France: Besançon, Lyon, Puy-en-Velay
Die zweite Etappe gen Marokko sah eine Querung Frankreichs vor. Von Besançon über Lyon nach Toulouse. Nach dem Frühstück im F1 drängten wir uns in die Innenstadt von Besançon über der eine eindrucksvolle Zitadelle thront. 9,70€ Eintritt und die Weitläufigkeit des Geländes hielten uns aber davon ab die Festung ausführlicher zu besichtigen. Denn nur der erste Innenhof und der Vorhof sind kostenfrei zu besuchen. Einen besseren Blick auf die Stadt als vom Vorhof bekommt man aber eh nicht und im Innenhof kann man schon Vikunjas und Berberaffen beobachten: Ja, selbst ein Zoo hat in dieser gewaltigen barocken Festungsanlage Platz!
Weiter ging es nach Lyon, wo wir auf die dreisteste Verarsche eines Verkehrsministeriums hereinfielen, die man sich vorstellen kann. Irgendwie wieder typisch Frankreich, was da auf den Autobahnen abgeht: ohne Ende Geschwindigkeitskontrollen, viele Maustrecken deren Stationen asozialerweise automatengesteuert und nicht wie üblich von Angestellten besetzt sind und dann Rastplätze mit Scheißhäusern wie in Nordafrika. Nördlich von Lyon bei Marcon ist dann der Knaller: diese asozialen Schweine schildern Lyon über die Ostroute aus, während man geradeaus nach Süden fahren muss um keinen 40km Umweg in die Altstadt zu machen. Aber wer die Altstadt besuchen und nicht zum Flughafen will soll halt schön außen herum fahren, 30 Minuten Zeit verlieren und noch mehr Maut abdrücken. Nach so einem Betrug der nur meine Geringschätzung gegenüber unseren arroganten und unsympathischen Nachbarn bestätigt, hatte ich wenig Lust in Lyon groß rumzufahren. Also nach Karte gefahren – denn die Beschilderung ist auch innerstädtisch mutwillig falsch und unsinnig angebracht – und kostenlos an der Neuen Kathedrale (Notre Dame de Fourvière) geparkt. Diese ist architektonisch weitaus eindrucksvoller mit der Mosaikausgestaltung innen und der verspielten Fassade außen, als die Alte Kathedrale unterhalb des gewaltigen Hügels, die ein leerer romanischer Bau ist. Sehenswert ist noch das nahegelegene römische Theater, das in wuchtigen Ruinen erhalten und kostenlos zu besichtigen ist.
Weiter ging es über lächerliche aber mautfreie Autobahnen an St. Etienne vorbei und über schön gelegene Landstraßen nach Puy-en-Velay, wo wir gewohnheitsmäßig in einem Lidl einkauften, der sich in Sichtweite der Hauptsehenswürdigkeit befindet. Puy heißt „Felsnadel“ und von denen hat Puy-en-Velay gleich drei. Zwei sind von sakralen Sehenswürdigkeiten besetzt: eine Marienstatue auf der einen und eine Kapelle auf der anderen. Landschaftlich sicherlich einer der interessantesten Orte Frankreichs.
Dank der zügigen Fahrweise der Einheimischen – nur einzelne Wohnmobile und die wenigen Volltrottel in Autos, die sie nicht ansatzweise ausfahren können und dadurch den Verkehr behindern, störten phasenweise – kamen wir nach 270km Landstraße und 80km Autobahn 22.30 Uhr in Toulouse an. Dort war mal wieder ein F1 unser Etappenziel. Statistik:
- Tageskilometer: 780 (780km Auto)
- Saisonkilometer: 10.750 (9.990 Auto/ 760 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
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