Sonntag 31. Oktober 2010 – Anstoß 14.00
Liga: 2. Kreisklasse Saalekreis, Staffel 2 (12. Liga, 7. Amateurliga)
Ergebnis: 3:1 nach 92 (45/47) Min. – Halbzeit: 2:0
Tore: 1:0 24. (11), 2:0 32. (7), 2:1 61. (10), 3:1 78. (11)
Verwarnungen: 4x Sennewitz (fast alle wegen Meckern), 2x Teicha
Platzverweise: keine
Sportanlage: Sportplatz Sennewitz (Sportplatz am Tonloch, Kap. 1.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 25 (davon ca. 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 2,0/10 (Selbst wenn es 3. Kreisklasse gewesen wäre, hätte das Spiel immer noch das Prädikat „lahm und schwach“ verdient)
Photos and English version:
Derby of the Reserves: Sennewitz vs. Teicha
Zum Wochenendabschluss durchfuhren wir Halle von Süd nach Nord um in den angrenzenden Ort Sennewitz, eines der um den Petersberg herum gruppierten Dörfer, zu gelangen. In der Ortsmitte gibt es eine auffällige, aber nicht gerade schöne Kirche mit einer spektakulären Familiengruft aus dem 19. Jahrhundert. Alles in Allem ein eher unattraktiver Ort.
Der Platz ist auch nichts Besonderes, aber interessant ist, dass der Nebenplatz größere Abmessungen hat als der Hauptplatz, der ganz steril mit einer komplett mit den Spielerbänken verschweißten Metallreling umrandet ist. Wenigstens steht eine große Baumgruppe um zwei Seiten des Platzes herum.
Die Reserve der 1. Spielvereinigung Sennewitz belegte vor dem Spiel den dritten Platz, wobei sie auf die beiden Aufstiegsplätze bereits 5 bzw. 6 Punkte zurücklagen, und der Gast aus dem Nachbardorf Teicha hatte als Vorletzter 5 Punkte auf den Abstiegsplatz (dort steht Ostrau II). Wenn man die beiden so spielen sah, wunderte man sich, wie Teicha überhaupt ein paar Punkte holen und Sennewitz gar auf den dritten Platz vorrücken konnte. Ein dilettantisches, kopfloses und langweiliges Gekicke war das! Natürlich war das 2. Kreisklasse, aber meine Leser wissen ja, dass ich die Messlatte im Amateurbereich – vor allem dem unteren Amateurbereich – fair und niedrig anlege.
Ärgerlich, dass man dafür auch noch 1,50€ zahlen musste. Die bedruckten Karten scheinen mir aber eher für Spiele der ersten Mannschaft gedacht zu sein, was natürlich eine besondere Unverschämtheit ist, wenn man bei dem Spiel der Zweiten (es war ja kein Vorspiel oder so; die Erste spielte am Vortag gegen Braunsbedra II 2:0) den Preis der Ersten (Kreisoberliga!) verlangt. Aber wenigstens nehmen die Preise für Kreisklasse (noch) nicht die Dimensionen wie im Westen oder auch dem Salzlandkreis an. Für den Schiri reicht es aber auch wirklich, den berühmten einen Euro von jedem Zuschauer einzusammeln, wie das in Steigra am Samstag ja auch der Fall war.
Wie auch immer. Mit der ersten guten Aktion im Spiel – eine weite Flanke in den Strafraum, ein Sennewitzer läuft sich frei und köpft locker ein – geht der Gastgeber in Führung. Nach zwei guten Paraden des Gästetorwarts – jeweils nach Freistößen – legte Sennewitz nach: 2-0.
Nach der Pause wurde Teicha besser und Sennewitz machte noch weniger, als sie ohnehin schon in Hälfte eins taten. Das, was Teicha da zeigte, war aber auch nicht so besonders. Den unbeweglichen Torhüter der Sennewitzer übertölpelten sie ein Mal – mit einem schönen Schuss des Sennewitzers mit der 11, der den Ball unter die Latte zimmerte, war aber der alte Abstand bald wieder hergestellt.
Was insbesondere in der zweiten Halbzeit auffiel, war dass der mir als Choleriker aufgefallene Sennewitzer Trainer diesmal kaum dazwischen rief und selten tobte. Aber sein Gegenüber und einige andere auf der Teichaer Bank haderten mit dem souveränen Schiedsrichter. Wenn ein Sennewitzer mit der Brust annahm war das gleich „Handspiel“, stand ein Sennewitzer nur einen Meter hinter den letzten beiden Teichaer Spielern vorm Tor, dann war das „Abseits“ und freilich war jede Berührung ein „ganz klares Foul“.
Selten so viele unsinnige Zwischenrufe gehört wie heute – und selten so ein schwaches Spiel gesehen. Demnächst werde ich mir Sennewitz’ Zweite noch mal anschauen, da sie auf einem Platz als Gastmannschaft spielen, den ich noch nicht besucht habe. Vielleicht spielen sie dann besser. Bei Teicha schau ich mir doch lieber die Erste Mannschaft zuhause an...
So viel zu dem Wochenende. Das nächste Spiel, von dem ich berichte, findet auf einem der kuriosesten Plätze des Saalekreises statt. Danach gibt es grenzübergreifend Groundhopping zwischen Sachsen und Sachsen-Anhalt.
Statistik:
Ground Nr. 492 (ein neuer Grounds; diese Saison: 42 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.170 (diese Saison: 57)
Tageskilometer: 50 (Rad)
Saisonkilometer: 11.660 (8.170 Auto/ 1.690 Fahrrad/ 1.000 Bahn, Bus, Tram/ 800 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 76
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 222