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Sonntag, 30. August 2009

Kommentar XI: 1 Jahr Groundhopping Merseburg

Zwar bin ich schon seit drei Jahren als Groundhopper in Aktion, doch dieses Blog entstand erst vor einem Jahr. Ich brauchte halt mal eine richtige Seite zur Darstellung meiner Touren und wollte mal wieder nichts bezahlen: also war ein Blog die ideale Lösung, verbunden natürlich mit dem schon seit vier Jahren betriebenen Fotohosting. Selbstverständlich in kostenfreien Accounts. Bald muss der dritte davon her.

In diesem Post will sich Groundhopping Merseburg etwas selbst feiern, denn in den vergangenen 365 Tagen erfuhr dieses Blog mehr Beachtung, als zuvor erwartet. Nicht nur deutsche Leser, teils auch welche aus den Nachbarnationen und sogar aus Ungarn und Großbritannien lasen sich die Berichte durch. Einige fühlten sich provoziert - freut mich! - viele lobten meine Arbeit immer wieder - freut mich noch viel mehr!!! - und auch wenn viele Besucher nur einmal auf der Seite erschienen, die Stammleserschaft von mindestens 25 Leuten ist schon eine ordentliche Anzahl, die Besucherzahl von 9.610 hervorragend. So nah an die 10.000er-Marke zu kommen, wurde von mir nicht erwartet. Das obige Diagramm zeigt den Teils seltsamen Verlauf der Besucherzahlen auf. In den letzten drei Monaten lag der Besucherschnitt bei 300 Leuten pro Woche: die 1.271 vor drei Wochen waren ein einsamer Rekord, der Negativrekord liegt bei 27 pro Woche (die neunte Woche der Existenz des Blogs). An dieser Stelle möchte ich mich noch zu mehrfach erwähnten Kritikpunkten und Anmerkungen äußern:

1. "Zu detaillierte Schreibweise" - Das ist halt echter Schreibstil. Wenn ich viel erlebt habe, schreibe ich auch viel. Texte kann man auch überfliegen und trotzdem das darin Geschriebene mitschneiden!
2. "Zu derbe und unsachliche Schweibweise" - Geh Tischtennis gucken! Hier wird vor allem vom Fußball berichtet, wo Emotionen zum Glück noch nicht verboten sind. Ansonsten siehe rechts unter "Willkommen"!
3. "Wieso gibt es hier keine Kontaktmöglichkeit zum Autor" Ich habe die Kontaktmöglichkeit per E-Mail doch mittlerweile wieder freigegeben. Nach Spam-Missbrauch bleibt die Kommentarfunktion im Blog allerdings mir alleine vorbehalten!
4. "Die englischen Blog-Einträge les ich mir nie durch" - Dann halt nicht. Diese Einträge dienen zum persönlichen Üben neben den oft in meinem Studium zu lesenden englischen Texten. Ein bisschen sprachliche Abwechslung kann hier ja auch nicht schaden.
5. "Welcher Groundhopper guckt denn Radball oder Hallenhockey?" Wer sich nur auf eine Sportart oder nur den Profisport beschränkt, der ist beschränkt!
6. "Mit dem Fahrrad 100km auf irgendein Kaff zum Amateurkick? Hast du nix zu tun?" Wahrscheinlich habe ich mehr zu tun als du (Kein kollektives "du" - Du weiß, wer gemeint ist). Ich habe keine Zeit für Vereinssport und ein eigenes Auto lohnt derzeit nicht. Motorisiert zum Spiel im eigenen Landkreis ist ohnehin was für Weicheier!
7. "Wie kann man selbst zu Kreisklasse- und Altherrenfußballspielen einen Bericht verfassen?" Spiele auf Amateur- und Hobbyebene sind der wahre Sport. Alles darüber ist mehr oder weniger die Ware Sport. Dies gilt insbesondere für den Fußball. Groundhopping Merseburg spricht sich in aller Deutlichkeit gegen die perversen Auswüchse im finanziellen Bereich in etlichen Profi-Sportarten aus!

Ein Jahr Groundhopping Merseburg ist nun also rum. Auf weitere 10.000 Besucher in den kommenden 365 Tagen, die sich vom hier im Blog Geschriebenen hoffentlich gut unterhalten fühlen und zudem auch zu eigenen Touren angeregt sehen!

Freitag, 10. Juli 2009

Kommentar X: Skandal in der halleschen Stadtoberliga und der Divize B

Das kennt man meist nur in höheren Ligen. Derzeit ist es mal wieder in, darüber zu berichten. Vor allem im Fußball, letzthin auch mal im Handball: Spielmanipulationen.
Diese Sache ist natürlich so alt wie jede Sportart selbst, aber sorgt immer wieder für Aufregung. Jetzt ist ein recht ungewöhnlicher Bestechungsskandal aufgeflogen: die SG Aufbau Tasmania Halle bekommt einen Abzug von vier Punkten, was dafür sorgt, dass sie nächste Saison eine Liga tiefer antreten müssen (Stadtliga), weil ihr Trainer und Manager Benno Pullert eine Absprache mit dem Trainer und einem Spieler des FC Halle-Neustadt II traf. Wenn man bedenkt, dass die Gäste abgestiegener Tabellenletzter waren, fragt man sich natürlich, wie wenig Vertrauen dieser - man kann es nicht anders sagen: Kriminelle in seine eigene Mannschaft hatte. Dafür, dass er für eine Niederlage des FC HaNeu II 1.500€ locker machte (100€ für jeden HaNeu-Spieler) - diese hatten sich streckenweise nicht an die Absprache gehalten und eine Weile später den Skandal auffliegen lassen - soll er nun lebenslang für den Verband Sachsen-Anhalt gesperrt werden. Auch die beiden FC HaNeu Mitglieder, die in die Geschichte verwickelt waren, werden bestraft, jedoch nur mit zeitweiligen Sperren (bis 31.12.2009). Dem Trainer wurde vom Verein aus zudem gekündigt*. Aufbau Tasmania wehrt sich verständlicherweise gegen die Vorwürfe, will in Berufung gehen (da das Sportgericht auch bisweilen nicht ganz sauber ist, zumindest manchmal sogar parteiische Urteile fällt, will ich mich über den Hergang hier auch nicht zu 100% festlegen - aber aus der Luft gegriffen sind die Vorwürfe nicht) und schreibt sinnfreie Stellungnahmen auf seine Website:
http://www.steffen-soeder.de/tasmania/mz-070709.pdf .

Skandalöses der etwas anderen Art spielte sich vor wenigen Wochen in der 4. tschechischen Liga ab. Dort stieg mein Verein - FK Chmel Blšany - wegen eines Punktabzuges nach dem letzten Spieltag ab, der unbegründet ausgesprochen wurde**. Augenscheinlich sollte der Abstieg von Chodov vermieden werden: da sie nur 0:0 bei Most B spielten und Blšany gleichzeitig 1:0 gewann, waren sie wegen eines schlechteren direkten Vergleiches abgestiegen. Dass da der Kommisär der Divize B etwas für ein fadenscheiniges Sportgerichtsurteil - ein Formfehler findet sich immer - bekommen hat, liegt da nur nahe, vor allem, wenn man um die enorme kriminelle Energie weiß, die etliche tschechische Sportoffizielle innehaben. Der Verband hat schon diverse korrupte Leute ausgesondert, doch einiger Abschaum ist noch da: gerade in der Provinz.
Vor zwei Jahren wurde Blšany übrigens aus fragwürdigen Gründen die Profi-Lizenz verwährt (zwei anderen Vereinen auch), was noch durch später entlassene Personen geschehen sein muss.
Was sich in der Politik etwas gebessert haben mag, ist im Sport immer noch dieselbe Scheiße: in der Tschechischen Republik wird man das Image der korrupten Bananenrepublik nicht los.

* http://www.fcha-neu.de/ (News 23.06.09, abgerufen: 10.07.09).
** http://nv.fotbal.cz/domaci-souteze/kao/rk-cechy/archiv_d.asp?fs=002&rok=2008&soutez=002A2B (abger. 10.07.09)
=> Kommentar zu Aufbau Tasmania stützt sich auf Mitteldeutsche Zeitung Nr. 155 vom 8.7.2009. Artikel: "Spieler verzichten auf 100 Euro und decken Betrugsversuch auf" von Gottfried Schalow.

Donnerstag, 28. Mai 2009

Kommentar IX; Zu WE148I: Stimmen der Anderen.

Es folgt ein Überblick, was man zum unten von mir beschriebenen Landespokalfinale so alles im Internet lesen kann.

Beim Halleschen FC auf der offiziellen Seite1 - wird jedoch von Fans betrieben - steht Folgendes:
„HFC verliert Pokalfarce mit 0:1“
=> Deutliche Überschrift...

„[Zitat aus der MZ]: „Aus den unglücklichen Verwicklungen im Vorfeld hat der Landesverband bereits gelernt. Der Termin für das Finale kommendes Jahr steht: ´Und wenn der Wetterbericht sagt, morgen geht die Welt unter, wird 2010 trotzdem am 15. Mai gespielt´, sagt Werner Georg [Verbandspräsident]. Dies ist ein Samstag, nach Saisonschluss und konkurrenzlos zu internationalen Spielen.“ [...] Zu letzterem fällt uns nur soviel ein: Immerhin sind die DFB-Pokalendspiele, die laut Rahmenterminplan für eben diesen 15.05.2010 angesetzt wurden, ja keine internationalen Spiele...“
=> Die Blödheit und Verlogenheit dieser Landesverbandsvertreter muss man sich mal vor Augen führen!

,, Ecken: 8:4 (4:1). Chancen: 7:5 (3:2). Freistöße: 19:29 (13:16).“
=> Zeigt, wer die bessere, aber unsaubere Mannschaft war.

Schiedsrichter: Gunnar Melms (Osterburg) - Note 6: Hat die Bezeichnung Unparteiischer nicht verdient.
=> Note 6 trifft es auf jeden Fall und ist keinesfalls eine ungerechte Herabwürdigung.

„Nachdem nochmals Ronny Hebestreit neben das Tor der Blau-Weißen köpfte, kam der große Auftritt des Herrn Melms. Sicherlich in seinen sonstigen Spielen solch eine Zuschauerkulisse nicht gewohnt, brachte er sich mit aller Macht ins Rampenlicht dieser Partie und wollte partout beweisen, wer auf dem Platz das Sagen hat.“
=> Der Schiri wird hier als Macht- und Rampenlichtgeil dargestellt, was eine bessere Erklärung darstellt, als die, dass er bestochen gewesen sei.

„Von den zwischenzeitlich sehr einseitigen Entscheidungen einmal abgesehen, wollen wir diesem Mann zugute halten, dass er einfach schlichtweg überfordert war (anderes zu denken verbietet sich eigentlich...).“
=> Stimmt schon. Aber das Andere zu denken oder zu schreiben verbietet sich im inoffiziellen Darstellungsbereich keineswegs. Aber dieser Satz ist wirklich angemessen.

„So sprach HFC-Präsident Dr. Michael Schädlich nach dem Spiel davon, „dass man heute gegen den FSA, den Schiedsrichter und MD von Beginn an keine wirkliche Chance besaß. Der für dieses Finale vom Verband angesetzte Referee ist skandalös“, meinte er weiterhin.“
=> Da hat der Präsi mal Recht!

,, Sei es, wie es sei: Sportlich fair, wie wir Hallenser nunmal sind, gratulieren wir natürlich dazu, einen neuen Titel in den Kopfbogen aufnehmen zu können.“
=> Sehr sportlich. Eigentlich wieder zu fair. Können sich die Magdeburger jedenfalls ein Beispiel daran nehmen.

Beim MDR2 stand natürlich Anderes:

„Der FCM war von Beginn an das aktivere Team. Der Spielfluss wurde jedoch durch harte Zweikämpfen und viele Freistöße unterbrochen.“
=> Richtig. Tat dem Spielniveau jedoch keinen Abbruch.
„Doch Halle schwächte sich bei seiner Aufholjaghd selbst, als kurz vor dem Pausenpfiff Hebestreit (42.) nach einer Tätlichkeit an Zander Rot sah.“
=> Nicht dem Schiedsrichter nachplappern! Vor „Tätlichkeit“ muss „vermeintlich“ oder ähnliches stehen. Und achte mal auf die Rechtschreibung im siebten Wort!
Im Liveticker (gleiche Quelle) wird Folgendes vermeldet:

„82. Minute / Spielstand 1:0
Jetzt ist erneut Farbe im Spiel - im HFC-Block werden bengalische Feuer gezündet.“
=> Höre ich da Anerkennung für südländische Emotionen heraus?

„28. Minute / Spielstand 1:0
Nach Foul von Horvat an Braham gibt es Strafstoß, den Racanel sicher zur verdienten FCM-Führung verwandelt.“
=> Foul nein, verdiente Führung ja.

Die Website des FCM3 kopierte die Magdeburger Volksstimme.

„Der 1. FC Magdeburg ist zum achten Mal Landespokalsieger, schlug gestern Abend in einem kampfbetonten, aber niveauarmen Finale...“
=> Der Schmierfink ist wahrscheinlich erst zur zweiten Halbzeit gekommen.

„Die Sticheleien und Animositäten beider Vereine hatten schon im Vorfeld begonnen, die Gäste sowohl am vom Fußball-Verband (FSA) organisierten gemeinsamen Essen als auch an der Pressekonferenz nicht teilgenommen.“
=> Die Gäste hätten auch gar nicht Antreten brauchen zum Spiel.

„FSA-Präsident Werner Georg: „Unverständlich, dass der HFC fehlt.““
=> An Scheinheiligkeit nicht mehr zu überbieten, dieser Georg.

„Diesen Strafstoß hätte nicht jeder Schiedsrichter gepfffen“
=> Ein unparteiischer Schiedsrichter jedenfalls nicht. Rechtschreibung übrigens peinlich!
=> Alles in Allem ein schlechter Artikel, dessen Einseitigkeit allerdings nachzusehen ist aufgrund der Regionalität des Blattes.

Die andere Regionalzeitung4 (MZ) schreibt:
„Im Mittelpunkt stehen zwei strittige Entscheidungen des unsicheren Schiedsrichters Gunnar Melms.“
=> O.K. so kann man es sachlich beschreiben.

,,Zunächst entwickelte sich [...] ein wirklich flottes und umkämpftes Duell der Regionalliga-Rivalen.“
=> Es zeigt sich, dass die MZ Redakteure mehr Fußballsachverstand haben, als die der Volksstimme.
„Am Ende fielen dann noch einige HFC-Randalierer unrühmlich auf. Sie entzündeten Böller und Bengalische Feuer.“
=> Der letzte Satz war der einzige saudumme im gesamten Artikel. Wie man mit dem letzten Satz das Niveau eines Berichtes nur so senken kann, ist mir unbegreiflich!

Die LVZ5 schließt sich in Sachen Dummheit der Volksstimme an.
„Die Elbestädter setzten sich in einem spielerisch auf dürftigem Niveau stehenden Finale...“
„Die Partie war vom Anpfiff weg von harten Zweikämpfen und vielen Freistöße geprägt. Die erste gute Gelegenheit hatte Vujanovic, der den rechten Pfosten des HFC-Tores traf (7. Minute)“.
„Als Torhüter Horvat gemeinsam mit Lachheb Magdeburgs Brahaman der Strafraumgrenze umstieß, entschied der keineswegs immer überzeugende Schiedsrichter Melms auf Strafstoß...“

Noch dümmer ist nur Mirkos6 Berichterstattung.
Bei dieser Seite aber kein Problem, da ohnehin für FCM-Fans bestimmt.

Auf für HFC-Fans bestimmte Seiten wie denen der Bottleboys7 steht natürlich ganz Anderes:

„Normalerweise geziehmt es sich, als fairer Verlierer dem Sieger zu gratulieren. Wir mussten jedoch erst einmal über die Geschehnisse des gestrigen Landespokalfinales schlafen, ehe wir uns zu einer Äußerung hinreißen lassen.“
=> Trifft auch für mich zu.

„Auf der Seite der Sieger hatten sich bereits die Reihen gelichtet. Tja, und ob Schimpftiraden gegen den sportlichen Gegner ("Chemie-Schweine") zum Zeitpunkt des Pokalsieges die richtigen Rufe sind, werden wohl nur die Elbestädter wissen.“
=> Wäre von Hallenser Seite („Tod und Hass dem FCM“) auch nicht anders gemacht worden.

„Schon die Anfahrt zum Stadion gestaltete sich alles andere als Gästefreundlich. Da wurde im Vorfeld ein gemeinsames Durchlotsen der Autos gemeinsam mit den Bussen versprochen. Doch nix der gleichen geschah. [...] Gunnar Welms, der übrigens vom DFB im Zuge der Hoyzer-Affäre aus den Ansetzungslisten bis zur Regionalliga gestrichen wurde, sollte als angeblicher Unparteiischer mehr im Mittelpunkt stehen, als er wohl selbst zu diesem Zeitpunkt dachte.“
=> Verdeutlich nur, was für beschissene Umstände herrschten.

„Sicher war der FCM in diesen Minuten optisch überlegen. Doch Torgefahr sieht anders aus.“
=> Die Leistung der Magdeburger muss man nicht klein reden.

„Er [der HFC] schaffte es auch [nach der Pause], in Unterzahl ein spielerisches Übergewicht zu erzielen.“
=> Da hatte niemand ein spielerisches Übergewicht. Beide Mannschaften waren schlecht in Halbzeit 2.

„... Najeh Braham, der bereits im Spiel mehr durch Schauspieleinlagen als mit spielerischen Aktionen auffiel, zelebrierte unmittelbar vor der HFC-Kurve einen provozierenden Jubeltanz. Einige HFC-Spieler und auch Co Dieter Strozniak räumten ihn von der Stelle weg. Diese grobe Unsportlichkeit, welche noch auf dem Platz stattfand, ist in den Augen des Verbandes sicherlich nur eine Kleinigkeit. Die Reaktion der HFC-Fans, welche in dieser Situation zwar wütend, aber doch besonnen reagierten, ist dagegen sicherlich als mehr als böse anzusehen. Wie können es diese Rot-Weißen aber auch wagen, Ihr Team mehr zu befeiern als es der Sieger in der eigenen Kurve schaffte...“
=> Ein treffender Abschluss eines guten Berichtes. Dem Verband wird hier keineswegs Unrecht getan oder etwas unterstellt.

Alles in Allem hätte ich von der Presse und den Websiten der Vereine mehr Schwachsinn erwartet, aber im Allgemeinen war es doch - abgesehen von den Deppen, die das Spiel als generell schwach bezeichneten - recht gut gelungen, wie man das Pokalfinale darstellte.

Quellen:
1 http://www.hallescherfc.de/ Statistik: JS Ro-Heb AT (28.5.09)

2 http://www.mdr.de/sport vom 28.05.09

3 http://www.1fcm.de/ vom 28.05.09

4 Mitteldeutsche Zeitung vom 28.05.2009
Autor: Christoph Karpe & Michael Pietsch

5 lvz-online.de vom 28.05.2009

6 http://www.mirko-fcm.de/news/bild/index.php 28.05.09

7 http://www.bottleboys.de/aktuelles,hfc,454.html 28.5.09

Donnerstag, 21. Mai 2009

Kommentar VI: Ruhiger Vatertag und vorgezogenes Elfmeterschießen in der Arabischen Championsleague

Ob man es nun Vatertag, Männertag oder Christi Himmelfahrt nennt: es ist ein Tag, an dem man entweder viel zu viel säuft - wie die Freunde unserer einen Nachbarsfamilie, die schon um 20.15 Uhr hackedicht auf der Umfriedung des Kellereingangs lagen - oder viel zu normale Sachen macht. Ich entschied mich für Letzteres und beschäftigte mich - mangels Sportveranstaltungen an diesem Tag - hauptsächlich mit Lernen, im Internet surfen und schließlich dem Gucken der Übertragung des Arabischen Championsleaguefinales. Taraji Tunisy (Espérance de Tunis) stand Wydad Casablanca (Wydad Dar Al-Bayda) gegenüber. Die Hoffnung gegen die Liebe, wobei die Namensgebung des marokkanischen Clubs deshalb so ausgefallen sein soll, da ein Gründungsmitglied zu spät zur Versammlung erschien, weil er noch den Film "Wydad" mit Umm Kulthoum im Kino ansah. Das Hinspiel ging 1:0 an die Tunesier, nun erwartete ich natürlich aufgrund der hervorragenden Ausgangslage einen Sieg im Heimspiel. Oder zumindest ein Unentschieden.
Letzteres wurde es dann auch, doch stand dies lange auf der Kippe. Nachdem die ersten 15 Minuten wenig zu sehen gaben für die 60.000 Zuschauer (5.000 Plätze Pufferzone, 5.000 Karten wurden nicht verkauft, Donnerstagabend ist nicht der günstigste Termin in Tunesien) die oftmals so extrem lärmten, dass der Reporter akustisch nicht zu verstehen war, kam Taraji immer mehr zum Zug. Wydad hatte kaum eine Chance in der ersten Halbzeit und Mikael Eneramo verschoss sogar einen Elfmeter für Tunis.
In Halbzeit zwei legte wieder Espérance los, jedoch ohne ein Tor zu erzielen. Auch die Fans legten nun richtig los. Während die Tunesier mit einer guten Choreo vor dem Anpfiff der 1. Hälfte mit Überziehflagge vom Ober- in den Unterrang und Spruchbändern "Vergleiche nicht die Unvergleichlichen" glänzen konnten, gingen die Marokkaner nun mit Bengalfackeln ab. Heimfans zündeten Rauchbomben. In der 50. rannte auch ein Jugendlicher mit nacktem Oberkörper aufs Feld um Nationalelf- und Espérance-Torwart Hamdi Kassroaui zu feiern.
Das Spiel wurde nun selbst für arabische Verhältnisse richtig hart - wobei fast nur Wydad faulte - und folgerichtig gab es einen zweiten Elfmeter; allerdings für Wydad. Was der Kongolese Janvier Bessala da in der 65. machte, war natürlich totale Scheiße, sodass der Schiri, aus den Vereinigten Arabischen Emiraten kommend, nur Elfmeter pfeiffen konnte. Sicher und unspektakulär verwandelte Abd As-Samad Rafik den Strafstoß zum 0:1. Gleichstand. Da müsste die Verlängerung oder das Elfmeterschießen her.
Nun wurde es hitzig: das Spiel wurde für eine Minute unterbrochen, da die komplette Gästebank unter dem Hagel von Plasteflaschen und ähnlichen Sachen aufs Spielfeld gelaufen war. Wydad foulte nun immer mehr. In der 75. gab es dann auch endlich den ersten Platzverweis, was nicht ohne eine kleine Auseinandersetzung abging.
In der 86. dann ein spektakuläres Foul: irgendein Volldepp von Wydad springt Bienvenu mit dem Knie voraus in den Rücken, als dieser mittig 14m vorm Tor stehend abziehen will. Elfmeter Nummer 3. Diesmal läuft Oussama Darragi an und knallt den Ball so an den Innenpfosten, dass er für den Gästetorwart unerreichbar ins gegenüberliegende Innennetz sprang. 1:1!
Die Wydadspieler kamen jetzt gar nicht mehr klar. Bei einem übertrieben harten Reingehen reagierte aber auch ein Taraji-Spieler einmal falsch und kloppte zurück, was zu einer handfesten Auseinandersetzung führte. In der 94. gab es dann noch mal eine richtige Massenschlägerei zwischen vielen Spielern, Wechselspielern und Betreuern. Auch Polizei- und Ordnungsdienst waren dabei. Nach 97 Minuten - der Schiri hatte zum Schluss verständlicherweise den Überblick verloren: es sollte eigentlich 10 gegen 8 gespielt werden, meines Erachtens spielte man 10 gegen 9, und eigentlich hätte noch ein Vierter von Casablanca runter gemusst - war Schluss. Aber egal. Taraji holte sich mit dem 1:1 Dank dem Hinspielsieg das Double: Tunesische Meisterschaft und Arabische Championsleague!
Mit lustigen Abschlussbildern endete die Übertragung auf ART-Sports 3: alle Tarajispieler rennen ins Tornetz vor der Kurve, Besala und Oussama Darragi und noch ein paar andere holen sich Bengalfackeln von den Taraji Ultras und rennen damit vor der Virage rum, etliche Spieler steigen auf die Torlatte und schließlich hüpfen alle mehr aufs Siegerpodest, als das sie gehen. Dort verteilen dann die in traditionelle Kleidung (Djallaba) gehüllten saudischen Sponsoren die Medaillen, den Pokal und den Siegerscheck über 1 Million US-Dollar, die ihnen auf Tabletts von hübschen Tunesierinnen in hochhackigen Schuhen, knielangen Röcken und leichten Blusen überreicht werden. Die Medallien dürfen sich dann die mit Sicherheit besten arabischen Fußballer umhängen. Taraji war der klar verdiente Sieger mit einem technisch und athletisch wieder einmal wunderbaren Fußball. Im Hintergrund läuft standesgemäß "We are the Champions" über die Stadionlautsprecher...
ألف مبروك يا ترجي

Samstag, 14. Februar 2009

WE133II: An Lächerlichkeit nicht zu überbieten. Und: erst aussichtsloser Rückstand, dann Fast-Sieg

ESV Merseburg II --:-- FSV Koala Allstars Bad Lauchstädt
Testspiel 3.Kreisklasse gegen Freizeitteam
Abgesagt wegen Schnee- und Eisresten auf dem Platz

ESV Merseburg --:-- SC Obhausen
Viertelfinalspiel Kreispokal (Kreisliga gegen Kreisliga)
Abgesagt wegen minimaler Schneereste auf dem Platz
Amateurfußballneuigkeiten:
I)
Ebenso lächerlich wie die Spielabsage des Kreispokalspiels war folgende: ZFC Meuselwitz sieht sich wegen 5cm Schnee nicht in der Lage, gegen Lok Leipzig zu spielen. Nicht zuletzt hat aber auch wieder einmal die Polizei ihre Finger im Spiel, die mit so genannten „Sicherheitsbedenken“ den geordneten Spielbetrieb stört. Meinen die, die bösen, menschenfressenden Lok-Fans (ach ja: so genannte Lok-,,Fans“) würden mit Schneeballwürfen das Spiel zum Abbruch bringen?! Man sollte von offizieller Seite beim 1.FC Lok aber auch endlich mal zu Potte kommen, gerichtlich gegen derartige Wettbewerbsverzerrung vorzugehen. 3:0 und 3 Punkte für Lok sowie 0:3 und 3 Punkte Abzug für Meuselwitz und fertig!
II) Spielabsagen hagelte es auch im Landespokal, der ohnehin schwachsinnigen 3. Liga und den Amateurklassen. Deshalb folgende Vorschläge für nächste Saison: a) Wer sich ins Hemd macht, bei Schnee und Eis auf dem Platz um den Ball zu kämpfen, möge zum Tischtennis, Basketball oder einer anderen Hallensportart wechseln. Handball ausgenommen: das ist zu hart für Weicheier, da enormer Körperkontakt. b) Jahresrhythmus wie in Russland, Färöer etc. einführen, d.h. April bis November spielen, keine Sommerpause aber 4 Monate Winterpause, in der man in der Halle herumkicken kann oder c) Sich einfach mal ein Beispiel an diesen Russen und Ukrainern
nehmen, die bei 20 Grad unter Null, vereistem und verschneiten Rasen sowie eisigen Winden Fußball spielen.
III) Schließlich noch was abseits der Spielabsagen: eine andere Seuche im deutschen Fußball ist nämlich der Nachwuchsmangel im Amateurbereich auf dem Lande. Die SG Krosigk ist der erste Klub aus dem Bereich Petersberg bei Halle/ Saale der den Spielbetrieb aufgibt. Die sinkenden Einwohnerzahlen und der Mangel an Kindern und Jugendlichen in der Verwaltungsgemeinschaft Petersberg wird sicher über kurz oder lang noch andere Vereine zum Aufgeben zwingen. Immerhin aber gibt es auf recht engem Raum immer noch etliche Herrenmannschaften und ein paar wenige Jugend- und Frauenmannschaften in der Gegend um dem Petersberg. Der erfolgreichste Verein ist Löbejün, dann gibt es noch Naundorf, Wallwitz, Ostrau, Kütten und Teicha, die auf den schönsten Vereinsnamen: Traktor Teicha nämlich, hören.
Damit wir auch wieder zum eigentlichen Sport kommen, spare ich es mir, auch noch Worte zur größten Seuche des deutschen und auch europäischen und teilweise auch anderweitigen Fußball, nämlich der Kommerzialisierung, zu verlieren und gehe zum Amateurhandball über.
TSV Leuna 27:28 SV Allstedt
Samstag, 14. Februar 2009 - Anwurf 15.00
Bezirksklasse Sachsen-Anhalt/ Süd (7. Liga, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 27:28 nach 60 Min. - Halbzeit 10:17
Tore: ?
Zeitstrafen: 12-14 Min.
Platzverweise: Rot für Nr. 9 von Allstedt wegen unsportlichem Betragen nach Abpfiff der Partie
Halle: Sporthalle Leuna (Neue Ringerhalle, Kap. 200 Sitzplätze)
Zuschauer: 50 (5 Gästefans)
Spielqualität: 6,0/10 (1. Halbzeit mäßig, 2. sehr gut)

Wir kamen ziemlich zum Ende des D-Jugend Handballspiels zwischen Leuna und Weißenfels in die Halle. Leuna lag 6:17 hinten und verlor am Ende 8:32. Leunas D-Jugend ziert das Tabellenende und brachte es letzten Samstag fertig, in Frankleben mit 45:2 zu verlieren.
Wir zahlten dann den einen Euro Eintritt und warteten bis das Männerspiel begann. Allstedt erzielte drei Tore am Stück und nachdem Leuna auf 3:5 herangekommen war, zogen die Gäste, die von fünf Fans unterstützt wurden, die lauter als der Heimanhang waren, deutlich davon. Die Abschlussschwäche der Leunaer und deren mäßige Verteidigungsarbeit waren erschreckend. Allstedt zeigte immer wieder ein paar schöne Einlagen. Höhepunkt der schönen Aktionen vom SVA zweifelsohne das Tor durch einen Freiwurf nach Ablauf der regulären Spielzeit zum 10:17 Pausenstand.
Die zweite Halbzeit verlief dann deutlich anders als Gedacht: Leuna drehte plötzlich auf, warf etliche Tore und drängte Allstedt zurück. Im Tor der Leunaer hatte es übrigens einen Wechsel gegeben, der Respekt verdient: der Abteilungsleiter, fast 50 Jahre mittlerweile erlebt, augenscheinlich mit ramponierter Hüfte spielend und wohl auch 20kg Übergewicht, hängte sich voll herein. Wirklich stark, wie er mit seiner - mit Verlaub - nicht gerade sportlichen Figur, noch so agil im Tor die Bälle abwehrte! Wirklich gute Leistung von dem Mann!
Die Allstedter hatten auch etwas nachgelassen und glänzten ab und an mit ein paar Beschimpfungen nach Leunaer Foulspielen. Besonders der hoch gewachsene, übergewichtige Glatzkopf meckerte immer wieder seine Gegenspieler an, was allerdings auch zu seinem höchst unseriösen Aussehen passte. Für Wrestling-Fans: es hätte der Zwillingsbruder von Kane, The Big Red Monster, sein können. Für nicht-Wresting-Fans: der rechts im Bild mit dem blanken Oberkörper.

Der bis zum Abpfiff dieses zum Ende hin noch einmal sehr spannenden und dann auch wirklich gutklassigen Spiels, beste Spieler, der Neuner der Allstedter, war es dann allerdings, der sich im Wrestling versuchte, als er wuchtig einem Leunaer gegen die Brust stieß, sodass dieser gleich ein paar Meter nach hinten flog. Dafür sah er Rot, was im Spiel natürlich völlig übertrieben gewesen wäre (ein klares zwei Minuten Foul), aber nach Abpfiff eine grobe Unsportlichkeit darstellt. Den Wutausbruch gab es übrigens, da er zwei Minuten zuvor hart attackiert wurde. Allstedt führte da 26:27 und war drauf und dran, den sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand zu geben. Das 26:28 war dann die Erlösung, wobei Leuna noch einmal traf und 10 Sekunden vor Schluss beinahe noch einmal einen Angriff gehabt hätte.
Dieses Spiel leiteten übrigens zwei Schiedsrichter, die für Handballverhältnisse richtig gut waren: bei Zweiminutenstrafen wurde zwar eindeutig Leuna bevorzugt - kurz vor der Pause zum Beispiel packt ein Leunaer heftig am Kreis zu und schleudert seinen Allstedter Gegner in den Kreis: Gelbe Karte, eine Minute später macht ein Allstedter genau das gleiche: 2 Minuten - doch die Parteilichkeit bezog sich nur auf Kleinigkeiten und war auch nicht spielentscheidend wie beispielsweise in Landsberg (siehe Bericht vom Spiel von Queis II; 17.01. 2009) oder die Leistung der rassistischen slowenischen Schiedsrichter beim Spiel zwischen Deutschland und der höchst unsportlichen Mannschaft Norwegens bei der WM 2009.
Statistik:
Ground Nr. 278 (kein neuer Ground; diese Saison: 48 neue)
Sportveranstaltung Nr. 750 (diese Saison: 113)
Tageskilometer: 20 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 17.665 (9.270 Auto/ 2.960 Flugzeug/ 2.725 Fahrrad/ 2.710 Bahn)
Anmerkung: Mehr Kilometer mit dem Fahrrad als mit der Bahn zurückgelegt
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 133

Mehr Fotos unter:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090214%20TSV%20Leuna%2027-28%20SV%20Allstedt/

Am Freitag hatte ich übrigens in Halle zu tun und deshalb auch die Möglichkeit, ein paar Fotos von verfallenen Gebäuden und anderes Dingen zu machen: