MOUNTAIN REGION OF PORTUGAL: Belmonte (Roman Ruins of Centum Cellas), Castelo Branco, Nisa, Alpalhão, Portalegre, Arronches, Elvas
Wir durchquerten heute den gebirgigen Osten Portugals gen Badajoz und Mérida, Provinz Extremadura (Spanien). Die Sehenswürdigkeiten architektonischer Art waren weit besser als gedacht, und die Landschaft ist so wie so klasse!
Wir fuhren zuerst ein weiteres Mal nach Belmonte, da wir dort gestern mangels Ausschilderung und brauchbarem bzw. schlichtweg korrektem Eintrag im Autoatlas die römische Villa der Ansiedlung Centum Cellas ausgelassen hatten, deren eindrucksvollen Ruinen im Norden nahe der Anschlussstelle Belmonte Norte liegen.
Auch im weiteren Verlauf ließen einem die schlechte Ausschilderung und die tollen architektonischen Sehenswürdigkeiten aus der römischen Zeit und dem Mittelalter sowie die gebirgige doch leicht karge Landschaft mit vielen Olivenhainen, in der arabischen Welt wähnen. Castelo Branco mit seiner Burg ist ganz ansehnlich, aber richtig gut ist Nisa, wo man die engen Altstadtgassen mit den zweigeschossigen Häusern und den nur wenig höheren Kirchen mit eigenwilligen Turmhauben durch verfallene Stadttore betritt. Die Bauweise wirkt sehr arabisch, die ganzen Straßenzüge mit zum Trocknen aus dem Fenster gehängter Wäsche und Eselskarren auch, aber die Leute sind schnell als nicht-arabisch zu identifizieren: zum einen erfreulich uninteressiert am Tourismusbetrieb mit seinen Guides und Souvenirläden, aber andererseits einfach mundfaul und kühl, völlig uninteressiert an Fremden, und insgesamt auch untereinander erschreckend ruhig. Die Ortschaften in Portugal sind auch wie in Deutschland oft völlig überaltert: spielende Kinder sucht man vielerorts vergebens. Vielleicht werden die aber auch einfach nur von den abenteuerlichen Altstädten mit dem ganzen ungesicherten Mauerwerk und den vielen verfallenen Häusern ferngehalten… Alpalhao hat zumindest eine interessante Kirche mit eng ummauertem Friedhof und so etwas wie einem Menhir davor zu bieten. Portalegre ist eine der bekannteren Städte in Ostportugal und mit seinen Kirchen und der massiven Stadtbefestigung auch sehr ansehnlich. Arronches ist aber auch nicht schlecht, da es wieder einen sehr arabisch geprägten Stadtkern mit farbenfroh gestrichenen Häusern (immer weiß als Grundfarbe und dann blaue, grüne, rote, gelbe usw. Verzierungen) zu bieten hat. Hier und in den anderen größeren Orten in Richtung Spanien findet man auch Stierkampfarenen die architektonisch weitaus gelungener sind als die traditionellen Veranstaltungen die darin ausgetragen werden.
Das Highlight heute war dann Elvas, das aufgrund seiner spektakulären und architektonisch geschlossenen Altstadt Unesco-Weltkulturerbe ist. Gut, diesen Titel sollte man nicht überschätzen, aber irgendwo blöd, dass ich noch nie von dem Kaff gehört habe… Beim Anblick der riesigen Festungsanlagen um die arabisch wirkende Altstadt mit ihren engen Gassen herum, und erstrecht des gut 20m hohen und enorm langen und wuchtigen römischen Aquädukts wunderte mich die allgemeine Begeisterung der Kenner für den Ort Elvas nicht mehr. Die gebirgige Landschaft mit ihren ganzen Olivenbäumen, die massiven Festungsanlagen, engen Gassen mit bunten Häusern, das monströse Aquädukt… Also in Portugal eine noch schönere Stadt zu finden, dürfte sehr sehr schwer werden!
Eigentlich war es Schade, dass nicht noch zwei, drei Tage mehr Zeit für Portugal waren, aber wir waren ja nicht für einen Urlaub in Portugal auf die iberische Halbinsel gefahren... So ging es nach Spanien, ins hässliche aber praktische Badajoz (so günstig einkaufen geht wohl nirgendwo auf der iberischen Halbinsel!) wo wir in einer Fernfahrerkaschemme in einem Autohof erfreulich gut und relativ günstig (Kalbskottelet mit Thunfischsalat für 7€) essen konnten, und weiter nach Mérida. Zu dieser erheblich schöneren Stadt dann im folgenden Bericht mehr! Statistik:
- Tageskilometer: 430 (430km Auto)
- Saisonkilometer: 13.410 (12.650 Auto/ 760 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
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