TSV Leuna 1919 AH ------------------------------------------- 1
- Datum: Freitag, 28. Juni 2013 – Anstoß: 18.30
- Wettbewerb: Freundschaftsspiel Alte Herren
- Ergebnis: 2-1 nach 80 Min. (40/40) – Halbzeit: 2-0
- Tore: 1-0 7. Heun, 2-0 38. S. Beyhl, 2-1 49. Rene Schmidt
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportanlage An der Nahe, Platz 1 (Kap. 1.200 Stehplätze)
- Zuschauer: 9 (davon 2 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 8,0/10 (Sehr gutes Altherrenspiel mit vielen Torszenen und starker Balltechnik) Photos with English Commentary:
a) Veterans Football: FC Hinternah v TSV Leuna, at Football Ground An der Nahe
b) Sightseeing in Thüringer Wald Region: Schmücke Mountain Pass, Veßra Monastery Museum, Hildburghausen, Gehlberg, Schleusingen, Plaue and Liebenstein Castle Ruins
Das weiteste Auswärtsspiel der Alten Herren führte in dieser Saison zu befreundeten Altherrenspielern aus dem Thüringer Wald: fast 500km hin und zurück, für die Leunaer Mannschaft auf einen Wochenendausflug zur Ferienhütte der Abteilung Ski ausgelegt, für die Groundhopper und Edelfans nur ein Tagesausflug mit Besichtigungsprogramm, auf das ich unten noch eingehe, und eben diesem Spielbesuch.
In der Gemeinde Hinternah gibt es in drei Ortsteilen vier Vereine und fünf Großfeldsportplätze. Allein in Hinternah stehen drei zur Auswahl, wobei der am besten gelegene nicht umsonst „Alter Sportplatz“ heißt: eine verrottete Wiese mit sandigem Boden, einer langen alten Holzbank die in den hohen Graswall eingelassen ist und alten Eisentoren und -geländern. Immerhin kann der Platz nicht überschwemmt werden wie die mit zwei Großspielfeldern ausgestattete Anlage an der Nahe: diese beiden Wiesen, von denen die bessere einen Graswall auf einer Seite zu bieten hat, liegen landschaftlich aber auch schön. Mit einem Sportlerheim und mehr Parkplätzen ist die Infrastruktur auch besser als da oben auf dem Alten Sportplatz.
Die Atmosphäre zwischen den beiden Teams war natürlich topp. Vor dem Spiel wurden noch Mannschaftsfotos – die beiden Merseburger Groundhopper waren auch mit drauf – gemacht. Nach dem Spiel wurde natürlich noch gemeinsam gegrillt, ehe die Leunaer zur Übernachtung nach Gehlberg weiterfuhren.
Das Spiel selber war auch absolut lohnend, da von beiden Teams auf hohem technischem wie spielerischem Niveau geführt. Schade, dass da kaum einmal 10 Zuschauer zusahen. Mehr Gästefans will ich ja nicht verlangen – es ist halt nicht für jeden der Anreiz auf ein ungewöhnliches Spiel in einer unbekannten Sportanlage so groß, dass man da mehrere Hundert Kilometer fährt – aber mehr Heimfans hätten es schon sein können...
Anfangs war der Gastgeber drückend überlegen, ließ Leuna kaum über die Mittellinie kommen. Nach drei kleineren Torchancen ging Hinternah in der siebten Minute durch einen langen Ball aufs Tor in Führung. Torwart Hähnel bekam nur noch die Fingerspitzen dran und Mahlberg konnte die Pille nicht vor der Linie wegschlagen. Einem anderen Leunaer Verteidiger gelang dies in einer ähnlichen Situation sechs Minuten später glücklicherweise noch 10cm vor der Linie. Dass uns der eine ältere Zuschauer aus Schleusingerneundorf erzählte, dass auch Hinternah nur Freundschaftsspiele (und keinen Spielbetrieb) absolviert, wunderte uns bei dem Auftreten in den ersten 15 Minuten.
Erst Mitte der ersten Hälfte gelang es dem Gast Druck aufzubauen. Nun folgten aber mehrere hochkarätige Chancen, von denen wenigstens eine hätte versenkt werden müssen. Doch wie gut die Mannschaft aus Hinternah ist, zeigten sie kurz vor dem Halbzeitpfiff: nachdem sie minutenlang abgemeldet waren, konterten sie durch die Mitte und vollendeten den Konter auch souverän zum 2:0.
Nach einer kurzen Halbzeitpause gab es ein ausgeglichenes Spiel zu sehen, das beide Mannschaften nach wie vor auf wirklich hohem Niveau absolvierten. Ein sehr langer Pass wurde von Rene Schmidt kurz vor der Torauslinie noch erwischt, ehe der Heimkeeper den Ball wegfangen konnte. Der Ball drohte verloren zu gehen, doch Schmidt setzte sich gegen den Torwart und zwei Verteidiger durch und netzte das Leder unter die Latte durch die zum rotwürdigen Handspiel ansetzenden Arme eines Verteidigers ein.
In den folgenden Minuten war Hinternah wieder etwas aktiver als Leuna, doch kam zu keinem weiteren Torerfolg. Aus einfacherer Position als beim 2:1 vergab Schmidt eine der besten Chancen der Gäste. Die letzte Chance für Hinternah in der Schlussminute war allerdings viel krasser vergeigt. Den Ausgleich hätte Leuna bei den Bemühungen v.a. in den jeweiligen zweiten Abschnitten der Spielhälften verdient gehabt, aber sie waren dann doch nicht konsequent genug wie Hinternah beim 2:0 vor der Pause.
Im Endeffekt ist das aber zweitrangig, da bei den Alten Herren hier noch mehr als bei anderen Mannschaften des Vereins der Spaß im Fordergrund steht. Gut so! Auch den beiden Groundhoppern hat die ganze Tour enorm viel Spaß gemacht. Ich muss sogar sagen, dass das die beste Auswärtsfahrt war, die wir je mit einer Mannschaft des TSV gemacht haben. Und das hat nicht nur damit zutun, dass es die weiteste war!
Die Region Thüringer Wald hat nämlich auch einiges in Sachen Sightseeing zu bieten. Vor dem Spiel in Hinternah fuhren wir erstmal bis Hildburghausen durch. Die Reste der Stadtmauer, das Renaissance-Rathaus und eine innen sehr spektakuläre Kirche sind hier die Sehenswürdigkeiten. Vom Schloss steht leider nichts mehr, da die Amerikaner es 1945 völlig zerschossen weil die Nazis es als Kaserne mit Flugabwehrgeschützen missbrauchten.
Das Kloster Veßra ist ein besonderes Highlight. Ich habe mich erstmal über den hohen Eintritt gewundert – 4€, weitreichende Ermäßigung 2,50€ – doch für das Gebotene ist das angemessen. Das Kloster ist nämlich ein Freilichtmuseum, das als Henneberger Museum bekannt ist. Schon zu DDR-Zeiten wurden historische Gebäude hierhin umgesetzt. So befinden sich innerhalb der Klostermauern museal aufbereitete Gebäude, von der Fachwerkscheune von 1600 über die Dorfkirche von 1800 bis zum Neubauernhaus von 1948. Das eigentliche Kloster hat außer dem Torturm mit angrenzender Kapelle v.a. noch die eindrucksvolle Ruine der Hauptkirche zu bieten.
In Schleusingen guckten wir noch die wuchtige Burg am Rande der wenig sehenswerten Altstadt an, tankten für einen ungewöhnlich niedrigen Preis und fuhren dann nach Hinternah weiter. Der Ort selbst liegt landschaftlich klasse und hat immerhin neben den charakteristischen aber ansonsten unspektakulären, schieferverkleideten Privathäusern wenigstens ein auffälliges Fachwerkhaus (Brandköppshaus) und eine hoch am Berg liegende Kirche mit spitzem Turm zu bieten.
Nach dem Spiel in Hinternah schafften wir es noch mit dem letzten Licht des teilweise trüben Tages die Landschaft um die Schmücke herum zu fotografieren, in Gehlberg an der Leunaer Hütte und dem spektakulären Sportplatz des Freizeitvereins SV Schneekopf Gehlberg vorbeizuschauen, die 24h offene Burgruine in Liebenstein zu besichtigen und noch schließlich dem komischen Typen, der neben und in der Burg von Plaue wohnt aufs Grundstück zu fahren: das Tor stand ja offen und sinnigerweise ist die Infotafel für die Burg innerhalb des Privatgeländes...
23 Uhr waren wir dann zurück von der besten TSV-Leuna-Auswärtsfahrt aller Zeiten.
Juni/ Juli 2014 bitte wieder so was – am besten dann in Gehlberg selbst spielen! Statistik:
- Grounds: 954 (heute 1 neuer; diese Saison: 186 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.833 (heute 1, diese Saison: 256)
- Tageskilometer: 490 (490km Auto)
- Saisonkilometer: 56.320 (45.690 Auto/ 6.500 Flugzeug/ 3.770 Fahrrad/ 210 Bahn, Bus, Tram/ 90 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 113 [letzte Serie: 6, Rekord: 141]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 361
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