FC Leverkusen ............................................... 2
- Datum: Dienstag, 19. August 2015 – Beginn: 19.30
- Wettbewerb: Kreispokal Köln, sogenannter Bitburger-Kreispokal (1.Hauptrunde; Kreisliga C Köln, Staffel 3; 10. Liga, 6. Amateurliga gegen Bezirksliga Mittelrhein, Staffel 1; 7. Liga, 3. Amateurliga)
- Ergebnis: 1-2 nach 124 Min. (45/50+15/14) – Halbzeit: 1-0, Reguläre Spielzeit: 1-1
- Tore: 1-0 43. Patrick Bors, 1-1 58. Abdullah Yildizlar, 1-2 114. Tim Kuhn
- Verwarnungen: Benjamin Oßmann, Patrick Bors, Thomas Cadard (Köln-Kalk); 2x Hajredin Bedzeti, Hasan Aydin, Etienne Fanga-Essindi (Leverkusen)
- Platzverweise: Hajredin Bedzeti von Leverkusen (114. Min. Gelb-Rot wg. wdh. Foulspiels)
- Spielort: Sportanlage Eythstraße Köln-Kalk (Kap. 1.000 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 150 (davon ca. 15 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 8,0/10 (Sehr spannendes, emotionales und auch gutes Spiel) Photos with English Commentary:
a) Cologne District Cup: Borussia Köln-Kalk lost to FC Leverkusen after Extra-Time
b) Video: Borussia Köln-Kalk lost to FC Leverkusen: the Last Minutes of the Extra-Time
Vorlesungsfreie Zeit, also mit dem Studententicket die Stadtbahn genommen und bis Kalk-Kapelle gefahren. Dort sind es nur noch ein paar Hundert Meter zur Sportanlage Eythstraße. Für einen ausbautenlosen Ascheplatz in der Großstadt ist der Platz ziemlich ansehnlich, da von Linden umgeben. 3€ Eintritt sind trotzdem grenzwertig, aber ein Asiverein hätte für die Paarung 4€ verlangt – und das ist Borussia Kalk in keiner Hinsicht, obwohl das Viertel ja so seinen Ruf weg hat – also hab ich anstandslos gezahlt und nicht wie einige Schreihälse (bevor die anfeuerungslustige Türkenfraktion dort erschien, trieb sich auch noch ein deutscher Penner rum, der hackedicht den Gästetorwart beim Einspielen durch den Zaun hindurch anmachte) von außen durch den Zaun hinter dem Nordtor geguckt...
Man bekam auch echt was geboten für den Eintritt, denn in Kreispokal hieß es Kreisliga C gegen Bezirksliga (6. gegen 3. Amateurliga). Und wer wie ich mit einem Kantersieg von 0:12 und mehr gerechnet hatte, sah sich schnell getäuscht. Irgendjemand meinte, der FC Leverkusen hätte sechs Abgänge zu verzeichnen gehabt und sei ein heißer Kandidat auf den Kreisliga-A-Abstieg. Aber dennoch ist es völlig überraschend, wie das Spiel verlief. Leverkusen war drückend überlegen, schoss im Minutentakt aufs Kalker Tor – doch traf nicht, teils aus Unfähigkeit, teils Pech, oftmals war der starke Torwart von Köln-Kalk dazwischen oder die Abwehr, die erheblich besser spielte als Kreisliga C-Durchschnitt, war auf Posten. Bis zur 43. hatte Kalk aber gerade einmal zwei Angriffe vorgetragen, doch dann kam der dritte Entlastungsangriff und der endete in einem Stochertor nach zwei Schüssen auf den Schlussmann. 1:0 durch Bors für den totalen Außenseiter bei Pause!
Nach dem Seitenwechsel dasselbe Bild: Leverkusen dauernd offensiv aber völlig unfähig. Nur durch eine grobe Fehlentscheidung des Linienrichters Kürschner – allerdings hätte auch Schiedsrichter Zadeh die zwei Meter Abseits oder das Foul im Mittelfeld sehen können – erzielte Leverkusens Yildizlar den Ausgleich mit einem Volleyschuss aus 15 Metern. Die Stimmung wurde dadurch natürlich aufgeheizt, sodass das bis dahin gute Schiedsrichtergespann teilweise drohte die Übersicht zu verlieren. Neben etlichen Chancen für Leverkusen – Kalk erschien kaum noch vorm gegnerischen Strafraum – gab es auch Geschrei um zwei angebliche Fouls am Gästetorwart (sah nach theatralischem Hinfallen aus) und einen Ellbogenschlag gegen einen sehr athletischen Kalker, der laut schreiend zu Boden ging, was eine Rudelbildung zur Folge hatte. Derselbe Spieler war es dann, der in der viel zu lang bemessenen Nachspielzeit im eigenen Strafraum ein Foul monierte und sich jammernd hinwarf. Als er angepöbelt wurde, konnte er auf einmal wieder laufen und musste zurückgehalten werden, den Leverkusen genauer auszufragen von wegen „ey was willste Alter?!“
Verlängerung unter kaum wettkampftauglichem Funselflutlicht mit üblen Schattenwürfen. Leverkusen wieder unablässig vorm Kalker Tor und die Gastgeber verteidigten es heldenhaft. Einige hektische Situationen entstanden im Strafraum, einige Fans der Heimelf wollten auch klarstellen, dass Fußball nach wie vor auch (aber nicht nur) ein Proletensport ist und pöbelten fleißig rein und philosophierten über Familienverhältnisse des Schiedsrichtergespanns und Berufe der Mütter von Gästespielern – beste Pokalatmosphäre also! Die Unparteiischen hatten nun aber wieder alles im Griff und schickten einen Spieler der Gäste vom Feld mit seiner zweiten Gelben Karten. Jedoch kurz darauf der entscheidende Treffer für Leverkusen durch Sportfreund Kuhn. Warum der Schiri dann nach 29 Minuten Verlängerung in einer Phase, in der plötzlich Kalk richtig Druck aufs Tor machte und in 5 Minuten mehr Torchancen hatte als in den 115 vorangegangen, das Spiel beendete, weiß ich auch nicht. Allerdings muss man sagen, dass der Sieg der Leverkusener absolut verdient war. Eigentlich hätten sie schon in der regulären Spielzeit mit 1:5, 1:6 oder so gewinnen müssen. Aber wie dieser unfähigen Bezirksligatruppe von der gastgebenden Kreisliga C-Mannschaft Paroli geboten wurde war einfach fantastisch! Das war mal ein Spiel, das den Titel „Pokal-Fight“ verdient hat! Statistik:
- Grounds: 1.441 (1 neuer; diese Saison: 26 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.459 (1; diese Saison: 25)
- Tageskilometer: 60 (60km Bahn und Straßenbahn)
- Saisonkilometer: 4.270 (3.690 Auto/ 330 Fahrrad/ 250 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 0 Flugzeug/ 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 27 [letzte Serie: 93, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 472.
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