Motorsportclub Jarmen ---------------------------------------- 6
- Datum: Sonntag, 21. Juli 2013 – Anstoß: 15.15
- Wettbewerb: 1. Motoballbundesliga, Staffel Nord (Höchste und einzige Spielklasse im Motoball)
- Ergebnis: 5-6 nach 81 Min. (4x20)
- Viertelresultate: 2-1, 0-0; 2-3, 1-2
- Tore: 0-1 5. Ickert, 1-1 8. Freter, 2-1 13- Freter (Überzahl), 2-2 47. Gomez, 2-3 48. Ickert, 3-3 51. D. Zilius, 3-4 57. Ickert, 4-4 59. D. Zilius, 4-5 77. Ickert, 5-5 80. V. Zilius, 5-6 80. Ickert
- Grüne Karten (2-Minuten-Strafen): Kahle [Seelze], Nr. 8 [Jarmen]
- Gelbe Karten (5-Minuten-Strafen): Schwarz [Seelze]
- Rote Karten (Platzverweise): keine
- Spielort: Motorsportplatz MSC Seelze (Kap. 1.500, davon 100 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 200 (davon mind. 1 Gästefan)
- Unterhaltungswert: 7,5/10 (Gutes und ausgesprochen spannendes Spiel – zwei Tore in der letzten Spielminute sagen ja schon alles!) Photos with English Commentary:
a) Motorcycle Football: MSC Seelze v MSC Jarmen
b) Sightseeing in Hanover Region: Botanical Garden Hannover-Herrenhausen, Old Towns of Neustadt am Rübenberge, Wunstorf, Schloss Ricklingen and Peine
Da derzeit nur 7 Mannschaften in der Nordstaffel Motoball spielen, die sich auf 6 Spielstätten (Kierspe, Jarmen, Halle, Malchin, Pattensen und Seelze) verteilen, können wir ab heute sagen, auf jedem Platz der Nordstaffel ein Spiel gesehen zu haben. Mit dem Motorsportplatz des MSC Seelze handelt es sich auch neben Pattensen und Kierspe um die beste Anlage – wobei die idyllisch gelegenen mecklenburgischen Sportplätze auch etwas haben – der Nordstaffel: zwar ist der Platz sehr staubig und am Rande der einen Längsseite sind überwucherte Schutthaufen vor Bäumen aufgetürmt, doch auf der anderen Längsseite wurden eine Tribüne mit zwei massiven Betonstufen und daneben ein kleines Sportlerheim gebaut. Auf beiden Längsseiten sind auch einige Holzbänke befestigt.
Seelze ist ein Arbeiterkaff am Rande von Hannover, das unglaublich gesichtslos und architektonisch hässlich ist. In öder, zersiedelter Landschaft gelegen, kommt Abwechslung durch Motoball gerade recht. Ärgerlich, dass dann nur 200 Zuschauer kommen. Dabei kostet der Eintritt nur 5€ (Studentenermäßigung 3€).
Dabei spielt Motoball sogar in der Gastronomie eine Rolle! Wir suchten etwas herum, da das Preisniveau erschreckend hoch war, und landeten bei einem Lokal mit deutschem Namen „Röhrbein“ und türkischer Besitzerin. Da gab es dann tatsächlich „Pizza Motoball Spezial“, die sich als türkische Pide (eine Teigtasche, die eine Größe wie eine kleinere Pizza hat) mit Knoblauchwurst, Peperoni, Tomaten und Schafskäse entpuppte. Jarmen startete mal wieder offensiv. Die Gastgeber, die zwar einen der deutschen Europameister – ein gebürtiger Litauer, Vygandas Zilius – in ihren Reihen haben, aber sechs Punkte weniger auf dem Konto als Jarmen, gerieten schnell in Rückstand. Auch durch zweifelhafte und grob falsche Entscheidungen der Pattensener Schiris konnte Seelze das Spiel bis zur ersten Pause auf 2:1 drehen. Bis zur Halbzeit überzeugten sie durch konsequente Verteidigungsarbeit, sodass das recht torarme Resultat von 2:1 bis in das dritte Viertel hinein Bestand hatte.
Dann hatte Jarmen die Schwächephase, in der sie selbst bei der Überzahlsituation nach einer gelben Karte gegen Seelze, die nach einem spektakulären Stürmerfoul verhängt wurde, beinahe ein Tor kassierten und kaum eine Chance auf einen eigenen Treffer herausfahren konnten, überwunden. Die zweimalige Führung wurde allerdings immer wieder von Seelze ausgeglichen. Nachdem Jarmen in der Schlussphase das 4:5 machte, schien das Spiel entschieden, doch ein Lattenknaller fand im Nachschuss seinen Weg ins Tor. Nach dem 5:5 gelang Jarmen jedoch noch ein erfolgreicher Angriff in der letzten Minute der Partie zum 5:6 Siegtreffer. Das war ein packender Abschluss!!! Guckt man sich einmal die Orte in denen Motoball gespielt wird an, wird man feststellen, dass außer die sehenswerte Saalestadt Halle – wobei der Sportplatz natürlich in einem wenig sehenswerten Stadtviertel liegt – und Malchin, das wenigstens etwas sehenswert ist und in toller Umgebung liegt, nur scheiß Käffer ohne jegliche Sehenswürdigkeiten Motoballanlagen haben. Damit unsere Sightseeingquote erfüllt wird, muss also immer dutzende Kilometer in die umliegenden Landkreise ausgewichen werden.
Bei Seelze bieten sich da einige Sachen im Raum Hannover an: das Steinhuder Meer war uns aber zu überlaufen und wir hatten auch Zeit verloren, da wir Anja in Staßfurt abholten und dann die Autobahn an mehreren Stellen gesperrt war. Die historischen Innenstätte von Neustadt am Rübenberge und Wunstorf ließen wir uns aber nicht entgehen. Wo in Neustadt ein Berg ist oder auch nur eine Rübe, habe ich zwar nicht herausgefunden, aber das kleine Schloss mit dem sehr schönen Amtsgericht, einige Fachwerkbauten und die sehenswerte Kirche in der Ortsmitte lohnen schon mal einen Abstecher. Wunstorf ist aber attraktiver, was v.a. am Klosterkomplex mit Kirche und Fachwerkbauten liegt – auch die als Ausstellungsraum genutzte Kirche im Zentrum und die gegenüberliegenden Fachwerkbauten lohnen sich anzuschauen, die hässlichen Betonbauten die dazwischen liegen übersieht man am Besten...
Eine besonders sehenswerte Kirche besuchten wir in einem Ort namens Schloss Ricklingen. Das mit dem Schloss ist eine Mogelpackung: außer einigen hundert Türschlössern gibt es da kein einziges Schloss – aber die außen hässlich rosa und innen reichhaltig und spektakulär v.a. schwarz und gold gestaltete Barockkirche ist klasse.
Nach dem Spiel fuhren wir nach Hannover-Herrenhausen, wo die zerbombten barocken Schlossbauten wiedererrichtet wurden. Hinter dem Schloss gibt es einen Barockgarten, doch beides war unzugänglich, da im Juli ohne Ende Konzerte dort sind. Also gingen wir in den sogenannten Berggarten – Berggarten ist natürlich ein Witz: der muss nach einer Person mit dem Nachnamen Berg benannt sein, denn da gibt es nicht mal einen Hügel! – gegenüber das Schlosses, der von außen mit einem prächtigen Pavillon auffällt. Für 3,50€ (Studenten und Schüler nur 1,50€) bekommt man dann einen wirklich gut sortierten und erschlossenen botanischen Garten geboten. Große, gepflegte Freianlagen – schöne, moderne Gewächshäuser. Total ungewöhnliche Knallerpflanzen habe ich jetzt nicht gesehen, aber die Sammlung an Sukkulenten ist richtig groß und das sind eh meine Lieblingspflanzen, also schon mal der nächste Pluspunkt für den Berggarten...
Zum Abschluss des Tages schauten wir Peine an, wo es die Reste einer Burg, eine größere Kirche und ein paar schöne Fachwerkbauten gibt. Dazwischen steht natürlich sehr viel extrem hässliche 1950er, 60er etc. Bebauung. Statistik:
- Grounds: 966 (heute 1 neuer; diese Saison: 198 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.849 (heute 1, diese Saison: 272)
- Tageskilometer: 640 (640km Auto)
- Saisonkilometer: 59.700 (48.520 Auto/ 6.500 Flugzeug/ 4.350 Fahrrad/ 240 Bahn, Bus, Tram/ 90 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 123 [letzte Serie: 6, Rekord: 141]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 364
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