Sonntag, 27. September 2009 - Anstoßzeit 10.30
B-Jugend Bezirksklasse Leipzig (5. Liga der U-16)
Ergebnis: 13:0 nach 82 Min. (40/42) - Halbzeit 6:0
Tore: 1-0 6. Nr. 10, 2-0 18. Nr. 10, 3-0 20. (Elfmeter) Nr. 10, 4-0 25. Nr. 10, 5-0 33. Nr. 10, 6-0 36. zur Abwechslung mal Nr. 9, 7-0 47. Nr. 11, 8-0 55. Nr. 7, 9-0 56. Nr. 13, 10-0 64. Nr. 10 (sein zweiter Hattrick in diesem Spiel), 11-0 67. Nr. 10, 12-0 80. Nr. 10, 13-0 82. Nr. 3
Verwarnungen: 1x LSV, 2x SVS
Platzverweise: keine
Spielort: Karl Siegmeier Sportanlage (Kap. 1.000 Stehplätze)
Zuschauer: 40 (davon 4 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gutes, sehr unterhaltsames, aber einseitiges Spiel)
SV Blau-Gelb Kitzen 1:1 TSV Böhlitz-Ehrenberg
Sonntag, 27. September 2009 - Anstoßzeit 15.00
Stadtliga Leipzig (9. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 1:1 nach 94 Min. (45/49) - Halbzeit 0:0
Tore: 0-1 50. Nr. 21, 1-1 77. Nr. 13
Verwarnungen: 2x Kitzen, 5x Böhlitz
Platzverweise: 63. Nr. 14 Böhlitz (angeblich Notbremse)
Spielort: Sportplatz Kitzen (Kap. 1.000 Plätze, davon 80 Sitzplätze)
Zuschauer: 90 (davon 10 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Spannendes und recht gutes Spiel)
Photos and English version: [LINK!]
Zwei neue Groundpunkte in Leipzig in der gängigen Konstellation: erst ein Jugendspiel um 10.30, dann ein Männer-Amateurspiel um 15.00 Uhr. Den Anfang machte diesmal die Begegnung bester Sturm gegen schlechteste Abwehr oder Leipziger SV Südwest gegen SV Schleußig 1990 in der B-Junioren Bezirksklasse.
Das Spiel fand parallel zu einem D-Jugendspiel auf der Sportanlage Karl Siegmeier – dieser war ein Antifaschist, der u. a. eine Internierung im Konzentrationslager überlebte und später im Verein LSV Südwest tätig war – statt und verlief die ersten Minuten komischerweise in Richtung Südwest-Tor. Das änderte sich aber recht schnell und als der Gästetorwart den Ball durch die Hände rutschen ließ, stand es auch schon 1:0. Dabei blieb es natürlich nicht. Vor allem der 10er der Südwestler zeichnete sich als hervorragender Spieler aus. Zwischen der 6. und der 33. erzielte er fünf Tore. Das allein sagte schon vieles aus, aber auch der Spielwitz und das Verhalten auf dem Feld hoben ihn hervor. Der Rest der gastgebenden Mannschaft wusste aber auch zu überzeugen. Die Gästemannschaft sollte man aber nicht wegen des Ergebnisses lächerlich machen, denn sie gaben ihr Bestes, waren zwar überfordert, aber traten weder unmotiviert noch unangenehm auf.
Bis zur Pause konnten die meisten der rund 40 Zuschauer – davon viele jugendliche Freunde der Spieler, die jede gute Aktion - auch solche der Gäste - mit Applaus und Anfeuerungen bedachten – noch ein weiteres Tor bejubeln.
In der Schlussminute machte dann der 10er, nachdem mal ein paar andere getroffen hatten, das Dutzend voll und der 3er legte noch nach. 13:0. Ein ungewöhnlich hohes, aber in der Höhe verdientes Ergebnis. Schleußig war nicht völlig chancenlos, doch die Bälle, die sie aufs Tor brachten, wurden entweder vom guten Torwart der Heimmannschaft entschärft oder trafen das Gebälk oder verfehlten dies knapp.
Das kurioseste Tor war übrigens folgendes: ein Schleußiger passt den Ball auf den eigenen Torhüter zurück, dieser wird im 5er fair von einem Stürmer bedrängt, nimmt den Ball vom Fuß in die Hand und verursacht so einen indirekten Freistoß; zwei Meter links vorm Torpfosten und einen Meter vorm Tor-Aus. Wie der Ball geschickt ins Tor gesetzt wurde, kann hier im Video nachgesehen werden.
Ich hatte vorhin ein D-Jugendspiel erwähnt. Das Spiel der Stadtliga zwischen LSV Südwest I und Kickers Markkleeberg II konnten wir mit einfachem Umdrehen so halb verfolgen. Auf dem Kleinfeld wurde erst rein gar nichts geboten und dann nach 20 Minuten oder so mal getroffen. Dann zeigten die 10- bis 12jährigen ihr teils beachtliches Talent. Bis zur Pause (30. Minute) wurden noch die Tore zum 1-1, 1-2 und 2-2 erzielt.
Nach der Pause ging Südwest mit 3-2 und 4-2 in Führung, doch dann kamen zwei kuriose Tore zustande: Der Schiri (kaum 16 Jahre alt) erkannte einen Treffer ab (ich konnte nicht sehen warum, wird aber korrekt gewesen sein), doch ein Vater motzte den Schiri von draußen an, sodass der Unparteiische das 4-3 zählte. Der Ausgleich fiel gleich darauf noch schöner: ein Markkleeberger Stürmer fällt zwei Meter vorm Tor (der Torhüter klebt auf der Linie) über den Ball, setzt sich kurz drauf, spielt den Ball dann aber geistesgegenwärtig mit der Hacke nach hinten und ein Kollege schiebt ein. Kurz vor Schluss aber noch das 5:4 für Südwest. Der Schlusspfiff erfolgte pünktlich, da der Schiri auf den Zuruf eines Elternteils hörte. Schade, dass er sich immer wieder von den nicht immer berechtigten Bemerkungen von außen beeinflussen ließ. Das muss er unbedingt abstellen!
Nach einem guten Essen im „Bikers’ Inn“ in der benachbarten Alfred-Rosch-Kampfbahn, einer spektakulären Radrennbahn, die wir nächstes Jahr mal besuchen, fuhren wir weiter nach Südwesten. Außerhalb der Grenzen Leipzigs liegt das unansehnliche Dorf Kitzen. Weitestgehend heruntergekommen, aber mit einem schönen Rathaus und einer halbwegs schönen Kirche, liegt es in der eintönigen Leipziger Tieflandsbucht. Der Sportplatz, eigentlich sogar ein Stadion, da es geringen Ausbau aufweisen kann (einige überdachte Plätze und zweireihige Bänke), was man von der Karl Siegmeier Sportanlage nicht behaupten konnte, die eine Wiese in einem Park, die nur in mehrere langweilige Fußballfelder unterteilt war, war, liegt vor den Toren des Dorfes. Ein paar Bäume drum herum - damit es nicht so kahl aussieht - und fertig.
Das Spiel zwischen dem 5. und dem 7. von 16 Mannschaften nahm schnell Fahrt auf, doch ging es komischerweise so gut wie nur auf das Tor der Gastgeber. Bis zur Pause verhinderten ein starker Kitzener Torwart und eine zu tief hängende Latte die längst überfällige Führung der Böhlitzer und Ehrenberger.
In der 50. war es dann endlich so weit. Ein gut heraus gespieltes Tor von rechts schräg durch den Strafraum ins andere Toreck. Dann legte Kitzen einige Gänge zu und erspielte sich innerhalb einer knappen Viertelstunde mehr Chancen als in den ersten 50 Minuten. In der 63. hatte dann der eine Linienrichter leider einen völligen Aussetzer, als er dem Schiri auf sein Nachfragen zu einem völlig unberechtigten Platzverweis geraten hat. Ein klar gelbwürdiges Foul des Gästespielers zwar, aber man muss schon ziemlich ahnungslos an der Seite rumgegammelt haben anstatt auf Ballhöhe zu rennen, wenn man den Böhlitzer als letzten Mann wahrgenommen haben will. Der Platzverweis wirkte sich zwar nicht so wirklich aufs Spiel aus, was nun vielleicht etwas intensiver wurde, aber der Ausgleich war natürlich auch durch den fehlenden Abwehrspieler zustande gekommen. Ganz unverdient war er aber auch nicht. Unverdient wäre nur ein Sieg der Kitzener gewesen, den es in der 93. beinahe gegeben hätte: ein fragwürdiger Freistoß 20 Meter vorm Tor und dann ein Hammer gegen die Unterkante der Latte, doch der Ball springt 20 cm vor der Linie auf.
Zwei unterhaltsame Spiele und ein bisschen Am Rande der Großstadt-Sightseeing und Dörferbegucken standen also am Ende des Tages zubuche. Es ist ein ums andere Mal erfreulich zu sehen, wie lebhaft der Spielbetrieb in Leipzig ist. Allerdings lohnt nur der Amateurbereich. Alle Profis und Halbprofis spielen entweder schlecht (FC Sachsen, FC Lok) oder gehen dauernd bankrott (FC Sachsen, Eishockey: Blue Lions, Volleyball: VC Leipzig oder so). Oder sie wollen sich Erfolg mit unsympathischen Geldgebern erkaufen.
Statistik:
Ground Nr. 359 (zwei neue Grounds; diese Saison: 28 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 894 (diese Saison: 36)
Tageskilometer: 80 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 10.530 (9.550 Auto/ 890 Fahrrad/ 90 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug) Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 21
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 165
Fotos: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157622343684463/