Männer-Turnverein 1862 Vorsfelde |
34 : 34 (14:21) |
HV Rot-Weiß Staßfurt |
-
Datum: Freitag, 5. Januar 2024 – Beginn: 19.25 -
Ergebnis: 34-34 nach 60 (30/30) Minuten – Halbzeit: 14-21 -
Tore und Strafen: unbekannt -
Austragungsort: Sportzentrum Eichholz (Kap. 1.100, davon 400 Sitzplätze) |
Photos with English commentary: Handball
Friendly in Wolfsburg: Vorsfelde vs. Stassfurt |
Handballtestspiele sind immer so ein Ding. Am heutigen Freitag
traten zum Beispiel zwei gut platzierte Oberligisten – einer aus
Niedersachsen und der andere aus Sachsen-Anhalt – gegeneinander an. Normalerweise
sind einige Hundert Zuschauer bei einem Punktspiel dieser Teams. Aber
Handballfans interessieren sich fast nie für Testspiele. Wie erwartet,
verloren sich bei freiem Eintritt nur rund 35 Zuschauer in der über 1.000
Fans fassenden Halle am Eichholz im Nordosten von Wolfsburg. Das ist immer
eine komische Atmosphäre, zumal man erstmal dumm angeglotzt wird, wenn man
als nicht zum Verein gehörender zu so einem Spiel kommt... Aber wie so oft bei solchen Testspielen: der Besuch lohnte sich!
Denn hier wurde sehr offensiv gespielt und guter Handball geboten. Natürlich
funktionierten einige taktische Experimente nicht, aber in den beiden
unterschiedlichen Spielhälften zeigten beide Teams ein gutes Niveau. Zuerst
bestimmte Staßfurt die Partie und führte mit bis zu 8 Treffern; 14-21 bei
Halbzeit. Dann kamen die Rot-Weißen nicht aus dem Knick und Vorsfelde
übernahm nach und nach das Zepter. In der 55. Minute glichen sie erstmals aus
und in der 57. Minute gingen sie erstmals in Führung. Mehr als ein Tor war es
aber nie und verdientermaßen glich Staßfurt, nachdem ihr letzter Angriff mit
einem Foul gestoppt wurde, mit einem Siebenmeter nach Ablauf der Spielzeit aus.
34:34! Den Bericht stellte ich übrigens in der Halbzeit vom Eröffnungsspiel
der Handball EM rein. Was ein dümmliches Event da im Fußballstadion und davor noch diese abartig peinliche
Rede von Steinmeier... Diesen Russlandarschkriecher kann ich eh nicht leiden, aber
dann so jemandem eine Bühne für sein peinliches Gestammel zu geben - Handballmafia DHB! Wenigstens hat die Mannschaft richtig stark gespielt! |
Statistik: - Grounds: 3.547 (0 neue; diese Saison: 134 neue) - Sportveranstaltungen: 4.991 (1; diese Saison: 170) - Tourkilometer: 70 (70km Auto) - Saisonkilometer: 59.640 (30.900 Flugzeug/ 26.550 Auto, davon
11.770 Mietwagen/ 2.090 Fahrrad/ 180 Schiff, Fähre / 20 Bus, Bahn,
Straßenbahn) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 8 [letzte
Serie: 173, Rekordserie ohne 0-0: 178] - Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit:
Kalenderwoche 2 des Jahres 2021 (04.-10.01.), d.h. seit 158 Wochen in
Folge [letzte Serie: 30 Wochen von KW22/2020-51/2020; Rekordserie: 711 Wochen
von KW 31/2006 bis KW 11/2020]. |
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Mittwoch, 10. Januar 2024
W3.0158I: Spannendes Oberliga-Testspiel Niedersachsen gegen Sachsen-Anhalt
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MTV Vorsfelde
Dienstag, 18. September 2018
W633IId: Neue Halle für den Staßfurter Handball
HV Rot-Weiß Staßfurt ......................................... 19
TSG Calbe/ Saale .................................................. 27
- Datum: Samstag, 15. September 2018 – Beginn: 18.15
- Wettbewerb: Sachsen-Anhalt-Liga (5. Handballliga, 2. Amateurliga)
- Ergebnis: 19-27 nach 60 (2x30) Minuten – Halbzeit: 14-16
- Tore: R. Reiske 4, Hähnel 4, Retting 3, Meißner 3, Jacobi 2, Vadaszi 2, Steinbrink 1 (Staßfurt); Weiß 6, Sowa 5, Lück 5, Gieraths 3, Schwarz 3, Illig 3, Walther 1, K. Reiske 1 (Calbe)
- Gelbe Karten: Jacobi, Hähnel (Staßfurt); Barby, Sowa (Calbe)
- Zeitstrafen: 2x Jacobi, Fanselow, Frank, Hähnel (Staßfurt = 10 Minuten); Haverland, Schwarz, Sowa (Calbe = 6 Minuten)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Salzland-Sporthalle (Kapazität: 750, davon 650 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 650 (davon ca. 150 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10
Photos with English Commentary :
Handball in a new Sports Hall: Stassfurt lost to Calbe
Mit entsprechender Fahrweise und wenn sich der Beginn beim Handball auch noch verzögert, kommt man auch noch rechtzeitig, wenn man bis kurz vor 17 Uhr noch Fußball in Leuna geguckt hat. An der neuen Halle in Staßfurt angekommen zeigte sich schnell: die Parkplätze sind bei hohem Zuschaueraufkommen (die Halle war zu vielleicht 80-85% gefüllt) zu knapp bemessen, sodass an der Straße geparkt werden muss. Ist in so einer locker gebauten Plattenbausiedlung wie Staßfurt Nord, wo auch bei weitem nicht alle ein Auto haben, aber auch kein großes Problem. Ansonsten ist die neue, natürlich nur mit erheblichen Verzögerungen fertig gestellte Halle, ganz gut geworden: sieben Reihen Untertribüne (ausfahrbar), darüber zwei Reihen Obertribüne mit dahinter liegender Stehreihe. Allerdings ist ein Wechsel zwischen Unter- und Obertribüne ohne Kletterei bzw. wie vorgeschrieben mit Gang durch den Vorraum nicht möglich. Diese Trennung ist eher selten und nicht unbedingt sinnvoll. In jedem Fall ist aber die Sicht gut und die Architektur zwar völlig unspektakulär aber angemessen. Das Foyer und den Gang hinter den Stehplätzen sollte man aber mal mit Vereinslogos, Graffiti und Pflanzen verschönern...
Das Spiel zwischen Staßfurt und Calbe war recht packend. Bis weit in die zweite Halbzeit hinein sehr ausgeglichen, meist jedoch Calbe vorne. Durch die katastrophale zweite Halbzeit von HV RW mit nur 5 erzielten Treffern gelang Calbe dann auch ein ab der 45. klar absehbarer Sieg mit 8 Toren: 19-27. In der ersten Halbzeit fielen fast doppelt so viele Tore wie in der zweiten. Ein Tipp zur Verpflegung: statt dem üblichen zerkochten Bockwurst-Gelumpe in der Halle nach dem Spielbesuch zum Bistro Antalya 1 neben dem Aldi in der August-Bebel-Str. Die alte Sporthalle, Paul-Merkewitz-Halle, die am Arsch der Stadt liegt, soll wohl nicht mehr genutzt werden: schön war ja der Bau, aber ansonsten eine Zumutung!
Statistik:
- Grounds: 2.253 (2; diese Saison: 41 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.431 (4; diese Saison: 46)
- Tourkilometer: 590 (590km Auto,)
- Saisonkilometer: 7.350 (6.780 Auto, davon 0 Mietwagen/ 570 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Schiff, Fähre / 0 Bus, Bahn, Straßenbahn)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 49 [letzte Serie: 35, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 31 des Jahres 2006 (31.7.-6.8.), d.h. seit 633 Wochen.
TSG Calbe/ Saale .................................................. 27
- Datum: Samstag, 15. September 2018 – Beginn: 18.15
- Wettbewerb: Sachsen-Anhalt-Liga (5. Handballliga, 2. Amateurliga)
- Ergebnis: 19-27 nach 60 (2x30) Minuten – Halbzeit: 14-16
- Tore: R. Reiske 4, Hähnel 4, Retting 3, Meißner 3, Jacobi 2, Vadaszi 2, Steinbrink 1 (Staßfurt); Weiß 6, Sowa 5, Lück 5, Gieraths 3, Schwarz 3, Illig 3, Walther 1, K. Reiske 1 (Calbe)
- Gelbe Karten: Jacobi, Hähnel (Staßfurt); Barby, Sowa (Calbe)
- Zeitstrafen: 2x Jacobi, Fanselow, Frank, Hähnel (Staßfurt = 10 Minuten); Haverland, Schwarz, Sowa (Calbe = 6 Minuten)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Salzland-Sporthalle (Kapazität: 750, davon 650 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 650 (davon ca. 150 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10

Handball in a new Sports Hall: Stassfurt lost to Calbe
Mit entsprechender Fahrweise und wenn sich der Beginn beim Handball auch noch verzögert, kommt man auch noch rechtzeitig, wenn man bis kurz vor 17 Uhr noch Fußball in Leuna geguckt hat. An der neuen Halle in Staßfurt angekommen zeigte sich schnell: die Parkplätze sind bei hohem Zuschaueraufkommen (die Halle war zu vielleicht 80-85% gefüllt) zu knapp bemessen, sodass an der Straße geparkt werden muss. Ist in so einer locker gebauten Plattenbausiedlung wie Staßfurt Nord, wo auch bei weitem nicht alle ein Auto haben, aber auch kein großes Problem. Ansonsten ist die neue, natürlich nur mit erheblichen Verzögerungen fertig gestellte Halle, ganz gut geworden: sieben Reihen Untertribüne (ausfahrbar), darüber zwei Reihen Obertribüne mit dahinter liegender Stehreihe. Allerdings ist ein Wechsel zwischen Unter- und Obertribüne ohne Kletterei bzw. wie vorgeschrieben mit Gang durch den Vorraum nicht möglich. Diese Trennung ist eher selten und nicht unbedingt sinnvoll. In jedem Fall ist aber die Sicht gut und die Architektur zwar völlig unspektakulär aber angemessen. Das Foyer und den Gang hinter den Stehplätzen sollte man aber mal mit Vereinslogos, Graffiti und Pflanzen verschönern...
Das Spiel zwischen Staßfurt und Calbe war recht packend. Bis weit in die zweite Halbzeit hinein sehr ausgeglichen, meist jedoch Calbe vorne. Durch die katastrophale zweite Halbzeit von HV RW mit nur 5 erzielten Treffern gelang Calbe dann auch ein ab der 45. klar absehbarer Sieg mit 8 Toren: 19-27. In der ersten Halbzeit fielen fast doppelt so viele Tore wie in der zweiten. Ein Tipp zur Verpflegung: statt dem üblichen zerkochten Bockwurst-Gelumpe in der Halle nach dem Spielbesuch zum Bistro Antalya 1 neben dem Aldi in der August-Bebel-Str. Die alte Sporthalle, Paul-Merkewitz-Halle, die am Arsch der Stadt liegt, soll wohl nicht mehr genutzt werden: schön war ja der Bau, aber ansonsten eine Zumutung!

- Grounds: 2.253 (2; diese Saison: 41 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.431 (4; diese Saison: 46)
- Tourkilometer: 590 (590km Auto,)
- Saisonkilometer: 7.350 (6.780 Auto, davon 0 Mietwagen/ 570 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Schiff, Fähre / 0 Bus, Bahn, Straßenbahn)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 49 [letzte Serie: 35, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 31 des Jahres 2006 (31.7.-6.8.), d.h. seit 633 Wochen.
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TSV Calbe
Montag, 30. Januar 2012
W287II: Testspiel auf verschneitem Kunstgrün, Sieg gegen den Abstieg in der Hockeyhalle und Schiedsrichter„liebling“ Nils Hähnel
SV Blau-Weiß 1921 Farnstädt III
1:4 TSV Leuna 1919 II
Datum: Samstag, 28. Januar 2011 – Anstoß: 11.45
Wettbewerb: Testspiel 2. Kreisklasse Saalekreis, Staffel 1 (12. Liga, 7. Amateurliga) gegen Kreisliga Saalekreis, Staffel 1 (10. Liga, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 1:5 nach 85 Min. (42/43) – Halbzeit: 0:2
Tore: 0-1 9. Claus, 0-2 28. Claus, 1-2 45. Nr. 11, 1-3 50. Schmidt, 1-4 71. Mueller
Vergebener Elfmeter: 53. Min., Fiebig (TSV) hält „Foul“strafstoß von Farnstädts Nr. 8
Verwarnungen: Nr. 9 (Leuna)
Platzverweise: Nr. 6 Farnstädt (22., Schiedsrichterbeleidigung)
Spielort: Sportanlage SV Blau-Weiß Farnstädt/ Kunstrasenplatz Unterfarnstädt (Kap. 750 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 12 (davon 3 Gästefans)
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Beide Mannschaften gaben ihr Bestes bei schlechten Bedingungen – heraus kam ein mittelmäßiges Spiel)
TSV Leuna 1919 11:8 Arbeiter-TSV Güstrow
Datum: Samstag, 28. Januar 2012 – Beginn: 16.15
Wettbewerb: 2. Bundesliga Ost, Hallenhockey
Ergebnis: 11:8 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 6:5
Tore: 0-1 3. Andreas Sill, 1-1 5. Nils Poczatek, 2-1 6. Nils Poczatek, 2-2 12. Michael Schneider, 3-2 14. Jörn Jördens, 4-2 15. Nils Poczatek, 5-2 19. Christian Zeiger, 5-3 21. (Nr. 16), 6-3 22. Tobias Schaltonat, 6-4 24. Andreas Sill, 6-5 30. Andreas Sill; 6-6 32. Florian Noske, 7-6 33. Christian Zeiger, 8-6 43. Stefan Münzner, 9-6 48. Nils Poczatek, 9-7 49. Michael Schneider, 10-7 54. Stephan Reichardt, 10-8 55. Sebastian Ahlberg, 11-8 57. Christian Zeiger
Vergebener Siebenmeter: 58. Christian Zeiger scheitert an ATSV-Torwart
Grüne Karten: Christoph Ruttkies (Leuna); Nr. 16 (Güstrow)
Gelbe Karten (2 Minuten): keine
Rote Karten (Platzverweis): keine
Spielort: Sporthalle Leuna (Kap. 200 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 150 (davon Gästefans: ca. 5)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Kein gutes, da sehr fehlerbehaftetes Spiel – aber viele Tore, Spannung und ein Sieg für Leuna!)
SV Hermsdorf/ Thüringen 28:26 HV Rot-Weiß Staßfurt
Datum: Samstag, 28. Januar 2012 – Beginn: 19.45
Wettbewerb: Mitteldeutsche Oberliga (4. Handballliga, 1. Amateurspielklasse)
Ergebnis: 28:26 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 13:12
Tore: Ondrej Masak 10, Maik Grützbach 4, Henry Wendt 4, Jan Heilwagen 3, Michael Remme 2, Ferenc Bergner 2, Matthias Krüger 2, Max Ziemann 1 (Hermsdorf); Oliver Jacobi 6, Christoph Frank 5, Marco Richter 4, Sebastian Retting 4, Enrico Sonntag 3, Alexander Ernst 2, Nils Hähnel 2 (Staßfurt)
Gelbe Karten: Jan Heilwagen, Marvin Schreck (Hermsdorf); Christoph Frank, Eike Rach, Alexander Ernst (Staßfurt)
Zeitstrafen: 2x Maik Grützbach, Michael Remme (Hermsdorf = 6 Minuten); 3x Christoph Frank, Nils Hähnel [+Rot], Sebastian Retting, Patrick Tuchen? (Staßfurt = 12 Minuten)
Disqualifikationen: 37. Nils Hähnel (angeblich „grobes“ Foulspiel), 51. Christoph Frank (dritte Zeitstrafe) [beide Staßfurt]
Spielort: Werner-Seelenbinder-Sporthalle (Kap. 540 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 500 (davon Gästefans: ca. 30)
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Spannendes und teilweise aktionsreiches, aber spielerisch wie technisch schwaches und unsauberes Spiel)
Photos and English Version:
a) Friendly Match: Farnstädt Third lt. Leuna Reserve
b) Indoor Hockey: TSV Leuna defeat ATV Güstrow
c) Handball Amateur Top Flight: SV Hermsdorf v RW Staßfurt
Da die beschissene Jahreszeit doch noch Einzug hielt, musste ich darauf verzichten, mit dem Rad nach Farnstädt und erst zum Hockey und Handball mit dem Auto zu fahren. So machten wir noch einen kleinen Umweg über Hornburg in Mansfeld-Südharz, ein hässliches Kaff an der Kreisgrenze zum Saalekreis mit einer ganz ansehnlichen Kirche und ziemlich unsympathisch auftretenden Leuten, aber einem schönen - nur nicht mehr im Spielbetrieb genutzten - Fußballplatz. Zwei Großfeld und vier Kleinfeldtore stehen auf der von Hügeln eng umgebenen Wiese herum. Der Platz war ebenso verschneit wie die Straßen.
Auf dem nächsten verschneiten Platz wurde dann gekickt: wenn es Blau-Weiß Farnstädt gerade nicht passt, auf ihrem Rasenplatz zu spielen, dann geht es auf dem Kunstgras weiter. Das ist meistens Ende Herbst, den ganzen Winter über und bis ins Frühjahr hinein der Fall. Besonders intelligent ist es natürlich, bei Schnee auf diesem rutschigen Geläuf ein Spiel anzusetzen. Man hätte noch die Option Sportplatz Alberstedt (eigentlich nur Ausweich für Jugendspiele) gehabt: der Rasen war bespielbar – und ein verschneiter Naturrasen birgt weniger Verletzungsgefahr als ein verschneiter Kunstrasen. Besagter Kunstrasen befindet sich im Ortsteil Unterfarnstädt, einen knappen Kilometer vom herrlich gelegenen Hauptstadion mit seinen ansehnlichen Tribünenkonstruktionen (siehe Bericht vom 4. August 2010 oder Groundliste Saalekreis!) entfernt. Die Sportanlage in Unterfarnstädt ist sehr ordentlich gestaltet, aber natürlich gesichtslos.
Auf dem weißen Grün trat die Zweite Mannschaft von unserem TSV Leuna gegen die Dritte Vertretung der Farnstädter an. Ich merkte, dass ich schon lange nicht mehr bei der Reserve war, da ich nicht mehr alle Spieler erkannte... Aber ich glaube die Torschützen habe ich richtig. Nach nicht einmal 10 Minuten lag der Ball dann auch schon im Kasten der Farnstädter durch einen Abstauber von Claus – derselbe Spieler legte 20 Minuten darauf einen zweiten Treffer, Drehschuss ins linke Eck, nach. In der Zwischenzeit machte sich Schiedsrichter Hartkäse zunehmend unbeliebt: dauernd Abseitspfiffe, von denen fast die Hälfte unberechtigt waren, und ein undurchsichtiger Platzverweis gegen einen Farnstädter, wohl wegen Beleidigung. Gerade von einem Schiedsrichter von der Erfahrung, sollte man erwarten können, dass er zum Trainer geht und ihn anweist, den undisziplinierten Spieler auszuwechseln. Das ist schließlich kein Punktspiel!
Nach der Pause erstarkte der in Unterzahl spielende Unterklassige. Das 1:2 aus Nahdistanz ins lange Eck und dann auch noch die Chance auf einen zweiten Treffer: Hartkäse lag nun völlig daneben, als er Kopsch ein Foulspiel unterstellte. Vielmehr hätte der Farnstädter der zweite Akteur nach Leunas Nr. 9 (Matscheski?) sein müssen, der eine gelbe Karte sieht. Matscheski grätschte voll rein und traf nur den Mann – glasklare Gelbe! – und der Farnstädter ließ sich auf den Ball fallen, täuscht ein Foul vor und beging im gleichen Zug ein Handspiel. Genauso klare Gelbe! Aber der Schiri gab Elfmeter. Ich konnte mir noch verkneifen, da es ein Testspiel war, ihn darauf hinzuweisen, dass ich weiß wo sein Auto steht: ich hatte nämlich direkt vor seinem nahe am Eingang geparkten Wagen geparkt... Jedenfalls scheiterte der Schütze des Gastgebers gerechtermaßen am sicheren Leuna-Torwart Fiebig. Vorne war Leuna zwar alles andere als sicher – schon in der ersten Halbzeit wurde viele prima Chancen kläglich vergeben – doch Rene Schmidt und Mueller sorgten immerhin für zwei weitere Treffer. Nach etwas mehr als einer Stunde musste Leuna leider mangels Wechselspieler nun ebenfalls mit einem Mann weniger weiterspielen: Kopsch war ausgerutscht und hatte sich gezerrt.
1:4 war am Ende auch ein angemessenes Ergebnis in einem ganz ordentlichen Spiel! Die erste Leunaer Mannschaft brachte es dann übrigens i Hauptspiel fertig mit nur 10 Mann gegen Farnstädt I, die Landesliga (also eine Liga höher) spielen, mit 3:2 zu gewinnen! Das war sicher eine hervorragende Leistung!
* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *
Wir mussten allerdings schon nach dem Vorspiel gehen, denn nach einem Essensstopp zuhause stand ein wichtiges Hallenhockeyspiel des TSV Leuna an. Vor diesmal nur 150 Zuschauern geriet Leuna im sozusagen überlebenswichtigen Abstiegsduell gegen Güstrow schnell in Rückstand, doch konnte ihn noch schneller drehen. In der Folgezeit gelang es, nachdem man den erneuten Ausgleich hinnehmen musste, zwei Mal mit drei Tore in Führung zu gehen. Bis zur Pause kam Güstrow wieder heran, unter anderem durch eine unberechtigte Strafecke.
In Hälfte zwei begann es wieder denkbar schlecht für den TSV: ein schneller Gegentreffer und Nils Poczatek, der bis dahin treffsicherste TSV-Akteur kam nicht mehr durch die Abwehr. Christian Zieger verzweifelte langsam an sich selbst: zwar am Ende doch drei Tore, aber noch viel mehr liegen gelassen. Die Mannschaft kam aber wieder zurück und ging erneut zweimal mit drei Treffern in Front. Dieser Abstand sollte bis zum Abpfiff des unsicheren Schiedsrichtergespanns, das nicht nur den Spielbeginn durch ihr Zuspätkommen verzögerte, sondern dann auch einen Treffer von Güstrow herbeiführte und Ruttkies eine unberechtigte Verwarnung zeigte, halten.
Während die Mannschaft für ihre gute Leistung – es war zwar wie oben erwähnt kein besonders gutes, da sehr fehlerbehaftetes Spiel, aber immerhin fielen viele Tore und die Einstellung der Leunaer Mannschaft stimmte – gefeiert wurde, bewegten wir uns zügig nach Hause.
Dort stieß noch mein Vater hinzu, mit dem wir uns auf den Weg nach Hermsdorf in Thüringen, kurz hinter der Landesgrenze, machten. Der SV Hermsdorf ist nur einen Punkt hinter dem HV RW Staßfurt platziert. Wer jetzt ein ausgeglichenes Spiel für die grenzwertigen 6€ Eintritt (aber nur 3€ für Studenten und Schüler) erwartete, wurde auch nicht enttäuscht. Zur Pause stand es, nachdem Staßfurt eine ganze Weile in Front war und Hermsdorf nur langsam in Fahrt kam, 13:12 durch einen Freiwurf in der Schlusssekunde.
Diese Szene schien aber der Anfang vom Ende der Rot-Weißen zu sein. Nach der Pause warfen sie sieben Minuten lang keinen Treffer und gerieten mit sechs Toren in Rückstand. Eine Fehlentscheidung des Zittauer Schiedsrichtergespannes schien sie dann wieder wütend gegenhalten zu lassen: Nils Hähnel rempelte einen Hermsdorfer beim Wurf an, der sich theatralisch durch den Wurfkreis wälzte, um nach ein paar Berührungen der Betreuer schnell wieder aufzustehen. Von wegen, solche Schauspieleinlagen gibt es nur beim Fußball! Das Foul waren natürlich glasklare zwei Minuten, was der eine Schiri (der, der nah an der Szene dran war) auch anzeigte, doch sein Kollege fing jetzt urplötzlich an auszurasten und eröffnete einen Reigen von Fehlentscheidungen gegen die Gastmannschaft mit einer glatt roten Karten gegen Hähnel. Das ist schon das zweite Mal in drei Spielen, dass ich diesen Hähnel zu Unrecht vom Feld fliegen sehe. Da kann man schon dran fühlen, dass der sich bei den Unparteiischen mal unbeliebt gemacht haben muss und nun die Unparteiischen nicht mehr meinen, ihrem Namen alle Ehre machen zu müssen, wenn dieser Spieler ein Allerweltsfoul begeht.
Kurioserweise trafen die Staßfurter zum ersten Mal nach der Pause in zweifacher Unterzahl (Retting hatte sich völlig zu recht über die Willkürentscheidung aufgeregt und zwei Minuten gekriegt). Nachdem Hermsdorf Staßfurt konstant auf drei, vier Tore Abstand hielt, kamen die Rot-Weißen immer dichter heran. Der Ausgleich gelang ihnen allerdings nie mehr – auch nicht, als Frank mit seiner dritten Zeitstrafe vom Feld geschickt wurde. Der hatte allerdings darum gebettelt: er trat fast nur mit Strafen in Erscheinung – seine einzigen Tore waren Siebenmeter (vier direkt verwandelt und den fünften im Nachwurf) und seine Abwehrarbeit war unablässig unsauber und somit verwarnungswürdig. Nach einer gelben Karte und drei Zeitstrafen war dann halt mal Schluss... Abartigerweise war für den Hermsdorfer Krüger nicht vorzeitig Schluss, als er in der 55. Minute Retting beim Torwurf umboxte. Bei einigen Mannschaften kann man ja von ausgehen, dass so etwas unabsichtlich passiert und es noch bei zwei Minuten belassen – aber weder Staßfurt und schon gar nicht Hermsdorf sind zu diesen zu zählen. Also wäre eine rote Karte angemessen gewesen, doch gab es nicht einmal eine Zeitstrafe oder eine gelbe Karte (die zu diesem Zeitpunkt noch frei gewesen wäre, sofern ich keine verpasst habe) für dieses unsportliche Foul. Lustig war es dann anzusehen, wie Retting nach einer kurzen Behandlungspause wieder auf die Platte kam und gleich einen Treffer versenkte! Genau die richtige Antwort!
Leider blieb es am Ende bei einem Zwei-Tore-Vorsprung für die noch unsauberer spielende Mannschaft aus Hermsdorf. Ich habe übrigens auch noch nie eine Handballmannschaft gesehen, deren Spieler so oft Behandlungspausen schunden und sich nach Fouls auf dem Boden wälzend mehrere Meter fortbewegten. Bei allen Unsauberkeiten: da war nicht ein brutales Foul (wie z.B. Beinstellen im vollen Lauf oder ein Faustschlag ins Gesicht) von Staßfurt dabei!
An den schwachen Schiedsrichtern lag es allerdings nicht, dass die verspätet aufgekreuzten Salzland-Handballer hier mal wieder den Kürzeren zogen. Das war einfach die übliche Mischung aus Unvermögen und Pech, während die gleichermaßen mäßige Mannschaft aus Hermsdorf das nötige Glück hatte, damit hier ein 28:26 am Ende stand – und kein 27:27 wie ich vorher getippt hatte, was auch das gerechteste Ergebnis gewesen wäre. Zum spielerischen Niveau der Mannschaften habe ich ja nun schon genug angemerkt, zum sonstigen sportlichen nur so viel: wenn das übliche Abklatschen und Händereichen nach dem Spiel verweigert wird, macht das keinen besonders guten Eindruck. Den Schiedsrichtern hätte ich an Staßfurter Stelle auch demonstrativ so eine Geste verweigert, aber das sich bis aus ein, zwei Leute je Team auch die Spieler dann ignorierten, war reichlich daneben...
Die Sporthalle, die nach Werner Seelenbinder, einem von den Nationalsozialisten 1944 ermordeten Kommunisten, der für seine sportlichen Erfolge als Ringer bekannt war, benannt ist, muss aber noch beschrieben werden! Das Tribünen- und Baukörpermaterial wirkte verdammt billig – wie eine Fertigsatz-Gartenhütte aus dem Baumarkt. Die Holz- und Aluminiumtribüne mit ihren sieben Reihen Holzbänke steigt zu niedrig an, ist aber wenigstens nah am Spielfeldrand. Die Beleuchtung ist schwach, da minderwertige Leuchtelemente Verwendung finden und diese auch noch von Deckenstreben teilweise verdeckt werden. Einzig die Fenster sind aufgrund des schrägen Lichteinfalls auf die Tribüne und das Feld drauf ungewöhnlich. Diese Fensterreihe macht schon was daher!
Was die Fans angeht, so hatten die Hermsdorfer ein paar gute Trommler. Mit Sprechchören war da aber wohl nicht viel – jedenfalls kam nur der flotte Rhythmus bei den Gästefans, bei denen wir saßen, an. Von den 30 gingen zwar alle gut mit – vor allem wenn man sich über die Schiris aufregen konnte – aber die beiden Trommler sollten sich echt mal neue Instrumente zusammenbasteln und neue Rhythmen lernen als immer nur „bumm, bumm, bumm“...
Was all die Spiele heute gemeinsam hatten sind übrigens, dass sie 1.) alle 15 Minuten später begannen, da entweder Gastmannschaften oder Schiedsrichter es nicht auf die Reihe gekriegt haben, die Fahrtzeit bei schlechter Witterung richtig zu kalkulieren, 2.) die Unparteiischen einem jedes Mal mit Fehlentscheidungen überdurchschnittlich oft auf die Nerven gingen, und 3.) sich die Spiele allesamt gelohnt haben anzugucken, obwohl keine richtig guten Spiele darunter waren!
Statistik:
Grounds: 696 (heute 2 neue; diese Saison: 102 neue)
Sportveranstaltungen: 1.455 (heute 3, diese Saison: 141)
Tageskilometer: 240 (240 Auto)
Saisonkilometer: 27.500 (18.950 Auto/ 6.600 Flugzeug/ 1.940 Fahrrad/ 10 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 30
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 287
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Sonntag, 15. Januar 2012
W285II: Staßfurter Niederlage nach Einbruch in Hälfte zwei beim Handballduell der Bergbaustädte
HSG Freiberg 30:27 HV Rot-Weiß Staßfurt
Datum: Samstag, 14. Januar 2012 – Beginn: 20.00
Wettbewerb: Mitteldeutsche Oberliga (4. Handballliga, 1. Amateurliga)
Ergebnis: 30:27 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 12:14
Tore: Martin Kovar 11, Jan Brabec 6, Maximilian Schulz 5, Bertram Schoen 3, Karel Vit 2, Martin Steinfeld 2, Uwe Lange 1 (HSG); Christoph Frank 9, Nils Hähnl 7, Oliver Jacobi 3, Eike Rach 3, Marco Richter 2, Sebastian Scholz 2, Enrico Sonntag 1 (HV RW)
Gelbe Karten: Phillip Randt, Martin Kovar, Jan Brabec (HSG); Sebastian Retting, Eike Rach, Nils Hähnl (HV RW)
Zeitstrafen: 3x Maximilian Schulz, 3x Jan Brabec, 1x Bertram Schoen (HSG = 14 Minuten); 3x Oliver Jacobi, 1x Eike Rach, 1x Nils Hähnel (HV RW = 10 Minuten)
Disqualifikationen: 58. Maximilian Schulz (3. Zeitstrafe), 59. Jan Brabec (3. Zeitstrafe) [beide HSG]; 60. Oliver Jacobi (3. Zeitstrafe) [HV RW]
Spielort: Ernst-Grube-Halle (Kap. 624 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 624 (davon 600 zahlende und ca. 30 Gästefans)
Unterhaltungswert: 5,5/10 (Mittelmäßiges Spiel, das Staßfurt nach 30 guten Minuten völlig aus der Hand gab)
Photos and English Version:
Freiberg im Erzgebirge ist zwar mit 40.000 Einwohnern keine Großstadt, aber im Bergbau eine große Nummer. Der Rohstoffabbau ist zwar die letzten 42 Jahre nicht mehr durchgeführt worden, aber war zuvor gut 800 Jahre prägend und machte die Stadt reich. Etliche Baudenkmale wie auch der (Innen noch erheblich mehr als Außen) prunkvolle Dom, den wir zuerst ansteuerten, nachdem wir Kollege Baumann auf dem Markt trafen. Dessen Familie stammt aus Freiberg, sodass er sich als Stadtführer gut anbot. Teile des Doms sind auch nur mit einer Führung zu besichtigen, wobei diese einen reichlich schlechten Eindruck hinterließ: nicht inkompetent gemacht, aber mit einigen dümmlichen Aussagen garniert. Zum Beispiel: ein in der Denkmalpflege und Archäologie umstrittenes Thema ist ja, in wie fern man ein beschädigtes Artefakt oder Bauwerk wieder rekonstruieren sollte – wenn man allerdings davon redet, dass das Ersetzen zweier abhanden gekommener Heiligenfiguren im ehemaligen Hauptportal eine „Fälschung“ sei, hat man weder von Jura noch von Denkmalpflege Ahnung. Da fing auch prompt ein anderer Besucher mit Diskutieren an. Mit der komischen Tante an der Kasse hätte man auch diskutieren können: unheimlich pingelige Klugscheißerin – also so komische Leute wie da in Freiberg im Dom, habe ich noch in keiner Kirche erlebt...
Auf andere Art sehenswert – und Aufgrund der Verbundenheit der Stadt zum Bergbau eigentlich auch noch interessanter – sind die Mineraliensammlungen. Da das ganz ansehnliche Schloss Freudenstein noch saniert wurde, besichtigten wir die geowissenschaftliche Sammlung der Bergakademie, in der auch wohl einige Stücke der Mineraliensammlung des Schlosses ausgelagert waren. Da waren auch für den mineralogischen Laien echt interessante Sachen dabei, da die ganzen Steine doch die kuriosesten Formen- und Farbenspiele gebildet haben. Jedenfalls muss noch zur Bergakademie gesagt werden, dass sie in der Stadt fest verankert scheint – auch wenn sie mit etwas mehr als 5.000 Studierenden doch eine eher kleine Uni ist, was bei der Ausrichtung nicht verwundert: aber sie ist die älteste und vielleicht auch bekannteste und wichtigste montanwissenschaftliche Bildungseinrichtung Deutschlands – da z.B. die Öffnungszeiten von Imbissen und manchen Läden viel stärker an Studenten angepasst sind, als in anderen Kleinstädten. Zudem sind Ermäßigungen für Studenten weit verbreitet. So auch beim Handball.
Mit 5€ war auch der reguläre Eintrittspreis nicht so übermäßig hoch. 3,50€ ermäßigt ist erstrecht nicht schlecht. Was sich auch sehen lassen kann ist die Halle: eine modernisierte 70er Jahre Sporthalle, benannt nach Ernst Grube – einem von den Nationalsozialisten ermordeten kommunistischen Politiker, Arbeitersportler und Sportfunktionär – die 624 Leuten Platz bietet. So viele waren heute in etwa auch da: da war kaum einer der 624 gelben Schalensitze auf der ebenirdischen und völlig ohne Sichteinschränkungen auskommenden Tribüne, frei – und einige saßen auch da, wo eigentlich keiner sitzen sollte... Auffällig an der Halle sind noch die Glasfront und die vorm Eingang stehende Plastik eines Freiberger Künstlers, die auch gerade für seine Schaffenszeit nicht untypisch ist: aber diese ganzen DDR-Plastiken sehen so wie so alle gleich aus...
Es traf der extrem heimstarke Vierte auf den über seinen Verhältnissen spielenden Sechsten. Ein Punktgewinn der Staßfurter hätte mich zwar gefreut, aber auch sehr gewundert. Staßfurt ist Freiberg dann zwar im Handball nicht so weit unterlegen gewesen, wie sie es in Sachen Sehenswürdigkeiten und Bedeutung im Bergbauwesen (früher war Staßfurt für Kaliabbau bekannt) sind, aber mit dem obligatorischen Leistungseinbruch in Hälfte zwei war bei den Rot-Weißen aus Sachsen-Anhalt ja zu rechen gewesen.
In der ersten Hälfte hielten die Staßfurter das Spiel offen und waren sogar die etwas bessere Mannschaft: oft führten sie mit einem Treffer und konnten vor der Pause sogar den Vorsprung auf zwei Tore – 12:14 – erweitern, da die Offensive stimmte. Immer wieder setzten sich die Gäste auch gegen den starken Heimtorwart durch, sodass die Mängel in der Abwehr und die Unsicherheiten des ersten Staßfurter Torwarts nicht so stark ins Gewicht fielen. In der zweiten Hälfte rächte es sich aber, dass sie dauernd Siebenmeter gegen sich bekamen, von denen nicht einer unberechtigt war, da die Staßfurter dauernd unsauber und durch den Kreis verteidigen wollten. Denn nun lief vorne fast nichts mehr, da der zweite Torwart der Bergstädter nun im Kasten stand und enorm gut hielt! Dieser Tino Hensel hatte wirklich mehr als die Reaktionen und zeigte mehr als die Paraden, die man von einem Torwart auf dieser Spielebene erwarten muss. Andererseits muss man von den Staßfurter Torhütern – v.a. von dem erfahrenen Ex-Schönebecker, der meines Erachtens so wie so viel zu viel Einsatzzeiten gegenüber seinem jüngeren Kameraden bekommt – auch mehr Leistung erwarten, als das heute so der Fall war. Ganz zu schweigen von der Abwehr, die hauptverantwortlich dafür war, dass nach 40-45 Minuten das Spiel eigentlich entschieden war mit den teilweise 8 Toren Rückstand. Die kleine Aufholjagd ab Minute 55 fiel dann nicht mehr ins Gewicht, die Freiberger hielten die Staßfurter immer mit drei Treffern auf Distanz, sodass es am Ende 30:27 hieß.
Was auch nicht mehr ins Gewicht fiel, waren – zum Glück – die streckenweise unmöglichen Entscheidungen der beiden thüringischen Schiedsrichter. Die zwei pfiffen richtig konfusen Kram zusammen. In den ersten fünf Minuten schmissen sie derart mit gelben Karten und Zeitstrafen um sich, von denen mehrere einfach lächerlich waren, dass es am Ende drei Disqualifikationen gab. Die Hinausstellungen kamen allesamt nur deshalb zustande, da sich jeder der drei betroffenen Spieler eine überzogene Strafe in der Anfangsphase einfing. Die komischen Entscheidungen – das waren auch noch andere Sachen wie angeblich als Stürmer abgestanden oder erst nach dem Signal geworfen – waren aber so gleich auf beide Teams verteilt (und die Platzverweise in so später Phase des Spiels), dass niemand einen Nachteil erlitt. Die Entscheidungen brachten immerhin ein bisschen Emotionen in das lahme Freiberger Publikum. In der Ernst-Grube-Halle war es kaum lauter als in einem Hörsaal der Bergakademie... Leider war von Staßfurter Seite auch sehr wenig Support: sonst hätten die knapp 30 Fans die viel zu ruhige Freiberger Halle richtig rocken können!
Statistik:
Grounds: 690 (heute 1 neuer; diese Saison: 96 neue)
Sportveranstaltungen: 1.445 (heute 1, diese Saison: 131)
Tageskilometer: 290 (290 Auto)
Saisonkilometer: 26.900 (18.380 Auto/ 6.600 Flugzeug/ 1.910 Fahrrad/ 10 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 28
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 285
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HV Rot-Weiß Staßfurt
Montag, 7. November 2011
W275III: Sport von 10 bis 21 Uhr – 4 Spiele, 3 Sportarten, 3 Platzverweise
Teil I: Unangemessen hohe Niederlage für die Basketball-Esel
Justabs 95 Halle 64:101 Hallescher SC 96 II
Datum: Samstag, 5. November 2011 – Tip-off: 10.00
Wettbewerb: Basketball Oberliga Sachsen-Anhalt (6. Liga, 1. Amateurliga)
Ergebnis: 64:101 nach 40Min. – Viertelergebnisse: 20:24, 19:19, 10:29, 15:29
Punkte: Meißner 25, Kuschel 17, Portius 9, Kleinschmidt 6, Fischer 5, Zimmermann 2 (Justabs); Lange 21, Seifert 17, Kairies 16, Weihe 12, Winderlich 11, Markwart 10, Heinecke 8, Thomiczny 4, Urban 2 (HSC)
Fouls: Kuschel 4, Meißner 4, Portius 4, Thielicke 3, Zimmermann 3, Kleinschmidt 3, Fischer 1 (Justabs); Urban 4, Seifert 3, Heinecke 3, Markwart 2, Thomiczny 2, Kairies 1, Winderlich 1 (HSC)
Freiwürfe: Justabs 11 von 17 (= 65%), HSC 19 von 26 (= 73%); Gesamtquote damit 30 von 43 (= 69%)
Spielort: Sporthalle der Dr. Dorothea Erxleben Kaserne (Kap. 100 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 18 (Gästefans: ca. 3)
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Nach guter und ausgeglichener 1. Halbzeit wurde das Spiel extrem einseitig und streckenweise unansehnlich)
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Der extrem sportreiche Tag begann mit einem Spiel der höchsten Basketball-Amateurliga in der ehemaligen Bundeswehrsporthalle von Halle/ Saale, die nach der ersten promovierten deutschen Ärztin – Dorothea Erxleben – heißt. Die Justabs, auch bekannt als „Donkeys“, mit Kollege Frank Thielicke, können mit einer guten Mittelfeldbilanz aufwarten und befinden sich auf Rang 5. Doch gegen die Reserve vom Halleschen SC hatten sie erwartungsgemäß keine Chance. Diese dominieren zusammen mit dem USV Halle die Liga.
Das erste Viertel in der modernen, aber nicht wirklich interessanten Sporthalle Dr. Dorothea Erxleben, war allerdings alles andere als deutlich zugunsten der Gäste verlaufen. Die Justabs waren weitestgehend auf Augenhöhe. Im zweiten Viertel ärgerten sie die favorisierten HSC-Spieler sogar mit Punktgleichheit. Dabei spielte HSC überhaupt nicht schwach – die Underdogs (oder eher Underdonkeys) hielten nur einfach hervorragend gegen.
Erst im dritten Viertel zog der Hallesche SC davon. Nun ließ die Trefferquote der Heimmannschaft, zu der Frank Thielicke heute auch leider nicht beisteuern konnte, erheblich nach und die Favoriten bleiben konstant auf ordentlichem Niveau. Wer genauso leistungsmäßig absackte wie Justabs war das Schiedsrichtergespann: wenn eine Mannschaft schon unterlegen ist, dann ist es einfach das Letzte, wenn die sogenannten „Un“parteiischen dem klar besseren Team im Zweifel stets die Freiwürfe zusprechen, Stürmerfouls nur dem Unterlegenen abpfeifen oder gar – so eine krasse Fehlentscheidung habe ich in über 50 Basketballspielen nicht erlebt! – einen erst 1 oder 2 Sekunden nach Ablauf der 24-Sekunden-Uhr (die Sirene war klar zu hören) auf den Korb abgeworfenen Ball noch für den HSC zählen. Durch diesen irregulären Dreier und drei, vier Körbe nach Stürmerfouls sowie unberechtigten Freiwürfen kamen locker 15 bis 18 Punkte zusammen, die der HSC irregulärerweise erzielte. Kein Wunder, dass der Donkey-Coach nach dem Spiel noch lautstark lamentierte. Dass z.B. 64:84 für die Justabs besser geklungen hätte als das unverdient deutliche 64:101 und im Gegenzug auch die Leistung des Tabellenführers mehr hätte gewürdigt werden können, dürfte ja wohl klar sein!
Teil II: Emotionales Derby im Unstruttal
SV Burgscheidungen 1:2 Reinsdorfer SV
Datum: Samstag, 5. November 2011 – Anstoß: 14.00
Wettbewerb: 1. Kreisklasse Burgenland, Staffel 1 (11. und unterste Spielklasse, 6. Amateurliga)
Ergebnis: 1:2 nach 97 Min. (47/50) – Halbzeit: 0:1
Tore: 0-1 33. (Nr. 16, Foulelfmeter), 1-1 52. (Nr. 8, Foulelfmeter), 1-2 57. (Nr. 2)
Verwarnungen: Nr. 5 (Burgscheidungen), Nr. 16 (Reinsdorf)
Platzverweise: 73. Nr. 7 (Reinsdorf)
Spielort: Sportplatz Burgscheidungen (Kap. 1.000, davon 50 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 40 (Gästefans: ca. 8)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Spannendes und v.a. in Hälfte 1 emotionsgeladenes Duell)
Photos and English version:
Wenn eine Mannschaft wegen Spielermangels oder anderer Unfähigkeit nicht antreten kann und 1 Tag vorher Bescheid sagt, ist das noch akzeptabel. Wenn man allerdings, wie die Reserve von Lossa, nicht einmal 1 Stunde vorher Bescheid gibt, ist das einfach asozial! SG Lossa II, der Tabellenletzten der nur einen Punkt aus 9 Spielen holen konnte, trat beim 6. – Wacker Memleben – also nicht an. So mussten wir den Spielbesuch in Memleben auf einen anderen Termin – genauer: den Spieltag, an dem ich eigentlich ein Spiel von Burgscheidungen gucken wollte – verlegen. Zum Glück gab es diesen Samstag noch etwas Interessanteres, als Wacker beim Training zu zusehen: der SV Burgscheidungen spielte gegen den Reinsdorfer SV.
Burgscheidungen ist nur Vorletzter und Reinsdorf führt mit 3 Punkten Vorsprung auf Molau die Tabelle an. Eindeutiger Sieg für Reinsdorf? Natürlich nicht! Wir kamen 10 Minuten nach Anpfiff an – wäre ich nicht mit rumänischem Tempo durch die Orte gefahren, wären wir nicht vor der 15. dagewesen – und sahen schon vom Parkplatz aus, wie auf der von Erlen und Pappeln umstandenen und teilweise von Holzbänken flankierten Wiese unterhalb des von einem herrlichen Barockschloss überblickten Dorfes, die Spieler mit den gelben Trikots der Heimmannschaft das Tor der favorisierten Gäste attackierten. Wir saßen keine fünf Minuten auf der Bank, schon gingen die Emotionen hoch: Schiri belegen, Gegenspieler anpöbeln, Rumschubsen – alles was zu einem ordentlichen Derby dazugehört! Wie uns der Vereinsverantwortliche, der den 1€ Eintritt eintrieb, erzählte, stammt diese gesunde Rivalität zwischen den beiden Vereinen aus der DDR-Zeit als es noch Traktor Burgscheidungen gegen Traktor Reinsdorf hieß. Damals unterstützte ein und derselbe Betrieb beide Vereine – aber nicht immer ganz ausgeglichen. Auch heute noch spielen einige Verwandte gegeneinander: aber der Reinsdorfer Torwart, der erst in den Burgscheidungener Stürmer reingrätscht, sich dabei verletzt und dann den Stürmer schubst und voll mault, und ebendieser Burgscheidungener Stürmer werden wohl keine Verwandte gewesen sein...
Nach einem Pressschlag im Strafraum ging die weniger aktive Mannschaft, der Tabellenführer aus Reinsdorf, dann mit einem sicheren Strafstoßschuss in Führung. Nach der Pause wurde es etwas ruhiger – weniger Wortgefechte auf dem Platz, nur noch eine Schubserei und nach wie vor nur zurückhaltende Beschimpfungen vom Spielfeldrand – und nach einem Beinstellen bekam auch Burgscheidungen einen Elfer zugesprochen. Den verwandelten sie gerade so. Verdient war das Tor auf alle Fälle. In der Folgezeit zeigte der Gast aber wenigstens ein bisschen, dass sie mehr als eine durchschnittliche Kreisklassemannschaft können. Mit einem herrlichen Weitschuss der per Aufsetzer ins Eck flog, ließen sie erahnen, wieso sie eigentlich da vorne an der Spitze der Tabelle zu finden sind. Die Schiedsrichterbeleidigung von einem Spieler, die dann zum einzigen Platzverweis der Partie führte, war dann wenig intelligent. Aber mit ein bisschen Zeitschinden und einigen Offensivaktionen brachten sie die Ein-Tor-Führung dann auch zu zehnt über die Zeit.
Alles in allem zwar kein richtig gutes Spiel, aber auf ordentlichem Niveau und vor allem auch spannend und emotionsgeladen. Mit unfairem Getrete hatte dieses Spiel gar nichts zu tun – wie schon gesagt: eine gesunde Rivalität dort!
Teil III: Da lag mehr als nur eine einzige Spielklasse zwischen beiden Partien – Einheit II unterirdisch, Einheit I mit spektakulärem Sieg
HC Einheit 05 Halle II 26:31 SG Seehausen
Datum: Samstag, 5. November 2011 – Anwurf: 17.30
Wettbewerb: Sachsen-Anhalt Liga (5. Handballliga, 2. Amateurliga)
Ergebnis: 26:31 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: x:x
Tore: Rombusch 9, Pietruschka 5, Marggraf 5, Großmann 4, Hieronymus 2, Pflug 1 (Einheit); keine Informationen zu Seehausen vorliegend
Verwarnungen: Pietruschka, Pohland, Pflug, [Betreuer] (Einheit); Nr. 23, 84, 13 (Seehausen)
Zeitstrafen: Vogt 2, Pietruschka 2, Marggraf 2 + Thiele [Rot] (Einheit = 8 Minuten); Nr. 13 4, Nr. 23 4, Nr. 6 2, Nr. 8 2 (Seehausen = 12 Minuten)
Platzverweise: 24. Thiele (Einheit, angeblich „grobes“ Foulspiel)
Spielort: Sporthalle im Bildungszentrum (Kap. 500 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 50 (Gästefans: ca. 5)
Unterhaltungswert: 3,0/10 (Seehausen kaum Mittelmaß und Halle schwach – aber am Schlechtesten waren die sogenannten „Un“parteiischen)
HC Einheit 05 Halle 42:38 HV Rot-Weiß Staßfurt
Datum: Samstag, 5. November 2011 – Anwurf: 19.30
Wettbewerb: Mitteldeutsche Oberliga (4. Handballliga, 1. Amateurliga)
Ergebnis: 42:38 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 21:15
Tore: Haase 15, Kern 8, Thiele 5, Suchanke 4, Wiederer 4, Metzner 3, Pannicke 2, Plitz 1 (Einheit); Retting 9, Hähnel 9, Rach 6, Jacobi 4, Frank 4, Bruchno 3, Sonntag 2, Richter 1 (Staßfurt)
Siebenmeter: Halle 9 von 9/ Staßfurt 1 von 2 verwandelt
Verwarnungen: 13, 93, 24, Trainer (Einheit); 22, 3, 25 (Staßfurt)
Zeitstrafen: 82 4, 93 2, 90 2, 13 2, 21 2 (Einheit = 12 Minuten); 15 4, 24 2, 9 2 + Hähnel [Rot] (Staßfurt = 10 Minuten)
Platzverweise: 45. Hähnel (Staßfurt, angeblich „grobes“ Foul)
Spielort: Sporthalle im Bildungszentrum (Kap. 500 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 250 (Gästefans: ca. 50)
Unterhaltungswert: 7,5/10 (Sehr schnelles und wirklich gutes Spiel mit extrem vielen Toren, die nicht nur durch schwache Torhüterleistungen und überforderte Abwehrreihen zustande kamen)
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In der schönen Sporthalle im Halle-Neustädter Bildungszentrum stiegen abends dann noch zwei Handballspiele. Beim zweiten war die Staßfurter Mannschaft zu Gast, beim Vorspiel stand ein Staßfurter Jung auf der Platte – studiumsbedingt für die Reserve von Einheit Halle.
Einheit Halles Reserve ist leider auf dem Weg in die Verbandsliga: 6 Niederlagen in Folge – davon allerdings eine nur durch Wertung wegen angeblich nicht einsatzberechtigtem Spieler – und letzter Platz. Nun ist der Vorletzte, der allerdings schon einen Sieg und eine Niederlage auf dem Konto hat, zu Gast im Bildungszentrum. Das Spiel war – wie ich erwartet hatte – derartig schlecht, dass ich schon wieder richtig zu schätzen wusste, was ich an einer guten Bezirksklassemannschaft mit dem TSV Leuna habe. So unterirdisch wie Halle II habe ich die noch nie spielen sehen. Seehausen war kaum Mittelmaß, narrte aber ein ums andere Mal die schwache hallesche Abwehr. Abspielfehler und ganz schlechte Würfe ohne Ende auf Seiten der Heimelf. Auch der Bekannte meiner Freundin blieb völlig wirkungslos und trug mit augenscheinlicher Überforderung zur geschlossen schlechten Mannschaftsleistung bei. Heute konnte selbst der Spielertrainer nichts ausrichten.
Im Übrigen hätte er die Mannschaft auch zur Pause von der Platte nehmen können: spielerisch völlig überfordert und dann nicht nur 7 bessere Gegenspieler sondern auch 2 parteiische Schiedsrichter gegen sich. Eine aussichtslose Situation, da ganz klar war, dass das Magdeburger Gespann die Altmärker schon zum Sieg pfeifen würde, falls die Hallenser noch einmal herankommen sollten. Neben nicht abgepfiffenen Tore nach Stürmerfouls, ungeahndeten Fußspielen und Fouls der Seehausener schossen die zwei Flachzangen mit der glatt roten Karte wegen einer kaum mit zwei Minuten zu bestrafenden Rempelei gegen einen Hallenser den Vogel ab. Einen unberechtigteren Platzverweis habe ich seit einem verschobenen Kreisklassehandballspiel, bei dem Schiedsrichter aus der Mansfeld Ecke eine Mannschaft aus der Mansfelder Gegend gegen eine Hallesche Mannschaft zum Sieg verhalfen, nicht mehr gesehen. Die Pfeifen hätten sich gleich im Mannschaftsbus von Seehausen mitnehmen lassen können – die Truppe feierte ihren verdienten aber von dieser Schiebung trotz aller akzeptabler Leistung klar überschatteten Sieg ja noch mit „Alle gegen Halle“-Sprechchören. Dass denen so etwas nicht selber peinlich ist, zeigt nur was da bei Seehausen für Charakterschweine auf der Platte stehen.
Beim Spiel der Ersten Mannschaft des HC Einheit ging es dann weiter mit grauenhaften Schiedsrichterleistungen. Außer beim Fußball in Burgscheidungen (der Schiri erbrachte eine durchschnittliche Leistung) hatten da heute nur Idioten die Pfeife im Maul. Man muss allerdings auch festhalten, dass auch bei diesem Spiel wieder die ohnehin bessere Mannschaft bevorteilt wurde. Einheit steht mit ihren fünf Punkten aus acht Spieltagen zwar nicht sonderlich gut da, aber war einfach über das gesamte Spiel gesehen (mit Ausnahme der Minuten 31 bis 49) besser. Streckenweise deutlich. Man hat nicht gesehen, dass Staßfurt in den ersten Wochen bisher die klar bessere Mannschaft war mit fast doppelt so vielen Zählern. Ich habe aber auch schon befürchtet, dass Rot-Weiß über ihre sonst eher bescheidenen Verhältnisse hinaus gespielt hatte – die drei Niederlagen waren gegen den Erstplatzierten, den Zweiten und den Dritten; und das Unentschieden gegen den Viertplatzierten. Aber nun gehen offensichtlich auch Niederlagen gegen die schwächeren Mannschaften los.
Mittlerweile waren wir vom Heimblock – ganz lahmes Publikum da bei Einheit Halle! – in den Gästesektor zu den Staßfurtern – da war zwar trotz fast 50 Mann auch wenig los, aber immerhin wurde regelmäßig geschlossen angefeuert – gewechselt. Jetzt lag Einheit Halle eigentlich ununterbrochen in Führung. Treffsicherer und reaktionsschneller waren sie in erster Linie. Die Fehlabspiele der Staßfurter waren grauenhaft. Die Tempogegenstöße für Halle, die daraus resultierten, hingegen souverän. Mit Retting, Hähnel und ein, zwei anderen gut Spielenden kam Staßfurt wenigstens nicht völlig unter die Räder. Mit dem Torwart den sie bis zu 30. und ab der 50. wieder im Kasten hatten, kann man auch kaum Verbandsliga spielen. Der junge Ersatzmann ließ zwar nach etlichen guten Paraden zwischen der 31. und 36. auch erheblich nach, wäre aber über die gesamte Spielzeit gesehen ganz bestimmt keine 42 Mal überwunden worden. Da war dann einer der Knackpunkte im Staßfurter Spiel: nicht nur dass vorne Anspiele schlampig gemacht worden – vor allem der unterirdisch spielende Torwart war ein Problem! Brüllt da seine Vordermannschaft an, dass sie einen zum Wurf kommen lassen. Wenn da einer aus 12 Metern drauf wirft und noch trifft oder aus spitzem Winkel tunnelt, muss man sich als Torwart aber auch mal selber hinterfragen und nicht nur großkotzig anderen die Schuld zuschieben. Unglaublich, dass der Trainer diesen Spieler so lange spielen ließ. So wurde die Aufholjagd, die Staßfurt in seiner besten Phase von der 31. bis zur 49. so schön zeigte, erstrecht nicht belohnt. Der Sieg für Halle ging absolut in Ordnung, auch wenn es einen unberechtigten Platzverweis gegen Staßfurt gab. Aber so etwas habe ich auch selten gesehen: klare zwei Minuten zwar bei diesem Foul am Kreis, doch völlig überzogen glatt Rot für den einen der beiden besten Gästespieler (Hähnel) – aber offensichtlich eine Schauspieleinlage des Hallensers (und Ex-Staßfurters) Haase. Den Siebenmeter, der auf dieses ach so brutale Foul folgte, verwandelte er selber sicher. Solche Wiederauferstehungen kommen laut Handballexperten und -spielern ja immer nur bei den Kollegen vom Fußball vor. Aha... Sein Vater ist ja Trainer von Staßfurt: so einem frechen Sohn würde ich gleich das Taschengeld streichen... Ach ne, ist ja nicht mehr so jung, der Spieler... Also gut: jedenfalls nicht mehr so schnell einen Gefallen tun!
Statistik:
Grounds: 661 (heute 2 neue; diese Saison: 67 neue)
Sportveranstaltungen: 1.400 (heute 4, diese Saison: 86)
Tageskilometer: 200 (200 Auto)
Saisonkilometer: 12.850 (11.020 Auto/ 1.820 Fahrrad/ 10 Bahn, Bus, Tram/ 0 Flugzeug/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 3
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 276
Montag, 28. Februar 2011
W239III: Wie man einen 8-Tore-Vorsprung verspielen kann und in der Schlussminute doch noch gewinnt
LSV Ziegelheim 29:30 HV Rot-Weiß Staßfurt
Datum: Samstag, 26. Februar 2011 - Anwurf 17.30
Liga: Mitteldeutsche Oberliga (4. Liga, 1. Amateurliga)
Ergebnis: 29:30 nach 60 Min. – Halbzeit: 11:19 (!)
Tore: D. Heinig 13, Reusch 6, A. Heinig 3, Ulbricht 3, Kley 2, Block 1, Luding 1 (LSV); Retting 9, Scholz 7, Jacobi 5, Stolz 4, Hähnel 2, Ernst 1, Rach 1, Bruchno 1 (HV RW)
Siebenmeter: LSV 3 von 6, HV RW 2 von 3
Verwarnungen: 4x (!?) LSV (Reusch, Kley, Block, Trainer); 3x HV RW (Trainer, Wartmann, Bruchno)
Zeitstrafen in Minuten: Moritz 6, D. Heinig 2, Luding 2, A. Heinig 2, Sense 2 (LSV = 14 Minuten); Bruchno 4, Hähnel 4, Stolz 4, Rach 2, Wartmann 2 (HV RW = 16 Minuten)
Platzverweise: Moritz (LSV; 54., dritte Zeitstrafe)
Spielort: Wieratalhalle (Kap. 600, davon 350 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 600 (davon ca. 30 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Spiel auf niedrigem Niveau aber extrem spannend – Ziegelheim in der 1. Halbzeit schwach und Staßfurt Mittelmaß, in 2. HZ umgekehrt)

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Gößnitz & Waldenburg – Eastern Thuringia Province
LSV Ziegelheim vs. HV RW Staßfurt (Amateur Handball Top Level)
Kaum aus Ronneburg zurück, saßen wir wieder im Zug nach Weimar. Weiter ging es nach Gößnitz, wo wir eigentlich ein Fußballspiel der Regionalklasse, der nach der Thüringenliga und den Landesklassen dritthöchsten Amateurliga in Thüringen, angucken wollten. Obwohl noch am Abend vorher im Internet angekündigt, wurde bei diesem Scheißverein FSV Gößnitz nicht gespielt. Dabei waren zwei bespielbare Plätze zur Verfügung. Wenn man so eine Partie absagt, muss man schon total hacke sein. Ich dachte eigentlich, die Spielabsagenseuche wäre etwas abgeklungen, aber mit den Bescheuerten in Gößnitz habe ich nicht gerechnet.
Gößnitz ist auch das letzte Provinznest, das sich damit brüstet, den längsten Bahnsteig Deutschlands zu haben. Das zu lang geratene Ding ist aber auch der einzige Bahnsteig des Bahnhofes, der nicht mal mehr ein Gebäude hat, aber als Rangierbahnhof wichtig ist. Ansonsten muss man noch die Kirche hervorheben, die mit den drei Türmen doch recht gelungen und in einem erstaunlich guten Zustand ist. Wir fuhren dann weiter nach Waldenburg, was mehr daher macht, aber auch nur ein kleines Städtchen ist. Der Rathausplatz ist aber ganz nett, eine größere Kirche fällt auch ins Auge, dann gibt es noch das monströse Internat und auch das ganz nette Schloss.
Über teilweise sehr löchrige und extrem schmale, zudem auch schlecht beschilderte Straße fuhren wir an Gehöften wie Koblenz bei Waldenburg vorbei, die uns glauben ließen, wir hätten uns verfahren. Aber nicht etwa im westdeutschen Koblenz wähnten wir uns, sondern im tiefsten Balkan, so heruntergekommen wie einige der Ortschaften waren. In Ziegelheim wurde das erheblich besser: das Handballdorf hat immerhin eine recht spektakuläre Kirche auf einem Berg zu bieten und keine bewohnten Ruinen.

Handball wird in der Wieratalhalle gespielt, die schon von Außen recht auffällig ist und innen sehr zusammengepfrimelt, aber trotzdem ansehnlich wirkt. Zuschauerplätze sind aber nur auf zwei Seiten; jeweils in Form einer Obertribüne (hinterm Tor aber mit einem Netz zugehängt und auf der Längsseite sehr voneinander separiert mit auffällig dicken Gewölbestreben) und einer Vortribüne. Die Vortribüne ist dann aber wirklich einfach zusammen gepfriemelt, wie ich das seit Serbien nicht mehr gesehen habe: einfachste Gerüstbauweise mit Spanplatten und auf zwei der drei Tribünen auch noch einfach Stühle draufgestellt, die nach Lust und Laune von den Fans durch die Halle geschleppt werden. Das hat natürlich zur Folge, dass sich spät kommende Fans an den Rand der Tribüne stellen, weswegen die halbe Sitztribüne aufstehen muss, um beide Spielfeldhälften zu sehen. Na ja, Organisation und Dorfhandball eben...
Aber was beim Dorfhandball dafür oft gut ist, ist die Atmosphäre. Nicht nur, dass wir mit netten Leuten ins Gespräch kamen, auch wurden die Ziegelheimer ihrem Anspruch „Die besten Fans aus Thüringen“ zu sein wenigstens phasenweise so halbwegs gerecht. Solange es für Ziegelheim scheiße lief – also bis kurz nach der Pause – beschränkte sich die Stimmung zwar auf 20% Klatschen, 35% Gegner voll meckern und 45% Schiedsrichter beschimpfen – aber dann ging es gut ab: Laute Sprechchöre, frenetischer Jubel und enthusiastisches Feiern der Mannschaft. So ist die Stimmung wirklich gut! Allerdings war in Ronneburg am Vortag keineswegs weniger Support, sondern eher mehr und besser.
Wir gesagt lief es – man kann es auch am Halbzeitstand oben ablesen – für Ziegelheim bis kurz nach der Pause richtig schlecht. Beim Spiel 9. gegen 11., also Abstiegskampf, konnte man ja nicht so viel erwarten, aber während Ziegelheim im Hinspiel (siehe Bericht vom 23.10.10) klar besser war und verdient gewann, war der Gastgeber hier völlig von der Rolle. Staßfurt spielte mittelmäßiges Handball: einige schöne Tore und gute Spielzüge, aber das sollte man auch als Mindestes erwarten können in der höchsten Amateurliga, die das Sprungbrett in den Halbprofi- und Profibereich darstellt. Verdient lag Staßfurt gegen das desolate Ziegelheim mit 19:11 in Front.
Desolat war im Übrigen auch die Leistung der thüringischen (!) Schiedsrichter: Tore wegen angeblichen im Kreis stehen aberkannt, obwohl der Schütze nicht ab stand; zwei Minuten für Lächerlichkeiten, keine zwei Minuten für klare Fouls; foulenden Spielern trotz einem Verletzten auf der Platte den Angriff aufs gegnerische Tor ermöglicht; Foul nicht gepfiffen, Tor für die foulende Seite gegeben und dann zwei Minuten gegen den Foulspielenden im Nachhinein gegeben... Innerhalb von 60 Minuten deutlich mehr als 10 Fehlentscheidungen zu treffen – bei dem bis zur 50. Minute ziemlich langsamen Tempo – ist schon bedenklich. Die fragwürdigen Pfiffe gingen aber in beide Richtungen; von Heimschiedsrichtern – oder wie viele Heimfans gerne tönten: Staßfurter Schiebern – konnte also keine Rede sein.
Immerhin versuchte das Kampfgericht nicht, das Spiel zu beeinflussen, wie das offensichtlich gegen Leipzig (anscheinend erfundener Wechselfehler der zum Sieg mit einem Tor führte und jetzt ein Fall fürs Sportgericht ist) so war.
Zurück zu den Spielern: nach der Halbzeit gab es plötzlich ein völlig anderes Bild. Es ist einfach schlimm, dass Staßfurt nur 30 bis höchsten 40 Minuten Handball spielen kann und dann die anderen 20 bis 30 Minuten ein grauenhaftes Niveau mit Fehlern ohne Ende und schwachem Abschluss wie auch mangelnder Verteidigungsarbeit zeigt. Nach ein paar Minuten waren die mittlerweile wenigstens auf durchschnittlichem Niveau agierenden Gastgeber bis auf 19:21 herangekommen. Dann sollte es eng umkämpft sein, aber Staßfurt war unfähig, einen acht Tore Vorsprung auch nur ansatzweise zu halten. Mal gingen sie bis auf 20:24 davon, dann zog der Gastgeber nach und verkürzte auf 23:24, glich zum 25:25 aus und ging 27:26 in Führung. Kurz vor Schluss lag der LSV sogar bei 29:27 mit zwei Toren vorn. Doch dramatischerweise wendete sich das Blatt nochmals und Fehler der Ziegelheimer und ein letztes Aufbäumen der Staßfurter Gäste brachten die Wende: 29-30 am Ende! Ein richtig packendes Spiel also, obwohl es vom Spielniveau her eher mäßig war. Einen glücklichen, aber nicht unverdienten Sieg konnten die Staßfurter somit für sich verbuchen: Staßfurt spielte hat 32 Minuten richtig Handball und Ziegelheim nur 30, sodass dieser Eintorsieg in Ordnung geht.

Bei sternenklarem Himmel und innerhalb von drei Stunden um 10 Grad gefallenen Temperaturen verließen wir die hohe Tonnengewölbehalle von Ziegelheim und fuhren mit den Rädern weiter nach Altenburg. Dort fiel uns im Vergleich zu Weimar am Vortag Folgendes auf: 1. nicht nur Prolls auf der Straße, 2. alle Sehenswürdigkeiten angestrahlt, und 3. das Bahnhofsgebäude offen und die dortige Pizzabäckerei auch noch in Aktion. Da würde Altenburg also viel eher den Kulturbahnhof- oder Kulturstadt-Titel verdienen, als dieses Spießbürger-Provinznest Weimar.
Auch wenn dieses Mal die Leistungen der Bahn zufriedenstellend waren, kann ich nur wiederholen, dass ab Mitte des Jahres dieses Drecksunternehmen kein Geld mehr von uns erwarten kann. Wahrscheinlich machen wir auch keine Radtour nach Tschechien, sondern fahren mit dem Auto, weil die Sachsen Faxen machen und in vielen Teilen des Freistaates (wo genau recherchiere ich noch) mittlerweile asozialerweise 4,50€ für die Fahrradmitnahme verlangen. Diese sächsischen Bahnverbände, die diese Preise erheben, boykottieren wir natürlich generell.

Statistik:
Grounds: 531 (heute ein neuer Ground; diese Saison: 81 neue)
Sportveranstaltungen: 1.232 (heute 1, diese Saison: 119)
Tageskilometer: 330 (270 Bahn, 60 Fahrrad)
Saisonkilometer: 20.170 (12.070 Auto/ 4.520 Bahn, Bus, Tram/ 2.780 Fahrrad/ 800 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 89
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 239
Datum: Samstag, 26. Februar 2011 - Anwurf 17.30
Liga: Mitteldeutsche Oberliga (4. Liga, 1. Amateurliga)
Ergebnis: 29:30 nach 60 Min. – Halbzeit: 11:19 (!)
Tore: D. Heinig 13, Reusch 6, A. Heinig 3, Ulbricht 3, Kley 2, Block 1, Luding 1 (LSV); Retting 9, Scholz 7, Jacobi 5, Stolz 4, Hähnel 2, Ernst 1, Rach 1, Bruchno 1 (HV RW)
Siebenmeter: LSV 3 von 6, HV RW 2 von 3
Verwarnungen: 4x (!?) LSV (Reusch, Kley, Block, Trainer); 3x HV RW (Trainer, Wartmann, Bruchno)
Zeitstrafen in Minuten: Moritz 6, D. Heinig 2, Luding 2, A. Heinig 2, Sense 2 (LSV = 14 Minuten); Bruchno 4, Hähnel 4, Stolz 4, Rach 2, Wartmann 2 (HV RW = 16 Minuten)
Platzverweise: Moritz (LSV; 54., dritte Zeitstrafe)
Spielort: Wieratalhalle (Kap. 600, davon 350 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 600 (davon ca. 30 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Spiel auf niedrigem Niveau aber extrem spannend – Ziegelheim in der 1. Halbzeit schwach und Staßfurt Mittelmaß, in 2. HZ umgekehrt)
Photos and English version:
Gößnitz & Waldenburg – Eastern Thuringia Province
LSV Ziegelheim vs. HV RW Staßfurt (Amateur Handball Top Level)
Kaum aus Ronneburg zurück, saßen wir wieder im Zug nach Weimar. Weiter ging es nach Gößnitz, wo wir eigentlich ein Fußballspiel der Regionalklasse, der nach der Thüringenliga und den Landesklassen dritthöchsten Amateurliga in Thüringen, angucken wollten. Obwohl noch am Abend vorher im Internet angekündigt, wurde bei diesem Scheißverein FSV Gößnitz nicht gespielt. Dabei waren zwei bespielbare Plätze zur Verfügung. Wenn man so eine Partie absagt, muss man schon total hacke sein. Ich dachte eigentlich, die Spielabsagenseuche wäre etwas abgeklungen, aber mit den Bescheuerten in Gößnitz habe ich nicht gerechnet.
Gößnitz ist auch das letzte Provinznest, das sich damit brüstet, den längsten Bahnsteig Deutschlands zu haben. Das zu lang geratene Ding ist aber auch der einzige Bahnsteig des Bahnhofes, der nicht mal mehr ein Gebäude hat, aber als Rangierbahnhof wichtig ist. Ansonsten muss man noch die Kirche hervorheben, die mit den drei Türmen doch recht gelungen und in einem erstaunlich guten Zustand ist. Wir fuhren dann weiter nach Waldenburg, was mehr daher macht, aber auch nur ein kleines Städtchen ist. Der Rathausplatz ist aber ganz nett, eine größere Kirche fällt auch ins Auge, dann gibt es noch das monströse Internat und auch das ganz nette Schloss.
Über teilweise sehr löchrige und extrem schmale, zudem auch schlecht beschilderte Straße fuhren wir an Gehöften wie Koblenz bei Waldenburg vorbei, die uns glauben ließen, wir hätten uns verfahren. Aber nicht etwa im westdeutschen Koblenz wähnten wir uns, sondern im tiefsten Balkan, so heruntergekommen wie einige der Ortschaften waren. In Ziegelheim wurde das erheblich besser: das Handballdorf hat immerhin eine recht spektakuläre Kirche auf einem Berg zu bieten und keine bewohnten Ruinen.
Handball wird in der Wieratalhalle gespielt, die schon von Außen recht auffällig ist und innen sehr zusammengepfrimelt, aber trotzdem ansehnlich wirkt. Zuschauerplätze sind aber nur auf zwei Seiten; jeweils in Form einer Obertribüne (hinterm Tor aber mit einem Netz zugehängt und auf der Längsseite sehr voneinander separiert mit auffällig dicken Gewölbestreben) und einer Vortribüne. Die Vortribüne ist dann aber wirklich einfach zusammen gepfriemelt, wie ich das seit Serbien nicht mehr gesehen habe: einfachste Gerüstbauweise mit Spanplatten und auf zwei der drei Tribünen auch noch einfach Stühle draufgestellt, die nach Lust und Laune von den Fans durch die Halle geschleppt werden. Das hat natürlich zur Folge, dass sich spät kommende Fans an den Rand der Tribüne stellen, weswegen die halbe Sitztribüne aufstehen muss, um beide Spielfeldhälften zu sehen. Na ja, Organisation und Dorfhandball eben...
Aber was beim Dorfhandball dafür oft gut ist, ist die Atmosphäre. Nicht nur, dass wir mit netten Leuten ins Gespräch kamen, auch wurden die Ziegelheimer ihrem Anspruch „Die besten Fans aus Thüringen“ zu sein wenigstens phasenweise so halbwegs gerecht. Solange es für Ziegelheim scheiße lief – also bis kurz nach der Pause – beschränkte sich die Stimmung zwar auf 20% Klatschen, 35% Gegner voll meckern und 45% Schiedsrichter beschimpfen – aber dann ging es gut ab: Laute Sprechchöre, frenetischer Jubel und enthusiastisches Feiern der Mannschaft. So ist die Stimmung wirklich gut! Allerdings war in Ronneburg am Vortag keineswegs weniger Support, sondern eher mehr und besser.
Wir gesagt lief es – man kann es auch am Halbzeitstand oben ablesen – für Ziegelheim bis kurz nach der Pause richtig schlecht. Beim Spiel 9. gegen 11., also Abstiegskampf, konnte man ja nicht so viel erwarten, aber während Ziegelheim im Hinspiel (siehe Bericht vom 23.10.10) klar besser war und verdient gewann, war der Gastgeber hier völlig von der Rolle. Staßfurt spielte mittelmäßiges Handball: einige schöne Tore und gute Spielzüge, aber das sollte man auch als Mindestes erwarten können in der höchsten Amateurliga, die das Sprungbrett in den Halbprofi- und Profibereich darstellt. Verdient lag Staßfurt gegen das desolate Ziegelheim mit 19:11 in Front.
Desolat war im Übrigen auch die Leistung der thüringischen (!) Schiedsrichter: Tore wegen angeblichen im Kreis stehen aberkannt, obwohl der Schütze nicht ab stand; zwei Minuten für Lächerlichkeiten, keine zwei Minuten für klare Fouls; foulenden Spielern trotz einem Verletzten auf der Platte den Angriff aufs gegnerische Tor ermöglicht; Foul nicht gepfiffen, Tor für die foulende Seite gegeben und dann zwei Minuten gegen den Foulspielenden im Nachhinein gegeben... Innerhalb von 60 Minuten deutlich mehr als 10 Fehlentscheidungen zu treffen – bei dem bis zur 50. Minute ziemlich langsamen Tempo – ist schon bedenklich. Die fragwürdigen Pfiffe gingen aber in beide Richtungen; von Heimschiedsrichtern – oder wie viele Heimfans gerne tönten: Staßfurter Schiebern – konnte also keine Rede sein.
Immerhin versuchte das Kampfgericht nicht, das Spiel zu beeinflussen, wie das offensichtlich gegen Leipzig (anscheinend erfundener Wechselfehler der zum Sieg mit einem Tor führte und jetzt ein Fall fürs Sportgericht ist) so war.
Zurück zu den Spielern: nach der Halbzeit gab es plötzlich ein völlig anderes Bild. Es ist einfach schlimm, dass Staßfurt nur 30 bis höchsten 40 Minuten Handball spielen kann und dann die anderen 20 bis 30 Minuten ein grauenhaftes Niveau mit Fehlern ohne Ende und schwachem Abschluss wie auch mangelnder Verteidigungsarbeit zeigt. Nach ein paar Minuten waren die mittlerweile wenigstens auf durchschnittlichem Niveau agierenden Gastgeber bis auf 19:21 herangekommen. Dann sollte es eng umkämpft sein, aber Staßfurt war unfähig, einen acht Tore Vorsprung auch nur ansatzweise zu halten. Mal gingen sie bis auf 20:24 davon, dann zog der Gastgeber nach und verkürzte auf 23:24, glich zum 25:25 aus und ging 27:26 in Führung. Kurz vor Schluss lag der LSV sogar bei 29:27 mit zwei Toren vorn. Doch dramatischerweise wendete sich das Blatt nochmals und Fehler der Ziegelheimer und ein letztes Aufbäumen der Staßfurter Gäste brachten die Wende: 29-30 am Ende! Ein richtig packendes Spiel also, obwohl es vom Spielniveau her eher mäßig war. Einen glücklichen, aber nicht unverdienten Sieg konnten die Staßfurter somit für sich verbuchen: Staßfurt spielte hat 32 Minuten richtig Handball und Ziegelheim nur 30, sodass dieser Eintorsieg in Ordnung geht.
Bei sternenklarem Himmel und innerhalb von drei Stunden um 10 Grad gefallenen Temperaturen verließen wir die hohe Tonnengewölbehalle von Ziegelheim und fuhren mit den Rädern weiter nach Altenburg. Dort fiel uns im Vergleich zu Weimar am Vortag Folgendes auf: 1. nicht nur Prolls auf der Straße, 2. alle Sehenswürdigkeiten angestrahlt, und 3. das Bahnhofsgebäude offen und die dortige Pizzabäckerei auch noch in Aktion. Da würde Altenburg also viel eher den Kulturbahnhof- oder Kulturstadt-Titel verdienen, als dieses Spießbürger-Provinznest Weimar.
Auch wenn dieses Mal die Leistungen der Bahn zufriedenstellend waren, kann ich nur wiederholen, dass ab Mitte des Jahres dieses Drecksunternehmen kein Geld mehr von uns erwarten kann. Wahrscheinlich machen wir auch keine Radtour nach Tschechien, sondern fahren mit dem Auto, weil die Sachsen Faxen machen und in vielen Teilen des Freistaates (wo genau recherchiere ich noch) mittlerweile asozialerweise 4,50€ für die Fahrradmitnahme verlangen. Diese sächsischen Bahnverbände, die diese Preise erheben, boykottieren wir natürlich generell.
Statistik:
Grounds: 531 (heute ein neuer Ground; diese Saison: 81 neue)
Sportveranstaltungen: 1.232 (heute 1, diese Saison: 119)
Tageskilometer: 330 (270 Bahn, 60 Fahrrad)
Saisonkilometer: 20.170 (12.070 Auto/ 4.520 Bahn, Bus, Tram/ 2.780 Fahrrad/ 800 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 89
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 239
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