Posts mit dem Label Hermsdorf werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Hermsdorf werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, 22. April 2014

W403I-404I (Ostern): Gründonnerstag Stadtpokal Halle, Karfreitag Hessentour, Ostersamstag Karlsruher SC, Ostersonntag Jugendfußball in Hermsdorf und Ostermontag Pokal in der Prignitzer Provinz

Pritzwalker Fußball- und Hockeyverein 1903 ........... 4
SV Groß Buchholz 1985 ............................................... 2
- Datum: Montag, 21. April 2014 – Anstoß: 14.00
- Wettbewerb: Halbfinale des Kreispokals Prignitz (Landesklasse Brandenburg West; 8. Spielklasse, 3. Amateurliga gegen Kreisliga Prignitz; 9. Spielklasse, 4. Amateurliga)
- Ergebnis: 4-2 nach 92 Min. (46/46) – Halbzeit: 2-0
- Tore: 1-0 11. Busse, 2-0 20. Busse, 3-0 66. Münch, 3-1 68. (Nr. 6), 4-1 72. Münch, 4-2 91. (Nr. 10, Foulelfmeter)
- Verwarnungen: Nr. 3, 9, 11 (Pritzwalk); Nr. 14, 29 (Gr. Buchholz)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Hainholzstadion Pritzwalk, sogenannte Dinnebier „Arena” (Kap. 3.300, davon 600 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 250 (davon ca. 100 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Mittelmäßiges Spiel mit völlig überlegenem Gastgeber)

SG SV Hermsdorf/ Thüringen – SV Eintracht Eisenberg – SV Elstertal Silbitz/ Crossen A ..................................... 1
SV SCHOTT Jena A ......................................................... 4
- Datum: Sonntag, 20. April 2014 – Anstoß: 10.30
- Wettbewerb: A-Junioren Verbandsliga Thüringen, Staffel 1 (3. Spielklasse der U19)
- Ergebnis: 1-4 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 0-3
- Tore: 0-1 31. Marcel Waldau, 0-2 37. Karen Raschi, 0-3 44. Philipp Träumer, 0-4 69. Lucca Wittich, 1-4 88. Kevin Schütte (Foulelfmeter)
- Verwarnungen: Konrad Köhler, Marius Mücke (Hermsdorf); Nelson Dörre, Matthias Walzog, Robin Küfner (Jena)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Werner-Seelenbinder-Stadion (Kap. 2.300, davon 100 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 30 (davon ca. 2 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Durchschnittliches und recht einseitiges Spiel)

Karlsruher Sport-Club Mühlburg-Phönix ................ 3
1. Fußballclub Union Berlin ........................................ 2
- Datum: Samstag, 19. April 2014 – Anstoß: 13.00
- Wettbewerb: 2. Fußballbundesliga (2. Spielklasse, 2. Profifußballliga)
- Ergebnis: 3-2 nach 95 Min. (47/48) – Halbzeit: 0-0
- Tore: 1-0 56. Krebs, 1-1 62. Köhler (Foulelfmeter), 2-1 71. Schwertfeger, 3-1 76. Hennings, 3-2 78. Mattuschka (Foulelfmeter)
- Verwarnungen: TW Orlishausen, Gulde (KSC); Brandy (Union)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Wildparkstadion (Kap. 29.699, davon 15.157 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 18.000 (davon 15.557 Zahlende und mind. 800 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Ab der 52. Minute ein richtig gutes Spiel, davor aber nur Schrott)

Verein für Bewegungsspiele 1907 Lettin .................... 0
Eisenbahner-Sport-Gemeinschaft Halle .................... 4
- Datum: Donnerstag, 17. April 2014 – Anstoß: 18.00
- Wettbewerb: Stadtpokal Halle, sogenannter „Kicker Arena Stadtpokal” (Stadtoberliga Halle/ 9. Spielklasse, 4. Amateurliga gegen Landesklasse Sachsen-Anhalt, Staffel 6/ 8. Spielklasse, 3. Amateurliga)
- Ergebnis: 0-4 nach 94 Min. (49/45) – Halbzeit: 0-2
- Tore: 0-1 12. Steffen Fischer, 0-2 31. Rene Hohenhausen, 0-3 85. Rene Hohenhausen, 0-4 90. Jörg-Uwe Sparenberg
- Verwarnungen: Sven Heegel, David Wötzel (Lettin); Steffen Hoch, Oliver Opl, Steffen Fischer (ESG)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportplatz Lettin (Kap. 1.200, davon 50 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 200 (davon 150 Zahlende und ca. 30 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 4,0/10 (Lettin spielte Scheiße und die ESG machte so viel wie nötig um einen klaren Sieg zu erspielen)  
Photos with English Commentary:
a) Football Cup, City of Halle: VfB Lettin lost to ESG Halle 
b) Sightseeing, Hesse (East): Eichenzell, Fulda, Schlitz, Lautenbach, Laubach, Münzenberg, Butzbach 

c) Bundesliga 2nd Division: Karlsruher SC defeat Union Berlin

d) Youth League of Thuringia (Hermsdorf): SG Hermsdorf/ Eisenberg/ Silbitz-Crossen v Schott Jena
e) Churches in Burgenland District: Schellbach, Loitzschütz; also: old protectory Zeitzer Forst
f) Sports Grounds in Burgenland District: Loitzschütz, Würchwitz

g) Easter Monday Game in Prignitz District Cup: FHV Pritzwalk defeat SV Groß Buchholz 
h) Western Prignitz Region: Wittenberge, Lenzen, Eldenburg, Mellen, Mankmuß, Stavenow, Neuhausen, Putlitz, Pritzwalk, Kuhbier, Wolfshagen, Königsgrab Seddin, Kreuzburg, Groß Buchholz, Perleberg, Bad Wilsnack, Rühstädt 
  
Bis auf Karfreitag hat man zu Ostern als Groundhopper immer große Auswahl: die meisten Sportarten pausieren oder führen sportlich sehr minderwertige Turniere durch, aber die Fußballer haben bis zu drei Wettkampfspiele in den fünf Feiertagen. Oft werden Pokal- und Nachholspiele zu Ostern ausgetragen.

Am Gründonnerstag fiel mir rechtzeitig ein, mal zu gucken, was nach der Uni in Halle so läuft. Das zweite Halbfinale des Stadtpokals zwischen dem 3. der Kreisoberliga und dem 3. der Landesklasse klang nicht schlecht. VfB Lettin hat ja auch einen ganz netten Dorfanger mit Graswällen, Bäumen und unebener Grünfläche auf der zwei Tore stehen, am ländlichen nördlichen Stadtrand…

Dass der Verein aufgrund des Pokalspiels 1€ mehr als sonst verlangte für diesen nicht übermäßig zuschauerfreundlichen Platz, ist natürlich asozial. Hab auch selten so viel Gemecker wie von den Gästefans der ESG Halle am Einlass gehört. Die Diskussionen ließen auch vermuten, dass die 3€ nur für Nicht-Lettiner galten…

Kaum hatte sich der Alte Groundhopper, der zwar noch mehrere Monate bis zur Rente hat, sich aber trotzdem schon Rentnerermäßigung am Einlass sicherte, die Sportanlage betreten, schon fiel auch das erste Tor. Natürlich für den Klassenhöheren. Von der ersten Minute an kamen nur von den Gästen ernstzunehmende Angriffe und die Ballbehandlung und das Zusammenspiel waren bei der ESG weit weniger fehlerhaft. Im Vergleich mit den schwachen Lettinern war das auch kein Kunststück. Besonders nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden zweier Spieler lief gar nichts mehr zusammen – obwohl die Einwechsler auch nicht schlechter als die anderen Akteure waren.

Ein Freistoß an den kurzen Pfosten führte zum 0:2. In der phasenweise noch langweiligeren zweiten Hälfte gelang der ESG aufgrund ihrer verständlicherweise wenig motivierten Spielweise durch einen Foulelfmeter und einen Schuss aufs kurze Eck der erst hinter der Linie gefangen wurde, ein standesgemäßes Resultat: das 0-4 war auch in der Deutlichkeit so völlig verdient.  
Karfreitag hatten wir uns mit Thomas in Frankfurt verabredet. Da die Strecke über die Autobahn irgendwie langweilig ist, fuhren wir in der laut HR3 schönsten Stadt Hessens ab: Fulda. Dort besichtigten wir im benachbarten Eichzell das eindrucksvolle, aber derzeit in weiten Teilen in Sanierung befindliche Fasanerie-Schloss, und im eigentlichen Ort den Dom und die benachbarte kleinere Kirche, sowie das wuchtige Barockschloss und die darum herum liegende Altstadt, die sehr von Bausünden durchsetzt ist. Man könnte die Fuldaer Altstadt auch als Neustadt (Nachkriegszeit) mit vereinzelten historischen (und v.a. historisierenden) Gebäuden bezeichnen. Als Fazit bleibt, dass von den hessischen Städten vor allem Limburg an der Lahn um Längen sehenswerter ist als Fulda!

Weiter ging es über Schlitz, wo es auf einem Bergkegel eine sehr schöne, befestigte mittelalterliche Altstadt mit Fachwerkhäusern, Bergfried und Kirche gibt, in den Vogelsbergkreis. Die Berglandschaft ist dort genauso schön wie in der benachbarten hessischen, thüringischen und bayrischen Rhön. Die zwei fast identisch klingenden Orte Lauterbach und Laubach fanden war aber doch sehr unterschiedlich: Lauterbach hat nämlich ziemlich wenig zu bieten – ein bisschen Fachwerk, ein bisschen Barock (v.a. die Kirche mit eindrucksvollen Grabmalen) – während Laubach mit dem gewaltigen Schloss und einigen schönen Fachwerkbauten deutlich sehenswerter ist.

Wir arbeiteten uns weiter in Richtung Frankfurt vor und guckten uns die Burgruine Münzenberg von außen an. Die schön mit ihren beiden Türmen über dem kleinen, ganz ansehnlichen Ort thronende Burg hatte allerdings schon geschlossen.
In Butzbach schließlich gab es insbesondere am Marktplatz schöne Fachwerkbauten zu begucken, etwas Stadtmauer ist auch noch übrig geblieben und die Kirche hat eine interessante Architektur durch ihre verschiedenen Bauphasen, aber v.a. fielen Leerstand und versiffte Kneipen auf…
In Frankfurt trafen wir uns mit Thomas und gingen bei einem Italiener essen, der nun wirklich nichts mit versiffter Kneipe zu tun hatte…
Ostersamstag ging es von Frankfurt aus nach Karlsruhe. Für durchschnittliche 13,50€ (ermäßigt 9,90€) hatten wir Stehplatzkarten für den Karlsruher Wildpark im Internet bestellt. Wer sich für die großen alten Stadien interessiert, sollte schnell dasselbe wie wir machen, denn in naher Zukunft wird dieses Stadion zu einer sogenannten „Arena“ verschandelt werden, da das asoziale Pack vom DFB entsprechenden Anforderungen an die Karlsruher stellt. Ob die mutig dagegen halten oder nicht, kann ich nicht sagen – aber dass Alemannia Aachen nicht der einzige Verein ist, der nach einem unnötigen Stadionneubau abgestürzt ist, dürften die meisten dort schon wissen…

Aber noch steht der sehenswerte Wildpark – und sogar ohne Sponsorennamenzusätzen, nur mit gesponserten Tribünen bzw. Sektoren – mit seiner wuchtigen zweirängigen überdachten Haupttribüne mit Schalensitzen, der nur oben überdachten aber ebenfalls zweirängigen Gegentribüne mit Holzbänken oben und Stehtraversen unten, und den Kurven mit ihren Schalensitzen aus denen so mancher Grashalm sprießt, und den sehr gepflegten Stehecken.

Der Einmarsch der beiden Teams war jetzt nicht von Choreographien begleitet, aber die Karlsruher sangen ihre dümmliche badische Regionalfolklore schön mit und präsentierten Schals – die Unioner, die immerhin mit rund 800 Leuten angereist waren, schwenkten große Fahnen. Es spielte der 6. gegen den 8. und beide lagen schon nicht mehr in Reichweite des Relegationsplatzes 3.

Über die erste Halbzeit braucht man sich nicht groß auszulassen, denn außer einer guten Chancen für Union nach zwei Minuten und drei großen Chancen für den KSC in der Mitte des ersten Spielabschnittes war selbiger absolute Scheiße. Auch bis zur 52. setzte sich das grauenhafte und zweier Profiteams nicht würdige Niveau fort, doch dann zimmerte der KSC einen Ball spektakulär an den Pfosten, begann eine Drangphase und durchbrach in der 56. die Union-Abwehr zum 1:0. Kurz darauf brach allerdings ein Unioner durch die Karlsruher Verteidigung, der Torwart legte sich in den Weg, der Unioner schund billig einen Elfmeter und dieser wurde zum 1:1 verwandelt. Daraufhin baute Karlsruhe, die spielerisch heute in allen Belangen (außer Beherrschtheit im eigenen Strafraum…) bessere Elf, richtig Druck auf. Ein Doppelschlag zur vermeintlichen Entscheidung gelang. Allerdings war es erneut ein Foul im Strafraum, dass nur wenige Minuten nach einem Karlsruher Treffer das Spiel wieder enger gestaltete: auch der zweite Gästetreffer wurde vom Punkt erzielt.

Nach diesem verdienten 3:2 Sieg von Karlsruhe, der insgesamt gesehen dann doch nicht so schlecht war, trafen wir uns noch mal mit Thomas in Frankfurt und fuhren dann sehr zügig nach Merseburg durch.  
Ostersonntag schissen wir mal wieder auf Ausschlafen und brachen gegen 9.30 nach Hermsdorf – bekannt durch das Hermsdorfer Kreuz und ansonsten leider einer der hässlichsten Orte des schönsten deutschen Bundeslandes – auf. Das Beste in diesem Kaff sind die Sportanlagen: Sporthalle und Stadion sind zwar nicht herausragend, aber der sehr gute Zustand der Spielflächen überzeugt und beide Sportstätten haben auch ganz ansehnliche Tribünen. Insbesondere das Fußball- und Leichtathletikstadion kann immerhin eine siebenreihige Haupttribüne aus Betonplatten mit Sitzbänken in der Mitte sowie eine dreireihige Gegentribüne anbieten. Hinter den Toren sind Bäume, Plattenbauten, ein Graswall sowie ein Nebenplatz bzw. das Sportlerheim mit der Büste des Namensgebers der Sportanlage; Werner Seelenbinder.

Die Spielgemeinschaft aus SV Hermsdorf/ Thüringen + SV Eintracht Eisenberg + SV Elstertal Silbitz-Crossen ist ein Mittelfeldteam (Rang 6) der Thüringenliga und hatte gegen den Verfolger des Spitzenreiters aus Meuselwitz (SV Schott Jena hat 2 Punkte Rückstand), nicht viel zu melden. Vor einem wenig zahlreichen, nie unangenehm auffallenden und schon wieder zu ruhigen Publikum brachten sie zwar den ein oder anderen Ball aufs Gästetor, aber in den letzten 15 Minuten der ersten Hälfte wusste Jena seine Freiräume geschickt zu nutzen um uneinholbar auf 0:3 davon zu ziehen.

Die schwächere zweite Hälfte wurde etwas gröber geführt, aber für den Unparteiischen war das gar kein Problem. Schott Jena setzte Mitte des zweiten Spielabschnitts auch mit einem vierten Treffer noch einen drauf. Nach einem Foul im Strafraum kam Hermsdorf aber noch zum verdienten Ehrentor: der Elfmeter wurde flach und gegen die Bewegung des Torwarts im Kasten zum 1:4 versenkt.

Wir fuhren noch ein paar unbekannte Ecken des südlichen Burgenlandkreises ab: die Ruine des alten Kinderheims im Zeitzer Forst zwischen Katersdobersdorf und Breitenbach ist schon ganz interessant, und Schellbach und auch Loitzschütz sind ganz hübsche Dörfer (letzterer Ort schien mal reicher gewesen zu sein, genial ist auch der komplett von Bäumen überdachte Bolzplatz!). Es ging schließlich über Kayna mit seinem herrlichen Fußballplatz zurück nach Merseburg. Dort kamen wir nach einem Restaurantbesuch gerade noch nachhause und konnten dann dort gleich mal den Reifen wechseln. Diesmal vorne links, der war ja auch noch nie kaputt gegangen…  
Ostermontag ging es in die prignitzer Provinz. Wer denkt, hirnlose Sponsorennamenarenen gibt es nur im Profifußball oder die Provinz sei von diesem kapitalistischen Dreck verschont, muss nur mal nach Pritzwalk (brandenburgisches Vierländereck: Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen um die Ecke, flaches Elbe-Hinterland: mehr Provinz geht doch kaum!) gehen. Der Hauptsponsor ist ein deutschlandweit aufgestelltes Autohaus aus der Gegend, dessen Besitzer auch Hotels betreibt und die Kosten für die Stadionbetreibung und die Jugendförderung nur dann als Sponsorenleistung zahlen will, wenn das DDR-Kleinstadt-Stadion nach ihm benannt wird. Natürlich darf es nicht Dinnebier-Stadion heißen, sondern unbedingt „Arena“. Die Sportanlage ist sehr ansehnlich, doch dass man in der Prignitz unter einer „Arena“ ein leicht verfallenes Stadion mit Graswällen hinter den Toren, drei verrotteten Reihen metallbeschlagener Steinstufen auf einem Graswall auf der Längsseite wo sich auch eine primitive Anzeigetafel befindet, und einer dreireihigen, holzbänkebestückten Steintribüne mit kleinem Sprecherturm in der Mitte, versteht… das ist doch mal wieder so was von Provinz!

Für die Kreispokalhalbfinalpartie 3€ zu wollen ist ziemlich hoch. Es spielten schließlich nur der 6. der Landesklasse, der durch die Neuordnung noch in Abstiegsgefahr ist, und der eine Liga darunter spielende, im Mittelfeld platzierte Ortsteil von Perleberg. Groß Buchholz hatte dann zwar die erste Chance im Spiel, aber außer diesem Lattenknaller kam in der ersten Halbzeit nicht viel von den Gästen. Pritzwalk hingegen tat so viel wie nötig um einen 2:0 Pausenstand herauszuholen. Nach dem Seitenwechsel entschieden sie das Spiel mit dem 3:0 endgültig. Als die erste gute Aktion der völlig unterlegenen Gäste in Hälfte zwei zum 3:1 führte, nahm Pritzwalk deren Abwehr ein weiteres Mal problemlos auseinander. Mit einem verwandelten Elfmeter verkürzte Großbuchholz noch mal auf 4:2, sodass die klare Überlegenheit der Gastgeber nicht so deutlich im Ergebnis hervortritt. Wenigstens waren sie auf der Tribüne nicht so überlegen, da Groß Buchholz mit rund 100 Leuten aufkreuzte und mehr Lärm als das vergreiste und verschnarchte Heimpublikum machte…

Ich hatte vorhin das Thema Provinz angesprochen: klingt langweilig, aber die Gegend von Pritzwalk ist nicht so schlecht – das Meiste in Brandenburg ist sowieso viel besser als von hirnlosen Wessis, kulturlosen Ossis und dumm-frustrierten Brandenburgern behauptet. Wir schafften allerdings so ziemlich jede Sehenswürdigkeit in der West-Prignitz an diesem Tag: die Altstadt von Wittenberge (Backsteinstadttor, Fachwerk, Kirche), Lenzen an der Elbe (Burgschloss, Fachwerk, Wehrturm), Eldenburg (verbautes Schloss), Mellen (3.500 Jahre altes Großsteingrab), Mankmuß (interessante Dorfkirche), Stavenow (verbautes Schloss und zugängliche Kirchenruine), Neuhausen (Ortsteil von Berge; schönes Schloss und interessante Kirche mit neben dem Gebäude stehendem Glockenturm), Putlitz (Burgruine; Mauerreste und restaurierter Turm), Pritzwalk (Backsteinkirche, Fachwerk), Kuhbier (ganz ordentliche Kirche, aber das Ortsschild ist das Interessanteste dort), Wolfshagen (Barockschloss mit Garten), Dorfkirche mit abstehendem Glockenturm und Königsgrab von Seddin (jungsteinzeitlicher Grabhügel mit offener Grabkammer), Kreuzburg (interessante Fachwerkdorfkirche mit abstehendem Holzglockenturm), Groß Buchholz (eigentlich nur wegen des heutigen Spiels besucht, aber ein schönes Beispiel für ein Runddorf, das mit der Zeit zu einer Art Haufendorf gewuchert ist), Perleberg (Backsteinkirche, Fachwerkbauten), Bad Wilsnack (herausragende Backsteinkirche) und Rühstädt (ist nicht umsonst als Storchendorf bekannt: die nisten auf fast jedem Hausgiebel und ein kleines Schloss gibt es auch zu sehen). Nur der Tierpark in Perleberg passt nicht auch noch ins Programm…  
Statistik:
- Grounds: 1.099 (Sa. 1 neuer, So. 1 neuer, Mo. 1 neuer; diese Saison: 128 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.026 (Do. 1, Sa. 1, So. 1, Mo. 1; diese Saison: 170)
- Tageskilometer: 2.100 (Do. 40km Fahrrad, 10km Bahn; Fr. 510km Auto; Sa. 670km Auto; So. 170km Auto; Mo. 700km Auto)
- Saisonkilometer: 54.550 (53.070 Auto/ 1.380 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 20 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 23 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 404

Montag, 30. Januar 2012

W287II: Testspiel auf verschneitem Kunstgrün, Sieg gegen den Abstieg in der Hockeyhalle und Schiedsrichter„liebling“ Nils Hähnel

SV Blau-Weiß 1921 Farnstädt III
1:4 TSV Leuna 1919 II
Datum: Samstag, 28. Januar 2011 – Anstoß: 11.45
Wettbewerb: Testspiel 2. Kreisklasse Saalekreis, Staffel 1 (12. Liga, 7. Amateurliga) gegen Kreisliga Saalekreis, Staffel 1 (10. Liga, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 1:5 nach 85 Min. (42/43) – Halbzeit: 0:2
Tore: 0-1 9. Claus, 0-2 28. Claus, 1-2 45. Nr. 11, 1-3 50. Schmidt, 1-4 71. Mueller
Vergebener Elfmeter: 53. Min., Fiebig (TSV) hält „Foul“strafstoß von Farnstädts Nr. 8
Verwarnungen: Nr. 9 (Leuna)
Platzverweise: Nr. 6 Farnstädt (22., Schiedsrichterbeleidigung)
Spielort: Sportanlage SV Blau-Weiß Farnstädt/ Kunstrasenplatz Unterfarnstädt (Kap. 750 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 12 (davon 3 Gästefans)
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Beide Mannschaften gaben ihr Bestes bei schlechten Bedingungen – heraus kam ein mittelmäßiges Spiel)

TSV Leuna 1919 11:8 Arbeiter-TSV Güstrow
Datum: Samstag, 28. Januar 2012 – Beginn: 16.15
Wettbewerb: 2. Bundesliga Ost, Hallenhockey
Ergebnis: 11:8 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 6:5
Tore: 0-1 3. Andreas Sill, 1-1 5. Nils Poczatek, 2-1 6. Nils Poczatek, 2-2 12. Michael Schneider, 3-2 14. Jörn Jördens, 4-2 15. Nils Poczatek, 5-2 19. Christian Zeiger, 5-3 21. (Nr. 16), 6-3 22. Tobias Schaltonat, 6-4 24. Andreas Sill, 6-5 30. Andreas Sill; 6-6 32. Florian Noske, 7-6 33. Christian Zeiger, 8-6 43. Stefan Münzner, 9-6 48. Nils Poczatek, 9-7 49. Michael Schneider, 10-7 54. Stephan Reichardt, 10-8 55. Sebastian Ahlberg, 11-8 57. Christian Zeiger
Vergebener Siebenmeter: 58. Christian Zeiger scheitert an ATSV-Torwart
Grüne Karten: Christoph Ruttkies (Leuna); Nr. 16 (Güstrow)
Gelbe Karten (2 Minuten): keine
Rote Karten (Platzverweis): keine
Spielort: Sporthalle Leuna (Kap. 200 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 150 (davon Gästefans: ca. 5)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Kein gutes, da sehr fehlerbehaftetes Spiel – aber viele Tore, Spannung und ein Sieg für Leuna!)

SV Hermsdorf/ Thüringen 28:26 HV Rot-Weiß Staßfurt
Datum: Samstag, 28. Januar 2012 – Beginn: 19.45
Wettbewerb: Mitteldeutsche Oberliga (4. Handballliga, 1. Amateurspielklasse)
Ergebnis: 28:26 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 13:12
Tore: Ondrej Masak 10, Maik Grützbach 4, Henry Wendt 4, Jan Heilwagen 3, Michael Remme 2, Ferenc Bergner 2, Matthias Krüger 2, Max Ziemann 1 (Hermsdorf); Oliver Jacobi 6, Christoph Frank 5, Marco Richter 4, Sebastian Retting 4, Enrico Sonntag 3, Alexander Ernst 2, Nils Hähnel 2 (Staßfurt)
Gelbe Karten: Jan Heilwagen, Marvin Schreck (Hermsdorf); Christoph Frank, Eike Rach, Alexander Ernst (Staßfurt)
Zeitstrafen: 2x Maik Grützbach, Michael Remme (Hermsdorf = 6 Minuten); 3x Christoph Frank, Nils Hähnel [+Rot], Sebastian Retting, Patrick Tuchen? (Staßfurt = 12 Minuten)
Disqualifikationen: 37. Nils Hähnel (angeblich „grobes“ Foulspiel), 51. Christoph Frank (dritte Zeitstrafe) [beide Staßfurt]
Spielort: Werner-Seelenbinder-Sporthalle (Kap. 540 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 500 (davon Gästefans: ca. 30)
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Spannendes und teilweise aktionsreiches, aber spielerisch wie technisch schwaches und unsauberes Spiel)
IMG_1004
Photos and English Version:
c) Handball Amateur Top Flight: SV Hermsdorf v RW Staßfurt

Da die beschissene Jahreszeit doch noch Einzug hielt, musste ich darauf verzichten, mit dem Rad nach Farnstädt und erst zum Hockey und Handball mit dem Auto zu fahren. So machten wir noch einen kleinen Umweg über Hornburg in Mansfeld-Südharz, ein hässliches Kaff an der Kreisgrenze zum Saalekreis mit einer ganz ansehnlichen Kirche und ziemlich unsympathisch auftretenden Leuten, aber einem schönen - nur nicht mehr im Spielbetrieb genutzten - Fußballplatz. Zwei Großfeld und vier Kleinfeldtore stehen auf der von Hügeln eng umgebenen Wiese herum. Der Platz war ebenso verschneit wie die Straßen.

Auf dem nächsten verschneiten Platz wurde dann gekickt: wenn es Blau-Weiß Farnstädt gerade nicht passt, auf ihrem Rasenplatz zu spielen, dann geht es auf dem Kunstgras weiter. Das ist meistens Ende Herbst, den ganzen Winter über und bis ins Frühjahr hinein der Fall. Besonders intelligent ist es natürlich, bei Schnee auf diesem rutschigen Geläuf ein Spiel anzusetzen. Man hätte noch die Option Sportplatz Alberstedt (eigentlich nur Ausweich für Jugendspiele) gehabt: der Rasen war bespielbar – und ein verschneiter Naturrasen birgt weniger Verletzungsgefahr als ein verschneiter Kunstrasen. Besagter Kunstrasen befindet sich im Ortsteil Unterfarnstädt, einen knappen Kilometer vom herrlich gelegenen Hauptstadion mit seinen ansehnlichen Tribünenkonstruktionen (siehe Bericht vom 4. August 2010 oder Groundliste Saalekreis!) entfernt. Die Sportanlage in Unterfarnstädt ist sehr ordentlich gestaltet, aber natürlich gesichtslos.

Auf dem weißen Grün trat die Zweite Mannschaft von unserem TSV Leuna gegen die Dritte Vertretung der Farnstädter an. Ich merkte, dass ich schon lange nicht mehr bei der Reserve war, da ich nicht mehr alle Spieler erkannte... Aber ich glaube die Torschützen habe ich richtig. Nach nicht einmal 10 Minuten lag der Ball dann auch schon im Kasten der Farnstädter durch einen Abstauber von Claus – derselbe Spieler legte 20 Minuten darauf einen zweiten Treffer, Drehschuss ins linke Eck, nach. In der Zwischenzeit machte sich Schiedsrichter Hartkäse zunehmend unbeliebt: dauernd Abseitspfiffe, von denen fast die Hälfte unberechtigt waren, und ein undurchsichtiger Platzverweis gegen einen Farnstädter, wohl wegen Beleidigung. Gerade von einem Schiedsrichter von der Erfahrung, sollte man erwarten können, dass er zum Trainer geht und ihn anweist, den undisziplinierten Spieler auszuwechseln. Das ist schließlich kein Punktspiel!

Nach der Pause erstarkte der in Unterzahl spielende Unterklassige. Das 1:2 aus Nahdistanz ins lange Eck und dann auch noch die Chance auf einen zweiten Treffer: Hartkäse lag nun völlig daneben, als er Kopsch ein Foulspiel unterstellte. Vielmehr hätte der Farnstädter der zweite Akteur nach Leunas Nr. 9 (Matscheski?) sein müssen, der eine gelbe Karte sieht. Matscheski grätschte voll rein und traf nur den Mann – glasklare Gelbe! – und der Farnstädter ließ sich auf den Ball fallen, täuscht ein Foul vor und beging im gleichen Zug ein Handspiel. Genauso klare Gelbe! Aber der Schiri gab Elfmeter. Ich konnte mir noch verkneifen, da es ein Testspiel war, ihn darauf hinzuweisen, dass ich weiß wo sein Auto steht: ich hatte nämlich direkt vor seinem nahe am Eingang geparkten Wagen geparkt... Jedenfalls scheiterte der Schütze des Gastgebers gerechtermaßen am sicheren Leuna-Torwart Fiebig. Vorne war Leuna zwar alles andere als sicher – schon in der ersten Halbzeit wurde viele prima Chancen kläglich vergeben – doch Rene Schmidt und Mueller sorgten immerhin für zwei weitere Treffer. Nach etwas mehr als einer Stunde musste Leuna leider mangels Wechselspieler nun ebenfalls mit einem Mann weniger weiterspielen: Kopsch war ausgerutscht und hatte sich gezerrt.
1:4 war am Ende auch ein angemessenes Ergebnis in einem ganz ordentlichen Spiel! Die erste Leunaer Mannschaft brachte es dann übrigens i Hauptspiel fertig mit nur 10 Mann gegen Farnstädt I, die Landesliga (also eine Liga höher) spielen, mit 3:2 zu gewinnen! Das war sicher eine hervorragende Leistung!
IMG_0999
* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *
IMG_1072
Wir mussten allerdings schon nach dem Vorspiel gehen, denn nach einem Essensstopp zuhause stand ein wichtiges Hallenhockeyspiel des TSV Leuna an. Vor diesmal nur 150 Zuschauern geriet Leuna im sozusagen überlebenswichtigen Abstiegsduell gegen Güstrow schnell in Rückstand, doch konnte ihn noch schneller drehen. In der Folgezeit gelang es, nachdem man den erneuten Ausgleich hinnehmen musste, zwei Mal mit drei Tore in Führung zu gehen. Bis zur Pause kam Güstrow wieder heran, unter anderem durch eine unberechtigte Strafecke.

In Hälfte zwei begann es wieder denkbar schlecht für den TSV: ein schneller Gegentreffer und Nils Poczatek, der bis dahin treffsicherste TSV-Akteur kam nicht mehr durch die Abwehr. Christian Zieger verzweifelte langsam an sich selbst: zwar am Ende doch drei Tore, aber noch viel mehr liegen gelassen. Die Mannschaft kam aber wieder zurück und ging erneut zweimal mit drei Treffern in Front. Dieser Abstand sollte bis zum Abpfiff des unsicheren Schiedsrichtergespanns, das nicht nur den Spielbeginn durch ihr Zuspätkommen verzögerte, sondern dann auch einen Treffer von Güstrow herbeiführte und Ruttkies eine unberechtigte Verwarnung zeigte, halten.

Während die Mannschaft für ihre gute Leistung – es war zwar wie oben erwähnt kein besonders gutes, da sehr fehlerbehaftetes Spiel, aber immerhin fielen viele Tore und die Einstellung der Leunaer Mannschaft stimmte – gefeiert wurde, bewegten wir uns zügig nach Hause.
IMG_1076
* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * IMG_1104
Dort stieß noch mein Vater hinzu, mit dem wir uns auf den Weg nach Hermsdorf in Thüringen, kurz hinter der Landesgrenze, machten. Der SV Hermsdorf ist nur einen Punkt hinter dem HV RW Staßfurt platziert. Wer jetzt ein ausgeglichenes Spiel für die grenzwertigen 6€ Eintritt (aber nur 3€ für Studenten und Schüler) erwartete, wurde auch nicht enttäuscht. Zur Pause stand es, nachdem Staßfurt eine ganze Weile in Front war und Hermsdorf nur langsam in Fahrt kam, 13:12 durch einen Freiwurf in der Schlusssekunde.

Diese Szene schien aber der Anfang vom Ende der Rot-Weißen zu sein. Nach der Pause warfen sie sieben Minuten lang keinen Treffer und gerieten mit sechs Toren in Rückstand. Eine Fehlentscheidung des Zittauer Schiedsrichtergespannes schien sie dann wieder wütend gegenhalten zu lassen: Nils Hähnel rempelte einen Hermsdorfer beim Wurf an, der sich theatralisch durch den Wurfkreis wälzte, um nach ein paar Berührungen der Betreuer schnell wieder aufzustehen. Von wegen, solche Schauspieleinlagen gibt es nur beim Fußball! Das Foul waren natürlich glasklare zwei Minuten, was der eine Schiri (der, der nah an der Szene dran war) auch anzeigte, doch sein Kollege fing jetzt urplötzlich an auszurasten und eröffnete einen Reigen von Fehlentscheidungen gegen die Gastmannschaft mit einer glatt roten Karten gegen Hähnel. Das ist schon das zweite Mal in drei Spielen, dass ich diesen Hähnel zu Unrecht vom Feld fliegen sehe. Da kann man schon dran fühlen, dass der sich bei den Unparteiischen mal unbeliebt gemacht haben muss und nun die Unparteiischen nicht mehr meinen, ihrem Namen alle Ehre machen zu müssen, wenn dieser Spieler ein Allerweltsfoul begeht.

Kurioserweise trafen die Staßfurter zum ersten Mal nach der Pause in zweifacher Unterzahl (Retting hatte sich völlig zu recht über die Willkürentscheidung aufgeregt und zwei Minuten gekriegt). Nachdem Hermsdorf Staßfurt konstant auf drei, vier Tore Abstand hielt, kamen die Rot-Weißen immer dichter heran. Der Ausgleich gelang ihnen allerdings nie mehr – auch nicht, als Frank mit seiner dritten Zeitstrafe vom Feld geschickt wurde. Der hatte allerdings darum gebettelt: er trat fast nur mit Strafen in Erscheinung – seine einzigen Tore waren Siebenmeter (vier direkt verwandelt und den fünften im Nachwurf) und seine Abwehrarbeit war unablässig unsauber und somit verwarnungswürdig. Nach einer gelben Karte und drei Zeitstrafen war dann halt mal Schluss... Abartigerweise war für den Hermsdorfer Krüger nicht vorzeitig Schluss, als er in der 55. Minute Retting beim Torwurf umboxte. Bei einigen Mannschaften kann man ja von ausgehen, dass so etwas unabsichtlich passiert und es noch bei zwei Minuten belassen – aber weder Staßfurt und schon gar nicht Hermsdorf sind zu diesen zu zählen. Also wäre eine rote Karte angemessen gewesen, doch gab es nicht einmal eine Zeitstrafe oder eine gelbe Karte (die zu diesem Zeitpunkt noch frei gewesen wäre, sofern ich keine verpasst habe) für dieses unsportliche Foul. Lustig war es dann anzusehen, wie Retting nach einer kurzen Behandlungspause wieder auf die Platte kam und gleich einen Treffer versenkte! Genau die richtige Antwort!
Leider blieb es am Ende bei einem Zwei-Tore-Vorsprung für die noch unsauberer spielende Mannschaft aus Hermsdorf. Ich habe übrigens auch noch nie eine Handballmannschaft gesehen, deren Spieler so oft Behandlungspausen schunden und sich nach Fouls auf dem Boden wälzend mehrere Meter fortbewegten. Bei allen Unsauberkeiten: da war nicht ein brutales Foul (wie z.B. Beinstellen im vollen Lauf oder ein Faustschlag ins Gesicht) von Staßfurt dabei!

An den schwachen Schiedsrichtern lag es allerdings nicht, dass die verspätet aufgekreuzten Salzland-Handballer hier mal wieder den Kürzeren zogen. Das war einfach die übliche Mischung aus Unvermögen und Pech, während die gleichermaßen mäßige Mannschaft aus Hermsdorf das nötige Glück hatte, damit hier ein 28:26 am Ende stand – und kein 27:27 wie ich vorher getippt hatte, was auch das gerechteste Ergebnis gewesen wäre. Zum spielerischen Niveau der Mannschaften habe ich ja nun schon genug angemerkt, zum sonstigen sportlichen nur so viel: wenn das übliche Abklatschen und Händereichen nach dem Spiel verweigert wird, macht das keinen besonders guten Eindruck. Den Schiedsrichtern hätte ich an Staßfurter Stelle auch demonstrativ so eine Geste verweigert, aber das sich bis aus ein, zwei Leute je Team auch die Spieler dann ignorierten, war reichlich daneben...

Die Sporthalle, die nach Werner Seelenbinder, einem von den Nationalsozialisten 1944 ermordeten Kommunisten, der für seine sportlichen Erfolge als Ringer bekannt war, benannt ist, muss aber noch beschrieben werden! Das Tribünen- und Baukörpermaterial wirkte verdammt billig – wie eine Fertigsatz-Gartenhütte aus dem Baumarkt. Die Holz- und Aluminiumtribüne mit ihren sieben Reihen Holzbänke steigt zu niedrig an, ist aber wenigstens nah am Spielfeldrand. Die Beleuchtung ist schwach, da minderwertige Leuchtelemente Verwendung finden und diese auch noch von Deckenstreben teilweise verdeckt werden. Einzig die Fenster sind aufgrund des schrägen Lichteinfalls auf die Tribüne und das Feld drauf ungewöhnlich. Diese Fensterreihe macht schon was daher!

Was die Fans angeht, so hatten die Hermsdorfer ein paar gute Trommler. Mit Sprechchören war da aber wohl nicht viel – jedenfalls kam nur der flotte Rhythmus bei den Gästefans, bei denen wir saßen, an. Von den 30 gingen zwar alle gut mit – vor allem wenn man sich über die Schiris aufregen konnte – aber die beiden Trommler sollten sich echt mal neue Instrumente zusammenbasteln und neue Rhythmen lernen als immer nur „bumm, bumm, bumm“...

Was all die Spiele heute gemeinsam hatten sind übrigens, dass sie 1.) alle 15 Minuten später begannen, da entweder Gastmannschaften oder Schiedsrichter es nicht auf die Reihe gekriegt haben, die Fahrtzeit bei schlechter Witterung richtig zu kalkulieren, 2.) die Unparteiischen einem jedes Mal mit Fehlentscheidungen überdurchschnittlich oft auf die Nerven gingen, und 3.) sich die Spiele allesamt gelohnt haben anzugucken, obwohl keine richtig guten Spiele darunter waren!
IMG_1131
Statistik:
Grounds: 696 (heute 2 neue; diese Saison: 102 neue)
Sportveranstaltungen: 1.455 (heute 3, diese Saison: 141)
Tageskilometer: 240 (240 Auto)
Saisonkilometer: 27.500 (18.950 Auto/ 6.600 Flugzeug/ 1.940 Fahrrad/ 10 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 30
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 287