1. FC Lokomotive Leipzig C ............................................ 3
- Datum: Dienstag, 2. September 2014 – Anstoß: 18.30
- Wettbewerb: Landesliga Sachsen, C-Junioren (2. Spielklasse der U15)
- Ergebnis: 2-3 nach 77 Min. (37/40) – Halbzeit: 1-3
- Tore: 1-0 5. Fabrice Hartmann, 1-1 20. Moritz Griesbach, 1-2 31. Alexander Müller, 1-3 33. Moritz Griesbach, 2-3 46. Fabrice Hartmann
- Verwarnungen: Jacob Ruhner (RBL); Alexander Müller ? und TW Max Mende (Lok)
- Platzverweise: keine
- Spielort: RB-Trainingszentrum Cottaweg, Kunstrasenplatz 4 (Kap. 200 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 150 (davon ca. 75 Lokisten)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Mittelmäßiges Spiel, interessante Atmosphäre)
Photos with English Commentary:
Saxonian Under-15 League 1: RB Leipzig Reserves v Lok Leipzig
Irgendwie war abends doch noch etwas Zeit für eine Radtour nach Leipzig. Nachdem wir in den letzten Wochen so viel mit dem Auto unterwegs waren, fiel es etwas schwer bei dem Dreckwetter aufs Rad zu gehen, musste aber auch mal wieder sein. Das Spiel musste nicht unbedingt sein, aber immerhin ein neuer Ground und ein Zusatzpunkt für den vor Jahren bereits komplettierten Spielkreis Leipzig. Im Cottaweg zwischen Motodrom (Speedway auf einem Niveau, das dem polnischen klar nachsteht) und Zentralstadion (Kommerzfußball, der entweder 2:0 oder 0:0 ausgeht) hat sich der österreichische Plörrekonzernmilliardärsverein ein gesichtsloses und hässliches, aber immerhin von den Anlagen für Sportler her sehr qualitätsvolles Fußballzentrum hingestellt. Es soll ja nach Nachhaltigkeit aussehen und als ob Spieler aus Leipzig in naher Zukunft eine Chance hätten, Bundesliga (oder für die Eltern der Kleinen auch Champions League, wenn sie in 10 Jahren so weit sind) zu spielen...
Wir kamen etwas verspätet am Trainingszentrum, das teils noch eine Baustelle ist, an und suchten uns zwischen RBL-Eltern und Lok-Mob einen Platz. Der Kunstrasenplatz 4 sieht genauso hässlich aus wie die Plätze 1-3. Immerhin kann man innerhalb des Käfigs auf der einen Längsseite stehen. Das taten auch etwa 75 Angehörige der RBL-Spieler, sowie 60 Angehörige der Lok-Spieler und 15 Geisteskranke, die sich wohl Lok-Ultras nennen, obwohl sie noch keine 18 sind und keiner aktiven Gruppe zugehören, aber - da sie nur auf die Hilfsschule gehen - ein Ersatzderby brauchten. Typischerweise stellten sich die Lok-Eltern, die keineswegs unangenehmer als jene von RB sind, so weit weg vom Abschaum wie möglich. Und was den Derbycharakter angeht: die RBL-Ochsen haben sich halt im Erwachsenbereich außer Reichweite gekauft und gespielt, sodass die C-Jugend herhalten muss. Und selbst bei der C-Jugend ist es leider nur noch die Reserve von RBL. Wahrscheinlich wäre das Projekt RB nirgendwo in Deutschland so erfolgreich gewesen, wie im sportlich in allen Bereichen herabgewirtschafteten Leipzig, dessen großstädtische Bevölkerung in ihrer typischen Arroganz in einem profilierungsträchtigen Bereich im deutschen Vergleich hervorragend sein zu müssen, blindwütig jeder Scheiße hinterherrennt, die zwar kaum lokalen Bezug hat und dauernd beschissene 0:0-Spiele abliefert, aber nach Spitzenklasse klingt.
Wir kamen zu diesem U15-Kick beim Stand von 1:1 und schon kurz nach unserer Ankunft ging Lok mit einem Doppelschlag in Führung. In einem guten Spiel gelang RBL nicht viel bis zur Pause und beide Teams kamen entsprechend motiviert nach 10 Minuten zurück aufs Feld. In der zweiten Hälfte ging es nicht mehr so rasant zu und passenderweise gewann RBL etwas die Oberhand. Außer einem Treffer unter die Latte war aber nichts zählbares drin und trotz unangemessen langer Nachspielzeit und etlicher Fehlentscheidungen zugunsten der Roten Hornochsen vom mäßigen Schiedsrichtergespann – die waren wohl aus Markranstädt, oder was? – siegte Lok somit mit 2:3. Die haben noch recht großspurig gefeiert, während die Jung-Ochsen auf den Kunstrasen sanken und die immer wieder dreist über den Schiedsrichter meckernden Betreuer und Trainer (was wollten die eigentlich noch: unberechtigte Elfmeter?) nichts mehr sagten...
Bei allem Unverständnis für die Pöbeleien und Provokationen der 15 Jugendliche bei einem U15-Spiel – auch gerade die anderen Anhänger von Lok waren damit nicht einverstanden – muss man sagen: es hob immerhin den Unterhaltungswert! Auch nach dem Kick war noch lange nicht Schluss: ein besoffenes halbes Hemd hatte dauernd die Ordner belöffelt und dem stiernackigen Athleten in Security-Jacke reichte es langsam, dass der Westentaschen-Nazi vor seiner Nuttenfreundin angeben wollte. Also den Spasti mal nach kurzer Schubserei freundlich aber bestimmt am Arm gepackt und zu den vor dem Tor wartenden Polizisten geführt. Geschrei und Personalienaufnahme... Also dass da überhaupt bei einem C-Jugendspiel Polizei herbeigeholt werden musste – unglaublich! Verhältnisse wie in NRW...
Statistik:
- Grounds: 1.176 (heute 1 neuer; diese Saison: 22 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.144 (heute 1; diese Saison: 32)
- Tageskilometer: 80 (80km Fahrrad)
- Saisonkilometer: 10.120 (5.990 Auto/ 3.600 Flugzeug/ 430 Fahrrad/ 80 öffentliche Verkehrsmittel/ 20 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 124 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 423
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