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Dienstag, 30. April 2024

W3.0174II: Niederlage nach furioser Schlussphase gegen den Tabellenletzten

TSV Leuna 1919

2 : 3 (1:0)

SV Rot-Weiß Weißenfels 1951

- Datum: Samstag, 27. April 2024 – Beginn: 15.00
- Wettbewerb: Landesliga Sachsen-Anhalt Süd (7. Spielklasse, 2. Amateurliga)
- Ergebnis: 2-3 nach 98 (46/52) Minuten – Halbzeit: 1-0

- Tore: 1-0 23. Schulz, 1-1 84. Soulama, 2-1 85. Seidel, 2-2 87. Denzin, 2-3 89. Kopp (Elfmeter)

- Verwarnungen: Gumbrecht, Piehler (Leuna); NN, NN (RW WSF)

- Platzverweise: keine

- Austragungsort: Stadion des Friedens (Kap. 5.000 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 115 (davon 100 zahlende und ca. 15 Gästefans)
- Spielbewertung: 6,0/10

TSV Leuna 1919 II

2 : 4 (1:3)

BSV Borussia Blösien I / VfB Merseburg II

- Datum: Samstag, 27. April 2024 – Beginn: 12.30
- Wettbewerb: Kreisliga Saalekreis, Staffel 2 (10. Spielklasse, 5. Amateurliga)
- Ergebnis: 2-4 nach 96 (48/48) Minuten – Halbzeit: 1-3

- Tore: 0-1 9. Pöhlandt, 0-2 10. Niazi, 0-3 36. Pöhlandt, 1-3 45. Gühne, 2-3 72. Gühne, 2-4 84. Pronichkin

- Verwarnungen: 4x Leuna; 3x Blösien

- Platzverweise: keine

- Austragungsort: Stadion des Friedens (Kap. 5.000 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 60 (davon ca. 25 Gästefans)
- Spielbewertung: 5,0/10

JSG Petersberg Krosigk / Gimritz / Gutenberg (E-Jugend)

1 : 2 (1:1)

TSV Leuna 1919 (E-Jugend)

- Datum: Samstag, 27. April 2024 – Beginn: 10.00
- Wettbewerb: Platzierungsstaffel A der E-Junioren-Kreisklasse Saalekreis (1. und einzige Spielklasse der U11)
- Ergebnis: 1-2 nach 50 (25/25) Minuten – Halbzeit: 1-1

- Tore: 0-1 15. NN, 1-1 20. NN, 1-2 40. NN

- Verwarnungen: keine

- Platzverweise: keine

- Austragungsort: Sportanlage Krosigk (Kap. 750 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 40 (davon ca. 15 Gästefans)
- Spielbewertung: 5,5/10

JSG Petersberg E 1:2 TSV Leuna 1919 E

Photos with English commentary:

a) TSV Leuna 1919 Men’s First XI and Reserve

b) TSV Leuna 1919 Under-11 in Krosigk

Nun wieder wie gewohnt mit Auto nach Sachsen-Anhalt. Erster Halt diesmal in Krosigk. Leider wird dort nur noch Jugendfußball in einer Spielgemeinschaft angeboten. Im benachbarten Gutenberg ebenso. Die Männerteams sind alle nicht mehr aktiv, der Platz ist aber noch so schön gelegenen mit Blick zum Petersberg, dass ich für die Leunaer E-Jugend auch gerne diesen Umweg fuhr. Die U11 bestimmte auch die Partie, kam aber nur zu einem Treffer, der vor der Pause noch egalisiert wurde. Nach der Pause legte Leuna nach und konnte durch gutes Zusammenspiel und hohen Druck auf die Heimabwehr, dieses 1:2 bis zum Schluss halten. Die JSG Petersberg war dann etwas gefrustet...

TSV Leuna 1919 II 2:4 SG Blösien I / VfB Merseburg II

Für die Leunaer Männermannschaften lief es heute leider gar nicht so gut. Die II. Mannschaft bekam es mit Blösien zu tun, die mit einem frühen Doppelschlag in Führung gingen. In einer indiskutabel schlechten ersten Hälfte, gelang Leuna II nur ein später Anschlusstreffer zum 1:3. Nach dem Seitenwechsel nahmen sie das Heft phasenweise in die Hand und erspielten sich mehr Gelegenheiten. Gühne traf erneut – nur noch 2:3. Doch in der Schlussphase riss sich der Gast wieder zusammen und erzielte noch einen vierten Treffer zum 2:4 Endstand.

TSV Leuna 1919 2:3 Rot-Weiß Weißenfels

Gegen den schon leicht abgeschlagenen Tabellenletzten aus Weißenfels, der im Hinspiel 5:3 gewonnen hatte, war ein Sieg für die I. Mannschaft Pflicht. Die Partie kam aber länger nicht in Fahrt und als Leuna dann endlich etwas zeigte und durch Schulz 1:0 in Führung ging, verpassten sie es, nachzulegen. Nach der Pause vergaben die Leunaer Stürmer teils frei aufs Tor zulaufenden mehrere Großchancen. RW WSF kam so zum glücklichen Ausgleich in der 84. Minute. Mit dem folgenden Angriff gelang Leuna zwar ein toller Treffer zum 2:1, doch kurz darauf glich der Gast erneut aus. Ein zweifelhafter Handelfmeter kurz vor Ende der Partie, wurde sicher zum 2:3 für Weißenfels verwandelt. Die letzten Chancen verteidigte der Gast stark, sodass eine unnötige und unglückliche Niederlage am Ende stand. Durch diesen beschissenen Verlauf der zweifelsohne spektakulären und packenden Schlussphase, ist Leuna nun auch mit 2 Punkten Rückstand wieder auf dem ersten Abstiegsplatz – man sollte hierbei aber das verhältnismäßig gute Torverhältnis und den Fakt, dass die davor stehenden Teams alle noch nicht ausgesetzt haben (ungerade Zahl der Teams führt zu einem spielfreien Team an jedem Spieltag und Leuna hatte das schon sehr früh in der Saison) beachten. Hier ist noch lange nichts verloren!

Stadion des Friedens (Leuna)

Statistik:

- Grounds: 3.606 (0 neue; diese Saison: 192 neue)

- Sportveranstaltungen: 5.069 (3; diese Saison: 245)

- Tourkilometer: 280 (280km Auto)

- Saisonkilometer: 98.680 (58.120 Flugzeug/ 32.260 Auto, davon 15.450 Mietwagen/ 5.890 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 3.230 Fahrrad/ 180 Schiff, Fähre)

- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 22 [letzte Serie: 19, Rekordserie ohne 0-0: 178]

- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 2 des Jahres 2021 (04.-10.01.), d.h. seit 174 Wochen in Folge [letzte Serie: 30 Wochen von KW22/2020-51/2020; Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020].

Dienstag, 10. August 2010

W211: Saisonbeginn der Amateure

Übrigens: dieser Post gehört zu W211: Großkayna.

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Auch in dieser Saison geht es in meinem Blog besonders um den Amateurfußball im Süden Sachsen-Anhalts, Nordosten Thüringens und der Stadt Leipzig. Dabei steht mein Verein TSV Leuna 1919 natürlich stärker im Fokus, als die anderen Klubs und Teams. Die Saison hat am vergangenen ersten Augustwochenende in den meisten Amateurligen begonnen, so auch in den Landkreisen Saalekreis und Burgenlandkreis, um die es in diesem Blogpost hauptsächlich geht. Vorab muss ich die Vernunft in dem von mir am stärksten beobachteten Amateurbereich hervorheben: die Spielklassen heißen immer noch „Kreisliga Saalekreis“ oder „1. Kreisklasse Weimar“. Die Pokalwettbewerbe hören auch noch auf die Namen „Stadtpokal Leipzig“ und „Burgenlandpokal“. Einzig der Pokal im Weimarer Land heißt „Vereinsbrauerei Pokal“, was aber auch nur halb so schlimm klingt, wie „Volksbank Bautzen Liga Ost“ oder „heitech.net Klasse West“. Wenigstens heißen die dort spielenden Clubs wie SV Aufbau Deutschbaselitz auch noch so und nicht etwa „SV www.elektriker-edeltraut.com Aufbau Soccer Stars“. Derlei Schwachsinn – also dass sich Sponsoren nicht mehr mit Werbebanden und Trikotwerbung zufriedengeben, sondern Ligen- und Vereinsnamen verunstalten oder völlig deplatziert amerikanisches Englisch genutzt wird – ist in Deutschland zum Glück kaum verbreitet. Warum das aber gerade in Bautzen so ist, muss man sich schon fragen. Wollen die demnächst im Österreichischen Fußballverband spielen?!

* * * * *

In der Kreisoberliga des Saalekreises herrschen zum Glück normale und nicht etwas us-amerikanische oder österreichische Verhältnisse. Am Samstag hatte ich da ein Spiel gesehen, das auf mittelmäßigem Niveau stattfand und von den Gästen vom SV 46 Barnstädt mit 2:0 beim SV Höhnstedt, die gerade erst aus der Landesklasse abgestiegen waren, gewonnen wurde. Leunas zweite Mannschaft verlor leider zeitgleich 1:0 in Kötzschau. Am Sonntag spielte die erste Mannschaft des TSV ebenfalls erfolglos und verlor 3:2 in Zorbau, die allerdings auch keineswegs eine schwache Mannschaft sind.

Eigentlich war an diesem Tag auch der SV 1970 Röglitz gefordert, den ich deshalb etwas genauer beobachte, da sie sich in der 3. Kreisklasse (Staffel 3) angemeldet haben. Ich kannte diese Truppe nur als Freizeitmannschaft und hatte mal ein Spiel von ihnen gegen die Alten Herren von Döllnitz gesehen. Das Spiel wurde allerdings – ohne eine Begründung zu vermerken – abgesagt. Mal sehen, ob nächsten Sonntag gegen Eintracht Gröbers im Kreispokal gespielt wird.

Letzte Saison hatte mich die LSG Goseck (Burgenlandkreis), die sich ebenfalls aus dem freitagabendlichen Freizeitfußball heraus dem geregelten Spielbetrieb anschloss, positiv überrascht, da sie fast jedes Spiel in der 2. Kreisklasse gewannen. Diese 2. Kreisklasse gibt es jetzt übrigens nicht mehr, da die 1. Kreisklasse sich nun auf fünf Staffeln aufteilt. LSG Goseck hat mittlerweile auch zwei Mannschaften im Spielbetrieb. Beide starteten zuhause mit einem 2:2 – die zweite Mannschaft im Vorspiel gegen Markwerben II, die ersten gegen Krauschwitz.

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Zurück in den Saalekreis. Ein Blick auf fussball.de verriet nicht, wo der SV Röglitz spielt. Ich vermute mal stark auf ihrem landschaftlich ganz schön gelegen Sportplatz Röglitz, doch der erfüllt die Mindestmaße ja nur knapp oder ist eventuell vier, fünf Meter zu kurz. Aber wer Saubach in der Kreisliga des Burgenlandkreises kennt, der wundert sich so schnell über keine Feldgröße. Und ein kleines Feld tut der Ansehnlichkeit des Spiels oft wirklich gut. Aber warum der Sportplatz von Röglitz als einziger Spielort der 3. Kreisklasse Staffel 3 (derzeit) nicht erfasst ist – wo soll denn die Mannschaft sonst spielen, außerdem ist das Dorf sehr klein, der Platz leicht zu finden und auf der Karte zu erfassen –, finde ich etwas seltsam. Da ist man bei fussball.de halt mal nicht so fix. Wenn die Ergebnisse nicht gemeldet sind, ist man da aber umso fixer. Vor allem, was das Einziehen von Strafgebühren betrifft. So wichtig dieser Punkt auch ist – vor allem für den Fan ist es sehr schön, wenn die Ergebnisse zeitnah gemeldet werden; schon allein deshalb sind Strafgebühren für verspätetes Ergebnisse melden nötig und ohne Druck würde mancher Staffelleiter oder Vereinsverantwortlicher die Ergebnisse nie Einpflegen – aber die Höhe ist ebenso diskutabel, wie das Offenlegen des Zwecks der Einnahmen aus den Strafgebühren. An den Gerüchten, dass sich der DFB oder die Landes- und Kreisverbände an den Einnahmen bereichern würden, wird ja wohl eher nichts dran sein, aber eine klare Informationspolitik in dieser Richtung würde solchen Gerüchten vorbeugen – und eine solche Informationspolitik kann den Verbänden ja nur Recht sein, solange wirklich nichts an den Bereicherungsgerüchte dran ist.

Wenn es um Gerüchte geht, können wir noch mal in den Burgenlandkreis zurück kehren. Der derzeit am häufigsten in der Presse aufgetauchte Klub ist der BSC Laucha. Kurz gesagt: da gibt’s einen Schornsteinfeger, der ist für die NPD engagiert und auch Jugendtrainer des BSC Laucha. Eigentlich nichts Ungewöhnliches und solange der Trainer nicht durch rassistische oder verfassungsfeindliche Propaganda auffällt, hat das eigentlich auch keinen außerhalb des Clubs etwas zu interessieren. Jetzt ist allerdings ein Spieler des BSC Laucha durch einen tätlichen Angriff auf einen Israeli aufgefallen. Keiner, der zu einer der vom Schornsteinfeger betreuten Jugenteams gehört, aber eben ein Vereinsmitglied. Der Spieler wurde schnell suspendiert und Presse und Politiker, die sich offensichtlich vor rechter Opposition fürchten, hatten nun einen Aufhänger gegen den Trainer – wie gesagt, fiel er nicht auf: dass er die Jugendmannschaften mit rechter Propaganda indoktrinieren würde oder Gegenspieler rassistisch beleidigt, hat niemand je behauptet oder dokumentiert – vorzugehen. Mittlerweile hat der Verein leider klein bei gegeben und einige Politiker können jetzt groß tönen, dass das längst überfällig gewesen sei und weiter an einem Berufsverbot für den Schornsteinfeger schmieden. Eins sei hier mal klar gestellt: ich verabscheue rechte Umtriebe und die Partei NPD finde ich zum Kotzen, da mir linksextreme Politik und rechte Politik (alles ab CDU und konservativer bzw. rechtsgerichteter) oder gar Rechtsradikales absolut zu wieder ist. Und gerade dieses Rechtsradikale wird durch solche Schikanen gestärkt: wer in den Untergrund und den Hinterhof gedrängt wird, hat nichts zu verlieren und wird nur radikaler. Wenn man heute mit Berufsverboten für Rechte anfängt, gibt es morgen für die Linken Berufsverbote – und übermorgen sind wahrscheinlich die Muslime dran und nächste Woche folgen dann Christen und Juden.

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Da dieses Thema nicht jedem gefällt, mal lieber schnell ein anderes: Rückzüge vom Spielbetrieb. Im Saalekreis scheinen es weniger Mannschaften zu werden. Ich habe jetzt nicht genau durchgezählt, aber wenn man die gegenwärtige Altersstatistik der Bevölkerung kennt, dann ist es nur logisch, dass die Zahl der Aktiven sinkt. Zumindest noch. In ein paar Jahren wird es wohl auch im Osten besser aussehen und die Zahl der Neuanmeldungen (wie Röglitz oder Goseck) wird steigen. Aber derzeit ziehen sich mehr Mannschaften oder gar Vereine vom Spielbetrieb zurück.

Beim TSV Leuna z.B. gibt es jetzt nur noch zwei Männermannschaften und keine Jugendmannschaften mehr im Spielbetrieb. Hoffentlich kommt die horrende Strafzahlung für das Nicht-Stellen von Jugendmannschaften bei gleichzeitiger Aktivität der ersten Mannschaft in der Landesklasse, dann auch der Jugendarbeit zu Gute. Aber der Jugendarbeit in Leuna wird das kaum helfen, denn das Geld ist weg. Wem das Geld wohl am meisten oder als einziges helfen wird, wissen einige Leute in meinem Umfeld übrigens besser...

Manche Vereine zogen aber auch ihre erste Männermannschaft zurück. Bei der SG Krosigk hatte ich das ja bereits befürchtet, da sie im letzten Jahr oft nicht einmal einen Auswechsler zur Verfügung hatten. Völlig überraschend kam das für mich aber beim SV Großkayna, die in der Vorsaison sogar noch zwei Männermannschaften hatten. Die erste wurde von der Kreisoberliga in die Kreisliga und letzte Saison gar in die 1. Kreisklasse, in der sie in dieser Saison aber nicht antreten werden, durchgereicht. Die zweite Mannschaft verlor die meisten Spiele in der 2. Kreisklasse. Der Sportplatz Großkayna wird derzeit wohl nur von der neugegründeten III. Mannschaft des SV Braunsbedra (3. Kreisklasse, Staffel 1) bespielt. Da Braunsbedra der nächstgelegene Verein ist, wäre es nur logisch, dass die Spieler von Großkayna zu Braunsbedra gewechselt sind. Warum man keine Spielgemeinschaft bilden kann (wie z.B. Hohenmölsen II/ Jaucha II), sondern die Mannschaft gleich in den SV Braunsbedra eingliedern muss, ist mir ein Rätsel. Da ich am 5.4.2003 bereits den Ground „Sportplatz Großkayna“ gemacht habe (Großkayna besiegte Weißenschirmbach mit 4:3 in einem wirklich guten Spiel), dort aber nur analog Fotos mit einer billigen Dreckskamera aufgenommen habe, bin ich einfach mal so zu dem Platz gefahren. Vielleicht suche ich auch noch ein Spiel der III. Mannschaft des SVB auf, aber ich habe eigentlich nur die schlechten Analogaufnahmen mit guten Digitalaufnahmen der Sportanlage ergänzen wollen, der angestammte Verein spielt ja auch nicht mehr auf der Anlage und dieser Ground war auch schon lange abgehakt in meiner Liste. Nur das Zeichen für „Fotos gemacht“ fehlte.
Im folgenden Bericht finden sich jedenfalls alle am heutigen Tage aufgenommenen Fotos vom Sportplatz Großkayna.

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Abschließend muss ich noch ein paar Anmerkungen zu fussball.de machen. Diese Website ist absolut essenziell für das Groundhopping im Amateurbereich in Deutschland. Dass ab und an eine falsche Ansetzung angegeben, zu spät eine Absage reingestellt oder mal ein Sportplatz falsch eingetragen wurde, tut der enormen Rolle dieser Website keinen Abbruch. Man könnte sich die Ansetzungen sonst auch von ein paar Vereinswebsiten holen (aber eben nur bestimmte, die man aber auch erst finden oder kennen muss – und diese Seiten sind natürlich nur für die Ligen, in denen der Verein Mannschaften hat, zuständig) oder eben aus der Zeitung, aber gerade letztere Variante ist kompliziert und umständlich. Das einzige, was fussball.de noch einfacher und besser machen würde, als diese Seite jetzt schon ist, wäre eine verbesserte Suchfunktion. Ich habe auch heute eine Mail an fussball.de mit entsprechendem Inhalt geschickt, denn die Suchfunktion ist als reine Vereinssuche dürftig – schon allein der Punkt, dass die Suche bei einem Rechtschreibfehler keine Verbesserungsvorschläge macht (z.B. bei Eingabe von „Lena“ verbessert: „Kein Verein gefunden. Meinten Sie „Leuna“?“) sondern stur „0 Vereine gefunden“ angibt – und würde für den Fan, der einfach nur ein Spiel in seinem Aufenthaltsort an einem bestimmten Datum sucht (typisch Groundhopper halt!), als Datumssuche viel besser sein. Sehr gut sind da die Websiten vom norwegischen und schwedischen Verband, wo man einfach das Datum eingibt und entweder alle Spiele im ganzen Land am fraglichen Tag erhält oder nach Regionen filtern kann. Mal schauen, ob fussball.de sich für meinen Vorschlag interessiert – ich denke eigentlich nicht, dass ich der erste bin, der diese Idee hat.

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Sonntag, 30. Mai 2010

W200IV: Und dann war’s doch nichts mit dem Doppelspieltag...

SV TuRa 90 Beesenstedt II 6:0 SG Krosigk
Sonntag, 30. Mai 2010 – Anstoß 13.00
3. Kreisklasse Saalekreis, Staffel 3 (13. Liga, 8. und unterste Amateurliga)
Ergebnis: 6:0 nach 92 Min. (46/46) – Halbzeit 3:0
Tore: 1:0 19. Nr. 14, 2:0 23. Nr. 8, 3:0 45.+1 Nr. 9, 4:0 66. Nr. 2, 5:0 70. Nr. 6, 6:0 83. Nr. 3
Verwarnungen: Nr. 10 (Tura), Nr. 8 (SGK)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Beesenstedt (Kap. 1.000, davon 30 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 25 (davon ca. 6 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Leider etwas einseitig, aber ein flottes Spiel mit vielen Strafraumszenen)

TSV 1990 Schochwitz II [3:0] SV Traktor Teicha II
2. Kreisklasse Saalekreis, Staffel 2 (12. Liga, 7. Amateurliga)
Ausfall: Teicha II nicht angetreten
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Photos and English Version: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157624167979242/detail/

Woher der Name Beesenstedt kommt und was er bedeutet, kann ich leider nicht verraten, doch vermute ich mal, dass er nichts mit dem Kehr- und Reinigungsgerät mit einem „e“ zu tun hat. Jedenfalls kamen wir, nachdem wir die 18%-Steigung nach Johannashall hinauf bewältigt hatten, unbeschadet im ganz interessanten 1.200-Einwohner-Dorf an. Die Beesenstedter Kirche stammt aus dem 19. Jhdt. und ist innen ganz nett gestaltet; mit Empore und gut erkennbarer Kreuzform des Kirchenschiffes. Das Schloss wurde 1895 erbaut, ist teilweise saniert und sieht eigentlich sehr gut aus – wenn da die Löcher in Dach und Fassade nicht wären. Aber im Schloss werden immerhin von Zeit zu Zeit diverse Events abgehalten. Eine kleine Sehenswürdigkeit von Beesenstedt ist auch noch ein besonders schönes Exemplar von einem Wasserturm; bei der Gärtnerei.

Kurz vorm Anstoß kamen wir am Sportgelände Beesenstedt an. Links vorm sanierten Vereinsheim der Fußballplatz, der mit ein paar Bänken und hohen Bäumen drum herum als ein typischer Dorf-Ground – aber einer der schöneren Sorte – gelten muss. Rechts davon gibt es noch eine ganz nette Reitsportanlage mit kleiner Tribüne und Sprecherturm. Wenn man vom hinteren Teil des Fußballplatzes aus – dort, wo das Volleyballnetz ist – auf den Platz schaut, hat man auch noch die großen Silos als Hintergrund. Erinnerte mich irgendwie an den einen Fußballplatz in Syrien – aber da standen die Silos nicht 500m, sondern 15m vom Platz weg.

Zurück nach Beesenstedt: der Verein wurde laut www.svtura90.de 1921 als Turn- und Rasensport Beesenstedt gegründet. In der DDR hieß man natürlich Traktor und 1990 dann erfolgte die Rückbenennung in TuRa, was eben wieder für Turn- und Rasensport steht. Die Mitgliederzahl ist mit 110 für einen Ort von der Größe ganz ordentlich und auch die Leistung, eine Mannschaft in der Kreisliga etabliert, die zweite in der 3. Kreisklasse, sowie zwei Jugend- und ein Frauenteam im Spielbetrieb zu haben, ist wirklich ordentlich. Die Jugendmannschaften sind übrigens die D- und die F-Jugend.
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Am Vortag hatten wir ja die erste Mannschaft gesehen, die in Kleinkugel eine schwache Vorstellung zeigte. Die zweite Mannschaft lies gegen Krosigk nichts anbrennen und wurde ihrer Favoritenrolle beim Spiel 3. gegen 6. gerecht. Nachdem Beesenstedt II sechs, teils wirklich hochkarätige Torchancen vergab – und Krosigk nur zwei Mal vorm Kasten der Gastgeber erschienen war – erzielten sie das 1:0. Kurz darauf ein klasse Flugkopfball, der den Ball genau ins Eck beförderte zum 2:0. Vor dem Pausenpfiff schaffte Beesenstedt sogar noch das 3:0. Drei weitere, teils wirklich stark erzielte Treffer folgten nach der Pause und ließen das Ergebnis so sehr deutlich aussehen.

Krosigk wurde dann halt doch etwas überrannt, obwohl sie auch selber ein paar Torchancen aufweisen konnten und vor allem auch gut verteidigten und sich schöne Zweikämpfe lieferten. Beesenstedt hatte aber die bessere Spielanlage und Schusstechnik. Nachdem Krosigks letztes Spiel – das hatten wir auch gesehen und waren doch sehr erfreut über den 9:4 Sieg – den höchsten Saisonsieg bedeutete, ist dieses 6:0 jetzt die höchste Niederlage in der Ligaspielzeit. Im Kreispokal schieden sie ja mit 0:9 gegen Ermlitz (1. Kreisklasse, 5. Platz von 14) aus.

Auf dem Weg nach Schochwitz regnete es auf uns, während uns gleichzeitig die Sonne blendete. Ganz toll... Ganz toll war auch, dass Traktor Teicha II – ohne wenigstens einen Tag vorher Bescheid zu geben – nicht antreten konnte. So eine kurzfristige Absage ist ärgerlich, auch wenn der Umweg ganz gering war für uns. Auf dem lustigen wie idyllischen kleinen Platz im durch Schloss und Kirche sehenswerten Dorf Schochwitz schauten wir noch die letzten Minuten eines Frauenkreisligaspiels an. TSV Schochwitz II verlor mit 0:1 gegen Blau-Weiß Farnstädt (erste Mannschaft). Die Liga wird übrigens mit 8 gegen 8 auf Kleinfeld ausgetragen. Das Tor war leider schon gefallen, aber der ein oder andere gute Zweikampf und der einzige Mann auf dem Platz – nämlich der Schiri – sorgten noch für etwas Unterhaltung. Bei den Kerl konnte man echt schon den Kalk rieseln hören, aber für Frauenkreisliga reicht es meistens, wenn auch der Schochwitzer Trainer ziemlich tobte wegen der vielen zweifelhaften Entscheidungen, die allein in den 10 Minuten, die war sahen, vom Unparteiischen getroffen worden.

Egal. Wir kommen wieder! Nächste Saison ist Schochwitz einer der ersten Grounds, den wir besuchen wollen. Also bis August oder September! Nächste Woche gibt es einen anderen interessanten Ground im Saalekreis zu sehen.
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Statistik:
Ground Nr. 430 (ein neuer Ground; diese Saison: 99 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.012 (diese Saison: 154)
Tageskilometer: 80 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 34.390 (21.720 Auto/ 6.000 Flugzeug/ 3.420 Fahrrad/ 3.250 Bus, Bahn, Tram/ weniger als 10 Schiff)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 6
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 200

Sonntag, 16. Mai 2010

W198IV: Kreisklasse in Krosigk

SG Krosigk 9:4 VSG Oppin II
Sonntag, 16. Mai 2010 – Anstoß 13.00
3. Kreisklasse Saalekreis, Staffel 3 (13. Liga, 7. Amateurliga/ unterste Spielklasse)
Ergebnis: 9:4 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit 2:2
Tore: 1:0 9. [Nr. 9], 1:1 27. [Nr. 12], 2:1 28. [Nr. 10], 2:2 29. [Nr. 9], 3:2 54. [Nr. 9], 4:2 58. [Nr. 9], 5:2 66. [Nr. 6], 6:2 69. [Nr. 11], 6:3 75. [Nr. 7], 7:3 78. [Nr. 9], 8:3 81. [Nr. 10], 9:3 82. [Nr. 9], 9:4 83. [Nr. 3]
Verwarnungen: keine, Platzverweise: keine
Spielort: Sportanlage Krosigk (Kap. 750 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 15 (davon ca. 3 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,5/10 (Das ist die Kreisklasse, wie man sie gerne sieht)
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Photos and English Version: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157623948627323/

Nach einer Saison Abstinenz tritt die Sportgemeinschaft aus dem 800-Einwohner-Dorf Krosigk, einem Ortsteil der Gemeinde Petersberg, 15 Kilometer nördlich von Halle/ Saale, wieder zu Spielen in der untersten Spielklasse an. Der Verein hatte mehrere Spielzeiten lang sogar eine zweite Mannschaft, doch in der Saison 2007/ 2008 nur noch eine und vergangenen Saison 2008/ 2009 nicht mal mehr eine einzige gemeldet.

Bevor wir uns dem Spiel widmeten, fuhren wir in Krosigks nördlichen Ortsteil Kaltenmark, wo es eine Kirche und einen Gutshof gibt, und dann in den eigentlichen Ort, wo es ein paar kleine Sehenswürdigkeiten gibt: 1. eine restaurierte Windmühle auf einem bewaldeten Hügel am Ortsrand, 2. eine schöne – heute als ordentliches Restaurant genutzte – Wassermühle, 3. eine Kirche mit schiefergedecktem Turm, die nur über eine steile Treppe erreichbar ist und 4. schließlich auch die Burg Krosigk, von der allerdings nur der Bergfried so richtig gut erhalten ist, während die umliegenden Gebäude nicht als solche aus der Gründungszeit der Burg (um 1100) erkennbar sind. Ansonsten kann man zu diesem Ort nur sagen, dass er ein wirklich schönes Dorf ist. Viele – auch in der näheren Umgebung liegende – Dörfer sind nicht annährend so attraktiv, wie Krosigk. Selbst die Privathäuser sind in ordentlichem Zustand und die Anzahl gesichtsloser Neubauten ist auch sehr gering.

Von der Kirche aus muss man der Straße nach Osten zum Sportplatz, der rechter Hand auf einem Hügel auftaucht, folgen. Die Sportanlage besteht aus einer Hundesportstätte, einem Tennisplatz für den TC Krosigk, wo auch auf Amateurebene gespielt wird, ein Sportlerheim (da könnte auch die Tischtennisabteilung der SG, die Kreisliga und 2. Kreisklasse spielt, spielen) und zwei Fußballplätzen, wobei wohl nur der bizarre 100x45 Meter messende Platz I für den Spielbetrieb genutzt wird. Der andere Platz ist mit 100x55 Metern zwar viel normaler bemessen, aber so ein Platz, der länger ist als breit, hat schon was für sich. Platz II hat zwar einen Graswall und den etwas besseren Blick zum Petersberg mit Sendeturm und Kloster zu bieten, aber Platz I den dichteren Baumbestand. Auf jeden Fall eine schöne, idyllische Sportanlage!
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Nach dem Rückzug von Grün-Weiß Löbejün II, sind es nur noch neun Mannschaften in dieser 3. Staffel der 3. Kreisklasse. Krosigk als 8. mit drei Siegen nur vor Niemberg mit einem Sieg und einem Unentschieden. Der Gegner – VSG Oppin II – hat auch nur drei Punkte mehr und steht zwei Plätze vor den Gastgebern. Hier ein gutes Spiel zu erwarten, wäre vermessen. Aber schon allein das Umfeld war das Kommen wert; ein schöner Platz, dann nur ein Ordner da, der meinen Vater zum zweiten Ordner ernennt, da nach den haarspalterischen Regeln des DFB und seiner untergeordneten aber ebenso verkalkten Verbände selbst in der Kreisklasse bei 0 Zuschauern – oder eben bei kaum 15 Leuten, die heute kamen – die Mindestzahl von 2 Ordnungskräften gestellt werden muss – und dann verzögerte sich der Anstoß, weil noch ein paar Spieler aufs Klo mussten: Das ist halt die Kreisklasse, wie man sie kennt und liebt...

Nach nicht einmal zehn Minuten, lag der Ball auch trotz diverser Ballbehandlungsprobleme immerhin im Tor der Gäste. Bis zur 15. hatte nur Krosigk gespielt, dann kam Oppin auch mal über die Mittellinie und vergab ein paar Chancen. Der Ausgleich fiel nach weniger als einer halben Stunde und wurde postwendend von Krosigk mit einem erneuten Tor beantwortet. Dann verging wieder nur eine Minute, ehe Oppin II zum erneuten Ausgleich kam. Krosigk ging mit mehr vergebenen Chancen und mehr Spielanteilen, aber nicht mit mehr Toren in die Halbzeitpause.

Nach der Halbzeit brauchten die SG-Spieler wieder knapp 10 Minuten, ehe sie zum Torerfolg kamen. Wieder traf der blonde 9er, der sich als der beste Spieler auf dem Platz hervortat. Keine fünf Minuten später legte er auch schon nach. Beim 5:2 nach über einer Stunde Spielzeit, wollte ich mich noch nicht festlegen. Das könnte ja noch ein 5:5 geben, bei der Spielklasse! Aber in der 69. Minute hieß es 6:2. Jetzt schien alles klar zu sein. Doch dann kam Oppin noch einmal kurz zurück mit einem dritten Treffer. Innerhalb von vier Minuten jedoch gelangen den Krosigkern drei weitere Tore. Ein kurz darauf erzielter vierter Treffer der Gäste war nur noch Ergebniskorrektur. Der Schiedsrichter schaffte es in den letzten Minuten mit immer hohler werdenden Abseitsentscheidungen ein zweistelliges Resultat zu verhindern. Das kann man zum einen positiv sehen, da Oppin schon gestraft genug war, mit einer so deutlichen Niederlage, aber andererseits ist Krosigk ein so kleiner Verein mit so dünner Personaldecke (sie hatten nur die 11 Spieler, die auf dem Platz standen: weder Auswechsler, noch Trainer oder Betreuer – nur ein paar Freunde, die zuschauten), dass man ihnen nicht nur ein 9:4 oder 10:4, sondern auch ein 19:4 gegönnt hätte.

Wie dem auch sei: Krosigk hat nun einen respektablen 6. Platz inne, vor Oppin II, Kütten II und Niemberg II – und der LSG Ostrau II ist der Aufstieg nach dem 13. Sieg in Folge wohl nicht mehr zu nehmen. Stöbert man bei fussball.de etwas in den Ergebnissen der Krosigker, so findet man da, dass dieses 9:4 der höchste Sieg seit dem 4.5.2008, als sie 6:1 gegen Dölbau III gewannen, ist. Diese Saison siegte man nur drei weitere Male: 2:1, 1:0 und 1:4. Noch höhere Siege gab es seit 2002 (soweit reicht das fussball.de Archiv) immerhin 12 Mal in sieben Jahren. Am allerhöchsten waren dabei aber ein 11:1 am 10.6.07 bzw. 10:0 am 12.12.04 (jeweils gegen Lettewitz II) und ein 10:0 gegen Salzmünde II (13.6.04). Hoffentlich bleibt die SG Krosigk auch oberhalb des Freizeitfußballs (wenigstens in dieser 3. Kreisklasse) weiter am Ball, denn der Besuch in Krosigk war die 70, doch recht anstrengenden Fahrradkilometer absolut wert!

Statistik:
Ground Nr. 426 (ein neuer Ground; diese Saison: 95 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.003 (diese Saison: 145)
Tageskilometer: 70 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 34.080 (21.720 Auto/ 6.000 Flugzeug/ 3.250 Bus, Bahn, Tram/ 3.110 Fahrrad/ weniger als 10 Schiff)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 86
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 198

Samstag, 4. Oktober 2008

WE114I: Drei Spiele an einem Freitag

Vorspiel vorm Vorspiel:
SV Merseburg 99 E 4:5 SV Delitz am Berge
Freitag, 3. Oktober 2008 - Anstoßzeit 10.30
1. Kreisklasse E-Junioren (2. Liga)
Ergebnis: 4:5 nach 62 Min. (31/31) - Halbzeit 3:1
Tore: 1:0, 2:0, 3:0, 3:1, 3:2, 3:3, 3:4, 4:4, 4:5
Verwarnungen: Keine
Platzverweise: Keine
Stadion: Radrennbahn Merseburg (Kap. 3.000)
Zuschauer: 50 (15 Gästefans)
Spielqualität: 6,5/10 (Lässt sich schwer bewerten, war aber gut für ein E-Jugendspiel)

Vor dem Spiel:
Die seltsamen Anstoßzeiten waren dem Feiertag geschuldet. Doch was heißt hier Schuld? Danken wir dem Tag der Deutschen Einheit doch lieber für das Fallen auf den Freitag, denn wann bekommt man einmal freitags drei Spiele geboten? Wenn, dann ja nur in einigen muslimischen Länder, doch kann man ja schlecht mal eben zum Freitags-Drippel nach Amman, Djidda oder Algier reisen... Also fuhren wir in die Merseburger Radrennbahn.

Das Spiel:
Für ein E-Jugendspiel (9-11jährige) war das Spiel wirklich ansehenswert. Im Vorfeld hätte ich einfach mehr kopfloses Herumgebolze befürchtet. Doch auch wenn alle sieben Feldspieler versuchten ein Tor zu erzielen, was einem Delitzer gleich fünfmal gelang, zeigten die Kleinen doch ein wirklich gutes Spiel. So mancher Torwartabschlag landete zwar sofort beim Gegner oder auch einen Fehlpass im eigenen Strafraum gab es öfter zu bewundern, doch auch immer wieder schöne schnelle Angriffe aufs gegnerische Tor. 9 dieser Angriffe landeten auch im Netz, mehrere an Pfosten und Latte.

Eintritt, Zuschauer, Catering:
Der Eintritt war natürlich frei, Catering gab es keins und die Zuschauer waren ausschließlich Eltern und Geschwister der Spieler bzw. der Spieler und der einen Spielerin, wenn man das mal ganz korrekt ausdrücken will - Mädchen dürfen beim Kleinfeldfußball ja bei den Jungen mitspielen. Negativerscheinungen blieben unter den Zuschauern aus. Auch wenn alle nah am Spielfeldrand herumstanden und ab und an aufschrieen und den Nachwuchs mit ,,Auf geht’s! Das machst du!’’ anfeuerten, schimpfte oder pöbelte keiner, was nicht unbedingt selbstverständlich ist. Zitat eines (aber nicht meines) Vaters aus meiner Jugendspielzeit, nachdem ein Schiedsrichter völlig unnachvollziehbar Freistoß gegen meinen TSV Leuna gab: ,,Ey sag mal Schiri bist du blind oder was? Hast wohl Tomaten auf den Augen du Penner! So ein scheiß Heimschiedsrichter!’’ Ein Mitspieler von mir (10 Jahre) daraufhin: ,,Echt mal, du fette Sau!’’ Der (wirklich übergewichtige) Schiri: ,,Was war das eben? Ich glaub du spinnst wohl n bisschen! Dafür kannste dich gleich an die Seite setzen!’’ Ohne die ,,fette Sau’’ hätten wir zwar sicher auch verloren, doch niemals 6:1.

Der Schiedsrichter:
Der Schiri bei diesem Spiel war nun keine fette Sau und auch kein Heimschiedsrichter. Man mag zwar meinen, dass ein E-Jugendspiel leicht zu pfeifen sei, aber es ist noch leichter zu zerpfeifen. Also kann man den Herrn Schiedsrichter nur loben.

Nach dem Spiel:
Wir fuhren, getrieben von Rückenwind, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 23km/h nach Hohenthurm, einer kleinen Gemeinde östlich von Halle.

Vorspiel:
Blau-Weiß Hohenthurm II 3:3 SG Krosigk
Freitag, 3. Oktober 2008 - Anstoßzeit 13.00
3. Kreisklasse Staffel 2 (13. Liga, 9. Amateurliga)
Ergebnis: 3:3 nach 93 Min. (47/46) - Halbzeit 0:2
Tore: 0:1 3. (?), 0:2 45. (?) - Elfmeter, 1:2 52. (?), 2:2 59. (?), 3:2 61. (?), 3:3 63. (?)
Verwarnungen: 2 gelbe Karten für Krosigk
Platzverweise: Keine
Sportplatz: Hohenthurm (Kap. 1.100)
Zuschauer: 20 (Keine Gästefans)
Spielqualität: 4,5/10 (Leicht unterm Durchschnitt)

Das Spiel:
Die Partie der untersten Spielklasse begann flott, sodass man schon nach drei Minuten das erste Tor bejubeln konnte. Danach blieb das Spiel noch 20 Minuten auf hohem tempomäßigen und spielerischen Niveau und ließ dann schwer nach. Ein lächerlicher Elfmeter brachte die Gäste kurz vor Pausenpfiff noch weiter in Führung.
In der zweiten Halbzeit schaffte es Hohenthurm innerhalb von 9 Minuten das Spiel auf 3:2 zu drehen. Doch nur kurz darauf traf Krosigk, ein Ortsteil der Gemeinde Peterberg, abgelegen im Norden von Halle, erneut.
3:3 war auch der gerechte Endstand einer höchsten mittelmäßigen Partie.

Eintritt, Zuschauer, Catering:
Von den 20 Zuschauer bekam keiner die Gusche auf, Eintritt wollte niemand und das Catering wurde erst beim Hauptspiel betrieben.

Der Schiedsrichter:
Ziemlich kleinlich leitete er ohne Linienrichter das Spiel. Er hat zwar stets korrekt, aber immer wieder überzogen und unnütz gepfiffen. So kann man ein Spiel der Verbandsliga leiten, aber nicht der 3. Kreisklasse. Da darf man ja wohl noch in den Gegner hineinstolpern ohne dass gleich abgepfiffen wird.

Hauptspiel:
Blau-Weiß Hohenthurm 2:1 TSV Leuna II
Freitag, 3. Oktober 2008 - Anstoßzeit 15.00
Kreisoberliga Saalekreis (9. Liga, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 2:1 nach 92 Min. (45/47) - Halbzeit 0:0
Tore: 1:0 49. (?), 2:0 68. (?), 2:1 72. Rene Schmidt.
Verwarnungen:
Platzverweise: 91. Kobsch (Leuna; Tätlichkeit)
Sportplatz: Hohenthurm (Kap. 1.100)
Zuschauer: 60 (7 Gästefans)
Spielqualität: 3,0/10 (Klar unterm Durchschnitt)

Das Spiel:
Es war vor allem in der zweiten Halbzeit eine Schande, was unsere Zweite ablieferte. Kein Kampf, keine Lust, kein Erfolg. Wenn man schon nicht vernünftig aufs Tor schießen kann, dann semmelt man wenigstens den Gegner um. Aber da lief ja gar nichts! In der ersten Halbzeit spielte auch Hohenthurm nicht toll, sodass außer einem regulären irregulären Treffer für Leuna nichts drin war.
Zum Glück spielte Hohenthurm in der 49. dann einmal die dilettantische Leuna-Abwehr aus. Nach 68 Minuten erhöhten sie auf 2:0, ehe vier Minuten später wieder einmal Altmeister Rene Schmidt für den TSV traf.
In der Nachspielzeit wurde der gefrustete Kobscher auch noch gefoult, was er mit einer Ohrfeige beantwortete. Der Platzverweis war berechtigt, dass theatralische zu Boden gehen des Gegners nicht.

Der Eintritt, das Catering und die Zuschauer:
2€ ist ja mal wieder eine Unverschämtheit! Wenn ich bedenke, dass in der Leipziger Stadtliga (selbe Ebene, nur besserer Fußball) immer nur 1€ verlangt wird. Aber dafür kostete die Bockwurst nur 1,10€. Außer Bockwurst gab es am Imbissstand aber nur Cola, Fanta und Bier, was auch reichlich von der unangenehmsten Zuschauergruppe konsumiert wurde. Etwa 15 Neonazis hatten sich vorm Essensstand aufgebaut. Immerhin bekamen sie - im Gegensatz zu den vergreisten Zuschauern - von Zeit zu Zeit ihr Maul auf, doch außer Sprüchen wie ,,Ey ihr scheiß Leunaer leuchtet doch in der Nacht!’’ oder (zu Malle, den man mit seinen braunen Haaren und dem dichten Bart für einen Araber halten könnte) ,,der Neger da, ey!’’ kam da auch nichts raus. Mich hielten sie übrigens für den Journalisten von der ,,Deutschen Stimme’’. Schon erstaunlich, wie etabliert dieses Pack mit Thor-Steiner-Kapuzenjacken und ähnlichen Accessoires in diesem Ort oder Verein offenbar ist.

Der Schiedsrichter:
Teilweise pfiff er sehr fragwürdige Sachen - will ja mal wissen, was der vor dem ersten Tor für Leuna in der ersten Halbzeit gesehen haben will - aber man kann ihm keine ganz schlechte Leistung vorwerfen.

Nach dem Spiel:
Wir sahen uns noch von außen das heruntergekommene, da leider in Privatbesitz befindliche Schloss Hohenthurm an, hielten in Klepzig, einem Ortsteil von Landsberg noch an der weithin sichtbaren Kirche und besichtigten schließlich noch die Außenanlagen und die Kirche des Schlosses Dieskau, Kabelsketal.

Die Statistik:
Hohenthurm: Ground Nr. 253 (neuer Ground; diese Saison: 23 neue)
Sportveranstaltung Nr. 670-72 (diese Saison: 37-39)
Tageskilometer: 65 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 7.465 (4.810 Auto, 1.520 öffentliche Verkehrsmittel, 1.135 Fahrrad)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 87
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 114

Mehr Fotos unter:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/081003a%20SV%20Merseburg%2099%20E%204-5%20SV%20Delitz%20am%20Berge%20E/
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http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/081003b%20BW%20Hohenthurm%20II%203-3%20SG%20Krosigk/
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http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/081003c%20BW%20Hohenthurm%202-1%20TSV%20Leuna%20II/
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http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/081003d%20Hohenthurm%20-%20Klepzig%20-%20Dieskau/