Montag, 2. August 2021
W3.0030IV-V: Mit dem Rad zu Kreispokalspielen in den Westerwaldkreisen
SV Leubsdorf 1925 ................................................. 1
SG Unterwesterwald (Niedererbach/ Dreikirchen/
Nomborn/ Görgeshausen) II .................................. 0
- Datum: Samstag, 31. Juli 2021 – Beginn: 15.15
- Wettbewerb: Kreispokal Westerwald-Wied (Kreisliga C, Wied/ Rhein gegen Wied/ Westerwald; jeweils 10. Spielklasse, 5. Amateurliga)
- Ergebnis: 1-0 nach 100 Minuten (45/55) – Halbzeit: 1-0
- Tor: 1-0 15. Weißenfels
- Gelbe Karten: je 2
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Waldstadion Leubsdorf (Kap.: 630, davon 30 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf irgendeine Fantasiezahl beschränkt)
- Zuschauer: ca. 60 (davon ca. 10 Gäste)
- Spielbewertung: 4,0/10
Deutsche Jugendkraft Friesenhagen 1953 II ........... 1
TuS Vikt. 09 Honigsessen / TuS 1911Katzwinkel II 5
- Datum: Sonntag, 1. August 2021 – Beginn: 12.00
- Wettbewerb: Kreispokal Westerwald-Sieg (Kreisliga D, Westerwald-Sieg gegen Kreisliga C, Westerwald-Sieg; 11. und unterste Spielklasse, 6. Amateurliga gegen 10. Spielklasse, 5. Amateurliga)
- Ergebnis: 1-5 nach 92 Minuten (45/47) – Halbzeit: 1-1
- Tore: 1-0 30. Dietershagen, 1-1 33. Brado, 1-2 50. Dietershagen (Eigentor), 1-3 54. Schmidt, 1-4 65. Brühl, 1-5 85. Nievel
- Gelbe Karten: je 1
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: DJK Sportanlage Friesenhagen (Kap.: 730, davon 30 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf irgendeine Fantasiezahl beschränkt)
- Zuschauer: ca. 25 (davon mind. 3 Gäste)
- Spielbewertung: 6,5/10
TuS Vikt. 09 Honigsessen / TuS 1911Katzwinkel ... 1
SG Basalt Kirburg / Fehl-Ritzhausen/ Eichenstruth/
Großseifen/ Hof .......................................................... 0
- Datum: Sonntag, 1. August 2021 – Beginn: 15.30
- Wettbewerb: Kreispokal Westerwald-Sieg (Kreisliga B, Westerwald-Sieg Staffel 2 gegen 1; jeweils 9. Spielklasse, 4. Amateurliga)
- Ergebnis: 1-5 nach 92 Minuten (45/47) – Halbzeit: 1-1
- Tor: 1-0 48. Karmann
- Gelbe Karten: 1x Kirburg
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Sportplatz Katzwinkel (Kap.: 1.030, davon 30 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf irgendeine Fantasiezahl beschränkt)
- Zuschauer: ca. 75 (davon ca. 10 Gäste)
- Spielbewertung: 4,5/10 Photos with English Commentary:
a) Regional Cup (Westerwald Wied): Leubsdorf defeat SG Unterwesterwald II
b) Regional Cup (Westerwald Sieg): Friesenhagen Res. lost to Honigsessen-Katzwinkel Res.
c) Regional Cup (Westerwald Sieg): Honigsessen-Katzwinkel First XI defeat Basalt Kirburg
d) Sightseeing: Dattenberg, Leubsdorf, Friesenhagen, Krottorf (Crottorf), Katzwinkel, Hundscheidt
Die Unorganisiertheit im Rheinland kotzt mich mehr und mehr an. Diese Saison wird sicherlich eh wieder abgebrochen wegen neuer Schwachsinnsmaßnahmen der Regierungen, aber dann kann man ja wenigstens im Sommer bis zum nächsten Lockdown einen gescheiten Spielbetrieb auf die Beine stellen. So wie es in Mecklenburg und Sachsen-Anhalt z. B. flächendeckend gemacht wird. In den Verbänden Mittelrhein und Rheinland hingegen 50 % Verlegungen und Ausfälle bei Testspiele und selbst Pokalspiele werden immer wieder einen Tag vorher wegen fehlender Spieler (sehr kritisch so etwas und interessant, dass es offenbar im Westen ein viel größeres Problem derzeit ist als im Osten, obwohl z. B. im Rheinland tendenziell weniger verreist wird als in v. a. städtischen Region Ostdeutschlands) abgesagt. Nach viel Sucherei habe ich mich in der Nacht auf Samstag für diesen Samstag entschieden, ein bis zwei Pokalspiele am Rhein im Landkreis Neuwied mit dem Rad anzusteuern. Leubsdorf im C/D-Klassen-Pokal (die untersten Spielklassen) und wenn es nicht so lange gedauert hätte, hätte ich noch Leutesdorf im A/B-Klassen-Pokal (die beiden höheren Spielklassen der Kreisebene) angeschaut.
In Leubsdorf (Leubsdorf am Rhein, nicht das in Sachsen oder in Thüringen natürlich...) besichtigte ich erstmal die Kirche, die für den Ort recht groß und innen ganz interessant gestaltet ist. Außerdem schaute ich mir viele schöne Fachwerkhäuser, darunter auch ein befestigtes Haus (die sogenannte Burg) von außen aus. Der Ort ist wirklich sehr attraktiv. Auch Dattenberg ist sehr sehenswert. Eine Kirche, eine Kapelle, auch einige Fachwerkhäuser sowie eine Art Schloss (aber stark modernisiert) mit über- und umbauter Burgruine. Alles aber in Privatbesitz, wie üblich in diesem scheiß Rheinland. Dattenberg ist offensichtlich – obwohl das Dorf sich sehr herausgeputzt hat – im Aussterben begriffen, denn ihr Fußballverein SC Rot-Weiß spielt seit 2017 nicht mehr. Der ganz ansehnliche Platz liegt brach, kann aber noch zum Bolzen genutzt werden. Auch die Tennisanlagen samt Halle und Vereinsheim waren völlig verwaist – Medenspiele habe ich keine angesetzt gesehen. Der Sportplatz in Leubsdorf liegt am nördlichen Ortsende am Ende der Straße am Waldrand, spektakulär in einem engen Tal mit einer Felswand. Wirklich ein sehr schöner Platz, allerdings miese Asche. Das Vereinsheim ist klein, aber der Verein verkaufte Essen und Trinken. Manche der Vereinsangehörigen waren auch freundlich und gesprächig – auf dem Feld ging es aber nicht ganz so gastfreundlich zu...
Der Kick war auf sehr niedrigem Niveau (nicht entschuldbar mit der niedrigen Klasse) und der Schiedsrichter leider komplett überfordert. Unverantwortlich dort diesen alten Mann eine Partie zweier so unsauber spielender Dorftruppen leiten zu lassen. Ohne Linienrichter wurden hier Fouls, Handspiele, sogar eine Tätlichkeit durchgehen gelassen... Durch Verletzungspausen aufgrund der rohen Spielweise gab es insgesamt 10 Minuten Nachspielzeit. Wenigstens das hat der Schiri richtig gemacht, auch wenn sich einige völlig unverständlicherweise ereiferten, dass so lange nachgespielt wurde...
Leider traf der SV Leubsdorf 1925 nur ein einziges Mal in der Mitte der ersten Hälfte und die SG Unterwesterwald II, bestehend aus SV 1920 Niedererbach, SC Alemannia Dreikirchen 1919, VfR Nomborn 1920 und SV Grün-Weiß Görgeshausen 1974 – die Gäste hatten so um die 60km Anfahrtsweg, genau aus der entgegengesetzten Ecke des Kreises – traf einfach gar nicht.
Wegen der 15minütigen Verspätung des Anstoßes und der 10minütigen Nachspielzeit lohnte es sich dann nicht mehr nach Leutesdorf weiter zu fahren. Der Kick ging auch nur 1:0 aus, wobei der wahrscheinlich besser war... Am Sonntag folgte dann eine richtig harte Radtour. 7.30 Uhr los über Hennef, Ruppichteroth und Waldbröl in den äußersten Nordrand des Westerwaldes in Rheinland-Pfalz. Schlechte oder keine Radwege, völlig verblödete Verkehrsteilnehmer – so macht Radfahren natürlich wenig Spaß. Dazu noch eine sehr anspruchsvolle Strecke. In Crottorf kann man sich ein paar ältere Fachwerkbauten anschauen, vom Schloss sieht man kaum was. Seit Ausbruch der Chinagrippe gibt es keine Besichtigungsmöglichkeiten mehr. Aber das ist ja hier die übliche Scheiße, sicherlich auch nur ein vorgeschobener Grund für die Privatbesitzer, dieses Kulturgut wegzuschließen. Dieses Verhalten ist sehr weit verbreitet im Rheinland und einer der Hauptgründe warum ich das Rheinland nicht ab kann. Selbst die Kapelle in diesem Kacknest Krottorf war verschlossen.
In Friesenhagen war wenigstens die Kirche offen und die ist innen sehr sehenswert. Sie liegt auch schön knallig dunkelgelb gestrichen oberhalb einer mit Fachwerkhäusern bestückten Straße. Dann geht es sehr steil den Berg hoch zum Fußballplatz. Noch höher als der Platz liegt nur eine offene aber recht kahle Kapelle neben einer ehemaligen Hinrichtungsstätte. Der Platz ist schön in die Landschaft eingepasst, der Kunstrasen ist auch nicht völlig gesichtslos, obschon ausbautenlos. Es gibt einige interessante gepolsterte Sitzbänke mit DJK-Schriftzug an den Seiten. Auch die Überdachung eines Bankbereiches wirkt sehr modern.
Bei dieser Erstrundenpartie des C- und D-Klassen-Pokals, Gastgeber war DJK Friesenhagen II, bekam man ein gutes Spiel geboten. Der Gast der SG Honigsessen-Katzwinkel II ließ erstmal alle Chancen liegen und geriet in Rückstand, doch dann kam Sportfreund Brado mit einer direkt verwandelten Ecke – bzw. noch nicht, denn sein erster Versuch wurde nach dem Überschreiten der Linie vom Torwart herausgefischt und von einem Verteidiger zu einer erneuten Ecke gebracht. Der Schiri war nicht immer auf der Höhe und gab daher Ecke, statt Tor. Doch Brado schoss einfach nach mal höher, den Ball direkt an den langen Innenpfosten und nun prallte er auch ins Netz. Zwei direkte Ecken hintereinander rein schießen zu können ist natürlich ein Armutszeugnis für den Torhüter. Der war auch nach der Pause immer wieder überfordert und musste noch vier weitere Male hinter sich greifen. Honigsessen-Katzwinkel II also souverän weiter. Nach sehr anstrengenden 10 Kilometern bergauf und bergab kam ich dennoch früh am Katzwinkler Sportplatz, hoch oberhalb des Dorfes mit tollem Blick in die Landschaft gelegen, an. Der Hartplatz ist nicht gut zu bespielen. Wie so oft waren auch in dieser Woche die Spiele auf den Hartplätzen schlechter als jene auf Rasen- und Kunstrasenplätzen. Aber das croissantförmige Vereinsheim und der Blick in die Berge sowie der ganz nette Graswall mit Bänken machen den Platz zu einer wirklich schönen Anlage. Die Erste Mannschaft von Honigsessen-Katzwinkel traf nun auf die SG Basalt Kirburg. Hier sind TuS Eichenstruth-Großseifen 1912, Sportfreunde Fehl-Ritzhausen 1919, der 1. FC Kirburg 1975 und der SV Hof 1946 zusammengegangen.
Bei diesem Spiel gab es immer wieder flotte Phasen, meist durch den Gastgeber, doch insgesamt ein dürftiger Kick. Die weniger schlechte Mannschaft siegte mit nur einem Treffer kurz nach der Pause verdient: schön, dass hier der Verein mit dem lustigen Namen, der allerdings etymologisch weder mit Honig noch mit Katzen zu tun hat (sondern mit Niederlassungen auf einer Honschaft bzw. dem Volksstamm der Chatten), gleich beide Mannschaften in die nächste Pokalrunde brachte!
Ein paar Sachen fielen mir generell bei den Partien auf: Die Kassenwarte waren freundlich und gesprächig, ärgerten sich aber über den ganzen QR-Code-Mist zur Zuschauererfassung für das von einem dort so toll bezeichnete "Dreyer’sche Hygieneregime", da jeder eine andere App hatte und die nicht immer kompatibel und dann doch per Hand eingetragen wurde. Die aufgerufenen Eintrittspreise von 2,50 bzw. 3€ waren den Partien mit nur einem Schiri ohne Linienrichter und der nominellen Klasse im Vergleich zu etlichen anderen Regionen keineswegs angemessen, aber sind wohl in der Region normal so teuer – auch, weil immer noch Frauen kostenlos reinkommen, was altmodischer Unsinn ist. Und außerdem war auffällig, dass ich so tief in die westdeutsche Provinz gelangt war, dass außer 2 Spielern bei Friesenhagen keinerlei Migranten oder Ausländer in den 6 Teams, die ich Samstag und Sonntag sah, mitspielten.
Die Rückfahrt war teils von Schauern begleitet und mit den Verkehrsteilnehmern, v. a. im Bergischen Land (Autofahrer die im Weg rumstehen, weil die nicht die Augen aufmachen; Radfahrer, die auf der falschen Radwegseite nicht die Spur halten; Fußgänger die trotz Klingeln blind rumtorkeln und dann fast einen Herzinfarkt kriegen, wenn man direkt hinter denen laut wird und haarscharf vorbeifährt) wurde es nicht besser. In Rheinland-Pfalz geht es ja noch, aber NRW (v. a. im Bergischen) ist einfach nur Scheiße zu fahren. Statistik:
- Grounds: 2.838 (Sa 1, So 2; diese Saison: 24 neue)
- Sportveranstaltungen: 4.128 (Sa 1, So 2; diese Saison: 28)
- Tourkilometer: 220 km (Sa 70km Rad, So 150km Rad)
- Saisonkilometer: 3.920 (3.350 Auto, davon 0 Mietwagen/ 0 Flugzeug/ 570 Fahrrad/ 0 Bus, Bahn, Straßenbahn / 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 76 [letzte Serie: 6, Rekordserie ohne 0-0: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 2 des Jahres 2021 (04.-10.01.), d.h. seit 30 Wochen in Folge [letzte Serie: 30 Wochen von KW22/2020-51/2020; Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020].
SG Unterwesterwald (Niedererbach/ Dreikirchen/
Nomborn/ Görgeshausen) II .................................. 0
- Datum: Samstag, 31. Juli 2021 – Beginn: 15.15
- Wettbewerb: Kreispokal Westerwald-Wied (Kreisliga C, Wied/ Rhein gegen Wied/ Westerwald; jeweils 10. Spielklasse, 5. Amateurliga)
- Ergebnis: 1-0 nach 100 Minuten (45/55) – Halbzeit: 1-0
- Tor: 1-0 15. Weißenfels
- Gelbe Karten: je 2
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Waldstadion Leubsdorf (Kap.: 630, davon 30 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf irgendeine Fantasiezahl beschränkt)
- Zuschauer: ca. 60 (davon ca. 10 Gäste)
- Spielbewertung: 4,0/10
Deutsche Jugendkraft Friesenhagen 1953 II ........... 1
TuS Vikt. 09 Honigsessen / TuS 1911Katzwinkel II 5
- Datum: Sonntag, 1. August 2021 – Beginn: 12.00
- Wettbewerb: Kreispokal Westerwald-Sieg (Kreisliga D, Westerwald-Sieg gegen Kreisliga C, Westerwald-Sieg; 11. und unterste Spielklasse, 6. Amateurliga gegen 10. Spielklasse, 5. Amateurliga)
- Ergebnis: 1-5 nach 92 Minuten (45/47) – Halbzeit: 1-1
- Tore: 1-0 30. Dietershagen, 1-1 33. Brado, 1-2 50. Dietershagen (Eigentor), 1-3 54. Schmidt, 1-4 65. Brühl, 1-5 85. Nievel
- Gelbe Karten: je 1
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: DJK Sportanlage Friesenhagen (Kap.: 730, davon 30 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf irgendeine Fantasiezahl beschränkt)
- Zuschauer: ca. 25 (davon mind. 3 Gäste)
- Spielbewertung: 6,5/10
TuS Vikt. 09 Honigsessen / TuS 1911Katzwinkel ... 1
SG Basalt Kirburg / Fehl-Ritzhausen/ Eichenstruth/
Großseifen/ Hof .......................................................... 0
- Datum: Sonntag, 1. August 2021 – Beginn: 15.30
- Wettbewerb: Kreispokal Westerwald-Sieg (Kreisliga B, Westerwald-Sieg Staffel 2 gegen 1; jeweils 9. Spielklasse, 4. Amateurliga)
- Ergebnis: 1-5 nach 92 Minuten (45/47) – Halbzeit: 1-1
- Tor: 1-0 48. Karmann
- Gelbe Karten: 1x Kirburg
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Sportplatz Katzwinkel (Kap.: 1.030, davon 30 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf irgendeine Fantasiezahl beschränkt)
- Zuschauer: ca. 75 (davon ca. 10 Gäste)
- Spielbewertung: 4,5/10 Photos with English Commentary:
a) Regional Cup (Westerwald Wied): Leubsdorf defeat SG Unterwesterwald II
b) Regional Cup (Westerwald Sieg): Friesenhagen Res. lost to Honigsessen-Katzwinkel Res.
c) Regional Cup (Westerwald Sieg): Honigsessen-Katzwinkel First XI defeat Basalt Kirburg
d) Sightseeing: Dattenberg, Leubsdorf, Friesenhagen, Krottorf (Crottorf), Katzwinkel, Hundscheidt
Die Unorganisiertheit im Rheinland kotzt mich mehr und mehr an. Diese Saison wird sicherlich eh wieder abgebrochen wegen neuer Schwachsinnsmaßnahmen der Regierungen, aber dann kann man ja wenigstens im Sommer bis zum nächsten Lockdown einen gescheiten Spielbetrieb auf die Beine stellen. So wie es in Mecklenburg und Sachsen-Anhalt z. B. flächendeckend gemacht wird. In den Verbänden Mittelrhein und Rheinland hingegen 50 % Verlegungen und Ausfälle bei Testspiele und selbst Pokalspiele werden immer wieder einen Tag vorher wegen fehlender Spieler (sehr kritisch so etwas und interessant, dass es offenbar im Westen ein viel größeres Problem derzeit ist als im Osten, obwohl z. B. im Rheinland tendenziell weniger verreist wird als in v. a. städtischen Region Ostdeutschlands) abgesagt. Nach viel Sucherei habe ich mich in der Nacht auf Samstag für diesen Samstag entschieden, ein bis zwei Pokalspiele am Rhein im Landkreis Neuwied mit dem Rad anzusteuern. Leubsdorf im C/D-Klassen-Pokal (die untersten Spielklassen) und wenn es nicht so lange gedauert hätte, hätte ich noch Leutesdorf im A/B-Klassen-Pokal (die beiden höheren Spielklassen der Kreisebene) angeschaut.
In Leubsdorf (Leubsdorf am Rhein, nicht das in Sachsen oder in Thüringen natürlich...) besichtigte ich erstmal die Kirche, die für den Ort recht groß und innen ganz interessant gestaltet ist. Außerdem schaute ich mir viele schöne Fachwerkhäuser, darunter auch ein befestigtes Haus (die sogenannte Burg) von außen aus. Der Ort ist wirklich sehr attraktiv. Auch Dattenberg ist sehr sehenswert. Eine Kirche, eine Kapelle, auch einige Fachwerkhäuser sowie eine Art Schloss (aber stark modernisiert) mit über- und umbauter Burgruine. Alles aber in Privatbesitz, wie üblich in diesem scheiß Rheinland. Dattenberg ist offensichtlich – obwohl das Dorf sich sehr herausgeputzt hat – im Aussterben begriffen, denn ihr Fußballverein SC Rot-Weiß spielt seit 2017 nicht mehr. Der ganz ansehnliche Platz liegt brach, kann aber noch zum Bolzen genutzt werden. Auch die Tennisanlagen samt Halle und Vereinsheim waren völlig verwaist – Medenspiele habe ich keine angesetzt gesehen. Der Sportplatz in Leubsdorf liegt am nördlichen Ortsende am Ende der Straße am Waldrand, spektakulär in einem engen Tal mit einer Felswand. Wirklich ein sehr schöner Platz, allerdings miese Asche. Das Vereinsheim ist klein, aber der Verein verkaufte Essen und Trinken. Manche der Vereinsangehörigen waren auch freundlich und gesprächig – auf dem Feld ging es aber nicht ganz so gastfreundlich zu...
Der Kick war auf sehr niedrigem Niveau (nicht entschuldbar mit der niedrigen Klasse) und der Schiedsrichter leider komplett überfordert. Unverantwortlich dort diesen alten Mann eine Partie zweier so unsauber spielender Dorftruppen leiten zu lassen. Ohne Linienrichter wurden hier Fouls, Handspiele, sogar eine Tätlichkeit durchgehen gelassen... Durch Verletzungspausen aufgrund der rohen Spielweise gab es insgesamt 10 Minuten Nachspielzeit. Wenigstens das hat der Schiri richtig gemacht, auch wenn sich einige völlig unverständlicherweise ereiferten, dass so lange nachgespielt wurde...
Leider traf der SV Leubsdorf 1925 nur ein einziges Mal in der Mitte der ersten Hälfte und die SG Unterwesterwald II, bestehend aus SV 1920 Niedererbach, SC Alemannia Dreikirchen 1919, VfR Nomborn 1920 und SV Grün-Weiß Görgeshausen 1974 – die Gäste hatten so um die 60km Anfahrtsweg, genau aus der entgegengesetzten Ecke des Kreises – traf einfach gar nicht.
Wegen der 15minütigen Verspätung des Anstoßes und der 10minütigen Nachspielzeit lohnte es sich dann nicht mehr nach Leutesdorf weiter zu fahren. Der Kick ging auch nur 1:0 aus, wobei der wahrscheinlich besser war... Am Sonntag folgte dann eine richtig harte Radtour. 7.30 Uhr los über Hennef, Ruppichteroth und Waldbröl in den äußersten Nordrand des Westerwaldes in Rheinland-Pfalz. Schlechte oder keine Radwege, völlig verblödete Verkehrsteilnehmer – so macht Radfahren natürlich wenig Spaß. Dazu noch eine sehr anspruchsvolle Strecke. In Crottorf kann man sich ein paar ältere Fachwerkbauten anschauen, vom Schloss sieht man kaum was. Seit Ausbruch der Chinagrippe gibt es keine Besichtigungsmöglichkeiten mehr. Aber das ist ja hier die übliche Scheiße, sicherlich auch nur ein vorgeschobener Grund für die Privatbesitzer, dieses Kulturgut wegzuschließen. Dieses Verhalten ist sehr weit verbreitet im Rheinland und einer der Hauptgründe warum ich das Rheinland nicht ab kann. Selbst die Kapelle in diesem Kacknest Krottorf war verschlossen.
In Friesenhagen war wenigstens die Kirche offen und die ist innen sehr sehenswert. Sie liegt auch schön knallig dunkelgelb gestrichen oberhalb einer mit Fachwerkhäusern bestückten Straße. Dann geht es sehr steil den Berg hoch zum Fußballplatz. Noch höher als der Platz liegt nur eine offene aber recht kahle Kapelle neben einer ehemaligen Hinrichtungsstätte. Der Platz ist schön in die Landschaft eingepasst, der Kunstrasen ist auch nicht völlig gesichtslos, obschon ausbautenlos. Es gibt einige interessante gepolsterte Sitzbänke mit DJK-Schriftzug an den Seiten. Auch die Überdachung eines Bankbereiches wirkt sehr modern.
Bei dieser Erstrundenpartie des C- und D-Klassen-Pokals, Gastgeber war DJK Friesenhagen II, bekam man ein gutes Spiel geboten. Der Gast der SG Honigsessen-Katzwinkel II ließ erstmal alle Chancen liegen und geriet in Rückstand, doch dann kam Sportfreund Brado mit einer direkt verwandelten Ecke – bzw. noch nicht, denn sein erster Versuch wurde nach dem Überschreiten der Linie vom Torwart herausgefischt und von einem Verteidiger zu einer erneuten Ecke gebracht. Der Schiri war nicht immer auf der Höhe und gab daher Ecke, statt Tor. Doch Brado schoss einfach nach mal höher, den Ball direkt an den langen Innenpfosten und nun prallte er auch ins Netz. Zwei direkte Ecken hintereinander rein schießen zu können ist natürlich ein Armutszeugnis für den Torhüter. Der war auch nach der Pause immer wieder überfordert und musste noch vier weitere Male hinter sich greifen. Honigsessen-Katzwinkel II also souverän weiter. Nach sehr anstrengenden 10 Kilometern bergauf und bergab kam ich dennoch früh am Katzwinkler Sportplatz, hoch oberhalb des Dorfes mit tollem Blick in die Landschaft gelegen, an. Der Hartplatz ist nicht gut zu bespielen. Wie so oft waren auch in dieser Woche die Spiele auf den Hartplätzen schlechter als jene auf Rasen- und Kunstrasenplätzen. Aber das croissantförmige Vereinsheim und der Blick in die Berge sowie der ganz nette Graswall mit Bänken machen den Platz zu einer wirklich schönen Anlage. Die Erste Mannschaft von Honigsessen-Katzwinkel traf nun auf die SG Basalt Kirburg. Hier sind TuS Eichenstruth-Großseifen 1912, Sportfreunde Fehl-Ritzhausen 1919, der 1. FC Kirburg 1975 und der SV Hof 1946 zusammengegangen.
Bei diesem Spiel gab es immer wieder flotte Phasen, meist durch den Gastgeber, doch insgesamt ein dürftiger Kick. Die weniger schlechte Mannschaft siegte mit nur einem Treffer kurz nach der Pause verdient: schön, dass hier der Verein mit dem lustigen Namen, der allerdings etymologisch weder mit Honig noch mit Katzen zu tun hat (sondern mit Niederlassungen auf einer Honschaft bzw. dem Volksstamm der Chatten), gleich beide Mannschaften in die nächste Pokalrunde brachte!
Ein paar Sachen fielen mir generell bei den Partien auf: Die Kassenwarte waren freundlich und gesprächig, ärgerten sich aber über den ganzen QR-Code-Mist zur Zuschauererfassung für das von einem dort so toll bezeichnete "Dreyer’sche Hygieneregime", da jeder eine andere App hatte und die nicht immer kompatibel und dann doch per Hand eingetragen wurde. Die aufgerufenen Eintrittspreise von 2,50 bzw. 3€ waren den Partien mit nur einem Schiri ohne Linienrichter und der nominellen Klasse im Vergleich zu etlichen anderen Regionen keineswegs angemessen, aber sind wohl in der Region normal so teuer – auch, weil immer noch Frauen kostenlos reinkommen, was altmodischer Unsinn ist. Und außerdem war auffällig, dass ich so tief in die westdeutsche Provinz gelangt war, dass außer 2 Spielern bei Friesenhagen keinerlei Migranten oder Ausländer in den 6 Teams, die ich Samstag und Sonntag sah, mitspielten.
Die Rückfahrt war teils von Schauern begleitet und mit den Verkehrsteilnehmern, v. a. im Bergischen Land (Autofahrer die im Weg rumstehen, weil die nicht die Augen aufmachen; Radfahrer, die auf der falschen Radwegseite nicht die Spur halten; Fußgänger die trotz Klingeln blind rumtorkeln und dann fast einen Herzinfarkt kriegen, wenn man direkt hinter denen laut wird und haarscharf vorbeifährt) wurde es nicht besser. In Rheinland-Pfalz geht es ja noch, aber NRW (v. a. im Bergischen) ist einfach nur Scheiße zu fahren. Statistik:
- Grounds: 2.838 (Sa 1, So 2; diese Saison: 24 neue)
- Sportveranstaltungen: 4.128 (Sa 1, So 2; diese Saison: 28)
- Tourkilometer: 220 km (Sa 70km Rad, So 150km Rad)
- Saisonkilometer: 3.920 (3.350 Auto, davon 0 Mietwagen/ 0 Flugzeug/ 570 Fahrrad/ 0 Bus, Bahn, Straßenbahn / 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 76 [letzte Serie: 6, Rekordserie ohne 0-0: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 2 des Jahres 2021 (04.-10.01.), d.h. seit 30 Wochen in Folge [letzte Serie: 30 Wochen von KW22/2020-51/2020; Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020].
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