Montag, 27. Oktober 2014

W430II: Schlösser und Schlossstadion, außerdem Handball in Wesseling

HSG Brühl-Wesseling ..................................................... 23
HSV Köln Bocklemünd 1922 II ..................................... 26
- Datum: Samstag, 25. Oktober 2014 – Anwurf: 20.00
- Wettbewerb: Kreisliga Köln/ Rheinberg (8. Spielklasse, 5. Amateurliga)
- Ergebnis: 23-26 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 10-16
- Tore: k.A. (Brühl-Wesseling); k.A. (Bocklemünd)
- Siebenmeterstatistik: Brühl-Wesseling 67% (6 von 9); Bocklemünd 67% (2 von 3)
- Gelbe Karten: Nr. 3, 13 (Brühl-Wesseling); Nr. 6, 18 (Bocklemünd)
- Zwei-Minuten-Strafen: Nr. 9 (Brühl-Wesseling = 2 Minuten); Nr. 15 (Bocklemünd = 2 Minuten)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sporthalle Am Kronenbusch (Wesseling, Kap. 600, davon 500 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 45 (davon ca. 3 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Spiel brauchte lange um in Fahrt zu kommen und war nie gutklassig – aber spannend und unterhaltsam war es schon)

TuS 1911 Grevenbroich D ................................................. 5
SG Rommerskirchen/ Gilbach 1937/65 D ........................ 1
- Datum: Samstag, 25. Oktober 2014 – Anstoß: 13.00
- Wettbewerb: D-Junioren Kreisklasse Grevenbroich-Neuss, Staffel 1 Hauptrunde (2. und unterste Spielklasse der U13)
- Ergebnis: 5-1 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 2-0
- Tore: 1-0 20. NN, 2-0 28. NN, 3-0 41. Nr. 13, 4-0 44. Nr. 10, 5-0 49. NN, 5-1 58. (8)
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Schloß-Stadion Grevenbroich (Kap. 4.460, davon 960 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 45 (davon ca. 15 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 2,0/10 (Hatte wirklich nur ansatzweise etwas mit Fußball zu tun)  
Photos with English Commentary:
a) U13 Football: TuS Grevenbroich defeat Rommerskirchen-Gilbach
b) Men’s Handball: Brühl-Wesseling v Cologne Bocklemünd Reserves
c) Palaces in Niederrhein Region: Dyck Palace and Gardens, Grevenbroich Palace

Jeder, der sich im NRW-Fußball ein bisschen auskennt, weiß, dass am Samstag fast nur Juniorenspiele ausgetragen werden. Zwei wirklich interessante Grounds ließen sich diesmal nur mit Spielen der jeweiligen Jugendmannschaften der Vereine kombinieren, wobei es ein nervtötendes hin und her in den Anstoßzeiten und Spielen war. Die Ligen im Bereich Mönchengladbach scheinen schlechte Staffelleiter oder einfach nur unmögliche Vereine zu haben. Jedenfalls stellte sich eine Ansetzung auch noch als für den Arsch heraus.

Irgendwie hatte ich es geschafft zwei kombinierbare Spiele zu finden und die besagten tollen Grounds waren zum einen die berüchtigte Radrennbahn in Mönchengladbach im Stadtteil Hardterbroich-Pesch – die ich dann doch erst am Folgetag kreuzen konnte – und zum anderen das in einem erheblich besseren Zustand befindliche Schlossstadion von Grevenbroich, das auch in der Tat genau neben der einzigen Sehenswürdigkeit dieses Ortes mit der ungewöhnlichen Aussprache (Grevenbroooch mit hartem ch und einem langen o, da das i das darauf folgt ein Dehnungs-i ist) steht.

Ich fuhr erst mal 5km weiter nach Dyck, wo das bekannte Schlossensemble steht. Berühmt ist das v.a. für seinen kunstvoll angelegten Park, wo kleine Themengärten und ein weitläufiger englischer Landschaftsgarten kombiniert wurden und um ein Wasserschloss mit eher unspektakulären Nebengebäuden im Stile der Maas-Renaissance aber einem sehenswerten Hauptgebäude mit vier Ecktürmen und Innenhof, angelegt wurden. Dafür, dass man das Schloss aber außer im Foyer meistens nicht einmal innen besichtigen kann, sind die 9€ Eintritt maßlos überteuert. Aber so eine Scheiße kommt bei raus, wenn sich solches Kulturgut in Privathand befindet: bei einem erheblich spektakuläreren Schloss von weitaus größerer deutschlandweiter Bedeutung – Sanssouci in Potsdam – wehrten sich die Bürger erfolgreich gegen einen kostenpflichtigen Parkzugang. Selbst in Pillnitz, wo das Bürgerbegehren gegen die Gangster von der Stadt Dresden scheiterte, werden nur 2€ genommen – und der Park in Pillnitz bei Dresden steht dem von Schloss Dyck auch überhaupt nicht nach.

Wie gesagt gibt es auch in Grevenbroich ein Schloss, aber das ist nicht nur im Vergleich mit Dyck eine lächerliche Hütte, sondern auch generell gesehen unattraktiv. Es wurde völlig unsachgemäß verbaut und war schon von Anfang an nur Maas-Renaissance-Durchschnittsware.  
Das Schlossstadion neben besagtem Schloss ist schöner als das Gebäude selbst. Die Gegentribüne besteht zwar nur aus einfachen Betonstufen und nur hinter einem Tor gibt es überhaupt noch ein bisschen Ausbau in Form von Stehstufen, aber die Haupttribüne ist sehr gelungen. Rechts und links der überdachten Tribüne noch ein paar steile Stufen und der überdachte Trakt besteht aus zwei Sektoren mit je 10 Reihen Kunststoffbänke.

Das Spiel verfolgte ich neben ein paar freundlichen Eltern des Gastvereins Rommerskirchen-Gilbach, sodass ich mir Bemerkungen verkneifen musste. Aber das, was da auf dem Feld passierte, war angefangen beim Spielsystem absolute Scheiße. Irgendein Verbandsidiot hat da wohl was falsch verstanden, aber dass man D-Jugend auf Halbfeld mit 9 Spielern pro Team (9!) spielt, habe ich noch nirgendwo gesehen: mehr als 7 sind schon eigentlich Schwachsinn, 8 wie in den meisten Gegenden von Deutschland mag noch angehen, aber 9 ist ja total hirnrissig. Ein Spielfluss kam ausschließlich und auch nur ansatzweiße – auch durch das zu volle Feld – bei den Gastgebern von Tus Grevenbroich zustande. Die gingen auch mit dem ersten Ball aufs Tor nach 20 Minuten grauenvollstem Fußball in Führung. Der zweite Schuss aufs Tor ging auch rein. Nach der Pause wurde der Kick ein bisschen besser und Grevenbroich zog verdient mit drei weiteren Treffern – davon auch mal einer aus etwas größerer Entfernung – davon. Erst durch einen zweifelhaften Freistoß – das war lächerlich bei zwei so schwachen Mannschaften auch nur einem einzigen Spieler zu unterstellen, er habe den Ball kontrolliert (kontrolliert!) zum eigenen Tormann zurückgespielt – gelang dem Gastverein ein Tor. Das war dann mit einem Schuss in den Winkel aber auch das beste in dieser ganzen miesen Partie.

Dann ging es erneut nach Mönchengladbach, wo ich nach der großen Pide bei einem Türken in Hardterbroich-Pesch feststellen musste, dass ich heute Pesch, ähm Pech, mit der Ansetzung hatte. Jedenfalls totale Scheiße und typisch für Gladbach, dass da die C-Jugendpartie nicht stattfand – aber diese geniale Radrennbahn besuchte ich am nächsten Tag, dem Sonntag, dann mit einem sehenswerten Spiel der Männer-Kreisliga.

Zum Abschluss des Tages gab es noch in meinem neuen Wohnort ein Handballspiel. Mit dem benachbarten Brühl hat Wesseling eine Spielgemeinschaft, die mal in Brühl und mal in Wesseling mit ihren insgesamt vier Männermannschaften auf Torejagd geht. Die Erste spielt in der Kreisliga Köln und hatte heute um 20 Uhr ein Spiel in Wesseling, weswegen ich noch mal aufs Fahrrad stieg. Am Kronenbusch steht neben dem Ulrike-Meyfahrt-Stadion eine Schwimmhalle und zwischen dem Kunstrasenplatzstadion und dem Hartplatzstadion steht eine Sporthalle mit markanter Glasfront. Ansonsten ist der Bau backsteingemauert. Innen ist bis aufs erneuerte Parkett nichts mehr so taufrisch wie die moderne Glasfassade. Der Bau dürfte deutlich über 30 Jahre alt sein, denn die meisten Architekturbüros die im Sportstättenbau tätig sind, sind heutzutage Arschlöcher: solche tollen Sitze wie in der Sporthalle Am Kronbusch plant keiner mehr. Billige Plastescheiße oder unangenehme Metall-Klappsitze werden in die hässlichen, kastenförmigen Sporthallen geklatscht. Doch in Wesseling wurden noch Holz-Klappsitze mit hohen Lehnen verbaut und vier symmetrische Treppen führen auf die mindestens 3m oberhalb des Feldes liegende Obertribüne. Bei der Obertribüne ist auch der einzige Haken an der Halle gefunden: man sieht die Auslinie vor der Tribüne von keinem der 500 Sitze aus. Ansonsten ist das aber ein sehr zuschauerfreundlicher Bau und architektonisch schön ist er sowieso!

Das Spiel kam nur langsam in Gang und war lange ausgeglichen. Erst in den letzten sechs, sieben Minuten vor der Halbzeitpause zog der Gast mit sechs Toren davon. Bei 10:16 wurden die Seiten gewechselt und die grauenhaften Fehlpässe und schlampigen Anspiele, sogar die Anzahl der deutlich neben oder über den Kasten geschmissenen Bälle nahm spürbar ab. In einem nun besseren Spiel drehte Wesseling bis zur 50. Minute nach einer Auszeit den Spielstand und ging mit bis zu drei Toren in Führung, ehe nach einer Auszeit von Bocklemünd plötzlich alles anders aussah und die Gäste mit einem 5:0-Lauf wiederum die Partie an sich rissen. Den knappen Vorsprung brachten sie über die Zeit: Bocklemünd siegte mit drei Toren, 23:26.  
Statistik:
- Grounds: 1.210 (heute 2 neue; diese Saison: 56 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.195 (heute 2; diese Saison: 83)
- Tageskilometer: 170 (160km Auto, 10km Fahrrad)
- Saisonkilometer: 17.590 (12.790 Auto/ 3.600 Flugzeug/ 1.100 Fahrrad/ 80 öffentliche Verkehrsmittel/ 20 Schiff, Fähre) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 162 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 430

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