Montag, 31. August 2009

WE161II: Ein echter Eisenbahnerverein und der übliche Wahnsinn im Leipziger Fußball

SV Lokomotive Engelsdorf A 1:2 VfL 05 Hohenstein-Ernstthal A Sonntag, 30. August 2009 - Anstoßzeit 10.30 A-Jugend Landesliga Sachsen (3. U-19 Liga) Ergebnis: 1:2 nach 91 Min. (45/46) - Halbzeit 0:1 Tore: 0-1 43. Kevin Schmidt, 1-1 76. Anders (?), 1-2 85. Posselt Verwarnungen: Grausam, Röhricht (Lok), Kircher, Neubert (VfL) Platzverweise: keine Spielort: Sportplatz Lokomotive Engelsdorf (Kap. 2.000, davon 150 Sitzplätze) Zuschauer: 50 (7 Gästefans) Spielqualität: 1,5/10 (Sehr Schwach) BSG Chemie Leipzig 3:2 SV Eintracht Großdalzig Sonntag, 30. August 2009 – Anstoßzeit 15.00 2. Stadtklasse Leipzig, Staffel 1 (11. Liga, 6. Amateurliga) Ergebnis: 3:2 nach 92 Min. (45/47) - Halbzeit 0:0 Tore: 1:0 49. Kevin Kieb, 1:1 60. Leslie Klapperstück (Elfmeter), 2:1 63. Maximilian Beyer, 3:1 78. Marko Babick, 3:2 92. Max Böhme Verwarnungen: Költzsch (Chemie), Nr. 10 (Eintracht) Platzverweise: keine Spielort: Willi-Kühn-Sportpark (Kap. 3.500, davon 158 Sitzplätze) Zuschauer: 477 (10 Gästefans) Spielqualität: 3,5/10 (Spiel mäßig, Stimmung gut)

Der östliche Leipziger Vorort Engelsdorf, vor wenigen Jahren noch eine eigene Gemeinde, ist Heimat des SV Lokomotive, die ihrem Namen als Eisenbahnerverein alle Ehre machen: eine Zugachse auf einem Stück Schiene im Eingangsbereich, entsprechende Wandmalereien und dann auch noch eine Bahnverkehrschildersammlung in der Vereinsgaststätte. Bevor wir diese aufsuchten, langweilten wir uns bei einem A-Jugendspiel. Die beiden Mannschaften und der Stadionsprecher gaben vor, ein Spiel der Landesliga darstellen zu wollen, doch verglichen mit dem Spiel am Sonntag davor, dem A-Jugendmatch in Lindenau, das der Bezirksklasse zugeordnet werden musste, war dieses zwei Klassen höher stattfindende Spiel vier Klassen schlechter. Kaum ein Pass kam an, Chancen gab es nicht viele – und die, die es gab, wurde kläglich verstolpert – Technik überhaupt nicht vorhanden und während bei den Gästen aus Hohenstein-Ernstthal wenigstens ansatzweise ein kleines bisschen Spielkultur und -fluss zu sehen war, betätigte sich Engelsdorf nur mit kopflosen Gebolze. Kurz vor der Pause gelang den Gästen ein Glückstreffer, der eine Viertelstunde vor Abpfiff durch einen weiteren Glückstreffer ausgeglichen wurde. Zum Glück erzielte Hohenstein-Ernstthal noch ein weiteres Tor – der sehenswerte Heber über den Torwart war die beste Aktion des Spiels überhaupt – während Engelsdorf der 2:2 Ausgleich in der 90. Minute fragwürdigerweise aberkannt wurde. Völlig verdient! Der Schiri war übrigens der einzige, der im Vergleich zum vorigen A-Jugendspiel besser war. Die Fehlentscheidung traf auch der Linienrichter, der vom Alter her möglicherweise seinen ersten Einsatz hatte. Nach dem verdienten Sieg – die Gäste waren die weniger schlechte zweier schlechter Mannschaften – ging es ans Essen im Vereinslokal. Dort gibt es gute deutsche und italienische Küche zu akzeptablen Preisen. Auf jeden Fall eine sehr gute Vereinskneipe, als besser kenne ich nur das Sportlerheim in Dölzig. Nach einer Stunde ging es weiter: quer durch Leipzigs Innenstad.

Nach beinahe einer weiteren Stunde waren wir dann endlich in der nach unserem Heimatort benannten Straße, wo der verrückteste Fußballclub Leipzigs als Untermieter zugange ist. Die Rede ist von der Ballsportgemeinschaft (BSG) Chemie Leipzig, die erst vorletzte Saison von den bei FC Sachsen (ehemals Betriebssportgemeinschaft (BSG) Chemie Leipzig) vertriebenen Ultras „Diablos“ und anderen Anhängern gegründet wurde. Die letzte Saison lief hervorragend: von 0 auf Platz 1 mit 25 Siegen aus 28 Spielen, sowie 158:18 Toren. Eine der beiden Niederlagen war eine 2:0-Wertung (das Spiel ging 1:1 aus), die andere ein 2:1. Fünf Spiele wurden zweistellig gewonnen, wobei gegen Kursdorf beide Male 11:0 gewonnen wurde. Die Zuschauerschnitt lag bei Heimspielen bei über 300 – die anderen Vereine der 3. Kreisklasse ziehen (außer gegen Chemie, wo der Zuschauerschnitt oft verzehnfacht wurde) 20-50 Zuschauer im Schnitt. Was doch alles möglich ist, in einer selbsternannten Sportstadt mit 560.000 Einwohnern, in der die besten Fußballvereine in der 5. Liga spielen und Konkurrenz von einem von Red Bull zusammengekauften Söldnertrupp aus der Nachbarstadt Markranstädt, die unter politisch wie geographisch falschem und zudem scheinheiligen Namen antritt, bekommen. In einer Großstadt, deren Volleyballverein ebenso bankrott ist wie deren Eishockeyclub. In Leipzig, wo Frauenhandball die größten sportlichen Erfolge feiert. Was die Zuschauer betrifft, so ist auch eine Klasse höher (2. Stadtklasse) alles beim Alten geblieben. Die Ultras sorgen für eine in dieser Spielklasse einmalige Stimmung. Auch diesmal mit einer kleinen Choreo in der zweiten Halbzeit (ob damit ein Schulanfänger gegrüßt werden sollte, kann ich nicht 100%ig sagen – kann auch irgendein komischer Insiderwitz sein), etlichen Doppelhaltern und Hand- und Blockfahnen und natürlich auch Gesängen. Diese waren allerdings nur Standard. Da von maximal 150 Leuten auf einem offenen Fußballplatz mit unüberdachter Sitztribüne getragen, waren diese auch nicht wirklich eindrucksvoll. Aber wie gesagt: es war etwas Besonderes vom Umfeld her und ich kann die Anhänger, Verantwortlichen und Spieler der BSG nur darin bestärken, so weiter zu machen! Teil des Leipziger Wahnsinns waren übrigens auch die Eintrittspreise von 3€ (weit gefächerte Ermäßigung: 1,50€ - immer noch wahnsinnig hoch), da man meistens freien Eintritt zu dieser Spielklasse hat. Die Preise hängen jedoch nicht mit Aufwandsentschädigungen für Spieler zusammen, sondern mit der hohen Platzmiete und dem Ärger mit der Stadt Leipzig, die Sicherheitsaufgebot bei Spielen des Vereins verlangen. Da die Preise auf der Website und im Programmheft angekündigt wurden, ärgerte ich mich auch nicht weiter darüber. Bei jedem anderen Verein dieser Spielklasse hätte ich den Kassierer belappt. Chemie Leipzig kam in der ersten Halbzeit nicht mit dem Spielen gegen den starken Wind zurecht, sodass Großdalzig vor allem vor dem Tor die bessere Mannschaft war. Chemie hatte kaum Chancen, wobei ein Lattentreffer und ein knapp vorbei gesetzter Fallrückzieher die Highlights waren. Beim Stande von 0:0 ging es in die Pause. Man musste von einem langweiligen Spiel reden. In der zweiten Hälfte wurde das Spiel klar besser: BSG Chemie wurde nun von Wind getrieben und nutzte vor allem ihre technische und läuferische Überlegenheit aus. Das 1:0 war also nur eine Frage der Zeit. Kevin Kieb schlug in der 50. zu: schön durch die Abwehr gespielt! Kurz darauf jedoch wurde ein berechtigter Elfmeter von den Gästen sicher gegen den Wind verwandelt. Bis zur 80. wurden jedoch von den Chemikern noch zwei weitere Treffer erzielt, die die Entscheidung zu ihren Gunsten brachten. Der Schlusspunkt der Partie war ein toller Freistoß von Großdalzig, der unter die Latte gezimmert wurde. 3:2 war für Eintracht allerdings schmeichelhaft. Hätte auch locker 6:2 enden können, aber im Strafraum versagte Chemie oft kläglich. Ansonsten: ein Lob an die Gastgeber für wirklich gute 45 Minuten! Die ersten 45 vergessen wir mal lieber... Aber das halbe Spiel reicht ja auch oftmals zum Sieg und diese Leistung der BSG reicht auch für die Stadtliga. Der Wind, der die BSG in Halbzeit eins nervte, nervte uns dann auf der Rückfahrt mit dem Rad: über 30km lang starker Gegenwind – knapp zwei Stunden Fahrtzeit.

Statistik: Ground Nr. 345 (zwei neue Grounds; diese Saison: 14 neue) Sportveranstaltung Nr. 876 (diese Saison: 18) Tageskilometer: 90 (Fahrrad) Saisonkilometer: 7.130 (6.680 Auto, 450 Fahrrad, 0 Bahn, 0 Flugzeug) Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 3 Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 161 Fotos unter: A-Jugendspiel CHEMIE LEIPZIG

Sonntag, 30. August 2009

Kommentar XI: 1 Jahr Groundhopping Merseburg

Zwar bin ich schon seit drei Jahren als Groundhopper in Aktion, doch dieses Blog entstand erst vor einem Jahr. Ich brauchte halt mal eine richtige Seite zur Darstellung meiner Touren und wollte mal wieder nichts bezahlen: also war ein Blog die ideale Lösung, verbunden natürlich mit dem schon seit vier Jahren betriebenen Fotohosting. Selbstverständlich in kostenfreien Accounts. Bald muss der dritte davon her.

In diesem Post will sich Groundhopping Merseburg etwas selbst feiern, denn in den vergangenen 365 Tagen erfuhr dieses Blog mehr Beachtung, als zuvor erwartet. Nicht nur deutsche Leser, teils auch welche aus den Nachbarnationen und sogar aus Ungarn und Großbritannien lasen sich die Berichte durch. Einige fühlten sich provoziert - freut mich! - viele lobten meine Arbeit immer wieder - freut mich noch viel mehr!!! - und auch wenn viele Besucher nur einmal auf der Seite erschienen, die Stammleserschaft von mindestens 25 Leuten ist schon eine ordentliche Anzahl, die Besucherzahl von 9.610 hervorragend. So nah an die 10.000er-Marke zu kommen, wurde von mir nicht erwartet. Das obige Diagramm zeigt den Teils seltsamen Verlauf der Besucherzahlen auf. In den letzten drei Monaten lag der Besucherschnitt bei 300 Leuten pro Woche: die 1.271 vor drei Wochen waren ein einsamer Rekord, der Negativrekord liegt bei 27 pro Woche (die neunte Woche der Existenz des Blogs). An dieser Stelle möchte ich mich noch zu mehrfach erwähnten Kritikpunkten und Anmerkungen äußern:

1. "Zu detaillierte Schreibweise" - Das ist halt echter Schreibstil. Wenn ich viel erlebt habe, schreibe ich auch viel. Texte kann man auch überfliegen und trotzdem das darin Geschriebene mitschneiden!
2. "Zu derbe und unsachliche Schweibweise" - Geh Tischtennis gucken! Hier wird vor allem vom Fußball berichtet, wo Emotionen zum Glück noch nicht verboten sind. Ansonsten siehe rechts unter "Willkommen"!
3. "Wieso gibt es hier keine Kontaktmöglichkeit zum Autor" Ich habe die Kontaktmöglichkeit per E-Mail doch mittlerweile wieder freigegeben. Nach Spam-Missbrauch bleibt die Kommentarfunktion im Blog allerdings mir alleine vorbehalten!
4. "Die englischen Blog-Einträge les ich mir nie durch" - Dann halt nicht. Diese Einträge dienen zum persönlichen Üben neben den oft in meinem Studium zu lesenden englischen Texten. Ein bisschen sprachliche Abwechslung kann hier ja auch nicht schaden.
5. "Welcher Groundhopper guckt denn Radball oder Hallenhockey?" Wer sich nur auf eine Sportart oder nur den Profisport beschränkt, der ist beschränkt!
6. "Mit dem Fahrrad 100km auf irgendein Kaff zum Amateurkick? Hast du nix zu tun?" Wahrscheinlich habe ich mehr zu tun als du (Kein kollektives "du" - Du weiß, wer gemeint ist). Ich habe keine Zeit für Vereinssport und ein eigenes Auto lohnt derzeit nicht. Motorisiert zum Spiel im eigenen Landkreis ist ohnehin was für Weicheier!
7. "Wie kann man selbst zu Kreisklasse- und Altherrenfußballspielen einen Bericht verfassen?" Spiele auf Amateur- und Hobbyebene sind der wahre Sport. Alles darüber ist mehr oder weniger die Ware Sport. Dies gilt insbesondere für den Fußball. Groundhopping Merseburg spricht sich in aller Deutlichkeit gegen die perversen Auswüchse im finanziellen Bereich in etlichen Profi-Sportarten aus!

Ein Jahr Groundhopping Merseburg ist nun also rum. Auf weitere 10.000 Besucher in den kommenden 365 Tagen, die sich vom hier im Blog Geschriebenen hoffentlich gut unterhalten fühlen und zudem auch zu eigenen Touren angeregt sehen!

Samstag, 29. August 2009

WE161I: Die Zweite kann doch noch gewinnen - oder: wie in Wengelsdorf vor 10 Jahren

SV Germania Schafstädt 1:3 TSV Leuna 1919 II
Samstag, 29. August 2009 - Anstoßzeit 15.00
Kreisoberliga Saalekreis (9. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 1:3 nach 93 Min. (47/46) - Halbzeit 1:1
Tore: 1-0 13. Nr. 5, 1-1 20. Schmidt, 1-2 52. Schmidt, 1-3 83. Grunenberg
Verwarnungen: Nr. 9 (Germania), Melzer, Patzer (?), Schmidt (TSV)
Platzverweise: keine
Spielort: Germania Stadion (Kap. 2.000, davon 50 Sitzplätze)
Zuschauer: 100 (12 Gästefans)
Spielqualität: 7,0/10 (Gut!)

Die Ausgangssituation vor diesem Spiel war für beide Teams nicht gut. Leuna hatte noch keinen Punkt geholt, Schafstädt erst einen. In der Vorwoche hatte Leuna unglücklich und vor allem durch miserable Chancenverwertung 0:1 gegen SV Braunsbedra II verloren (ich berichtete), Schafstädt eine spektakuläre 6:1 Niederlage in Sennewitz einstecken müssen. Diese kam allerdings nur zustande, da Sennewitz nach u. a. einem Freistoß direkt an der Strafraumgrenze und einem Elfmeter mit 3:1 in Führung gegangen war, in der zweiten Hälfte dann 10 Minuten vorm Ende einen Elfmeter zugesprochen bekam, in dessen Folge auch der Schafstädter Torwart vom Feld flog, und diesen zum 4:1 verwandelte und schließlich noch kurz vor Schluss doppelt traf. Auch diese Niederlage schien (zumindest in der Höhe) recht unglücklich passiert zu sein. Unglücklich für den Schafstädter Kassenwart war dann der Umstand, dass mein Vater mitgehört hatte, dass es für Rentner, zu denen mein Vater noch nicht gehört, Ermäßigung gab und er fragte: „Ermäßigung gibt’s für Rentner, oder? Und für Studenten?“ Der Kassenwart: „Also ein Rentner. Aber Studenten ist nichts weiter. Also 2€. 3,50€.“ Da haben wir mal lieber nichts gesagt, zumal 2€ vor wenigen Jahren kein Verein dieser Spielklasse pro Person verlangt hätte und der Nachlass auch noch lächerlich niedrig war. Man kann statt hoher Eintrittspreise zu verlangen, auch mal im Vereinsheim die Speisekarte, die nur Bier verzeichnet, erweitern: da gibt’s mehr Einnahmen.

Beide Teams wollten von Beginn an Tore erzielen, gefährliche Torszenen gab es anfangs aber kaum. Die erste große Aktion von Schafstädt führte auch gleich zum 1:0 – es war ein schöner Knaller unter die Latte in der 13. Minute. Leuna machte von da an mehr Druck, wenn auch Schafstädt sich keineswegs zurückfallen ließen. Ein dummes Foul eines Schafstädters führte zu einem Freistoß, der keine 10 Meter von Toraus- wie Seitenlinie entfernt, rechts vom Torwart aus gesehen, auszuführen war. Wie immer trat René Schmidt an und zeigte, dass die Leistung in der Vorwoche nicht seinem sonstigen Spielniveau entsprach. Standards waren schließlich immer seine Stärke und landeten selten so kläglich in der Mauer oder neben dem Tor wie gegen Braunsbedra. Hier schaffte er es sogar den Torwart mit einem tollen Schuss zu übertrumpfen: er hob den Ball geschickt in den langen Winkel, sodass der Torhüter ihn nur noch mit den Fingerspitzen berühren konnte. Das reichte nicht, um den Ball vor der Linie zu stoppen: 1-1!

In der zweiten Halbzeit blieb das Spiel auf dem gleichen respektablen Niveau, wobei Leuna zulegte und Schafstädt abbaute. Letzteres tat allerdings auch das Schiedsrichtergespann. Nicht alle Leunaer Beschwerden mögen richtig gewesen sein, doch einige Entscheidungen des Unparteiischen waren kleinlich, lächerlich oder ungerechtfertigt zugunsten der Heimmannschaft ausgelegt. Schon alleine der Punkt, dass der Schiri stets auf den Germania-3er hereinfiel, der bei jeder geringfügigen Berührung schreiend zu Boden ging. Das waren zwar nie Schwalben, aber der machte mehrmals wegen normalen Zweikämpfen einen Riesen-Aufstand. Zum Glück gab es keine gravierenden Fehlentscheidungen, wobei selbst diese von Leuna wohl ausgeglichen worden wären.
Genial war dann die Aktion von René Schmidt, der erst eine Ecke von links (Torwartblickwinkel) gefährlich nah ans Schafstädter Tor brachte, sodass ein Germane den Ball ins Toraus köpfte, und dann von der rechten Seite den Ball aufs kurze Eck zirkelte, sodass der Torwart der Germania den Ball ins eigene Netz klatschte. Ein grober Torwartfehler zwar, aber ein Torwartfehler muss erst einmal von einem anderen Spieler provoziert werden. Dieser wurde auf wirklich spektakuläre Art provoziert. Das 1:2 also erneut durch einen traumhaften Standard. Zum Glück hatte ich vorher die Eingebung, dass dies eine direkt verwandelte Ecke werden könnte, sodass ich auf die Videofunktion umschaltete (Video siehe unter dem nächsten Bild).
Eine weitere tolle Aktion war dann die Spielentscheidung: Leunas Grunenberg setzte sich geschickt durch und überlupfte überlegt den Torwart. Der Ball sprang ins Tor, was für großen Jubel ob diesem weiteren Geniestreich, der den Gästen hier geglückt war, sorgte.

Am Ende glückten auch die ersten drei Punkte der Saison. Doch nicht nur das war erfreulich, sondern auch die Art und Weise des Punktgewinns. Seit Monaten und somit etwa 10 von mir gesehenen Spielen war dies die beste Leistung, die ich von der II.-Mannschaft erlebt habe: vor allem in der zweiten Halbzeit waren sie Schafstädt in allen Belangen überlegen. Drei wirklich tolle Tore und immer wieder starker Einsatz von Leuna führten zu diesem verdienten Sieg. Da kann ich nur sagen: Glückwunsch und weiter so!

Parallel verlor leider die I.-Mannschaft mit 4:3 in Zorbau, aber die vielen Tore sagen mir, dass es eine Leistungssteigerung gegenüber dem Spiel gegen Zeitz gegeben haben muss. Nächste Woche bei der Eisenbahner SG Halle muss endlich ein Sieg her, den ich der Ersten auch zutraue. Also: Auf geht’s Leuna!

Statistik:
Ground Nr. 343 (ein neuer Ground; diese Saison: 12 neue)
Sportveranstaltung Nr. 874 (diese Saison: 16)
Tageskilometer: 50 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 7.040 (6.680 Auto, 360 Fahrrad, 0 Bahn, 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 1
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 161

Fotos unter:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/BITTE%20HIER%20WEITER%20-%20FOTOS%20AB%2022-03-2009/090829%20GERMANIA%20SCHAFSTAEDT%201-3%20TSV%20LEUNA%20II/

Video unter:
http://www.youtube.com/watch?v=zuXlk7x1SGk

Münster

Dienstliche Verpflichtungen brachten meinen Vater an diesem Freitag nach Münster. Kollege Baumann, der auch schon mit uns auf nicht-dienstlicher Groundhopping-Tour war, und meine Mutter kamen ebenfalls mit. Nachdem ich mit letzterer zweieinhalb Stunden durch Münsters Innenstadt gelaufen war, mussten wir feststellen, dass sich entweder seit der Aussage Theodor Heuss' - "Wenn ich in einer schönen Stadt war, habe ich immer gesagt, sie sei die zweitschönste in Deutschland, ob es nun Bamberg oder Bremen war. Damit provozierte ich die Frage, welche denn die schönste sei. Und dann habe ich gesagt: Münster." - einiges geändert haben muss oder dieser erste Bundespräsident einfach mal keine Ahnung hatte. Jedenfalls ist das zu seiner Zeit natürlich schon völlig heruntergekommene Quedlinburg um ein Vielfaches schöner als Münster, aber auch Bamberg ist, zumindest heute, mindestens eine Liga höher - städtebaulich wie architektonisch - als Münster. Da mag es zwar einige Sehenswürdigkeiten geben, doch der Naumburger, Magdeburger, Aachener und Kölner Dom sind jeweils ein bis drei Klassen höher als der in Münster, den man nicht mal höher als den Merseburger einschätzen muss, die Wehranlagen der Stadt sind nicht der Rede wert und die alte und originalgetreu rekonstruierte Bebauung sind in der Minderheit - selbst in der Altstadt! - im Vergleich zur modernen, teils geschmacklosen Architektur. Auch die Kirchen sind zwar sehenswert, aber nicht herausragend. Herausragend ist nur der Straßenverkehr: zehntausende Radfahrer und Fußgänger müssen mit nicht viel weniger Autos klar kommen. Die Straßen, die oft in Großbaustellen enden, kommen nur mit den Radfahrer klar. Nach Aachen kann man Münster aber als die zweitschönste Stadt Nordrhein-Westfalens bezeichnen, aber damit nicht einmal als die zweitschönste Stadt Deutschlands. Unter die Top-10 dürfte Münster es wohl kaum schaffen; aller höchstens gerade noch unter die Top-10 der schönste Großstädte (ab 100.000 Einwohner). Alles in Allem also eine weitgehend überschätzte Stadt, die nur innerhalb ihres Bundeslandes - kein Wunder allerdings bei diesem von hässlichen Städten übersäten NRW - eine herausragende Stellung einnehmen kann. Zum Abschluss der Fahrt ging es ins Nahe gelegene Steinfurt, wo wir bei alten Bekannten meiner Eltern zum Kaffeetrinken eingeladen waren.

Mehr Bilder von den sehenswerten Motiven gibt es hier: Fotos aus Münster in Westfalen!

Montag, 24. August 2009

WE160III: Lindenau fickt Blau-Weiß – und: Keine Tore beim Stadtderby

SV Lindenau 1848 A 9:1 VfK Blau-Weiß Leipzig A Sonntag, 23. August 2009 - Anstoßzeit 10.30 A-Jugend Bezirksklasse (5. Liga der U-19) Ergebnis: 9:1 nach 89 Min. (45/44) - Halbzeit 4:1 Tore: 0-1 14. [8], 1-1 20. [9], 2-1 23. [11], 3-1 38. [9], 4-1 43. [9], 5-1 46. [9], 6-1 54. [11], 7-1 76. [14], 8-1 77. [10], 9-1 85. [13]. Verwarnungen: Nr. 5 Lindenau, Nr. 8 Blau-Weiß Platzverweise: keine Stadion: Sportplatz Charlottenhof (Kap. 1.138, davon 138 Sitzplätze) Zuschauer: 20 (7 Gästefans) Spielqualität: 7,0/10 (Gut) FC Sachsen Leipzig 0:0 1. FC Lokomotive Leipzig Sonntag, 23. August 2009 - Anstoßzeit 14.00 Oberliga Nordost-Süd (5. Liga, 2. Halbprofiliga) Ergebnis: 0:0 nach 90 Min. (45/45) - Halbzeit 0:0 Tore: keine Verwarnungen: Schmidt, Scholze (FCL), Brodkorb, Saalbach, Kunert (FCL) Platzverweise: keine Stadion: Zentralstadion (Kap. 45.000 Sitzplätze, an diesem Tag 25.000) Zuschauer: 14.986 (ca. 8.500 Gästefans) Spielqualität: 5,0/10 (O.K.) Was derlei derbe Worte in der Überschrift verloren haben? Nun, ich fand es auch recht dreist, wie sich die Spieler des SV Lindenau 1848 auf die A-Jugend Bezirksklassepartie gegen Blau-Weiß Leipzig einschworen: beim Bilden des Kreises wurde „[...] ficken die ganze Welt! Hol ihn raus, steck ihn rein: alles für den Verein! [...]“ gebrüllt. Wenigstens lustig und provozierend! Aber irgendwie wieder typisch für die pubertierenden Minderjährigen in den Jugendspielklassen, die immer übers Ficken labern, aber selbst noch gar nicht zum Schuss gekommen sind. Zum Schuss kamen sie allerdings wenigstens im fußballerischen Sinne auf dem Platz, wobei das erste Tor für die Gäste fiel. Völlig unverdient von den Spielanteilen und Chancen her, köpfte Blau-Weiß die Führung. Kurz darauf jedoch der erste erfolgreiche Torschuss des 9ers von Lindenau, dem klar besten Spieler auf dem Platz. Der 11er war auch gut, jedoch erzielte er nur aus Abseitsposition (3m) die Führung. Gleich darauf wurde dem 9er ein Treffer zu Unrecht aberkannt, doch er legte vor der Pause noch zum Hattrick nach: 3-1 und 4-1. Nach der Pause wurde auch der schwache Schiedsrichter, der anscheinend Sehprobleme hatte – er schien wirklich nicht den Radius, mit dem man normalerweise eine Spielfeldhälfte einsieht, abdecken zu können, was die vielen Fehlentscheidungen beim Abseits erklären würde – besser. Blau-Weiß blieb jedoch chancenlos, denn gleich nach Wiederbeginn wurde trocken das 5:1 nachgelegt. Nach dem 6:1 gab es einen Durchhänger, ohne den Lindenau zweistellig gewonnen hätte. So legten sie in der Schlussviertelstunde noch vier Mal nach, wobei einmal der Schiri erneut fälschlich Abseits erkannte. 9:1 also der Endstand in einem flotten A-Jugendspiel. Es ging gleich weiter zum nahe liegenden Zentralstadion, wo das Ortsderby von Leipzig – angeblich das gefährlichste des Osten Deutschlands – anstand. Bei der Brisanz hatte ich von vorneherein meine Zweifel, was aber nicht an der „virtuellen Friedenstaube“ die beide Vereine flattern ließen, lag. Erwähnt werden sollte ein Kommentar von Guido Schäfer in der Leipziger Volkszeitung vom 19.08.2009: „Die Messer in diversen Redaktionen sind gewetzt, am Sonntag wird Fußball-Deutschland nach Leipzig blicken. Wie wäre es zur Abwechslung mit einem Fußballfest und schönen Bildern aus der Heldenstadt? Auch wenn die dann nicht bundesweit transportiert werden...“ Genau da liegt nämlich der Punkt: ohne Randale keine Berichterstattung über den schwachen Ostfußball. Die klammen Vereine mit ihren lahmen Spielern können meist nicht unterhalten. In erster Linie unterhalten die durchgeknallten Fans. Strenge Sicherheitskontrollen, aber keine Ärgernisse. Teure Verpflegung, aber gute Qualität. So ließ es sich bis zum Anpfiff im Zentralstadion, was zähneknirschend von Sachsen Leipzig als Austragungsort akzeptiert wurde (für sie und die Fans ein teures Unterfangen, 9-13€ für die Karten und trotzdem wird der FC Sachsen nur mit geringem Gewinn hinausgehen), aushalten. Wir waren diesmal im Block des FC Sachsen, wo die Fans schon deutlich angenehmer sind – wenn auch die Rechtsradikalen mit ihren Arier-T-Shirts und ähnlichem Mist präsentier sind, seit die Vereinsführung und die Metastasen die linken Ultras „Diablos“ - diese gründeten dann die BSG Chemie Leipzig - rausgeekelt haben –, als beim Rivalen FC Lok. Stimmung kommt da allerdings kaum auf: beim Einspielen schien jeder nur einen Sprechchor, nämlich „Lok und Halle – Hurensöhne“ zu kennen. Auch bei Lok war die Stimmung wirklich nicht überwältigen. Beim Einmarsch der Mannschaften, der fast völlig schmucklos, dieses Derbys absolut unwürdig, von statten ging – diese Schwachköpfe haben aber offensichtlich auch jegliche Choreografien untersagt: asozial! – wurde die Stimmung nicht bedeutend besser. Außer, dass mehr Zuschauer da waren, als bei einem normalen Spiel der Oberliga, war nichts Herausragendes am Umfeld. Die Spieler ließen sich aber zum Glück nicht vom offiziellen Fairplay-Geseier einlullen und legten kräftig los. Es blieb zwar meistens doch sauber, doch wurde mit aller grenzwertiger Härte zum Ball gegangen. Leider versagten vor dem Tor jedem die Nerven oder die Torhüter hielten so hervorragend, dass man keinem einen Vorwurf machen konnte. Es ging 0:0 in die Pause und nach der Pause sollte Lok etwas mehr zum Zuge kommen, wo bisher doch nur FC Sachsen am Drücker war. Highlight war eine tolle Abwehr des Chemie-Torwarts, der mit letzter Kraft und großem Einsatz die 0:1 Führung für Lok verhinderte. Ein anderes Highlight war dann die von Chemie-Fans angezettelte Auseinandersetzung, die zu einer nicht nachvollziehbar langen Pause von 10 Minuten führte: Ein paar Böller flogen auf den Platz und nach pöbelnden Lok-Fans. Ein paar Chemiker kletterten auf den Zaun, wobei einer beim Gedränge verletzt wurde, was der Stadionsprecher als Pyrotechnikunfall gesehen haben wollte. Der Kerl hatte ohnehin die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen: Bittet der doch glatt die Spieler in die Kabinen, nur weil die drei Unparteiischen, die im Übrigen bis zur 89. Minute einen guten Job machten, dies taten. Kein einziger Spieler auch nur eines der beiden Teams kam dieser Forderung nach. Alle 22 sahen noch die Fan-Aktion des Tages im Stadion, als ein besonders bekloppter Lokist an der Löwen-Security-Kette vorbei, über die 5m breite Absperrstoffbahn, quer durch die Pufferzone rennt und kurz vorm FCS-Block von einem Polizisten mit Pfefferspray gestoppt wird: Rausschmiss aus dem Stadion. Verpasst hatte der Komiker allerdings nicht viel. Noch ein paar kleine Chancen und der Schiedsrichter pfeift – sein schlechtester Pfiff, da von Feigheit geleitet: es hätte mindestens drei Minuten nachgespielt werden müssen – pünktlich ab. Am Ende war es also ein gutes und unterhaltsames 0:0, aber eben ein 0:0. Nur wer etwas von einem schwachen Spiel faselte, wie manch einer der Opas, zeigte mal wieder, dass er keine Ahnung vom Sport, zumindest aber nicht vom Fußball, hat. Nach dem Spiel taten die Fans den randalegeilen Journalisten – also 95% der Anwesenden Pressemitarbeiter – keinen Gefallen, Stoff für wilde Storys von wilden Leipziger Horden zu liefern. Zu so einem Schwachsinnsartikel http://sport.t-online.de/c/19/76/13/26/19761326.html (Zitat: „Leipziger Derby nach heftigen Randalen unterbrochen“ – schon allein der falsche Plural wieder!) muss ich wohl nichts sagen. Ich sollte höchstens den MDR loben, für eine, gerade für ihre Verhältnisse, sehr differenzierte Darlegung. Das Einzige was man noch als Randale hätte ausschlachten können, war als einige Dutzend Lok-Fans auf die Festwiese vorm Seelenbinder-Turm liefen, um Reiterspiele mit den Pferden der Polizei zu spielen: soll heißen, das klassische Räuber und Gandarm-Spiel fand statt, da die Reiterstaffel zwischen die Fans sprang, diese zerstreute, nur damit diese wieder kreuz und quer rennen und sich jagen konnten. Zu Schlägereien ist es somit nicht gekommen, zerstört wurde auch nichts. Nach einigen Minuten war aber auch mit dem Ponyreiten Schluss und wir fuhren wieder mit den Rädern nach Merseburg zurück. Ein kurzer Zwischenstopp im Leipziger Vorort Wehlitz musste aber noch sein. Jetzt haben wir doch endlich mal ins Gut Wehlitz geguckt: Schmuckstück ist dort der Eingangsturm, und noch Zutrinken im Dorfladen gekauft, der selbst Sonntagabend noch offen hat. Man sollte sich übrigens nicht von der versoffenen Stammkundschaft, für die eine große Auswahl Alkoholika über dem Verkaufstisch aufgebaut ist, abschrecken lassen. Die machen nichts. Die Bedienung ist auch freundlich und vor allem sollte man deren Öffnungszeiten honorieren! Statistik: Ground Nr. 342 (ein neuer Ground; diese Saison: 11 neue) Sportveranstaltung Nr. 873 (diese Saison: 15) Tageskilometer: 80 (Fahrrad) Saisonkilometer: 6.100 (5.790 Auto, 310 Fahrrad, 0 Bahn, 0 Flugzeug) Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 0 Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 160 Fotos unter: A-Jugendspiel Chemie gegen Lok

Samstag, 22. August 2009

WE160II: Doppelt zu Null verloren

TSV Leuna 1919 II 0:1 SV Braunsbedra II
Samstag, 22. August 2009 - Anstoßzeit 12.30
Kreisoberliga Saalekreis (9. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 0:1 nach 90 Min. (45/45) - Halbzeit 0:0
Tor: 0-1 70. Nr. 11 SVB
Verwarnungen: keine
Platzverweise: keine
Stadion: Stadion des Friedens (Kap. 5.000)
Zuschauer: 50 (5 Gästefans)
Spielqualität: 5,0/10 (Durchschnitt)

TSV Leuna 1919 0:2 1. FC Zeitz
Samstag, 22. August 2009 - Anstoßzeit 15.00
Landesklasse Staffel 6 (8. Liga, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 0:2 nach 94 Min. (48/46) - Halbzeit 0:1
Tore: 0-1 43. Schröter (Wdh. Elfmeter), 0:2 66. Starke
Verwarnungen: Andreas Hase, Nicki Lorber (beide TSV)
Platzverweise: keine
Stadion: Stadion des Friedens (Kap. 5.000)
Zuschauer: 100 (5 Gästefans)
Spielqualität: 4,0/10 (Unterm Durchschnitt)

Vor dem Spieltag in Leuna erreichte mich durch vereinsinterne Quellen eine Hiobsbotschaft, die ich hier nicht weiter darlegen will, weil ich mich sonst nur wieder über einen Verein aus meiner Stadt Merseburg ärgern müsste, bzw. über den Verband und seine Schwachsinnsregeln. Haben die noch nicht gemerkt, dass Strafen nicht das Nachwuchsproblem lösen? Demnächst könnten die massenhaft Vereine in die Kreisoberliga relegieren, wenn die das mit den mindestens zwei Jugendmannschaften nicht zurücknehmen!
Allerdings ist im kommenden Jahrzehnt ohnehin mit einem erneuten Aufschwung im Jugend- und Nachwuchsbereich zu rechnen. Dann werden hoffentlich auch wieder manche Vereine wie ESV Merseburg oder Saline Bad Dürrenberg Jugendmannschaften (letztere haben ja mittlerweile nicht mal mehr eine aktive Männermannschaft) melden können. In Krosigk und Goseck wurden nach kurzer bzw. langer Pause, die mit Freizeit- und Altherrenkicks überbrückt wurde, ja wieder der Spielbetrieb im Männerbereich aufgenommen. Aber so schlecht, dass man an ein Schicksal wie in Goseck oder Krosigk denken müsste, steht es in Leuna auf gar keinen Fall! Noch gibt es ja eine Jugend- und zwei Männerfußballmannschaften. Die zweite der beiden Männermannschaften hatte am Mittag die zweite Vertretung des SV Braunsbedra zu Gast.

Die II. des TSV trat bedeutend besser auf, als wir das von den schrecklichen Vorbereitungsspielen her erwarten mussten. Aber ein großes Problem haben sie nicht abstellen können: der Abschluss vorm Tor! Kampfgeist war da; die Zweikämpfe hätte fast jeder Schiri strenger gepfiffen, aber das Gespann ließ herrlich laufen und war kaum wahrnehmbar. Torchancen erspielten sie sich auch regelmäßig; nur die Umsetzung ebendieser war leider katastrophal. Auch René leider ein Schatten seiner selbst: nach der Rückgabe in die Arme des SVB-Torwarts wenige Minuten vor dem Ende – eine Szene, die der Ausgleich hätte sein müssen! – wurden Vorschläge laut, er solle endlich Alte Herren spielen, doch diese Altherrenmannschaft spielt wenigstens gut und erfolgreich!

Auch wenn der SV Braunsbedra, dessen Fußballmannschaften ohnehin schwach und hoffnungslos überschätzt sind – ich habe nie ein gutes Spiel von denen gesehen und mittlerweile habe ich die knapp 20x geguckt – katastrophal schlecht spielte und eine Niederlage absolut verdient hätte: Braunsbedra gewann. Durch einen Glückstreffer in der 70. Minuten. Aber wenn man seine Chancen nicht nutzt... Genau solche Situation machen ja u. a. den Reiz am Fußball aus: so wird Fußball zum Glücksspiel; gewinnt jetzt die Mannschaft, die 20 Chancen hatte oder die, die nur 2 Chancen herausspielte? Fällt überhaupt ein Tor? Schon ein großer Unterscheid beispielsweise zum Handball: Tore ohne Ende, wer weniger aufs Tor wirft, verliert in 95% der Fälle auch, oder Volleyball: Ball hin und her schlagen und wer besser trifft oder wessen Gegner den Ball nicht übers Netz kriegt, gewinnt halt.

Ein unverdienter Sieg für die Gäste also, wobei diese ärgerliche Niederlage, die ausschließlich durch die katastrophale Chancenverwertung kam, wieder etwas Hoffnung für die II. gibt: sie sind wenigstens spielerisch nicht die schlechteste Mannschaft. Das Spiel war ausschließlich durch den TSV eine ansehenswerte Begegnung!

Das Spiel der I. Mannschaft war diesmal nicht so ansehenswert, obgleich Leuna in Halbzeit eins besser war, als Zeitz. Mehr Chancen, bessere Zweikämpfe, mehr Ballbesitz. Das Tor machte allerdings Zeitz, wobei es sehr glücklich zustande kam. Einige Minuten zuvor foulte Hase, an diesem Tag leider ein Totalausfall, einen Zeitzer im eigenen Strafraum, jedoch ungestraft. Für weniger Foul gab es gleich doppelt Elfmeter. Beim ersten Mal bewegte sich Goloiuch zu früh von der Linie. Ich traute dem Linienrichter zwar nicht gleich, aber das Video gab hinterher Aufschluss. Wie auch immer: Golloiuch hielt den ersten Elfmeter, den Zweiten jedoch nicht. Bis zur Pause nervte dann der andere Linienrichter und zwar mit seinem Gewinke. Irgendwie wähnte der ständig einen Angreifer als letzten Mann vorm gegnerischen Tor. Er hatte wohl einen Krampf im rechten Arm mit dem er die Fahne hielt. Eine unterirdische Leistung vom blondierten Jungchen!

Die zweite Hälfte war dann von weiteren unterirdischen Leistungen gekennzeichnet. Der TSV Leuna war ungewohnt schlecht, erspielte sich kaum noch Chancen und wenn, dann wurden sie kläglichst vergeben. Nicht nur, was Carsten Arndt an Chancen vergeigte, war grauenhaft: auch Pires mal wieder nur Rückgaben an den Torwart. Langsam verliere ich die Geduld mit dem...
Rest lass ich mal stecken, sonst ist er nur beleidigt :-)

Nachdem das 0:2 gefallen war – ein Abwehrfehler nach einem Freistoß –, wurde einer der an dem Tag Besseren eingewechselt: Mumme hielt hinten wenigstens dicht. Einer der anderen Besseren war natürlich Kevin Degner, der allerdings keinen Ball ins Tor brachte trotz mehrfacher Gelegenheit. Zum Glück der 13 an dem Tag spielenden Leunaer war Trainer Schikore in der Dominikanischen Republik...

Gegen die mäßig spielenden Zeitzer wäre mehr drin gewesen. In fünf Spielen sollten allerdings mal alle Mann an Deck sein und dann wollen wir mal sehen, ob Leuna nicht wieder zu alter Stärke zurückfindet. Noch ist kein Grund zur Panik, wenn sie auch schon bei einigen Fans und Offiziellen an klang. Die ein oder anderen praktizierten auch schon Frusttrinken mit Sekt auf der Tribüne. Jedenfalls: Wenn da noch ein einstelliger Tabellenplatz drin sein soll – und sei es nur der 9. – dann muss sich die Mannschaft steigern. Derzeit steht man sogar auf einem Abstiegsplatz (3. Spieltag). Nicht nur ich bin besseres von euch gewohnt und kann mehr Disziplin und Leistung verlangen!

Statistik:
Ground Nr. 341 (kein neuer Ground; diese Saison: 10 neue)
Sportveranstaltung Nr. 871 (diese Saison: 13)
Tageskilometer: 10 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 6.020 (5.790 Auto, 230 Fahrrad, 0 Bahn, 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 6
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 160

Fotos unter:
Spiel der 2. Mannschaft

Spiel der 1. Mannschaft

WE160I: The start in the Bezirksliga Leipzig

SSV Stötteritz 0:1 1. FC Lok Leipzig II
Friday, 21st August 2009 - kick-off time 18.30
Bezirksliga Leipzig (7th level, 2nd amateur level*)
Result: 0:1 after 92 min. (45/47) - Halftime 0:0
Goal: 0-1 55th Ronny Mende
Bookings: Erdmenger, Diener, Langheld (SSV), Mende, Froese (Lok)
Sent-offs: none
Stadium: Südost-Stadion (cap. 4,260; 260 seated)
Attendance: 240 (60 away fans)
Match quality: 3.5/10 (Below Average)

* N.B.: From this season on, I will use the following classification: 1. Bundesliga, 2. Bundesliga, 3. Bundesliga = professional divisions; Regionalliga and Oberliga (the two leagues are divided into several groups according to the geographical situation) = semi-professional divisions; and all the leagues beneath are amateur divisions. This classification is unofficial, but the German Football Mafia… excuse me: I meant German Football Federation, calls all the three leagues bearing the name “Bundesliga” officially “professional football leagues”. Those leagues from 6th level downward are called “amateur leagues” by the regional football associations of which there are 21 (some of the 16 German federal states are organised in more than one regional association) in Germany. But there are some obscurities concerning the status of the 4th and 5th level. And as if this wasn’t enough, there are still obscurities about some of the amateur divisions, because even some players of 6th or 7th level clubs are that well remunerated, that they have to pay tax on it. So even that division of which the match I will describe in the following was announced opening match, may contain of semi-professional players.

The skills that the players showed weren’t semi-pro though. After 10 minutes rain delay, an average amateur match went underway. Both teams were even and until the whistle for halftime, neither Stötteritz nor Lok were able to score. Nonetheless, SSV und 1. FC had some effort on the goal.

After the break, Lok became the better and dominant team. After only 10 minutes were played, Lok’s Ronny Mende scored the golden goal of that day. The final 10 minutes were the best of the entire match, with a lot of wasted chances, saves by the two goalkeepers and some emotions. Even in these 10 minutes, Lok had more scoring chances and actions taken than Stötteritz. That’s why we can say, that this victory by Lok Leipzig II – actually their under-23 team – was deserved.

Concerning the surroundings, I must say, that there were some funny fans. About six persons supported Stötteritz almost the whole game; one young adult – probably a wannabe-Ultra – another young adult, obviously mentally handicapped, and four small childen (perhaps of SSV’s under-10 team). The two older ones were the more active ones with a megaphone and a mobile which they used for playing football related music. The young kids screamed shrilly “SSV – Stötteritz” and tried to provoke players of Lok with remarks like: “Brush your tooth you Lok supporter!”
Statistics:
Ground No. 341 (one new ground; this season: 10 new grounds)
Sporting event No. 869 (this season: 11)
Kilometres that day: 80 (bike)
Km this season: 6,010 (5,790 car, 220 bike, 0 public transport, 0 aeroplane)
Number of football matches since the last goalless draw: 4
Number of weeks since the last week without any sporting event (Aug 1st-6th 2006): 160

For more photos see:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/BITTE%20HIER%20WEITER%20-%20FOTOS%20AB%2022-03-2009/090821%20SSV%20Stoetteritz%200-1%20Lok%20Leipzig%20II/

Mittwoch, 19. August 2009

WE159III: Burgen in Luxemburg Teil II, und: wären wir doch nur zu dem anderen Spiel gegangen...

F.C. Monnerech 0:2 FC Swift Hesper
Sonntag, 16. August 2009 - Anstoßzeit 16.00
„BGL-Ligue“ - Nationaldivisioun (1. Liga Luxemburg, Amateur-/ Halbprofiliga)
Ergebnis: 0:2 nach 94 Min. (45/49) - Halbzeit 0:1
Tore: 0-1 12. Sampaio Miranda, 0-2 52. Sampaio Miranda
Verwarnungen: 2-3 gelbe Karten
Platzverweise: Nr. 69 Monnerech (grobes Foulspiel?)
Stadion: Stade Communal (Kap. 3.304, davon 254 überdachte Sitzplätze)
Zuschauer: offiziell 208 (ca. 50 Gästefans)
Spielqualität: 4,5/10 (Unteres Mittelmaß)
Sightseeing: 8,0/10 (Sehr Schön)

Thionville war auch am Sonntag wieder Anfangs- und Endpunkt einer Burgen- und Fußballtour. Diesmal fand alles im Großherzogtum Luxemburg statt.
Die erste Station war vor allem von der Landschaft her die schönste. Das Mullerthal wird als die Kleine Luxemburger Schweiz bezeichnet und ist die landschaftlich wohl schönste Ecke des Landes. Enge Felsschluchten und Wald ohne Ende dominieren die Kleng Lëtzebuerger Schwäiz. Die einzige, direkt im Mëllerdall liegende Burganlage war unser erstes Ziel. Wir fuhren, da auf der Autokarte falsch eingetragen, zuerst nach Konsdref wo uns ein älterer Luxemburger in prima Deutsch den Weg zur Burg erklärte. Zwischen seinem letzten Besuch auf der Burg und heute war allerdings schon eine Weile vergangen, was man an der Ausschilderung, die mittlerweile besser als beschrieben war, bemerkt. Den Parkplatz an den beiden großen Hotels im Ort Mullerthal findet man auch gut, von da muss man dem Wanderweg 2 folgen. 3,5km über teils extrem enge Pfade, die einen an ungesicherten Rändern der teils 10m tiefen Schlucht entlang führen, wunderbare schattige Waldwege, sind es bis zur Burg. Das Hinweisschild kurz vor der Burg ist etwas missverständlich. Man muss einfach an der Gabelung geradeaus bleiben, nicht ins Tal gehen. Dann steht man plötzlich vorm Eisentor der winzigen Burg, von der nur wenige Mauer- und Treppenreste erhalten sind. Aber allein die landschaftliche Lage ist so genial, dass man diesen Felsen erklettern sollte. Es ist im Übrigen Luxemburgs einzige Felsenburg. Auf Hin- und Rückweg begegnete uns übrigens kein einziger Mensch, obwohl wir insgesamt 85 Minuten unterwegs waren.

Unser nächster Besichtigungspunkt war Fiels, wo es viel lebhafter zuging. Für 2€ kann man die große, spektakulär über dem im Tal liegenden Ort thronende Burg besichtigen. Viel teurer als der Eintritt ist übrigens der Imbiss. Viel zu teuer! Aber die Burganlage an sich ist recht sehenswert, trotz einiger moderner Anbauten und viel moderner Kunst, die überall auf der Anlage drapiert wurde.

In Bourglënster ist die komplett erhaltene Burg nur nach vorheriger Absprache zu besichtigen. Ein Blick in den Innenhof ist immer möglich. Ein geschlossener Baukörper im selben Stile wie die Burg in Klierf.


Nächste Station: Tënten. Dort gibt es eine Jugendherberge in einer Burg mit einem enorm klobigen Turm. Durch das Hostel ist eine Innenbesichtigung nicht möglich, aber außen und auf der Terrasse reichte uns auch, sodass wir uns gleich nach Simmer weiter machten, wo die Burganlage ebenso unzugänglich ist. Dort hat allerdings jemand Anstalten gemacht, sich ein Domizil zu errichten, was jedoch gescheitert ist. Der Blick vom Tal auf die Burg ist jedoch hervorragend.

Auf dem Weg nach Käerch bemerkten wir ein Schild „villa romaine“. Zuerst besichtigten wir aber das Schloss Käerch. Natürlich auch wieder nur von Außen, da diese Ruine im Stadtzentrum einsturzgefährdet ist.

Dann ging es zu besagter römischer Villa, wobei diese sich nach 500m Laufweg als gallo-römischer Gutshof herausstellte. Auch gut. Grundmauern, Säulenreste, Rekonstruktionen und archäologische Arbeiten gab es ja schön zu sehen, wobei letztgenannte natürlich am Sonntag ruhten.

Nun ging es zum Fußball, wobei ein gewisser jemand im Vorfeld echt nicht planen konnte: druckt der doch den Anfahrtsweg zu Jeunesse Esch aus, obwohl Fola Esch besucht werden sollte. Jeunesse spielte auswärts. Wenigstens hatten wir als Ersatz das Spiel des F.C. Monnerech (Mondercange) geplant.
Dort fanden wir den Platz am Ende des Ortes auch recht problemlos, sodass wir 10 Minuten vor Anpfiff im Stadion saßen.

Die Nationaldivisioun zieht ja schon wenige Zuschauer im Allgemeinen, aber der F.C.M. besonders wenige. Diese machten auch gar keine Stimmung, einzig Anhänger von Swift riefen immer wieder etwas dazwischen.

Das Spiel fing ganz ordentlich an und Swift erzielte die glückliche Führung durch einen groben Abwehrfehler des unfähigen 16ers. Mitte der ersten Halbzeit, die immer mehr zum Mittelmaßkick verkam, gab es einen berechtigten Elfmeter für Swift, der fragwürdigerweise wiederholt wurde. Der erste Versuch saß, der zweite nicht. 0:1 zur Pause somit.
Nach einer recht kurzen Weile erzielte Swift das 0:2; die Entscheidung. Danach gab es noch ein paar Chancen und schöne harte Zweikämpfe wobei der Schiri nach und nach immer schlechter wurde. Der Platzverweis gegen Monnerech war dann der Tiefpunkt seiner unterirdischen Leistung.
Ärgerlich war, dass wir dann hörten, wie Fola Esch, wo wir eigentlich hin wollten, gespielt hatte: RTL bestätigte noch einmal die Stadionsprecherdurchsage; 5:4 für Fola gegen Etzella Ettelbréck.

Wir fuhren trotz Spielende noch einmal in Esch vorbei, allerdings auch nur, um noch um reichlich und teuer – aber nicht zu teuer – zu Essen.

Statistik:
Ground Nr. 340 (ein neuer Ground; diese Saison: 9 neue)
Sportveranstaltung Nr. 868 (diese Saison: 10)
Tageskilometer: 250 (Auto)
Saisonkilometer: 5.080 (4.940 Auto, 140 Fahrrad, 0 Flugzeug, 0 öffentliche Verkehrsmittel)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 3
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 159

Fotos unter:
Sightseeing in Luxemburg 1: http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/BITTE%20HIER%20WEITER%20-%20FOTOS%20AB%2022-03-2009/090816a%20MULLERTHAL%20IN%20LUXEMBURG/

Sightseeing in Luxemburg 2: http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/BITTE%20HIER%20WEITER%20-%20FOTOS%20AB%2022-03-2009/090816b%20Luxemburg%20II%20-%20Fiels_%20RoemischerGutshof%20ua/

AS Monnerech 0:2 Swift Hesper:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/BITTE%20HIER%20WEITER%20-%20FOTOS%20AB%2022-03-2009/090816c%20FC%20Monnerech%200-2%20Swift%20Hesper/

Video vom wiederholten Elfmeter: http://www.youtube.com/watch?v=_RbfTmDdnS4

WE159II: Burgen in Luxemburg, Teil I und Nancy siegt souverän über Monaco

AS Nancy-Lorraine 4:0 AS Monaco
Samstag, 14. August 2009 - Anstoßzeit 19.00
Ligue 1 (1. französische Profiliga)
Ergebnis: 4:0 nach 94 Min. (47/47) - Halbzeit 2:0
Tore: 1-0 31. Dia, 2-0 42. Luiz (Elfmeter), 3-0 50. Alo’o Efoulou, 4-0 80. Alo’o Efoulou
Verwarnungen: Loties (ASNL), Nkoulou Ndoubena, Nene (beide ASM)
Platzverweise: keine
Stadion: Stade Marcel Picot (Kap. 20.090 überdachte Sitzplätze)
Zuschauer: 17.099 (300 Gästefans)
Spielqualität: 8,0/10 (Sehr Gut)
Sightseeing: 7,5/10 (Gut bis Sehr Gut)

An einem sonnigen Samstag stand dann mal wieder das Grand-Duché mit seinen Burgen auf dem Plan. Schon nach einer Stunde Aufenthalt konnten wir festhalten: Liechtenstein ist wirklich langweilig, unattraktiv und lächerlich gegenüber dem oft ebenso negativ (zu unrecht negativ!) angesehen Luxemburg. Luxemburg ist verglichen mit anderen Klein- und Kleinststaaten enorm interessant. Schon allein die Burg in Esch-Sauer kann ihresgleichen eine Weile suchen: verteilt auf einem Bergsporn mit drei Spitzen in einem spektakulären Tal, viel Wald, ein fast stehender Fluss in dem sich malerisch Landschaft und Gebäude spiegeln. Auf dem hintersten Teil des Bergsporns findet sich eine Marienfigur und mehrere Parkbänke, auf dem mittleren ein Bergfried, den es zu erklimmen lohnt und auf dem dritten, dem größten Sporn, steht der größte Teil der Burg mit einem weiteren Bergfried, Wohnräumen, Kellern, der Kapelle.
Unterhalb der Burg liegt der malerische Ort, der allerdings sonst nichts nennenswertes besitzt, von dem aus steile Treppen – eine auf den größten, eine weitere auf die beiden anderen – der Bergsporne führen.

Der nächste Punkt war dann Wolz, das uns noch vom Fußball in guter Erinnerung waren. Allerdings auswärts. Wir guckten nur schnell am Schloss, ein attraktiver Bau, der teils modernisiert wurde, damit ein Altenheim dort drin untergebracht werden konnte, vorbei.
Auch in Branebuerg war die Burg nicht im Inneren zugänglich, da dort an der mittelalterlichen Ruine seit Jahren Sicherungsarbeiten stattfinden. Eine große Anlage, spektakuläre Spornlage, die allerdings auch ziemlich zerfallen ist. Wäre das Tor so offen gestanden wie in Useldeng, wären wir trotzdem rein.
Durch schöne, grüne Wald-, Berg- und Hügellandschaft ging es weiter. Extrem enge Kurven auf den kleinen Landstraßen! In Bettenduerf steht ein eindrucksvolles Barockschloss. Leider Privatbesitz.

Der letzte Punkt war dann wieder innen zu besichtigen, wobei er trotz seiner Bedeutung schlecht ausgeschildert ist. In Beefort findet man dann aber irgendwann doch die Burgruine mit dem angrenzenden Schloss. Letzteres ist allerdings wiederum in Privatbesitz, während ersteres gegen 3€ bzw. 2€ Eintritt zu bestaunen ist. Über mehrere Ebenen gelangt man in verwinkelte Räume mit vielen Ecktürmen, ein paar architektonischen Details und ganz wenig Ausstellungsmaterial. Letzteres umfasst vor allem Folterwerkzeug wie eine Streckbank oder Eiserne Maske. Das Gestein der Fassade mit ihren leeren Fensterhöhlen ist fast durchgängig gelblich.

Wieder in Frankreich zurück stand zum Abschluss des Tages – zumindest für die beiden üblichen der diesmal drei Reisenden – ein Fußballspiel der ersten französischen Liga an. Von Thionville war es nur etwa eine Stunde bis Nancy, die über die Autobahn recht schnell gingen. Jeder Fahrtkilometer – ob Autobahn oder Stadtverkehr – lässt mich übrigens am Verstand der Deutschen zweifeln, die behaupten, dass die Franzosen chaotische fahren würden. Die ständig rasenden aber nie blinkenden Luxemburger (vor Luxemburg-Stadt bin ich bei Tempolimit 130 mit 150 auf der rechten Spur unterwegs gewesen und trotzdem waren 75% der Luxemburger noch schneller unterwegs) sind viel wilder. Die Deutschen wiederum aggressiver, rücksichtsloser und schneller unterwegs. Keine Ahnung, wo der Blödsinn herstammt, dass Autofahren in Frankreich abenteuerlich sei. Autobahnfahren ist langweilig und der Stadtverkehr wie in Deutschland. Wenigstens gibt es ab und an mal interessante französische Radiosender zu entdecken, wie Radio Soleil (Radyo Shams, also Radio Sonne) das nordafrikanisch konzipiert ist: maghrebinische Folklore, ägyptischer Rock, libanesischer Pop und Klassik aus allen Teilen der arabischen Welt. Zu entsprechenden Zeiten dann sogar die Übertragung des Gebetsrufs.
Das einzige Klischee über Frankreich, was ich ein ums andere Mal bestätig sah, war die berüchtigte Fremdsprachenunkenntnis. Außer Französisch scheint es keinen Sprachunterricht an französischen Schulen zu geben. Also da ist man selbst hier in Deutschland viel gewandter in Englisch oder anderen Sprachen, als in unserem monoglottalen Nachbarland. Gerade die Franzosen, die in der Nähe von Luxemburg wohnen oder gar noch im Großherzogtum arbeiten gehen, sollten sich was schämen: sie sind die einzigen monoglottalen Personen in Luxemburg, wobei man in diesem kleinen Land auch ungewöhnlich multilingual ist.

Die uns schon bekannte Stadt Nancy – der Platz um die Kathedrale herum und Place Stanislas sind sehr zu empfehlen! – war Austragungsort der Ligue 1 Partie zwischen ASNL auf AS Monaco. Letztere repräsentieren zwar einen Club, aber indirekt auch wieder einen ganzen Staat, der allerdings nur eine inoffizielle Nationalmannschaft hat (etwa wie auch Kurdistan, Grönland, Tibet, Orkney oder Sealand) und keine eigene Liga, sodass die Teams – wie in Liechtenstein z.B. auch, wo die Teams in schweizerischen Ligen spielen – in französischen Ligen mitspielen.
Nach einem lockeren Einlass (wie immer anständigere, lockerere und höflichere Ordner als in Deutschland), einer schmucklosen Aufstellung der Teams und einer Würdigung für ein verstorbenes Vereinsmitglied, stieg die Stimmung in unserem Block. Wir hatten uns auch Karten für den Hintertorbereich der Heimfans besorgt. Da supportete zwar auch nur der Mittelbereich, doch dafür sehr anhörlich. Ansehnlich nicht unbedingt. Aber immerhin wurden schmissige und starke Melodien (Horto Magiko, Dale Cavese) auf Französisch umgedichtet vorgetragen. Die Stimmung war wie bei einem normalen Bundesligaverein zu Hause üblich (Hansa Rostock, Werder Bremen): Es machen einfach zu wenige mit, sodass es nicht wirklich beeindruckend ist, jedoch die, die sich den Arsch aufreißen, lassen sich originelle Dinge einfallen. So auch ein Banner im Stile eines Warnhinweises auf einer Zigarettenpackung: „Le business nuit gravement au football“ (Das Geschäft schadet dem Fußball enorm).
Sehr ansehnlich und unterhaltsam war das Spiel zwar immer, doch es dauerte erst eine Weile bis wirklich einmal Torchancen heraus gespielt wurden. Dafür war vor allem von Nancy ausgehend enormer Druck aufs Tor und starke Technik zu bewundern.
Nach einer halben Stunde das stark heraus gespielte 1:0, ein berechtigter Elfmeter einige Minuten später sorgte für die Entscheidung oder jedoch zumindest den Halbzeitstand.
Auch in der zweiten Hälfte sollten die Monegassen keinen Treffer erzielen, während die Lothringer wieder doppelt trafen. Wieder einmal schlugen die Schwarzafrikaner zu, ohne die das Spiel viel unattraktiver gewesen wäre. Viel Applaus gab es dann für den Sieger. Der Verlierer wurde kommentarlos gehen gelassen.
Wir schlichen vom Parkplatz gen Autobahn – viel Verkehr nach dem Spiel in der Stadt! – und aßen noch einmal beim Kebab- und Schnitzelmann in Thionville. Diesmal eine riesige Grillplatte mit Merguez, Kebab, Rind- und Hähnchenfleisch. Dazu Salat, Pommes und zu Trinken den berühmten, mit fünf Sechsteln Mineralwasser zu verdünnenden, Fruchtsirup.

Statistik:
Ground Nr. 339 (ein neuer Ground; diese Saison: 8 neue)
Sportveranstaltung Nr. 867 (diese Saison: 9)
Tageskilometer: 470 (Auto)
Saisonkilometer: 4.830 (4.690 Auto, 140 Fahrrad, 0 Flugzeug, 0 öffentliche Verkehrsmittel)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 2
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 159

Fotos unter:
Sightseeing Luxemburg:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/BITTE%20HIER%20WEITER%20-%20FOTOS%20AB%2022-03-2009/090815a%20LUXEMBURG%20I%20-%20Esch%20Sauer_Beefort_Wolz%20ua/


Video vom Support der ASNL-Fans: Stimmung: http://www.youtube.com/watch?v=OTUKWGUPDI0

WE159I: Vorspiel zu zwei neuen Grounds in Frankreich und Luxemburg

Da am Montag wieder ein Termin in Aachen anstand, nutzten wir drei das Wochenende davor für eine Tour in Lothringen und Luxemburg, ein kleiner Umweg in Richtung Aachen also.
Die knapp sechsstündige Autofahrt brachte uns erst einmal nach Yutz bei Thionville, wo wir im Formule 1 abstiegen. Das war mit Zimmern ab 35€ die Nacht noch die billigste Absteige.
In Yutz gibt es eine heruntergekommene Bastion aus dem 18. Jhdt. die als illegale Toilette genutzt wird, was sicherlich mit dem Zigeunerzeltplatz direkt an den alten Mauern zutun hat. Gerade die Ecke um die Bastion in Yutz ist ein Sammelplatz für Gestalten am Rande der französischen Gesellschaft.
Doch auch Thionville ist erschreckend heruntergekommen. So weit im Westen Europas wähnt man sich wieder im Osten. Seit meiner Serbien- und Rumänienreise, habe ich keinen Ort mehr gesehen, der so abgewrackt wie Yutz aussah. So durchsetzt wie Thionville ist vielleicht noch Legnica, aber es ist schon erstaunlich, wie viele Plattenbauten und Dreckecken es selbst in Frankreich gibt. Und da gibt es tatsächlich viele Leute, die sich über den Zustand nordafrikanischer Städte brüsten...
Das einzige, was eine französische Stadt wie Thionville von einer vergleichbaren Stadt in einer Ex-Kolonie - wie Kairouane oder Mahdia in Tunesien – unterscheidet, ist das unverhältnismäßige Preisniveau. Für 34€ zu dritt einfach essen ist selbst für deutsche Verhältnisse teuer.
Um noch zu den wenigen Sehenswürdigkeiten Thionvilles zu kommen: es gibt die Reste einer Festung zu begutachten, die mit einem Rundturm, in dem mehrere Kanonenkugeln stecken, aufwarten kann, dann ein architektonisch nettes aber ansonsten übel abgewracktes Rathaus, wenig Bausubstanz von vor 1960, die auch in schlechtem Zustand befindlich ist, und schließlich noch eine von einfacher Bebauung, die mit vielen dreckigen Hinterhöfen auffährt, gesäumte Fußgängerzone, in der sich auch zwei einfachen Kirchen befinden.
Thionville und Yutz sind also ein guter Ausgangspunkt für Fahrten in Richtung Metz, Nancy, Sedan und Luxemburg, aber an sich zwei erstaunlich vergammelte Städte. Städte mit einem Stadtbild, das man eher in Makedonien oder wenigstens im polnischen Schlesien erwarten muss.
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/BITTE%20HIER%20WEITER%20-%20FOTOS%20AB%2022-03-2009/090814%20Thionville%20und%20Yutz/

Dienstag, 11. August 2009

WE158IV: Nun ist auch das letzte deutsche Nachbarland abgehakt. Das Prestigeduell der Schweiz.

FC Basel 1:1 FC Zürich
Sonntag, 9. August 2009 - Anstoßzeit 16.00
„Axpo“ Super League (1. schweizerische Profifußballliga)
Ergebnis: 1:1 nach 92 Min. (45/47) - Halbzeit 0:0
Tore: 0:1 87. Vonlanthen, 1:1 89. Huggel
Verwarnungen: Cagdas, Ferati, Margairaz, Vonlanthen (alle FCZ)
Platzverweise: 92. Frei (FCB; Foulspiel (92.) und unsportliches Verhalten (92.)), 53. Rochat (FCZ; Foulspiel (50.) und Foulspiel (53.))
Stadion: St. Jakob Park (Kap. 30.000 Sitzplätze)
Zuschauer: 27.011 (ca. 2.000 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Spiel erst zum Ende hin gut, Stimmung stets gut), Sightseeing: 7,0/10 (Schön)

Am Sonntag, dem dritten Tag unserer Reise, sollte auch die letzte Nachbarnation in Sachen Fußball abgehakt werden können. Bevor es zum Prestigeduell der Schweiz, dem Klassiker FC Basel gegen FC Zürich, kam, guckten wir allerdings nach dem Frühstück im ETAP Mulhouse natürlich noch ein paar Sehenswürdigkeiten an.

Zuerst wäre da die Burg Rötteln, oberhalb der völlig gesichtslosen und abstoßend hässlichen Mittelstadt Lörrach gelegen, zu nennen. Bis auf die Kernburg und eine unattraktive, kindgerechte Ausstellung im eingepassten Kassengebäude kann man die Burg kostenlos besichtigen. Aber die Kernburg ist am Interessantesten und kostet auch nur 1,50€ Eintritt. Dort kann man dann auch beide Türme besteigen, die Kapelle, den Palas und den Innenhof sowie einen Wehrumgang und Keller sehen. Sicher nicht die schönste Burgruine Deutschlands, aber eine der größten und bis auf zwei sinnlose Infrastrukturgebäude wirkt diese Burg auch sehr originalgetreu.

Dann ging es rüber in die Schweiz, dort speziell nach Basel, wo die Innenstadt auf dem Programm stand. Alles war dort ziemlich voll, aber nicht überfüllt. Das Highlight hatten wir gleich am Anfang; das Basler Münster. Man kann bis auf den Turm alles kostenlos besichtigen und nach etwas über 2,50€ Entgelt, darf man auch auf den einen Turm. Der Aufstieg ist extrem eng, ebenso die Turmumgänge. Zwei Besucher kommen kaum aneinander vorbei. Dafür ist die Sicht - vor allem vom Umgang knapp unterhalb der Turmspitze - atemberaubend.
Weiter ging es durch die teils mit Fachwerkhäusern bestückten Altstadtgassen, am Rathaus und dem letzten erhaltenen Stadttor vorbei zum Parkhaus zurück, nur um zu einem anderen Parkhaus zu fahren. Letzteres ist direkt am St. Jakob Park gelegen und an Spieltagen für die Fans freigehalten. Fans kamen an diesem Tage reichlich, wenn auch nicht alle Plätze des Stadions belegt waren, was allerdings auch Sicherheitsgründen geschuldet war.
Nach dem Zugucken bei den Anfeindungen gegen die Zürcher Gäste, die vom direkt neben dem Stadion liegenden Bahnhof leuchtraketen- und böllerwerfend die Treppen herab liefen, und einem kurzen Einkauf im Fanshop neben dem Stadion - ein weiterer Schal wurde meiner Sammlung hinzugefügt, mit 10,50€ extrem billig für Schweizer Verhältnisse; ich habe extra einen reduzierten genommen, da für die meisten Schals wahnsinnige 19€ verlangt werden (durchschnittlicher Bundesligapreis: 13,50€) und ein Programm fürs Match gekauft - ging es durch den Einlass. Die Einlasskontrollen sind nach Meinung eines deutschlandweit bekannten Fan,,experten“ („Experte“, der: Synonyme: Wichtigtuer, Dummschwätzer, Viel Erzähler wenn der Tag lang ist) viel zu lasch. Gut so! Die Kontrolleure sind auch auffällig freundlich. Viel angenehmer als in Deutschland. Auch Rucksäcke und Kameras sind akzeptiert, selbst der Basler mit der dicken Spiegelreflex wurde kommentarlos nach normalem Abtasten rein gelassen.
Angenehmer als in Deutschland ist auch das Catering, leider allerdings auch teurer. Aber von Kalbsbratwurst über Pommes bis hin zu Dürüm Döner und Merguez (Bratwurst nordafrikanischer Art) gab es da echt vieles!

Im recht spektakulären St. Jakob Park nahmen wir dann weit oben am Rande der mittlerweile weithin bekannten Muttenzerkurve Platz. Keine guten Plätze, aber für 23€ gab es keine besseren. Völlig überteuert natürlich! Aber die Schweiz ist nun mal leider noch teurer als Deutschland, da sie eben noch wohlhabender (Pro-Kopf-Einkommen etc.) ist. Da verwundert einen dann, dass es beim Fußball und Eishockey in der Schweiz so häufig Stress gibt. Ist da mittlerweile wilder als in Deutschland!
Beim Aufwärmen der Mannschaften gab es den üblichen Ablauf: Zürich kommt rein, Muttenzerkurve schreit: „Tod und Hass dem FCZ!“ - Basel kommt rein, alles applaudiert und ruft „FCB! FCB!“ Zudem gab es erste Spruchbänder.
Kurz vorm Einmarsch zum Anstoß wurde hinterm Basler Tor eine gute Choreo „`S’isch zyt zum Grätsche, in ihri Bai“ mit entsprechendem Motiv, einem grätschenden Fußballer, der dem Gegner den Ball weggrätscht, gezeigt. Dann wurde die Choreo sogar noch gewendet: auf den weißen Blättern erschien der Schriftzug „los“ und ein weiteres Spruchband: „Nit nur umdätsche, jaaget s hai“ (Fotos hier http://www.joggeli-gallery.ch/gallery2/main.php/v/saison200910/nla/2009-08-09_fcb-fcz/ , da ich zu schräg oben saß).
Als die Mannschaften Aufstellung nahmen, wurde in beiden Fansektoren auch ganz gut gezündelt. Gerade die Basler mit ihrer Feuerwerksbatterie waren nicht schlecht. Nicht schlecht war auch der akustische Support. Der Gästesektor war etwas zu weit weg und auch von unserem Platz nur zu 1/5 einsehbar - scheiß verspiegelte VIP-Loge! - aber auch ab und zu zuhören, und die Muttenzerkurve war topp. Sehr italienische Melodien, viel Bewegung. Nur leider beschränkt auf den Unterrang, wobei man sagen muss, dass im Oberrang auch immer wieder mitgemacht wurde. Allerdings machten nur die Leute mit, die 23€ gezahlt haben. Die teureren Plätze kriegen nur selten die Klappe auf. Allerdings machte der Anhang des FC Basel generell einen stimmungstechnisch besseren Eindruck als alle bisher erlebten Bundesligafangemeinden (inklusive Eintracht Frankfurt und Schalke 04, die ja oft lobend hervorgehoben werden). Nur an Südosteuropa kommt man nicht ran. Und z.B. in Polen oder Tunesien wird zumeist geschlossener supportet.

Zum Spiel. Die Spieler waren reichlich nervös und unbeholfen. Typische Beklemmung schwächerer Profiteams, wenn man unter Leistungsdruck steht. Bis zur 20. Minute gab es keine einzige Torchance, ehe ein Ball von Zürich mal knapp am Pfosten vorbei ging. Bis zur Pause waren letztere auch die bessere Mannschaft.
Nach der Pause wurde mehr Dampf gemacht: erst in Form von Rauchbomben im Gästesektor, dann in Form von einem Platzverweis gegen den Zürcher Rochat, schließlich in Form von Torchancen. Jetzt kam auch Basel etwas mehr. Ein Lattentreffer konnte verzeichnet werden, zudem weitaus mehr Corner. Ein weiteres Mal rettete der Gäste Goalkeeper, ehe Zürich sich zurückmeldete. Da das alles nicht so spektakulär war, rechneten alle mit einem 0:0 Unentschieden, doch Nationalspieler Vonlanthen sorgte mit einem sauberen Goal in der 87. Minute für die 0:1 Führung für die Gäste. Der Jubel der Zürcher versiegte allerdings nur zwei Minuten später, als Streller prima auf Huggel - auch beides Spieler der Nati - vorlegte (per Hacke!) und Benjamin Huggel schön den Ball im Netz versenkte. 1:1 und Wahnsinnsjubel! Jetzt wurde auch wieder schön Feuerwerk abgebrannt, wobei ein auf dem Boden vor der Kurve entsorgtes Spruchband ebenso wie eine Mülltonne Feuer fingen. Eine Minute nach dem Ausgleichstreffer dann beinahe die 2:1 Führung für Basel, doch der Schuss ging knapp übers Tor.
Dann war Schluss und Baseltorwart Costanzo und der schwache Verteidiger Ferati gerieten aneinander, weil Ersterer Letzteren für das 0:1 verantwortlich machte. Letzterer war allerdings nicht der Einzige, der Scheiße gekickt hat an dem Nachmittag.
Nach dem Abpfiff wurde dem FCB Applaus gespendet und der Ärger an Zürcher Spielern und dem kleinlichen Schiri Busacca ausgelassen, wobei außer Beleidigungen nichts passierte. Für ein Derby dieser beiden Teams also ein ruhiger Abschluss, wenn man da an natürlich auch unter brisanteren Voraussetzungen, wie Entscheidung der Meisterschaft am letzten Spieltag, gestandenen Spielen wie 2006 (Bericht u.a. beim Braunschweiger Kollegen http://www.btsv1895.de/hopblog/?p=247) denkt.
Wir fuhren also locker nach Tanken in der Schweiz (1.11€/ Liter Benzin; eines der wenigen Dinge, die in der Schweiz billiger sind, als bei uns) nach Hause zurück. In Merseburg kamen wir nach über 700km Autobahn um 1.30 Uhr an.
Statistik:
Ground Nr. 338 (ein neuer Ground; diese Saison: 7 neue)
Sportveranstaltung Nr. 866 (diese Saison: 8)
Tageskilometer: 790 (Auto)
Saisonkilometer: 3.680 (3.540 Auto, 140 Fahrrad, 0 Flugzeug, 0 öffentliche Verkehrsmittel)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 1
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 158

Fotos unter:
Burgruine
Stadt Basel Basel 1:1 Zürich
Video aus Basel

WE158III: Außer enormen Bergen nicht viel Lohnendes im Fürstentum - und: ein Zwischenstopp in einer häufig mit Merseburg verwechselten Stadt

FC Schaan 0:0 FC Triesenberg
Samstag, 8. August 2009 - Anstoßzeit 14.00
Testspiel 2. Liga gegen 3. Liga (5. geg. 6. Liga, 2. geg. 3. Amateurliga Schweiz)
Ergebnis: 0:0 nach 90 Min. (45/45) - Halbzeit 0:0
Tore: keine
Verwarnungen: keine
Platzverweise: keine
Stadion: Rheinwiese (Kap. 3.000)
Zuschauer: 40 (5 Gästefans)
Spielqualität: 1,0/10 (sehr schlecht)
Sightseeing: 6,0/10 (O.K.)

Um kurz vor 7 hieß es mal wieder aufstehen und um 7.30 waren wir auch schon beim Frühstück im Nachbargebäude. Nachdem wir die 70€ bezahlt hatten und von der Wirtin sehr freundlich verabschiedet wurden, ging es den knappen Kilometer ins Fürstentum Liechtenstein rüber.
In Ruggell gibt es etwas schöne Landschaft und eine wenig spektakuläre Kirche, aber im nächsten Ort, Schellenberg, dafür gleich zwei Burgen. Von der ersten, der Alten Schellenburg ist allerdings nur wenig erhalten, doch der Aufstieg ist schnell geschafft, sodass man die Grund- und Wehrmauern sowie den rekonstruierten Backofen begutachten kann. Lohnender ist die Obere Schellenburg, die sich einen Parkplatz mit dem örtlichen Sportverein - neben dem Fußballplatz lief gerade ein Inlinehockeyturnier, als wir dort ankamen - teilt. Dort ist mehr erhalten, sie ist flächenmäßig größer und der Turmrest ist markant, jedoch kann man auch da nur auf einer Ebene herum laufen.
Durch alle möglichen Dörfer und dann auch die Haupt,,stadt“ hindurch, kamen wir im Südwestzipfel an. Balzers kann mit einer sehr gut erhaltenen Burg, die spektakulär auf einem Bergkegel thront aufwarten. Derzeit sind Bauarbeiten dort, sodass man nur von außen gucken kann. Aber das hat sich auch schon gelohnt, ebenso wie die anstrengende Fahrt die Serpentinen rauf und runter nach Triesenberg - geniales Fußballstadion dort! - und Malbrun.
Gelohnt hat sich auch ein kurzer Rundgang durchs Stadtzentrum von Vaduz, besagter Hauptstadt also. Sie hat 5.100 Einwohner, ist nach Schaan (5.700 Ew.) die zweitgrößte Stadt des Fürstentums. Dieses hat insgesamt 36.000 Einwohner und ist mit einer Landesfläche von 160 qkm sechstkleinste Nation der Welt und viertkleinste Europas, sowie zweitkleinste Europas und drittkleinste der Welt, die eine FIFA-zugelassene Fußballnationalmannschaft hat. Im Übrigen ist Liechtenstein das wohlhabendste Land der Welt. Der einzige Grund, warum Liechtenstein kein Kanton oder gar nur Bezirk der Schweiz ist. In Vaduz kann man am Wochenende kostenlos parken, um sich dann die bizarren und zumeist gesichtslosen modernen Beton- und Glasbauten bzw. die herrlich gelegene und 100% erhaltene Burg des Fürsten anschauen. Letztere ist natürlich nicht innen zu besichtigen.
Im Nachbarort Schaan - größte Ortschaft Liechtensteins, wie gesagt - stand dann der erste - und sicherlich auch hier wie in Österreich: der letzte - Spielbesuch an. Im Ländle spielt man zwar einen Pokal aus, jedoch keine Liga, sodass alle Mannschaften des Fürstentums in schweizer Ligen spielen. Da noch nicht alle schweizer Spielklassen begonnen haben, trafen hier vor 40 gelangweilten und langweiligen Zuschauern die beiden Mannschaften - FC Schaan und FC Triesenberg - im Rahmen der Saisonvorbereitung aufeinander. Ein Klassenunterschied war nur teilweise zu bemerken. Chancen hatte fast nur Schaan, doch die wurden so was von lächerlich vergeben, dass wir bald ein 0:0 befürchteten. Nach 52 Spielen ohne 0:0 war es dann nach diesem Dreckskick wieder soweit. Zwei völlig unfähige Mannschaften! Man konnte ihnen nicht vorwerfen, bewusst langweilig oder torlos gespielt zu haben: die strengten sich beide (vor allem Schaan) wirklich an, aber schlechter geht Fußball kaum. Wie da blind Flanken in den Strafraum gesemmelt wurden, nur damit der Gegner den Ball ebenso blind ins Mittelfeld bolzte. Wie an Bällen vorbeigerutscht wurde. Wie Fehlpässe gespielt wurden und die Bälle ins Aus prallten. Unglaublich, so viele Vollpfosten auf einem Fußballfeld!
Die Zahl der Vollpfosten auf der Straße war dann auch unglaublich. Wieso nur alle immer um diesen scheiß Bodensee herum gurken müssen... Die Gegend ist zersiedelt, eintönig, übervölkert und langweilig. Die meisten Städte sind architektonisch ein derartiger Scheißdreck, dass man sich schämen muss, in so ein Kaff zuziehen. Meersburg ist einer der wenigen Orten, wo es sich lohnt, eine Weile zuzubringen. Sonst sieht’s städtebaulich da aus wie im Ruhrgebiet oder Wolfen. Meersburg hat jedoch nicht nur starke namentliche Ähnlichkeiten zu meiner Heimatstadt, sondern kann auch von den Sehenswürdigkeiten her mithalten. Der Merseburger Dom und das Schloss sind zwar um ein Vielfaches spektakulärer als alles Erbaute in Meersburg, doch im Ort am Bodensee gibt es viel mehr alte Privathäuser - Fachwerk ins Besondere - und die Burg und das Weinschloss können sich auch sehen lassen. Die Seepromenade ist im Übrigen auch ganz nett, zumindest schöner als das Saaleufer...
Je weiter wir uns dann vom Bodensee entfernten, umso angenehmer wurde der Verkehr, umso schneller das Vorankommen. In der badischen Prärie mussten wir dann noch etwas zu essen auftreiben, was gar nicht so einfach war. In einer Esso kurz vor der deutsch-französischen Grenze gab es mal etwas Ordentliches. Weit vor 23 Uhr kamen wir im ganz nah bei Deutschland gelegenen Mulhouse an und fanden sofort das ETAP. 45€ die Nacht für zwei Leute in einem Zimmer sind O.K.
Statistik:
Ground Nr. 337 (ein neuer Ground; diese Saison: 6 neue)
Sportveranstaltung Nr. 865 (diese Saison: 7)
Tageskilometer: 430 (Auto)
Saisonkilometer: 2.890 (2.750 Auto, 140 Fahrrad, 0 Flugzeug, 0 öffentliche Verkehrsmittel)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 0
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 158

Fotos unter:
Sehenswürdigkeiten Liechtenstein
Spiel in Liechtenstein
Meersburg am Bodensee

WE158II: Im Vorarlberg; Zwei Burgen in Feldkirch und ein Spiel der zweiten Operetten- und Kommerzliga

FC „Mohrenbräu“ Dornbirn 1913 2:1 „Fernwärme“ First Vienna FC Freitag, 7. August 2009 - Anstoßzeit 18.00 „ADEG“ Erste Liga (2. Liga Österreich, 1. Halbprofiliga) Ergebnis: 2:1 nach 93 Min. (45/48) - Halbzeit 1:1 Tore: 0:1 4. Osman Bozkurt (Elfmeter), 1:1 45. Thomas Stadtler, 2:1 69. Andreas Maier Verwarnungen: Rifat Şen, Johannes Hirschbühl, Andreas Maier, Oliver Mattle, Stephan Kirchmann (Dornbirn), Andreas Fading (Vienna) Platzverweise: keine Stadion: sog. Cashpoint „Arena“ - Stadion Schnabelholz (Kap. 8.500, davon 6.000 Sitzplätze) Zuschauer: 4.400 (30 Gästefans) Spielqualität: 5,0/10 (Mittelmaß) Sightseeing: 7,5/10 (Schön!) Innerhalb von drei Tagen hieß es drei neue Länderpunkte zu machen. Der erste Punkt sollte am Freitag fallen. Es ging um 6 Uhr morgens los und wir kamen bis zum Ende der Autobahn hervorragend durch. Erst ab Lindau wurde es nervend, denn dieser hässliche Bodensee ist bekanntlich total zersiedelt. Somit sind die Straßen auch so überfüllt, dass zwischen Deutschland und Österreich teilweise nur im Schritttempo gefahren werden kann. Stoßstange an Stoßstange bis weit ins südöstliche Nachbarland hinein, doch je näher man Feldkirch kam, umso besser wurde es. Wir durchfuhren auch Dornbirn, eine abartig hässliche Stadt, die uns nur wegen Fußball interessierte. Doch dazu später mehr.
Zuerst fuhren wir bis Feldkirch, wo wir kurz vor 12 an der kleinen, aber perfekt erhaltenen, spektakulär gelegenen und deshalb absolut sehenswert Schattenburg am Rande des Ortes ankamen. Wir durften für nur 0,20€ das Auto zwei Stunden lang parken und besichtigten zuerst den Ort, der mit etlichen schönen mittelalterlichen Gebäuden und spektakulären Häusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert zu überzeugen weiß. Aber zurück zur Schattenburg, die man für 3€ (ermäßigt 2€) besichtigen kann. Die Kassenwärterin ist sehr freundlich, die Innenräume sind mit bis zu 400 Jahre alten Möbeln ausgestattet, mit Bildern und alten Klavieren, Ritterrüstungen und Heiligenfiguren bestückt. Der Blick aus den offenen Fenstern auf die Stadt, die in einem Talkessel liegt, ist fantastisch. Ein Teil der Räumlichkeiten - u.a. auch der Turm - sind leider (noch) nicht zugänglich. Die Kassiererin klagte uns über die Verzögerungen bei der Renovierung des Turms.
Die zweite Burg, die wir anschauten, war die Ruine Tosters, die am anderen Ende von Feldkirch liegt. Die letzten 500m muss man laufen, um den nicht mehr begehbaren Bergfried und die teils noch mehrere Meter hohen Mauern zu sehen. Die lebensgefährlichen Abbrüche sind gesichert, ebenso der Eingang zum Bergfried. Auch von Burg Tosters ist der Blick auf Feldkirch herrlich. Nicht so herrlich sind die Preise in der Pension Nofels, aber für österreichische Verhältnisse - Benzin ist billiger, Parken und Besichtigungen auch, aber Übernachtungen völlig überhöht - noch anständig. Geräumig und ordentlich eingerichtet - wie sich’s in Österreich gehört, muss ein Heiligenbild in jedes Zimmer - sind die Räumlichkeiten auch.
Wir ruhten uns eine Stunde lang aus und fuhren dann nach Altach, da das Spiel vom FC Dornbirn 1913 nicht auf der Birkenwiese in Dornbirn aufgrund von Bauarbeiten stattfand, sondern ins nahe gelegene Stadion Schnabelholz in Altach verlegten. Der Blick auf die Berge hinter dem stinklangweiligen, 0815-modernisierten Bau auf der grünen Wiese war eines der Highlights der Anlage. Für überdachte, frei wählbare Sitzplätze musste ich 11€, mein Vater 13€ abdrücken. Auf der Karte verbat eine Stadionordnung in einem Atemzug Waffen- und Feuerwerksbenutzung sowie Bild- und Tonaufnahmen, doch schien sich das 1. ohnehin nur auf Videos zu beziehen und 2. keine Sau zu interessieren. Die Ordner tasteten nicht einmal meine Tasche ab, die Tribüne fotografierte ich mit Ordner am Bildrand. Also gar nicht mal so unsympathisch - zumindest nicht so unfreundlich wie in Deutschland meistens - diese Sicherheitskräfte. Auch übers Stadionessen - u.a. Brezeln und Gespritzter - konnte man nicht klagen. Beklagen muss man sich nur über das Konzept der österreichischen Operetten- und Kommerzliga und deren - von den Einheimischen auch fleißig als „Fußballmafia“ betitelten - Verband. Die schießen da echt den Vogel ab! Die deutsche Bundesliga und der DFB sind - lässt man die hanebüchenen Unsummen, mit denen dort im Schatten Englands und Spaniens gezockt wird, einmal beiseite - echt noch anständig dagegen: bis in die untersten Spielklassen heißen die Vereine nach irgendwelchen Sponsoren und spielen in der Kreditinstitut XY- oder Sportwetten XYZ-Arena. Und das auch in fast allen anderen Sportarten! Selbst im Radball! Ob die da unten noch zu retten sind, kann ich nicht sagen, nur ist der Widerstand in der Fanszene - meistens natürlich von so radikalen Kaspern wie dem Anhang der neuen Austria ausgehend - um einiges größer, als in Deutschland, auch was Aktionen gegen zockende Blubberbrausehersteller angeht. Hoffnung, dass die Phase der sich hemmungslos im Sport in den Mittelpunkt stellenden marktwirtschaftlichen Interessen abklingt, besteht erst innerhalb der nächsten Jahrzehnte, wenn die Konsumenten eventuell genug haben von familiengerechten, lärmfreien Events in Allseater-Arenen. Da hilft halt nur ein Boykott des (Profi-)Sports, wenn er zu widerwärtige Formen annimmt. Mein erster Spielbesuch in Österreich wird also ganz sicher der letzte sein.
Das Spiel war etwas besser als ein Durchschnittsspiel der mit der Ersten Liga vergleichbaren deutschen Regionalliga. Es ging sofort mit Druck des Gastvereins, der auf den völlig hirnverbrannten Sponsorennamen „Fernwärme“ hört, los. Dornbirns Abwehr geriet ins Wanken und eine Notbremse im Strafraum wurde mit Gelb und Foulelfmeter gegen Dornbirn bestraft. Weiß nicht, was die Stachelfrüchte sich da beklagt haben. Der Wiener Bozkurt verwandelte sicher. Die nächsten 40 Minuten waren halbwegs passabel, doch auch beste Möglichkeiten wurden bis zur 45. ausgelassen. In der letzten Minute vor der Pause spielte Dornbirn, die mittlerweile gleichwertig waren, aber in Sachen gelbe Karten vom Schiri ungleich, soll heißen: schlechter, behandelt wurden, wunderbar den Ausgleich heraus. Nach der Pause wurden die mehr oder wenige Hausherren sogar stärker. Nach einigen vergeben Chancen hämmerte ein Deutscher den Ball an den Innenpfosten aus 20m ins Tor. Dieser erste Saisonsieg im fünften Spiel sollte aber erst nach 24 Minuten zittern perfekt werden, denn nach dem 2:1 spielte der älteste Fußballverein Österreichs wieder mehr aufs Dornbirner Tor. Zwei Lattentreffer und etliche Kleinchancen standen zwei Kleinchancen und einem gnadenlos schlecht vergebenen Konter gegenüber. 2:1 war am Ende ganz O.K. und wir gingen erst einmal in einem guten indisch-chinesischen Restaurant in Feldkirch essen und mussten dann Motoröl nachfüllen: da haben wir in knapp 1.000 Kilometern doch glatt einen Liter Öl weggeballert! Wieso der Wagen aber auch im höchsten Gang bei 190 km/h Spitze bis fast in den roten Drehzahlbereich schießt, ist mir ein Rätsel. In der Pension zurück, bereiteten wir uns auf die Tour ins benachbarte Fürstentum vor.

Statistik: Ground Nr. 336 (ein neuer Ground; diese Saison: 5 neue) Sportveranstaltung Nr. 864 (diese Saison: 6) Tageskilometer: 650 (Auto) Saisonkilometer: 2.460 (2.320 Auto, 140 Fahrrad, 0 Flugzeug, 0 öffentliche Verkehrsmittel) Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 52 Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 158 Fotos unter: Stadt und Burgen Feldkirch Spiel Dornbirn - Vienna Der Elfmeter von Vienna