FK Tauras Tauragė / FK Spyris Kaunas U18 ................. 1
- Datum: Dienstag, 26. August 2014 – Anstoß: 17.00
- Wettbewerb: Elitinė jaunių lyga U18 (1. litauische A-Junioren Liga)
- Ergebnis: 2-1 nach 93 Min. (46/47) – Halbzeit: 2-1
- Tore: 1-0 15. Nr. 8, 1-1 28. (15), 2-1 29. Nr. 21
- Verwarnungen: Nr. 11, 15, 25 (Sūduva)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sūduvas stadionas II bzw. sogenannte „AVRI futbolo arena” II (d.h. Nebenplatz; Kap. 200 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 25 (keine Gästefans)
- Unterhaltungswert: 4,0/10 (Die gleichwertigen Teams blockierten sich viel)
Photos with English Commentary:
a) Lithuania: Sudervė Church, Dūkštos Church, Panieriai Manor & Neris River, Brazuolis Mound, TRAKAI CASTLE, Stanka Lake, Aukštadvaris Church, Šakliškių Mound, Marijampolė Town Centre, Kaunas Castle and Old Town
b) Lithuanian Under-18 Youth League: Sūduva Marijampolė defeat Tauras Tauragė/ Spyris Kaunas
Am zweiten Tag in Litauen gab es einiges an Sehenswürdigkeiten abzugrasen. Mit einem Umweg über das Dorf Sudervė, das eine interessante runde Barockkirche mit Säulenportal und abstehendem steinernen Glockenturm zu bieten hat, ging es gleich zum Highlight: der Ordensburg Trakai. Die schlägt auch mit relativ hohen 5,50€ zu Buche. Die lohnen sich aber, obwohl einige Räume gesperrt und die meisten andere mit dem dümmlichsten Kitsch den ich je gesehen habe zugestellt sind. Meist ist dieser Kitsch auch noch unprofessionell dargeboten: oft findet man keine Beschriftungen oder Erklärungen zu den hässlichen Porzellanfiguren, albernen Elfenbeintabakpfeifen oder lächerlichen Perlenstickereien mit kindlichen, pseudoromantischen oder gar zoophilen (nackte Frau wird von Schwan bestiegen) Motiven...
Das eigentlich besondere an der Burg Trakai sind nämlich nicht die Exponate, sondern der Baukörper und die Lage. Es gibt einen Kernbereich mit hohem, eckigen Turm und quadratischem Innenhof und einen Vorbereich mit vier runden Ecktürmen und unregelmäßigem Grundriss, der sich etwas der Insel anpasst, auf der die ganze Anlage in dem See liegt. Die Burg ist somit nur über einen Steg oder per Boot erreichbar, was ihrem Namen als Wasserburg alle Ehre macht. Von der Insel aus sieht man übrigens auch das auf dem gegenüberliegenden Ufer stehende Schloss Užutrakis. Insgesamt fand ich Trakai etwas zu kitschig – nicht nur wegen der unmöglichen Ausstellungsstücke, sondern wegen der Komplettrekonstruktion der Anlage, die vor 80 Jahren noch eine eindrucksvolle Ruine war, der man ebenso viel abgewinnen konnte, wie dieser rekonstruierten Burganlage jetzt.
Auf dem Weg nach Trakai hatten wir uns noch kurze Stopps erlaubt: die Kirche in Dūkštos fiel durch ihr rotes Mauerwerk auf und in Panieriai am idyllischen Neris-Fluss verfallen die größten Gebäude des Ortes (der Gutshof und die Schule) auf recht eindrucksvolle Art und Weise. Kurz vor Trakai hatten wir auch Brazuolis, einen gewaltigen aber ziemlich zugewachsenen Burghügel bestiegen. Diese Burghügel gibt es zu Dutzenden oder gar Hunderten in ganz Litauen. Wenn da auf allen noch wenigstens die Ruinen der Burgen, die da mal draufstanden, stünden, wäre Litauen ein Burgenland auf dem Niveau von Deutschland oder gar Tschechien. Aber so sind die meisten der litauischen Burgen und Schlösser Bodendenkmale und die sehr an die Siedlungs- und Festungshügel des Nahen Ostens erinnernden litauischen Burghügel nicht unbedingt interessant. Selbst bei Archäologen hält sich die Begeisterung in Grenzen, denn die Hügel in Litauen sind als Fundstätten weit weniger ergiebig als z.B. in Syrien, Irak oder Jordanien, da das Baltikum nie derart hochentwickelten Kulturen wie Assyrer oder Eblaiten, die spektakuläre Hügel aufschütteten und mit steinernen (und nicht wie in Europa hölzernen) Festungen sicherten, hervorgebracht hat.
In Šakliškių guckten wir uns trotzdem noch einen weiteren Burghügel an, da dieser besonders schön in der Landschaft herumsteht. Vorher hatten wir noch am Stanka-See eine Rast eingelegt und uns die Holzkirche von Aukštadvaris angeschaut.
In Marijampolė fiel die Nähe zu Polen auf. Chaotischerer Straßenverkehr als sonst im Baltikum, kahle sozialistische Plätze im Zentrum und schicke, weiß gestrichene, katholische Kirchen.
Auch sehr polnisch war die Organisation beim Fußball. Wenigstens gab es überhaupt wie angesetzt ein Spiel. Aber das fand dann entgegen der Behauptungen auf der Website auf dem ausbautenlosen Nebenplatz hinter der eher gesichtslosen „Arena“ statt. Wir hockten uns vor die Plattenbauten auf den Hügel außerhalb des Zaunes, da man von dort auch ganz gut sah. Die meisten anderen Zuschauer setzten sich schräg hinters Tor vor den Metallzaun.
Für ein Spiel der höchsten A-Junioren-Liga waren natürlich nur sehr wenige Fans da (nicht mehr als 25) und leider war das Spiel auch nicht sonderlich gut. Beide Teams zeigten was am Ball, aber blockierten sich gegenseitig. Der zweite Torschuss – nach 15 Minuten – kam auf den Kasten der Gäste, einer Spielgemeinschaft aus Taurage und Spyris Kaunas, und ging gleich rein. Mitte der ersten Halbzeit landete dann der erste gut vorgetragene Angriff der Gastmannschaft im Kasten, doch postwendend ging Suduva Marijampole erneut in Führung: ein haltbarer Kopfball fand seinen Weg ins Netz. Nach dem Seitenwechsel gab es hier und da ein paar Chancen und ab und an mal ein gröberes Einsteigen, was das souveräne Schiedsrichtergespann auch ahndete, doch nichts Zählbares mehr.
Wir fuhren dann zu unserem Ausgangspunkt, Kaunas, zurück. Dort schauten wir uns die schöne, aber recht kleine Altstadt an. Eine Burgruine mit einem typischen runden Eckturm aus roten Backsteinen, vier Kirchen unterschiedlichen Alters in wenigen Metern Abstand (davon eine mit schlossartigen Klostergebäuden) und ein kirchenartiges Rathaus stechen hier hervor. Preis/ Leistung in der Pizzeria in der Straße östlich der großen Backsteinkirche stachen ebenfalls hervor: eine große (32cm Durchmesser), reichlich belegte Pizza für weniger als 4€ ist natürlich topp!
Statistik:
- Grounds: 1.170 (heute 1 neuer; diese Saison: 16 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.138 (heute 1; diese Saison: 26)
- Tageskilometer: 330 (330km Auto)
- Saisonkilometer: 6.320 (4.130 Auto/ 1.800 Flugzeug/ 350 Fahrrad/ 40 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 118 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 422
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