Hamburger Fußball Club Falke |
2 : 1 (0:0) |
S. C. Egenbüttel von 1953 |
-
Datum: Samstag, 10. Februar 2024 – Beginn: 12.00 -
Tore: 1-0 48. Gül, 2-0 68. Meierdiercks, 2-1 81. Gerckens -
Gelbe Karten: Böhm (Egenbüttel) -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Sportanlage Vogt-Kölln-Straße, Platz 2 (Kap. 450 Stehplätze) |
SC Victoria Hamburg 1895 II |
2 : 8 (2:3) |
Hamburger SV III |
-
Datum: Samstag, 10. Februar 2024 – Beginn: 14.30 -
Tore: 1-0 17. Dorra, 1-1 30. Fedai, 1-2 35. Fedai, 2-2 37. Koschorreck, 2-3
45. Subay, 2-4 47. Schmalbach, 2-5 54. Jordan, 2-6 59. Herbermann, 2-7 68.
Jordan, 2-8 76. Jordan -
Gelbe Karten: 3x Victoria, 1x HSV -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Stadion Hoheluft (Kap. 7.500, davon 1.000 Sitzplätze) |
FC Alsterbrüder 1948 III |
2 : 2 (2:0) |
TuS Nenndorf |
-
Datum: Samstag, 10. Februar 2024 – Beginn: 17.00 -
Tore: NN -
Gelbe Karten: NN -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Walter-Wächter-Platz (Kap. 600 Stehplätze) |
Fußball-Club St. Pauli von 1910 VII |
3 : 2 (0:2) |
Altonaer Fußball-Club von 1893 III |
-
Datum: Sonntag, 11. Februar 2024 – Beginn: 15.25 -
Tore: NN -
Gelbe Karten: NN -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Heiligengeistfeld, Siggi-Platz (Kap. 460, davon 60 Sitzplätze) |
Photos with English commentary: c)
Alsterbrüder III vs. TuS Nenndorf |
Dieses Wochenende hatte ich Gelegenheit, ein paar gute Grounds in
Hamburg zu machen. War aber nicht ganz freiwillig. Schon gar nicht mit dem
Verkehrsmittel... Die Deppen bei ATU hatten dann im zweiten Anlauf endlich
festgestellt, wie schwer der Schaden am Kühler des Hyundai ist
(Zylinderkopf). Reparieren lohnte da nicht mehr bei dem Alter und
Gesamtzustand. Ich bin daher in Sachen Autokauf im Norden unterwegs gewesen. Seit
langem der erste seriös wirkende Mensch, den ich in dieser Branche erlebt habe.
Wagen hatte den beschriebenen guten Zustand, Probefahrt war gut und wurde auf
Vorschlag vom Händler sogar noch ausgedehnt, eine attraktiv wirkende Garantie
gab es gegen überschaubare Gebühr auch. Ich hoffe, dass ich auch abschließend
über das Autocenter Heide so gut reden kann, wie dieser erste Eindruck ist! Der Verkauf des für den Export natürlich noch attraktiven Hyundai
– kostet ja in den meisten Ländern keine 5.000€ so einen Schaden zu beheben,
wie bei uns, und das bisschen Rost interessiert in vielen Ländern auch keinen
– ist nun zu Wochenbeginn mein Hauptprojekt gewesen. Dann Wechsel des
versicherten Fahrzeugs beim ADAC und Ab- und Anmeldung beim Amt. Absolut
nervig alles... |
Nun aber zu den Spielen: Nach drei Stunden Bahnfahrt plus über 30
Minuten Umsteigezeiten, war ich in Hamburg-Stellingen. Ich hatte viel Zeit
und latschte da etwas rum. Friedhof, evangelische Kirche, so ein hässlicher
hundeverseuchter Park mit kleinen Hügeln, der „Stellinger Schweiz“ genannt
wird. Meine Fresse: „Schweiz“? Also wenn ich die Rostocker Schweiz sehe, OK.
Oder die Mecklenburger Schweiz. Ganz zu schweigen von der Sächsischen und
Fränkischen. Aber Stellinger Schweiz – wie lächerlich! Der erste Ground der Tour war der hässlichste (wie die meisten
Plätze in HH: wenn keine ausbautenlose Asche, dann Kunstrasen mit zwei
Stehstufen auf einer Seite), aber die Partie lohnte das Kommen. 4€ Eintritt, schicke
Eintrittskarten, da der HFC Falke von HSV-Fans gegründet wurde gab es auch
ein bisschen Stimmung, dann nach schwacher und torloser erster Hälfte eine
ganz gute zweite Halbzeit mit einem überraschenden Heimsieg (2:1). Da lohnte
das Kommen doch noch! |
Dann ging es per Bus (zwei fielen aus, der dritte wurde von einem
scheinbar besoffenen Fahrer gelenkt – dieser wurde mehrfach von Fahrgästen
mit Recht aufgrund der Fahrweise angepöbelt) nach Hoheluft. Das alte Stadion
dort hat eine schöne Tribüne mit Holzbalken und Schalensitzen sowie auf drei
Seiten unterschiedlich hohe Stehränge. Auf den meisten Plätzen hat man jedoch
Sichteinschränkungen. Aus irgendeinem Grund wurde ich nicht kassiert, aber
wenn die Kassierer an mir vorbeirennen, ruf ich die nicht zu mir ran... Die Partie war aber die beste des Wochenendes! Außenseiter Victoria
II ging 1:0 in Führung, dann ein HSV-Doppelschlag, sofort darauf der Ausgleich,
kurz vor der Pause das 2:3. Nach dem Seitenwechsel der Gastgeber völlig
chancenlos und HSV III – Tabellenführer der Landesliga – zimmerte eine Bude
nach der nächsten rein. Teils tolle Treffer, immer klasse Spielzüge: 2-8 am
Ende! Lustig waren auch die HSV III.-Mannschaft-Supporter, die auch eine
kleine Pyroshow abzogen und ein Intro mit Kassenrollen zeigten... |
Spiel Nummer 3 war ein Kreisliga-Testspiel auf dem Walter-Wächter-Sportplatz.
Der ausbautenlose Kunstrasen ist von hohen Gebäuden umgeben, auf den ersten
Blick nichts Besonderes. Informativ ist aber die Tafel zum Namensgeber des
Sportfeldes, denn Wächter war ein jüdischer Sportler, der auf dieser Anlage
wirkte und in den 30ern erst am Studieren gehindert, dann zum Austritt aus
dem von den Nazis übernommenen HSV genötigt und schließlich unter
zweifelhaften Umständen ins Zuchthaus gesperrt wurde. Er wurde noch
rechtzeitig entlassen, um nach Schweden zu fliehen und so die NS-Zeit zu
überleben. Also doch ein historischer Ort, dem man seine Geschichte jedoch
nicht ansieht! Die heutige Partie hatte zwei unterschiedliche Hälften. Erst
waren die Alsterbrüder III klar besser und gingen 2:0 in Führung, doch nach
dem Seitenwechsel hatten die Gastgeber außer einem Pfostentreffer nichts mehr
zu bieten und kassierten gegen die Nenndorfer aus dem angrenzenden Landkreis
Harburg noch den Ausgleich. Schiedsrichter war übrigens Björn Meyer vom SC Sternschanze –
erwähnenswert, da er im Rollstuhl sitzt und die Partie dadurch aus einem
etwas niedrigeren Blickwinkel und unter erheblichem Armeinsatz leiten muss. |
Am Sonntag wie gesagt der Autokauf in Heide. Dann wieder in den Zug und auf dem Rückweg in Hamburg noch mal
ausgestiegen. Von den Landungsbrücken am Bismarck-Denkmal vorbei, Millerntor,
im St. Pauli Döner gut gegessen, durch dieses zugeschmierte Drecksviertel zum
Millerntorstadion gelaufen und dahinter auf den Siggi-Platz, einen
ausbautenlosen Kunstrasen mit einigen Sitzbänken und tollem Blick auf den
riesigen Hochbunker, zum Kreisklassekick. Die VII. (ja, siebte Mannschaft!)
vom FC St. Pauli spielte gegen die III. von Altona 93. Was eine Partie von den Zahlen – und was für ein gutes Spiel für
diese Klasse auf dem Feld! Altona ging überraschend 0:2 in Führung, doch nach
der Pause der Anschluss aus Nahdistanz, der Ausgleich nach zweifelhaftem
Elfmeterpfiff und das 3:2 per Kopf für St. Pauli VII. Auf dem Platz daneben (sieht genauso aus und gleiches Panorama) spielte
die III. Frauenmannschaft von St. Pauli. Einzige Auffälligkeit dort im
Vergleich zum Siggi-Platz. Es hing noch ein „Boycott Qatar 2022“ rum. Dass
denen das über ein Jahr später nicht langsam zu peinlich ist?! Ich meine, die
Boycott-Katar-Fraktion ist eh völlig verblödet und misst aus purer Dummheit
und Ignoranz mit zweierlei Maß. Aber eigentlich dürfte der rote Rotz aus der
linken Ecke, der da bei St. Pauli den Ton angibt, so ein Banner ohnehin nicht
aufhängen: oder ist das etwa woke und politisch korrekt, Kritik an einem
außereuropäischen WM-Spielort aus so einem kolonialistischen, eurozentristischen
Blickwinkel zu tätigen... Nach Abpfiff in die U-Bahn unterm Platz, am Hauptbahnhof nach
Uelzen und dann nach Braunschweig. Erstaunlich: Alle Züge waren pünktlich
oder unter 5 Minuten verspätet, alle Anschlüsse klappten, U- und S-Bahnen
fuhren auch ordentlich, nur die Busfahrerei war ein zweifelhaftes Vergnügen.
Das 49€-Ticket lohnte sich in diesem Sinne schon, aber im Normalfall bin ich
gegen Bahnfahren. Es ist einfach zu unzuverlässig, dauernd Asis (in Hamburg
ja überall Punker- und Kiffergesindel) und die Bahn bringt mich eben nicht an
die Ziele, an die ich will. Dass ich in einer Großstadt mit so gutem
Nahverkehr wie Hamburg Sport gucken will, ist viel seltener, als dass ich in
irgendeinem Kaff Kreisliga schauen will, wo der nächste Bahnhof 15km weg ist
und nur alle 2 Stunden angefahren wird... |
Statistik: - Grounds: 3.565 (Sa 3 neue, So 1 neuer;
diese Saison: 152 neue) - Sportveranstaltungen: 5.018 (Sa 3, So 1; diese Saison: 197) - Tourkilometer: 630 (Sa 210 km Bus und Bahn, So 410km Bahn und
10km Auto) - Saisonkilometer: 84.990 (51.300 Flugzeug/ 30.030 Auto, davon
14.770 Mietwagen/ 2.380 Fahrrad/ 640km Bus, Bahn, Straßenbahn, 180 Schiff,
Fähre) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 10 [letzte
Serie: 17, Rekordserie ohne 0-0: 178] - Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit:
Kalenderwoche 2 des Jahres 2021 (04.-10.01.), d.h. seit 163 Wochen in Folge
[letzte Serie: 30 Wochen von KW22/2020-51/2020; Rekordserie: 711 Wochen von
KW 31/2006 bis KW 11/2020]. |
Donnerstag, 15. Februar 2024
W3.0163II-III: Hamburger Amateurfußball – vom HSV-Fanverein Falke, dem Stadion Hoheluft, dem Walter-Wächter-Platz der Alsterbrüder und der VII. Mannschaft von St. Pauli mit Bunkerblick...
Donnerstag, 21. September 2023
W3.0143I: Ukrainisch-Portugiesisches Champions-League-Duell in Hamburg
FK Shakhtar Donezk |
1 : 3 (1:3) |
Futebol Clube do Porto |
-
Datum: Dienstag, 19. September 2023 – Beginn: 21.00 -
Wettbewerb: UEFA Champions League, Gruppe H (Meister der Ukraiynska Premyer
Liga; 1. ukrainische Profifußballliga gegen Vizemeister Primeira Liga, sog.
Liga Portugal Bwin; 1. portugiesische Profifußballliga) -
Ergebnis: 1-3 nach 97 Minuten (48/49) – Halbzeit: 1-3 -
Tore: 0-1 8. Galeno, 1-1 13. Kelsy, 1-2 15. Galeno, 1-3 29. Taremi -
Gelbe Karten: Konoplia, Stepanenko, Sikan (Shakhtar); David Carmo, João Mário
(Porto) - Rote
Karten: keine -
Austragungsort: Volksparkstadion (Hamburg; Kap. 57.000, davon 47.000 Sitzplätze
– heute 51.000 Sitzplätze) -
Zuschauer: 46.723 (davon ca. 3.000 Porto-Fans, ca. 15.000 Ukrainer, der Rest
überwiegend deutsche HSV-Fans) - Spielbewertung:
7,5/10 |
Photos with English commentary (FLICKR): a) Champions League: Shakhtar Donezk vs. FC Porto (in Hamburg/ Germany) |
Klingt erst einmal nach einer kuriosen Ansetzung: In der
Gruppenphase der Champions League treffen der ukrainische Meister und der
portugiesische Vizemeister in Hamburg aufeinander. Im Stadion eines
Zweitligisten, der trotz seiner Unfähigkeit aufzusteigen, mehr Zuschauer bei
höheren Eintrittspreisen zieht, als viele Erstligisten in vergleichbaren
europäischen Ligen... Aber klar: In der Ukraine ist Krieg und Donezk ist auch
besonders stark betroffen. Vor dem Krieg waren je etwa 48 % der Bevölkerung
Ukrainer (teils Ukrainisch-, teils Russischmuttersprachler) und Russen. Die
restlichen 4 % überwiegend russifizierte (d. h. von den russischen Herrschern
assimilierte) Tataren, Griechen etc. Die Stadt ist bzw. war ein Zentrum des
Kohlebergbaus und der Schwerindustrie. Eine ideale Gemengelage also, um Opfer
des russischen Imperialismus zu werden. Der böse Westen provoziert Russland
ja immer dazu, sich die Bodenschätze anderer Gebiete mit Gewalt zu holen, vor
allem solche Gebiete, in denen ethnische Russen leben... Seit 2014 tut
Russland das in Donezk und Umgebung, also der Region Donbass. Damals war in
der allgemein russlandfreundlichen Stimmung in Deutschland das noch kein
Thema, während in Osteuropa schon Rufe laut wurden, sich Russland gegenüber
so zu verhalten, wie es erst seit dem Angriff von 2022 der Fall ist. Beim
russischen Bombenterror 2014 wurde auch das Stadion von Shakhtar beschädigt.
Seitdem spielen sie in sichereren ukrainischen Städten bzw. in Polen. Fußball
in Kriegszeiten ist natürlich problematisch, viele Deutsche z. B. wollen auch
nicht kapieren, dass man nicht 24 Stunden und 365 Tage im Jahr im Krieg sein
muss, wenn man angegriffen wurde, und gönnen der Ukraine oder z. B. auch
Syrien nicht, dass es einen funktionierenden Sportbetrieb gibt. Diesen gab es
jedoch in Deutschland auch bis 1944 und dann für ein Jahr nur stärker
eingeschränkt, aber selbst Anfang 1945 wurde noch Sport getrieben und
veranstaltet. Größtes Problem war stets, dass die Allierten damals bzw. die
Russen oder das Assad-Regime heute, zivile Menschenansammlungen zum
Verbreiten von Angst und Terror gezielt angegriffen haben. So wurden Spiele
entweder nur mittels Mund-zu-Mund-Propaganda am selben Tag angekündigt oder
wie heute in der Ukraine ohne Zuschauer ausgetragen und in Stadien, deren
wenige dort aufhältigen Sportler und Offizielle schnell in Luftschutzbunker
evakuiert werden können. Aber die Ukraine hat sowas ja wenigstens, in Syrien
ist das in den vom Regime befreiten Gebieten viel schwieriger und
gefährlicher, wenn das Stadion evakuiert werden muss. Hallensportarten sind
wegen der Auffälligkeit beleuchteter Sporthallen und deren schwierige
Evakuierung noch stärker eingeschränkt, als Freiluftsportarten. Wegen
Ressourcenknappheit, sind aber Motorsportarten in einer Konfliktsituation
stets am schlechtesten dran. |
Da mir der Hamburger Volkspark noch fehlte und ich die Partie
auch interessant fand, wartete ich ab, ehe endlich Einzeltickets verkauft
wurden. Aus Gier werden ja dauernd Dreierpacks oder ähnliches angeboten. Die
angegebenen 46.723 Zuschauer halte ich für zu hoch gegriffen. 43.000 oder
44.000 maximal. Gegen Antwerpen wird die Bude halb leer sein, aber wieder an
die 50.000 Zuschauer gemeldet sein. Die werden, aufgrund der Idioten, die
nach Auslosung des FC Barcelona als Gruppengegner, gleich mal so ein Abo
abgegriffen haben, nur gegen Barca ihren Weg in den Volkspark finden. Das
Stadion ist aber eines der besseren modernen mit schöner Dachkonstruktion und
angenehmen blauen Sitzfarben. Drei Ränge, wenig ansprechende Außenform, direkt
am namensgebenden Volkspark gelegen. Das ist eine der wenigen halbwegs
attraktiven Ecken dieser hässlichen und überschätzten Großstadt. Geparkt
haben wir gegenüber von einem dieser vielen hässlichen Hamburger Hartplätze.
Mit 38€ sind die Champions League Karten noch im Rahmen gewesen; aber HSV ist
maßlos teuer für zweitklassigen Profifußball und unbewachtes Parken am
Stadion. Na gut, die Fischbrötchen für 5€ waren noch halbwegs akzeptabel... |
Das Publikum war der Partie entsprechend zu mindestens einem
Drittel ukrainischer Herkunft. Das werden überwiegend Kriegsflüchtlinge,
sogenannte Flüchtlinge und Migranten aus der Ukraine, welche sich in Norddeutschland
niedergelassen haben, sein. Die Hamburger Fans schienen überwiegend Donezk zu
unterstützen. Aber auch sicher 3.000 Portugiesen, darunter auch viele in
Deutschland ansässige, unterstützten den FC Porto. Die Frage werden sich
einige sicher gestellt haben, deswegen habe ich das mal recherchiert: Anders
als man vielleicht zusammenfantasieren könnte, hat Shakhtar keine
pro-russische Fan-Base. Der Verein ist seit Jahren entwurzelt aus der
überwiegend russifizierten Region des Donbas und weder Fans noch
Vereinsführung sind sonderlich begeistert vom Umstand, dass die Russen deren
Stadion zerschossen haben. Die russischen Besatzer, Terroristen und
Separatisten sind ja lediglich bei einem Teil der ostukrainischen,
russischsprachigen Bevölkerung als Befreier von den ukrainischen Nazis
angesehen. Ich entschuldige mich bei den politisch nicht interessierten
Lesern meines Blogs für die langen politischen Ausführungen, bestehe aber
darauf, dass diese hierher gehören, da dieses ganze Spiel ein Politikum ist. Außerdem
finde ich, dass man sich auch als unpolitischer Mensch mal die Absurdität der
Situation in der Ukraine vor Augen führen kann: Da kämpfen russische Nazis
gegen ukrainische Nazis, die alle die gleichen Hackfressen haben, die auch
noch so ähnliche Sprachen sprechen, dass sie sich gegenseitig weitestgehend
verstehen können, weil unter dem Vorwand der Entnazifizierung und Rettung der
vermeintlich malträtierten russischen Minderheit, die russischen Nazis sich
die Bodenschätze, Arbeitskräfte und Ländereien, welche sie mal zeitweilig
ausgebeutet haben, wieder unter den Nagel reißen wollen. Da fragt man sich
doch, ob die Ukraine nicht in den 90ern besser wirklich das gemacht hätte,
was ihnen die Russen seit ein paar Jahren im Donbass so haltlos vorwerfen: einen
Völkermord. Wäre ja auch nur Gleiches mit Gleichem vergelten, so wie die
Russen sich überall aufführen, mit den Genoziden und Deportationen der
letzten fast 200 Jahre... |
Noch so ein Politikum: Vor Spielbeginn gab es eine Schweigeminute
für die Opfer der Katastrophen in Nordafrika am zweiten Septemberwochenende.
Das waren einmal das Erdbeben in Marokko, wo es im Hohen Atlas etwa 3.000
Tote gab und außerdem die Flutkatastrophe/ das Starkregenereignis/ der
Dammbruch im Osten Libyens, wo 11.000 oder mehr Menschen umgekommen sind.
Menschen, die den meisten Deutschen, Portugiesen und Osteuropäern jetzt nicht
so nahe stehen, wie Ukrainer – also gab es schon mal einige Störungsrufe bei
der Schweigeminute. Beim Länderspiel Deutschland gegen Frankreich in Dortmund
war das ebenso deutlich im TV zu hören und tags darauf beim FC Bayern hat
sowas auch zu Streitigkeiten geführt. Mir steht ja v. a. Marokko persönlich
viel näher – meine Freunde da waren aber nicht betroffen, da sie viel weiter
nördlich wohnen, da spürte man nur ein leichtes Wändewackeln. Hauptproblem
bei dem Beben in Marokko: Alte, verfallene Bausubstanz und dahingepfuschte
neue Bausubstanz, die gegen die an sich auf dem Papier intelligenten
Bauvorschriften verstößt. Also Korruption und anderes menschliches Versagen,
was zu unnötigen und v.a. unnötig vielen Toten führte. Noch schlimmer in Libyen: Die verlogene deutsche Presse hat das
weitestgehend verschwiegen, da das deutsche Staatsfernsehen und die
regierungshörigen Zeitungen z. B. ohnehin die Diktatoren im arabischen Raum nicht
so negativ betrachten. Da gibt es zum einen die grüne Wahnvorstellung, wir
Menschen würden eine Einfluss aufs Klima haben und es sei unsere Schuld im
sogenannten „Globalen Norden“, dass im sogenannten „Globalen Süden“ (hieß
früher Entwicklungsländer oder Dritte Welt) eine „nie dagewesene Springflut“
wahnsinnigen Schaden in Libyen angerichtet hat. Wenn man halbwegs gebildet
ist und sich vielleicht sogar – wie ich – in der Region auskennt oder einfach
mal nur Al Jazeera (English) liest, erkennt man aber schnell, was in ARD,
ZEIT und der ganzen anderen Lückenpresse für eine toxische Mischung an
Klimahysterie und Gaddafi-Nostalgie herrscht. Die Infos zu den beiden
gebrochenen Staudämmen oberhalb von Derna, welche für fast alle Toten
verantwortlich sind, muss man sich von besseren, neutraleren Nachrichtenseiten
wie eben Al Jazeera English holen: In den 70ern von den Jugos gebaut, seit
1998 Schäden bekannt, sollten in den 2000ern längst vom Gaddafi-Regime
repariert werden – doch die Gelder des keinesfalls armen, sondern nur von den
korrupten Sozialisten falsch gemanagedten Libyen, wurden abgezweigt, da Derna
im Osten schon lange überwiegend Anti-Gaddafi war und daher bei der
Staatsführung im Westen des Landes unbeliebt – und nach dem Sturz von Gaddafi
hat sich niemand mehr gescheit darum gekümmert. Mit dem bei ARD genannten
Bürgerkrieg hat das auch nur in so weit zu tun, dass die Russen-Marionetten
von General Haftar im Osten Libyens einfach die letzten Idioten sind, dass
trotz erneuter ingenieurtechnischer Studien vor zwei Jahren, nichts an den
baufälligen Staudämmen gemacht wurde, die eigentlich auch auf solche
Regenmengen ausgelegt sind. Auch hier wieder eine schädliche ausländische,
auch gerade russische Einmischung festzustellen, die ungern im Westen so
genannt wird. Lieber wird die Klimaagenda gefahren. |
Ein Spiel gab es ja auch noch, wie gesagt. Die Partie begann
furios mit voller Offensive auf beiden Seiten. Der italienische Schiri
verteilte früh Karten, die Partie sollte aber sehr fair sein. Einmal spielte
ein Portugiese sogar den Ball ins aus, obwohl er frei vorm Tor war – denn ein
Gegenspieler hatte sich verletzt. Porto ging früh 0:1 in Führung, Donetzk
glich per Kopf aus, kassierte aber nach grobem Abwehrfehler keine zwei
Minuten später das 1:2. Nach einer knappen halben Stunde netzte noch ein
iranischer Nationalspieler für den FC Porto zum 1:3 ein. Die bis zum Ende hin
gute Partie sah leider keine weiteren Treffer mehr. Zu Beginn der zweiten
Hälfte hatte Shakhtar seine beste Phase, aber man merkte, dass der
portugiesische Vizemeister dem ukrainischen Rekordmeister qualitativ doch
deutlich überlegen war. Der Spielbesuch hat sich aber auf jeden Fall gelohnt. Ein richtig
faires Miteinander wie gesagt – und ein wirklich gutes Spiel. Ankunft in Braunschweig: kurz vor 2 Uhr... |
Statistik: - Grounds: 3.489 (1; diese Saison: 66 neue) - Sportveranstaltungen: 4.908 (1; diese Saison: 87) - Tourkilometer: 360km (360km Auto) - Saisonkilometer: 8.250 (6.650 Auto, davon 0 Mietwagen/ 0
Flugzeug/ 1.420 Fahrrad/ 0 Bus, Bahn, Straßenbahn / 180 Schiff, Fähre) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 120
[letzte Serie: 12, Rekordserie ohne 0-0: 178] - Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit:
Kalenderwoche 2 des Jahres 2021 (04.-10.01.), d.h. seit 143 Wochen in
Folge [letzte Serie: 30 Wochen von KW22/2020-51/2020; Rekordserie: 711 Wochen
von KW 31/2006 bis KW 11/2020]. |
Sonntag, 19. Mai 2013
W355V: 11 Tore beim Landesklassekick in der Heide
Montag, 17. Januar 2011
W233II: HSV Bad Blankenburg besiegt wenig überzeugend HV Rot-Weiß Staßfurt in der GutsMuths-Halle
Sonntag, 16. Januar 2011 - Anwurf 16.00
Mitteldeutsche Oberliga (4. Liga, 1. Amateurliga)
Ergebnis: 31:28 nach 60 Min. – Halbzeit: 17:16
Tore: Sindermann 10, Havel 6, Miler 4, Menge 4, Puikis 3, Ardan 3, Weyhrauch 1 (HSV); Jacobi 8, Retting 6, Stolze 5, Scholz 4, Bruchno 3, Rach 1, Hähnel 1 (HV RW)
Verwarnungen: Ardan, Miler, Menge (HSV); Wartmann, Rach, Bruchno (HV RW)
Zeitstrafen: Merkel 2, Miler 2 (HSV = 4 Minuten); Bruchno 4, Stolze 2, Jacobi 2, Lingk 2, Rach 2 (HV RW = 12 Minuten)
Platzverweise: keine
Spielort: Guts-Muths-Sporthalle/ Landessportschule (Kap.: 500, davon 450 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 350 (davon ca. 20 Gästefans)
Unterhaltungswert: 4,0/10 (Vor allem durch schwache zweite Hälfte insgesamt unterdurchschnittliches Spiel: Staßfurt ganz O.K. - aber Blankenburg für ihre Ansprüche trotz Sieg niveaulos)
Photos and English version:
Bad Blankenburg im Thüringer Wald
HSV Bad Blankenburg vs. HV RW Staßfurt
In letzter Zeit kann man sich nicht mal mehr auf das Stattfinden von Handballspielen verlassen: bei den einen Hallen drückt die Schneelast, bei den anderen steht das Schmelzwasser im Foyer und bei wieder anderen macht man sich komplett lächerlich, in dem man ein Spiel wegen Baupfusch bei der Hallenrenovierung absagen muss. Aber das Spiel zwischen dem 3. und dem 10. der Oberliga Mitteldeutschland – mit Bad Blankenburg in Thüringen und Staßfurt in Sachsen-Anhalt hat man in dieser komischen Liga auch wirklich mitteldeutsche Mannschaften auf dem Parkett – fand statt. Diese Partie war für meine Freundin als Staßfurterin natürlich besonders interessant, sodass wir uns insgesamt zu viert per Bahn von Merseburg über Erfurt auf dem Weg nach Bad Blankenburg im Thüringer Wald machten.
In Bad Blankenburg guckten wir erstmal die Ruine Greifenstein an, die mit ihren auf einem Berg außerhalb der Stadt thronenden weißen Mauern und dem Turm schon etwas daher macht, aber aus fadenscheinigen Gründen geschlossen war. Wenn man allerdings die Mauern so schlampig sichert, ist eine Eroberung der abgesperrten Vorburg für den motivierten Burgenfreund kein Problem. Nach dieser Eroberung stand noch ein lockerer Spaziergang durch die kleine Altstadt des insgesamt doch recht verschlafenen, aber nicht unsympathischen Ortes an. Der Marktplatz mit Rathaus, eine Kirche und natürlich das Museum für den Pädagogen und Erfinder des Kindergartens Friedrich Fröbel sind wichtige Stationen in der Stadt. Auch nicht unsympathisch war das Preisniveau bei einer thüringer Gaststätte in der Nähe des Marktplatzes, in Richtung Fluss: für nur 6€ bis 9€ bewies der Koch dort mit hervorragenden Wildgerichten, serviert mit Klößen und Salat, sein Können. Auch die Getränke klar unterm deutschen Durchschnitt!
Die Handballer bewiesen dann in der nach Turnpionier Johann Christoph Friedrich GutsMuths benannten Sporthalle der Landessportschule ihr Können. Das Gelände der Landessportschule ist weitläufig, wirkt über weite Strecken wie ein Park, die Burgruine ist in Sicht, die Berge sind nah dran – alles echt idyllisch. Besonders das Fußballstadion, in dem der TSV Bad Blankenburg immerhin Landesklasse spielt, ist ein spektakulärer Bau: die Tribüne ist zwar verdammt weit vom Spielfeld weg, aber dafür sieht die echt nach Bauhausstil aus. Daneben die Hallen – die Fröbel- und die GutsMuths-Halle sind ein einziger Bau – sind wirklich modern; gerade der Treppenaufgang hinter der Kasse (Eintritt übrigens 5€, ermäßigt für Studenten u.a. 3,50€; leider normal) zur Tribüne ist mit der Verglasung und den Grünpflanzen gelungen. Ein Porträt mit Gedenktafel für GutsMuths findet sich auch. Die Tribüne befindet sich mehrere Meter oberhalb des Spielfeldes, wobei mittig hinter den fünf Reihen Holzbänke ein Sprecherturm angebracht ist. Hinter der letzten Reihe sind Stehplätze vorgesehen. Durch die schiere Größe der Halle – Deckenhöhe und Spielfläche mehr als die Tribüne – wirkt die Sportanlage etwas kahl und kühl.
Die Tribüne war recht gut gefüllt, wobei wir natürlich auf der linken Seite, wo sich die Staßfurter Fans einfanden, zu finden waren. Rechts war eine Trommlergruppe, die alle zwei Minuten mal echt ordentliche Rhythmen für eine halbe Minute hämmerte, aber dann zur streckenweise Totenstille in der Halle beitrug. Vom Gästesektor kam nur Applaus nach Toren und ein paar Zwischenrufen in passenden Situationen, die meisten Heimfans waren noch lahmer und fielen nur durch Meckern auf.
Zu Meckern gab es in der ersten Hälfte aber wenig, denn nach einem guten Staßfurter Start fanden die Blankenburger zum Ende der ersten Hälfte ins Spiel (der späte Start für die Hausherren kann natürlich nur für die Heimfans ein Kritikpunkt sein: anders betrachtet machte er das Spiel spannender) und ein abwechslungsreiches und recht gutes Spiel entwickelte sich. Es wurde zur Pause hin fehlerbehafteter und die Staßfurter ließen auch etwas nach, was zur Kehrtwende in der Partie zu führen schien. Erstmals führte Blankenburg dann kurz vor der Pause; der Halbzeitstand war auch 17:16.
Die zweite Hälfte wurde weitestgehend von Blankenburg bestimmt, obwohl oder wodurch das Spiel auf ein erbärmliches Niveau absackte. Die Fehler der Staßfurter wurden von den Blankenburgern immer wieder ausgenutzt, sodass Mitte der zweiten Hälfte nach einem bis zu sieben Tore zählenden Vorsprung von einem Sieg des HSV ausgegangen werden musste. Doch nun machten die Möchtegern-Aufsteiger wieder mal eine geistige Pause: da kam Staßfurt plötzlich noch mal auf bis zu zwei Tore heran! Doch am Ende reichte es erwartungsgemäß knapp für einen Sieg des 3. gegen den 10. von 14 Mannschaften.
Leider muss ich aber noch anfügen, dass ich nicht nur aus Sympathie zu Staßfurt Schwierigkeiten habe, den Sieg der Blankenburger wertzuschätzen: wer bei Landessportschule und Bad Blankenburg assoziiert, dass da junge Talente erfolgreich spielen würden, muss sich nur mal die Website angucken; im Kader sind gut 20% der Spieler (und somit 40% der Stammspieler) ausländische Halbprofis, die vorher z.B. bei tschechischen Vereinen der Extra Liga oder I. Liga unter Vertrag standen. Schön, dass sich solche Spieler bei den beiden vor Bad Blankenburg platzierten Teams – HSG Freiberg und SG LVB – nicht finden. Aufstiegsambitionen schön und gut, aber ich frag mich, wer da zu viel Geld hat?! Ob SG LVB nicht auch besser spielt, finden wir vielleicht mit einem Spielbesuch in diesem Monat noch raus. Die Leistung jedenfalls, die Bad Blankenburg heute gezeigt hat, war eines halbprofessionellen Clubs, der sich in die 3. Liga spielen – oder kaufen? – will, nicht würdig. Das war auch für Oberliga ziemlich mäßig!
Statistik:
Ground Nr. 514 (ein neuer Ground; diese Saison: 64 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.208 (diese Saison: 95)
Tageskilometer: 310 Eisenbahn
Saisonkilometer: 17.750 (12.070 Auto/ 2.700 Bahn, Bus, Tram/ 2.180 Fahrrad/ 800 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 83
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 233
Freitag, 30. April 2010
W195III: Dominante Erdeborner siegen gegen Sangerhausen
Sonntag, 25. April 2010 – Anwurf 17.00
Bezirksliga Sachsen-Anhalt Süd (6. Liga, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 35:15 nach 60 Min. – Halbzeit 19:9
Tore: Namen mir nicht bekannt
2 Minuten Strafen: 1x Fichte, 2x HSV
Platzverweise: keine
Spielort: Seefeldhalle, Wansleben am See (Kap. 250, davon 200 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 200 (davon max. 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 8,0/10 (Hervorragendes Spiel von Fichte - HSV überfordert, tat aber sein bestes)
Photos and English Version: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157623959258620/detail/
In der Nähe von Teutschenthal im Westen von Halle/ Saale liegt ein langweiliges 1.700-Einwohner-Dorf namens Wansleben am See. Der besagte See – der Salzige See – reicht allerdings gar nicht mehr bis Wansleben, sodass der Namenszusatz ziemlich unpassend ist. Irgendwo zwischen dem Montanwachswerk Romonta und dem Kaff liegt auf einer Brachfläche einsam die moderne Sporthalle.
Für einen modernen Bau ist sie noch recht attraktiv, wobei die Tribüne mit drei Sitz- und einer Stehreihe reichlich mickrig daher kommt, aber am heutigen Tage gut ausgelastet war. Heute war ja auch ein Spitzenspiel der Bezirksliga-Südstaffel. Aus dieser kann nur einer aufsteigen und so kommen nur noch Fichte Erdeborn (die sind nicht nach Bäumen, sondern nach einem der Turnpioniere benannt) und Dieskau-Zwintschöna in Frage. Der direkte Vergleich müsste ausgeglichen sein (33:29/ 19:23) und das Torverhältnis spricht für Erdeborn. Der Drittplatzierte – der Handball Sportverein Sangerhausen – ist bereits weit abgeschlagen.
Entsprechend sah auch das Spiel aus, was von den teilweise mit Lärminstrumenten und Zwischenrufen so etwas wie Stimmung verbreitenden Zuschauern (mittlerweile muss man das als eine für Handball schon sehr gute Atmosphäre bezeichnen) mit Freude gesehen wurde. Erdeborn lag stets vorne und baute schnell einen enormen Vorsprung aus. Auch Auszeit zu nehmen brachte rein gar nichts, denn Sangerhausen war zwar nicht schlecht, aber Erdeborn ist wohl einfach zu gut für diese Spielklasse. Wie sie mit Tempogegenstößen, präzisen Pässen nach vorne und tollen Torwürfen (mitunter genau in den Winkel) auf der einen Seite und starkem Abwehrverhalten am Kreis und Zwischenstecken vorm Kreis auf der anderen Seite agierten, war wirklich hervorragend. Bei Halbzeit stand es bereits 19:9, am Ende hieß es 35:15.
Der Sieg war in der Höhe gerechtfertigt. Sangerhausen zeigte sich übrigens sehr vernünftig, da sie zwar die letzten fünf Minuten gar nichts mehr ernsthaft machten, aber das ganze Spiel über wirklich sauber spielten (zwei härtere Fouls bedeuteten vier Strafminuten; aber das ist wenig für die Klasse) und sich als faire Verlierer zeigten. Erdeborn versuchte auch keineswegs seine Überlegenheit in Show und Lächerlichmachen zu fassen. Viel Erfolg dann hoffentlich in der Verbandsliga nächste Saison!
Statistik:
Ground Nr. 416 (ein neuer Ground; diese Saison: 85 neue)
Sportveranstaltung Nr. 989 (diese Saison: 131)
Tageskilometer: 60 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 32.260 (20.600 Auto/ 6.000 Flugzeug/ 2.950 Bus, Bahn, Tram/ 2.710 Fahrrad/ weniger als 10 Schiff)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 72
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 195
Sonntag, 15. Februar 2009
WE133III: Ein packendes Spiel des Tabellenführers beim Verfolger, Lärminstrumente-Verbot und die mieseste Sporthalle die ich kenne
Sonntag, 15. Februar 2009 - Anwurf 15.00
Oberliga Sachsen-Anhalt (4. Liga, 2. Amateurliga)
Ergebnis: 31:29 nach 60 Min. - Halbzeit 14:17
Tore: (?)
Zeitstrafen: 8-6 Min.
Platzverweise: Rot für Nr. 6 von Magdeburg wegen groben Foulspiels
Halle: Sporthalle des Domgymnasiums Naumburg (Kap. 300 Plätze, davon 200 Sitzplätze)
Zuschauer: 350 (10 Gästefans)
Spielqualität: 7,5/10 (gut bis sehr gut)
HSV Naumburg-Stößen II 42:25 Einheit Halle IV
Sonntag, 15. Februar 2009 - Anwurf 17.00
Bezirksklasse Sachsen-Anhalt/ Süd (7. Liga, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 42:25 nach 60 Min. - Halbzeit 20:14
Tore: (?)
Zeitstrafen: 8-10 Min.
Platzverweise: keine
Halle: Sporthalle des Domgymnasiums Naumburg (Kap. 300 Plätze, davon 200 Sitzplätze)
Zuschauer: 40 (3 Gästefans)
Spielqualität: 5,0/10 (Nicht schlecht, aber viel zu einseitig)
Während der 33km langen Radfahrt von Merseburg nach Naumburg zeigte sich mein Rad mal wieder von seiner besten Seite: Es hat immer wieder ein anderes Problem. Beim so genannten Qualitätstrekkingrad von Diamant riss diesmal der Draht zum Umwerfer des Kettenblattes, was mich auf die Gänge 1 bis 7 einschränkte. Eigentlich hat das Rad 21. Wenn ich bedenke, dass ich nach Naumburg/ Henne mit 48km/h reingerollt bin, dann muss ich beim nächsten Mal unbedingt die Abfahrt im 21. Gang tretend nehmen...
Eine Besichtigung der Stadt, die aufgrund ihres Doms (leider mit skandalös überhöhten Eintritts- und Fotogebühren) und einiger Kirchen sowie Stadtmauerresten im Altstadtbereich wirklich sehenswert ist, sparten wir uns, da ich dort ausgiebig ein Jahr zuvor fotografiert hatte. Mittlerweile kennen wir auch die beiden Fußballstadien von Naumburg, sodass wir direkt zur Halle fuhren. Von vorne kommend, sahen wir zuerst eine alte Schulturnhalle. Sah schön ranzig aus, doch als wir die Treppe hochstiegen, sahen wir dass diese wegen Einsturzgefahr gesperrt und durch eine top-moderne Halle ersetzt wurde.
Die Halle:
Vor der Halle befindet sich ein Bolzplatz mit Handballtoren und Basketballkörben, der „von Unbefugten nicht betreten“ werden darf. Man muss sich mal vor Augen führen, dass das elitäre Vereinsgehabe sich nun schon auf Bolzplätze auswirkt. Ob der zur Schule gehört oder nicht, ist mir scheiß egal: beim Namensvetter in Merseburg - dem Domgymnasium Merseburg - hat man auch immer den Bolzplatz außerhalb der Schulzeit als Nichtschüler benutzen dürfen.
Ganz große Scheiße ist auch die Halle: 0815-Einheitsbau und dann ohne Sinn und Verstand eine Tribüne reingeknallt. Dort kann niemand was vernünftig vom Spiel sehen, geschweige denn fotografieren, wenn er nicht in der letzten Reihe STEHT. Die ein Meter niedrige Billigtribüne steigt nämlich so gering an, dass einem 1,80m großen Menschen schon die Sicht durch einen 1,90m großen Davorsitzenden versperrt wird.
Ich stellte mich also an die Seite neben Spieler der 2.Männermannschaft und andere Vereinsanhänger, die unter „Atmosphäre“ Erwähnung finden müssen, um überhaupt noch etwas vom Spiel mitbekommen zu können.
Das Spiel der Oberliga:
Besagtes Spiel ging ganz gut los, doch wurde es erst richtig feurig, nachdem sich abzeichnete, wie eng es bleiben sollte. Bis zur Pause hielten die Magdeburger stets eine ein- bis drei-Tore-Führung und waren auch die bessere Mannschaft.
Doch Naumburg-Stößen kämpfte in der zweiten Hälfte noch mehr als in der ersten und kam immer näher heran. Als 10 Minuten vor Schluss der Ausgleich fiel, merkten Spieler und Fans: da geht noch mehr, und man erkämpfte sich schließlich die knappe Führung, die bis zur letzten Minute umkämpft bleiben sollte. Das Spiel war zwar hart geführt aber niemals unfair. Das Schiedsrichtergespann für Handballverhältnisse gut und vor allem besser, als so einige Fans der Heimmannschaft haben wollten...
Die Atmosphäre beim Oberligaspiel:
Das erste Auffällige am fanmäßigen Drumherum klang ja eben schon an: es wurde immer wieder unsachlich, erstaunlicherweise auch gerade von Aktiven, über die zwei Auer gemeckert. Der Ordner, der auch noch bei der zweiten Mannschaft hinterher auf der Bank saß, blökte z.B. den einen Schiri an: „Sach ma kannste nich bis vier zählen oder was? Das warn Schritte, Mann!“ Aber stärkste Aktion der Zuschauer um mir herum war, als sie einen Gästespieler als „Schauspieler“ titulierten, der genau vor uns übel aufs Parkett klatschte, nachdem er an einem Naumburger abgeprallt war. In der Halbzeitpause war von Beckenbruch die Rede.
Das zweite Auffällige war, dass es sogar vereinzelt Sprechchöre „HSV“ zum meist recht ausdauernden rhythmischen Klatschen, was von einigen Zuschauern getragen wurde, gab. Ansonsten leidet die Stimmung beim deutschen Handball ja selbst in der Bundesliga extrem an der Mundfaulheit der Fans, die meist nicht einmal einen einfachen Sprechchor auf die Reihe bekommen. Die Halle war zwar weit von Ekstase entfernt, doch für deutschen Handball - zumal Amateurebene - ziemlich stimmungsstark.
Schließlich gab es aber auch noch den Hallensprecher, der mir mit seinen Anfeuerungen „Steht auf wenn ihr HSV-Fans seid“ oder „HSV! HSV!“ auf den Sack ging. Eigentlich kann der Kerl froh sein, dass die Schiedsrichter ihn nicht zurechtgewiesen haben, da er während des laufenden Spiels etwas anderes durchsagte, als reine Informationen. Es ist nämlich verboten, als Stadion-/ oder Hallensprecher während des Spiels die Mannschaften oder Fans anzufeuern.
Aber auch wenn der Sprecher eigentlich genervt hat, war es gut von den Schiris, sich nicht aufzuregen, denn ich bin auch kein Freund von derlei Regeln. Lärm zu unterbinden ist schließlich was für Sesselfurzer und Vollpfosten, wobei sicher etliche von denen im Bereich der Sporthalle wohnen, denn die Anwohner haben ein Verbot von Lärminstrumenten durchgesetzt. Pervers, was in unserer schwachsinnigen deutschen Gesellschaft, nicht zuletzt durch hirnverbrannte und geltungssüchtige Richter, die derlei Verbote absegnen, alles möglich ist.
Das Bezirksklassespiel:
Da das Oberligaspiel so gut war, machte das Bezirksklassespiel natürlich nicht mehr so den guten Eindruck. Ohnehin weiß ich nicht, warum die 2. Mannschaft nach der 1. spielt, anstatt umgekehrt. Da guckt doch kaum noch einer zu!
Einseitig wurde dieses Spiel allerdings erst in der zweiten Halbzeit, denn in der ersten hielt der punktlose Tabellenletzte die Partie noch offen. Ein fünf-Tore-Vorsprung ist noch lange keine Sicherheit. 15 Tore, wie 10 Minuten vorm Abpfiff, aber schon. Vor allem am Ende zeigten die Naumburger noch ein paar schöne Aktionen, die natürlich mit einem klaren Sieg belohnt wurden. Einheit Halle IV ist leider absolut nicht konkurrenzfähig in der 7. der 9 Ligen.
Danach:
Wir merkten zuerst, dass es auch Leute gibt, die einen höflich fragen können, warum man mitschreibt und fotografiert - die Leute, die uns mit einem abschätzigen Gesichtsausdruck dümmliche Fragen stellen wie „Boah was macht denn ihr denn da so? Seid ihr von der Presse oder was?“, sollten sich mal ein Beispiel daran nehmen - und danach, dass das Wetter schlechter geworden war. Der Zustand meines Rades war ja schon schlecht seit dem Schaden in Markröhlitz, also warfen wir der Drecksbahn die 6€ pro Fahrkarte in den Rachen. 2 Personen, 12€, 29km Zug. Das ist Preis-Leistung beim kundenfeindlichsten Unternehmen Deutschlands...
*****
Schöne Grüße gehen an die Naumburger Spielerin/ Zuschauerin, die uns nach dem Spiel wegen diesem Blog ansprach. Leider konnte ich nicht auf Kritik in diesem Bericht verzichten und die Fotos (Link zu mehr Bildern siehe unter dem folgenden!) gehen bei so einer 0815-Halle auch nicht in besserer Qualität zu machen.
*****
Ground Nr. 279 (neuer Ground; diese Saison: 49 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 751/ 752 (diese Saison: 115)
Tageskilometer: 40 per Fahrrad, 30 per Zug
Saisonkilometer: 17.735 (9.270 Auto/ 2.960 Flugzeug/ 2.765 Fahrrad/ 2.740 Bahn)
Anmerkung: Der Vorsprung der Fahrradkilometer auf die Bahnkilometer wächst...
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 133
Die Fotos finden sich unter:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090215%20Naumburg-Stoessen%2031-29%20BSV%20Magdeburg%20-%20USW/
Sonntag, 8. Februar 2009
WE132III: Football and Handball in Merseburg and Weißenfels
Sunday, 8th February 2008 - kick-off time 11.00
Friendly match (10th vs 9th level)
Result: 1:2 after 89 min. (45/44) - Halftime 1:0
Goals: 1:0 12th (?), 1:1 48th (?), 1:2 61st (?)
Bookings: None
Sent-offs: None
Stadium: Eisenbahnerstadion (cap. 700)
Attendance: 20 (3 away fans)
Match quality: 2.5/10 (Weak)
Although the ground in the idyllic but wrecked Railwaymen-Stadium was muddy, both the teams played a friendly match. The good thing of a muddy and wet ground is that they players have to show all their skills. Unfortunately, the players of both teams did not have many skills. Of course they don’t need to have so, but the match was weak even compared to other in that low amateur level.
In the first half, the railwaymen were better and had more chances. Some nice tackling were shown too, and after a short while, ESV Merseburg scored easily after a mistake in the defence of the team from Halle-Ammendorf that plays one league higher.
In the second half, Ammendorf managed to use two of their ten chances, so they won two on one goal. ESV wasted about 10 chances and the second and 12 in the first half. The second half was weaker by both teams, by the way, than the first one.
There is no need to lose any words about the visitors, officials or catering, I just must repeat that Eisenbahnerstadion is really worth a visit although, unfortunately, it is not used regularly. The biggest problem is that the pitch is a bit large (110x65m), but if they would carry the goals a bit inside the field and mark the lines according to it, they would have a 90x45m ground which is ideal for lower amateur league, leisure time and old boy’s matches. Now in winter, by the by, the stands hold about 700 people, while in summer, the capacity is weakened to about 300 places due to lush vegetation.
We needed more than an hour by bike to arrive in Weißenfels, a city that cannot be recommended for bike tourism but for basketball- and castle-hopping.
This time, we watched handball matches inside a sports hall that were unknown to us until that day.
Weißenfelser HV III 35:31 HSV Naumburg-Stößen IV
Sunday, 8th February 2008 - kick-off time 14.00
1.Kreisklasse (8th level, lowest amateur level)
Result: 35:31 after 60 min. - Halftime 20:18
Goals: (?)
Yellow Cards: (?)
Two-minutes time penalties: 2-1
Sent-offs: None
Sports hall: Sporthalle Weißenfels West (cap. 350; 250 seated)
Attendance: 60 (no away fans)
Match quality: 5.0/10 (average)
We arrived almost 15 minutes too late to the first match, a match of the men’s lowest division that was characterised by beginners’ mistakes but interesting though. There were many goals scored and it was an even match until five minutes before the end and a fair match all the time, just disturbed by stupid remarks of players and officials from Naumburg from time to time.
Most of the fans remained silent and the catering we tried after that match was not so good.
Sunday, 8th February 2008 - kick-off time 16.00
Ladies’ Oberliga (3rd level)
Result: 23:23 after 60 min. - Halftime 12:11
Goals: (?)
Yellow Cards: (?)
Two-minutes time penalties: 5-3
Sent-offs: 1 (Weißenfels, 59th; rude foul play)
Sports hall: Sporthalle Weißenfels West (cap. 350; 250 seated)
Attendance: 80 (4 away fans)
Match quality: 5.5/10 (average)
Afterwards, the women played their match in the third division. It was an even match, but Weißenfelser played a bit better. Just their goalkeeper was disturbingly week. Compared to other women’s matches, it was a good one. The usual women’s division problem - below the highest or the two highest levels, women sports is lame - is among others true for handball.
The most thrilling moment of the match was the end. Furthermore, it was the loudest and most emotional. Three minutes before the final whistle, Weißenfels had scored 22 goals, Lok 20. Then Schönebeck was awarded a 7m-penalty which was successfully scored. The equalised shortly after that, but WHV went on top once again. Then they got a two-minute time-penalty and a ridiculous red card. Finally, Lok Schönebeck even got another penalty donated, which made some home fans angry. The penalty was scored and 23 all was the final result.
Statistics
Ground No. 278 (new ground; this season: 48)
Sporting events No. 746-748 (this season: 112)
Kilometres that day: 50 (by bike)
Km this season: 17,630 (9,270 car/ 2,960 plane/ 2,710 public transport/ 2,690 bike)
Number of football matches since the last goalless draw: 4
Number of weeks since the last week without any sporting event (Aug 1st-6th 2006): 132
For more photos see
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090208a%20ESV%20Merseburg%201-2%20BSV%20Ammendorf%20II/
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090208b%202%20Handballspiele%20beim%20Weissenfelser%20HV/