Montag, 7. April 2014

W401III: Das 60 Jahre alte Sierslebener Stadion und der Sportplatz mit Burgblick in Harkerode

SV Arnstein 1948 Harkerode ...................................... 2
SV Teutonia 1920 Siersleben ....................................... 2
- Datum: Sonntag, 6. April 2014 – Anstoß: 14.00
- Wettbewerb: Kreisliga Mansfeld-Südharz, Nordost (10. Spielklasse, 5. Amateurliga)
- Ergebnis: 2-2 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 1-0
- Tore: 1-0 20. Nico Hartung (Foulelfmeter), 1-1 50. Tobias Wolf, 1-2 57. Tobias Wolf, 2-2 65. Christoph Dreher
- Verschossener Strafstoß: Harkerodes Torwart Norman Meier wehrt Foulelfmeter von Sierslebens Rene Paulsen ab (30. Min.)
- Verwarnungen: Patrick-Bernd Hartmann (Harkerode)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportplatz Harkerode (Kap. 520, davon 20 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 60 (davon 49 Zahlende und ca. 12 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gutes und spannendes Spiel)

SV Teutonia 1920 Siersleben C ................................... 2
JSG FSV Grün-Weiß Wimmelburg 1920/ BSC Blankenheim 1920/ SV Eintracht Emseloh C ............ 4
- Datum: Sonntag, 6. April 2014 – Anstoß: 10.00
- Wettbewerb: C-Junioren Kreisliga Mansfeld-Südharz (4. und unterste Spielklasse der U15)
- Ergebnis: 2-4 nach 71 Min. (35/36) – Halbzeit: 2-1
- Tore: 1-0 10. Niklas Dockhorn, 2-0 17. Steven Rathmann, 2-1 33. Jonas Ziegler, 2-2 39. Jonas Ziegler, 2-3 55. Jonas Hildebrandt, 2-4 70. Daniel Günther
- Verwarnungen: Leon Brüder (Siersleben); Jonas Täckelburg (Wimmelburg etc.)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Glück Auf Kampfbahn Siersleben (Kap. 1.600, davon 100 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 25 (davon ca. 10 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 4,0/10 (Erträglich, da einige Tore zu sehen waren)  
Photos with English Commentary:
a) Under-Aged Football at Siersleben: Teutonia v Wimmelburg/ Blankenheim/ Emseloh
b) Amateur Football at Harkerode: Arnstein Harkerode v Teutonia Siersleben
c) Mansfeld Region: Arnstein Castle, Siersleben, Hübitz, Abberode, Pansfelde, Wieserode, Alterode, Endorf

Teutonia Siersleben hat eine prima Website, die auch eine komplette Geschichte der in den 1950ern errichteten Glück-Auf-Kampfbahn von Siersleben beschreibt. http://www.sv-teutonia-siersleben.de/?page=chronik&subpage=2 Da guckten wir uns doch gleich mal zwei Spiele des Vereins aus dem Gerbstedter Stadtteil an: zuerst die mit 0 Punkten auf dem letzten Platz stehende C Jugend in besagtem Stadion zuhause, dann die Männer (im Mittelfeld auf Rang 8) beim Tabellenletzten in Harkerode (nur 2 Punkte aus 21 Spielen und eigentlich schon abgestiegen)!

Ich fuhr zuerst in neuer Rekordzeit über die Landstraßen nach Staßfurt (65 Minuten, d.h. 75km/h-Schnitt) wo wir Anja abholten, dann ging es ins wenig attraktive Dorf Siersleben. Hinter dem ansehnlichsten Gebäude des Ortes, der Kirche, geht es rechts rein zum ganz ordentlichen Stadion. Dass die Stehränge mal größer waren, konnte man erahnen: die Schlackestufen waren aber größtenteils überwuchert oder verschüttet. Nur die linke Hälfte der Haupttribüne wurde etwas erneuert. Besonders eindrucksvoll ist die Anlage dadurch natürlich nicht, aber wenigstens durch die vielen Bäume auch nicht kahl.

Das U15-Spiel war nicht besonders attraktiv, aber beide Teams gaben ihr Bestes und v.a. dem körperlich unterlegenen Gastgeber muss man Respekt zollen, wie sie dem Gast in den ersten 20 Minuten das Heft aus der Hand nahmen und entgegen aller Erwartungen mit Offensivfußball in Führung gingen. Die 2:0 Führung wackelte aber schon vor der Pause. Nach dem Anschlusstreffer war es nur noch eine Frage der Zeit, ehe die Spielgemeinschaft Wimmelburg/ Blankenheim/ Emseloh (da nicht alphabetisch geordnet, wurden die Namen wohl nach der Attraktivität der Sportstätten in absteigender Reihenfolge angeordnet: Wimmelburg ist ein absolut genialer Ground, Blankenheim ganz gut und Emseloh öde…) das Spiel an sich riss. Die Abwehr geriet in der zweiten Hälfte deutlich öfter unter Druck und die vereinzelten Konter der Sierslebener hatten keinen Erfolg. Von 2:0 also auf 2:4!  
Wir fuhren dann ein bisschen durch die Dörfer der Umgebung, in Mansfeld-Südharz und auch dem Harz-Kreis. Im benachbarten Hübitz hatten die Sierslebener ja mal eine Weile übergangsweise gespielt, doch der Platz dort wurde verkleinert und ist ein Bolz- und Spielplatz. Auffällig im Ort sind die neogotische Kirche, die in der Kirschstraße (Rechtschreibfehler oder Gag?) steht, und die halbverfallene LPG mit VEG Hübitz (Gesellschaft für Sport und Technik) Emblem.

Wir fuhren auf die Harzhochstraße und verließen diese in Ritzgerode. Dort führt eine sehr enge, topp asphaltierte Straße durchs Tal und nach Abberode wieder den Berg hinauf. Der Ort ist ganz ansehnlich: der Freizeitsportverein hat einen tollen Kleinfeldplatz mit Flutlicht, die Kirche ist eine interessante Ruine.

In Pansfelde gibt es eine ähnlich gebaute Kirche die in sehr gutem Zustand ist. Die beiden Sportplätze sind ebenfalls in bestem Zustand und landschaftlich auch schön gelegen. Die ganzen Verbots- und Hinweisschilder sowie Straßensperrungen der Gemeinde Falkenstein kann man übrigens getrost ignorieren – bei wem soll man sich eigentlich eine Genehmigung holen, wenn man auf dem Platz mal eine Runde bolzen will? So ein hirnloses Schild wie das am Kleinfeldplatz habe ich wirklich sehr selten gesehen…

Eine besonders schöne Dorfkirche, ein Fachwerkbau aus dem 17. Jahrundert, steht in Wieserode. Einige historische Häuser stehen dort auch am Anger, ein schöner Sportplatz ist hinter der Feuerwehr zu finden. Besser ist allerdings noch jener Platz in Alterode, den man über den Feldweg von Ulzigerode aus erreicht.  
Die Ortschaft Harkerode ist dann eine ganz ansehnliche Häuseransammlung, die aber v.a. von ihrer Burgruine Arnstein auf einem Felskegel oberhalb des Ortes lebt. Diese schöne Anlage aus dem 12. Jahrhundert besuchten wir nach dem Spiel.

Der Verein heißt natürlich auch nach der Burg Arnstein und stellt diese sehr schön in seinem Vereinswappen dar. Der Sportplatz vom SV Arnstein 1948 Harkerode liegt etwas außerhalb des Ortes in einer von Bäumen umstandenen Wiese im Tal der Eine. Landschaftlich ist der Platz echt klasse! Es gibt auch ein paar Bänke und ein Vereinshaus. 2€ Eintritt sind trotzdem das Doppelte von dem was für diese Liga angemessen wäre. Dafür bekam man heute wenigstens ein gutes Spiel geboten.

Beide Seiten zeigten viel Einsatz, was dem älteren Sportfreund an der Pfeife manchmal Schwierigkeiten bereitete, und spielten viel nach vorne. Allerdings war es lange mehr der Außenseiter, der aktiver und auch erfolgreicher war. Mit einem berechtigten und souverän verwandelten Foulelfmeter gingen sie 1:0 in Führung, 10 Minuten später gab es einen noch eindeutigeren Foulelfmeter für Siersleben, der aber sehr schlecht geschossen war und für den Torwart von Harkerode keine Probleme darstellte.

Nach dem Seitenwechsel sah man, warum Harkerode so abgeschlagen auf dem Abstiegsplatz steht: für mehr als 45 Minuten Fußball reicht es wohl meist nicht! Der Gast ging jedenfalls schnell mit zwei Treffern aus spitzem Winkel aufs kurze Eck innerhalb von nur sieben Minuten in Führung. Immer wieder verloren die Gastgeber Bälle im Mittelfeld, die zu gefährlichen Kontern wurden. Kurz nach seiner Einwechslung war es jedoch ein Arnsteiner Wechselspieler, der mit einem Knaller aus 25 Metern in den langen Winkel für den verdienten Ausgleich und den Punktgewinn von Arnstein Harkerode sorgte, den sie bis zum Abpfiff verteidigen konnten.

Nach dem Spiel schauten wir uns wie gesagt die Burg Arnstein an und fuhren noch den direkten Weg über Endorf (3,5km Schotterpiste durch hügelige Felder mit teilweise Baumbestand am Rande) mit dem alten Fußballplatz und von dort nach Groß Schierstedt (Wer hat denn eigentlich den scheiß Schlüssel für das Haupttor zum Sportplatz? Man kommt doch eh problemlos über die Treppe von unten rein!) und zum Essen nach Aschersleben. Über Staßfurt ging es dann in 70 Minuten nach Merseburg zurück.  
Statistik:
- Grounds: 1.094 (heute 2 neue; diese Saison: 123 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.018 (heute 2; diese Saison: 162)
- Tageskilometer: 320 (320km Auto)
- Saisonkilometer: 51.770 (50.440 Auto/ 1.240 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 10 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 15 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 401

Samstag, 5. April 2014

W401I-II: Die Spiele des TSV; Unentschieden bei Alten Herren und Reserve, Sieg der F-Jugend und Niederlage bei der Ersten

TSV Leuna 1919 1:2 VfB IMO Merseburg II
- Datum: Samstag, 5. April 2014 – Anstoß: 15.00
- Wettbewerb: Landesklasse Sachsen-Anhalt, Staffel 6 (8. Spielklasse, 3. Amateurliga)
- Ergebnis: 1-2 nach 93 Min. (46/47) – Halbzeit: 1-0
- Tore: 1-0 4. Nino Hammerschmidt, 1-1 82. Christian Wiesener, 1-2 90. Maher Habesch
- Verwarnungen: Rene Lorber (Leuna)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportstätte der Jugend (Kap. 1.000, davon 15 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 90 (davon 71 Zahlende und ca. 15 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Spannendes aber allenfalls mittelmäßiges Match)

TSV Leuna 1919 II .............................................. - 2
Landsportgemeinschaft Klobikau-Milzau 1899 - 2
- Datum: Samstag, 5. April 2014 – Anstoß: 12.45
- Wettbewerb: Kreisliga Saalekreis, Staffel 1 (10. Spielklasse, 5. Amateurliga)
- Ergebnis: 2-2 nach 92 Min. (45/47) – Halbzeit: 1-2
- Tore: 0-1 20. Karsten Hennicke, 0-2 26. Markus Starke, 1-2 30. Tino Fiebig, 2-2 78. Florian Müller
- Verwarnungen: Christian Harnisch, Erik Voit (Leuna); 2x Nico Lemme, Mike Breternitz, Enrico Graze (Klobikau)
- Platzverweise: Nico Lemme von Klobikau (90. Gelb-Rot; Foul und Meckern)
- Spielort: Sportstätte der Jugend (Kap. 1.000, davon 15 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 40 (davon 25 Zahlende und ca. 8 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Ganz ordentliches und v.a. spannendes Spiel)

SV Blau-Weiß Günthersdorf F ............................. 0
TSV Leuna 1919 F ................................................. 5
- Datum: Samstag, 5. April 2014 – Anstoß: 9.00
- Wettbewerb: F-Junioren Kreisklasse Saalekreis, Staffel 1 (U9-Junioren-Spielklasse)
- Ergebnis: 0-5 nach 40 Min. (20/20) – Halbzeit: 0-4
- Tore: 0-1 5. Luca, 0-2 10. Lucas, 0-3 14. Lena, 0-4 17. Luca, 0-5 39. Luca
- Freundschafts-Neunmeterschießen: 5-7 für Leuna nach 9:10 Schützen
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportstätte am Kanal, Platz 2 (Kap. 500 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 30 (davon ca. 12 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Extrem einseitiges Spiel mit entsprechendem Resultat zugunsten der Leunaer)

S.V. Wacker Wengelsdorf 1919 AH ..................... 2
TSV Leuna 1919 AH ............................................. 2
- Datum: Freitag, 4. April 2014 – Anstoß: 18.00
- Wettbewerb: Freundschaftsspiel Alte Herren
- Ergebnis: 2-2 nach 80 Min. (37/43) – Halbzeit: 0-1
- Tore: 0-1 35.+2 Maik, 1-1 38. Wolf, 1-2 42. Langrock, 2-2 80. Nr. 18
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportplatz Wengelsdorf (Kap. 1.500 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 30 (davon ca. 10 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gutes Spiel mit völlig ungerechtem Ergebnis: also wie Leuna mit ca. 20:4 Chancen nur 2:2 spielen kann…)  
Photos with English Commentary:
Football Matches of TSV Leuna 1919:
a) Veterans at Wacker Wengelsdorf
b) Under-9 at Blau-Weiß Günthersdorf
c) Reserves against Klobikau-Milzau
d) First XI against IMO Merseburg Reserves

Von den sechs Fußballmannschaften im TSV Leuna sah ich dieses Wochenende vier. Die Alte Herren starteten in diese Saison mit zwei Unentschieden (3:3 und 2:2) und spielten dieses Wochenende beim eher schwachen SV Wacker Wengelsdorf. Die F-Jugend ist 4. von 10 und somit in der Spitzengruppe mit 30 Pkt., also 4 Pkt. Rückstand auf den 1. und 73:8 Toren und hatte in Günthersdorf anzutreten. Die II. Mannschaft ist fernab von Auf- und Abstieg als 8. mit 35:38 Toren und 29 Pkt. im Mittelfeld und stand vor einem Pflichtsieg gegen Klobikau-Milzau (eigentlich sind die Letzter, also 15. vor zurückgezogenem Buna Schkopau mit 28:81 und nur 6 Pkt., also 7 Pkt. Rückstand auf Weißenschirmbach. Und die I. Männermannschaft schließlich ist als 10. vom Aufstieg weiter weg als vom Abstieg – doch das Gleiche gilt für den Gegner IMO II, die punktgleich (25) und nur drei Tore besser (Leuna 33:34, IMO II 35:33) sind.

Wir sahen nur die E-Jugend nicht (die spielte erst Sonntag und ist übrigens 4. von 11, hat ein Torverhältnis von 43:27 und 20 Pkt. und ist somit hinter der Spitzengruppe abgeschlagen) und die Frauenmannschaft (die ist Letzter, hat 3 Punkte durch 3x 0:0, und 0:18 Tore in 9 Spielen).

Freitag ging es also wieder zu den Alten Herren. Kaum war ich auf dem Wengelsdorfer Sportplatz an der Saale angekommen, wollte der Schiri auch schon fünf Minuten vorher anpfeifen. Ein Junge laberte ihn schon passend von der Seite an: „Ey Uwe, du bist heute Schietsi? Pfeif aber ordentlich!“

Gut, so schlecht war der Schiri nun auch wieder nicht, aber ich habe selten so viele genervte Zurufe von Spielern und Fans erlebt, bei den Alten Herren… Bei den teilweise recht unsauberen Zweikämpfen hatte der Unparteiische so seine Schwierigkeiten. Und mit der Zeitnahme auch…

Zum Spielverlauf: in den ersten 10 Minuten gab es ein paar Angriffsversuche der Hausherren, danach war nur noch Leuna aktiv. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte erzielte der Vierer aus kurzer Distanz mit einem halbhohen Volleyschuss den Führungstreffer. Nach dem Seitenwechsel hatte Wengelsdorf mit einem Freistoß seine erste richtige Tormöglichkeit und versenkte den Ball im kurzen Eck an der Mauer vorbei und unter Hähnels Arm hindurch. Kurz darauf gab es auch für Leuna Freistoß, der im vierten Versuch von Langrock unter die Latte gezimmert wurde. Danach gab es noch etliche weitere Chancen für die Gäste und eine fünfminütige Unterbrechung, da sich Hermann leider einen Nasenbeinbruch zuzog – der Wengelsdorfer, mit dem er zusammenprallte, musste auch wegen einer blutenden Kopfverletzung behandelt werden. Die völlig unangemessen lange Nachspielzeit (acht Minuten, statt vier oder fünf wie es hätten sein müssen) wurde vom glücklichen Ausgleichstreffer – ein umstrittener Freistoß der erst von Hähnel abgewehrt, aber dann im dritten Versuch eingeschossen wurde – durch Wengelsdorf beendet.

Dieses 2:2 entspricht weder dem Spielverlauf, noch der Chancenverteilung: wenn man bei etwa 20 zu 4 Chancen nur 2:2 spielt ist irgendwas schiefgelaufen. Zu eng sollte man das aber nicht sehen, denn so ärgerlich das Ergebnis auch ist: es ist ja nur ein Freundschaftsspiel. Schlimmer ist da die Verletzung der beiden Sportfreunde, Hermann vom TSV und dem mir nicht bekannten Spieler vom SV Wacker, die hoffentlich schnell wieder auf den Platz können!  
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Samstag hieß es früh aufstehen und mit den Rädern nach Günthersdorf an den Kanal fahren. Die F-Jugend vom TSV Leuna war im westlichsten Ortsteil der Stadt zu Gast. Ausgetragen wurde es leider auf dem unebenen Platz 2: dort kann man nicht so bequem auf dem Graswall flätzend zugucken wie auf Platz 1, sondern muss an der Bande stehen.

Schon beim Aufwärmen konnte man erahnen, wer hier klar überlegen sein würde: Leuna spielte sich schon mit Torschüssen ein und machte Erwärmungsübungen als wir 10 Minuten vor Anpfiff dort aufkreuzten – Günthersdorf kam erst drei Minuten vor Beginn nach und nach aus der Kabine getrottet...

Von der ersten Minute an machte der TSV Druck nach vorne: die Kinder zeigten Spielwitz und Teamgeist und traten so konsequent auf, dass der Gastgeber nur einmal in der ganzen ersten Halbzeit vorm Tor der Leunaer erschien. Und dieser Angriff wurde nicht einmal mit einem Torschuss abgeschlossen, da beherzt aber fair dazwischen gegrätscht wurde! Leuna hingegen schoss im Minutentakt aufs Tor und mit zwei strammen Schüssen von Luca, einem schönen Treffer durch Lucas sowie einem Kopfball von Lena, dem einzigen Mädchen auf dem Feld, stand es hochverdient 0:4.

In der zweiten Hälfte konnte Günthersdorf keinen einzigen Angriff nach vorne bringen, sie kamen sogar kaum über die Mittellinie hinaus, doch die Abwehr hielt nun besser den Angriffen stand und der Torwart der Günthersdorfer zeigte nun einige gute Aktionen. Zwei weitere Treffer gab es doch noch, einer war jedoch ein direkt ins lange Eck gesprungener indirekter Freistoß und wurde vom guten, manchmal aber etwas zu viel laufenlassenden Schiedsrichter zurecht aberkannt.

Während Günthersdorf einige Disziplinprobleme hatte – insbesondere der Siebener, der dauernd am Heulen war und dann auch noch Gegenspieler anschrei (nach mehreren Revanchefouls, Frustaktionen und einem tränenreichen „halt die Fresseehäääääwäääää“ wurde er zum Auswechseln geschickt) – zeigte sich Leuna wirklich anständig im Umgang gegenüber den Gegnern und den eigenen Mitspielern. Spielerisch traten sie in der ersten Hälfte auf sehr hohem Niveau auf. In der zweiten waren sie immerhin noch ausdauernd und diszipliniert genug den Sieg souverän zu halten. Bei diesen Spielereltern ist das nämlich nicht von den Kindern zu erwarten und somit das ganze Auftreten der F-Junioren sehr positiv hervorzuheben!

Über Leunas klangvollsten Ortsteil; Pissen – fuhren wir zurück nach Merseburg und dann zur Sportstätte der Jugend wo auch die Männer nun schon zum zweiten Mal Heimspiele austragen, da im Stadion des Friedens noch (unter anderem) am Kabinentrakt gebaut wird. In der letzten Saison hatte ich aufgrund der Erhöhung der Eintrittspreise bzw. da nicht auf meinen Vorschlag zur Preisestaffelung wie bei Merseburg 99 eingegangen wurde, kein Heimspiel mehr geguckt. Jetzt haben wir aber freundlicherweise zwei Dauerkarten bekommen, sodass ich auch gerne wieder Heimspiele besuche.

Zuerst spielte die Zweite Mannschaft gegen den Tabellenletzten aus Klobikau, setzte diesen auch stark unter Druck, kassierte jedoch nach mehreren vergebenen Chancen einen Konter zum 0:1. Kurz darauf ein weiterer Konter und schon stand es 0:2. Leuna II kam aber noch einmal zurück – vor der Pause traf Fiebig aus dem Getümmel heraus mit einem Volley zum 1:2.

Nach der Pause war leider einiger Leerlauf und das Spiel wurde auch etwas ruppiger. Schiedsrichter Mengel hatte aber alles im Griff – manchmal schien nur die Reaktionszeit etwas langsam… In der Schlussphase war es dann der erst kurz zuvor eingewechselte Müller, der in eine Flanke hinein lief und den Ball gegen die Laufrichtung des Klobikauer Keepers zum Ausgleich versenkte. Das 2:2 war natürlich zu wenig, aber besser als Nichts…

Bei der I. Mannschaft lief es dann leider auf Nichts hinaus: ein toller Beginn; ein weiter Einwurf von Christian Bernhardt, ein geschickter Kopfball von Nino Hammerschmidt und schon stand es 1:0 – doch dann reihenweise vergebene Chancen und Unsicherheiten in der Abwehr. Die Gegner waren einfach zu schnell! In der Schlussphase – nach vielen vergebenen Chancen auf beiden, aber gerade auf der Leunaer Seite – rächte sich das: zwei stark abgeschlossene Konter und es stand 1:2 für die Reserve von IMO Merseburg. Echt scheiße, dass Leuna nicht mal mehr gegen die II. von der Imuuh gewinnen kann…

Ein guter Abschluss des Leunaer Spieltages war dann das hervorragende Essen im Sportlerheim. Die nächsten Spiele der Leunaer, die wir besuchen werden, sind das Altherrenspiel in Bad Dürrenberg und die I. Herren auswärts in Nebra.  
Statistik:
- Grounds: 1.092 (keine neuen; diese Saison: 121 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.016 (Freitag: 1, Samstag: 3; diese Saison: 160)
- Tageskilometer: 90 (Freitag: 30km Fahrrad, Samstag: 40km Fahrrad, 20km Auto)
- Saisonkilometer: 51.450 (50.120 Auto/ 1.240 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 10 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 13 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 401

Montag, 31. März 2014

W400IV: Schnelle Entscheidungen in Hettstedt und beim Derby im Gonnatal

TSV Kickers 1966 Gonnatal (Pölsfeld) ....................... 2
Verein für Bewegungsspiele 1906 Sangerhausen II ... 4
- Datum: Sonntag, 30. März 2014 – Anstoß: 15.00
- Wettbewerb: Kreisoberliga Mansfeld-Südharz (9. Spielklasse, 4. Amateurliga)
- Ergebnis: 2-4 nach 93 Min. (47/46) – Halbzeit: 1-3
- Tore: 0-1 1. Kevin-Eugenio Schäffner, 0-2 9. Martin Rösler, 0-3 20. Robert Knopp, 1-3 40. Sebastian Mogk, 2-3 85. Kevin Lenzewski, 2-4 87. David-Ben Leistikow
- Verwarnungen: Christian Rausch, Andre Heuert (Gonnatal); Lucas Töpfer, Ben-David Leistikow (Sangerhausen)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportplatz Pölsfeld (Kap. 800, davon 100 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 200 (davon 187 Zahlende und ca. 50 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gutes und unterhaltsames Spiel)

Fußball-Sport-Verein Hettstedt 1967 C II .......... 1
Verein für Rasensport Roßla C ............................ 4
- Datum: Sonntag, 30. März 2014 – Anstoß: 10.00
- Wettbewerb: C-Junioren Kreisliga Mansfeld-Südharz (4. und unterste Spielklasse der U15)
- Ergebnis: 1-4 nach 72 Min. (36/36) – Halbzeit: 0-4
- Tore: 0-1 10. Tim Heise, 0-2 18. Fabian Baumbach, 0-3 23. Tim Heise, 0-4 27. Janne Becker, 1-4 60. Stefan Fuchs
- Verwarnungen: Hannes Schulz (Roßla)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportpark am Walzwerkhölzchen Hettstedt (Kap. 2.600, davon 100 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 25 (davon ca. 10 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Mittelmäßiges Spiel, das vom überlegenen Gast diktiert wurde)  
Photos with English Commentary:
a) Under-Aged Football: FSV Hettstedt U15 Reserves v VfR Roßla U15
b) Amateur Football in Pölsfeld: Kickers Gonnatal v VfB Sangerhausen Reserves
c) Churches and Palaces in Mansfeld Region: Hackpfüffel, Hettstedt, Gonnatal (Obersdorf, Pölsfeld) 

Im dichten Nebel fuhren wir bis Siersleben, wo sich dieser plötzlich lichtete. Die wenigen Kilometer von dort zum Stadion am Hölzchen von Hettstedt waren dann einfach zurückzulegen: der auch in Hettstedt nur noch leichte Nebel beeinträchtigte den Beginn der U15-Partie in keiner Weise. Nur für den Alten Groundhopper war die schöne alte Anlage des FSV Hettstedt ein neuer Ground – ich hatte hier schon mal die Männer in einem Testspiel gesehen.

Diesmal zu Gast war der VfR Roßla. Zu Beginn war der VfR völlig überlegen und erzielte schnell mit einem 0:4 die Entscheidung. Nach der Pause lief nach vorne nicht mehr so viel bei Roßla, Hettstedt kam nun mit einem schönem Treffer auf 1:4 heran, vergab aber als passenden Schlusspunkt auf diese für den FSV völlig danebengegangene Partie einen Elfmeter. Dieser war aber ohnehin eine Lachnummer: der ansonsten gute und sichere Schiedsrichter wollte ein Handspiel gesehen haben – bei einem unkontrolliert nach einem Pressschlag gegen die Schulter springenden Ball…

Auf dem Weg nach Sangerhausen fuhren wir über Friesdorf – die Kirche dort ist für die armenische Gemeinde von Interesse, da ihr „Anwalt gegen die Osmanen“, Johannes Lepsius, hier seinen ersten Job hatte – und von dort über unbefestigte Waldwege nach Piskaborn und schließlich noch bis Hackpfüffel: schöner Ortsname, netter Sportplatz (leider schon länger kein Spielbetrieb) und ein ansehnliches Gehöft mit restauriertem Haupthaus und einer teilgenutzten Kirche, die zu einem Drittel ruinös ist.  
In Sangerhausen hatten, bis auf einen Döner und einen Griechen, die meisten Fressschuppen geschlossen – hätten wir von dem Gonnataler Sportlerheim gewusst, wären wir wahrscheinlich gleich dort Essen gegangen. Gonnatal ist übrigens kein Ortsname, sondern nur ein Vereinsname der sich auf den Namen eines Bachtals nördlich von Sangerhausen, an dem mehrere Dörfer (Gonna, Obersdorf, Pölsfeld etc.) liegen, bezieht. In Pölsfeld gibt es neben einer durchschnittlichen Dorfkirche, einem Jugendclub mit DDR-Fahne und einigen unglaublich doof rumglotzenden Kackbratzen, auch einen sehr schönen Sportplatz.

Bei Facebook wurde einem ein Besuch dieser Sportanlage am heutigen 30. März nahegelegt:
„Leute! Sonntag 19 Grad und Sonne, kommt vorbei auf ein nettes Derby bei nem schönen Stück Fleesch und ner Hülse auf Kralle...“
Tatsächlich kamen immerhin 200 Leute, davon aber auch einige aus Sangerhausen und benachbarten Orten (Emseloh, Brücken, sogar aus dem Burgenlandkreis: der, der die Feuerwehrzufahrt zugeparkt hatte und deshalb ausgerufen wurde, hatte es auch nicht näher als wir aus dem Saalekreis) – und Stimmung gab es trotzdem keine...

Dafür liegt der Platz landschaftlich wirklich sehr schön in einem engen Bachtal das von hohen Hügelzügen begrenzt wird. Auch von den Hängen hat man gute Sicht um die überzogenen 2,50€ Eintritt zu sparen, doch am besten sieht man von den Sitzbänken auf der drei Meter oberhalb des Feldes verlaufenden Hangkante. Hinter dem einen Tor befinden sich ein sehr gut aussehendes Sportlerheim mit überdachter Terrasse und ein Bolzplatz mit Tartanbelag und Kleinfeldtoren. Hinter dem anderen Tor sind nur Felder und nach einigen Metern fängt die Bebauung an.

Das Spiel war von Beginn an zugunsten der Gäste gelaufen: nach 30 Sekunden spielte einer die gesamte Abwehr und den Torwart zur Führung aus, nach nicht einmal 10 Minuten das haltbare 0:2 aus ziemlicher Distanz. Erst nach dem ebenfalls wirklich haltbaren 0:3 kam Gonnatal ins Spiel, doch die Chancen wurden reihenweise liegen gelassen. Erst kurz vor der Pause bekamen sie den Ball zum 1:3 im Kasten unter und in der Schlussphase schließlich, nach einem von starken Zweikämpfen und Chancen auf beiden Seiten geprägten Spiel, gelang das 2:3 per Freistoß an den Innenpfosten. Postwendend jedoch der Konter zum 2:4, dem einzigen Treffer an dem der sehr schwache Heimtorwart (sicherlich der Ersatzmann: drei Mal konnte er auch nur mit großer Mühe ein Murmeltor verhindern) gar nichts zu tun hatte. Danach noch ein weiterer Treffer für Gonnatal, doch nach Hackenschuss an den Pfosten stand der Mitspieler der einschoss im Abseits. 2:4 also der zu hoch ausgefallene Endstand! Dass Sangerhausen überhaupt gewann, war auch zum einen ziemliches Glück und nur zum anderen der verpennte Start der Heimelf der so konsequent vom VfB II genutzt wurde.

Der Unparteiische, Sportfreund Große, überzeugte mit einer sehr sicheren Leistung – auch seine Assistenten waren souverän. Das sahen einige Heimfans natürlich anders, aber an flotten Sprüchen gab es heute ohnehin viel zu hören:
Gonnataler Fan: „Ihr könnt nücht!“
Sangerhäuser Spieler: „Es steht noch 3:1…“
Gonnataler Fan: „Ihr könnt trotzdem nücht“
Anderer Sangerhäuser Spieler: „Ja, ja… deine Mudda is dein Vadda“
Gonnataler Spieler zu Sangerhäuser Spieler: „Ey, das hat doch kein Niveau, ey!“  
Statistik:
- Grounds: 1.092 (heute: 1 neuer; diese Saison: 121 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.012 (heute: 2; diese Saison: 156)
- Tageskilometer: 230 (230km Auto)
- Saisonkilometer: 51.360 (50.100 Auto/ 1.170 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 10 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 9 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 400

W400III: Knappe Niederlage in Reußen (TSV) und erwartetes Ausscheiden aus den Play-Offs (CVM)

Chemie Volley Mitteldeutschland (Leuna-Spergau) 0
Berlin „Recycling Volleys” (SC Charlottenburg) .... 3
- Datum: Samstag, 29. März 2014 – Beginn: 19.30
- Wettbewerb: 1. Volleyball-Bundesliga (1. deutsche Volleyballliga, Profi-/ Halbprofiliga)
- Ergebnis: 0-3 nach Sätzen
- Satzresultate: 21-25, 20-25, 11-25
- Spielzeit: 65 (23, 22, 20) Minuten
- Besondere Vorkommnisse: Verwarnung (Gelbe Karte) wegen Reklamierens für CVM
- Spielort: Jahrhunderthalle Spergau (Kap. 1.500 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 800 (davon ca. 40 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Bis auf den extrem einseitigen dritten Satz zeigten beide Teams gutes Volleyball)

Sport-Gemeinschaft Reußen 1:0 TSV Leuna 1919
- Datum: Samstag, 29. März 2014 – Anstoß: 15.00
- Wettbewerb: Landesklasse Sachsen-Anhalt, Staffel 6 (8. Spielklasse, 3. Amateurliga)
- Ergebnis: 1-0 nach 95 Min. (47/48) – Halbzeit: 1-0
- Tor: 1-0 14. Thomas Spors
- Verwarnungen: Thomas Spors, Thomas Dietsch (Reußen); 2x Michael Stützer, Stefan Motz, Nino Hammerschmidt, Marius Meier
- Platzverweise: 85. Leunas Michael Stützer (wiederholtes Foulspiel)
- Spielort: Sportplatz Reußen (Kap. 700, davon 50 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 75 (davon angeblich nur 36 Zahlende, Gästefans: ca. 15)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Eher mittelmäßiges aber bis zum Ende wirklich spannendes Spiel)  
Photos with English Commentary:
Amateur Football: SG Reußen defeat TSV Leuna 1-0
Volleyball Top-Flight: CV Mitteldeutschland v Berlin RV

In meiner sechsmonatigen Abwesenheit hat sich im Saalekreisfußball nicht allzu viel getan: Leunas Zweite hält sich gut in der Kreisliga, die Jugend (F und E) gewinnt die Mehrheit ihrer Spiele, die Frauen ganz im Gegenteil, die Erste Mannschaft ist immer für ein tolles Spiel (3:1 gegen VfL Halle) oder auch eine blamable Leistung (Niederlage bei Seeben) gut. Günthersdorf kämpft weiterhin zusammen mit u.a. der Reserve von Merseburg 99 um den Aufstieg in die Liga von Leuna, Mannschaften wie Teutschenthal, Gimritz und Knapendorf spielen leider so schwach wie eh und je und während Buna Schkopau endlich aus dem Spielbetrieb genommen wurde, sind die Großgräfendorfer Schlägertypen (obwohl diesmal ein Schiri umgeboxt wurde und nicht „nur“ ein Gegenspieler) immer noch dabei. Ungewöhnlich ist nur, wie gut sich SG Reußen gemacht hat; die sind erstmals wieder in der Spitzengruppe der Landesklasse zu finden, auch wenn der Rückstand auf Platz 1 und den 1. FC Zeitz aussichtslos ist.

Unter diesen Voraussetzungen war nicht zu viel zu erwarten, als wir in das sehr hässliche und öde Dorf bei Landsberg nach einer unerwartet flotten Radtour einfuhren. Erstmal den gut sortierten Imbissstand belagert, was andere Leunaer auch machten da die Spieler auch ewig auf Einlass in eine der beiden Kabinen warten mussten, und dann einen der begehrten 50 Sitzplätze gesichert…

Der idyllische Dorfacker ließ ein ganz ordentliches Spiel zu: durch die geringen Maße ging es flott hin und her zwischen den Toren – und wenn der Ball mal versprang, konnte man es schön auf die Unebenheit des Platzes schieben. Was man nicht auf die Unebenheiten schieben konnte, waren Fehler wie jener Ballverlust von Carsten Arndt, der zum 1:0 für Reußen führte: der Stürmer nahm ihm den Ball einfach 20 Meter vorm Kasten ab und schob ihn ins lange Eck.

In der Folgezeit gab es Chancen auf beiden Seiten, die spektakulär oder kläglich, knapp oder deutlich vergeben wurden. Es ging also mit 1:0 in die Pause. Leider sollte das auch unerwartet der Endstand bleiben, da Reußen nach dem Seitenwechsel mit Ergebnisverwalten anfing: Leuna war unfähig den Ball im Tor unterzubringen und Reußen zeigte sich nicht gerade in Form einer Spitzenmannschaft; denn eine Spitzenmannschaft kontert dann erfolgreicher.

Dass es nicht zu einem deutlicheren Sieg der Reußener kam, ist dem wohl heute besten Spieler, Torwart Ronny Goloiuch, zu verdanken gewesen: mit mehreren Glanzparaden verhinderte er weitere Gegentreffer. Auf andere Art auffällig war leider Michael Stützer, der mehrfach übertrieben einstieg, bereits nach einer Viertelstunde die erste gelbe Karte der Partie sah und aus mir unerfindlichen Gründen bis zur 85. durchspielen durfte. Dann war mit Gelb-Rot Ende Gelände. Drei Spieler auf der Wechselbank, zwei Spieler auch eingewechselt – aber statt gegen den trotz Vorbelastung drei Mal grenzwertig einsteigenden Stützer, werden Shoshi und Meier gegen den halbwegs ordentlich spielenden Hähnel und den wirklich solide auftretenden Franz Motz eingewechselt. So Entscheidungen muss man nicht verstehen…

Entscheidungen, die man verstehen muss, waren heute jene vom Sportfreund Michael Kopp von Elbe Aken: der machte einen sehr souveränen und sicheren Eindruck. Nur seine Assistenten, insbesondere der jüngere Linienrichter, winkten mehrfach offensichtlich falsch Abseits und sinnlos Foul.  
Kurz nach Abpfiff fuhren wir auch schon wieder zurück nach Süden, doch an Merseburg vorbei und über Bad Dürrenberg nach Spergau. Der Verein heißt zwar nicht mehr VC Bad Dürrenberg/ Spergau, sondern schon eine ganze Weile Chemie Volley Mitteldeutschland, was ein wirklich mehr als zweifelhafter Marketing,,gag“ ist, aber Volleyball kann man sich trotzdem nach wie vor auf höchster Ebene angucken. Aufgrund der kranken Lizenzauflagen der DVL aber möglicherweise nicht mehr lange.

Zum Ende dieser Saison waren noch einmal die Titelverteidiger von der Berliner Müllabfuhr – der Marketingname ist natürlich noch kranker: Berlin Recycling Volleys statt SC Charlottenburg, unglaublich was sich manche Nicht-Sportler in den Chefetagen da einfallen lassen – zu Gast. Ich war zum ersten Mal in dieser Saison zu Gast, was erfreut zur Kenntnis genommen wurde im VIP-Raum.

Leider war es für diese Saison auch das letzte Mal, denn erwartungsgemäß hieß es nach einer reichlichen Stunde ansehnlichen Volleyballs 0:3 für Berlin und somit 0:2 in der Best-of-Three Serie des Viertelfinals der Meisterrunde. War bei einigen Spielen der Volleyballbundesliga das Buffet des Skyhotels Merseburg so ziemlich das Beste, konnte man das heute trotz wirklich hervorragendem Buffet nicht sagen: in den ersten beiden Sätzen spielten die Spergauer, die aufgrund der somalischen Zustände auf der Saale oder warum auch immer auch als „Pirates“ bezeichnet werden, richtig gutes Volleyball. Dass sie auf Augenhöhe waren, konnte man zwar nicht sagen – Berlin machte halt das Nötige um einen soliden Satzgewinn verbuchen zu können – aber was es für Schmetterbälle und teilweise sogar Finten zu sehen gab… das war schon fast auf dem Niveau der Charlottenburger!

Der dritte Satz war denn einfach nur eine Demontage, die einen standesgemäßen Sieg der diesmal in schwarzen statt in müllabfuhrfarbenen Trikots spielenden Berliner festigte. Auch wenn viele der Spiele der Jungs aus dem Leunaer Ortsteil Spergau eher enttäuschend verliefen, ist es doch sehr zu hoffen, dass dieser Verein weiterhin als Erstligist die Sportlandschaft von Ostdeutschland (aus politischen Gründen auch als „Mittel“deutschland bezeichnet), speziell die ansonsten eher dürftige Sportlandschaft Sachsen-Anhalts und ins Besondere die sehr dürftige Sportlandschaft des Saalekreises, bereichern würde!  
Statistik:
- Grounds: 1.091 (heute: kein neuer; diese Saison: 120 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.010 (heute: 2; diese Saison: 154)
- Tageskilometer: 70 (70km Fahrrad)
- Saisonkilometer: 51.130 (49.870 Auto/ 1.170 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 10 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 7 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 400

W400II: Unentschieden und Abbruch beim ersten Saisonspiel der Alten Herren

TSV Leuna 1919 AH 2:2 VfB IMO Merseburg AH
- Datum: Freitag, 28. März 2014 – Anstoß: 18.00
- Wettbewerb: Freundschaftsspiel Alte Herren
- Ergebnis: Spielabbruch aufgrund von Sehproblemen des Schiedsrichters beim Stand von 2-2 nach 58 Min. (35/23) – Halbzeit: 2-1
- Tore: 1-0 12. Mario Melchior, 2-0 23. Carsten Franke, 2-1 27. Nr. 2 (Handelfmeter), 2-2 48. Nr. 6
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportstätte der Jugend (Kap. 1.000, davon 15 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 10 (davon ca. 2 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Gutes Spiel, das Leuna bei diesem Chancenverhältnis aber hätte gewinnen müssen)  
Photos with English Commentary:
Veterans‘ Friendly Match: TSV Leuna v IMO Merseburg

Das erste Spiel nach meiner Rückkunft vom Auslandssemester sollte natürlich eines einer Leunaer Mannschaft sein. Am Freitag spielten die Alten Herren ihr erstes Spiel der Saison 2014. Nach durchwachsenen Resultaten in der Halle und einem respektablen 3:3 auf dem Feld gegen eine Leipziger Wettkampfmannschaft ging es gegen einen altbekannten Gegner, die I. Altherrenmannschaft des VfB IMO Merseburg. Aufgrund von Bauarbeiten (u.a. an der Tartanbahn) wollte man wohl das Stadion des Friedens generell schonen. So wurde das Spiel nicht auf dem Kunstrasen, sondern auf der Sportstätte der Jugend ausgetragen.

Das Spiel fing gemächlich an, doch nach Mario Melchiors geschicktem Schuss ins lange Eck hieß es 1:0. Leuna war die aktivere Mannschaft und hatte deutlich mehr Chancen, auch wenn Torhüter Hähnel nicht beschäftigungslos blieb. Mitte der ersten Hälfte netzte Franke aus dem Lauf und flach ins lange Eck zum 2:0 ein. Kurz darauf gab es jedoch einen Handelfmeter, der hoch ins Eck und für den Leunaer Torwart unhaltbar - in der richtigen Ecke war er aber sogar - verwandelt wurde.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb Leuna die torgefährlichere Truppe: das Problem war aber, die Torgefahr in Tore umzuwandeln. Das sollte kein drittes Mal gelingen, während die IMO ihre nicht unbedingt zahlreichen Chancen besser nutzte. Nach knapp 50 Minuten stand es 2:2. Nach knapp 60 Minuten ging unserem Schiedsrichter dann das schlechte Licht dermaßen auf die Nerven, dass er das Spiel mit den Worten „ich seh die Dunklen nicht mehr“ beendete. Die Lampen blenden halt und werfen ungleichmäßige Schatten auf den grünen Platz, sodass Spieler mit dunklen Trikots schlecht zu erkennen sind.  
Statistik:
- Grounds: 1.091 (heute: kein neuer; diese Saison: 120 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.008 (heute: 1; diese Saison: 152)
- Tageskilometer: 20 (20km Fahrrad)
- Saisonkilometer: 51.060 (49.870 Auto/ 1.100 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 10 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 6 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 400

Mittwoch, 26. März 2014

Nach den sehr lohnenden Erfahrungen des fast sechsmonatigen Studien-Aufenthaltes in Marokko gibt es natürlich ohne Ende Bilder.
Die meisten finden sich in Alben der Nordafrika-Sammlung auf meinem Flickr-Account http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/collections/72157628677999313/

Ansonsten sind auch sicher die Bilder von der iberischen Halbinsel interessant http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/collections/72157635495671413/

Lust, mich noch groß über den Aufenthalt auszulassen habe ich nicht – durch runterscrollen und/ oder klicken auf „Ältere Posts“ kann alles nachgelesen werden. Ansonsten natürlich die Lister aller Spiele aufrufen und die roten Hervorhebungen beachten!

Hervorhebungen gibt es in dieser Liste demnächst nur noch in blau und grün, ansonsten wird sie wieder weniger farbig, wenn bis Juni eigentlich nur noch Grounds zwischen Leuna, Mansfeld, Brandenburg und Karlsruhe anstehen…

W399VII: Von Andorra über Frankreich zurück nach Merseburg; Der Bolzplatz im Nationalstadion in Andorra und Internationales Rugby im Katalanischen Perpignan

Catalans Dragons (Perpignan) 30:14 Huddersfield Giants
- Datum: Samstag, 22. März 2014 – Kick-Off: 18.30
- Wettbewerb: Super Rugby League (Professionelle Englische 13er-Rugby-Liga)
- Ergebnis: 30-14 nach 80 Min. (40/40) – Halbzeit: 14-0
- Tries (Versuche, d.h. 4 Punkte): Louis Anderson 2x, Zeb Taia, Morgan Escare, Elliot Whitehead (Perpignan); Scott Grix, Brett Ferres, Jodie Broughton (Huddersfield)
- Kicks (Schüsse, d.h. 2 Punkte): Thomas Bosc 5x (Perpignan); Danny Brough (Huddersfield)
- Strafen: keine
- Spielort: Stade Gilbert Brutus (Kap. 11.500, davon 9.500 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 7.000 (davon 6.600 zahlende und ca. 20 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 8,0/10 (Sehr gutes Spiel mit überraschendem Ausgang)

Futból Feminí Andorra 0:1 FC Encamp Feminí B
- Datum: Samstag, 22. März 2014 – Anstoß: 12.00
- Wettbewerb: Lliga Feminí Base (Fünf-gegen-Fünf Frauenliga Andorras)
- Ergebnis: 0-1 nach 45 Min. (3x15) – Drittelergebnisse: 0-0, 0-0, 0-1
- Tor: 0-1 33. Claudia Cerda Cassi
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Mini Camp Estadi Comunal [Andorra la Vella] (Kap. 2.000, davon 1.300 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 11 (mehrheitlich für Encamp)
- Unterhaltungswert: 1,5/10 (Schönes Tor aber ansonsten grauenhaftes Niveau wie nicht einmal im Saalekreis...)

Comú d’Escaldes-Engordany CF (Alevín) ............... 4
Unió Esportiva Sant Julià de Lloria (Alevín) ........... 5
- Datum: Samstag, 22. März 2014 – Anstoß: 9.30
- Wettbewerb: Lliga Aleví Primera Divisió (1. D-Junioren-Liga Andorras)
- Ergebnis: 4-5 nach 60 Min. (3x20) – Drittelergebnisse: 1-1, 2-2, 1-2
- Tore: 0-1 7. Iker Rodriguez Torra, 1-1 13. Ian Gonzalez Bumedien, 1-2 31. Marco Inacio da Silva Machado, 2-2 35. Ian Gonzalez Bumedien, 2-3 37. Adria Blat Vidal, 3-3 38. Miquel Lopez Escoriza, 4-3 41. Joan Inez Bellido (Strafstoß), 4-4 44. Marco Inacio da Silva Machado, 4-5 54. Marco Inacio da Silva Machado
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Camp Prat del Roure [Engordany] (Kap. 500, davon 100 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 30 (je ca. 15 für beide Teams)
- Unterhaltungswert: 7,5/10 (Sehr gutes und spannendes U13-Spiel)  
Photos with English Commentary:
a) Rugby League: Catalans Dragons Perpignan v Huddersfield Giants
b) Andorran Women’s Football: FF Andorra v FC Encamp Reserves
c) Andorran Under-13 Football: Comú d‘Escaldes v Sant Julia
e) Roman Sites in France: Nimes and Orange
f) Principality of Andorra: Mountains and Churches

Der morgendliche Blick aus dem Fenster zeigte Schneetreiben und dichten Nebel in Pas de la Casa. Mit unseren Sommerreifen kamen wir aber ohne Schwierigkeiten über den leicht verschneiten 2.400m hohen Pass ins Tal nach Engordany zum D-Jugendspiel zwischen Comú d’Escaldes-Engordany CF (der Gemeindesportverein ist Tabellenführer der 1. U13-Liga gewesen) und Unió Esportiva Sant Julià de Lória. Das Kleinfeldstadion mit seinen zwei zusammengepfriemelten Tribünen ist zwischen Parkhäusern, Einkaufszentren und Bankgebäuden eingeklemmt. Wir guckten dem flotten Treiben größtenteils von der Dachterrasse des Einkaufszentrums mit Restaurants und Sporthalle, Prat del Roure, zu. Escaldes und Sant Julia lieferten ein sehr spannendes und sehr ausgeglichenes Match ab: einer ging in Führung, der andere glich stets aus. Am Ende wurde es allerdings ein sehr glückliches 4:5 für Sant Julia was einen Wechsel an der Tabellenspitze bedeutet.

Nachdem wir eine Weile auf dem öffentlichen Sportplatz zwischen Prat del Roure und Prat Gran bolzten, fuhren wir weiter zur Frauenliga im Nationalstadion. Die Frauenliga hat sieben Teams und es wird nur 5 gegen 5 gespielt. Somit wurde die Partie auf dem Nebenplatz ausgetragen: dem innerhalb des Stadions, zwischen Leichtathletik-Laufbahn und Tor des Fußballfeldes gelegenen Kunstrasen-Bolzplatz mit Handballtoren. Es wurde allerdings nach normalen Fußballregeln und nicht mit Futsal-Reglement gespielt. Wie schwach Frauenfußball in Andorra ist, war an diesem Spiel zwischen Futbol Femení Andorra la Vella (5.) und FC Encamp B (2.) gut zu messen: kein Passspiel über zwei Stationen, kein platzierter Schuss, lauter Kullerbälle, unkoordiniertes über den Ball Schlagen, Ball aus der Hand Fallen der Torhüterinnen… Die Frauen und Mädchen – teilweise spielten da schon Zehnjährige mit – konnten eigentlich durchweg überhaupt nicht Fußball spielen. Bis auf den schönen goldenen Treffer in den Winkel von Encamp II war das noch schlimmer als Frauenkreisklasse Saalekreis!  
Weiter ging es durch die beiden über sechs Euro Maut kostenden Tunnel unter den im Nebel hängenden Pässen Pas de la Casa und Puymorens hindurch. Es waren noch zwei kurze Besichtigungen, erstmal der Burgruine Carol und dann der Festungsstadt Villefranche de Confluent, drin. Wir erreichten nach einer lästigen Zollkontrolle die uns und andere minutenlang und ohne erkennbaren Sinn ausfragte zu Fahrtrichtung und Wareneinkäufen (anstatt dass die den Wagen kontrollieren, stellen die Fragen die sie nicht mal was angehen: von wegen, was man in Marokko gemacht hat), Perpignan. Die Stadt ist unglaublich dreckig – ausschließlich übrigens durch die Katalanen und Franzosen mit ihren scheiß Kötern – und überschätzt. Perpignan ist nicht mal so schön gelegen wie andere Städte in Südwest-Frankreich, hat nur eine dürftige Festung und ein paar ältere Häuser zu bieten – aber immerhin ist sie eine echte Rugby-Stadt!

Gleich am Ortseingang ist das kleinere Stadion – für 13er-Rugby bei den Dragons – in derselben Straße stadteinwärts steht ein doppelt so großes fürs 15er-Rugby. In Perpignan ist immer „Union oder League“ die Frage: wir sahen zum ersten Mal League (also mit 13 Spielern pro Team) im erstgenannten Stade Brutus, das auf drei Seiten mit Tribünen mit roten und gelben Sitzen versehen ist. Die Catalans Dragons spielen als einzige französische Mannschaft in der professionellen englischen Super-League mit. Die aus dem nördlichen Mittel-England (West Yorkshire) stammenden Huddersfield Giants waren heute zu Gast.

Bei der Farbgebung des Stadions war es schon zu befürchten: die katalonischen Separatisten spielten vor dem Kick-Off ihre live gesungene Hymne ab. Auch die Anfeuerungen waren nur z.T. auf Französisch, sonst im spanischen Dialekt Katalanisch. Ansonsten war es die größte Kulisse, die wir je bei einem Rugbyspiel gesehen haben – und um die Ecke waren fast doppelt so viele zum intelligenterweise zeitgleich ausgetragenen 15er-Rugby gekommen! Es wurde auch ab und an mit Sprechchören angefeuert und normaler Lärm wie Pfeifen und Dazwischenrufen veranstaltet.

Der Spielverlauf war wie erwartet klar, allerdings unerwarteterweise zugunsten der Heimmannschaft: die hatte fünf Niederlagen und 0 Punkte, Huddersfield drei Siege und zwei Niederlagen. Von Anfang an spielte aber Perpignan konzentrierter, absolut sicher in den Pässen und aggressiver aufs Malfeld zu. Drei Versuche konnten sie so legen. Der Vorsprung von 14:0 bei Pause war noch einzuholen, doch nur wenige Minuten nach Wiederbeginn schafften die Katalanen einen tollen Sprint für den vierten Try. Erst in der Schlussphase konnten auch die Engländer Punkte machen: mehr als drei Versuche und eine Erhöhung (Conversion) waren aber nicht drin, sodass es am Ende 30:14 hieß.
Das Spiel war durch die Regelabwandlungen schneller als 15er-Rugby, eine sinnlose Regelabänderung ist allerdings die Punktezählung 4, 2, 1 (statt 5, 3, 2).

Nach kurzem Essen bei Meckens ging es zum F1, wo zwei Streifenwagen vor der Tür standen. Ein besoffener Gast hatte randaliert – den Rest der Nacht blieb es allerdings ruhig…  
Sonntag gab mal keinen Sport: das Programm war stark ausgedünnt, da die Kommunalwahlen anstanden und gerade in Südfrankreich brauchten die Deppen Zeit um die scheiß Front National mit bis zu 45% zu unterstützen. An der Rechtsextremenhochburg Nr. 1, Béziers, fuhren wir aber nur vorbei. Wir hatten auf Sport auch v.a. wegen der Besichtigung des Amphitheaters von Nimes und des römischen Theaters von Orange verzichtete. Das endlos gehypte Nimes war eher enttäuschend, da die Veranstaltungsarena (für Stierkämpfe, Musikfestivals und Theater genutzt) innen sehr überformt ist von neueren und älteren Holzbänken und Gerüsten – und diesen unsachgemäß restaurierten Bau kann man nur für Wucherpreise von 9€ besichtigen. Auch in Orange wurden Wucherpreise (9,50€) verlangt, aber man bekommt dafür wenigstens ein Theater mit ungewöhnlicher Fassade, spektakulären Stufen die halbwegs originalgetreu aufgemauert wurden und ein gut sortiertes Museum zu römischer und späterer regionaler Kunst zu sehen. Die Altstadt von Orange ist auch nicht so uninteressant, da dort auch noch ein römischer Triumphbogen in einem Kreisverkehr steht.

Wir machten uns auf die Piste nach Besancon. An der Raststätte wie üblich nur dreckige Hocktoiletten – selbst in Marokko gibt es das nur noch selten an den alten und schlechten Rasthöfen – und in Besancon fanden wir nur eine geöffnete Tankstelle – völlig versifft und es funktionierte nur eine Zapfsäule. Im F1 waren die Klos teils zugeschissen, Handtücher gab es keine – drumherum standen abgewohnte Häuser und kiffende Jugendliche. Wo wir waren da gelandet? Natürlich in Frankreich! Denn die großkotzige Grand Nation ist bei Weitem nicht nur protziger Barock und edle Küche…  
Am nächsten Tag hatten wir uns auch ein kleines Besichtigungsprogramm zusammengestellt: mit Staufen hatten wir natürlich gleich das beste Negativbeispiel für eine deutsche Stadt herausgesucht; durch Pfusch beim Bau einer Erdwärmeanlage ist die Altstadt einsturzgefährdet – so was kann doch nur in Deutschland (speziell in Baden-Württemberg) oder der Schweiz passieren! Zu viel Seitenbacher Körnerfraß schadet wohl doch dem Gehirn…

Kurzfristig entschieden wir uns um und legten die Route statt durch den verschneiten Schwarzwald über Freiburg (wir besichtigten das sehenswerte Münster, ansonsten ist die Altstadt leider uninteressant, und gingen gut chinesisch Essen) und das nördlich davon gelegene ländliche Gebiet Freiamt. Dort gibt es eine sehr schöne Burgruine, die Hochburg, die frei zugänglich auf einem der charakteristischen und teils mit Weinstöcken bewirtschafteten Hügel liegt; eine frühgotische Kapelle als Rest des Klosters in Tennenbach; eine schöne, authentische Burgruine in Landeck im selben Baustil wie die Hochburg; und die Kleinstadt Emmendingen wo wir die barocke Altstadt anguckten – die ist klein, nicht herausragend, aber ganz lohnend.

Es folgte das übliche Verkehrschaos im Raum Karlsruhe, von da an ging es zügig mit Zwischenhalt an einem Autohof für Burgerking – sonst kann man ja nicht zu bezahlbaren Preisen an Autobahnen essen – nach Merseburg zurück, wo wir 0.15 Uhr ankamen.  
Statistik:
- Grounds: 1.091 (Samstag: 3; diese Saison: 120 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.007 (Samstag: 3; diese Saison: 151)
- Tageskilometer: 1.880 (Samstag: 230km Auto, Sonntag: 760km Auto, Montag: 890km Auto)
- Saisonkilometer: 51.040 (49.870 Auto/ 1.080 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 10 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 5 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 399

W399IV-VI: Do, Fr von Gibraltar nach Andorra: Cordoba und Barcelona


Photos with English Commentary:
a) Córdoba
b) Barcelona
c) Andorra

Vormittags brachen wir gen Córdoba auf, das wir aufgrund seiner arabischen Baukunst besichtigten. Die arabische Festung sahen wir uns aber nur von außen an, die Kathedrale bzw. Ex-Moschee war die einzige Innenbesichtigung. Dieser eindrucksvolle historische Bau ist seine 8€ Eintritt aber auch Wert. Nach einem kurzen Rundgang durch die engen Altstadtgassen starteten wir gen Norden. Abends fanden wir auf der Landstraße nach Barcelona in Santa Magdalena de Pulpis das Motel Casa Vicente für 30€ das Doppelzimmer. Es ist in Spanien eine empfehlenswerte Taktik diese preisgünstigen Herbergen an den Nationalstraßen aufzusuchen: Preis-Leistung ist meistens topp!

Am Freitag besichtigten wir in Barcelona die wichtigsten Sehenswürdigkeiten: die Stadt ist kurios und interressant aber nicht unbedingt schön. So großkotzig wie die Architektur dort ist, passt sie zur Selbstüberschätzung der Katalanen. Wie überall die separatistischen Fahnen in rot und gelb wehten und teils auch noch manipulierte Nummernschilder (CAT statt E unter dem Europa-Sternensymbol) zu finden waren...

Wir fuhren gen Andorra über Bellver de Cerdany und Martinet, zwei ganz netten Pyrenäendörfern, sowie Alás, wo es ein kleines Fußballstadion gibt, das v.a. vom andorranischen Verband als Ausweichplatz genutzt wird (wenn die drei Stadien auf andorranischem Staatsgebiet mit Ligaspielen belegt sind, wird halt dort gekickt). Vorm Passieren der Grenze besichtigten wir noch Burg und Kathedrale von Seu de Urgell.

In Andorra gingen wir in Engordany an der Hauptstraße gut aber nicht gerade preisgünstig Essen und suchten in Pas de la Casa die Unterkunft auf. Leider war kein Bolzen mehr drin auf dem Kunstrasenplatz: wer im Winter Fußball in Pas de la Casa spielen will, muss in die Sporthalle (und die hatte schon zu) da der Bolzplatz meterhoch eingeschneit ist bis ca. Anfang Mai…  
Statistik:
- Tageskilometer: 1.460 (Donnerstag: 940km Auto, Freitag: 520km Auto)
- Saisonkilometer: 49.140 (47.990 Auto/ 1.080 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 10 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)