blau und gelb gehaltene Metallsitze, unter einem sanierten Holz- und Metalldach. Auch die Stufen sind in hervorragendem Zustand, ebenso die Tartanbahn. Konträr dazu die rissige Gegentribüne mit dem komischen Spielertunnel, über dem sich eine Holzhütte von VIP-Tribüne befindet, und das Gebäude mit der Anzeigetafel und Stadionuhr (eines der raren 45-Minuten-Exemplare). Der Nebenplatz übrigens hat eine 100 Meter lange Wellblechüberdachung, die schlimmer aussieht, als am Busbahnhof.

Česká Lípa, die Arsenal – ob nun in Anlehnung an den Londoner Klub oder nicht, weiß ich nicht – benannten aus dem ehemaligen Böhmisch Leipa (Leipa ist jedoch nur eine verschliffene Form vom tschechischen Wort für Linde: die Linde (lípa) ist der Nationalbaum), belegten einen mäßigen 14. Platz, der immerhin den Klassenerhalt sicherte. Die Chance auf Platz 13 war noch vorhanden. Der Gegner Motorlet – ein Prager Klub, der selbst für tschechische Verhältnisse oft umbenannt wurde: 10x; aber sie sind schon seit 10 Jahren wieder (zuvor schon einmal 40 Jahre lang) nach dem Hersteller von Flugzeugantrieben benannt – war bereits in die Divize (4. Liga, 2. Halbprofiliga) abgestiegen.

Wen jetzt die Bezeichnungen mit den Halbprofiligen wundern, dem sei gesagt, dass zwar bei Wikipedia behauptet wird, alle Ligen ab ČFL seien; deutsche Version: „Amateurligen“ bzw. tschechische Version: „neprofesionální“ (Letzteres schließt ja mein „halbprofessionell“ nicht aus), aber man muss schließlich immer ein Zwischending zwischen dem reinen Profitum (Spieler verdient einzig mit Fußball Geld) und dem Amateursport (maximal Prämienzahlungen, die nicht für Lebensunterhalt ausreichen) ausmachen und während es ab der Krajský přebor nie Lizenzentzüge zu vermelden gab, trat dieses Problem eben bis in die 4. Liga hinunter immer wieder auf, da in der 3. und 4. Liga doch erhebliche Finanzmittel, die z. T. auch als Spielergehälter, die ein guter Zuverdienst, aber eben keine Lebensgrundlage sind, fließen. Außerdem ist auch das Vorhandensein ausländischer Spieler bis in die Divize – aber nicht darunter – ein klares Indiz für den nicht-amateurhaften Charakter dieser Spielklassen.
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Wie dem auch sei; ob Profis, Halbprofis oder Amateure: die Spieler beider Mannschaften, insbesondere jedoch der Heimmannschaft, legten gut los und belagerten Strafraum und Tor. Motorlet traf einmal aus Abseitsposition, was zu Recht aberkannt wurde. Manch ein Spieler der Heimmannschaft vergab mehrere sichere Torchancen hintereinander. Die Zweikämpfe waren stets fair und selten mit Fouls garniert. Die Geschwindigkeit war hoch. Es war also ein gutes Spiel, das nach einer halben Stunde auch die wichtigste Zutat liefern konnte: ein Tor. Der darauf folgende Torjubel der Heimmannschaft war natürlich genial: unter einfallsreichen Schlachtgesängen der 20 bis 30 aktiven Heimfans, die aber über weite Phasen des Spiels kaum anfeuerten, nahm der Torschütze den Ball und rollte ihn auf die neun dicht nebeneinander stehenden Mitspieler zu, die nach der Berührung mit dem Ball umfielen. Alle Neune!

Česká Lípa legte vor der Pause noch zum 2:0 nach. In der Pause wurde einiges verlost – unter anderem eine Dauerkarte aber auch Freibier und gratis Würste. Aber wie manche bei einem Vormittagsspiel schon fettige Klobasa futtern, die da für zum Eintritt unverhältnismäßig wirkende 1,60€ angeboten wurden?! Wir aßen da lieber die Baguettes vom Supermarkt... Nach der Pause ließ das Spiel etwas nach, doch schwach war es nie. Motorlet kam durch einen französischen Spieler auch mal endlich zu einem Torerfolg, doch weitere Chancen vergaben sie nur kläglich. In der Schlussphase erzielte Česká Lípa noch einen herrlichen Treffer zum 3:1. Mein Tipp kurz vor Anpfiff zum Spielausgang war mal wieder ein Volltreffer. Das erreichte Ziel Klassenerhalt (13. Platz) wurde von Arsenal-Fans und -Spielern mit Abklatschen und Kollektivjubel gefeiert.

Teil II: Eine der schönsten Burgen Tschechiens
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Photos and English Version:
BEZDEZ CASTLE AND HELFENBURK CASTLE

Wir fuhren weiter ins nahe Bezdĕz, wo sich auf dem Grat eines herrlichen Bergkegels, eine fantastische Burganlage breit macht. Der Parkplatz 700m unter der Burg kostete mit 1,60€ genauso viel wie der Burgeintritt für Studenten (sonst regulär 2,20€). Bei touristisch erschlossenen Burgen leider mittlerweile üblich. Der Fußweg (dem Pfeil rechts folgen!) führt spektakulär als Baum bestandener Aufstieg mit ausgewaschenen Steinen bis zum Haupttor. Daneben steht der Wachturm und eine ganz schmale Mauer mit Zinnen führt zur Hauptburg. Die kostet dann Eintritt, wofür man auch die schöne und hervorragend erhaltene Burgkirche, diverse andere Räume und den Hauptturm – in allen Gebäudeteilen findet man enorm gut erhaltene gotische Deckenmuster mit Schlusssteinen und kunstvollen Bögen – zu sehen bekommt. Der Rundblick vom Bergfried ist hervorragend!

Weiter ging es über Úštĕk, wo sich in der Nähe die Helfenburk in einer bewaldeten Schlucht – ja, in der Schlucht; ja, das ist eine komische Lage für eine Burg – befindet. Der Wanderweg ist mindestens 3,5km lang, was einfach zu zeitaufwendig war. Wir verschoben die Besichtigung und begnügten uns mit dem Blick von der einen Schluchtseite auf die Anlage. Im Oktober diesen Jahres sollte das nachgeholt werden.
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Teil 3: Erfolgreicher Saisonabschluss für den FK Chmel

TJ Střekov 2:5 FK Chmel Blšany
TV Schreckenstein – FC Hopfen Flöhau
Samstag, 19. Juni 2010 – Anstoß 17.00
Krajský přebor Ústecký kraj (Bezirksliga Aussig, 5. tschechische Fußballliga, 1. Amateurliga)
Ergebnis: 2:5 nach 90 Min. (46/44) – Halbzeit 2:2
Tore: 0:1 8. Brodecký, 1:1 18. Vošahlík, 1:2 23. Brodecký, 2:2 28. Novotný (Elfmeter), 2:3 60. Pavel Červenka, 2:4 76. Josef Nĕmec, 2:5 83. Josef Galbavý
Besondere Vorkommnisse: 80. Minute; Torwart von Střekov hält Foulelfmeter von Josef Nĕmec
Verwarnungen: Nr. 3, Nr. 14, Nr. 2 (TJS), Jan Klíma, Nr. 2, Nr. 4, Josef Galbavý, Nr. 11 (FKCB)
Platzverweise: keine
Spielort: Fotbalové hřiště TJ Střekov (Fußballplatz TV Schreckenstein; Kap. 1.080, davon 80 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 90 (davon 4 Gästefans, offiziell: 100)
Unterhaltungswert: 9,0/10 (Feinster Amateurfußball!)
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Photos and English Version:
TJ STREKOV vs FK CHMEL BLSANY

Der Sportplatz in Střekov, einem Stadtteil von Ústí nad Labem, ist eine der schönsten Sportanlagen, die ich je gesehen habe. Auch meiner nicht Groundhopping-erfahrenen Mitfahrerin gefiel der Platz sehr. Architektonisch zwar nicht der Bringer: eine Fernsehtribüne auf dem hohen Graswall der Gegenseite, auf drei Seiten Gärten direkt hinterm Platz und auf der vierten ein kleines Gebäude für Kabinen usw. vor dem sich auch eine zweireihige überdachte Tribüne mit Holzbänken befindet. Doch die landschaftliche Lage ist wunderschön: direkt an der Elbe, doch mehrere Meter höher am Berg gelegen, steile Berge hinter dem Graswall, spektakuläre Felsen, die zur Elbe hin abbrechen in direkter Nähe auf dem gegenüberliegenden Ufer. Alles dicht bewaldet. Und die Burgruine Střekov in Sichtweite. Fantastisch!

Das TJ (auch: Tj) steht für „Tělovýchovná jednota“, was „Turnverein“ bedeutet. Mehr weiß ich leider mangels zugänglicher Informationen nicht über den Klub. Die Hintergründe zu Blšany kann man problemlos in meinem Blog finden. Gespielt wurde eine Partie des Abschlussspieltages der am ehesten mit der Bezirks- oder Landesliga vergleichbaren Krajský přebor, die ich hier als höchste Amateurliga bezeichne (s. Teil I).

Das Hinspiel war das mit Abstand torärmste Spiel von Blšany in dieser Saison: sie gewannen – hoch verdient da klar überlegen – mit 1:0. Der Zufall wollte es, dass wir auch zum Rückspiel zugegen waren, nachdem wir bereits das Hinspiel sahen (Bericht hier!). Da FK Chmel derzeit völlig unberechenbar ist, gab ich zwei Tipps ab: 5-1 und 2-8. Ich erwartete jedenfalls richtigerweise ein überschreiten der ohnehin schon tollen durchschnittlichen Trefferzahl pro Partie, die in Spielen von Blšany bei fünf Toren pro Spiel liegt. Siege von 8:4 und 7:2, Niederlagen von 4:0 und 5:0, erst eine 0:5 Niederlage, dann nächste Woche ein 10:0 Sieg gegen eine Mannschaft, gegen die man im Hinspiel noch 2:1 verlor und andere unberechenbare Resultate ließen die Tabellensituation Střekov = 11. von 16 und Blšany = 3. alles andere als spielverlaufsrelevant aussehen. Der Staffelsieger SK Roudnice nad Labem (es steigt nur einer auf) ist längst enteilt, sodass Blšany höchsten einen starken zweiten Platz einholen kann.
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Das Spiel war von der ersten Minute an feinster Amateurfußball mit engagierten Zweikämpfen, guten Laufduellen, technischen Feinheiten bei Blšany, Fehlern auf beiden Seiten aber noch viel mehr Torgelegenheiten. Nach acht Minuten kam ein Volleyschussabpraller durch den Schreckensteiner Strafraum gesegelt und ein Gästespieler verwertete ihn. Der Ausgleich war nicht unverdient, aber Blšany reagierte rechtzeitig mit viel Druck und brachte schon nach weniger als einer halben Stunde den Ball zum zweiten Mal über die Linie. Ein ungeschicktes Einsteigen sorgte für einen Elfmeter für die Heimmannschaft, der souverän verwandelt wurde. Kurz vor der Pause noch ein Aufreger, da der eine Linienrichter nicht auf Ballhöhe war, dadurch das Abseits von Střekov übersah und dann – da der Ball nur vom wie immer souveränen Torwart Klíma knapp zur Ecke gelenkt wurde – den Unmut mehrerer FK Chmel-Spieler auf sich zog. Vor allem Klíma belappte die Nachtjacke an der Linie und bekam gelb.

Nach 46 Minuten 2:2. Nach der Pause kam dann der vierte Gästefan in unseren „Fanblock“. Der Altenberger, den wir schon mehrfach in Blšany getroffen hatten, bleibt dem Verein natürlich auch treu. Die Leute im Ort und der Umgebung, die zu dreistelligen Zahlen zu Heimspielen kommen, sind sicherlich nicht so arm, dass sie nicht nach Střekov fahren können, doch irgendwie waren wir vier die Einzigen, was lustig und erschreckend zu gleich war, dass es nur deutsche Gästefans gab. Wir konnten uns dann gemeinsam über drei weitere Tore von Blšany, von denen Galbavýs Schuss ins Dreieck das genialste seit langem war – Galbavý ist auch mit der beste Spieler beim FK Chmel – freuen und kamen in Aufregung beim verschossenen Elfmeter von Nĕmec und dem Chaos im Strafraum von Blšany kurz nach dem 2:4: da spielt der Klíma einen Gegenspieler und einen eigenen Mitspieler im eigenen Strafraum aus, verliert den Ball jedoch an der Grenze im spitzen Winkel zum Tor an einen anderen Gegenspieler, der in die Mitte flankt; auf der Linie abgewehrt, Nachschuss wehrt Klíma ab, nächster Nachschuss wird an die Strafraumgrenze hinaus geköpft und von da Volley an die Latte gesemmelt.

Ein wirklich geniales Spiel; Střekov mit einer guten Leistung und Blšany mit einem hervorragenden Spiel. Mal sehen wie die nächste Saison wird bei dem Spielerchaos, was dort oft herrscht. Die beiden einzigen verbliebenen Jugendteams erzielten zwar auf Bezirksebene gute Ergebnisse (2. bzw. 4. von 10), doch die U-12 und U-10 können natürlich noch keine Spieler abstellen. Die B-Mannschaft ist ja mittlerweile aufgelöst.

Die siegreiche Gästemannschaft feierte jedenfalls mit ihren deutschen Fans den Sieg und Siegl Senior, ein ehemaliger Nationalspieler der Tschechischen wie auch Tschechoslowakischen Republik, bat uns aufs Feld für ein paar Fotos mit der Mannschaft. Gut, dass der sympathische Mannschaftskapitän auch Deutsch kann, da die Tschechischkenntnisse von uns doch sehr begrenzt sind.

Zum Abschluss fuhren wir drei kurz zur Burgruine hoch, wo uns der mittlerweile zehnte oder fünfzehnte Tscheche darauf aufmerksam machte, dass unter der Stoßstange eine Kunststoffverkleidung herabhing, die wir reparieren lassen sollten. Da sind doch viele enorm hilfsbereit! Ein hervorragendes Essen bekamen wir dann noch im „Gasthof zur Linde“ geliefert: Putenschnitzel mit Spargel im Schinkenmantel und Käse überbacken, dazu Krautsalat und Knödel.
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Alles in Allem ein typischer Samstag in der Tschechischen Republik!

Statistik:
Ground Nr. 436 (zwei neue Grounds; diese Saison: 105 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.021 (diese Saison: 163)
Tageskilometer: 600 (Auto)
Saisonkilometer: 35.590 (22.580 Auto/ 6.000 Flugzeug/ 3.740 Fahrrad/ 3.270 Bus, Bahn, Tram/ weniger als 10 Schiff)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 15
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 203

Freitag, 18. Juni 2010

18.06.2010: Burgen nördlich von Sangerhausen

Im Norden von Sangerhausen liegen die Randbereiche des Harzes. Dort finden sich etliche Burgen und Schlösser. Am Nachmittag und Abend des Freitags war noch genug Zeit für eine Auto-Tour von 260km, erst die schnelle Autobahn, dann die schönen schmalen Straßen im bergigen Land entlang.
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Die erste Station war das idyllische Dorf Grillenberg, wo sich die Grillenburg befindet. Einige der privaten Fachwerkhäuser, die am Ufer eines Baches stehen sind neben der Kirche an einem steilen Hang weitere Sehenswürdigkeiten. Viel erhalten ist nicht von der Grillenburg, doch die exponierte Lage auf einem Bergsporn, der jedoch nicht über die hohen Laubbäume hinausragt, ist sehr schön.

Dann ging es weiter nach Harzgerode, wo der Marktplatz, zu dem enge Gassen, wo man mit einem Lieferwagen nicht durchkommt, hinführen, sehr sehenswert ist - insbesondere das Fachwerkrathaus - wo uns in erster Linie das Schloss interessierte. Das Eingangstor ist ganz nett und der eine sanierte Flügel macht einen ganz guten Eindruck, doch wirklich sehenswert ist das Schloss nicht. Der Innenhof ist entweder kahl oder - wenn die Freilichtbühne aufgebaut ist - zugestellt. Nicht ideal.

Am Schönsten war Questenberg, was in einem Tal mit hohen Karstfelsen liegt. Eine Rolandsfigur, mehrere Fachwerkhäuser und neben der sehr schönen Kirche mit überdachtem Holzaufgang und abgeschnitten wirkendem Turm, geht eine Stiege zur Burgruine hoch. Die Ruine ist gar nicht so klein. Der Bergfriedstumpf ist noch sechs Meter oder so hoch und einige Räume mit Gewölbe und meherere Meter hohe Mauerreste sind noch zu sehen. Vor allem ist der Blick auf das schöne Dorf und die herausragende Landschaft prima.

Der Abschluss war dann auch das Letzte: nicht das Morungen so schlimm gewesen wäre, aber mich kotzt das an, wenn jeder Dorfdepp Geld hat, einen Scheißköter, der bei jedem Fremden, der sich auf 50m dem Grundstück nähert, wild bellend am Gartenzaun herum springt, zu halten - aber dieses Scheißkaff keine neuen Schilder aufstellen kann, wenn die alten Burgschilder verblichen sind. Wir haben dann auch nur die Burg Neu-Morungen (13. Jhdt.) gefunden. Von der steht allerdings auch mehr, als von Alt-Morungen (11. Jhdt.). Doch das, was noch steht, ist ein halbierter Bergfried. Wie wenig von Alt-Morungen noch steht, kann man sich ja dann ausrechnen.

Fotos von der Tour gibt es an dieser Stelle:
Castles and Villages of the Sangerhausen Region!

Sonntag, 13. Juni 2010

W202II: Nauendorf mit hohem Sieg zum Abschlussspieltag

FSV Nauendorf 1896 6:1 FSV Dieskau 2005
Sonntag, 13. Juni 2010 – Anstoß 15.00
1. Kreisklasse Saalekreis, Staffel 2 (11. Liga, 6. Amateurliga)
Ergebnis: 6:1 nach 94 Min. (46/49) – Halbzeit 3:1
Tore: 1:0 3. (11), 2:0 8. (Foulelfmeter, 5), 2:1 22. (10?), 3:1 26. (5), 4:1 49. (5?), 5:1 78. (7?), 6:1 89. (9?)
Verwarnungen: 1x Dieskau
Platzverweise: keine
Spielort: Sportzentrum Nauendorf (Kap. 1.500, davon 200 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 40 (davon ca. 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Nauendorf zeigte lange ein richtig gutes Spiel)
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Photos and English Version:
Football match & Churches and palace of Nauendorf

Die Sonntagstour führte uns mal wieder in den nördlichen Saalekreis: Nauendorf liegt einige Kilometer nördlich von Halle, hat 1.800 Einwohner und einen ganz ordentlichen Fußballplatz mit zwei zweireihigen Holztribünen und einem Nebenplatz. Dieskau ist in meinem Blog schon mehrfach wegen Spielbesuchen oder dem Schloss erwähnt worden. Am letzten Spieltag stand Nauendorf schon unlängst als zweiter Aufsteiger in die Kreisliga Staffel 2 fest, während Dieskau als Viertplatzierter 11 Punkte Rückstand hatte.

Nauendorf spielte auch wie ein Aufsteiger: ganz sicher wurde kombiniert, selbst im gegnerischen Strafraum noch geschickt quergelegt (die Pässe kamen meist auch an), konsequent aber sauber in die Zweikämpfe gegangen und richtig aufs Tor gedrückt. Nach drei Minuten stand es auch schon 1:0 und nach acht Minuten wurde richtigerweise auf Elfmeter entschieden (ein Dieskauer war einem Nauendorfer auf die Hacken gelatscht) der sicher verwandelt wurde. Dann kam endlich auch mal Dieskau zum Zug, in dem sie einen Ball aus spitzem Winkel unters Tordach zimmerten. Das 3:1 lies dann etwas auf sich warten, doch war sehr gut herausgespielt. Bis zur Pause wurde das Spiel dann etwas langsamer.

Nach der Pause legte Nauendorf nach und kam zum 4:1, wobei sie dann Dieskau ins Spiel kommen ließen. Leider waren die Dieskauer nicht fähig ihre Chancen zu verwerten und meckerten sich viel zu viel gegenseitig an, sodass Nauendorf ihrerseits traf. Kurz vor Schluss legten sie sogar noch einen sechsten Treffer nach, der ein Ergebnis festlegte, was auch in der Höhe so verdient war.
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Nach dem Spiel fuhren wir noch etwas im Ort umher: im Ortsteil Merbitz ist ein schön saniertes Gut zu sehen. Man sollte sich nicht vom bescheuerten „Privat“-Schild abschrecken lassen: das ist kein Verbot des Betretens oder so was. Der sehenswerteste Teil befindet sich hinter dem mit Wirtschaftsgebäuden umgebenen Vorhof; das Hauptgebäude ist kürzlich saniert worden und hat eine schöne Fassade mit ein paar wenigen Details. In Nauendorf selber gibt es eine schöne romanische Kirche, deren Westwerk wie eine Festung abgestützt ist. Im zweiten Nauendorfer Ortsteil – Priester – befindet sich noch eine romanische Kirche, die nicht ganz so schön, wie die Nauendorfer Kirche ist.

Auf dem Rückweg legten wir noch eine Essenspause im Trothaer Dönerladen gegenüber des Königreichssaals der Zeugen Jehovas - man kann beim Essen locker beobachten, wie abgeschottet dieser Versammlungsort der Sektengemeinschaft ist - ein und kamen noch lange vorm Anpfiff des deutschen WM-Spiels. Es sollte das erste gute Spiel bei dieser bisher schwachen Weltmeisterschaft sein. Einzig die schlechte Stimmung auf den Rängen und der schlechte Schiedsrichter nervten. Diese südfrikanischen Fanszenen sind die blödestens auf dem ganzen Kontinent: ihre Tröten würde ich denen zwar nicht verbieten (schon allein deshalb nicht, da die Spanier sich beim Confed Cup am lautesten ihre dummen Mäuler darüber zerrissen haben) aber das Lärmen einer Elefantenherde, die aus einem mit Schnaps vollgelaufenen Wasserloch getrunken hat, hat nichts mit Support zu tun. Und wie angedeutet war der Schiedsrichter schlecht: ein widerlicher Selbstdarsteller, der bereits viel zu lange auf internationaler Bühne Fehlentscheidungen treffen darf. Der beste Pfiff von dieser Flachzange war der Schlusspfiff. Zum Glück war Deutschland so gut, dass sich Australien nicht über den unberechtigten Platzverweis ärgern muss und andererseits auch die zwei völlig ungerechtfertigten gelben Karten gegen deutsche Spieler in den Hintergrund drängen. Aber so ein Schiri, der für klare Fouls dem Gefoulten wegen angeblicher Schwalben die gelbe Karte zeigt, und in einem fairen Spiel sechs Mal mit der Gelben und ein Mal mit der Roten herumfuchtelt, sollte nicht unangeleint im Innenraum eines WM-Stadions herumlaufen.
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Statistik:
Ground Nr. 434 (ein neuer Ground; diese Saison: 103 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.019 (diese Saison: 161)
Tageskilometer: 80 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 34.730 (21.720 Auto/ 6.000 Flugzeug/ 3.740 Fahrrad/ 3.270 Bus, Bahn, Tram/ weniger als 10 Schiff)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 13
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 202

Samstag, 12. Juni 2010

W202I: Saisonabschluss in Leuna

FSV 67 Halle A 4:5 SSV 90 Landsberg A
Samstag, 12. Juni 2010 – Anstoß 11.00
Landesliga der A-Junioren, Staffel 2 (4. Liga der 16-18jährigen)
Ergebnis: 4:5 nach 94 Min. (45/49) – Halbzeit 3:0
Tore: 1:0 6. 2:0 38., 3:0 45., 3:1 47., 3:2 49., 4:2 56., 4:3 61., 4:4 72., 4:5 74.
Verwarnungen: 1x Gelb Landsberg
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz am Kinderdorf, Rasenplatz 2 (Kap. 1.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 16 (davon ca. 8 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Durchhänger in 1. HZ, dann aber flott und torreich)

TSV Leuna 1919 II 2:1 LSG 1967 Ostrau
Samstag, 12. Juni 2010 – Anstoß 15.00
Kreisoberliga Saalekreis (9. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 2:1 nach 95 Min. (47/48) – Halbzeit 1:0
Tore: 1:0 9. Grobe, 1:1 72., 2:1 85. Hunold
Verwarnungen: Grulich (TSV)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportstätte der Jugend (Kap. 1.000, davon 15 überdachte Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 50 (keine Gästefans?)
Unterhaltungswert: 8,0/10 (Viele Torszenen, schnell und spannend)

TSV Leuna 1919 1:4 SSV 90 Landsberg
Samstag, 12. Juni 2010 – Anstoß 15.00
Landesklasse, Staffel 6 (8. Liga, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 1:4 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit 1:2
Tore: 0:1 33. Schmidt, 0:2 44. Dietrich, 1:2 45. Rene Lorbeer, 1:3 55. Dietrich, 1:4 80. Klugmann
Verwarnungen: keine
Platzverweise: keine
Spielort: Stadion des Friedens (Kap. 5.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 40 (davon mind. 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 4,0/10 (Einseitig und schnell entschieden)
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Photos and English Version:
A-Jugend Halle 67
TSV Leuna I & II

Da das Altherrenspiel am Freitag kurzfristig abgesagt wurde, ging es erst am Samstag los mit der Sportguckerei. Den Anfang machte ein A-Jugendspiel in Halle-Neustadt. Die Sportanlage am Kinderdorf hat leider keine Ausbauten, aber mehrere, mit Bäumen, hinter denen Plattenbauten stehen, umgebene Plätze. Auf Platz I hatte ich bereit die Männermannschaft gegen den TSV Leuna (schon mehrere Jahre her) gesehen, jetzt lief auf Platz II die A-Jugend. Der Gastgeber liegt als 7. jenseits von Auf- und Abstieg, der Gast aus Landsberg hat als 3. mittlerweile auch keine Chance mehr, in die Verbandsliga, die höchste Unter-18-Spielklasse auf Landesebene, aufzusteigen.

Zu Beginn war 67 Halle überraschend überlegen: das 1:0 fiel auch schnell mit einem Schuss ins Eck. Leider verflachte das Spiel – nach Gegenwehr der Gäste – nach einer Viertelstunde. Kurz vor der Pause legte Halle dann nach: innerhalb von acht Minuten schossen sie das 2:0 und 3:0. Nach der Pause wollte Halle die endgültige Entscheidung machen, doch sie vergaben eine gute Chance und im Gegenzug war es der Torschützenkönig und Kapitän der Landsberger, der innerhalb von vier Minuten den Anschluss zum 3:2 herstellte. Kurz darauf machte ein Hallenser dann zwar einen Treffer für den FSV 67, indem er herrlich in vollem Lauf über den Torwart ins Netz lupfte, doch der 10er der Landsberger machte zu einem Hattrick noch einen weiteren Treffer: nach 72. Minuten stand es 4:4. Nach 74. war dann der Endstand hergestellt: jetzt traf mal ein anderer für Landsberg: 4-5. Unglaublich, wie die das Spiel noch gedreht haben. Es war ja nicht so, dass Halle so stark nachgelassen hätte – z.B. trafen sie in der 80. den Pfosten und in der 94. wäre beinahe noch der Ausgleich per Freistoß gefallen – oder dass nur der vierfache Torschütze so stark war: hier hat die ganze Mannschaft mitgewirkt und eine starke Leistung (außer von der 15.- bis zur 45.) abgeliefert!

Wir machten uns schnell nach Leuna rüber und mussten dort aber feststellen, dass die Spiele doch nicht parallel im Stadion des Friedens ausgetragen wurden. Die Terminänderung – dass wegen der Gefahr der Wettbewerbsverzerrung alle Spiele 15 Uhr auszutragen sind, war der Grund dafür, dass II. und I. Mannschaft zeitgleich spielten – war zu knapp gewesen, sodass die Freigabe für den Kunstrasen (auf dem mit Standard-Fußballschuhen nicht gespielt werden darf) nicht einzuholen war.
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Die 2. Mannschaft spielte deshalb auf der Sportstätte der Jugend, wo mein Vater nun hinfuhr. Die Lage der Unsrigen vor dem Spiel war äußerst misslich: man nahm den ersten Abstiegsplatz mit zwei Punkten Rückstand auf Teutschenthal ein, die zeitgleich bei IMO Merseburg II, für die es um nichts mehr geht, spielten. Von daher war es auch total sinnfrei, dieses Spiel zeitlich nach hinten zu verlegen, da Teutschenthal so wie so wusste, dass sie gewinnen müssen. Der Gegner heute ist auf Platz drei zu finden. Nur geht es auch für Ostrau um nichts mehr.

Das, was mir mein Vater und andere berichteten, klang in etwa so: „Grobe schnell mit der schönen Führung. Oder: schön mit der schnellen Führung. Dann wird der kurz darauf vom Torwart übelst angegangen und muss verletzt ausgewechselt werden (Knieverletzung wird das Kariere-Ende bedeuten), wobei der Torwart mit seinem elfmeter- und rotwürdigen Foul ungestraft davon kam. Die Schiris haben ohnehin gepfiffen wie zugekifft. Ostrau kommt zum Ausgleich. Leuna vergibt davor viel zu viele Chancen, aber liefert ein packendes Spiel. Dann erzielt Hunold doch noch den Siegtreffer.“

Der Siegtreffer nützte nur leider nichts, da IMO II zu blöd oder auch unwillig war, gegen Teutschenthal zu gewinnen. Leunas II muss nun in die Kreisliga. Vielleicht ist das auch ganz gut, wenn man sich in der Kreisliga etabliert und da schön mitspielt – anstatt dauernd gegen den Abstieg aus der Kreisoberliga zu spielen. Also auf eine gute Saison in der Kreisliga! Und gewinnt bitte besonders hoch gegen Buna Schkopau ;-)

Das Parallelspiel an diesem Samstag bestritt die erste Mannschaft, die als 10. von 16 die Klasse schon gehalten hat, aber doch gerne noch den letzten möglichen einstelligen Tabellenplatz erreicht hätte, gegen den souveränen Tabellenführer und seit Wochen Aufsteiger SSV Landsberg 1990. Manche der Gästefans und Spieler kannten doch glatt meine Seite: schön, dass die Seite auch bei den Landsberger Groundhoppern gut ankommt! Was bei mir wiederum gut ankam, war die Leistung der Landsberger, die unserer I. leider klar überlegen waren. Da kann man nur nochmals zum Aufstieg gratulieren! Zum Spiel heute braucht man hingegen nicht viel zu sagen, da Leuna mit der Rumpfmannschaft nur gegenhalten und mit einer wirklich guten Offensivaktion auch mal einen Treffer machen konnte. Einer der besten Spieler Leunas war heute Ronny Golloiuch, der zwar einen Fehler, der zum 0:2 führte, machte, doch ansonsten durch Stellungsspiel und gute Reaktionen eine noch höhere Niederlage verhinderte. Leuna braucht sich nicht zu schämen für den Auftritt.
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Die relevantesten Ränge der Tabelle der Landesklasse 6: 1. SSV Landsberg (73 Punkte, aufgestiegen), 2. FC Zeitz (59), 3. Halle 96 II (55), ..., 9. Großgrimma (36), 10. Nessa (35), 11. TSV Leuna (35), 12. Profen (35), 13. Langeneichstädt (34), 14. Nebra (33, abgestiegen), 15. Markwerben (28, abgestiegen), 16. Freyburg (26, abgestiegen).

Statistik:
Ground Nr. 433 (ein neuer Ground; diese Saison: 102 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 1.017 und 1.018 (diese Saison: 160)
Tageskilometer: 50 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 34.650 (21.720 Auto/ 6.000 Flugzeug/ 3.660 Fahrrad/ 3.270 Bus, Bahn, Tram/ weniger als 10 Schiff)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 12
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 202

Montag, 7. Juni 2010

W201III: Kreisklasse-Idyll im äußersten Norden des Saalekreises

SV 1926 Rothenburg 1:3 LSG Lieskau 1920 II
Sonntag, 6. Juni 2010 – Anstoß 15.00
1. Kreisklasse Saalekreis, Staffel 2 (11. Liga, 6. Amateurliga)
Ergebnis: 1:3 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit 1:1
Tore: 0:1 32. (10), 1:1 42. (7), 1:2 89. (8), 1:3 90. (8)
Verwarnungen: 1x Rothenburg (11), 1x Lieskau (2)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportanlage Rothenburg (Kap. 800, davon 100 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 30 (davon ca. 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 4,0/10 (Ging so: Die Wärme machte den Spielern zu schaffen, die ligatypischen Defizite waren ohnehin sehr ausgeprägt bei den beiden Teams)
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Photos and English Version:
http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157624093877875/

Wenn man den Namen Rothenburg hört, denkt man immer zuerst an Rothenburg ob der Tauber, doch es gibt noch mehrere andere, nach einer roten Burg benannte Orte in Deutschland, u. a. einen im Saalekreis. Der direkt an der Saale zwischen roten Sandsteinfelsen gelegene 800-Einwohner-Ort hat neben der schönen landschaftlichen Lage eine 1844 aus ebensolchen roten Steinen errichtete Kirche zu bieten. Einige der Häuser tragen noch Beschilderungen aus DDR-Zeiten. Am Ortsrand gibt es zwei Berge: den Burgberg und den Amtsberg. Auf dem Burgberg sind die überwucherten Wallreste der slawischen Burg aus dem 8. Jhdt. (zerstört um 1075) zu sehen, auf dem Amtsberg die um ein Vielfaches besser erhaltene Sportanlage des SV Rothenburg 1926.

Die nördlichste Sportanlage des Saalekreises ist ein richtig schönes und idyllisches Amateurstadion mit einer kleinen Tribüne, die auf den beiden Außenseiten vier Stehstufen und im Mittelbereich zwei bis drei Reihen Bänke – Holz beschlagene Steinbänke – hat. Hinter der Tribüne wurde ein Sportlerheim mit schöner Terrasse auf den Hang gebaut. Um den ganzen Platz herum stehen hohe Bäume.

Rothenburg hatte in den letzten drei Spielen zwei üble Niederlagen einstecken müssen: letzte Woche 7:0, davor 9:1. Dazwischen trat der Gegner nicht an. Vor fünf Spielen war der letzte Sieg: ein 3:2 gegen klar besser platzierte Küttener. Jedenfalls handelte es sich heute um ein Mittelfeldduell (10. gegen 6.) und man war sich nicht so sicher, was für ein Spiel man erwarten sollte. Beide Mannschaften taten sich bei den Temperaturen von knapp unter 30 Grad ziemlich schwer. Ohnehin erfüllten die meisten Spieler das typische Bild, was man von einem Kreisklassefußballer hat: lauter unterschiedliche Figurtypen und Körpergrößenklassen waren vertreten und es wurde halt ziemlich ungeschickt gespielt. Nach über einer halben Stunde zog der 10er der Gäste den Ball schön ins Eck. Nur zehn Minuten später glich Rothenburg aus. Deren 7er glänzte durch geschicktes Stellungsspiel, als er den Ball ins Netz donnerte.

Ein anderer Rothenburger Spieler, der positiv auffiel, war der eine flinke, technisch doch immer wieder gut in Erscheinung tretende Kleine. Leider traf er nicht. In der zweiten Halbzeit, in der Lieskau zu mehr Chancen kam als Rothenburg, trafen nämlich nur noch die Gäste. Da konnte sich der ebenfalls ganz gute Torwart noch so stark den Gästestürmern entgegen werfen – die einzige Fehlentscheidung des Schiedsrichters, nämlich nach einem Foul eines Lieskauers, der einem Rothenburger den Ball unsauber abnahm, nicht abzupfeifen, führte zum Siegtreffer für Lieskau. Jetzt kamen auch mal die – wie so oft – viel zu ruhigen Zuschauer etwas in Wallung, die sich über das Jubelgeschrei der Lieskauer und den Schiri aufregten. Gleich im Anschluss griff Lieskau noch mal an – die Rothenburger hatten nun keine Lust mehr und kassierten das 1:3.

Am Ende war das kein unverdienter Sieg, aber besonders loben brauch man die Leistung von Lieskaus II. Mannschaft nicht. Die Lieskauer zeigten die gleichen eklatanten Fehler in Technik und Torschuss wie Rothenburg und am Ende machten sie aus der etwas größeren Anzahl von Chancen mit ziemlichem Glück mehr Tore. Großartig schaden oder bringen tut es beiden Mannschaften nichts. Rothenburg ist zwar nur noch 11. – kann jedoch nicht absteigen – und Lieskau ist vom Aufstieg noch weiter, als vom Abstieg entfernt und somit mitten im Mittelfeld. Apropos „entfernt“: Rothenburg ist ja wie gesagt in der nördlichsten Ecke des Saalekreises (nur ein nördlicher gelegenes Dorf in der Gemeinde Löbejün, das aber keinen Fußballverein hat, ist noch weiter im Norden) zu finden, von Merseburg nach dort und zurück waren es genau 100km mit dem Fahrrad.
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Statistik:
Ground Nr. 432 (ein neuer Ground; diese Saison: 101 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.016 (diese Saison: 158)
Tageskilometer: 100 (100 Fahrrad, weniger als 10 Schiff)
Saisonkilometer: 34.600 (21.720 Auto/ 6.000 Flugzeug/ 3.610 Fahrrad/ 3.270 Bus, Bahn, Tram/ weniger als 10 Schiff)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 10
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 201

Samstag, 5. Juni 2010

W201II: Ein normaler Spieltag in zwei halleschen Ligen

Teil I: Erfolg für die zweite Mannschaft, die eigentlich die erste Mannschaft ist

TSG Wörmlitz-Böllberg III 0:3 SG Aufbau Tasmania Halle (II)
Samstag, 5. Juni 2010 – Anstoß 11.00
1. Stadtklasse Halle (11. Liga, 6. Amateurliga)
Ergebnis: 0:3 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit 0:1
Tore: 0:1 45. (9), 0:2 75. (7), 0:3 83. (11)
Verwarnungen: 1x Wörmlitz-Böllberg (4)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Wörmlitz/ Kaiserslauterer Straße (Kap. 900 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 25 (davon ca. 10 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Flott, viele Torszenen, hart aber fair)
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Photos and English Version: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157624085873325/detail/

Nun sollten endlich die letzten halleschen Grounds, die meinem Vadder noch fehlten, gemacht werden. Der vorletzte in dieser Rubrik ist der wenig interessante, aber angeblich kleinste Platz der Liga, der sich in der Kaiserslauterer Straße befindet. Dort spielte die III. von Wörmlitz-Böllberg, als Vorletzter können sie die Klasse nur halten, wenn die nächsten Spiele (und das sind nicht mehr viele) gewonnen werden, gegen die II. von Aufbau-Tasmania. Warum das eigentlich nicht die II. ist, kann man ausführlich in anderen Berichten (unterm Post das Label „Aufbau Tasmania“ anklicken) lesen. Diese II. oder I. ist jedenfalls sicherer Tabellenzweiter, was den Aufstieg in die Stadtliga bedeuten sollte.

Aufbau Tasmania zeigte auch gleich, warum sie soweit oben stehen. Die Chancenverwertung war zwar nicht unbedingt toll, aber der enorme Druck aufs Wörmlitzer Tor und die gute Zweikampfhaltung machten einen starken Eindruck. Nach 45 Minuten war das Leder dann auch endlich im Eckigen. Dieser Vorgang war in der zweiten Hälfte, die dann etwas härter geführt, aber vom souveränen Schiri stets lässig geleitet – manch ein kleinlicher Wichtigtuer hätte hier mit gelben Karten um sich geworfen – war, dann noch zwei weitere Male zu beobachten. Obwohl Wörmlitz-Böllberg Kampfgeist zeigte und nun auch zu etlichen Chancen kam: Aufbau Tasmania gelang also ein glatter 0:3 Sieg.

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Teil II: Pillepalle am Planetarium

Kanenaer SV 2:1 FC Halle-Neustadt II
Samstag, 5. Juni 2010 – Anstoß 15.00
Stadtliga Halle (10. Liga, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 2:1 nach 97 Min. (48/49) – Halbzeit 0:1
Tore: 0:1 19. (11), 1:1 58. (8), 2:1 63. (10; Foulelfmeter)
Verwarnungen: 3x Kanena (2, 6, 7), 1x Neustadt (8)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz am Planetarium (Kap. 1.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 20 (keine Gästefans?)
Unterhaltungswert: 3,0/10 (Zum Ende kam noch etwas Feuer in die Partie, aber meistens war das Spiel ziemlich lahm)
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Photos and English Version: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157624085873325/detail/

Ein Zwischenstopp am Döner beim Bahnhof und ein bisschen um den Hufeisensee herumfahren später, saßen wir im Schatten der Bäume in der Straße am Planetarium, wo sich der Platz in Kanena, einem der ziemlich dörflichen Ortsteile Halles, befindet. Das Spiel war zwar eine Klasse höher, als das Elfuhrspiel, doch beide Mannschaften – sowohl der sichere Absteiger aus Halle-Neustadt, als auch der Viertplatzierte Gastgeber – spielten ziemlich Pillepalle.

Nachdem die Gäste überraschend per Kopf zur Führung kamen, brauchte Kanena bis in die zweite Hälfte hinein, um nennenswerte Aktionen zu zeigen. Der Ausgleich war ein guter Abstauber nach einer hohen Flanke und das 2:1 ein souverän ins Eck gezimmerter Elfmeter, der recht umstritten war. So richtig gesehen habe ich die Berührung, die zum ziemlich krampfhaften Fallen geführt hat, auch nicht – und diesem kleinlichen und schwachen, immer wieder klare Fehlentscheidungen treffenden Schiri, würde ich nicht zutrauen, dass der auch nur die Hälfte der Entscheidungen richtig sieht – aber das 2:1 war ein nicht unverdienter Endstand, da Kanena die weniger schwache zweier an diesem Tage ziemlich schwacher Mannschaften war. FC Halle-Neustadts Zweite vergab die größten Chancen noch kurz vor Abpfiff.

Vor unserer Abfahrt haben aufmerksame Kanenaer Fans gleich festgestellt, dass mein Vadder drauf und dran war, sein zweites Portemonnaie in drei Monaten zu verlieren. Am völlig überlaufenen Osendorfer Wassersportzentrum vorbei, fuhren wir dann ohne irgendwelche Highlights zurück.
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Statistik:
Ground Nr. 431 (kein neuer Ground; diese Saison: 100 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 1.014 und 1.015 (diese Saison: 157)
Tageskilometer: 50 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 34.500 (21.720 Auto/ 6.000 Flugzeug/ 3.510 Fahrrad/ 3.270 Bus, Bahn, Tram/ weniger als 10 Schiff)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 9
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 201

Freitag, 4. Juni 2010

W201I: 11 Tore beim 10-gegen-10-Spiel in Schkortleben

Weißenfelser Freizeitkicker 1998 (Schkortleben) 7:4 SG Fortuna Leißling AH
Freitag, 4. Juni 2010 – Anstoß 18.20
Freundschaftsspiel: Freizeitfußball/ Alte Herren
Ergebnis: 7:4 nach 71 Min. (35/36) – Halbzeit 3:1
Tore: 1:0 19. (13), 2:0 24. (13), 3:0 33. (8), 3:1 35. (3), 4:1 37. (13), 5:1 40. (8), 5:2 54. (12), 6:2 63. (13), 6:3 68. (9), 7:3 69. (8), 7:4 71. (7)
Verwarnungen: keine, Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Schkortleben (Kap. 1.000 Stehplätze)
Zuschauer: 4 (davon 1 Gästefan)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Unterhaltsames Spiel mit teilweise echt super Toren!)
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Photos and English Version:
Halle Zoo
WFK 98 vs Fortuna Leißling

In der Vorwoche hatte meine Mitstudentin Anja die prima Idee, mal gemeinsam in den Zoo zu gehen und Tiere zu fotografieren. Die besten der entstandenen Bilder sind im ersten Ordner zu finden. Nach dem Zoobesuch ging es weiter zum Fußball.

Dutzende Male sind wir auf dem Weg nach Weißenfels – ob nun zu Fußball, Handball oder Basketball – durch den mit Kriechau 600 Einwohner zählenden Ort Schkortleben gefahren. Den Fußballplatz haben wir von der Bahnstrecke aus gesehen. Also wieso nicht mal wieder zu einer Freizeitmannschaft zum Gucken fahren? Die von Eisenbahnern 1998 gegründeten Weißenfelser FK spielten heute gegen die Alte-Herren-Mannschaft aus Leißling, die letzte Saison noch als Altherrenspielgemeinschaft der Vereine SG Fortuna Leißling und Weißenfelser FV Schwarz-Gelb antrat.
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Geniale Tricks und blitzschnelle Laufduelle blieben zwar genauso aus wie knallharte Zweikämpfe, aber das Spiel zwischen den beiden nur jeweils 10 Spieler zählenden Teams auf dem Sportplatz Schkortleben war alles andere als langweilig. Vor allem die Tore waren mitunter genial: lange Bogenlampen, ein Treffer aus 35 Metern halbhoch ins Eck, eine Flanke aus über 20 Metern, die direkt auf den Pfosten zusegelt und 10cm über dem Boden von einem Hineinspringenden unters Tordach gezimmert wird und mehrere Male umspielte Weißenfels auch die Leißlinger Abwehr um dann den Ball sicher und bestimmt über den Torwart ins Tornetz zu semmeln. Nach 35 Minuten wurden beim Stand von 3:1 die Seiten gewechselt. In der noch torreicheren zweiten Hälfte sollten weitere sieben Treffer zum 7:4 Endstand erzielt werden.

Also gerade für ein solches Freizeit-gegen-Altherren-Spiel war es wirklich sehenswert. Ein großes Lob an beide Mannschaften. Auch wenn leider nur vier Leute zugeguckt haben – mich und meinen Vater eingerechnet, was neben einem Kreisliga B Spiel in Berlin (4 Zuschauer) und nach einem Spiel der PNVG Merseburg (3 Zuschauer) die schlechteste Besucherzahl überhaupt war: ich warte ja irgendwie auf ein Spiel, zu dem ich alleine hingehe und dann der einzige Zuschauer bin – das Spiel hat richtig Spaß gemacht. Auch der Sportplatz ist ganz nett. Wenn man sich auf den etwa vier Meter hohen Graswall setzt, hinter dem sich einige Bäume und eine Bahnstrecke befinden, hat man einen schönen Blick über das Spielfeld und Teile des Dorfes. Das renovierte Kabinengebäude und die neuen Aluminiumtore sagen mir, dass die Weißenfelser Freizeitkicker auch viel Arbeit investiert haben, diesen Platz wiederherzurichten. Ob es in Schkortleben jemals einen anderen Verein gab außer die Auswahl vom Jugendclub ist nicht herauszufinden, die alten Kleinfeldtore lassen aber darauf schließen.
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Statistik:
Ground Nr. 431 (ein neuer Ground; diese Saison: 100 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.013 (diese Saison: 155)
Tageskilometer: 60 (40 Fahrrad, 20 Bahn)
Saisonkilometer: 34.450 (21.720 Auto/ 6.000 Flugzeug/ 3.460 Fahrrad/ 3.270 Bus, Bahn, Tram/ weniger als 10 Schiff)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 7
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 201