HC Oceláři Třinec ....................................................... 5
- Datum: Dienstag, 30. Dezember 2014 – Anbully: 18.20
- Wettbewerb: Extraliga hokej, sogenannte „Tipsport extraliga” (1. Spielklasse im tschechischen Profi-Eishockey)
- Ergebnis: 2-5 nach 60 Min. (3x20) – Drittelergebnisse: 1-3, 1-0, 0-2
- Tore: 0-1 2. Matuš, 0-2 10. Klesla, 0-3 13. Klepiš, 1-3 14. Pabiška, 2-3 31. Kubica, 2-4 52. Klesla, 2-5 57. Polanský
- Strafzeiten: Čermák, Stříteský, Bárta, Trška (Mladá Boleslav = 8 Minuten); 2x Klesla, Franek, Dravecký (Třinec = 8 Minuten)
- Spielort: Zimní stadion Mladá Boleslav, sogenannte „ŠKOenergo aréna” (Kap. 3.500, davon 2.500 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 3.100 (davon 2.970 zahlende, Gästefans mind. 50)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gutes Spiel, das von den Gästen klar bestimmt wurde)
HC Rebel Havlíčkův Brod .......................................... 4
HC Benátky nad Jizerou ............................................ 5
- Datum: Montag, 29. Dezember 2014 – Anbully: 16.00
- Wettbewerb: 1. liga hokej (2. Spielklasse im tschechischen Profi-Eishockey)
- Ergebnis: 4-5 nach 65 Min. + Penaltyschießen (3x20 + 5) – Drittelergebnisse: 1-0, 2-2, 1-2, Verlängerung: 0-0, Penaltyschießen: 1-2 nach je 3 Schützen
- Tore: 1-0 15. Seman, 1-1 24. Plodek, 1-2 28. Psota, 2-2 33. Melka, 3-2 34. Troliga, 4-2 41. Melka, 4-3 55. Miškovský, 4-4 58. Plodek; Penalties: 1-0 NN, 1-1 NN, 1-2 Plodek
- Strafzeiten: Parýzek 6, Janáček 2, Platil 2, Chlubna 2, Melka 2, Babka 2 (Havl. Brod = 16 Minuten); Špaček 12, Dlouhý 4, Říha 4, Víšek 2, Skalický 2, Plutna 2 (Benátky n. J. = 26 Minuten)
- Spielort: Zimní stadion Město Havlíčkův Brod (Kap. 2.500, davon 750 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 450 (davon 360 zahlende, Gästefans ca. 25)
- Unterhaltungswert: 7,5/10 (Ausgesprochen enges Match mit Spannung und Härte bis zum Schluss)
HK Mountfield Hradec Králové ................................ 2
HC Verva Litvínov ...................................................... 1
- Datum: Sonntag, 28. Dezember 2014 – Anbully: 17.30
- Wettbewerb: Extraliga hokej, sogenannte „Tipsport extraliga” (1. Spielklasse im tschechischen Profi-Eishockey)
- Ergebnis: 2-1 nach 60 Min. (3x20) – Drittelergebnisse: 2-1, 0-0, 0-0
- Tore: 1-0 1. Mertl, 1-1 6. Jánský, 2-1 18. Jank
- Strafzeiten: Vantuch 10, Mertl 4, Jank 2, Knotek 2, Vašíček 2, Pospíšil 2 (Hradec Králové = 22 Minuten); Gerhát 4, Chaloupka 2, Martynek 2 (Litvínov = 8 Minuten)
- Spielort: Zimní stadion Hradec Králové (Kap. 6.890, davon 3.655 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 6.500 (davon 5.781 zahlende, Gästefans ca. 200)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gutes und spannendes Spiel)
Photos with English Commentary:
a) Ice Hockey League 1: Mountfield Hradec Králové 2:1 HC Litvínov
b) Ice Hockey League 2: Rebel Havlíčkův Brod 4:5pen. HC Benátky n.J.
c) Ice Hockey League 1: BK Mláda Boleslav 2:5 HC Ocelari Trinec
d) Hradec Králové: Old Town Hradec Králové (28/12/14)
e) Pardubice Region: Koči, Orel, Žumberk, Dobrkov, Luže (Košumberk), Nové Hrady, Předhrady, Nové Město na Morave, Slavkovice, Žd’ár nad Sazavou, Přibyslav, Havlíčkův Brod (29/12/14)
f) Teplice region: Cerekvice nad Bystřicí, Hořice, Holovousy, Chotělice, Kopídlino, Dětenice, Stary Hrady, Sobotka (Humprecht), Kost, Valdštejn, Jíčin (30/12/14)
Drei Tage, drei Eishockeyspiele. Zum Jahresende war mal wieder eine Icehopping-Tour nach Tschechien geplant. Da wir erst in der Nacht vom Hallenturnier in Spergau zurück waren, fuhren wir erst gegen 10 Uhr nach Tschechien; via Görlitz, Zgorzelec, Frydlant, Liberec und Zelezny Brod nach Pardubice zu einem preisgünstigen Hotel, dass wir reserviert hatten. Bei den Stopps zum Tanken, Einkaufen und Einchecken, bzw. danach als wir in Hradec Králové beim Eishockey auftauchten, fiel mal wieder auf: je weiter man auf dieser Route nach Osten kommt, umso angenehmer werden die Leute. In Ostböhmen und Mähren ist man ja auch nicht überragend gastfreundlich, aber 1. fremdsprachengewandter und 2. weniger unhöflich und mehr serviceorientiert als in Mittel-/ Süd-/ oder West-Böhmen oder in dieser verkommenen Ecke von Polen in der Zgorzelec liegt. Dort sind irgendwie alle Dienstleister der Ansicht, dass man dem Kunden trotz Begrüßung seinerseits in Landessprache grußlos mit einer gelangweilten Hackfresse gegenübertreten muss und durch unhöfliches Drängeln eine möglichst schnelle Abwicklung der Dienstleistung herbeizuführen hat...
Zum Eishockey in Hradec Králové: die Halle macht einen guten Eindruck, ist von außen nicht unansehnlich und in der Nähe der Altstadt gelegen, hat innen hinter dem einen Tor steile Stehränge und hinter dem anderen Tor Sitze und einen Sprecherturm zu bieten, auf den Längsseiten sind natürlich nur Sitze montiert und oberhalb der eigentlichen Tribüne sehr hoch gelegene Logen auf interessanten Stahlträgerkonstruktionen angebracht. Der Gästesektor befindet sich durch Gitter getrennt neben der Heimkurve und bietet eine gute Sicht von steil ansteigenden Stehplätzen auf die Eisfläche. Nicht nur das Eisstadion, sondern auch das Catering (Klobasa mit Meerrettich und Brot) machte einen viel besseren Eindruck als zwei Tage zuvor beim Ligakonkurrenten in Karlovy Vary.
Im Gästesektor fanden sich mindestens 150 Anhänger von Litvínov ein, dazu kamen noch knapp 50 weitere die sich auf Sitzplätzen verteilten. Stimmungsmäßig war kaum ein Durchkommen gegen die recht lautstarke Fankurve von Hradec Králové. Aber je weiter im Osten von Böhmen umso besser wird die Stimmung: die stimmungsmäßig besten Clubs hat man dann ganz im Osten, in Mähren und Mährisch-Schlesien.
Auf dem Eis nahm auch der Gastgeber gleich das Heft in die Hand: nach 15 Sekunden waren Abwehr und Torwart umkurvt und es stand 1:0. Fünf Minuten später gelang Litvínov der Ausgleich, doch zum Ende der ersten Hälfte machte Hradec Králové noch mal richtig Druck und kam nach einem irregulären (und aberkannten) Treffer zu ihrem zweiten Tor. Dass dieses 2:1 der Endstand seien sollte, war v.a. im zweiten Viertel und bis kurz vor Spielschluss nicht absehbar. Litvínov war stark am Drücker, vergab aber etliche Chancen während Hradec Králové einfach nur erfolgreich verteidigte und das sogar ohne erfolgreich zu kontern.
Am Montag schneite es und der Winterdienst kam mit dem Räumen nicht hinterher. Trotzdem konnten wir ein gutes Besichtigungsprogramm vor dem Eishockeyspiel durchziehen.
In Koči entdeckten wir zufällig eine ungewöhnliche Kirche mit hölzernem, nach oben stark verjüngtem Turm. In Orel kamen wir ebenfalls zufällig an einem interessanten Renaissance-Gehöft vorbei. In Žumberk fanden wir die Burg nicht, aber der Dorfplatz mit Kirche sah auch gut aus. In Dobrkov stand auch ein typisch böhmischer Dorfplatz, dieser mit einer kleinen Kapelle die höher ist als breit und lang.
In Luže fanden wir zwei interessante Kirchen (eine mit holverkleideter Turmhaube, die andere barock und symmetrisch auf einem Hügel) und die ansehnliche Burgruine Košumberk. In Nové Hrady gibt es ein Rokoko-Schloss, dass auch im Winter sehr sehenswert ist. Předhrady liegt spektakulär auf einem Bergsporn und hat ein schickes Burgschloss zu bieten. Nové Město na Morave, bekannt für Biathlon, hat eine sehr sehenswerte Kirche mit außen angebrachten Malereien. Diese sind jüngeren Datums und pseudo-mittelalterlich (zwei-dimensional, eher gedeckte Farben) und stellen Bibelszenen dar; diese sind teils recht eigenwillig, denn ich habe z.B. noch nie gesehen, dass Jesus am Kreuz Flügel wachsen...
Eine andere ungewöhnliche Kirche steht in Slavkovice; diese ist in teils symmetrischer Fraktalarchitektur gehalten und mit das Beste, was ich an modernen Kirchen gesehen habe, da sie angenehme Farben (kein grauer Waschbeton wie im Ruhrgebiet z.B. viele Kirchen der 1960er und 70er Jahre) hat. In Žd’ár nad Sazavou gibt es eine spektakuläre barocke Basilica Minor mit angrenzendem Schloss. Přibyslav hat eine interessante Kirche zu bieten und Havlíčkův Brod hat einen schönen Marktplatz.
In Havlíčkův Brod interessierte uns dann aber v.a. die Eissporthalle, die in einem Komplex mit einer Sporthalle, einer Schwimmhalle, einem Kraftraum und einer Squashanlage untergebracht ist. Nervtötend ist, dass außer den Scheißhäusern dort nichts beheizt ist und somit bei minus 8 Grad Außentemperatur und nur einem Viertel oder Fünftel Auslastung entsprechend frostige Temperaturen in der Halle herrschen. Architektonisch ist die Halle mit ihrem Holz-Stahlträger-Tonnengewölbe gut gelungen. Ausbau gibt es in Form von Stehplätzen nur hinter dem einen Tor und auf der einen Längsseite. Sitzplätze, blaue und gelbe Metallklappsitze, findet man auf der anderen Längsseite unterhalb der Sprecherkabinen.
Das Spiel der 2. tschechischen Liga war von der Tabellensituation her alles andere als ein Spitzenspiel, doch dem überwiegend lahmen Publikum wurde ein flottes Match geboten. Der Gastgeber konnte die Führung aus dem ersten Drittel nicht halten und geriet im zweiten Drittel 1:2 in Rückstand. Doch mit einem Doppelschlag vor der zweiten Pause gelang in dem teils ruppigen Spiel die 3:2 Führung. Das dritte Drittel war besonders hochklassig. Hier gab es auch immer wieder Tumult auf dem Eis und nach der schnellen 4:2-Führung gab es durch Benátky ein tolles Spiel. Die Gäste erkämpften sich mit einem späten Ausgleichstreffer nämlich noch die Verlängerung, die gut aber torlos war. Somit ging es ins Penaltyschießen, dass Havlíčkův Brod erfolgreich eröffnete (1:0 und den ersten Schuss von Benátky gehalten) aber dann aus der Hand gab und mit 1:2 verlor, sodass am Ende das Ergebnis von 4:5 auf der neu in die Halle gebauten Leinwandtafel stand.
Für nur knapp 3,50€ Eintritt bekam man also gut was geboten dort in Havlíčkův Brod. Gleich gegenüber der Halle fanden wir auch ein sehr gutes und preisgünstiges Restaurant, dass einheimische und italienische Küche anbietet und bei einigen Gerichten die beiden Küchen auch mischt, was sehr lohnend sein kann.
Die Besichtigungen am Dienstag waren nicht so durch Schnee behindert, wie am Tag zuvor. In Cerekvice nad Bystřicí gab es einen interessanten barocken Komplex aus Kirche und Schloss zu sehen. In Hořice gibt es einen interessanten Marktplatz. Holovousy hat ein interessantes Schloss mit runden Türmen und Wandmalereien zu bieten, dass man hinten herum über die LPG betreten darf.
Das Neorenaissance-Schloss in Chotělice kann auch vorne herum betreten werden, wobei sich in dem Gebäude eine Suchtklinik befindet. Das Schloss von Kopídlino ist hingegen als Schule genutzt und für diesen Zweck eigentlich in einem auffällig schlechten Zustand. Schloss Dětenice hingegen wird privat und für Ritterspiele genutzt und ist topp saniert.
Für das Burgschloss Stary Hrady muss man auch Eintritt bezahlen: es hat ein schön verziertes Vorgebäude und eine quadratische Kernburg. Etwas außerhalb des Dorfes Sobotka befindet sich das rund und hoch gebaute Schloss Humprecht, was eher ein merhstöckiger barocker Pavillon ist. Ganz anders ist das Burgschloss Kost, das mit einem geschlossenen Baukörper aus verschiedenen Epochen auf einem massiven Felsen thront und zu den sehenswertesten Burgen Tschechiens gehört. Auch die Burg Valdštejn ist lohnend, da sie sich im Wald auf mehreren Felsen erstreckt.
Wir guckten noch kurz das historische Zentrum von Jíčin mit Marktplatz, Schloss, Kirche und Stadtturm an und gingen dann in Mladá Boleslav essen.
In Mladá Boleslav ging es uns aber v.a. ums Eishockey. Außer in Ceske Budejovice waren wir nun in allen Hallen der 1. tschechischen Eishockeyliga. Die in Mladá Boleslav ist eine der besseren, aber nicht total herausragend. Schön ist die grün-weiße Bestuhlung, die auf der einen Seite hinterm Tor und den beiden Längsseiten jeweils auf drei Meter oberhalb der Eisfläche befindlichen Tribünen angebracht ist. Auf der anderen Hintertorseite sind wie am Rande der einen Längsseite Stehränge zu finden. Die am Rande der Längsseite sind für Gäste, hinter dem Tor stehen die Heimfans. Die Dachkonstruktion ist ungewöhnlich, da wellenförmig bzw. ein flaches Tonnengewölbe.
Wir hatten nur noch Stehplätze an der Kasse bekommen, wobei Rentner und Studenten großzügige Ermäßigungen kriegen. Dabei kosten die regulären Stehplatzkarten auch nur rund 4,60€... Wir nutzten aus, dass man sich mit diesen Karten auch hinter die letzte Reihe der Längstribünen sowie – besser noch – in den Hintertorbereichen bis fast zur blauen Linie direkt an die Plexiglasscheibe stellen darf. Das ist mal ein Blick! Da sind man besonders gut, wie schnell Eishockey (zumindest sehr gutes Eishockey wie hier in Tschechien) ist!
Von den vier Spielen die wir in Tschechien sahen, war dieses vierte das am wenigsten ausgeglichene. Eigentlich war es schon nach dem ersten Drittel entschieden, was beim Duell Vorletzter gegen Tabellenführer auch nicht so ungewöhnlich ist. Trinec spielte auf top Niveau und ging schnell 0:3 in Führung. Erst zum Ende des Drittels hin gelang Mlada Boleslav ein Aufbäumen. Das zweite Drittel wurde von Trinec sogar so locker angegangen, dass der Gastgeber noch auf 2:3 herankam. Doch wer Trinec kennt, der weiß, dass eine Top-Mannschaft wie diese sich aufgrund des übertrieben großen Spielplans immer wieder zurücknimmt in überlegen gestalteten Spielen. Das dritte Drittel war wieder sehr stark von den Gästen, sodass die 50-60 mitgereisten Schlesier ein 2:5 bejubeln konnten.
Die Rückfahrt dauerte bis 1 Uhr, da man aufgrund der Schneefälle in Tschechien und Teilen Sachsens teilweise so langsam fahren musste, dass man eine volle Stunde verlor im Vergleich zur Fahrtzeit bei gutem Wetter. Wie auch immer: die Tschechien-Eishockey-Tour hat sich wieder sehr gelohnt!
Statistik:
- Grounds: 1.257 (28.12. 1 neuer, 29.12. 1 neuer, 30.12. 1 neuer; diese Saison: 103 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.256 (28.12. 1, 29.12. 1, 30.12 1; diese Saison: 144)
- Tageskilometer: 1.200 (28.12. 490 Auto, 29.12. 220 Auto, 30.12. 490)
- Saisonkilometer: 28.270 (21.220 Auto/ 3.600 Flugzeug/ 2.120 öffentliche Verkehrsmittel/ 1.310 Fahrrad/ 20 Schiff, Fähre) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 3 [letzte Serie: 13, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 440