Chemie Volley Mitteldeutschland (Leuna OT Spergau) . 1
- Datum: Mittwoch, 29. Oktober 2014 – Beginn: 20.00
- Wettbewerb: Volleyball Bundesliga (1. Spielklasse im Volleyball, Halbprofiliga)
- Ergebnis: 3-1 nach Sätzen (94-81 nach Spielen) nach 112 Min. (29/28/30/25)
- Satzergebnisse: 25-22, 19-25, 25-21, 25-13
- Strafen: Gelbe Karte für Ruben Schott vom CVM (Reklamieren)
- Spielort: Arena Kreis Düren (Kap. 2.600, davon 2.300 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 1.300 (davon 1.180 Zahlende und ca. 7 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Weitestgehend gutes Spiel)
Photos with English Commentary:
Volleyball Bundesliga: My First Away Game with CVM Bad Dürrenberg/ Spergau, 3:1 at Düren
Nach der Uni am Mittwoch fuhr ich aufgrund dessen, dass der CVM dort gastierte, am Abend noch zum Volleyball im 40km westlich von Wesseling bzw. Köln/ Bonn gelegenen Düren. Zur Hässlichkeit dieser Stadt meinte eine Bekannte meines Vaters einmal, in Anbetracht dessen, dass ihr Mann von dort stammt: „Ein Umzug nach Düren wäre ein Scheidungsgrund“...
Die Sporthalle ist nicht ganz so hässlich wie das meiste andere im Ort. Der blechkastenartige Bau ist mit einem glaskastenartigen Schwimmbadgebäude zusammengebaut. In der Sporthalle hat man symmetrische Tribünen mit je 11 Reihen rotgepolsterter Sitze, dahinter eine Reling für Stehplätze – außer vor der Presse- und VIP-Tribüne, deren Sitze sich nicht von den anderen Unterscheiden aber in einer Art Loge abgegrenzt sind – bzw. auf einer Seite eine rote Sprecherkabine. Die Eintrittspreise sind Ligadurchschnitt – die Preisspanne scheint beim Volleyball eh nicht so schlimm wie bei Fußball oder Handball zu sein. Da ich seit dem Vortag auch endlich den Studentenausweis der Uni Bonn habe, konnte ich auch für nur 5€ rein, während der Normalpreis ja bei 9€ liegt. Die Kassierer sind übrigens sehr unhöflich, kennen weder Gruß- noch Verabschiedungsformeln; Danke, Bitte und „viel Spaß beim Spiel“ schon gar nicht. Aber das ist in dieser unsympathischen Drecksstadt Düren auch der Normalfall.
Die Parksituation um die Halle herum ist übrigens schlecht, da man dreist Parkgebühren (wohl die Stadt und nicht der Verein) erhebt; ich parkte daher kostenlos in der Nippesstraße auf dem Gehweg, wie die Einheimischen auch. Aber zum Parken in NRW muss eh mal ein Dialog aus der Uni zitiert werden:
Kommilitonin: „Boah, ich musste gestern 12€ bezahlen, da ich nur im Parkhaus noch einen Platz gekriegt habe und dort halt die ganzen 8 Stunden während unserer Seminare geparkt hatte und bei Plätzen mit Parkschein wäre es sogar noch teurer gewesen.“
Ich: „Naja, ich kann ja jetzt endlich mit dem Ausweis die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Aber ansonsten: mach es wie ich es in den letzten beiden Wochen gemacht habe; ohne Parkschein irgendwo auf dem Seitenstreifen zwischen den anderen Autos parken. Drei Tage konnte ich das je 6 bis 8 Stunden kostenlos machen, am vierten wurde ich erwischt und hatte dann nur 10€ Strafe zu zahlen, obwohl ich dort 8 Stunden stand...“
Zurück nach Düren: Die SWDpowervolleys Düren sind mit einem knappen Sieg und einer klaren Niederlage in die Saison gestartet. Da nun endlich auch die Volleyballbundesliga die sehr sinnvolle neue Punkteregelung (3 Punkte für 3:0 oder 3:1 Sieg, 2 Punkte für ein 3:2 und 1 Punkt für eine 2:3-Tiebreak-Niederlage, 0 für 1:3 bzw. 0:3 nach Sätzen) eingeführt hat, stehen sie nur mit 2 Punkten auf Platz 7 von (noch) 12 Teams. Die 2 Punkte kommen allerdings aus Friedrichshafen! Die Chemie Volleys Mitteldeutschland, die in der Jahrhunderthalle im Leunaer Ortsteil Spergau spielen, haben bisher nur bei einem vermeidbaren 2:3 gegen Coburg einen einzigen Punkt geholt.
Also die Namen sind ja an Peinlichkeit eigentlich nicht zu überbieten. Die Stadtwerke Düren mit ihren „SWDpowervolleys“ – Englischsprachige lachen über bescheuerte Scheinanglizismen wie powervolleys und wenn man SWD googelt, wird man erstmal nach Düsseldorf und Delmenhorst geschickt oder bekommt Wärmepumpen, Wachdienste und gar russische Scharfschützengewehre angeboten – und der VC Bad Dürrenberg/ Spergau mit ihrem Chemie Volley Mitteldeutschland – als ob Spergau irgendetwas für die Leuna-Werke tun würde; aber Hauptsache sich „Mitteldeutsch“ nennen wenn man aus dem Osten ist. Aber das Spiel, was die beiden da boten, war überhaupt nicht peinlich!
Der erste Satz begann furios für die Chemie Volleys. Nach zweieinhalb Spielminuten stand es 1:5 und Düren nahm die erste Auszeit. Nach dieser Auszeit drehten sie auf (von 2:6 auf 8:6). Nachdem auch CVM eine Auszeit nahm, stabilisierte sich das Spiel. Erst kurz vor Ende des Satzes betrug die Differenz mal mehr als ein oder zwei Punkte. CVM wehrte noch zwei Satzbälle ab, verlor aber mit 25:22.
Der zweite Satz begann wieder mit knappen Vorsprüngen für die Gastmannschaft. Nach der ersten Technischen Auszeit lieferten die Chemie Volleys wirklich so gutes Volleyball ab, dass sie auf 6:12 und nach der Team-Auszeit gar auf 7:16 davon zogen. Düren verkürzte noch, wehrte aber nur einen Satzball ab und verlor somit 19:25. Es fiel im Übrigen auf, dass der Hallensprecher sehr fair war und nicht nur jede Aktion der Dürener feierte, sondern auch hervorragende CVM-Aktionen kurz lobte: das ist bei dem Clown, der beim CVM Sprecher ist, nicht üblich.
Satz drei war der spannendste und beste der Partie. Hier gab es auch zuungunsten beider Teams mehrere Fehlentscheidungen des ansonsten unerwartet guten und unparteiischen Gespannes aus NRW. Hab ich allerdings in Spergau noch nicht erlebt, dass das komplette Gespann aus Sachsen-Anhalt kommt...
Jedenfalls waren hier auch die Rettungsaktionen auf beiden Seiten, insbesondere bei Düren, die verloren geglaubte Bälle doch noch übers Netz brachten, sehr eindrucksvoll. Am Ende waren solche technischen und athletischen Fertigkeiten ausschlaggebend für den im Ergebnis zu sehenden Unterschied zwischen vermutlichem Playoff-Teilnehmer und Abstiegskandidat dem es eigentlich nur um den Klassenerhalt gehen darf. Bei diesem dritten Satz, der 25:21 an Düren ging, war der Leistungsunterscheid zwischen Favorit und Underdog aber noch nicht so deutlich.
Was dann im vierten Satz ablief war sehr schade: der CVM ging nicht nur erstmals in diesem Spiel nicht in Führung beim Satzbeginn, sondern wurden heftig abgeschossen. Nach 3:0 schon eine hektische Auszeit. Erst nach dem 6:0 erstmals gepunktet. Bis zu 12 Punkte Unterschied: 19-7 bzw. 20-8. Und schon ab dem 12:3 hatte sich der CVM aufgegeben. Dieses 25:13 im vierten Satz war ein für den CVM unwürdiger Abschluss einer ansonsten akzeptablen Leistung, die gegen die anderen Abstiegskandidaten für Siege reichen muss und generell natürlich steigerungsfähig ist.
Statistik:
- Grounds: 1.214 (heute 1 neuer; diese Saison: 60 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.199 (heute 1; diese Saison: 87)
- Tageskilometer: 80 (80km Auto)
- Saisonkilometer: 17.830 (13.030 Auto/ 3.600 Flugzeug/ 1.100 Fahrrad/ 80 öffentliche Verkehrsmittel/ 20 Schiff, Fähre) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 165 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 431
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen