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Montag, 19. Juni 2017

W568II: Viele neue Sportarten bei den Ruhr Games

Wheelsoccer bei den Ruhrgames
- Datum: Samstag, 17. Juni 2017 – Beginn: 11.00
- Wettbewerb: Turnier im Wheelsoccer (Status der Teams unklar)
- Ergebnisse: NN
- Austragungsort: Helmut-Körnig-Halle (Dortmund; Kap. 5.000, davon 4.000 Sitzplätze; heute 2.000 Plätze, davon 1.000 Sitzplätze geöffnet)
- Zuschauer: max. 50
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Schwer zu bewerten)

BMX bei den Ruhrgames
- Datum: Samstag, 17. Juni 2017 – Beginn: 12.00
- Wettbewerb: Wettkämpfe im Flatland und Spineramp (Profifahrer)
- Ergebnisse: NN
- Austragungsort: Stadion Rote Erde (Kap. 25.000, davon 3.000 Sitzplätze; heute beschränkt auf 10.000 Zuschauer)
- Zuschauer: ca. 200-500
- Unterhaltungswert: 9,0/10 (Weltklassefahrer lieferten eine tolle Show ab)

Skateboardwettbewerbe bei den Ruhrgames
- Datum: Samstag, 17. Juni 2017 – Beginn: 13.30
- Wettbewerb: COS Cup für Frauen und Ü30 (Amateurfahrer)
- Ergebnisse: NN
- Austragungsort: Stadion Rote Erde (Kap. 25.000, davon 3.000 Sitzplätze; heute beschränkt auf 10.000 Zuschauer)
- Zuschauer: ca. 100-300
- Unterhaltungswert: 3,0/10 (Furchtbares Niveau bei den Amateurfahrern, die Profis habe ich verpasst)

MTB Dirtjump bei den Ruhrgames
- Datum: Samstag, 17. Juni 2017 – Beginn: 13.00
- Wettbewerb: Wettkampf im Mountainbikerennen/ Dirttrack (Status der Fahrer unklar)
- Ergebnisse: NN
- Austragungsort: Stadion Rote Erde (Kap. 25.000, davon 3.000 Sitzplätze; heute beschränkt auf 10.000 Zuschauer)
- Zuschauer: ca. 300-500
- Unterhaltungswert: 8,0/10 (Sehr spektakulär!)

Freestyle-Motocross bei den Ruhrgames
- Datum: Samstag, 17. Juni 2017 – Beginn: 14.30
- Wettbewerb: Show im Freestyle-Motocross (Profifahrer)
- Ergebnisse: keine Wertungen
- Austragungsort: Stadion Rote Erde (Kap. 25.000, davon 3.000 Sitzplätze; heute beschränkt auf 10.000 Zuschauer)
- Zuschauer: ca. 2.000
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Extrem spektakulär, aber aufgrund der kleinen Strecke und dem reinen Showcharakter Abzüge)

NRW-Streetbasketball-Tour bei den Ruhrgames
- Datum: Samstag, 17. Juni 2017 – Beginn: 15.00
- Wettbewerb: Finalrunde der Streetball-Wettkämpfe (vereinsgebundene Jugendliche und Erwachsene und Freizeitspieler)
- Ergebnisse: NN
- Austragungsort: Streetballanlagen zwischen Stadion Rote Erde und Helmut-Körnig-Halle (Kap. 200 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 50-100
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Ganz unterhaltsam)

Ringen bei den Ruhrgames
- Datum: Samstag, 17. Juni 2017 – Beginn: 16.45
- Wettbewerb: Ländervergleichskampf Ringerverband NRW gegen Niederlande (Junioren)
- Ergebnisse: NN, NRW siegte 5:2 bei den Jungen und 5:1 bei den Mädchen
- Austragungsort: Helmut-Körnig-Halle (Dortmund; Kap. 5.000, davon 4.000 Sitzplätze; heute 2.000 Plätze, davon 1.000 Sitzplätze geöffnet)
- Zuschauer: max. 50
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Ganz gutes Niveau, bei den Jungen aber leider sehr einseitige Kämpfe)

Freestyle Motocross at the Ruhr Games Photos with English Commentary:
a) Wheelsoccer
b) BMX Flatland & Spineramp
c) Skateboard
d) MTB Dirtjump
e) Freestyle-Motocross
f) Streetball
g) Wrestling (Ringen)
h) Dance Contest
i) Video: BMX Flatland  Dance Contest at the Ruhr Games Jedes Jahr finden im Sommer die Ruhr Games im Ruhrgebiet statt. Dabei treffen v.a. jugendliche Sportler in verschiedenen Disziplinen aufeinander. Es werden allerdings auch immer Extremsportler und professionelle Athleten in Trendsportarten eingeladen. Die ganzen Events finden bei freiem Eintritt statt. Das Programm ist eng gepackt, so gab es am Samstag von 10 bis 20 Uhr Sport, danach noch Konzerte. Der Zeitplan wurde auch erwartungsgemäß nicht sonderlich gut eingehalten, aber ich bekam alle Sportarten zu sehen, die ich sehen wollte. Wheelsoccer tournament at the Ruhrgames Am Morgen ging es mit Wheelsoccer los. Diese neue Rollstuhlsportart ist ähnlich dem Rollstuhlrugby, wobei hier kein Volleyball in ein Ziel geworfen und getragen wird, sondern ein großer Gummiball. Die Idee ist ganz nett – ob es jetzt ernstzunehmendere Wettkämpfe als diese Juniorenspiele, bei denen manche nicht einmal Sportrollstühle hatten, gibt, weiß ich aber nicht. Ausgetragen wurde das Turnier in der eindrucksvoll großen Leichtathletikhalle neben dem Stadion Rote Erde bzw. Westfalenstadion. BMX competition at the Ruhr Games Dann ging es zum BMX. Dort gab es zwei Disziplinen zu sehen: Flatland und Spineramp. Die ursprüngliche Variante des BMX, ein Rennen über künstlich aufgeschüttete Lehmhügel (daher steht BMX = Bike-Motocross) gab es nicht. Allerdings sind die Sprünge in der Spineramp (wie eine Halfpipe, nur mit einem weiteren Anstieg in der Mitte) schon spektakulär genug und die Tricks auf dem BMX beim Flatland sind teilweise 1:1 vom Kunstradfahren übernommen oder zumindest genauso originell und geschickt wie beim Kunstrad. Der große Unterschied zwischen den beiden Sportarten: Kunstradfahren ist steif und konservativ, BMX gibt sich bewusst cool und hat natürlich für die meisten Leute Ü20 einen Hang zum Affigen. Die Darbietungen wurden natürlich nicht wie beim Kunstrad mit Klassikgefiedel untermalt, sondern mit Rap und Hiphop-Beats. Dazu ein origineller Kommentator aus dem sächsisch-mansfeldischen Sprachraum – kein leiernder Rheinländer, kein prollender Ruhrpottler – und schon hat man eine klasse Veranstaltung mit Weltklasse-Fahrern und den lohnendsten Wettkampf heute! Erfreulich war auch, dass man mal mitbekommen hat, dass in der deutschen Szene viele Spitzenfahrer aus dem Osten sind; Leipzig, Bitterfeld, Neubrandenburg... COS-Cup at the Ruhrgames Beim Skateboard-Wettbewerb waren zwar auch Profis eingeladen, aber die meisten Starter waren reine Amateure. Bei allem Respekt, aber geradeausfahren auf dem Skateboard ohne Tricks zu machen kann ich auch... Das Niveau der meisten Akteure vom COS Cup war wirklich extrem dürftig. Die anderen Akteure zeigten den Standard gutgeübter Freizeitsportler. Ruhr Games: MTB Dirtjump Sehr viel besser sah es dann wieder beim Mountainbiking aus. Da schienen mir Profis am Werk zu sein, die stürzten sich jedenfalls waghalsig von einer Rampe auf eine aus künstlich aufgeschütteten Lehmhügeln bestehende Rennstrecke und zeigten dann Umdrehungen, Saltos, Sprünge bei denen sie sich kurz vom Rad lösten oder auf dem Lenker turnten – tolle Einlagen! Übernächste Woche schaue ich mir mal Cross Country Mountainbiking an... Freestyle Motocross at the Ruhr Games Dann gab es zwei Shows im Freestyle-Motocross. Dass es da nur so wenige Todesfälle gab bisher, liegt wohl daran, dass es weltweit nur um die 100 Fahrer gibt... Rauf mit dem MX-Bike auf die Sprungschanze, 10m in die Höhe, da auf dem Bike Turnen oder einen Salto machen und dann auf der Landerampe wieder landen. Extrem gefährlich, sehr schön anzusehen! Natürlich ist so eine Show nicht ganz so interessant wie z.B. die WM-artige Night of the Jumps, aber kostet dafür keinen Eintritt...

NRW Streetball Tour at the Ruhr Games Dann mal rüber zum Streetball. Das Turnier war etwas unübersichtlich, viel Gewusel, aber die sportlich kodierte Variante des Streetballs, das 3-gegen-3-Basketball fehlte mir auch noch als Sportart. Es gab auch ein paar ganz sehenswerte Juniorenspiele (alles gemäß den Klamotten vereinsaktive Spieler, die wohl sonst die normalen Basketballspiele 5 gegen 5 in der Halle bestreiten) und einen lustigen Dunking-Wettbewerb mit inkompetenter Jury. Northrhine-Westphalia vs the Netherlands Die letzte Sportart, die ich mir ansah, war das mir längst bekannte Ringen. Als ich auf der Ruhrgames-Website etwas von „Wrestling“ las, freute ich mich erst auf lustige Prügel-Shows, aber die Idioten meinten, dass sie das unbedingt ins Englische bringen müssen, wo es aus guten Gründen die Begriffe „Professional Wrestling“ und „Olympic Wrestling“ gibt. Aber das Olympische Ringen schätze ich ja auch sehr und hier gab es Ländervergleichskämpfe zwischen dem Ringerverband NRW und den Nationalauswahlen von Niederlande und Belgien, die selbst bei den Mädchen überwiegend und bei den Jungen ausschließlich Kämpfer aus Einwandererfamilien hatten. Bei dem NRW-Team war das nicht so auffällig. Wie auch immer, es siegte Belgien gegen die Niederlande knapp und NRW gegen die Niederlande deutlich. Die Mädchenkämpfe waren spannender da meist ausgeglichener, die Jungenkämpfe fast alle wegen technischer Überlegenheit schnell vorbei.

Fazit: die Ruhrgames sind eine tolle Sache und sehr sehenswert! Was einen da kostenlos geboten wird, ist enorm! Nächstes Jahr, wenn es nicht mit Wichtigerem kollidiert, gerne wieder! Diese Wettkämpfe sollte man sich auch mal reinziehen, wenn man die Meinung meiner DDR-sozialisierten Musiklehrerin teilt, dass die auf den Ruhrgames andauernd gespielte Hiphop- und Rapmusik „beschrubbte Maddafacka-Musik“ sei... BMX competition at the Ruhr Games Statistik:
- Grounds: 1.950 (2; diese Saison: 272 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.069 (7; diese Saison: 329)
- Tourkilometer: 260 (260km Auto)
- Saisonkilometer: 55.110 (48.780 Auto, davon 2.540 Mietwagen/ 2.880 Fahrrad/ 1.100 Flugzeug/ 380 Schiff, Fähre / 360 Bus, Bahn, Straßenbahn)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 62 [letzte Serie: 11, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 31 des Jahres 2006 (31.7.-6.8.), d.h. seit 568 Wochen.

Montag, 17. August 2015

W472VI-VII: Groundhopping ganz ungewöhnlich: Kopfballtischtennis, deutsch-niederländische Motoball-Bundesliga und Schweizer Ringkampf mit Folklore

100. Basellandschaftliches Kantonalschwingfest in Ormalingen
- Datum: Sonntag, 16. August 2015 – Beginn: 8.15
- Wettbewerb: Kantonaler Wettkampf im Schwingen mit internationalem Teilnehmerfeld
- Ergebnisse: Sieger = Räbmatter Patrick (Aargau)
- Wettkampfort: Turn- und Schwingplatz Ormalingen (Kap. 2.000, davon 1.500 temporäre Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 2.200
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Sehenswerte Sportart mit interessantem volkstümlichen Drumherum)

MSC Philippsburg ............................................... 4
Motoballvereniging Budel ................................... 4
- Datum: Samstag, 15. August 2015 – Beginn: 18.00
- Wettbewerb: Motoballbundesliga, Süd-Gruppe (1. Spielklasse im deutschen Motoball)
- Ergebnis: 4-4 nach 80 Minuten (4x20); Viertelstände: 0-3, 1-1, 1-0, 2-0
- Tore: 0-1 1. Miel Looymans, 0-2 16. Miel Looymans, 0-3 17. Miel Looymans, 0-4 22. Miel Looymans, 1-4 37. Jan Zoll, 2-4 46. Jörg Leipert, 3-4 72. Jan Zoll, 4-4 78. Jan Zoll
- Grüne Karten (2 Minuten): Nr. 10 (Budel), Jan Zoll (Philippsburg)
- Gelbe Karten (5 Minuten): keine
- Rote Karten (Platzverweis): keine
- Spielort: MSC Arena (Kap. 1.300 Stehplätze und 36 gesperrte Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 100 (davon Gästefans: 0?)
- Unterhaltungswert: 7,5/10 (Gutes und sehr spannendes Spiel)

Headis World Championship 2015
- Datum: Samstag, 15. August 2015 – Beginn: 10.00
- Wettbewerb: Internationales Turnier im Headis
- Ergebnisse: siehe Website Headis
- Spielort: Freibad Waschmühle, Kaiserslautern (Kap. der Sportwiese: je ca. 50 Stehplätze pro Platte, Kap. der Schwimmsportanlagen: 400 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 50-100 (spielfreie Aktive, Fans, Badegäste)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Sehr originelle und auch unterhaltsame Sportart!) Schwingfest Ormalingen 2015 (100. Basellandschaftliches Kantonalschwingfest) Photos with English Commentary:
a) Headis: World Cup in Kaiserslautern
b) Motoball: MSC Philippsburg v MBV Budel
c) Schwingen: Traditional Swiss Wrestling in Ormalingen
d) Switzerland, Basel County: Farnsburg, Bischofstein, Fluematten, Augst

Beim Spiel der deutschen Australian Football Liga zwischen Köln und München unterm Kölner Fernsehturm hatte ich zwei junge Frauen gesehen, die „Tischtennis“ mit einem handballgroßen Gummiball, den sie mit dem Kopf auf die andere Seite der Platte beförderten, spielten. Irgendwie hatte ich auch schon mal etwas von einer neuen Sportart wie „Kopfballtischtennis“ gehört. Einmal gegoogelt und schon war ich auf der Website für „Headis“, wie sich diese 2006 erfundene Sportart nennt. Die beiden Frauen waren wohl eher die Ausnahme im Headis, denn es gibt nur 60-70 aktive Spielerinnen gegenüber weit mehr als 300 aktiven Männern. Und an diesem Wochenende trafen sich anlässlich der Weltmeisterschaft, dem wichtigsten Turnier des Jahres, diese zumeist jungen Sportler, im Freibad Waschmühle in Kaiserslautern, wo dieser Sport erfunden wurde. Ein Sportstudent der Uni Saarbrücken hatte nämlich den Bolzplatz auf der Sportwiese des Schwimmbads belegt vorgefunden, sodass er mit seinen Kumpels auf die Idee kam, den Ball über die nicht belegten Tischtennisplatten zu köpfen. So schnell kann man einen Sport erfinden: eine originelle Idee und als Sportstudent auch noch die Möglichkeit sie etwas zu institutionalisieren! Es gibt nun ein festes aber überschaubares Regelwerk und offizielle Bälle (leichte, aufpumpbare Gummibälle), die über Standard-Tischtennisplatten geköpft werden.

Die Zählweise entspricht jener beim Tischtennis, nur fand ich diese Headis-WM erheblich unterhaltsamer als Tischtennis. Im Gegensatz zu den Pingpongfritzen haben die Headis-Sportler kein Problem mit Lärm, nahe an der Platte rumlaufenden Zuschauern und andere lächerliche Allüren. Durch den Körpereinsatz scheint Headis auch athletisch anspruchsvoller als Tischtennis zu sein, denn vor allem etliche männliche Sportler hechteten sich wild nach dem Ball, stützten sich auf der Platte ab um geschickte Kopfbälle zu präsentieren oder retteten einen Kantenball noch mit einem Sprung auf den Boden wo sie den Ball in 30cm Höhe noch einmal zurückbeförderten. Manche schafften es übrigens auch beim Anwurf durch geschicktes Drehen des Balles beim Abwurf ihn mit Spin zu köpfen. Und das bei Dauerbeschallung von Dancehall, Rap und Rock durch den DJ... Das schnelle und dynamische Spiel hat zwar einen Wettkampfcharakter, aber der Spaß steht klar im Vordergrund. Ich hätte auch noch länger als drei Stunden bei dieser sympathischen Veranstaltung bleiben können, aber ich machte mich für einen noch erheblich spektakuläreren Sport nach Philippsburg, zwischen Speyer und Karlsruhe in Baden gelegen, auf... Headis World Championship 2015 Wirtschaftlich ist Philippsburg Vielen wegen des Atomkraftwerkes ein Begriff, dessen Kühltürme man auch vom Motoballplatz sieht. Der Motoballplatz liegt in einer Sackgasse auf einer per Deich vom Altrhein-Zufluss getrennten Wiese. Die Platzanlage an sich ist sehr schlecht: offensichtlich wurde eine Wiese mit einer Schicht grauem, feinen Schotter oder Kies bedeckt – hier drückt offenbar stets Grundwasser auf den Platz hoch, sodass hier häufiger als anderswo Spiele abgesetzt werden müssen da der Platz unbefahr- bzw. unbespielbar ist. Zu diesem miesen, dem Standort geschuldeten Platzbelag (eine Modernisierung wie in Kuppenheim oder Ubstadt mit Verbundpflaster dürfte unmöglich sein aufgrund des unsteten Untergrunds) passt auch die Tribüne, die wohl „Bob The Cowboy Builder“ oder sein deutscher Kollege „Bob der Pfuscher“ höchstpersönlich errichtet hat: drei Reihen, sechsunddreißig Plätze, ordentliche Lehnen, gutes Stahlgerüst – aber dann in die Brombeerhecken zwischen einen Container und dem ordentlichen Vereinsheim gestellt, sodass keine freie Sicht aufs Spielfeld möglich ist... Die Tribüne war gesperrt – für die in der Südgruppe üblichen 6€ Eintritt (hier auch Ermäßigungen für Studenten: 4,50€) konnte man aber sehr schön vom Deich aus zugucken oder an der Bande stehen. Auf einigen Plätzen hat man Sicht auf die Bahnstrecke, den Turm der barocken Kirche oder das Atomkraftwerk.

Das Hinspiel hatte ich gesehen: Philippsburg und Budel lieferten sich in den Niederlanden ein hervorragendes Match, das mit einem sehr torreichen aber knappen Sieg der Niederländer endete. Heute ging es mehr denn je für den Gast aus Budel um die Play-offs. Man merkte es ihnen auch an: Budel hatte Anstoß, trug souverän seinen Angriff vor und schoss nach 20 Sekunden das 0:1. Bis zur ersten Pause hatten sie die Gastgeber soweit im Griff, dass sie mit sparsamer Chancenverwertung und souveräner Abwehrarbeit 0:3 in Führung gingen. Im zweiten Viertel legten sie schnell zum 0:4 nach und Philippsburg schien kein Mittel gegen die gute Abwehr und den starken Torwart zu finden. Das disziplinierte und faire Spiel wurde von beiden Teams trotz dünner Personaldecke (8 gegen 7 Spieler, d.h. nur drei bzw. zwei Auswechsler und Philippsburg türkischer Spieler packte sich ziemlich heftig kurz vor dem 0:3, sodass er erst zum Ende der Partie noch mal auf dem Platz war bzw. erst am darauffolgenden Tag, wo das Nachholspiel gegen MSC Mörsch mit 17:0 gewonnen wurde, wieder richtig per Treffer in Erscheinung trat) gemeistert. Also eigentlich hatten sie somit nur 2 Wechsler pro Team die meiste Zeit über. Jedenfalls erzielte Philippsburg kurz vorm Seitenwechsel endlich den Treffer zum 1:4. Nach dem Seitenwechsel verkürzten sie auf 2:4, doch wenn man beachtete, dass sie die fahrerisch schwächere Mannschaft waren, erwartete man immer noch nicht, dass sie das Spiel noch drehen würden. Doch im letzten Drittel ließ Budel etwas nach und der MSC gab nun alles, sodass sie nach zwei Toren ihres besten Spielers den überraschenden, aber dennoch verdienten Ausgleichstreffer zum 4:4 schafften! MSC Philippsburg 4:4 MBV Budel (Motoball Bundesliga) Nach dieser tollen Motoballpartie fuhr ich zwei Stunden nach Süden, nach Mulhouse. Im F1 kann man für weniger als 30€ pro Zimmer übernachten – in der benachbarten Schweiz bekommt man dafür gerade mal ein normales Mittagessen und Hotels kosten locker 100€ die Nacht. Im Übrigen ist mir dieses korrupte, überhebliche und völlig überbewerte Land absolut unsympathisch. Das Einzige was mich an der Schweiz interessiert, ist ihre Sportszene. Burgruinen in grüner Berglandschaft gibt es in Österreich und Teilen Frankreichs und Deutschlands mehr und schönere und städtebaulich ist die Schweiz unansehnlich. Ohnehin weiß ich nicht, was die Scheiße soll, in die Schweiz zu fahren, um die Alpen zu besuchen: in Deutschland und Österreich sind Preis-Leistungs-Verhältnis schon nicht gut, in Frankreich und Italien noch schlechter: aber Schweiz und Lichtenstein sind einfach total überteuert und bieten dazu nur Dürftiges. Aber wenn man in Frankreich (je nach Ziel Mulhouse, Montbeliard etc.) günstig übernachtet oder in Süddeutschland campt und in jedem Fall vorher in Deutschland günstig einkauft, kann man einen Tagesausflug in die Schweiz machen. Dann noch mit der Visa von z.B. der DKB ohne Gebühren und mit Belastung in Schweizer Franken (nicht in Euro) Geld abheben und dieses nur für Eintrittskarten ausgeben und man hat dem korrupten Staat, der mit zweifelhaften Banking-Machenschaften von einer ärmlichen Bauernrepublik zu einem der reichsten Länder der Welt wurde, das aus unerfindlichen Gründen auch noch angesehen ist – von wegen Neutralität aus Weisheit: Feigheit und Ignoranz sind es, weswegen man sich aus allem raushält, denn Neutralität heißt auch, niemanden zu unterstützen und zu helfen – so wenig wie möglich Geld dagelassen. Da die Schweiz wie Nachbar Lichtenstein ein Geldlagerplatz für Bankenkriminelle und Schwer- sowie Kriegsverbrecher aus allen Teilen der Welt ist, gelten ein paar abstruse Bestimmungen. OK, die Schweiz ist das Land der abstrusen Bestimmungen: immerhin wurden die Fahrradnummernschilder nach einer Regeländerung bei der Haftpflichtversicherung abgeschafft, aber wenn man meint, in Deutschland sei jede Scheiße reglementiert, hat man von den Regeln zur Meerschweinchenhaltung oder Papiertellerverbote in Crèperien in der Schweiz noch nichts gehört. Aber wenn man an Geldautomaten genötigt wird, mindestens 100 Franken (95€) abzuheben, hört der Spaß irgendwo auf. Denn viele ausländische Besucher sind Tagestouristen aus Deutschland und Frankreich, die wissen, dass sie beim Bargeldtausch abgezockt werden und deshalb UBS und Konsorten aufsuchen – die sind allerdings eher auf schwerreiche Touristen, die wochenlang in der Schweiz bleiben, und diverse Diktatoren samt Anhang, die nicht unter 1.000 Franken pro Tag zurechtkommen, eingestellt... Hab dann später schwarz die Franken an einen Kumpel weiter getauscht, der demnächst ebenfalls von Frankreich aus die Schweiz besuchen will und mir entsprechend Euros bar gegeben hat...

Vor dem Besuch meines Tagesziels machte ich eine erste Besichtigung: die recht ansehnliche Burgruine Farnsburg steht zwischen Buus und Rickenbach, einige Kilometer südlich von Rheinstetten wo ich die Grenze passierte, frei zugänglich im Wald. Als Wanderzeit sind 20 Minuten auf einem Schild angegeben: eine Lachnummer für sportliche Eidgenossen und Touristen; in 7 Minuten stand ich auf der Zugbrücke, nach Besichtigung und Abstieg war ich 25 Minuten später wieder am Auto. Leider war es sehr neblig und regnerisch, sodass die Besichtigung nicht so toll war. Nach dem Schwingfest in Ormalingen, das Wetter war mittlerweile ganz angenehm, besuchte ich noch eine Burgruine bei Sissach, die Bischofstein, die noch abgelegener liegt (die laut Schild 40 Minuten Wanderzeit waren aber in 25 geschafft) und durch die Kammlage und den Turmstumpf des Bergfrieds, der mit einer steilen, 5m hohen Metalltreppe bezwungen werden kann, zu gefallen weiß. Weniger zu sehen gibt es im benachbarten Fluematten, wo sich außer den Wehrmauern vom mittelalterlichen Dorf nichts mehr erhalten hat. Sehenswert ist aber noch Augst (Basel Landschaft), das auf seinem Stadtgelände etliche römische Ruinen u.a. auch ein kleines Amphitheater, einen Tempel und ein gut rekonstruiertes und ziemlich stattliches Theater zu bieten hat. Alles ist frei zugänglich 24 Stunden lang – nur das Museum kostet Eintritt. Bischofstein castle ruin Der Grund für meinen Schweiz-Ausflug war dann aber das oben erwähnte Schwingfest in Ormalingen, genauer gesagt das 100. Kantonale von Basel Landschaft, bei dem man für 18 Franken Eintritt um die 10 Stunden unterhalten wurde. Schwingen ist eine historische Variante des Ringkampfes, die in der Schweiz seit etwa 200 Jahren wettkampfmäßige Strukturen hat. Der Kampfstil ist natürlich sehr ähnlich dem Olympischen Ringen, ein paar Judo-Elemente kann man vielleicht auch ausmachen, aber eine Besonderheit ist der Griff an die Seite der Überhose des Gegners, an der auch ein Griff freigelassen ist. Wegen dieser Technik wird das Schwingen auch als „Hose(n)lupf“ bezeichnet. Die Hose ist eine Art Überhose oder Shorts aus Zwilch, darunter tragen die Athleten lange Hosen, die mehr oder weniger traditionell sind. Auch die langen Oberhemden kommen altmodisch daher, wie auch das gesamte Ambiente beim Schwingen. Aber das ist nicht nur ein ganz wichtiger Bestandteil dieser Sportart, schweizer Traditionen und Werte zu betonen, Folklore zu präsentieren usw. sondern das macht diese Sportart auch so interessant für einen Nicht-Schweizer, selbst einem der generell eine schlechte Meinung von Land und Leute hat.

Die Wettkampfkleidung der Athleten ist in jedem Fall ansehnlicher als die Wettkampfkleidung der olympischen Ringer. Noch schöner sind die klassischen Klamotten der Ringrichter, die überwachen, ob einer der Kämpfer mit Rücken oder Schulter auf dem Ringboden gelandet ist. Eine Besonderheit: der Ring, der etwas kleiner als eine Ringermatte scheint, ist mit ca. 10cm Sägemehl ausgelegt. Das Zeug ist schön weich, aber immer wieder holt der Ringrichter auch mal lange Holzstücke bis 15cm, die nicht richtig zermahlen wurden, heraus. Beim Schwingen steht der Schultersieg viel mehr im Mittelpunkt als beim Ringen. Schafft man nach 6 Minuten keinen solchen Sieg, wird der Kampf meist als Unentschieden gewertet (Schweizer-Deutsch: „gestellt“).

Bei diesem Schwingfest traten nur erwachsene Männer an. Es gibt offensichtlich kein Nachwuchsproblem beim Schwingen, sodass es auch etliche Schwingfeste für Junioren gibt. Sehr dünn ist es jedoch ums Wyberschwinget (offiziell wohl eher Frauen-Schwingen) bestellt: lange war in der konservativen Schweiz den Frauen ein Gesellschaftsstand, der keineswegs besser als in der Golfregion oder teilweise Schwarzafrika heute noch ist, zugedacht. Bei einer konservativen Sportart wie dem Schwingen hielt sich eine Anti-Haltung gegen Frauen im Sport noch länger als z.B. im Fußball. Aber seit den 90ern gibt es auch Frauen-Schwingen und mittlerweile auch 6 Schwingfeste pro Jahr. Dass es nicht so viele Frauen sind, die an diesen Wettkämpfen teilnehmen, ist aber auch klar: eine körperlich zierliche Frau, die z.B. einen Kampfsport oder Kampfkunst zur Selbstverteidigung sucht ist beim Schwingen auch so falsch wie beim Ringen, denn in erster Linie braucht man Kraft und Körpermasse und das beim Schwingen noch mehr als beim Ringen oder Judo, denn es gibt keine Gewichtsklassen und besonders viele Techniken, die wie beim Judo und Jujitsu auch körperlich unterlegenen Gegnern eine heftige und mitunter kampfbeendende Attacke gegen einen körperlich Überlegenen lehren, gibt es nicht. So sind auch die Frauen beim Schwingen überdurchschnittlich groß und schwer. Die Männer sind im Allgemeinen enorm stark gebaut und über 1,80m groß und mehr als 100kg schwer. Manche schaffen es auf über 150kg und um die 2m.

Je nach Art des Wettkampfes (Schwingfestes) muss ein Kämpfer 6 bis 8 Mal ins Sägemehl steigen um das Turnier zu gewinnen. Bei diesem Kantonalen waren es wie üblich 6, wobei es am Ende zu Platzierungskämpfen kam, wo erst der dritte Platz ausgekämpft wurde und dann der Gesamtsieger. Das besondere am Kampf um Platz 3 war, dass ein 38jähriger Athlet vorher angekündigt hatte, nach diesem Schwingfest seine Ringerschuhe an den Nagel zu hängen. Er gewann nach einer knappen Minute mit Schultersieg. Das Finale dauerte dann nur sechs Sekunden: dann war der 153kg schwere und ca. 1,95m große Aarauer Patrick Räbmatter (normalerweise wird die Reihenfolge Räbmatter Patrick genommen) auf seinem kleineren und leichteren, aber bis zu diesem 6. Kampf („6. Gang“) auch gegen derlei Kolosse heute unbesiegte Gegner, der mit dem Rücken im Sägemehl lag. Viele Kämpfe endeten vorzeitig, teilweise schon nach wenigen Sekunden. Es gab aber auch 6minütige Unentschieden, sodass alles was man im Ringkampfsport braucht, zu sehen war. Zwei Knieverletzungen gab es leider auch und mindestens zwei weitere Kämpfer bluteten nach versehentlichen Schlägen im Bodenkampf aus Wunden oder der Nase, aber ansonsten nahm niemand Schaden. Schwingfest Ormalingen 2015 (100. Basellandschaftliches Kantonalschwingfest) Wie es sich für Amateursport gehört, ist Sponsoring beim Schwingen nicht im Mittelpunkt des Geschehens: von Kommerz keine Spur, Namenssponsoring tabu! Sehr originell ist der Fakt, dass nach wie vor die Schwinger mit Lebendpreisen und Sachpreise belohnt werden. Die ersten drei bekamen lebende Tiere, die auch mehrfach mit Blumen geschmückt präsentiert wurden. Platz 3 eine junge Kuh, Platz 2 ein junges Pferd und Platz 1 ein Bulle. Die sind sicherlich nicht als Haustiere gedacht, aber geschlachtet wurden die natürlich auch nicht gleich. Wenn man bedenkt, dass viele Schwinger (sofern sie nicht Handwerker oder Bauarbeiter sind) in der Landwirtschaft arbeiten, können sie solche Viecher wahrscheinlich direkt auf den Anhänger packen und in ihren privaten Stall stellen. Der Präsident des nächsten großen Eidgenössischen Schwingfestes gab ja auch an, hauptberuflich in der Landwirtschaft zu arbeiten und hobbymäßig Viehzucht zu betreiben. Natürlich waren im Interview auch noch erwähnt, dass er am liebsten Eglifilet isst und kalte Ovomaltine trinkt sowie volkstümliche schweizer Musik hört...

Apropos Volksmusik: so ein Schwingerfest ist voller Folklore! Nicht nur, dass immer wieder von Schweizer Werten und Traditionen die Rede ist: diese werden auch gelebt und das finde ich trotz Anti-Haltung zur Schweiz auch gut, denn wichtig ist für jede Gesellschaft und jeden Staat, wenn die eigenen Tradition gepflegt und andere, auch komplett fremde, akzeptiert werden im jeweiligen Rahmen (z.B. in Zuwandererfamilien oder in Orten, in denen Minderheiten siedeln). Letzteres ist in der Schweiz eher unbekannt, aber die eigene Kultur wird dafür umso mehr gepflegt. Natürlich ist die Fairness im Ring und auf den Tribünen (hier waren temporäre Holz- und Stahlrohrtribünen auf dem Grasplatz errichtet, die rund 1.500 Zuschauer fassten – am Ende waren aber auch die Stehplätze knallvoll, sodass 2.200 Zuschauer nur gerade so Platz fanden) kein besonderer schweizer Wert: in allen Kampfsportarten, v.a. den asiatischen, hat man Gesten wie den Handschlag und das Sägemehl vom Rücken des Verlierers Abwischen (Handschläge sind z.B. in Japan unhöflich, sodass sich verbeugt wird) und Randale gibt es nur ab und an beim MMA (z.B. bei manchen Events, die auf diesen ansonsten ebenso fairen Sport ein schlechtes Licht werfen, gibt es Schlägereien außerhalb des Rings, da Hooligans, Neonazis und Co. mit MMA-Lizenz, Freunde ohne Lizenz einladen, die es nicht lassen können, sich am Kampfabend auch zu versuchen), Boxen (an sich auch stets faire Kämpfe, hab aber bei jedem Bundes- und Oberligawettkampf wüste Beschimpfungen gehört, was auch kein Wunder ist, wenn man beim Profibox solchen Abschaum wie Mayweather jr. mit seinem Geprolle und Manuel Charr, einen Kriminellen der zu gewaltverherrlichender Musik in den Ring kommt, usw. sich austoben lässt) und Ringen (Mattenrichter aufs Maul hauen, siehe Greiz-Molsdorf...) – aber auch nur wenn ein bestimmtes asoziales Klientel vor Ort ist.

Wirklich schweizerisch ist natürlich die musikalische Untermalung. Während der Kämpfe kommt Volksmusik aus den Boxen, immer wieder gibt es auch Liveauftritte, z.B. von Alphornbläsern und Jodlern. Ich finde die Musik der Alpenregion generell, mit Ausnahme mancher Blaskapellen und Ziehharmonika-Darbietungen, einfach grauenhaft – aber das muss man sich mal geben, genauso wie das alberne Fahnenschwenken, das auch beim Festakt des Schwingfestes eine Rolle spielt. So etwas gehört einfach dazu: ob man es nun außerhalb des Schwingfestes auch mag, oder wie jeder normale Nicht-Schweizer überhaupt nicht – solche Darbietungen muss man einfach auch beachten und würdigen beim Schwingen! Wenn mal wieder einer meiner früheren Mitschüler in meinen Blog geschaut hat: erinnert ihr euch noch an die Musiklehrerin, die immer wenig musikalisch rumgeschrien hat, wenn wir die Hände in den Taschen hatten beim Singen? Von wegen: „da kommt doch keine Körperspannung auf!“ Jodler haben die Hände immer in den Taschen (schweizerisch: „Hosensack“ mit hartem ck, nicht zu verwechseln mit dem danebenliegenden Sack), Frauen im Kleidersaum oder so – und der Schweizer Rundfunk erklärt warum (einfach den Pfeil beim Audiobeitrag anklicken)...

In jedem Falle kann ich den Besuch eines Schwingfestes empfehlen: wenigstens einmal sollte jeder mit Interesse an Kampfsport mal so etwas erlebt haben! Ich werde mir so etwas vielleicht auch noch ein zweites Mal reinziehen: wenn Zeit und Finanzen passen nämlich in genau einem Jahr in Estavayer-le-Lac, wenn das größte Schwingfest und das größte Sportevent der Schweiz überhaupt mit über 50.000 Zuschauern steigt! Schwingfest Ormalingen 2015 (100. Basellandschaftliches Kantonalschwingfest) Statistik:
- Grounds: 1.440 (3 neue; diese Saison: 25 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.458 (3; diese Saison: 24)
- Tageskilometer: 1.070 (Samstag 540km, Sonntag 530km Auto)
- Saisonkilometer: 4.210 (3.690 Auto/ 330 Fahrrad/ 190 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 0 Flugzeug/ 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 26 [letzte Serie: 93, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 472.

Sonntag, 2. Dezember 2012

W331I: Der Start in den Dezember

Kampfsport Athletik Verein Mansfelder Land ----- 22
Athleten-Club 1897 Werdau ---------------------------- 16
Datum: Samstag, 1. Dezember 2012 – Beginn: 19.30
Wettbewerb: 2. Ringerbundesliga, Nordstaffel
Ergebnis: 22-16 nach 9 Kämpfen [1x kampflos für KAV] zu insgesamt 49.34 Minuten
Kämpfe: Griechisch-Römisch (bis 55kg): Christian Borgwardt 0:4 Kirk Reimer [Schultersieg nach 1.31 Min.]; Freistil (bis 60kg): Felix Schulze 3:0 Markus Kubala [Drei Runden Punktsieg nach 6.00 Min.]; GR 66: Marcus Breitschuh 0:4 Adrian Nötzold [Aufgabesieg durch Verletzung, 1.12]; FS 66: Enrico Berg 2:3 William Stier [5 Rd. Punktsieg, 9.17]; GR 74: Lars Levermann 3:0 Florian Frank [3 Rd. Punktsieg, 6.00]; FS 74: Jan Brömme 3:2 Kirk Haupt [5 Rd. Punktsieg, 10.04]; GR 84: Andreas Bering 4:0 Chris Wemme [Technische Überlegenheit, 3.30]; FS 84: Florian Rau 3:0 Georg Kromm [3 Rd. Punktsieg, 6.00]; GR 96: Olaf Meisner kampflos Sieger für KAV; FS 120: Johannes Kolbe 0:3 Martin Kretschmar [3 Rd. Punktsieg, 6.00] Austragungsort: Glück-Auf-Halle, Eisleben (Kap. 300 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 200 (davon ca. 6 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Spannender Kampfabend mit einigen sehr guten Kampfpaarungen)
IMG_4793 Photos with English Commentary:

Heute war so einer dieser richtigen Scheißtage. Immerhin hatte dieser erste Tag im beschissenen Monat Dezember zum Ende hin einen positiven Höhepunkt.

Die Scheiße fing eigentlich schon gestern an. Eine Panikwelle ging wegen der Wetterberichte durch den deutschen Fußball und etwa die Hälfte aller in Deutschland angesetzten Partien wurde abgesagt oder verlegt. So auch das Spiel der B-Jugend von Bad Dürrenberg/ Leuna in Braunsbedra. Immerhin kam die Absage gut 24 Stunden früher, doch jeder klar denkende Mensch fragt sich erstmal: Warum eine Absage? Es hat keine Schneefälle und nur minimale Regenfälle im Saalekreis gegeben. Die Temperaturen lagen bei Null oder knapp über Null Grad. Die Spielordnung sagt, dass Jugendspiele nur bei unter Null Grad abgesetzt werden. So viel zur Spielordnung – und der Intelligenz der Leute, die für solche Absagen verantwortlich sind. Der absolute Scheiß war dann natürlich RW Weißenfels. Denen wird von der Stadt Weißenfels der Rasenplatz gesperrt, deswegen klingeln die Gisbert am Freitag an, das Spiel auf Februar zu verlegen. Dort hat Leuna aber schon ein Testspiel veranschlagt. Wobei ich Gisbert bei der Personallage des TSV nicht verstehe: hätte er doch sagen sollen; geht nicht, wir kicken dann im Mai bei euch! Dann lässt er sich auch noch darauf ein, das Landesklassespiel, das Leuna auch noch prompt verliert, im Affenkäfig austragen zu lassen. Bei knapp über Null auf Kunstrasen zu spielen ist bei der erhöhten Verletzungsgefahr gegenüber einem Naturrasen (oder übrigens auch Erd- oder Lehmboden wie in vielen Amateurligen im Mittelmeerraum) so wie so hirnrissig. Aber das dieser Schweineverein dann 3€ (selbst die 2€ Ermäßigung sind noch zu hoch) dafür haben will, dass man wie im Zoo das Spiel durch einen engen, hohen Zaun von außen beobachtet, da kein Geld mehr für den Bau einer Reling zum Spielfeld hin (Platz wäre genug) mehr da war, ist natürlich das Letzte. So was Asoziales boykottiere ich natürlich. Ich bin dann pöbelnd abgedreht, konnte dann aber leider nicht meinen Plan, von einem der Podeste oder Tanks im alten Schlachthof aus die Partie zu verfolgen, verwirklichen, da dort noch Arbeiter zugange waren. Hätten die nicht mal frei bekommen können?

So bin ich mit einem Zwischenstopp in Tagewerben – der Fußballplatz mit Windmühlenblick eignet sich gut zum Bolzen, da dort Kleinfeldtore mit Netzen stehen (die Großfeldbuden haben leider keine und der Handballplatz ist gar nicht mehr nutzbar) – mit dem Rad bis Heeme und dann dort in den Zug gestiegen nach Halle. Das war dann die nächste Scheiße, wobei diesmal weder Bahn noch Straßenbahn Kritik verdient haben. Doch dass diese beiden unzuverlässigen öffentlichen Verkehrsmittel pünktlich fuhren, lässt doch jeden Kenner sofort aufhorchen: die Witterung muss gut gewesen sein, sonst wäre das HAVAG-System (und die Bahn sowieso) wieder einmal zusammengebrochen. Das ist immer bei 30 Grad und mehr bzw. 0 Grad und weniger der Fall. Da es aber nicht unter Null war, wären wir wieder bei der Frage, warum eigentlich so viele Fußballspiele abgesagt wurden. Und bei der Frage: Warum ist das eigentlich erst seit etwa fünf Jahren so eine Seuche?!

Also wie gesagt: mit Bahn und Straßenbahn sollte es zum Sport in Halle gehen. Da der PSV Halle eigentlich in der Sporthalle in Heide-Nord Volleyball spielt – und ich in der Halle noch gar nicht war – wollte ich eigentlich mal dort gucken. Nach 2km Laufweg von der Straßenbahnendstelle dort angekommen, musste ich feststellen, dass die beim PSV die Hallenänderung noch nicht an den Verband weitergegeben haben. Also scheiß auf Volleyball, wenn das Ball-über-die-Schnur-Geklatsche so wie so in einer schon bekannten Turnhalle stattfindet und wieder zurück nach Merseburg. So habe ich wenigstens mein Semesterticket mal wieder länger genutzt...
IMG_4902 Nach dieser Rad-Bahn-und-Wandertour ging es mit dem Auto nach Eisleben. Also endlich mal eine gut organisierte Sportveranstaltung angucken: Wie in der Ringerdatenbank geschrieben ging es 19.30 los, nachdem eine interessante Darbietung in Rhythmischer Sportgymnastik gezeigt wurde; diese Sportart sollte man zwar bei Olympia streichen, da keine Gleichberechtigung der Geschlechter gegeben ist, nach der die Frauen immer alle schreien, aber die sie den Männern dann nicht gewähren wollen – aber RSG lässt sich schon ganz nett anschauen aufgrund des hohen Artistikgrades. Und schon Minuten nach Kampfende waren alle Daten in ebendieser Ringerdatenbank eingegeben und im Internet abrufbar. So muss das aussehen!

Wie Ringen aussehen muss, zeigten auch einige Athleten der beiden Teams. Mansfelder Land legte zwar gegen Werdau einen schwachen Start hin und verlor zwei Kämpfe sehr deutlich, doch kam dann bis zur Pause zurück. Allerdings holten sie vier der sieben Punkte des ersten Durchgangs kampflos durch das Nichtbesetzen einer Gewichtsklasse durch die Gäste, die mir ab dem fünften Kampf immer unsympathischer wurden. Da setzte ein Werdauer einen Hebelgriff außerhalb der Zone an und leddert den Mansfelder in eine Werbebande. Mal abgesehen davon, dass die scheiß Werbung zu nah an der Matte stand und bei der Lippenverletzung nur ein Kampfabbruch folgen konnte – wieso der Ringrichter den Werdauer nicht wegen einer regelwidrigen Technik disqualifizierte, sondern ihm vier Punkte wegen Aufgabesieg zusprach, war nicht nur mir schleierhaft. Also in Mömbris gab’s Zeiten, da hätte der Mattenrichter dann um seine Lippe fürchten müssen…

Zum Glück zeigten es die Mansfelder den dauernd großkotzig, dumm und unangebracht in den Kampf reinrufenden Werdauern im zweiten Durchgang so richtig. Da drehten sie mit teilweise hervorragenden Einzelkämpfen die Partie auf einen 22:16 Gesamtsieg. Wie Enrico Berg einen glatt verloren geglaubten Kampf noch fast drehte und eng mit 3:2 Runden unterlag oder v.a. wie Jan Brömme im letzten Kampf noch über die volle Distanz ging und einen 0:2 Runden Rückstand noch auf einen 3:2 Sieg drehte, war klasse mit anzusehen. Dieser Kampf von Brömme war auch der beste des Abends, da er nicht nur besonders packend und vom Mansfelder auch technisch sehr gut war, sondern da es auch besonders reizvoll zu sehen war, wie ein mit sehr billigen Mitteln arbeitender Gegner aus Werdau von Minute zu Minute schwächer wurde und sich nach einem letzten Aufbäumen (unsauber aber wieder einmal ungestraft vom teilweise schwachen Unparteiischen: Verletzung anzeigen und dann auf den Nacken huppen) dann endlich doch geschlagen geben musste.

Auch die wieder einmal guten Bilder von diesem Kampfsport haben mein Interesse an solchen Veranstaltungen mal wieder stärker geweckt. Dass einzige, was mir heute beim Ringen neben dem Verhalten der Werdauer Mannschaft mit ihren dauernden dummen Bemerkungen und streckenweise unfairen Einlagen auf der Matte nicht so gefallen hat, war das lahmarschige Publikum. Aber es sind halt nicht alle Fans so stimmungsgewaltig wie in Luckenwalde. Und man muss ja auf Fehlentscheidungen nicht so reagieren wie Mömbris mal noch zu den Zeiten, als mein Lieblingsclub der Ringerbundesliga RWG Halle/ Merseburg/ Leuna hieß…

In zwei Wochen geht es jedenfalls für neue gute Kampfsportfotos zu einer anderen Kampfsportveranstaltung. Mal wieder eine weitere neue Sportart sehen. Mehr dann am 15./16. hier! Morgen geht es jedenfalls erstmals zu den Leunaer Handballern… IMG_4821 Statistik:
Grounds: 829 (heute 1 neuer; diese Saison: 61 neue)
Sportveranstaltungen: 1.666 (heute 1, diese Saison: 89)
Tageskilometer: 200 (100 Auto, 50 Fahrrad, 50 Bahn und Straßenbahn)
Saisonkilometer: 20.570 (19.040 Auto/ 1.400 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 50 Bahn, Bus, Tram/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 11 [Letzte Serie: 6, Rekord: 141]
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 331

Montag, 15. Oktober 2012

W324II: Von Beuna über Seegrehna nach Luckenwalde – Jugendfußball, Landesklasse Männer und Bundesliga Ringen

SV Beuna 1916 F ------------------------------------------- 7
TSV Leuna 1919 F ----------------------------------------- 4
Datum: Samstag, 13. Oktober 2012 – Anstoß: 9.00
Wettbewerb: F-Junioren Kreisklasse Saalekreis, Staffel 1
Ergebnis: 7-4 nach 44 Min. (20/24) – Halbzeit: 4-1
Tore: 1-0 3. Nr. 11, 2-0 14. Nr. 8, 2-1 16. Luca, 3-1 19. Nr. 10, 4-1 20. Nr. 11, 4-2 21. Yasin, 4-3 22. Yasin, 5-3 28. Nr. 11, 6-3 32. Nr. 11, 6-4 34. Nr. 5 (Foulstrafstoß), 7-4 38. Nr. 10
Verwarnungen: keine
Platzverweise: keine
Freundschafts-Neunmeterschießen: Beuna gewinnt 7:5 (Beuna mit einem Schützen mehr)
Spielort: Glück Auf Kampfbahn, Platz 3 (Kap. 500 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 30 (davon ca. 9 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Da ging es ja selbst für die F-Jugend ziemlich drunter und drüber zu – immerhin kam aber nie Langeweile auf und es gab von beiden Seiten etliches Sehenswertes)

SV Seegrehna 1993 ----------------------------------------- 0
VfB Gräfenhainichen -------------------------------------- 2
Datum: Samstag, 13. Oktober 2012 – Anstoß: 15.00
Wettbewerb: Landesklasse Sachsen-Anhalt, Staffel 5
Ergebnis: 0-2 nach 92 Min. (45/47) – Halbzeit: 0-2
Tore: 0-1 2. Dennis Vogt, 0-2 22. Jens Stockmann
Verwarnungen: David Bischoff, Sven Bohne, Rene Koppehel, Marcus Furschner (Seegrehna); Markus Giese (Gräfenhainichen)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportstätte Gebrüder Grabsch (Kap. 1.100, davon 100 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 140 (Zahlende: 124, Gästefans: ca. 10)
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Nach durch Gräfenhainichen guter erster Hälfte, ebbte das Spiel erheblich ab)

1. Luckenwalder SC ------------------------------------- 34
Wettkampfgemeinschaft Leipzig-Taucha ------------- 3
Datum: Samstag, 13. Oktober 2012 – Beginn: 19.30
Wettbewerb: 1. Ringerbundesliga, Nordstaffel
Ergebnis: 34-3 nach 10 Kämpfen zu insgesamt 43.07 Minuten
Kämpfe: Griechisch-Römisch (bis 55kg): Radostin Shindov 4:0 Ramin Rasaief [Schultersieg nach 0.40 Min., außerdem Übergewicht von Rasaief]; Freistil (60kg): Emmanuel Krause 3:0 Dustin Scherf [Punktsieg von 4:0 nach 3 Runden bzw. 6.00 Min.]; Gr.-Röm (66): Erik Weiß 4:0 Marco Scherf [Techn. Überl., 11:0 nach 4.55]; Freistil (66): Philipp Herzog 1:3 Krzysztof Bienkowski [Punktsieg 1:5 nach 8.10]; Gr.-Röm. (74): Marc Wentzke 4:0 Max Stuhr [Schultersieg nach 0.34]; Freistil (74): Felix Menzel 3:0 Florian Liebscher [Punktsieg 6:2 nach 6.00]; Gr.-Röm. (84) Damian Hartmann 4:0 Tom Zymara [Techn. Überl. 11:0 nach 4.46]; Freistil (84) Lennard Wickel 4:0 Marco Kupgisch [Schultersieg nach 1.14]; Gr.-Röm. (96) Mirko Englich 4:0 Lars Kramarczyk [Techn. Überl. 13:0 nach 4.38]; Freistil (120) Nick Matuhin 3:0 Nico Graf [Punktsieg 9:0 nach 6.00]
Besondere Vorkommnisse: keine
Spielort: Fläminghalle (Kap. 768 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 300 (davon ca. 10 Gästefans)
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Luckenwalde kämpfte wirklich gut und zeigte den Gästen, dass sie leider nichts in der 1. Liga zu suchen haben)
IMG_1946 Photos with English Commentary:
b) Amateur Football in Wittenberg Region: Seegrehna v Gräfenhainichen
c) Wrestling Bundesliga: 1. SC Luckenwalde beat Leipzig-Taucha

Die F-Junioren von Beuna wie von Leuna haben 9 Punkte aus vier Spielen geholt. Erstere haben ein Torverhältnis von 14:12, letztere von 15:12. Somit hieß es 5. gegen 4.

Ausgetragen wurde diese Partie auf dem Platz 3 der Glückauf Kampfbahn in Beuna. Der weitläufige Hauptplatz soll nicht von der Kleinfeldjugend zertrampelt werden, was ja auch sinnvoll ist, wenn man mehrere Plätze zur Verfügung hat. Mittlerweile hat Beuna ja sogar zu ihrem Großfeldtrainingsplatz (Platz 2) auch einen Kleinfeldplatz angelegt (Platz 3). Der hat einen sehr guten Rasen und neue Tore, allerdings einen völlig schwachsinnigen Zaun. In Beuna scheint man so wie so einen Sponsor aus dem Bereich des Zaunbaus oder der Zaunelemente zu haben: Unglaublich, wie übertrieben diese Anlage eingezäunt ist. Diesen Bauernacker von Platz 2 könnte man wirklich für die Öffentlichkeit außerhalb der Trainingszeiten freigeben und bei Platz 3 fasst man sich als klar denkender Sportler an den Kopf, dass da ein nicht mal 2m hoher Drahtzaun errichtet wurde, der offensichtlich zum Aussperren von Zuschauern dient. Die Eltern und auch wir beide gingen selbstverständlich in den umzäunten Spielbereich hinein – die Bälle, die über den Zaun flogen, da er sogar etwas niedriger als die Tore ist, zählte ich schon gar nicht mit…

Beim Spiel musste man aber viel zählen, da Leunas Mannschaft diesmal ziemlich chaotisch auftrat und von Beuna dauernd beschäftigt wurde. Das führte zu etlichen Gegentoren, die die Abwehr und der Torwart hätten verhindern können und an einem besseren Tag auch hätten. Doch auch Beuna hatte nicht den besten Tag in der Abwehr. So richtig glänzen konnte nur der SV-Sturm (insbesondere der bereits sehr schussstarke 11er) – die Abwehr war immer wieder weg vom Posten und der Torwart kam mit einigen haltbaren Bällen nicht zurecht, was von Leuna nach der Pause super ausgenutzt wurde. Der Doppelschlag war dann aber leider trotzdem nur ein Strohfeuer. Am Ende hielt Beuna konstant den Vorsprung, den sie zur Pause herausgespielt hatten: Drei Tore, erst 4:1, dann nach über 40 Minuten 7:4. IMG_2001 Aufgrund einer Spielverlegung in Brandenburg ging es viel schneller als gedacht, wieder mal in den Landkreis Wittenberg zum Fußball zu fahren – und dann spielte wieder der VfB Gräfenhainichen! Nach einem Besichtigungs- und Tankstopp in Oranienbaum – der Ort ist ja ein ziemliches Kaff, aber die Schlossanlage ist trotz einiger heruntergekommener Stellen sehr sehenswert: Ein herrliches Ensemble aus großem Barockschloss mit ungewöhnlichen Seitentürmen und einem weitläufigen Park mit genialen Schein-Chinesischen Gebäuden – fuhren wir nach Seegrehna, einem Kaff bei Wittenberg. Wenn man da zum Fußball will, biegt man am besten die dritte rechts hinter der schönen Feldsteinkirche (Mühlstraße) ein und fährt den Feldweg in das Waldstück rein. Ansonsten geht es nur über etwas verschlungene Wege, die teilweise trotz dichter Bebauung unbefestigt sind, zur Sportanlage Gebrüder Grabsch.

Im nach den beiden aus Seegrehna stammenden Radrennfahrern benannten Stadion hieß es Abstiegs- gegen Aufstiegskandidat. Um kaum hatten sich alle der immerhin fast 150 Fans auf den Schalensitzen der kleinen, teilweise überdachten Tribüne oder den Stehplätzen unterhalb der charakteristischen Kiefern eingefunden, schon zeigte sich, warum Seegrehna so weit hinten steht. Mit einfachsten Mittel, wenn auch wohl nicht ganz regulär, da der Ball wahrscheinlich im vollen Umfang im Aus war vor der ersten Flanke, gelang ihnen bereits nach zwei Minuten der erste Treffer. In den nächsten 20 Minuten war Seegrehna einmal vorm Gästetor und Gräfenhainichen vergab mehrere gute Chancen, bekam trotz klarem Foul keinen Elfmeter (wieder war der eine Linienrichter, der auf der Tribüneseite des Spielfeldes stand, gefragt und lag offensichtlich wieder daneben) und schaffte dann doch den Ball ein zweites Mal zu versenken. Nach diesen 22 Minuten waren allerdings bereits alle Treffer gefallen, da die Gäste nicht konsequent genug waren im Abschluss und sich in der zweiten Halbzeit etwas zurückfallen ließen.

Wenn man so einen Gegner wie Seegrehna hat, den man mit einfachen Mitteln klar beherrschen kann, der einem jedoch dauernd in die Beine holzt oder auf die Latschen tritt, ist es auch nicht so falsch, mal das Tempo rauszunehmen. Denn das Schiedsrichtergespann war auch bis auf den einen Linienrichter, hinter den wir uns in der zweiten Hälfte dann stellten, da er für die Hälfte, in der Seegrehna dann sein Tor verteidigen musste, stand, auch alles andere als sicher. Der Schiedsrichter musste mehrfach von ihm korrigiert werden: Einmal hatte er sogar fälschlich auf Elfmeter entschieden, wollte ihn dann nicht zurücknehmen, obwohl Gräfenhainichen schon zur Ecke ging und meinte, es sei kein Elfer gewesen. Schließlich ließ er sich aber doch überreden von seinem wirklich guten Assistenten. Gut an der Stelle übrigens auch die Fairness der Gäste, die die Heimmannschaft – wenn ich mir so deren Verhalten angesehen habe – garantiert nicht an den Tag gelegt hätte in so einer Situation… IMG_2034 Weiter ging es noch nach Brandenburg, wo Luckenwalde unser Ziel war. Warum auch immer, aber dieses fürchterliche Provinznest ist Kreissitz von Teltow-Fläming. Hätte man da nicht was Sehenswerteres wie Jüterbog nehmen können? Immerhin waren die Einkaufsmöglichkeiten ganz gut und außer unsanierten Plattenbauten und einfachsten Ackerbürgerhäusern gab es auch eine interessante Kirche zu sehen, die ohne Glockenturm errichtet wurde, aber den wenige Meter entfernt stehenden Wehrturm aus dem 12. Jahrhundert ausbaute und dann bis heute als Glockenturm nutzt.

Luckenwalde hat eine lebhafte Sportszene. Die Fußballer sind in der Oberliga (deren Pokalspiel wollten wir ja eigentlich sehen, aber es wurde ja verlegt), Handball wird in der Brandenburgliga gespielt, Ungewöhnliches wie Radball gibt es hier auch und deutschlandweit bedeutsame Sportler kann man ebenfalls bieten. Die Ringer sind nach wie vor eine feste Größe mit mehreren Olympiateilnehmern (darunter ein Silbermedaillengewinner von 2008) und deutschen Meistern diverser Klassen. Die Mannschaft ist aber diese Saison als 5. hinter ihren Möglichkeiten, doch natürlich konnte auch diesmal der punktlose Tabellenletzte aus Taucha bzw. Leipzig nichts holen.
Die Fläminghalle, die die Architektur einer DDR-Rundbogenhalle andeutet, aber die üblichen 0815-Tribünen, die verschiebbar sind, hat, füllte sich auch nur langsam. Ich denke zwar, dass 7€ (ermäßigt 5€) eher niedrig sind für Ringerbundesliga und anderswo 10€ verlangt werden (also quasi 1€ pro Kampf), doch so ein Gegner zieht einfach nicht, wie uns der freundliche Ringerfan vor uns erklärte. Der war für Ringen auch schon gut rumgekommen – ob Dortmund oder Dänemark – und konnte uns auch zu diversen anderen Sportarten in Luckenwalde was erzählen. Die Reihe vor uns war auch nach der blau gekleideten Fangruppe rechts von uns, die lebhafteste Ecke in der Halle.

Es gab ja auch einiges zu feiern, denn Luckenwalde dominierte das Kampfgeschehen ohne Ende. Immerhin ging nicht jeder Kampf mit einem Schultersieg zu Ende und immerhin hatte der Gast auch einen einzigen Bundesligatauglichen Akteur, einen polnischen Meister, der die einzigen drei Mannschaftspunkte holte. Aber bis dieser als sechster oder siebter Akteur antrat, holte nicht ein einziger Gast einen einzigen Wertungspunkt! Luckenwalde nahm Leipzig wirklich auseinander, doch das Zuschauen lohnte sich trotzdem. Schließlich zeigte wenigstens eine Seite guten Kampfsport! IMG_2158 Statistik:
Grounds: 808 (heute 3 neue; diese Saison: 40 neue)
Sportveranstaltungen: 1.631 (heute 3, diese Saison: 54)
Tageskilometer: 340 (320 Auto, 20 Fahrrad)
Saisonkilometer: 14.700 (13.460 Auto/ 860 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 6 [Letzte Serie: 12, Rekord: 141]
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 324

Montag, 17. Januar 2011

W233I: Das Ballspiel der Leunaer Ringer und ein hektisches Ammendorfer Basketballmatch

Prellballmasters Leuna 2011
Samstag, 15. Januar 2011 - Beginn 10.00
Turnier im Mattenprellball (Freizeitsport)
Sieger U-35: wird nachgetragen (x Siege usw. aus Y Spielen)
Sieger Ü-35: wird nachgetragen
Sieger Ü-50: wird nachgetragen
Spielort: Sporthalle Leuna (Kap. 200 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 20
Unterhaltungswert: 7,0/10

BSV Ammendorf 67:56 Hallescher SC 96 III
Samstag, 15. Januar 2011 - Tip-off 14.00
Landesliga Sachsen-Anhalt Südost (7. Liga, 2. Amateurliga)
Ergebnis: 67:56 nach 40 Min. – Viertelergebnisse: 20:19, 11:5, 15:22, 21:10
Punkte: ? / Fouls: ? / 5. Foul: ?
Freiwürfe Ammendorf: 17 von 34 (=50%), HSC III: 19 von 34 (=56%); Gesamtquote: 36 von 68 (=53%)
Spielort: Sporthalle BSV Ammendorf (Karl-Pilger-Str., Kap. 60, davon 20 Sitzplätze)
Zuschauer: 12 (davon vllt. 3 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,0/10
IMG_3658
Photos and English version:
Prellballmasters Leuna 2011: Mattenprellball Chemie Leuna
BSV Ammendorf – Hallescher SC 96 III (Amateur Basketball)

Wer sich im Bereich der Turnspiele oder Rückschlagspiele auskennt, dem ist bestimmt schon die Sportart Prellball untergekommen. Wer Grundschullehramt auf Sport studiert – oder sich an die Zeit vor der 7. oder 5. Klasse noch erinnern kann – der wird Prellball auch kennen; doch diese Schulsportvariante (die teilweise auch unter anderen Namen läuft) hat nichts mit dem richtigen Prellball zu tun. Prellball gibt es auch fast nur in Deutschland, eine kleine Szene gibt es noch in Österreich, Schweden und so. Wie bei vielen Sportarten gibt es aber auch Abwandlungen des eigentlichen Sports. Beim Turnerspiel Prellball sieht die Abwandlung üblicherweise so aus: statt vier gegen vier geht auch zwei gegen zwei auf einem statt 8x16m ca. 6x14m kleinen Spielfeld. Wer noch eine Abwandlung sehen will, der geht zur BSG Chemie Leuna: auf 10x10m – einer Ringermatte – fliegen die Bälle mit zwei Spielern pro Team durch die Kante. Diese dritte Version des Prellballs war die erste die ich überhaupt live ansah. Das verwandte aber populärere Faustball hatte ich als einziges dieser Turner-Rückschlagspiele schon mal gesehen. Verglichen mit der Leunaer Mattenprellballvariante erfordert es zwar mehr Bewegung und längere Laufwege, aber ansonsten kann man auch Mattenprellball keineswegs als langweilige Sportart bezeichnen, da es nicht nur den Spielern Spaß machte, sondern auch die Zuschauer zu unterhalten wusste.

Der Freizeitsportverein BSG Chemie Leuna ist übrigens weder Ableger noch Konkurrent des TSV Leuna 1919. Es gibt auch Leute, die in beiden Vereinen Mitglieder sind. Neben Prellball beschäftigen sich die Mitglieder auch mit Drachenbootrennen und Fußball. Der Name ist natürlich eine Reminiszenz an die Namensversion des TSV Leuna während weiten Teilen der DDR-Zeit – und welcher Vereinsname ist auch passender bei einem Club aus einer Industriestadt wie Leuna als „Chemie“?

Die Spiele liefen dann auf drei Matten parallel – unübersichtlicher geht es kaum, aber dafür gab es keinerlei Leerlauf – und wussten dem ungeübten Zuschauer zu gefallen, da nicht nur die typischen Prellball-Aktionen, wie das Befördern des Balles mit der Faust in die gegnerische Hälfe (wobei im Gegensatz zum Faustball der Ball erst einmal in der eigenen Spielfeldhälfte aufgeprellt werden muss), sondern auch viele schöne Kopfbälle. Die sind beim normalen Prellball nicht zu finden, doch die eingesprungenen oder eingedrehten Kopfstöße erschienen bei der Ringervariante besonders wichtig. Durch das kleine Feld waren schnelle Bewegungsabläufe erforderlich, was der Attraktivität auch zuträglich war. Auf Spiele im Einzelnen eingehen kann ich leider nicht, da ich bei dem unübersichtlichen Modus nicht auch noch im Auge behalten konnte, wer nun für welche Mannschaft die besten Kopfbälle oder Aufschläge machte.

Beim Turnier kam es zu folgenden Ergebnissen:
a) U-35 Turnier:
wird nachgetragen

b) Ü-35 Turnier:
wird nachgetragen

c) Ü-50 Turnier:
wird nachgetragen

Wenn ich das Nachtragen vergesse, finden sich auch auf
www.chemie-leuna.de die Ergebnisse!
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Wir blieben trotz der Unterhaltsamkeit nicht bis zum Ende, da wir uns mal Basketball in Ammendorf anschauen wollten und es in dieser Saison keine andere Möglichkeit als an diesem Samstag gab.

Gespielt wird auf dem Gelände des BSV Halle-Ammendorf neben dem Stadion der Waggonbauer. Die Halle ist ein schöner Rundbogenbau, der schon recht verbraucht erscheint und von außen heftig beschmiert ist, aber mit seiner Deckenkonstruktion und den Backsteinwände doch zu gefallen weiß.

Heute gab es ein Mittelfeldduell in der 2. Amateurliga zu sehen, das nach einem wirklich guten ersten Viertel immer hektischer wurde. Die Hektik, die sich mitunter in lautstarkem Meckern gegen die nicht immer souveränen Schiedsrichter entlud, führte zu einer extrem gering Punktequote im zweiten Viertel. Eigentlich waren die beiden Schiris nicht schlecht, aber mitunter waren sie sich nicht einig und der eine offensichtlich noch minderjährig, weswegen bestimmte Spieler beider Teams und der Ammendorfer Trainer meinten, sie wüssten alles besser. Das dritte Viertel hielt wieder erheblich mehr Punkte parat wobei die Gäste noch den Ausgleich vorm Ende des dritten Spielabschnitts schafften. Die Begegnung war schnell und intensiv, es gab ein paar schöne Treffer aber noch mehr Fouls zu sehen. Das letzte Viertel, in dem Ammendorf klar besser agierend auch den Sieg herausspielte, sah noch mal einige Freiwürfe, sodass beide Teams auf 34 kamen. Alle Freiwürfe in diesen 40 Minuten waren also zusammen 68: enorm viel!

Die Zuschauerzahl war verglichen mit dem letzten Basketballspiel auch enorm viel. Eine Liga darunter waren mein Vater und ich beim Spiel von Justabs Halle II die einzigen Zuschauer, heute waren noch 10 andere mit von der Partie, die sich auf den Turnbänken am Spielfeldrand verteilten und teilweise sogar mal mitgingen.
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Statistik:
Ground Nr. 513 (ein neuer Ground; diese Saison: 63 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 1.206 und 1.207 (diese Saison: 94)
Tageskilometer: 30 (30 Fahrrad)
Saisonkilometer: 17.440 (12.070 Auto/ 2.390 Bahn, Bus, Tram/ 2.180 Fahrrad/ 800 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 83
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 233