Donnerstag, 30. Oktober 2014

W431II: Übers Wochenende nach Sachsen-Anhalt, Teil 1; Sieg mit Notelf für Leunas Alte Herren

TSV Leuna 1919 AH ........................................................... 4
SV Beuna 1916 AH .............................................................. 3
- Datum: Donnerstag, 30. Oktober 2014 – Anstoß: 18.00
- Wettbewerb: Freundschaftsspiel Alte Herren
- Ergebnis: 4-3 nach 70 Min. (35/35) – Halbzeit: 1-2
- Tore: 0-1 10. (11), 1-1 25. Ingo Witzel, 1-2 27. (10), 2-2 45. Ingo Witzel (Handelfmeter), 3-2 54. Frank Fulde, 4-2 63. Ingo Witzel, 4-3 68. (11)
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Stadion des Friedens, Kunstrasenplatz (Kap. 2.000, davon 150 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 14 (davon ca. 7 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Leuna machte trotz Personalnot ein gutes Spiel)  
Photos with English Commentary:
Veterans Friendly Match: TSV Leuna v SV Beuna (pictures by my dad)

Nachdem ich die ersten vier Wochen des Semesters in Bonn und Umgebung zubrachte und NRW nur für einen Tag mal gen Belgien verließ, legte ich diesmal ein typisches Pendler-Wochenende ein. Freitags habe ich eh nie Uni, diesen Donnerstag mal auch nicht, also sprach nichts dagegen, ein verlängertes Wochenende zum Feiertag einzulegen...

8.15 Uhr los, 13h da. Für die Verhältnisse in NRW war das eine zügige Fahrt: ich verlor nur zwischen Köln und Leverkusen mehr als 30 Minuten durch stockenden Verkehr. Da die Alten Herren nicht an einem Feiertagsfreitag spielen, sondern dann stets an dessen Vorabend, war ich schon so früh losgefahren. Eigentlich hatte ich mich ja nur als fotografierenden Zuschauer eingeplant, aber Frank Fulde hatte mich am Nachmittag gebeten, die Bodden mitzubringen. Es war auch tatsächlich nötig, da Leuna nur 10 Spieler zusammenbekam. Also der zweite Einsatz für Leunas Alte Herren mit meinen 25 Jahren und diesmal sogar voll durchgespielt...

Der SV Beuna zeigte sich erstmal als ein aufgrund seiner starken Stürmer gefährlicher Gegner. Ich spielte zum ersten Mal überhaupt in der Abwehr und hatte gut mit einem vielleicht 10 Jahre älteren aber umso erfahreneren Spieler zu tun. Nach 10 Minuten versenkter ihr schnellster Mann, die Nr. 11, den ersten Ball im Leunaer Tor. Es dauerte lange, ehe Leuna etwas aus den vielen Chancen machte. Ingo Witzel war dann mit dem Ausgleich zur Stelle, der aber nur zwei Minuten später durch einen Abseitstreffer – aber schöner Heber war’s trotzdem – vom Sturmkollegen mit der Nr. 10, egalisiert wurde.

Nach der Pause fand Leuna 10 Minuten lang kein Mittel die Überlegenheit in Tore umzumünzen. Erst ein Handelfmeter, den wiederum Ingo Witzel versenkte, sorgte für den wichtigen Ausgleich. Nur 7 Minuten später gab es wieder Elfmeter, diesmal aber völlig zu Unrecht. So gut der Beunaer 11er auch war, so unsportlich verhielt er sich teilweise. Er hatte wohl auch mitgehört, dass unser Leunaer Schiedsrichteranwärter zum ersten Mal seine Regelkenntnis auf dem Großfeld unter Beweis stellen wollte. Da er bisher nur Jugendspiele auf Kleinfeld leitete, bereiteten ihm die Abseitsentscheidungen auf beiden Seiten Probleme. Zu den ungewohnten Abmessungen kamen auch noch schlecht erkennbare Linien und schummriges Flutlicht hinzu. Und dass es dann auch noch einen Vogel gibt, der dreist die Unsicherheit des Schiedsrichters ausnutzt, ist dann blöd: erst schoss ich den 11er an und er sagte nichts, als der Schiri eine Ecke für Beuna gab und dann ließ er sich nachdem er sich im Laufduell mit mir den Ball zu weit vorlegte, direkt vor mir fallen. Jetzt fing auch ich mal an zu meckern, was vorher nur regelmäßig von Beuna kam...

Der Elfmeter war dann aber ein absolutes Highlight. Unser Schiri fixiert erst den Ball und dann den Torwart und während der 9er zum Schuss anläuft, laufe ich drei Meter in den Strafraum. Der sehr sichere Leunaer Torwart Thomas Hähnel blockte den Schuss ab – der Schiri merkte nichts von meiner Aktion und schien meine Nachfrage, ob er eigentlich wisse, was er machen muss, wenn jemand zu früh in den Strafraum läuft, nicht einmal kapiert zu haben. Aber aller Anfang ist schwer: so kann der Sportfreund zwar nicht einmal auf die C-Junioren-Saalekreisklasse losgelassen werden, doch wo viel Luft nach oben ist, kann noch viel Positives bei rauskommen. Das Wichtigste ist, dass er sich bemüht, für den TSV als offizieller Schiedsrichter im Kreis anzutreten, was bei dem Druck durch den Verband für den Verein TSV Leuna auch wirklich gut wäre. Soweit ich das mitbekommen habe, hat er ja schon die erste Schulung dafür belegt.

Dass Beuna den unberechtigten Elfmeter verschoss, sollte die Wende im Spiel sein. Mit meiner alten und zwei Dioptrien zu schwachen Ersatzbrille, die ich beim Fußball immer trage, konnte ich genauso wenig wie mein Vater von außen bei dem leichten Regen, so recht erkennen, wer eigentlich den schönen Treffer zum 3:2 erzielt hat. Ich denke aber, es war Frank Fulde. Das 4:2 per Kopf war dann wieder Ingo Witzel, der heute ein besonders starkes Spiel lieferte und seinen Hattrick perfekt machte. Insgesamt muss man aber sagen, dass hier die ganze Mannschaft gelobt werden muss, auch wenn dann dem Torwart noch ein krasser Fehlpass der sofort zum 4:3 Anschlusstreffer führte, unterlief: er hatte ja kurz zuvor einen Elfer abgewehrt und auch sonst gut gehalten. Jedenfalls war heute wieder die ganze Mannschaft – trotz Notelf – gut und gewann mit dieser ordentlichen Leistung auch verdient!  
Statistik:
- Grounds: 1.214 (heute kein neuer; diese Saison: 60 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.200 (heute 1; diese Saison: 88)
- Tageskilometer: 500 (500km Auto)
- Saisonkilometer: 18.330 (13.530 Auto/ 3.600 Flugzeug/ 1.100 Fahrrad/ 80 öffentliche Verkehrsmittel/ 20 Schiff, Fähre) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 166 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 431

W431I: Kurze Auswärtsfahrt für ein Spiel des CVM

„SWD powervolleys“ Düren .............................................. 3
Chemie Volley Mitteldeutschland (Leuna OT Spergau) . 1
- Datum: Mittwoch, 29. Oktober 2014 – Beginn: 20.00
- Wettbewerb: Volleyball Bundesliga (1. Spielklasse im Volleyball, Halbprofiliga)
- Ergebnis: 3-1 nach Sätzen (94-81 nach Spielen) nach 112 Min. (29/28/30/25)
- Satzergebnisse: 25-22, 19-25, 25-21, 25-13
- Strafen: Gelbe Karte für Ruben Schott vom CVM (Reklamieren)
- Spielort: Arena Kreis Düren (Kap. 2.600, davon 2.300 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 1.300 (davon 1.180 Zahlende und ca. 7 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Weitestgehend gutes Spiel)  
Photos with English Commentary:
Volleyball Bundesliga: My First Away Game with CVM Bad Dürrenberg/ Spergau, 3:1 at Düren

Nach der Uni am Mittwoch fuhr ich aufgrund dessen, dass der CVM dort gastierte, am Abend noch zum Volleyball im 40km westlich von Wesseling bzw. Köln/ Bonn gelegenen Düren. Zur Hässlichkeit dieser Stadt meinte eine Bekannte meines Vaters einmal, in Anbetracht dessen, dass ihr Mann von dort stammt: „Ein Umzug nach Düren wäre ein Scheidungsgrund“...

Die Sporthalle ist nicht ganz so hässlich wie das meiste andere im Ort. Der blechkastenartige Bau ist mit einem glaskastenartigen Schwimmbadgebäude zusammengebaut. In der Sporthalle hat man symmetrische Tribünen mit je 11 Reihen rotgepolsterter Sitze, dahinter eine Reling für Stehplätze – außer vor der Presse- und VIP-Tribüne, deren Sitze sich nicht von den anderen Unterscheiden aber in einer Art Loge abgegrenzt sind – bzw. auf einer Seite eine rote Sprecherkabine. Die Eintrittspreise sind Ligadurchschnitt – die Preisspanne scheint beim Volleyball eh nicht so schlimm wie bei Fußball oder Handball zu sein. Da ich seit dem Vortag auch endlich den Studentenausweis der Uni Bonn habe, konnte ich auch für nur 5€ rein, während der Normalpreis ja bei 9€ liegt. Die Kassierer sind übrigens sehr unhöflich, kennen weder Gruß- noch Verabschiedungsformeln; Danke, Bitte und „viel Spaß beim Spiel“ schon gar nicht. Aber das ist in dieser unsympathischen Drecksstadt Düren auch der Normalfall.

Die Parksituation um die Halle herum ist übrigens schlecht, da man dreist Parkgebühren (wohl die Stadt und nicht der Verein) erhebt; ich parkte daher kostenlos in der Nippesstraße auf dem Gehweg, wie die Einheimischen auch. Aber zum Parken in NRW muss eh mal ein Dialog aus der Uni zitiert werden:
Kommilitonin: „Boah, ich musste gestern 12€ bezahlen, da ich nur im Parkhaus noch einen Platz gekriegt habe und dort halt die ganzen 8 Stunden während unserer Seminare geparkt hatte und bei Plätzen mit Parkschein wäre es sogar noch teurer gewesen.“
Ich: „Naja, ich kann ja jetzt endlich mit dem Ausweis die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Aber ansonsten: mach es wie ich es in den letzten beiden Wochen gemacht habe; ohne Parkschein irgendwo auf dem Seitenstreifen zwischen den anderen Autos parken. Drei Tage konnte ich das je 6 bis 8 Stunden kostenlos machen, am vierten wurde ich erwischt und hatte dann nur 10€ Strafe zu zahlen, obwohl ich dort 8 Stunden stand...“

Zurück nach Düren: Die SWDpowervolleys Düren sind mit einem knappen Sieg und einer klaren Niederlage in die Saison gestartet. Da nun endlich auch die Volleyballbundesliga die sehr sinnvolle neue Punkteregelung (3 Punkte für 3:0 oder 3:1 Sieg, 2 Punkte für ein 3:2 und 1 Punkt für eine 2:3-Tiebreak-Niederlage, 0 für 1:3 bzw. 0:3 nach Sätzen) eingeführt hat, stehen sie nur mit 2 Punkten auf Platz 7 von (noch) 12 Teams. Die 2 Punkte kommen allerdings aus Friedrichshafen! Die Chemie Volleys Mitteldeutschland, die in der Jahrhunderthalle im Leunaer Ortsteil Spergau spielen, haben bisher nur bei einem vermeidbaren 2:3 gegen Coburg einen einzigen Punkt geholt.
Also die Namen sind ja an Peinlichkeit eigentlich nicht zu überbieten. Die Stadtwerke Düren mit ihren „SWDpowervolleys“ – Englischsprachige lachen über bescheuerte Scheinanglizismen wie powervolleys und wenn man SWD googelt, wird man erstmal nach Düsseldorf und Delmenhorst geschickt oder bekommt Wärmepumpen, Wachdienste und gar russische Scharfschützengewehre angeboten – und der VC Bad Dürrenberg/ Spergau mit ihrem Chemie Volley Mitteldeutschland – als ob Spergau irgendetwas für die Leuna-Werke tun würde; aber Hauptsache sich „Mitteldeutsch“ nennen wenn man aus dem Osten ist. Aber das Spiel, was die beiden da boten, war überhaupt nicht peinlich!

Der erste Satz begann furios für die Chemie Volleys. Nach zweieinhalb Spielminuten stand es 1:5 und Düren nahm die erste Auszeit. Nach dieser Auszeit drehten sie auf (von 2:6 auf 8:6). Nachdem auch CVM eine Auszeit nahm, stabilisierte sich das Spiel. Erst kurz vor Ende des Satzes betrug die Differenz mal mehr als ein oder zwei Punkte. CVM wehrte noch zwei Satzbälle ab, verlor aber mit 25:22.

Der zweite Satz begann wieder mit knappen Vorsprüngen für die Gastmannschaft. Nach der ersten Technischen Auszeit lieferten die Chemie Volleys wirklich so gutes Volleyball ab, dass sie auf 6:12 und nach der Team-Auszeit gar auf 7:16 davon zogen. Düren verkürzte noch, wehrte aber nur einen Satzball ab und verlor somit 19:25. Es fiel im Übrigen auf, dass der Hallensprecher sehr fair war und nicht nur jede Aktion der Dürener feierte, sondern auch hervorragende CVM-Aktionen kurz lobte: das ist bei dem Clown, der beim CVM Sprecher ist, nicht üblich.

Satz drei war der spannendste und beste der Partie. Hier gab es auch zuungunsten beider Teams mehrere Fehlentscheidungen des ansonsten unerwartet guten und unparteiischen Gespannes aus NRW. Hab ich allerdings in Spergau noch nicht erlebt, dass das komplette Gespann aus Sachsen-Anhalt kommt...
Jedenfalls waren hier auch die Rettungsaktionen auf beiden Seiten, insbesondere bei Düren, die verloren geglaubte Bälle doch noch übers Netz brachten, sehr eindrucksvoll. Am Ende waren solche technischen und athletischen Fertigkeiten ausschlaggebend für den im Ergebnis zu sehenden Unterschied zwischen vermutlichem Playoff-Teilnehmer und Abstiegskandidat dem es eigentlich nur um den Klassenerhalt gehen darf. Bei diesem dritten Satz, der 25:21 an Düren ging, war der Leistungsunterscheid zwischen Favorit und Underdog aber noch nicht so deutlich.

Was dann im vierten Satz ablief war sehr schade: der CVM ging nicht nur erstmals in diesem Spiel nicht in Führung beim Satzbeginn, sondern wurden heftig abgeschossen. Nach 3:0 schon eine hektische Auszeit. Erst nach dem 6:0 erstmals gepunktet. Bis zu 12 Punkte Unterschied: 19-7 bzw. 20-8. Und schon ab dem 12:3 hatte sich der CVM aufgegeben. Dieses 25:13 im vierten Satz war ein für den CVM unwürdiger Abschluss einer ansonsten akzeptablen Leistung, die gegen die anderen Abstiegskandidaten für Siege reichen muss und generell natürlich steigerungsfähig ist.  
Statistik:
- Grounds: 1.214 (heute 1 neuer; diese Saison: 60 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.199 (heute 1; diese Saison: 87)
- Tageskilometer: 80 (80km Auto)
- Saisonkilometer: 17.830 (13.030 Auto/ 3.600 Flugzeug/ 1.100 Fahrrad/ 80 öffentliche Verkehrsmittel/ 20 Schiff, Fähre) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 165 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 431

Montag, 27. Oktober 2014

W430III: Die Radrennbahn vom Polizei SV und die Edelstahlkampfbahn von Marathon

Crefelder SV Marathon 1910 ............................................ 5
Hülser Sportverein II ......................................................... 3
- Datum: Sonntag, 26. Oktober 2014 – Anstoß: 15.00
- Wettbewerb: Kreisliga B Kempen-Krefeld, Staffel 2 (9. Spielklasse, 5. Amateurliga)
- Ergebnis: 5-3 nach 92 Min. (45/47) – Halbzeit: 2-1
- Tore: 1-0 3. Eyüb Balaban, 1-1 16. Peter Hoebertz, 2-1 40. Dennis Eschenbach, 3-1 50. Sebastian Skoruppa (Eigentor), 3-2 60. Peter Hoebertz, 3-3 69. Peter Hoebertz, 4-3 72. Eyüb Balaban oder Kevin Eschweiler, 5-3 88. Ümit Özkaya
- Verwarnungen: Alen Zahirovic (Marathon); Niklas Diesfeld, Fabia Perreira?, Luigi di Gregorio
- Platzverweise: keine
- Spielort: Edelstahlkampfbahn der Bezirkssportanlage Stahldorf Krefeld (Kap. 5.300, davon 300 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 40 (davon ca. 10 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Spannendes und sehenswertes Spiel)

Crefelder SV Marathon 1910 II ........................................ 1
Verein für Spiel und Sport 1908 Krefeld III .................... 3
- Datum: Sonntag, 26. Oktober 2014 – Anstoß: 13.00
- Wettbewerb: Kreisliga C Kempen-Krefeld, Staffel 3 (10. und unterste Spielklasse, 6. Amateurliga)
- Ergebnis: 1-3 nach 88 Min. (44/44) – Halbzeit: 0-2
- Tore: 0-1 21. Ercan Avci, 0-2 26. Sergej Nisgodinski, 1-2 50. Marcel Eifler, 1-3 82. Mehmet Övelik (indirekter 11m)
- Verwarnungen: Marcel Eifler (Marathon); Rene Kugelmann, Niko Papkonstantinov, Sergej Nisgodinski? (SuS)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Edelstahlkampfbahn der Bezirkssportanlage Stahldorf Krefeld, Hartplatz (Kap. 1.000 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 8 (keine Gästefans)
- Unterhaltungswert: 3,5/10 (Über weite Strecken dürftiges Gekicke)

Polizeisportverein Mönchengladbach 1926 III ................ 4
SV Rot-Weiß Hockstein 1914 III ....................................... 1
- Datum: Sonntag, 26. Oktober 2014 – Anstoß: 11.00
- Wettbewerb: Kreisliga C Mönchengladbach-Viersen, Gruppe 3 (10. und unterste Spielklasse, 6. Amateurliga)
- Ergebnis: 4-1 nach 89 Min. (44/45) – Halbzeit: 0-0
- Tore: 0-1 55. Dominik Lutter, 1-1 70. Fabian Hausrichter, 2-1 75. Patrick Lipps, 3-1 88. Zouhair El Boudali, 4-1 90. Michel Gartlieb
- Verwarnungen: Benedikt Weber (Hockstein)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Radrennbahn Carl-Diem-Straße (Kap. 3.500, davon 700 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 25 (davon ca. 10 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Kam lange nicht in Fahrt, war dann aber in der 2. Hälfte ein gutes Spiel)  
Photos with English Commentary:
a) Amateur Football in Mönchengladbach: Police Third XI v RW Hockstein Third XI
b) Amateur Football in Krefeld: Marathon Krefeld v Hüls Reserves, and Marathon Krefeld Reserves v SuS Krefeld Third XI
c) Palaces in Niederrhein Region: Linn Castle in Krefeld

Nachdem es am Samstag durch die Dummheit mindestens einer beteiligten Mannschaft oder des Staffelleiters schief gegangen war, schaffte ich es am Sonntagmorgen den wohl besten Ground Mönchengladbachs zu kreuzen. Die Radrennbahn in der Carl-Diem-Straße. Das Viertel ist anscheinend ziemlich asi – da beschmissen sich jedenfalls hinter dem Parkplatz Dreckwänster mit Müll der irgendwo einfach am Straßenrand abgelagert wurde, Hakenkreuze und normale Graffiti findet man auch an die Wände geschmiert – und dementsprechend sieht auch das Stadion aus. Besonders die Haupttribüne ist völlig zugesprayt, Holzbänke sind teilweise zertrümmert, Müll liegt im Stadion rum. Die Kurven sind zugewuchert. Die Radrennbahn ist noch erkennbar aber keinesfalls benutzbar. Die Gegentribüne scheint mal ein Marathontor gehabt zu haben, jetzt ist aber nichts mehr zwischen den beiden Stehtribünen. Die besagte Sitztribüne wurde übrigens von kaum einem Zuschauer genutzt: viele der 25 bis 30 Zuschauer schienen Angst vor einem Einsturz des Daches gehabt zu haben...

Das Spiel zwischen den Dritten Mannschaften des Polizei SV und Rot-Weiß Hockstein fing langsam an und war lange arm an Chancen. Nur Verletzungsausfälle (z.B. nach nur zwei Spielminuten der PSV-Keeper nach einem Pressschlag) und Beschwerden über ganz normale Zweikämpfe waren zahlreich. Erst nach der Pause entwickelte sich ein richtig gutes Spiel, v.a. durch die Führung von Hockstein nach einem prima vorgetragenen Konter. Der PSV drehte das Spiel mit zwei gut herausgespielten Treffern, einer tollen Bogenlampe ihres arabischen Goalgetters und einem Stochertor in der Schlussminute.  
Eine andere herausragende Sportanlage steht im Stahldorf Krefeld. Das Spiel der Reserve auf dem Hartplatz nahm ich dann auch noch mit, wobei dieser Hartplatz im Rücken der Gegentribüne wenig attraktiv da ausbautenlos ist.

Marathon II ist Letzer mit 0 Punkten aus 9 Spielen, SuS III aber auch nur Vierter von hinten mit 6 Punkten. Das Spiel sah auch entsprechend aus, wobei es ab und an mal tolle Szenen wie eine Serie von Querschlägern die dreimal auf der Linie abgewehrt wurden oder eben zwei Treffer für SuS, davon einer per Direktabnahme volley aus 10m, gab.

Nach der Pause kam Marathon durch einen Schuss ins Eck noch mal ins Spiel, doch ein zweifelhafter indirekter Elfmeter – das soll kontrolliert zurückgespielt gewesen sein? – führte zur endgültigen Entscheidung in diesem Spiel vor nicht einmal 10 Zuschauern: 1-3 für Spiel und Sport III. Mannschaft.  
Herausragend an der Anlage ist der Hauptplatz, der 1937-38 vom Schwelmer Architekten Hans Mehrtens erbaut wurde. Mehrtens disqualifizierte sich übrigens in der Zeit des Stadionbaus menschlich – er wurde ein engagiertes NSDAP-Mitglied und in faschistischen, hitlertreuen Geheimbünden tätig – und nach dem Krieg architektonisch, da er einer der bedeutenden Architekten war, die die Verschandelung der zerstörten Städte durch hässliche Betonbauten anstelle der noch rekonstruierbaren historischen Bausubstanz vorantrieb. Das Stadion für die Arbeiter des Edelstahlwerkes Krefeld war wohl sein bestes Werk: Stehränge mit bruchsteingemauerten Aufgängen die von Nadelbäumen flankiert sind, halbrunde Kurven mit rechtwinkligen Ecken, eine Haupttribüne mit Holzbänken und Stehrängen, dahinter ein symmetrisches Vereinsheim mit Anlehnungen an Fachwerkarchitektur und einem Dachfirst, wie man ihn eher in England findet. Wie viel besser die Qualität im Stadionbau der 30er Jahre im Vergleich zu heute war, sieht man auch an den Banden bzw. der Tribünenreling: nicht billig und egal ob es scheiße aussieht wie die Aluminiumbande auf dem Nebenplatz, sondern eine schicke Metallreling mit verzierten Streben gibt es da auf dem Hauptplatz! Verzierungen gegen die Eintönigkeit waren v.a. vor und teilweise auch noch nach dem Zweiten Weltkrieg üblich: so gibt es auch eine Athletenstatue aus Bronze.

Auch hier fand sich nur eine niedrige zweistellige Zahl an Zuschauern ein und ein beachtlicher Teil davon unterstützte die Gastmannschaft. Die Zweite Mannschaft von Hüls hatte aber einen denkbar schlechten Start als sie nach nur drei Minuten durch einen Schuss aus spitzem Winkel in Rückstand geriet. Der Ausgleich wurde von den Marathon-Kickern noch vor der Pause mit einem schönen Weitschuss egalisiert. Nach der Pause schien das 3:1 – ein unglücklich per Kopf genommener Ball, der im eigenen Netz landete – die Entscheidung des Spiels gewesen zu sein. Doch dann nahm die Partie noch mal richtig Fahrt auf und der beste Spieler der Gäste machte seinen Hattrick durch zwei Treffer in nur 10 Minuten perfekt: 3-3. Das dritte Tor war allerdings irregulär: weder war das ein Freistoß (Pressschlag und zudem im Strafraum, nicht außerhalb), noch schien der Abstauber sauber erzielt worden zu sein (Handspiel). Kurz darauf fiel jedoch das leicht umstrittene Kontertor (Abseits?) zum 4:3. In der Schlussphase gelang Marathon Krefeld schließlich noch das nicht unverdiente 5:3, was der türkische Torschütze mit der bei vielen muslimischen Spielern üblichen Niederwerfungsgeste feierte.

Hinterher guckte ich mir doch mal die Burg Linn an, eine historistisch überformte Wasserburg am Rande von Krefeld. Der Bau ist leider in hässlichem dunklem Backstein gehalten und die (neo)barocken und historistischen Nebengebäude sind nicht unbedingt gelungen, aber die Anlage ist vom Baukörper her sehenswert, da hier auf einer engen Fläche sehr hoch und mit verschiedenen Turmformen gebaut wurde. Lustig war übrigens, die dummen Kinder aus der Siedlung hinter der Burg zu beobachten: in dem weitläufigen Park versuchten ein paar Mittelschüler eine Feuerwerksrakete zu zünden, die allerdings zu tief mit dem Stock im matschigen Boden steckte und deshalb nicht abhob und auf Kniehöhe explodierte. Zitat eines Schülers: „Wooooaaahhh, fuck, Alta, ey!“  
Statistik:
- Grounds: 1.213 (heute 3 neue; diese Saison: 59 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.198 (heute 3; diese Saison: 86)
- Tageskilometer: 160 (160km Auto)
- Saisonkilometer: 17.750 (12.950 Auto/ 3.600 Flugzeug/ 1.100 Fahrrad/ 80 öffentliche Verkehrsmittel/ 20 Schiff, Fähre) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 165 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 430

W430II: Schlösser und Schlossstadion, außerdem Handball in Wesseling

HSG Brühl-Wesseling ..................................................... 23
HSV Köln Bocklemünd 1922 II ..................................... 26
- Datum: Samstag, 25. Oktober 2014 – Anwurf: 20.00
- Wettbewerb: Kreisliga Köln/ Rheinberg (8. Spielklasse, 5. Amateurliga)
- Ergebnis: 23-26 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 10-16
- Tore: k.A. (Brühl-Wesseling); k.A. (Bocklemünd)
- Siebenmeterstatistik: Brühl-Wesseling 67% (6 von 9); Bocklemünd 67% (2 von 3)
- Gelbe Karten: Nr. 3, 13 (Brühl-Wesseling); Nr. 6, 18 (Bocklemünd)
- Zwei-Minuten-Strafen: Nr. 9 (Brühl-Wesseling = 2 Minuten); Nr. 15 (Bocklemünd = 2 Minuten)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sporthalle Am Kronenbusch (Wesseling, Kap. 600, davon 500 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 45 (davon ca. 3 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Spiel brauchte lange um in Fahrt zu kommen und war nie gutklassig – aber spannend und unterhaltsam war es schon)

TuS 1911 Grevenbroich D ................................................. 5
SG Rommerskirchen/ Gilbach 1937/65 D ........................ 1
- Datum: Samstag, 25. Oktober 2014 – Anstoß: 13.00
- Wettbewerb: D-Junioren Kreisklasse Grevenbroich-Neuss, Staffel 1 Hauptrunde (2. und unterste Spielklasse der U13)
- Ergebnis: 5-1 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 2-0
- Tore: 1-0 20. NN, 2-0 28. NN, 3-0 41. Nr. 13, 4-0 44. Nr. 10, 5-0 49. NN, 5-1 58. (8)
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Schloß-Stadion Grevenbroich (Kap. 4.460, davon 960 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 45 (davon ca. 15 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 2,0/10 (Hatte wirklich nur ansatzweise etwas mit Fußball zu tun)  
Photos with English Commentary:
a) U13 Football: TuS Grevenbroich defeat Rommerskirchen-Gilbach
b) Men’s Handball: Brühl-Wesseling v Cologne Bocklemünd Reserves
c) Palaces in Niederrhein Region: Dyck Palace and Gardens, Grevenbroich Palace

Jeder, der sich im NRW-Fußball ein bisschen auskennt, weiß, dass am Samstag fast nur Juniorenspiele ausgetragen werden. Zwei wirklich interessante Grounds ließen sich diesmal nur mit Spielen der jeweiligen Jugendmannschaften der Vereine kombinieren, wobei es ein nervtötendes hin und her in den Anstoßzeiten und Spielen war. Die Ligen im Bereich Mönchengladbach scheinen schlechte Staffelleiter oder einfach nur unmögliche Vereine zu haben. Jedenfalls stellte sich eine Ansetzung auch noch als für den Arsch heraus.

Irgendwie hatte ich es geschafft zwei kombinierbare Spiele zu finden und die besagten tollen Grounds waren zum einen die berüchtigte Radrennbahn in Mönchengladbach im Stadtteil Hardterbroich-Pesch – die ich dann doch erst am Folgetag kreuzen konnte – und zum anderen das in einem erheblich besseren Zustand befindliche Schlossstadion von Grevenbroich, das auch in der Tat genau neben der einzigen Sehenswürdigkeit dieses Ortes mit der ungewöhnlichen Aussprache (Grevenbroooch mit hartem ch und einem langen o, da das i das darauf folgt ein Dehnungs-i ist) steht.

Ich fuhr erst mal 5km weiter nach Dyck, wo das bekannte Schlossensemble steht. Berühmt ist das v.a. für seinen kunstvoll angelegten Park, wo kleine Themengärten und ein weitläufiger englischer Landschaftsgarten kombiniert wurden und um ein Wasserschloss mit eher unspektakulären Nebengebäuden im Stile der Maas-Renaissance aber einem sehenswerten Hauptgebäude mit vier Ecktürmen und Innenhof, angelegt wurden. Dafür, dass man das Schloss aber außer im Foyer meistens nicht einmal innen besichtigen kann, sind die 9€ Eintritt maßlos überteuert. Aber so eine Scheiße kommt bei raus, wenn sich solches Kulturgut in Privathand befindet: bei einem erheblich spektakuläreren Schloss von weitaus größerer deutschlandweiter Bedeutung – Sanssouci in Potsdam – wehrten sich die Bürger erfolgreich gegen einen kostenpflichtigen Parkzugang. Selbst in Pillnitz, wo das Bürgerbegehren gegen die Gangster von der Stadt Dresden scheiterte, werden nur 2€ genommen – und der Park in Pillnitz bei Dresden steht dem von Schloss Dyck auch überhaupt nicht nach.

Wie gesagt gibt es auch in Grevenbroich ein Schloss, aber das ist nicht nur im Vergleich mit Dyck eine lächerliche Hütte, sondern auch generell gesehen unattraktiv. Es wurde völlig unsachgemäß verbaut und war schon von Anfang an nur Maas-Renaissance-Durchschnittsware.  
Das Schlossstadion neben besagtem Schloss ist schöner als das Gebäude selbst. Die Gegentribüne besteht zwar nur aus einfachen Betonstufen und nur hinter einem Tor gibt es überhaupt noch ein bisschen Ausbau in Form von Stehstufen, aber die Haupttribüne ist sehr gelungen. Rechts und links der überdachten Tribüne noch ein paar steile Stufen und der überdachte Trakt besteht aus zwei Sektoren mit je 10 Reihen Kunststoffbänke.

Das Spiel verfolgte ich neben ein paar freundlichen Eltern des Gastvereins Rommerskirchen-Gilbach, sodass ich mir Bemerkungen verkneifen musste. Aber das, was da auf dem Feld passierte, war angefangen beim Spielsystem absolute Scheiße. Irgendein Verbandsidiot hat da wohl was falsch verstanden, aber dass man D-Jugend auf Halbfeld mit 9 Spielern pro Team (9!) spielt, habe ich noch nirgendwo gesehen: mehr als 7 sind schon eigentlich Schwachsinn, 8 wie in den meisten Gegenden von Deutschland mag noch angehen, aber 9 ist ja total hirnrissig. Ein Spielfluss kam ausschließlich und auch nur ansatzweiße – auch durch das zu volle Feld – bei den Gastgebern von Tus Grevenbroich zustande. Die gingen auch mit dem ersten Ball aufs Tor nach 20 Minuten grauenvollstem Fußball in Führung. Der zweite Schuss aufs Tor ging auch rein. Nach der Pause wurde der Kick ein bisschen besser und Grevenbroich zog verdient mit drei weiteren Treffern – davon auch mal einer aus etwas größerer Entfernung – davon. Erst durch einen zweifelhaften Freistoß – das war lächerlich bei zwei so schwachen Mannschaften auch nur einem einzigen Spieler zu unterstellen, er habe den Ball kontrolliert (kontrolliert!) zum eigenen Tormann zurückgespielt – gelang dem Gastverein ein Tor. Das war dann mit einem Schuss in den Winkel aber auch das beste in dieser ganzen miesen Partie.

Dann ging es erneut nach Mönchengladbach, wo ich nach der großen Pide bei einem Türken in Hardterbroich-Pesch feststellen musste, dass ich heute Pesch, ähm Pech, mit der Ansetzung hatte. Jedenfalls totale Scheiße und typisch für Gladbach, dass da die C-Jugendpartie nicht stattfand – aber diese geniale Radrennbahn besuchte ich am nächsten Tag, dem Sonntag, dann mit einem sehenswerten Spiel der Männer-Kreisliga.

Zum Abschluss des Tages gab es noch in meinem neuen Wohnort ein Handballspiel. Mit dem benachbarten Brühl hat Wesseling eine Spielgemeinschaft, die mal in Brühl und mal in Wesseling mit ihren insgesamt vier Männermannschaften auf Torejagd geht. Die Erste spielt in der Kreisliga Köln und hatte heute um 20 Uhr ein Spiel in Wesseling, weswegen ich noch mal aufs Fahrrad stieg. Am Kronenbusch steht neben dem Ulrike-Meyfahrt-Stadion eine Schwimmhalle und zwischen dem Kunstrasenplatzstadion und dem Hartplatzstadion steht eine Sporthalle mit markanter Glasfront. Ansonsten ist der Bau backsteingemauert. Innen ist bis aufs erneuerte Parkett nichts mehr so taufrisch wie die moderne Glasfassade. Der Bau dürfte deutlich über 30 Jahre alt sein, denn die meisten Architekturbüros die im Sportstättenbau tätig sind, sind heutzutage Arschlöcher: solche tollen Sitze wie in der Sporthalle Am Kronbusch plant keiner mehr. Billige Plastescheiße oder unangenehme Metall-Klappsitze werden in die hässlichen, kastenförmigen Sporthallen geklatscht. Doch in Wesseling wurden noch Holz-Klappsitze mit hohen Lehnen verbaut und vier symmetrische Treppen führen auf die mindestens 3m oberhalb des Feldes liegende Obertribüne. Bei der Obertribüne ist auch der einzige Haken an der Halle gefunden: man sieht die Auslinie vor der Tribüne von keinem der 500 Sitze aus. Ansonsten ist das aber ein sehr zuschauerfreundlicher Bau und architektonisch schön ist er sowieso!

Das Spiel kam nur langsam in Gang und war lange ausgeglichen. Erst in den letzten sechs, sieben Minuten vor der Halbzeitpause zog der Gast mit sechs Toren davon. Bei 10:16 wurden die Seiten gewechselt und die grauenhaften Fehlpässe und schlampigen Anspiele, sogar die Anzahl der deutlich neben oder über den Kasten geschmissenen Bälle nahm spürbar ab. In einem nun besseren Spiel drehte Wesseling bis zur 50. Minute nach einer Auszeit den Spielstand und ging mit bis zu drei Toren in Führung, ehe nach einer Auszeit von Bocklemünd plötzlich alles anders aussah und die Gäste mit einem 5:0-Lauf wiederum die Partie an sich rissen. Den knappen Vorsprung brachten sie über die Zeit: Bocklemünd siegte mit drei Toren, 23:26.  
Statistik:
- Grounds: 1.210 (heute 2 neue; diese Saison: 56 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.195 (heute 2; diese Saison: 83)
- Tageskilometer: 170 (160km Auto, 10km Fahrrad)
- Saisonkilometer: 17.590 (12.790 Auto/ 3.600 Flugzeug/ 1.100 Fahrrad/ 80 öffentliche Verkehrsmittel/ 20 Schiff, Fähre) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 162 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 430

W430I: Bergisches Land und Basketball in der Rundsporthalle

Basketballgemeinschaft Hagen 2 ................................... 77
Baskets Lüdenscheid ....................................................... 59
- Datum: Freitag, 24. Oktober 2014 – Tipp-off: 20.15
- Wettbewerb: 2. Regionalliga, Gruppe 2 (5. Spielklasse, 2. Amateurliga im Basketball)
- Ergebnis: 77-59 nach 40 Min. (4x10) – Viertelergebnisse: 21-15, 19-18 (=40-33), 15-15, 22-13
- Punkte: NN (Hagen); NN (Lüdenscheid)
- Fouls: NN (Hagen); NN (Lüdenscheid)
- Spielort: Otto-Densch-Halle (Hagen-Eilpe; Kap. 500, davon 350 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 50 (davon mindestens 3 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Ganz gutes Spiel, das von Hagen klar bestimmt wurde)  
Photos with English Commentary:
a) Amateur Basketball: BG Hagen Reserves defeat Baskets Lüdenscheid
b) Bergisches Land: Eibach Castle Ruin, Neuenberg Castle Ruin, Gimborn Palace, Wipperführt Old Town, and Hückeswagen Palace
c) Ruhrgebiet: Hagen – just one picture to create a new album…

Auch an diesem Freitag machte ich nachmittags und abends einige Unternehmungen: das Bergische Land ist immer wieder schön um aus dem überfüllten Kölner Raum rauszukommen. Enge, steile Straßen ziehen sich hier durch bewaldete Höhenzüge. Die Dörfer sind zwar oft unattraktiv, aber wenigstens nicht so zahlreich wie anderswo in NRW, weswegen hier auch weniger Leute auf den Straßen rumfahren.

Mein erster Besichtigungspunkt war Eibach in der Gemeinde Lindlar, wo es die Ruinen eines Wasserschlosses zu sehen gibt. Auch sehenswert ist 1km weiter eine Burgruine im Wald, die Neuenberg heißt. Im 6km entfernten Gimborn ist das Schloss keineswegs eine Ruine sondern ein mit sehr gepflegtem Garten umgebener, teils modernisierter Maas-Renaissancebau, der erfreulicherweise nicht den üblichen Konventionen der Maas-Renaissance entspricht: die Form ist an die eines Kirchenschiffes angelehnt.

Dann ging es nach Norden, in Richtung Sauerland und Ruhrgebiet. Noch im Bereich des Bergischen Landes machte ich die letzten Besichtigungen vor Einbruch der Dunkelheit: in Wipperführt gibt es eine durchsetzte Altstadt mit mehreren Kirchen und etlichen schiefergedeckten Häusern mit teils kuriosen Fassaden – und in der Ortschaft mit dem schönen Namen Hückeswagen findet man oberhalb des ansonsten sehr hässlichen Kaffes ein nicht sonderlich schönes Schloss. Aber immerhin ein Schloss und gleich daneben sogar eine Kirche, ein paar schiefergedeckte Häuser und auch ein winziger Barockgarten mit Pavillon.  
Hagen ist eine potthässliche Häuseransammlung umgeben von schöner Landschaft. Positiv stach nur hervor, dass sich zwischen dieser Masse hingeschissener Bebauung auch Tankstellen, die preisgünstiger als woanders in NRW (und somit klar unter den Preisen in z.B. Sachsen-Anhalt lagen: Diesel 1,21€) sind, befanden und man außerdem tolle Angebote in der einfachen Gastronomie auftreiben konnte: eine gute große Pizza mit Dönerfleisch und Käse, dazu 0,3l Ayran und das für nur 5€ – also das waren Preise wie in Brandenburg!

Ein paar interessante Sportanlagen gibt es immerhin, so zum Beispiel eine über 40 Jahre alte und vor kurzem sanierte Rundsporthalle im Stadtteil Eilpe. Die eingezogene Zwischendecke stört etwas die typische Architektur, aber immerhin wurde der Baukörper nicht zerstört. Hinter den Handballtoren ist noch etwas Auslauf aber kein Ausbau, auf der eigentlichen Längsseite sind zum Haupteingang hin eine Obertribüne mit sieben Reihen in die runde Hallenform eingepasst bzw. gegenüber ein Turn- und Geräteboden, der zudem Stehplätze hergibt.

Hervorgegangen ist die gastgebende BG Hagen aus den Basketballabteilungen des TSV Fichte Hagen 1863 und Deutsche Eiche Kückelhausen 1890. Daraus ausgegliedert wurde Phoenix Hagen (jetzt wieder Bundesliga) – woraus der ehemals gute Verein Brandt Hagen ausgegliedert wurde, weiß ich nicht – aber nach dessen Bankrott geht es unterklassig als BBV Hagen weiter. Also recht viel Basketball hier in Hagen.

Die II. Mannschaft der BG Hagen spielte an diesem Freitag ihre Regionalliga 2-Partie gegen Lüdenscheid um 20.15 vor gut 50 Zuschauern, die nur mit Klatschen und Meckern auffielen. Hagen II stand vor der Partie auf Rang 3, Lüdenscheid hingegen nur auf Platz 10 und man sah schon einen deutlichen Niveauunterschied zwischen beiden Teams. Hagen war spielbestimmend, wobei es ihnen v.a. im dritten Viertel nicht gelang, entscheidend davon zu ziehen. Erst im Schlussviertel bis zur etwa 35. Minute spielte sich Hagen einen spielentscheidenden Vorsprung heraus. Am Ende ging das mit 18 Punkten Differenz in Ordnung bzw. Lüdenscheid war da noch recht gut dran, in diesem recht ansehnlichen Spiel nicht noch höher verloren zu haben.  
Statistik:
- Grounds: 1.208 (heute 1 neuer; diese Saison: 54 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.193 (heute 1; diese Saison: 81)
- Tageskilometer: 250 (250km Auto)
- Saisonkilometer: 17.420 (12.630 Auto/ 3.600 Flugzeug/ 1.090 Fahrrad/ 80 öffentliche Verkehrsmittel/ 20 Schiff, Fähre) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 161 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 430

Montag, 20. Oktober 2014

W429III: Unerwartet gutes Spiel in Wesseling und erschreckend schlechtes in Rheydt

Rheydter Spielverein .......................................................... 1
SG Kaarst 1912/35 .............................................................. 0
- Datum: Sonntag, 19. Oktober 2014 – Anstoß: 15.00
- Wettbewerb: Bezirksliga Niederrhein, Gruppe 3 (7. Spielklasse, 3. Amateurliga)
- Ergebnis: 1-0 nach 97 Min. (48/49) – Halbzeit: 0-0
- Tor: 1-0 58. Rüstem Kir
- Verwarnungen: Özkan Akburak und NN (RSV); Karsten Rehmann (Kaarst)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Jahnstadion bzw. RSV-Stadion (Mönchengladbach-Rheydt; Kap. 15.000, davon 1.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 120 (davon 70 Zahlende und ca. 10 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 3,5/10 (Bis auf das Tor und die Schlussphase war das Scheiße hoch drei von beiden Teams)

Rot-Gelb Wesseling 1992 FR ............................................. 4
FC Rheinsüd Köln 2010 FR ............................................... 5
- Datum: Sonntag, 19. Oktober 2014 – Anstoß: 11.00
- Wettbewerb: Frauen-Kreisliga Rhein-Erft (7. und unterste Spielklasse im Frauenfußball)
- Ergebnis: 4-5 nach 92 Min. (45/47) – Halbzeit: 3-1
- Tore: 0-1 15. Sherihan Khalil, 1-1 17. Ilona Simon, 2-1 25. Julia Becker, 3-1 42. Julia Becker, 4-1 52. Ilona Simon, 4-2 65. Sherihan Khalil, 4-3 74. Kristina Schiebener, 4-4 80. Kristina Schiebener, 4-5 81. Julia Brodesser
- Verwarnungen: Alexandra Tsalikis (Wesseling)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Kunstrasenplatz Waldstraße (Kap. 500 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 20 (davon ca. 2 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (War das wirklich die unterste Spielklasse? Die spielten besser als so manche Männermannschaft der Kölner Kreisligen...)  
Photos with English Commentary:
a) Women’s Football: Rot-Gelb Wesseling v Rheinsüd Köln
b) Men’s Football: Rheydter Spielverein v SG Kaarst 10/35
c) Palaces in Niederrhein Region: Rheydt, Myllendonk, Liedberg

Diesen Sonntag hakte ich am Vormittag einen weiteren Platz in Wesseling ab – die beiden jetzt noch fehlenden will ich Anfang November besuchen. Der Sportplatz Waldstraße in Wesseling Süd ist wohl der typischste für die Stadt, denn während auf drei Seiten Bäume stehen, stehen direkt an der vierten die riesigen Tanks der Raffinerie. An keiner anderen Sportanlage der Stadt ist die Industrie so nah dran wie hier. Ansonsten fällt nur auf, dass es eine Überdachung neben der in den Vereinsfarben gemauerten Imbissbude (da können sich etwa 100 Leute drunterstellen wenn es regnet) gibt, aber keine Ausbauten und dass die Kunstrasenqualität sehr hoch ist.

Von diesem Spiel der untersten Frauenliga hatte ich mir natürlich nichts versprochen außer ein paar Toren, aber wie viel höher das Niveau der Frauen hier im Kölner Raum im Vergleich zu Sachsen-Anhalt offenbar ist, war sehr verwunderlich. Also selbst Mannschaften wie die HFC-Frauen spielen ja kaum besser als Rot-Gelb Wesseling und Rheinsüd Köln! Hier gab es Spielerinnen, die mit dem Ball am Fuß das ganze Feld auf und ab stürmten: das 0:1 und das 2:1 waren solche Sololäufe! Hier kamen regelmäßig Pässe an und die Laufarbeit war wirklich respektabel. Wenn ich mir hingegen die Teams aus Sachsen-Anhalt von der Landesebene an abwärts (ich will gar nicht mit dem Frauenteam aus Wesselings schönster Nachbarstadt anfangen) angucke: ach du Scheiße...

Ein weiterer Pluspunkt für dieses Spiel war die Spannung: nach dem Heber aus vollem Lauf zum 4:1 schien Köln nach 52 Minuten geschlagen zu sein, doch in den letzten 25 Minuten, u.a. mit einem Doppelschlag in der 80. und 81. Spielminute, gaben die Wesselingerinnen noch die sichere Führung her. Der FC Rheinsüd Köln gewann am Ende also spektakulär mit 4:5!  
Zuhause was zu Mittag gegessen und dann vom Fahrrad aufs Auto umgestiegen. In Mönchengladbach stehen mehrere interessante Stadien, darunter auch drei alte gammlige, sodass ich noch ein paar Mal in diese ansonsten sehr hässliche Stadt fahren werde. Im Stadtteil Rheydt gibt es gleich zwei alte Stadien und heute wurde im RSV-Stadion, das offiziell Jahnstadion heißt, gespielt. Hier war das Spiel zwar auch eng und schon irgendwie spannend, aber erschreckend schlecht. Für die im Vergleich mit anderen NRW-Clubs schon eher niedrigen 4€ (Rentner, Studenten u.a. sogar nur 2€) bekam man zwar ein herrliches Stadion geboten aber leider ein fürchterliches Spiel.

Der Tabellenletzte Rheydter SV schien zeigen zu wollen, dass sie nichts in dieser Liga zu suchen haben, und der Tabellenzweite aus Kaarst spielte wie besoffen. Rheydt vergab absteigertypisch einen geschenkten Foulelfmeter mit einem Lattenschuss und nach dem Seitenwechsel war es auch Kaarst, die einen Elfmeter vergaben: hier hielt der Rheydter Schlussmann hervorragend. Kurz zuvor hatte ein anderer Rheydter etwas anderes hervorragend gemacht: nämlich zum 1:0 eingenetzt. Mehr als dieser eine Treffer fiel trotz einiger Torchancen für Kaarst in der Schlussphase nicht mehr.

Gelohnt hatte also vor allem der Besuch des Stadions. Denn der heute von 22 Stümpern malträtierte Rasenteppich ist eng umbaut auf vier sehr unterschiedlich gestalteten Seiten. Ich platzierte mich auf der Gegenseite, wo 20 Stehstufen, größtenteils bewachsen und bemoost, vom Zaun am Spielfeldrand aus steil nach oben gehen. Die von mir aus linke Hintertorseite hat nur etwa 12 Stehreihen zu bieten und die sind in der Mitte von einem Gefallenendenkmal mit drei Schwertern und Eisernem Kreuz unterbrochen. Rechts ist die höchste Tribüne, direkt hinterm Tor und oben an den Kunstrasennebenplatz anschließend, zu finden: hier sind 15 + 10 Reihen Stehstufen. Auf der Hauptseite gibt es 10 Stehstufen auf der unteren Seite und rechts und links noch weitere Stufen oberhalb, während sich in der Mitte zwischen ebendiesen Stehrängen die Sitztribüne, mit ihren etwas unpassenden Schalensitzen und den für den Westen charakteristischen Seitenblenden, erhebt.  
Nach dem Spiel fuhr ich noch in Rheydt rum: das ist ein Stadtteil von Mönchengladbach, der so scheiße zubetoniert aussieht, wie alles in Mönchengladbach. Doch ganz am Rand, außerhalb der hässlichen Stadt, befindet sich ein recht ansehnliches Wasserschloss. Das ist zwar in Teilen zugebaut, aber das Herrenhaus hat eine tolle Fassade mit vielen aus Stein gemeißelten Köpfen.

Noch sehenswerter ist das Wasserschloss Myllendonk in der Gemeinde Korschenbroich: das ist zwar Maas-Renaissance, aber die Türme sind höher als sonst üblich und die ganze Anlage wirkt dadurch kunstvoller. Interessant ist auch die Nutzung des Schlossparks als Golfplatz.

Im ebenfalls zu Korschenbroich gehörigen Dorf Liedberg gibt es – und das ist sehr selten in NRW – einen historischen Kern: klassische Fachwerkhäuser in schwarz und weiß und oberhalb der fast geschlossenen Bebauung einen Rundturm der ehemaligen Burg. Daneben gibt es eine kleine Kirche und daneben wiederum ein in Restaurierung befindliches Maas-Renaissance-Schloss. Das ist zwar eine sehr kleine Häuseransammlung, aber recht sehenswert!  
Statistik:
- Grounds: 1.207 (heute 2 neue; diese Saison: 53 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.192 (heute 2; diese Saison: 80)
- Tageskilometer: 160 (150km Auto, 10km Fahrrad)
- Saisonkilometer: 17.170 (12.380 Auto/ 3.600 Flugzeug/ 1.090 Fahrrad/ 80 öffentliche Verkehrsmittel/ 20 Schiff, Fähre) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 161 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 429

W429II: Motoballstadt Mörsch

Deutsche Jugendmeisterschaft im Motoball
- Datum: Samstag, 18. Oktober 2014 – Beginn: 10.30
- Wettbewerb: Deutsche Jugendmeisterschaft im Motoball, Finalrunde
- Finale: MSC Ubstadt Weiher 10:2 MSC Kobra Malchin
- Spiel um Platz 3: MBC Kierspe 8:0 MSC Jarmen
- Spiel um Platz 5: MSC Taifun Mörsch 7:0 1.MBC 70/90 Halle
- Spiele um die Plätze 7-9: MSF Tornado Kierspe 9:1 1.MSC Seelze, MBV Budel 8:1 1.MSC Seelze, MSF Torado Kierspe 4:1 MBV Budel
- Torstatistiken: insgesamt 51 Tore in 6 Spielen, d.h. im Schnitt 8,5 Treffer pro Partie
- Strafen: insgesamt 7 (2x Jarmen, 2x Kierspe, 1x Tornado, Taifun, Malchin) grüne Karte, 0 gelbe Karten, 0 rote Karten, d.h. insgesamt 14 Strafminuten in 6 Spielen
- Spielort: Erwin-Schöffel-Stadion (Mörsch; Kap. 2.000 Stehplätze)
- Zuschauer: je nach Spiel 50 bis 190 (größte Fangruppen mit je um die 50: Taifun Mörsch und Ubstadt-Weiher)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Sehenswertes wenn auch einseitiges Turnier)  
Photos with English Commentary:
a) Pictures: German Motorcycle Football Youth Championship at Taifun Mörsch’s Stadium
b) Video: Motorcycle Football, Ubstadt-Weiher scoring their 10th goal against Kobra Malchin

Man mag es als Laie ja nicht für möglich halten, aber Motorsport wird auch von Minderjährigen ohne Führerschein betrieben und es gibt auch erwachsene Motoballspieler, die mangels Motoradführerschein nicht außerhalb der Sportanlage ein solches motorisiertes Zweirad benutzen dürfen. Eine Woche vorm großen Finale in der Motoballbundesliga stieg im selben Stadion der Finalspieltag der Juniorenmeisterschaft, in der alle Mannschaften der U19-Liga (das Alter der Spieler reichte von etwa 11 bis 18 Jahren, entsprechend variierte auch die Größe der Motorräder, deren Leistung auch etwas niedriger als bei den Erwachsenen schien) ihren bisherigen Platzierungen entsprechend gegeneinander antraten.

Gespielt wurde in Rheinstetten-Mörsch, einer echten Motoballstadt bei Karlsruhe. Dort gibt es im Gewerbegebiet Bach West gleich zwei Stadien für Motoball: das des MSC Mörsch und jenes von Taifun Mörsch – und dort findet das Erwachsenen-Finale am 25.10. und fand ebendieses Junioren-Finale heute statt.

Die beiden Stadien in Mörsch sind fast baugleich. Das Stadion von Taifun unterscheidet sich nur geringfügig in der Größe und in der Höhe des Graswalls. Der Betonplatz ist genauso mäßig, immerhin sind die Torräume mit Tartan ausgepolstert. Ausbau gibt es nur auf einer Seite: sechs Betonstufen, mittig ein Sprecherturm, gegenüber das Vereinsheim. Neben dem Vereinsheim bis hinter das eine Tor geht auch ein hoher Graswall rum.

Der Besuch beim Motoball sollte sich wiedereinmal gelohnt haben: leider war es der erste und letzte in dieser Saison 2014, da in dieser Saison ein beispielloses Ansetzungschaos herrschte, aber nächste Saison (2015) hoffentlich öfter!  
Die Spiele im Einzelnen:
Platzierungsspiel 1 (Platz 7-9): MSF Torado Kierspe 4:1 MBV Budel [6,5/10]
Das war immerhin das engste Spiel des Tages, doch auch hier ging es eigentlich nur auf ein Tor. Budel konnte mal im dritten Viertel verkürzen, doch kassierte dann einen Doppelschlag.

Platzierungsspiel 2 (Platz 7-9): MBV Budel 8:1 1.MSC Seelze [3,5/10]
So schlechtes Motoball habe ich noch nie gesehen! Kein Kommentar zu dem unnatürlich großen Seelzer Torwart, der sich überhaupt nicht richtig bewegen konnte und dementsprechend acht Treffer (davon sechs haltbar) kassierte.

Platzierungsspiel 3 (Platz 7-9): MSF Tornado Kierspe 9:1 1.MSC Seelze [7,0]
Ein richtig gutes Spiel! Allerdings natürlich sehr einseitig. Kierspe spielte wirklich schönes Motoball und nahm Seelze – trotz neuem Torwart – auseinander.

Spiel um Platz 5: MSC Taifun Mörsch 7:0 1.MBC 70/90 Halle [7,0]
Ein Spiel auf ein Tor: Halle kaum einen Angriff vorgetragen, doch Taifun Mörsch kombinierte schön, sodass ihr Goalgetter ein ums andere Mal einschießen konnte.

Spiel um Platz 3: MBC Kierspe 8:0 MSC Jarmen [6,5]
Auch beim Spiel um Platz 3 war die Einseitigkeit nicht zu überbieten: 4x10 Minuten nur auf ein Tor, was vom MBC Kierspe natürlich schön vorgetragen wurde.

Finale: MSC Ubstadt Weiher 10:2 MSC Kobra Malchin [7,0/10]
Das wirklich gute Finalspiel manifestiere die extreme Überlegenheit der Mannschaften aus der Südgruppe gegenüber jenen der Nordgruppe. Ich denke, selbst der Nordmeister Malchin (für mich überraschend, aber dieses Ergebnis bedeutet Hoffnung für Malchin, dass ihre Bundesligamannschaft mal in einer der kommenden Spielzeiten nicht Letzter wird) dürfte gegen keine einzige Südmannschaft, wenn dann vielleicht gegen die Käsköppe von Budel, gewinnen. Allerdings hielt Malchin in den ersten 15 Minuten gut mit (es wurden 4x15 statt 4x10 gespielt) und konnte die Ubstädter Führung ausgleichen. Nach dem 1:1 kassierten sie aber postwendend das 2:1. Wenig überraschend gelang es Ubstadt-Weiher auch die Zweistellig-Marke zu knacken: das 10-2 war der Schlusspunkt auf die Süd-Dominanz und der Schlusspunkt auf ein sehenswertes Motoballturnier.

Vor der Siegerehrung brannten die Ubstädter Fans noch ihre obligatorischen gelben Rauchbomben ab und nach der Siegerehrung hieß es für mich noch mal knapp 3 Stunden Fahrt nach Norden.  
Statistik:
- Grounds: 1.205 (heute 1 neuer; diese Saison: 51 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.190 (heute 1; diese Saison: 78)
- Tageskilometer: 590 (590km Auto)
- Saisonkilometer: 17.010 (12.230 Auto/ 3.600 Flugzeug/ 1.080 Fahrrad/ 80 öffentliche Verkehrsmittel/ 20 Schiff, Fähre) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 159 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 429

W429I: Köln; Zoo und Nippes

Deutsche Jugendkraft Grün-Weiß Nippes 1919 II .......... 1
Verein für Leibesübungen Leverkusen 04/14 II .............. 8
- Datum: Freitag, 17. Oktober 2014 – Anstoß: 20.00
- Wettbewerb: Kreisliga C Köln, Staffel 1 (10. Spielklasse, 6. Amateurliga)
- Ergebnis: 1-8 nach 92 Min. (45/47) – Halbzeit: 1-1
- Tore: 0-1 30. Luis Mwamba, 1-1 40. Marcel Schmitz, 1-2 62. Louis Mwamba, 1-3 63. Kai Lehmann, 1-4 66. Kai Lehmann, 1-5 72. Tobias Woryna, 1-6 79. Michael Lehmann, 1-7 86. Tobias Woryna, 1-8 91. Marvin Wrede
- Verwarnungen: Jonas Pullmann (Nippes)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Bezirkssportanlage Nippes, Kunstrasenplatz (Kap. 1.020, davon 20 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 45 (davon ca. 6 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 4,0/10 (Nur weil Leverkusen ab der 60. richtig Fußball spielte, konnten in diesem Dreckskick noch richtig viele Tore fallen)  
Photos with English Commentary:
a) Amateur Football in Cologne: Grün-Weiß Nippes Reserves v VfL Leverkusen Reserves
b) Zoological Garden of Cologne: Hippos, Suricates, Big Cats, Apes, and a huge Aquarium

Nach dem Mittagessen ging es per Rad nach Köln. Nimmt man statt des Radweges am Rhein eine innerstädtische Route, ist man nach nur 22km und ca. 70 Minuten von Wesseling aus am Kölner Zoo angekommen. Für 17,50€ bekommt man einen der schönsten und besten deutschen Zoos zu sehen. Alle Gehege sind modern und groß, einige alte Tierhäuser wurden wegen der historischen Bausubstanz (mit orientalisierenden Bauelementen und Afrika- bzw. Indien-Kitsch) erhalten und umgenutzt.

Besondere Highlights sind das als „Hippodom“ bezeichnete Afrikahaus – außer Großflusspferden gibt es da auch Krokodile, Vögel und Chamäleons – das Primaten- und Affenhaus, die Elefantenanlage, die Großkatzensammlung (Löwen, Tiger, Persischer Leopard etc.) und nicht zuletzt das Aquarium (von Clownsfischen über japanische Wollhandkrabben bis hin zu Quallen und Korallen gibt es da viel Buntes zu sehen) mit angeschlossenem Terrarium (für Insekten, Schmetterlinge, Spinnen, Skorpione und v.a. Echsen; vom Gecko bis zum Komodowaran).  
Ein paar Kilometer nach Nordwesten und man ist im wegen seines Straßenkarnevals berühmten Stadtteil Nippes. Der heißt nicht nach Trödel, Tand und Schrott, sondern nach einer Anhöhe am Fluss. Und Nippes habe ich da auch keinen gekauft, sondern bin erst mal zu einem sehr guten türkischen Lokal und von da zum Fußball weiter. Auf der Bezirkssportanlage stieg um 20 Uhr (noch später?!) ein Spiel der zweituntersten Liga. Und wenn man schon in Köln ist, dann kann man ja das noch mitnehmen...

Die Bezirkssportanlage Nippes ist allerdings nicht so lohnend: Highlight ist das Graffiti mit den Wappen der beiden Heimvereine vor dem Sportlerheim. Die Leichtathletikanlagen und der Kunstrasen sind aber zugegebenermaßen in einem topp Zustand – nur das funselige Flutlicht nervt und es gibt nur ein paar Metallbänke zum Sitzen und keinerlei Ausbauten auf der weitläufigen Anlage.

Auch das Spiel war nicht so der Bringer. Der Schiedsrichter war sehr unsicher und nicht sonderlich gut und die noch schlechteren Spieler hielten sich natürlich ewig an seiner Leistung auf um ihre eigene beschissene Leistung zu überspielen. Also dass es noch eine Liga darunter gibt, musste einen schon wundern, so unbedarft und unansehnlich wie Grün-Weiß Nippes II und VfL Leverkusen II da spielten. Zwei so schwache Mannschaften hat man in Sachsen-Anhalt (trotz oder wegen der niedrigeren Einwohnerzahl?) selbst in der untersten Spielklasse kaum. Leverkusen II ist ja auch noch Aufstiegskandidat, doch das zeigten sie erst nach einer Stunde. Nachdem sie nach einem furchtbaren Torwartfehler nach 60 Minuten das 1:2 erzielt hatten, trafen sie plötzlich im Minutentrakt mit fast jeder Torchance zum am Ende 1:8. Also wie Nippes das Spiel noch von 1:1 so aus der Hand geben konnte, ist mir klar: da war kein einziger Spieler dabei der irgendetwas Vernünftiges gezeigt hätte und so kann man nur verlieren – aber wie die kaum besseren Leverkusener da noch so viele Tore schießen konnten, verstehe ich nicht...  
Statistik:
- Grounds: 1.204 (heute 1 neuer; diese Saison: 50 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.189 (heute 1; diese Saison: 77)
- Tageskilometer: 60 (60km Fahrrad)
- Saisonkilometer: 16.420 (11.640 Auto/ 3.600 Flugzeug/ 1.080 Fahrrad/ 80 öffentliche Verkehrsmittel/ 20 Schiff, Fähre) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 159 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 429