Sonntag, 28. Oktober 2012

W326III: Das beste Spiel des Wochenendes – Kreisklasse in Friedeburg, Mansfeld-Südharz

Sportgemeinschaft Friedeburg -------------------------- 2
SV Einheit 1978 Rottelsdorf ----------------------------- 5
Datum: Sonntag, 28. Oktober 2012 – Anstoß: 14.00
Wettbewerb: 1. Kreisklasse Mansfeld-Südharz, Staffel 1 (11. und unterste Liga, 6. Amateurliga)
Ergebnis: 2-5 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 1-4
Tore: 0-1 3. (6), 0-2 26. (Foulelfmeter, 7), 1-2 31. (Handelfmeter, 5), 1-3 36. (6), 1-4 37. (7), 1-5 51. (16), 2-5 87. (17)
Verwarnungen: Nr. 5, 9 (Friedeburg); Nr. 9 (Rottelsdorf)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Friedeburg (Kap. 1.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 80 (davon Gästefans: ca. 15)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Nicht nur deshalb das beste Spiel des Wochenendes, weil die anderen 3 so schlecht waren: Beide Teams, v.a. aber Rottelsdorf, wussten zu gefallen mit ihrem Spiel)

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Mansfeld-Südharz ist neben dem Salzlandkreis der spiel- und strukturschwächste Kreis in Sachsen-Anhalt. Es gibt nur 88 Teams im Männerspielbetrieb auf Kreisebene, die gerade einmal drei Ligen mit ein, zwei bzw. drei Staffeln umfasst. Außerdem ist der Ausbau der Jugendligen recht dürftig. Die meisten Spiele, die ich in MSH gesehen habe, waren auch ziemlich schlecht. Wenn sie denn überhaupt ausgetragen wurden. Organisatorisch ist dieser Kreis auch teilweise ganz schwach. Jedoch war das heutige Kreisklasse-Spiel in Friedeburg an der Saale nicht nur aufgrund der schlechten Qualität der letzten drei Fußballspiele das beste Spiel des Wochenendes. Beide Teams wussten zu gefallen, auch wenn es eine überraschend einseitige Angelegenheit wurde.

SG Friedeburg gegen Einheit Rottelsdorf bedeutete Dritter gegen Zweiter. Beide waren punktgleich, jedoch ist Rottelsdorf mit 51:12 aus 8 Spielen viel besser im Sturm als Friedeburg mit 18:8 – also 63:26 Tore bei Spielen der beiden, was einen Torschnitt von 7,9 gegenüber 3,0 bedeutet.

Den besseren Start auf dem sehr schön zwischen Häusern und den typischen, etwas spärlich bewachsenen Berghängen gelegenen, aber ausbautenlosen Sportplatz, erwischte Rottelsdorf, die zwei erfolglose Angriffe der Heimelf mit dem hoch ins Eck geschossenen Führungstor beantworteten. Mit einem Foulelfmeter konnten sie die Führung auf 0:2 ausbauen, ehe sie selber einen Elfer verschuldeten. In dieser Situation Handspiel zu geben, war allerdings übertrieben. Ansonsten leitete der Unparteiische die Partie wirklich hervorragend sicher! Der Elfer wurde sicher zum 1:2 reingedonnert, wobei sich Friedeburg einen Doppelschlag vor der Pause einfing, der die Entscheidung andeute.

Nach einer richtig guten ersten Hälfte und einem starken Start der Rottelsdorfer in Hälfte zwei, der mit dem 1:5 belohnt wurde, ebbte das Spiel etwas ab. Etwas mehr Fouls und nur noch ein Abseitstor der Gäste sowie ein reguläres und dafür umso schöneres nach einer Ecke zum 2:5. Beim Gerbstedter Derby – Friedeburg ist der östlichste und Rottelsdorf, das je nach Route 8-10km entfernt von Friedeburg liegt, der südlichste Ortsteil der Einheitsgemeinde Gerbstedt – das vor einer gar nicht mal so schlechten, wenn auch emotionslosen Zuschauerkulisse ausgetragen wurde, hatte Friedeburg also leider nicht viel zu melden. 2:5 war ein auch in der Höhe verdienter Endstand.

Noch ein paar Worte zum Ort Friedeburg/ Saale: Im landschaftlich schönen, da stark hügeligen und mit charakteristischen Karsthängen durchsetzten Saaletal gelegen, ist Friedeburg einer der mittelmäßig sehenswerten Orte des Landkreises Mansfeld-Südharz, der eine ganz ordentliche Zahl von Sehenswürdigkeiten bereit hält. Verfallen ist das Dorf zwar an allen Ecken und Enden, doch die engen Straßen und Gassen – selbst auf der Hauptstraße nach Könnern passen keine zwei Autos aneinander vorbei – die teilweise noch mit rotem Sandstein aufgemauerten Häuser und Gehöfte, die rote Steinkirche und vor allem das massiv am Hang thronende Schloss, das auf den Resten einer Burg steht, lohnen einen kurzen Besuch. Von der Terrasse des Schlosses, das man durch verfallene Gehöfte betritt, sieht man übrigens den ganzen Ort samt seiner südlichen Umgebung hervorragend. So hervorragend, dass man – falls der Fußballplatz einmal vor Überfüllung geschlossen werden sollte, also wenn Bayern München mal zu einem Freundschaftsspiel kommt, oder so – von dort oben den gesamten Platz einsehen und das Spiel beobachten kann… IMG_3260 Statistik:
Grounds: 813 (heute 1 neuer; diese Saison: 45 neue)
Sportveranstaltungen: 1.641 (heute 1, diese Saison: 64)
Tageskilometer: 90 (90 Fahrrad)
Saisonkilometer: 17.140 (16.030 Auto/ 1.030 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 1 [Letzte Serie: 1(!), Rekord: 141]
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 326

W326II: Nun schon das vierte 0-0 diese Saison – das gab es in den letzten drei Spielzeiten davor nicht mal zusammengenommen!

Hörder Sport-Club 1910 C ------------------------------- 3
Lüner Sportverein C --------------------------------------- 2
Datum: Samstag, 27. Oktober 2012 – Anstoß: 11.15
Wettbewerb: C-Junioren Kreisliga, Sonderklasse Dortmund (4. Liga der 12-14jährigen)
Ergebnis: 3-2 nach 76 Min. (39/37) – Halbzeit: 1-1
Tore: 0-1 20. (11), 1-1 35. (2), 2-1 41. (11), 3-1 62. (9), 3-2 69. (8)
Verwarnungen: Nr. 8, 9, 10 (Hörde); Nr. 6, 7, 8, 11 (Lünen)
Zwei-Minuten-Strafen: Nr. 8 (Lünen)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Benninghofen (Kap. 1.500 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 40 (davon Gästefans: ca. 5)
Unterhaltungswert: 3,5/10 (Zweite Halbzeit war ganz OK, die erste war selbst für diese Spielklasse sehr schwach)

BV Borussia 09 Dortmund II ---------------------------- 0
F.C. Hansa Rostock ---------------------------------------- 0
Datum: Samstag, 27. Oktober 2012 – Anstoß: 14.00
Wettbewerb: 3. Liga (3. deutsche Profifußballliga)
Ergebnis: 0-0 nach 92 Min. (45/47) – Halbzeit: 0-0
Tore, Verwarnungen, Platzverweise: nichts los
Spielort: Westfalenstadion, sogenannter „Signal Iduna Park“ (Kap. 80.645, davon 65.829 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 5.000 (Zahlende: 4.200, Gästefans: ca. 3.000)
Unterhaltungswert: 1,0/10 (Zwei Versagermannschaften trennten sich leistungsgerecht 0:0 – Die Fans, die da nach Spielschluss ihren Teams applaudiert haben, sollten wegen Dummheit Stadionverbot bekommen!)
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Das Beste an NRW ist die Sportszene. Leider fand sich heute aber auch nur Fußball, da ungewöhnliche Sportarten keine Saison hatten und als Vorspiel zum Hansa-Kick fand sich aufgrund der hirnlosen Ansetzungspolitik von sowohl der 3. Liga als auch den regionalen Amateurspielklassen in NRW nur ein U15-Spiel in erreichbarer Nähe. Was dann sehr verwunderlich war, war die geringe Qualität beider Spiele. Da bin ich Besseres gewohnt in NRW – aber heute war das ja genauso scheiße wie die Qualität der meisten Sehenswürdigkeiten im bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland…

Was der 3. gegen den 5. in der Dortmunder C-Junioren Liga – Hörde gegen Lünen also – da ablieferte, war die ersten 20 Minuten nicht zum Mitansehen. Da ist nun der ehemalige Hartplatz seit Monaten ein Kunstrasen, die Maße sind ideal, das Drumherum mit der kleinen Stehtribüne und ein paar Graswällen sowie einem topp Funktionsgebäude auch super – und dann verstolpern die da trotzdem jeden Ball wie eine durchschnittliche F-Jugend es nicht schlechter könnte. Erst als sich die Gäste aus Lünen auf dem Sportplatz Benninghofen hinterm Hüttenhospital – der befindet sich übrigens schon im gleichnamigen Nachbarstadtteil und nicht mehr in Hörde – bequemten, lässig einzuschießen, nahm das Spiel langsam an Fahrt auf. Aber nur sehr langsam. So richtig was los war erst in Hälfte zwei, als Hörde das Spiel mit ein paar schönen Spielzügen drehte und Lünen nun in die Rolle der Versager vor dem gegnerischen Tore schlüpfte. 3:2 hieß es in einem Spiel mit vereinzelten balltechnischen, schusstechnischen und spielerischen Highlights, bei dem auffiel, dass sich die Schiedsrichterleistung reziprok zum Spielfluss entwickelte. Je besser die Jungs spielten, desto mehr Fehlentscheidungen traf der Junge mit der Pfeife. Wirklich schlecht war er nicht, aber hoffentlich lässt man den noch nicht im Männerbereich ran, wenn er sich durch Zurufe von Hörder Spielern zu Freistoß- und Abseitsentscheidungen drängen lässt oder aufs Zeitschinden vom Hörder Torhüter reinfällt, der einen Schiedsrichterball ohne vorherige Berührung durch einen anderen Spieler mit der Hand aufnimmt. IMG_3057 Für verhältnismäßig billige 10€ bekam man einen Sitzplatz bei der Drittligapartie im nahen Westfalenstadion. Ja, im Westfalenstadion – nicht in der Kampfbahn Roten Erde. Aufgrund des Sicherheitswahns – weil ja die bösen Ossis kommen – musste das Spiel des Tabellenletzten (20.) gegen den Siebten statt in einem zu 25% gefüllten Stadion Rote Erde, in einem zu 6,5% gefüllten Westfalenstadion ausgetragen werden. Krank! Einfach nur krank!

In Deutschlands größtem Stadion waren natürlich nur etwa 9.000 Plätze geöffnet: Davon etwa 1.000 VIP-Sitze und je 4.000 Sitz- und Stehplätze für Heim- und Gästefans. Eigentlich waren wir ja für die Gastmannschaft aus Rostock, doch bei Weitem nicht die einzigen Hanseaten die sich sagten: In diesen asozialen Gästeblock gehe ich nicht. Mit „asozial“ meinte aber niemand seine Mitfans, sondern die Sichtbeeinträchtigung durch Netze und Zäune. Vor allem alle fotografierenden Fans zogen auf die Haupttribüne, auf der nur sehr dürftige Stimmung herrschte. Einzig ganz rechts feuerten ein paar Stimmungsmacher/ Ultras/ Hardcore-Fans die Schwarz-Gelben an. Unter den jungen Leuten waren im Übrigen auch einige Neonazis, die es sich nicht nehmen ließen, die beiden schwarzen Rostocker Mendy und Marcos mit Affenlauten zu belegen. Diese Form des Rassismus schien ja in letzter Zeit in Deutschland sehr zurückgegangen zu sein, doch in NRW findet man noch die meisten Leute, die sich nur in Tiersprache verständigen können da es aufgrund mangelnder Intelligenz nicht mal für Ruhrpottdeutsch reicht.

Im Gästesektor war die Stimmung aber kaum besser – nur wenigstens keine dummen Beleidigungen: Erst als die Suptras/ Wolgastä usw. mit ihrem verspäteten Sonderzug zur 70. Minute aufkreuzten, wurde richtig geschlossen angefeuert. Wie wahr doch leider die Feststellung ist: Ohne Ultras keine Stimmung! Dass der Sonderzug verspätet war, behauptete jedenfalls ein Fan hinter mir, was auch Sinn machen würde, da sie sonst nicht erst zur 70. das Stadion betreten hätten und zudem eine erste Peinlichkeitswelle der Saison hereinschwappte: Ein leichter Wintereinbruch in vielen Gegenden Deutschlands sorgte für dutzende Spielausfälle (in der 3. Liga allein zwei!!!) – und natürlich auch für dutzende Zugausfälle; wer pünktlich und mit relativ wenig Stress ankommen will, muss halt das ohnehin meistens nicht einmal ganz so teure Auto nehmen! Jedenfalls: Die Rostocker Sonderzugfahrer begrüßten die Ordner gleich mal handschläglich – oder handgreiflich – da man ein paar Zaunfahnen dort aufhängen wollte, wo man es nicht sollte oder so und brachten das Spiel in der ersten Minute ihrer Anwesenheit fast zum Abbruch durch einen Böllerwurf, den der Dortmunder Torwart gekonnt für eine billige Showeinlage ausnutzte – es war nicht die einzige augenscheinliche Theatereinlage eines Dortmunders an dem Tag. 

Zu mehr als Schauspielern reichte es auch nicht bei der Schwarz-Gelben Reserve, die spielerisch, taktisch und schusstechnisch unter aller Sau ist und maximal als regionalligatauglich bezeichnet werden kann. Da Hansa heute völlig neben sich stand und nur 15 Minuten ganz ansprechenden Fußball zeigte, blieb es bei diesem peinlichen 0:0. So muss man eigentlich entgegen aller sportlichen Fairness sagen: Schade, dass die Gästefans nicht einen Spielabbruch wollten bzw. schafften – zwei derartig dumme Mannschaften haben solche Fairness gar nicht verdient, dass sie 92 Minuten lang ihr scheiß Gekicke im größten Stadion Deutschlands zeigen dürfen!
Wie dumm dieses Publikum insgesamt heute war, sah man daran, dass etliche Fans beider Lager ihren jeweiligen Versagertruppen Applaus spendeten. Wer von Fußball Ahnung hat oder nicht wegen Selbstdarstellung sondern wegen Sport im Stadion aufkreuzt, der muss entweder pfeifen und buhen oder kommentarlos aus dem Stadion laufen.

Wir drei Groundhopper machten dann letzteres und fuhren mit einem Stopp in Werl nach Merseburg zurück. Werl ist eine Stadt in der Größe Merseburgs zwischen Dortmund und Soest. Da Werl auf dem Autoatlas als „besonders sehenswert (Kategorie 2/5)“ hervorgehoben wurde und uns Soest schon als eine der wenigen wirklich sehenswerten Städte NRWs nach einem Besuch im letzten Jahr bekannt war, besichtigten wir kurz entschlossen dieses komische Kaff. Eine recht eindrucksvolle Wallfahrtsbasilika, die aber innen relativ kahl ist, dann eine aufs 13. Jahrhundert zurückgehende, teilweise modernisierte und vor allem stockdunkle Kirche, dazwischen primitivste Betonbauten, Pseudo-Fachwerk, neuaufgebaute Stadtmauern und vereinzelte historische Gebäude (Fachwerk von 1735 oder so z.B.). Also hässlich ist Werl ja eigentlich nicht, aber schön erst recht nicht – und schon gar nicht mehr als eine „kleine Sehenswürdigkeit“ (Kategorie 4/5, wenn man nach diesem Autoatlas geht). Aber wenigstens haben wir ein gutes polnisch-türkisch geführtes deutsch-türkisch-italienisches Lokal gefunden. Für NRW-Verhältnisse war das - übrigens auch von zwei anderen Hansa-Fans besuchte - Restaurant auch recht preisgünstig! IMG_3080 Statistik:
Grounds: 812 (heute 1 neuer; diese Saison: 44 neue)
Sportveranstaltungen: 1.640 (heute 2, diese Saison: 63)
Tageskilometer: 750 (750 Auto)
Saisonkilometer: 17.050 (16.030 Auto/ 940 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 0 [Letzte Serie: 1(!), Rekord: 141]
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 326

Freitag, 26. Oktober 2012

W326I: Schon das dritte 0-0 diese Saison – Langsam reicht es wirklich!

TSV Leuna 1919 AH --------------------------------------- 0
SG Stahl Merseburg AH ---------------------------------- 0
Datum: Freitag, 26. Oktober 2012 – Anstoß: 18.00
Wettbewerb: Freundschaftsspiel Alte Herren
Ergebnis: 0-0 nach 67 Min. (35/32) – Halbzeit: 0-0
Tore: keine
Verwarnungen: keine
Platzverweise: keine
Spielort: Kunstrasenplatz Stadion des Friedens (Kap. 2.000, davon 210 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 20 (davon Gästefans: ca. 5)
Unterhaltungswert: 2,0/10 (Enttäuschend: Das schlechtestes Spiel das ich jemals gesehen habe von einer Leunaer Altherrenmannschaft)
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Mittlerweile war das schon das dritte torlose Spiel in dieser Saison – und alle diese Spiele waren Altherrenspiele! Dabei fallen da sonst am zuverlässigsten wenigsten ein paar Tore! Jedenfalls war das Gekicke zwischen Leuna und Stahl Merseburg heute, nach einem beschissenen 0:0 in Leipzig im September und einem ganz guten 0:0 vor drei Wochen zwischen Leuna und Bad Dürrenberg, auch noch das dritte 0:0 innerhalb von 42 Tagen in denen ich 23 Fußballspiele gesehen habe. Davor habe ich in einem Zeitraum von über zwei Jahren 300 Spiele gesehen, von denen gerade einmal 3 torlos 0:0 ausgingen.

Abseits dieser grauenhaften Statistik dieser letzten zwei Monate war das Spiel nicht allzu grauenhaft. Allerdings muss ich es als das schlechteste Spiel einer Leunaer Altherrenmannschaft, das ich je gesehen habe, bezeichnen. Vor allem in Hälfte zwei hatten sie etwas mehr Torchancen als die noch schwächere Gastmannschaft, doch alle wurde mehr oder weniger knapp vergeben. Die relativ niedrige Anzahl der Torchancen hatte vor allem damit zu tun, dass sich beide Teams blockierten. Beide Mannschaften waren immerhin technisch auf ansprechendem Niveau. Aber insgesamt war es doch ein sehr enttäuschendes Spiel. Hoffentlich wird es nächsten Freitag gegen Zorbau besser! IMG_3040 Statistik:
Grounds: 811 (heute kein neuer; diese Saison: 43 neue)
Sportveranstaltungen: 1.638 (heute 1, diese Saison: 61)
Tageskilometer: 1.080 (10 Rad)
Saisonkilometer: 16.300 (15.280 Auto/ 940 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 0 [Letzte Serie: 8, Rekord: 141]
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 326

Montag, 22. Oktober 2012

W325III: Deutscher Motoballmeister Ubstadt-Weiher

MSC Puma Kuppenheim --------------------------------- 0
MSC Ubstadt-Weiher -------------------------------------- 4
Datum: Sonntag, 21. Oktober 2012 – Anstoß: 15.00
Wettbewerb: Finale der 1. Motoball-Bundesliga
Ergebnis: 0:4 nach 80 Minuten (4x20)
Viertelergebnisse: 0:0, 0:1, 0:1, 0:2
Tore: 0-1 27. Andre Retich, 0-2 60. Marwin Lowinger, 0-3 67. Andre Retich, 0-4 80. Andre Retich
Grüne Karten (2 Minuten): Martin Kaczynska (Puma); Kevin Fröhlich (Ubstadt)
Gelbe Karten (5 Minuten): keine
Rote Karten (Platzverweise): keine
Spielort: Motoball-Stadion Kuppenheim, Eichet-Straße/ Industriegebiet Nord (Kap. 3.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 3.000 (darunter ca. 1.000 Kuppenheimer und 500 Ubstadt-Fans, ansonsten neutrale Zuschauer)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Durchweg auf höchstem technischen Niveau, doch bis zur 27. die reinste Taktiererei zwischen den Strafräumen ehe endlich das erste Tor fiel)
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So spät es auch am Samstag geworden war, so früh ging es am Sonntag wieder los. 500km gen Südwesten, in die Region mit der höchsten Dichte an Vollidioten im Straßenverkehr, die ich je erlebt habe. Das war ja schon letztes Jahr schlimm, aber in BaWü scheint es jedes Jahr schlimmer zu werden: Die einen arrogant, dumm und zu schnell, die anderen verpennt, dumm und zu langsam. Normal fahren kann da wohl keiner. Nicht mal einparken geht! Wegen so einem Spast, der sich zu dicht in die Lücke hinter mich gedrängt hatte, musste ich in Ettlingen nach Gehör ausparken. Auf der Autobahn fuhr der ein oder andere Mittelspurschleicher auch mal rückwärts links an mir vorbei. Also ob die Dummheit der baden-württembergischen Autofahrer am überdurchschnittlich hohen Konsum an Körnerfutter, dem überdurchschnittlich hohen Einkommen oder doch eher am Dialekt – ich finde die Mundarten dort grauenhaft und der Einzige, den ich an diesem Tag richtiges Deutsch habe sprechen hören, war ein Türke – liegt, war mir nicht ganz klar…

Wir modifizierten das Besichtigungsprogramm ein bisschen und schauten uns erst mal Ettlingen an. Die Altstadt ist durchsetzt aber ansehnlich und hat mit dem Schloss ein wirkliches Highlight, wobei der barocke Prachtbau irgendwie albern ist, mit seiner Scheinarchitektur (die Säulen an der Fassade sind nur aufgemalt, was in der Barockzeit vor allem in Süddeutschland eine Unsitte war) und dem Schloss,,garten“ (Blumenkübel auf einer Terrasse, ha ha…). In Kuppenheim steht auch noch ein ganz interessantes Barockschloss, das auf den seltsamen Namen „Favorite“ (gesprochen „Faforiite“ und nicht „Fäworitt“) hört.

Nach Kuppenheim zog es uns aber wegen des Motoballfinals dieser Saison. Ausrichten sollte es der MSC Seelze, doch bei einem Nachbarschaftsduell von Kuppenheim und Ubstadt-Weiher und dem lächerlichen Platz von Seelze wäre es bescheuert gewesen, nicht in der Karlsruher Ecke zu spielen. Die Karlsruher Ecke ist so wie so die Motoballhochburg Deutschlands: Das bewiesen u.a. die heute erschienen 3.000 Zuschauer. Allerdings kommen zu normalen Spielen auch selten 1.000 Fans – heute kamen ja auch Dutzende aus NRW, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen oder gar Frankreich und Niederlande zum Zugucken. Vor allem ist der Raum Karlsruhe aber von den Teams her die Hochburg: Ein Drittel der deutschen Motoballteams kommt aus der Ecke. Wieso die Leute bei so viel Motorsport trotzdem so beschissen Auto fahren, wundert mich…
IMG_2984 Im Vergleich mit dem Finale im benachbarten Ubstadt-Weiher fiel das diesjährige Finale leider ziemlich ab. Das Stadion ist fast genauso gut und fasst ebenso viele Zuschauer. Die 3.000 können sich auf einer Längsseite auf eine Betonstufentribüne stellen. Alles ist ziemlich geleckt in der Anlage und der Betonboden mit Hartgummipflasterung im Torraum als Spielfläche spitzenmäßig. Allerdings war die Architektur der Anlage in Ubstadt-Weiher besser. Außerdem sind die Eintrittspreise von Kuppenheim schweinisch, da keine richtigen Ermäßigungen gewährt werden. In Ubstadt hatte ich damals keine 12€ hingelegt. Auch der Sprecher wusste nicht so zu überzeugen. Nun natürlich rockten die Fans aus Ubstadt das Stadion und nicht das lahmarschige Schnarchnasenpublikum von Puma Kuppenheim. Und schließlich war auch das Spiel nicht so gut wie im letzten Jahr.

Nach 27 Minuten höchsten Technik- aber niedrigstem Geschwindigkeits-Niveau erzielte Ubstadt endlich ein Tor gegen die Laufrichtung des Keepers. Die Pumas wurden danach ziemlich gezähmt von den Gästen und kamen kaum noch vors Tor, nachdem sie Anfangs die Einzigen waren, die wenigstens ganz selten Mal vorm gegnerischen Tor waren. Nach einer Stunde Spielzeit fiel mit dem 0:2 die Vorentscheidung, ehe Ubstadt mit zwei herrlichen Toren die Kuppenheimer vorführte. Aufgrund des Umfeldvergleiches mit Ubstadt, der eindeutig zugunsten der Ubstädter ausfällt, freute mich dieser auch neutral betrachtet hoch verdiente Sieg vom MSC Ubstadt-Weiher. Sie waren über weite Strecken die klar dominante Mannschaft und konnten in diesem enorm fairen Spiel beweisen, dass sie das Finale zu Recht erreicht hatten.

Nach der schön mit Pyrotechnik der Gästefans untermalten Siegerehrung fuhren wir noch nach Rastatt, wo wir die Barockresidenz besichtigten und bei einem hervorragenden türkischen Lokal – die Besitzer sind wohl noch nicht lange in Rastatt oder Umgebung ansässig, bei dem klaren Hochdeutsch – einkehrten. In Rastatt stellten wir uns bei der „Jet“, die mit 1.51€ jede Tankstelle um 8 Cent unterbot, in den Stau (20 Autos auf einmal an vier Tanksäulen, super!) und gegen Mitternacht waren wir dann zuhause. IMG_2999 Statistik:
Grounds: 811 (heute 1 neuer; diese Saison: 43 neue)
Sportveranstaltungen: 1.637 (heute 1, diese Saison: 60)
Tageskilometer: 1.070 (1.070 Auto)
Saisonkilometer: 16.290 (15.280 Auto/ 930 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 8 [Letzte Serie: 12, Rekord: 141]
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 325

W325II: Eisenbahner gegen Katholiken beim Handball in Pirna

Eisenbahnersportverein Lokomotive Pirna --------- 22
SG Deutsche Jugendkraft Rimparer Wölfe --------- 26
Datum: Samstag, 20. Oktober 2012 – Anwurf: 19.30
Wettbewerb: 3. Liga Ost (3. Handballliga, 1. Halbprofiliga)
Ergebnis: 22-26 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 8-10
Tore: 10x Dušan Miličević, 5x Jiři Bouček, 4x Jiři Havlat, 2x Gasper Martinc, 1x Torsten Schneider (Pirna); 7x Julian Sauer, 4x Daniel Sauer, 3x Holger Lührs, 3x Matjaž Krže, 3x Jan Winkler, 2x Stefan Schmitt, 2x Dominik Schömig, 1x Sebastian Kraus, 1x Jan Schäffer (Rimpar)
Gelbe Karten: Paul Gärtner, Falk Gaube, Torsten Schneider, Trainer Petr Hazl (Pirna); Daniel Sauer, Janko Skrbić, Jan Schäffer (Rimpar)
Zwei-Minuten-Strafen: 2x Dušan Miličević, 2x Torsten Schneider, 1x Paul Gärtner, 1x Falk Gaube, 1x Steffan Helbig, 1x Jiři Havlat (Pirna = 16 Minuten); 3x Daniel Sauer, 1x Julian Bötsch, 1x Jan Winkler, 1x Sebastian Kraus (Rimpar = 12 Minuten)
Platzverweise: Daniel Sauer von Rimpar (57. Min. wg. dritter Zeitstrafe)
Spielort: Sporthalle Pirna-Sonnenstein (Kap. 400 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 400 (davon ca. 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Erste Halbzeit besser als das Ergebnis vermuten lässt, in zweiter Hälfte ließ Spiel nach)
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b) Sightseeing: Dresden, Pillnitz, Pirna
 
Nachdem ich fünf Monate zuvor meine gute Freundin und ehemalige Mitstudentin Conny durch meine Heimatstadt geführt hatte, konnte sie kurzfristig ihr Angebot einlösen, mich in den Teilen ihrer Heimatstadt rumzuführen, die ich noch nicht kannte. Also alles Mögliche außer der Altstadt… Von der Kunstpassage in der Neustadt über das Essen beim Afghanen bis zur Besichtigung von Schloss Pillnitz war das alles auch sehr lohnend. Pirna war uns beiden dann nur aus Kindheitserinnerungen bekannt, doch die Altstadt unterhalb des Schlosses, das ziemlich modern verbaut oberhalb des Ortes liegt, ist recht übersichtlich und in den Seitengassen findet man auch günstige Lokale.

Bevor ich sie auf ihrem Weg Richtung beruflichen Auslandsaufenthalt in Leipzig absetzte, ging es zum sportlichen Teil des Tages. Drittletzter gegen Zweiter der dritten Handballliga in der modern gestalteten Sporthalle Pirna-Sonnenstein. Für eine Halle, die in den 2000ern gebaut wurde, ist die ziemlich gut: Wenig Sichtbehinderung, da die Obertribüne entfernt genug vom Feld steht, außerdem auch eine spielfeldnahe Untertribüne und schließlich ein sehr schön gestalteter Eingangsbereich mit Glaskonstruktionen.

In der erstaunlich vollen Halle, die auch von einer zweistelligen Zahl Pirnaer Fans mit guten Trommelrhythmen und Trompeten sowie fünf trommelnden und schreienden Gästefans gerockt wurde, gab es ein eher torarmes jedoch ziemlich gutes Spiel zu sehen. Als es torreicher wurde, nahm die Spielqualität komischerweise etwas ab. Jedenfalls verlief das ungleiche Duell zwischen den Eisenbahnern und den Katholiken viel enger als die Tabelle erwarten ließ. Pirna war bis zur 50. immer dran und konnte immer mithalten, doch die höhere Schnelligkeit und die damit verbundene Fähigkeit, Angriffe schneller – und übrigens auch konsequenter – abzuschließen, half Rimpar zu einem Vier-Tore-Sieg, der nur deshalb so hoch ausfiel, da sich Pirna nach einem Vier-Tore-Rückstand in der 50. ziemlich aufgab. Rimpar ist hier nicht allzu überzeugend aufgetreten. Deutlich überzeugender im Auftreten waren übrigens die Schiedsrichter: Das sachsen-anhaltische Gespann traf sehr gute und fast ausnahmslos korrekte Entscheidungen – obwohl bei deren Herkunft ja eigentlich Schlimmes zu erwarten war…

Einige wundert sicherlich die Vereinsbezeichnung der Gäste oder meine Überschrift. Die Ausrichtung der Heimmannschaft sollte ja klar sein – Eisenbahnersportverein Lokomotive halt – doch mit dem Namen der Gäste gibt es vor allem im Osten manche Irritationen. Der Beiname der DJK Rimpar lautet „Wölfe“ und ist eine Mode-Erscheinung, doch der eigentliche Vereinsname ist „Sportgemeinschaft Deutsche Jugendkraft“, was bedeutet, dass sie einer von etwa 1.200 deutschen Vereinen, die dem katholischen Sportverband DJK (Deutsche Jugendkraft) angehören, sind. Eigentlich sind diese DJK-Clubs nicht nur Katholen vorbehalten, doch bei Rimpar sind schon auffällig wenige ausländische Profis dabei – und die beiden einzigen sind dann als Slowenen wahrscheinlich schon katholisch. Wenn man die Satzung liest, erkennt man sofort die Hintertürchen, die sich der Verein (wie viele andere Vereine allerdings auch) offen lässt, seine Mitglieder auszuwählen und vielleicht auch (und das wäre nun mal ungewöhnlich) nach religiöser Weltsicht auszusuchen. Auf der Website ist die Satzung übrigens für jeden einsehbar. Mit den Hintertürchen meine ich v.a. § 5, Abs. 2f. (allein der Vorstand entscheidet, ob ein Vereinsbeitrittswilliger aufgenommen wird oder nicht), aber eigentlich ist schon § 4, Abs. 1 ein interessanter Punkt (man beruft sich auf ökumenische Offenheit, aber weist verständlicherweise auf die Identifikationspflicht mit den DJK-Zielen hin, die u.a. auf „die Erziehung […] seiner Mitglieder zu verantwortungsvollen Christen und Staatsbürgern“ hinauswollen). Fakt ist, dass der Verein im Gegensatz zu den meisten anderen Clubs zwar parteilich neutral, aber keinesfalls religiös neutral ist. Beim durchsurfen von Porträts von Spielern und Funktionären diverser DJK-Vereine, habe ich niemanden gefunden, der sich als russisch-orthodox, jüdisch, buddhistisch oder muslimisch zu erkennen gab. Also ein religiös bzw. ethnisch speziell ausgerichteter und dennoch allgemein offener Verein wie die armenischen Clubs in Jordanien und Syrien, bei denen selbstverständlich auch orthodoxe oder muslimische Araber und Kaukasier mitmischen, oder Türkiyemspor oder FC Karame aus Berlin, die bei weitem nicht nur Muslime oder Türken bzw. Araber in ihren Reihen zählen, scheint so ein Club wie DJK Rimpar nicht zu sein. Eher erinnert der Club an Beitar Jerusalem oder al-’Ahed Beirut. Bei denen steht auch nichts in der Satzung, dass man bevorzugt Juden bzw. Schiiten aufnimmt – de facto ist es aber besonders bei erstgenanntem genau so. IMG_2850 Statistik:
Grounds: 810 (heute 1 neuer; diese Saison: 42 neue)
Sportveranstaltungen: 1.636 (heute 1, diese Saison: 59)
Tageskilometer: 410 (410 Auto)
Saisonkilometer: 15.220 (14.210 Auto/ 930 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 8 [Letzte Serie: 12, Rekord: 141]
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 325

W325I: Viel Feuer aber wenig Niveau im Duell der Stahlwerker

FC Stahl Brandenburg ------------------------------------ 1
Eisenhüttenstädter FC Stahl ----------------------------- 1
Datum: Freitag, 19. Oktober 2012 – Anstoß: 19.00
Wettbewerb: Brandenburgliga (6. Liga, 1. Amateurliga)
Ergebnis: 1-1 nach 93 Min. (46/47) – Halbzeit: 0-0
Tore: 0-1 57. Christian Zacharias, 1-1 83. Frank Bischof
Verwarnungen: Lars Bauer, Stephan Schubarth, Alexander Tarnow (Brandenburg); Steve Machnow, Robert Richter, Danny Grünberg (Eisenhüttenstadt)
Platzverweise: Steve Machnow (86. Min., Notbremse)
Spielort: Stadion am Quenz (Kap. 15.000, davon 5.000 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 330 (Zahlende: 290, Gästefans: ca. 10)
Unterhaltungswert: 4,0/10 (Bis zur 80. ein ganz schwaches Spiel, dann war aber richtig was los auf den Platz – und im Umfeld des Spiels war so wie so richtig was los…)
IMG_2611 Photos with English Commentary:

Diesen Freitag ging es mal wieder nach Brandenburg, diesmal sogar direkt Brandenburg und zwar an der Havel. Auf dem Weg dahin hielten wir noch in Raben an der Burg Rabenstein und der Kirche – zwei wirklich sehenswerten Bauwerken in der bewaldeten Hügellandschaft des Fläming – sowie der Festung in Bad Belzig, dem architektonischen Highlight des kleinen Kurortes, der unter schlechter und dummer Beschilderung leidet. Dass die Einheimischen regelmäßig gegen die Fahrtrichtung der dutzenden sinnlosen Einbahnstraßen fahren, wunderte mich im Nachhinein nicht mehr…
Auch Brandenburg/ Havel glänzte mit dummen Schildern aber schöner Backsteinarchitektur. Auch die Gründerzeithäuser sind sehenswert, doch am bekanntesten ist die Heimatstadt von Victor von Bühlow, der auch als Comicfigur über die Stadt verteilt aufgestellt wurde, für die backsteingotischen Kirchen, Stadttürme und das Rathaus. Nach Potsdam ist Brandenburg/ Havel sicherlich die sehenswerteste brandenburgische Stadt!

Ganz besonders sehenswert ist in Brandenburg/ Havel außerdem das Fußballstadion. Selbst der Nebenplatz ist mit zwei Tribünen versehen und der Hauptplatz ist komplett umbaut. Insbesondere die Hauptseite ist architektonisch herausragend: Kunststoff- und Holzbänke, teilweise überdacht, zwei Backsteinhäuschen an den jeweiligen Seiten der überdachten Tribüne und ein alter Sprecherturm mit Anzeigetafel. Die neue Anzeigetafel (wobei neu relativ ist) befindet sich hinter der einen Stehkurve. Die Gegengerade ist komplett überdacht und mit herrlichen alten Kunststoffbänken versehen.
IMG_2568 In diesem fantastischen Stadion merkt man an drei Dingen, dass der Verein wirklich schon bessere Zeiten als Brandenburgliga (also DDR-Oberliga und Europapokal) erlebt hat: Erstens, die schiere Größe und beeindruckende Bauweise des Stadions. Zweitens, das saumäßig schlechte Flutlicht, von dem nur etwa 32 von vormals um die 200 Lampen funktionieren. Drittens, das Nichtvorhandensein von Klos, das dazu führt, dass überall hinter die Tribüne und unter die Anzeigetafeln gepisst wird. Das Publikum war aber so wie so klasse: Die Ordner ließen offensichtlich bewusst alle ohne Kontrolle rein. Da nahmen Modepüppchen ihre hässlichen Köter mit rein, Alkohol in Glasflaschen war bei dem ein oder anderen Rentner zu sehen und die Neonazis mit Jackenaufdrucken wie „Brandenburg 88“ und „Hooligans“ hatten Blitzknaller, Böller und Bengalos am Start. Zum Einmarsch der beiden Mannschaften lieferten sie auch eine tolle Show ab und während des Spiels gab es doch einige Leute, die die Mannschaft aus Brandenburg hörbar unterstützten. Beliebtester Schlachtruf ist dort übrigens: „Stahl – Feuer!“ – und Feuer braucht man zum Schmelzen des Stahls im Werk…

Es war ein Duell der Stahler und Tabellennachbarn, die beide mit erbärmlicher Bilanz in Abstiegsgefahr schweben. So sah das Spiel auch bis in die Schlussphase hinein aus. Stahl gegen Stahl war das schlechteste Fußballspiel, das ich je in Brandenburg gesehen habe. Nach der Pause stolperte Eisenhüttenstadt als weniger aktive aber nicht ganz so unfähige Mannschaft das 0:1 rein. Doch besser wurde das Spiel erst in der Schlussphase, als unter großem Jubel eine Druckphase der Brandenburger begann, die schnell im Ausgleich mündete. In den letzten Minuten spielte die Heimelf in Überzahl, da ein Gästespieler eine Notbremse fabrizierte, doch zum verdienten Sieg reichte es nicht. Dazu war der Sturm viel zu schwach.

Insgesamt hat sich dieser Brandenburgausflug aber wieder sehr gelohnt. Das Spiel war zwar nicht gerade gut, doch das Stadion herausragend, die Stimmung recht… äh…: feurig! und die Besichtigungen gelungen. IMG_2642 Statistik:
Grounds: 809 (heute 1 neuer; diese Saison: 41 neue)
Sportveranstaltungen: 1.635 (heute 1, diese Saison: 58)
Tageskilometer: 340 (340 Auto)
Saisonkilometer: 14.810 (13.800 Auto/ 930 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 8 [Letzte Serie: 12, Rekord: 141]
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 325

Montag, 15. Oktober 2012

W324III: Merseburg – Leuna – Halle – Leuna – Merseburg

TSV Leuna 1919 E ----------------------------------------- 4
SV 1990 Eintracht Bad Dürrenberg E ----------------- 5
Datum: Sonntag, 14. Oktober 2012 – Anstoß: 9.45
Wettbewerb: E-Junioren Kreisklasse Saalekreis, Staffel 1
Ergebnis: 4-5 nach 51 Min. (25/26) – Halbzeit: 2-3
Tore: 1-0, 2-0, 2-1 12’, 2-2 14’, 2-3 24’, 3-3 27’, 4-3 40’, 4-4 44’, 4-5 45’
Freundschafts-Neunmeterschießen: 4-4 Unentschieden nach je 9 Schützen
Verwarnungen: keine
Platzverweise: keine
Spielort: Sportstätte der Jugend, Platz 2 (Kap. 500, davon 20 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 22 (davon ca. 9 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Ausgeglichenes Spiel mit dem glücklicheren Ende für Bad Dürrenberg)

Universitätssportverein Halle (Rovers) ---------------- 5
SG Stahl Brandenburg ---------------------------------- 15
Datum: Sonntag, 14. Oktober 2012 – Kick-off: 14.00
Wettbewerb: Regionalliga Nordost (3. deutsche Rugbyliga, 2. Amateurliga)
Ergebnis: 5-15 nach 80 Min. (2x40) – Halbzeit: 0-15
Punkte: 0-3 Freekick, 0-8 Versuch, 0-10 Erhöhung, 0-15 Versuch; 5-15 Versuch
Gelbe Karten/ 10 Min. Zeitstrafe: Nr. 8 von Stahl wegen groben Spiels
Rote Karten/ Platzverweise: keine
Spielort: USV Sport- und Gesundheitszentrum Frohe Zukunft (Kap. 500 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 80 (davon ca. 10 Gästefans)
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Für die niedrige Spielklasse ganz gut)

TSV Leuna 1919 ------------------------------------------ 32
Weißenfelser HV 91 II ----------------------------------- 24
Datum: Sonntag, 14. Oktober 2012 – Anwurf: 18.00
Wettbewerb: Bezirksklasse Sachsen-Anhalt (8. Handballliga, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 32-24 nach 60 Min. (2x30) – Halbzeit: 16-12
Tore: 13x Frank, 6x Sven, 3x Peter, 3x Nr. 7, 3x Schnaussen, 2x Fünfer, 1x Doc, 1x Nr. 15 (Leuna); 9x Nr. 9, 7x Nr. 14, 3x Nr. 4, 3x Nr. 15, 1x Nr. 13, 1x Nr. 73 (WHV)
Gelbe Karten: Sven, Fünfer, Frank (Leuna); Nr. 9, 73 (WHV)
Zwei-Minuten-Strafen: 3x Sven, 3x Fünfer, 2x Frank, 1x Schnaussen (Leuna); 1x Nr. 8 [Rot], 2x Nr. 9, 1x Nr. 73 (WHV)
Platzverweise: Fünfer und Sven von Leuna (beide 3. Zeitstrafe, 50. bzw. 58. Min.); Nr. 8 vom WHV (angeblich Tätlichkeit, 8. Min.)
Spielort: Sporthalle Leuna (Kap. 200 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 70 (davon ca. 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Wirklich gutes Handballspiel!)
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Letzter gegen Vorletzter auf der Sportstätte der Jugend; Nach 4 Spieltagen 4:49 bzw. 5:37 Tore und noch keinen einzigen Punkt – TSV Leuna gegen Eintracht Bad Dürrenberg.

Da unnötigerweise 15 Minuten früher angepfiffen wurde (die D-Jugend spielte danach, aber bei dem Ergebnis hätten sie es ja auch gleich bleiben lassen können) hatten wir schon den Doppelschlag verpasst, mit dem die E-Jugend in Führung ging. Bad Dürrenberg kam in einem munteren und ansehenswerten Spiel allerdings zurück und drehte das Spiel bei Halbzeit auf 2:3. Nach der Pause glich Leuna aus, da ein guter Schuss durch die Arme des Torwarts rutschte. Danach war die Luft ziemlich draußen, ehe der frisch aus F-Jugend gekommene Kevin mit einem tollen Sololauf von kurz hinter der Mittellinie bis um den Torwart herum zum 4:3 einschob. Leider gelang den Gästen, die keinesfalls besser waren, ein Doppelschlag zum 4:5.
IMG_2304 Nach dieser unglücklichen Niederlage fuhren wir nach Halle weiter, wo es auf dem Unisportgelände in der Frohen Zukunft ein Rugbyspiel der drittklassigen Regionalliga zu sehen gab. USV Halle ist ja mit zwei hohen Niederlagen gestartet, aber immerhin: Sie starten wieder im 15er Rugby – Spielermangel schien nicht so akut! Auch Brandenburg war nicht so überragend gestartet, und so entwickelte sich auch die Paarung auf dem etwas verrotteten aber ganz schönen Sportplatz.

Das Spiel vor erfreulich vielen Rugbyanhängern war ja jetzt nicht schlecht, aber die Mannschaften waren beide allenfalls mittelmäßig und Halle in der Defensive klar besser, Brandenburg vor allem in der Offensive gut, was dazu führte, dass Brandenburg dauernd Druck machte, aber kaum Punktete. Nur ein Freekick und zwei Versuche (davon einer mit Erhöhung) gelangen den Stahlern. In der zweiten Hälfte hatte Brandenburg/ Havel dann sogar eine ziemlich schlechte Figur gemacht, da sie sich immer wieder reindrängen ließen, als ob sie es nicht nötig hätten, gegen die kaum schwächeren Hallenser nachzulegen. Die Studenten kamen dann allerdings trotzdem nur auf einen Versuch, dessen Erhöhungsschuss von der Seitenauslinie erfolgen musste und entsprechend daneben ging. Diese fünf Punkte erzielten sie allerdings auch nur in Überzahl, da einer der Brandenburger wegen seiner rauen Spielweise für 10 Minuten runtergestellt wurde. Da hatten mehrere Gästespieler auch drum gebettelt, mit ihren Fouls.

Na gut: Rugby hat mal wieder Spaß gemacht und wenn man in Halle nicht zu hohe Ansprüche stellt, kann man auch zufrieden sein mit dem Gezeigten.
IMG_2327 Nun ging es wieder zurück nach Leuna – alles nach wie vor mit dem Fahrrad. Mit den Handballern des TSV stand nun auch eine wirklich starke Mannschaft des Vereins auf dem Feld. Mit der Reserve des Weißenfelser HV kam allerdings eine Mannschaft in die gar nicht mal so schlecht gefüllte Leunaer Halle, die genauso eine positive Bilanz mit nur einer Niederlage vorweisen kann.

Den besseren Start erwischte allerdings eindeutig Leuna: 5-2 in 10 Minuten, trotz diverser Fehlwürfe über das Gästetor. Der Vorsprung war aber schnell weg und konnte erst zum Ende der ersten Halbzeit wieder gefestigt werden. Bis Mitte der zweiten Hälfte kristallisierte sich dann auch eine Sieben- bis Acht-Tore-Führung für unseren TSV heraus, der die zwei, drei kurzen Durchhänger im Spiel sehr schnell zu beenden wusste. In einem, trotz einer auf beiden Seiten eher schwachen Chancenverwertung, aufgrund der Tore und Zweikämpfe wirklich guten Spiel, siegte Leuna schließlich mit 32:24. Nicht 32:25 oder so, wie schon auf der Anzeigtafel kurzzeitig stand.

Dass mal was Falsches auf der Tafel erschien war übrigens nicht der Fehler der Zeitnehmer, sondern den undurchsichtigen Zeichen der beiden völlig überforderten Unparteiischen geschuldet. Zum Glück nahmen die beiden Richter (ja, die Schiedsrichter hießen Richter mit Nachnamen…) keinen Einfluss aufs Spiel. Wie viele lächerliche Hinausstellungen es gegen Leuna gab – zwei Spieler bekamen sogar drei Zweiminutenstrafen, wobei gegen Sven gleich zwei unberechtigte dabei waren! Und auch der lächerliche rote Karton für das Beinstellen beim gemächlichen Loslaufen für Weißenfels – und dann wird dieser Spieler nicht mal regelkonform auf die Tribüne verwiesen, sondern darf dauernd vom Spielfeldrand dumme Kommentare abgeben! Also dass war wieder mal eine typische Schiedsrichterleistung in Sachsen-Anhalt…

Ansonsten gilt beim sachsen-anhaltischen Handball allerdings das, was ich Sven nach dem Spiel auf der Tribüne noch gesagt habe: Die Leistung der Spieler – egal ob Verbandsliga oder Bezirksklasse – ist nicht zu verachten; ein Handballfan der Ahnung hat, ist mit den durchschnittlich gezeigten Spielen zufrieden. In der Bezirksklasse Süd habe ich noch kein schwaches Handballspiel gesehen. Auch das heutige hat sich wieder sehr gelohnt – auch wenn es diesmal keinen spektakulären Aussetzer eines Weißenfelsers in Leuna gab, so wie beim letzten Fußballspiel zwischen Vereinen aus den beiden Orten… IMG_2377 Statistik:
Grounds: 808 (heute kein neuer; diese Saison: 40 neue)
Sportveranstaltungen: 1.634 (heute 3, diese Saison: 57)
Tageskilometer: 70 (70 Fahrrad)
Saisonkilometer: 14.770 (13.460 Auto/ 930 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 7 [Letzte Serie: 12, Rekord: 141]
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 324

W324II: Von Beuna über Seegrehna nach Luckenwalde – Jugendfußball, Landesklasse Männer und Bundesliga Ringen

SV Beuna 1916 F ------------------------------------------- 7
TSV Leuna 1919 F ----------------------------------------- 4
Datum: Samstag, 13. Oktober 2012 – Anstoß: 9.00
Wettbewerb: F-Junioren Kreisklasse Saalekreis, Staffel 1
Ergebnis: 7-4 nach 44 Min. (20/24) – Halbzeit: 4-1
Tore: 1-0 3. Nr. 11, 2-0 14. Nr. 8, 2-1 16. Luca, 3-1 19. Nr. 10, 4-1 20. Nr. 11, 4-2 21. Yasin, 4-3 22. Yasin, 5-3 28. Nr. 11, 6-3 32. Nr. 11, 6-4 34. Nr. 5 (Foulstrafstoß), 7-4 38. Nr. 10
Verwarnungen: keine
Platzverweise: keine
Freundschafts-Neunmeterschießen: Beuna gewinnt 7:5 (Beuna mit einem Schützen mehr)
Spielort: Glück Auf Kampfbahn, Platz 3 (Kap. 500 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 30 (davon ca. 9 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Da ging es ja selbst für die F-Jugend ziemlich drunter und drüber zu – immerhin kam aber nie Langeweile auf und es gab von beiden Seiten etliches Sehenswertes)

SV Seegrehna 1993 ----------------------------------------- 0
VfB Gräfenhainichen -------------------------------------- 2
Datum: Samstag, 13. Oktober 2012 – Anstoß: 15.00
Wettbewerb: Landesklasse Sachsen-Anhalt, Staffel 5
Ergebnis: 0-2 nach 92 Min. (45/47) – Halbzeit: 0-2
Tore: 0-1 2. Dennis Vogt, 0-2 22. Jens Stockmann
Verwarnungen: David Bischoff, Sven Bohne, Rene Koppehel, Marcus Furschner (Seegrehna); Markus Giese (Gräfenhainichen)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportstätte Gebrüder Grabsch (Kap. 1.100, davon 100 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 140 (Zahlende: 124, Gästefans: ca. 10)
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Nach durch Gräfenhainichen guter erster Hälfte, ebbte das Spiel erheblich ab)

1. Luckenwalder SC ------------------------------------- 34
Wettkampfgemeinschaft Leipzig-Taucha ------------- 3
Datum: Samstag, 13. Oktober 2012 – Beginn: 19.30
Wettbewerb: 1. Ringerbundesliga, Nordstaffel
Ergebnis: 34-3 nach 10 Kämpfen zu insgesamt 43.07 Minuten
Kämpfe: Griechisch-Römisch (bis 55kg): Radostin Shindov 4:0 Ramin Rasaief [Schultersieg nach 0.40 Min., außerdem Übergewicht von Rasaief]; Freistil (60kg): Emmanuel Krause 3:0 Dustin Scherf [Punktsieg von 4:0 nach 3 Runden bzw. 6.00 Min.]; Gr.-Röm (66): Erik Weiß 4:0 Marco Scherf [Techn. Überl., 11:0 nach 4.55]; Freistil (66): Philipp Herzog 1:3 Krzysztof Bienkowski [Punktsieg 1:5 nach 8.10]; Gr.-Röm. (74): Marc Wentzke 4:0 Max Stuhr [Schultersieg nach 0.34]; Freistil (74): Felix Menzel 3:0 Florian Liebscher [Punktsieg 6:2 nach 6.00]; Gr.-Röm. (84) Damian Hartmann 4:0 Tom Zymara [Techn. Überl. 11:0 nach 4.46]; Freistil (84) Lennard Wickel 4:0 Marco Kupgisch [Schultersieg nach 1.14]; Gr.-Röm. (96) Mirko Englich 4:0 Lars Kramarczyk [Techn. Überl. 13:0 nach 4.38]; Freistil (120) Nick Matuhin 3:0 Nico Graf [Punktsieg 9:0 nach 6.00]
Besondere Vorkommnisse: keine
Spielort: Fläminghalle (Kap. 768 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 300 (davon ca. 10 Gästefans)
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Luckenwalde kämpfte wirklich gut und zeigte den Gästen, dass sie leider nichts in der 1. Liga zu suchen haben)
IMG_1946 Photos with English Commentary:
b) Amateur Football in Wittenberg Region: Seegrehna v Gräfenhainichen
c) Wrestling Bundesliga: 1. SC Luckenwalde beat Leipzig-Taucha

Die F-Junioren von Beuna wie von Leuna haben 9 Punkte aus vier Spielen geholt. Erstere haben ein Torverhältnis von 14:12, letztere von 15:12. Somit hieß es 5. gegen 4.

Ausgetragen wurde diese Partie auf dem Platz 3 der Glückauf Kampfbahn in Beuna. Der weitläufige Hauptplatz soll nicht von der Kleinfeldjugend zertrampelt werden, was ja auch sinnvoll ist, wenn man mehrere Plätze zur Verfügung hat. Mittlerweile hat Beuna ja sogar zu ihrem Großfeldtrainingsplatz (Platz 2) auch einen Kleinfeldplatz angelegt (Platz 3). Der hat einen sehr guten Rasen und neue Tore, allerdings einen völlig schwachsinnigen Zaun. In Beuna scheint man so wie so einen Sponsor aus dem Bereich des Zaunbaus oder der Zaunelemente zu haben: Unglaublich, wie übertrieben diese Anlage eingezäunt ist. Diesen Bauernacker von Platz 2 könnte man wirklich für die Öffentlichkeit außerhalb der Trainingszeiten freigeben und bei Platz 3 fasst man sich als klar denkender Sportler an den Kopf, dass da ein nicht mal 2m hoher Drahtzaun errichtet wurde, der offensichtlich zum Aussperren von Zuschauern dient. Die Eltern und auch wir beide gingen selbstverständlich in den umzäunten Spielbereich hinein – die Bälle, die über den Zaun flogen, da er sogar etwas niedriger als die Tore ist, zählte ich schon gar nicht mit…

Beim Spiel musste man aber viel zählen, da Leunas Mannschaft diesmal ziemlich chaotisch auftrat und von Beuna dauernd beschäftigt wurde. Das führte zu etlichen Gegentoren, die die Abwehr und der Torwart hätten verhindern können und an einem besseren Tag auch hätten. Doch auch Beuna hatte nicht den besten Tag in der Abwehr. So richtig glänzen konnte nur der SV-Sturm (insbesondere der bereits sehr schussstarke 11er) – die Abwehr war immer wieder weg vom Posten und der Torwart kam mit einigen haltbaren Bällen nicht zurecht, was von Leuna nach der Pause super ausgenutzt wurde. Der Doppelschlag war dann aber leider trotzdem nur ein Strohfeuer. Am Ende hielt Beuna konstant den Vorsprung, den sie zur Pause herausgespielt hatten: Drei Tore, erst 4:1, dann nach über 40 Minuten 7:4. IMG_2001 Aufgrund einer Spielverlegung in Brandenburg ging es viel schneller als gedacht, wieder mal in den Landkreis Wittenberg zum Fußball zu fahren – und dann spielte wieder der VfB Gräfenhainichen! Nach einem Besichtigungs- und Tankstopp in Oranienbaum – der Ort ist ja ein ziemliches Kaff, aber die Schlossanlage ist trotz einiger heruntergekommener Stellen sehr sehenswert: Ein herrliches Ensemble aus großem Barockschloss mit ungewöhnlichen Seitentürmen und einem weitläufigen Park mit genialen Schein-Chinesischen Gebäuden – fuhren wir nach Seegrehna, einem Kaff bei Wittenberg. Wenn man da zum Fußball will, biegt man am besten die dritte rechts hinter der schönen Feldsteinkirche (Mühlstraße) ein und fährt den Feldweg in das Waldstück rein. Ansonsten geht es nur über etwas verschlungene Wege, die teilweise trotz dichter Bebauung unbefestigt sind, zur Sportanlage Gebrüder Grabsch.

Im nach den beiden aus Seegrehna stammenden Radrennfahrern benannten Stadion hieß es Abstiegs- gegen Aufstiegskandidat. Um kaum hatten sich alle der immerhin fast 150 Fans auf den Schalensitzen der kleinen, teilweise überdachten Tribüne oder den Stehplätzen unterhalb der charakteristischen Kiefern eingefunden, schon zeigte sich, warum Seegrehna so weit hinten steht. Mit einfachsten Mittel, wenn auch wohl nicht ganz regulär, da der Ball wahrscheinlich im vollen Umfang im Aus war vor der ersten Flanke, gelang ihnen bereits nach zwei Minuten der erste Treffer. In den nächsten 20 Minuten war Seegrehna einmal vorm Gästetor und Gräfenhainichen vergab mehrere gute Chancen, bekam trotz klarem Foul keinen Elfmeter (wieder war der eine Linienrichter, der auf der Tribüneseite des Spielfeldes stand, gefragt und lag offensichtlich wieder daneben) und schaffte dann doch den Ball ein zweites Mal zu versenken. Nach diesen 22 Minuten waren allerdings bereits alle Treffer gefallen, da die Gäste nicht konsequent genug waren im Abschluss und sich in der zweiten Halbzeit etwas zurückfallen ließen.

Wenn man so einen Gegner wie Seegrehna hat, den man mit einfachen Mitteln klar beherrschen kann, der einem jedoch dauernd in die Beine holzt oder auf die Latschen tritt, ist es auch nicht so falsch, mal das Tempo rauszunehmen. Denn das Schiedsrichtergespann war auch bis auf den einen Linienrichter, hinter den wir uns in der zweiten Hälfte dann stellten, da er für die Hälfte, in der Seegrehna dann sein Tor verteidigen musste, stand, auch alles andere als sicher. Der Schiedsrichter musste mehrfach von ihm korrigiert werden: Einmal hatte er sogar fälschlich auf Elfmeter entschieden, wollte ihn dann nicht zurücknehmen, obwohl Gräfenhainichen schon zur Ecke ging und meinte, es sei kein Elfer gewesen. Schließlich ließ er sich aber doch überreden von seinem wirklich guten Assistenten. Gut an der Stelle übrigens auch die Fairness der Gäste, die die Heimmannschaft – wenn ich mir so deren Verhalten angesehen habe – garantiert nicht an den Tag gelegt hätte in so einer Situation… IMG_2034 Weiter ging es noch nach Brandenburg, wo Luckenwalde unser Ziel war. Warum auch immer, aber dieses fürchterliche Provinznest ist Kreissitz von Teltow-Fläming. Hätte man da nicht was Sehenswerteres wie Jüterbog nehmen können? Immerhin waren die Einkaufsmöglichkeiten ganz gut und außer unsanierten Plattenbauten und einfachsten Ackerbürgerhäusern gab es auch eine interessante Kirche zu sehen, die ohne Glockenturm errichtet wurde, aber den wenige Meter entfernt stehenden Wehrturm aus dem 12. Jahrhundert ausbaute und dann bis heute als Glockenturm nutzt.

Luckenwalde hat eine lebhafte Sportszene. Die Fußballer sind in der Oberliga (deren Pokalspiel wollten wir ja eigentlich sehen, aber es wurde ja verlegt), Handball wird in der Brandenburgliga gespielt, Ungewöhnliches wie Radball gibt es hier auch und deutschlandweit bedeutsame Sportler kann man ebenfalls bieten. Die Ringer sind nach wie vor eine feste Größe mit mehreren Olympiateilnehmern (darunter ein Silbermedaillengewinner von 2008) und deutschen Meistern diverser Klassen. Die Mannschaft ist aber diese Saison als 5. hinter ihren Möglichkeiten, doch natürlich konnte auch diesmal der punktlose Tabellenletzte aus Taucha bzw. Leipzig nichts holen.
Die Fläminghalle, die die Architektur einer DDR-Rundbogenhalle andeutet, aber die üblichen 0815-Tribünen, die verschiebbar sind, hat, füllte sich auch nur langsam. Ich denke zwar, dass 7€ (ermäßigt 5€) eher niedrig sind für Ringerbundesliga und anderswo 10€ verlangt werden (also quasi 1€ pro Kampf), doch so ein Gegner zieht einfach nicht, wie uns der freundliche Ringerfan vor uns erklärte. Der war für Ringen auch schon gut rumgekommen – ob Dortmund oder Dänemark – und konnte uns auch zu diversen anderen Sportarten in Luckenwalde was erzählen. Die Reihe vor uns war auch nach der blau gekleideten Fangruppe rechts von uns, die lebhafteste Ecke in der Halle.

Es gab ja auch einiges zu feiern, denn Luckenwalde dominierte das Kampfgeschehen ohne Ende. Immerhin ging nicht jeder Kampf mit einem Schultersieg zu Ende und immerhin hatte der Gast auch einen einzigen Bundesligatauglichen Akteur, einen polnischen Meister, der die einzigen drei Mannschaftspunkte holte. Aber bis dieser als sechster oder siebter Akteur antrat, holte nicht ein einziger Gast einen einzigen Wertungspunkt! Luckenwalde nahm Leipzig wirklich auseinander, doch das Zuschauen lohnte sich trotzdem. Schließlich zeigte wenigstens eine Seite guten Kampfsport! IMG_2158 Statistik:
Grounds: 808 (heute 3 neue; diese Saison: 40 neue)
Sportveranstaltungen: 1.631 (heute 3, diese Saison: 54)
Tageskilometer: 340 (320 Auto, 20 Fahrrad)
Saisonkilometer: 14.700 (13.460 Auto/ 860 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 6 [Letzte Serie: 12, Rekord: 141]
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 324