FSV Optik Rathenow --------------------------------------- 6
- Datum: Samstag, 27. Juli 2013 – Anstoß: 15.00
- Wettbewerb: 1. Runde Landespokal Brandenburg, sogenannter „Krombacher Pokal Brandenburg“ (Landesliga Nord = 7. Liga, 2. Amateurliga gegen Regionalliga Nordost, 4. Liga, 1. Halbprofiliga)
- Ergebnis: 0-6 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 0-5
- Tore: 0-1 19. Leon Hellwig, 0-2 31. Hakan Cankaya (Foulelfmeter), 0-3 35. Hakan Cankaya, 0-4 41. Sebastian Huke, 0-5 43. Damir Coric, 0-6 58. Sebastian Huke
- Verwarnungen: Christoph Schmidt, Marty Müller, Patrick Mann (alle Neustadt)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Stadion Neustadt, Hauptplatz (Kap. 2.250, davon 250 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 175 (davon 130 zahlende und ca. 45 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 4,0/10 (Ganz gute erste Halbzeit, danach zeigte der klar überlegene Gastverein leider nur noch wenig) Photos with English Commentary:
a) Brandenburg Football Cup: Optik Rathenow defeat Neustadt/ Dosse
b) Elbe-Havel-Region, Saxony-Anhalt and Brandenburg: Jerichow, Havelberg, Rathenow, Neustadt/ Dosse, Wassersuppe, Kotzen
c) Central and South-Western Brandenburg: Wusterhausen/ Dosse and more & Brandenburg/ Havel Old Town and other sights
Für den letzten Samstag im Juli (und somit dem letzten Tag in meiner Groundhopping-Saison 2012/13, die aus organisatorischen Gründen nicht genau deckungsgleich mit der regulären Fußballsaison ist) war es nicht so einfach, ein vernünftiges Spiel zu finden. Irgendwie bin ich auf die vorgezogene Partie der ersten Runde des Brandenburgpokals gekommen. Vorgezogen wurde sie wohl, da der hochklassige Gast als Pokalverteidiger am ersten Augustwochenende im DFB-Pokal anzutreten hat. Warum man die Profi- und Halbprofiteams der Ober- und Regionalligen und gar der 3. Liga in den Landespokal ihr Unwesen treiben lässt, kann ich zwar nicht nachvollziehen – aber Hauptsache heute gab es eine ordentliche Partie in Brandenburg zu sehen!
Wir mussten dazu nach einem Umweg über Staßfurt wo wir Anja einsackten lange über die Landstraßen nach Neustadt/ Dosse, welches als Pferdestadt bekannt ist da sich dort das Landesgestüt befindet, fahren. Wir legten zwei Besichtigungsstopps auf sachsen-anhaltischem Gebiet ein.
Zuerst die Klosterkirche in Jerichow, die mit 4,50€ (ermäßigt 3€) Eintritt und 2€ Fotogebühr unverhältnismäßig hoch zu Buche schlägt. Die Kirche wird zwar gerne als „lupenrein romanisch“ abgefeiert, aber das heißt in erster Linie, dass sie ein reichlich unspektakulärer Backsteinbau ist. Alt aber nicht unbedingt schön und die Restaurierungen – na ja, die Steine sind derart aufpoliert, dass jeder Blinde sieht, dass so gut wie kein Teil der Kirche noch aus dem 13. Jahrhundert erhalten geblieben ist. Außerdem war noch die Dämlichkeit und Aufdringlichkeit des Personals auffällig: in der Kirche wird man noch mal vom Pfarrer kontrolliert, ob man auch ordnungsgemäß mit gültigen Karten durch den Haupteingang gekommen ist oder sich kostenlos durch die Hintertür geschlichen hat. Bei den Eintrittspreisen könnte man letzteres aber keinem verdenken...
In Havelberg ist der Dom sehenswerter, nicht nur da er spektakulär oberhalb der etwas verfallenen Altstadt liegt – Havelberg halt: ein Berg oberhalb der Havel... Auch das Interieur ist durch die zurückhaltende Einbringung neueren Stilrichtungen und die gekonnte romanische Deckengestaltung die in Jerichow überhaupt nicht vorhanden ist, deutlich sehenswerter. Der Eintritt ist kostenfrei, 1,50€ kostet das Fotografieren. Von Havelberg nach Neustadt/ Dosse sollte man unbedingt nach Karte fahren und die Abkürzung über Neuendorf nehmen. Was diese asozialen Schweine da ausschildern ist extrem dreist: die wollten uns außen rum fast über Kyritz lenken, was 23 statt 16km gewesen wären. Die auffällige Kirche und das schicke Gestüt gegenüber dem Industriedenkmal schauten wir uns nach dem Spiel an. Erstmal betraten wir das ebenfalls recht schicke (aber ebenfalls beschissen ausgeschilderte) Stadion. Der Eintritt von 4€ (weitreichende Ermäßigungen 3€) war noch im unteren Bereich des Rahmens. Bei einem Ligaspiel dürfte der 6. der vergangenen Landesliga-Saison einen Euro weniger verlangen – aber heute kam ja immerhin der 11. der Regionalliga aus dem nur 35km entfernten Rathenow.
Das Stadion, genannt Sportplatz Neustadt, ist klein aber hat immerhin einen Graswall mit kleiner Tribüne samt Sprecherturm. Die Stufen sind mit Holzbänken bestückt. Hätten die nicht voll in der Sonne gestanden, hätten wir uns dahin gesetzt. Aber so hockten wir uns wie die meisten anderen auch auf die zweistufige Stehtribüne rechts und links der Anzeigetafel, die die Gastmannschaft übrigens vorne anführt. Da ein bisschen Stimmung von den Gästefans gemacht wurde, platzierten wir uns am Rande des Gästesektors. Als nach dem 0:6 die vier lustigsten Sprücheklopfer langsam das Stadion verließen, wurde es übrigens nicht nur auffällig ruhig, sondern fiel auch kein Treffer mehr...
Bis zu dieser 60. Minute hatte Rathenow allerdings das Spiel schon standesgemäß entschieden: nach klar dominantem Beginn mit Pfostentreffer aber ohne Torerfolg, dauerte es knapp 20 Minuten bis zur Führung. Nach einem Foulelfmeter ging es dann aber Schlag auf Schlag: die Abwehr wurde im Minutentakt ausgehebelt und bei Pause führte Optik mit 5:0.
Nach der Pause kam Neustadt gar nicht mehr vors gegnerische Tor, wobei auch Rathenow nun mit dem Druck nachließ. Für das 6:0 reichte es noch, danach reichte die Luft nur noch fürs dumme Sprüche raus hauen. Das waren zwar nur drei, vier Spieler, aber insbesondere so Typen wie den 6er hab ich gefressen: hält sich für den Größten, weil er bei einer minderbemittelten Pseudo-Profi-Truppe aus der tiefsten Regionalliga-Provinz einen Vertrag ergattern konnte, zeigt wenig, erläuft kaum einen Pass, schlägt beschissene Standards, aber reißt dann (auch noch ungestraft vom Schiri) dauernd die Fresse auf, wenn ein Amateurspieler ihn mal völlig normal foult oder auch nur fair den Weg zum Ball abschneidet. Nach diesem schon überzeugenden aber nicht besonders sehenswerten 6:0 Favoritensieg von Rathenow fuhren wir gleich mal in deren Richtung. Ein Abstecher ins kleine Dorf Wassersuppe das ohne Sehenswürdigkeiten an einem See liegt, dann nach Rathenow, wo es ein bisschen Altstadt gibt – unter anderem ein historisches Schleusenwärterhaus, eine Kirche, ein Platz mit einem spektakulären Adligen-Denkmal – und schließlich in einen Ort mit besonders klangvollem Namen: nach Kotzen! Dort gibt es einen noch besseren Sportplatz als im Nachbardorf Rhinsmühlen – was bei beiden Plätzen nur zum Kotzen ist, ist dass sie völlig braun-gelb verbrannt sind – und außerdem eine alte Kirche. Mehrere Zollingerhäuser fallen an der Hauptstraße ins Auge. Die Landschaft um den ganz ordentlich aussehenden Ort herum ist auch ganz nett: hügelig, Felder und Wälder wechseln sich ab. Also sieht es gar nicht mal zum Kotzen aus dort in Kotzen... Statistik:
- Grounds: 970 (heute 1 neuer; diese Saison: 202 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.854 (heute 1, diese Saison: 277)
- Tageskilometer: 580 (580km Auto)
- Saisonkilometer: 61.590 (50.400 Auto/ 6.500 Flugzeug/ 4.360 Fahrrad/ 240 Bahn, Bus, Tram/ 90 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 128 [letzte Serie: 6, Rekord: 141]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 365
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