Inhalt und Links zu Fotoalben auf flickr: 17.12.
Vorbereitung und Anreise: a) Wien 18.12.
Zwei Elfmeter zum zwei zu null für die Rekordmeisterinnen: a) Phoenix Marrakech vs. FAR Rabat (1. Liga Frauenfußball) b)
Marrakesch Sightseeing Album 19.12.
Außenseitersieg im Derby der Phosphatebene: a) Hassania Khouribga vs. Itihad Fkih Ben
Salah (5. Liga Nord-West) b)
Phosphatebene: Khouribga, Ben Guerir 20.12.
Remmi Demmi beim Basketball: a) Maghreb Fes vs. Kawkab Marrakech (1. Liga Basketball) 21.12.
Mein 100. Fußballspiel in Marokko und die größte Sportanlage von Fès
komplettiert: a) U21-Liga in Fès: Wafae Fes vs. USM Oujda b) Chabab Lamhaya vs. Atlas Boufekrane (6. Liga) 22.12.
MAS Handball-Auswärtsfahrt nach Chefchaouen: a) Handball Tihad Chefchaouen vs. Maghreb Fes (2. Liga) b) Rif Sightseeing: Chefchaouen 23.12. Montagsspiel
in der heiligen, verfluchten, grünen Stadt Ouezzane: a) Jeunesse Olympique Ouezzane vs. Widad Juventud Tanger b) Rif Mountains: Ouezzane 24.12. Beachsoccer zu Heiligabend: a) Beach Soccer Play-offs in Sidi Rahal b)
Atlantikküste: Sidi Rahal, El Jadida 25.12.
Trostlose Kulisse im Mohammedia am Ersten Weihnachtsfeiertag: a) Botola Pro: Chabab Mohammedia vs. RS Berkane 26.12. Rückreise: Fazit: a)
Fotoempfehlung: Basketball in Fés und Sightseeing in Fés und Umgebung |
Vorbereitung und Anreise |
Ich konnte zu Weihnachten wieder Überstunden abarbeiten und mit
vier freien Tagen, zwei Wochenendtagen und drei Feiertagen sogar effektiv 8
Tage in Marokko sein. Wird gerade zur Weihnachtstradition bei mir... Von Hannover aus ging es am Abend des für mich letzten
Arbeitstages vor Weihnachten, dem Dienstag 17.12. nach Wien. Die Austrian
erlebte ich nun erstmals wieder pünktlich. Mit dem Zug war ich fälschlicherweise
nur bis Rennweg statt Hauptbahnhof gefahren, aber sind ja nur 1,5km zum HbF,
wo ich ein Bett im A&O Hostel günstig gebucht hatte. Auf dem Weg ging ich
in einen Burger King. Für Dienstagabend echt was los, auch Assiaufkommen mit
versoffenen jungen Ösis und Ärger um den „aufdringlichen Nuttenfiffi“ einer
Albanerin... Auch das A&O war ziemlich voll und außerhalb der Zimmer recht
laut. |
Tagesstatistik: 200
km eigenes Auto, 670 km Flugzeug, 20 km Bahn |
Zwei Elfmeter zum zwei zu null für die Rekordmeisterinnen |
Phoenix Football Academy Marrakech (Akademie Feniks
Murrakuch) - Dames |
0 : 2 (0:1) |
AS Forces Armées Royales de Rabat
(Al-Jaish Al-Maliky Al-Ribaty) - Dames |
-
Datum: Mittwoch, 18. Dezember 2024 – Beginn: 16.00 - Tore: 0-1 30. Doha El Madani
(Foulelfmeter), 0-2 78. Chaymaa Mourtaji (Foulelfmeter) - Gelbe Karten: 2x Phoenix, 2x ASFAR -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Stade Hay Mohammedi Daoudiate (Kap. 2.000, davon 1.000
Sitzplätze) |
Am Mittwoch ging es weiter, 7 Uhr wieder per Zug gen Flughafen, diesmal
sowohl Zug als auch Flug pünktlich. Nur die Verpflegung durchweg schlecht:
die Lunchbox vom A&O dürftig, das Croque im Flieger unter aller Sau. |
In Marrakesch die Simkarte aufgeladen und den Mietwagen abgeholt.
Diesmal bei Budget gemietet – Kategorie 2 für unter 30€ am Tag, aber statt
dem angekündigten Dacia Sandero einen Opel Corsa. Opel ist und bleibt der
beschissenste deutsche Autobauer. Noch schnell Getränke eingekauft und dann
ab ins Stadion. |
Im nördlichen Stadtviertel Hay Mohammadi steht ein
Kunstrasenplatz mit kleiner unüberdachter Tribüne, paar schönen Bäumen,
Sporthalle nebenan, Eingangstor – drumherum Betonbauten in den üblichen
Rottönen. Ein marokkanischer Standardbau, ganz nett anzusehen. Hier gab es heute ein der Spiel der Rekordmeisterinnen im
Frauenfußball, Jaish al-Malaky (FAR). Die sind die letzten 8 Jahre in Folge
immer Meister geworden, haben auch mehrfach die CAF Champions League
gewonnen. In den letzten 12 Jahren haben sie 11 Meistertitel geholt und die
halbe Nationalmannschaft spielt für sie. Der heutige Nachholer beim Phoenix
Marrakesch, einem Team des hinteren Mittelfeldes, das in der mittlerweile
eingleisigen 1. Liga auch noch lange nicht gesichert ist, war aber eher
unspektakulär. Die Gastgeberinnen hielt stark dagegen, erspielten sich aber
beinahe gar keine Torchancen. FAR war auch recht zurückhaltend und brauchte
zwei berechtigte Elfmeter, um 0:2 vor auf jeden Fall 600 Zuschauern zu
gewinnen. |
Nach dem Spiel ging ich durchs Viertel und ging beim am besten
frequentierten Imbiss – war auch wirklich gut! – für nur 3€ Essen. Dann ging es weiter nach Ben Guerir. Dort schlief ich wieder für
10€ im primitiven Hotel Abdi. Wie immer aber sehr freundlich der Besitzer.
Wie wenige Ausländer dort einkehren, zeigte sich, als er vergeblich nach der Botschaftsnummer
in meinem Pass suchte – die habe ich nicht eingestempelt bekommen, da ich
kein Visum brauche. Ist halt (aus guten Gründen) nicht sehr touristisch da in
Ben Guerir... |
Tagesstatistik: 20
km Bahn, 2.790km Flug, 80 km Mietwagen, 1 Spiel, 1 neuer Ground, 32. ohne
0:0, 208. Woche mit mindestens einer Sportveranstaltung. |
Do
19.12. |
Hassania Sportive Medinat Khouribga |
1 : 0 (1:0) |
Ittihad Riadi Fkih Ben Salah |
-
Datum: Donnerstag, 19. Dezember 2023 – Beginn: 15.00 -
Tor: 1-0 44. NN -
Gelbe Karten: NN (HSMK); NN (IRFBS) -
Rote Karten: Nr. 9 von HSMK (als Wechsler in der 90. Min. wg. unsportlichen
Verhaltens) -
Austragungsort: Stade Municipal Moulay Hassan (Kap. 2.000, davon 800
Sitzplätze) |
Auch beim Frühstück in Ben Guerir wieder sehr freundliche Leute,
die einen preisgünstig ihre Dienstleistung anboten. Ein Bohneneintopf
(Lubiya) ist ein gängiges Frühstück, dazu ein Kännchen Minztee, macht 2€. |
Ich fuhr dann nach Khouribga weiter, wo ich viel Zeit vorm Spiel
hatte und etwas durch die kolonialzeitliche Arbeitersiedlung und Mittagessen
ging. Noch etwas im Marjane für meine Gastfamilie eingekauft und dann zur für
die meisten unmöglichen Zeit von 15 Uhr an einem Werktag, ins Stadtstadion
(Malaab al-Balady, Stade Municipal). Das hat eine niedrige Tribüne auf einer
Längsseite, die von Bäumen flankiert ist. Nach und nach fanden sich doch über
500 Zuschauer, ein. Auch zahlreiche Ultras aus dem 50km entfernten Fkih Ben
Salah. Da war gut Bruchvolk anwesend, es gab mehrfach Tumulte und es war auch
viel Polizei vor Ort. Kurz vor der Halbzeit fiel das überraschende 1:0 für
Hassania Khouribga. In der zweiten Hälfte gab es zu viele Unterbrechungen,
der favorisierte Gast schaffte es nicht mehr, zu treffen. Deren Ultras
applaudierten am Ende auch für den Überraschungssieger. |
Die Fahrt nach Fes zog sich dann. Diesmal kam ich bei meiner
Gastfamilie statt in Ain Cheggag in der Wohnung in Fés Monfleuri unter. Dort
sind alle Straßen nach afrikanischen Städten und Ländern benannt. Das Viertel
ist nicht so schlecht. Ich wurde sehr freudig empfangen. Diesmal waren
allerdings die Jungs alle verreist bzw. auswärtig arbeiten, nur die Eltern
Driss und Khadija, sowie Tochter Ghita waren in Fés. Allerdings verbringt, da
der Älteste (Mohammed) in Riad auf Montage ist, seine Frau Wafae mit Tochter
Firdaous nun recht viel Zeit bei den Schwiegereltern. Das geht Ghita manchmal
auf die Nerven, da sie in ihrer Ausbildung und dem Praktikum viel zu tun hat.
Freitag musste sie z. B. 8 Uhr raus und bis 21 Uhr im Institut sein. Sie
legte mir in unserer Unterhaltung nach dem Essen und vorm Schlafengehen, also
nur noch genauer da, als zuvor per Messenger, warum sie trotz erfolgreicher
Diplomierung die Krankenpflegesache geschmissen hat und nun im EDV-Bereich
ein Praktikum macht, mit dem sie ihre Deutschkurse bezahlt. Es sind übrigens
dieselben Gründe, aus denen auch immer wieder Pfleger in Deutschland
hinschmeißen: tägliche Konfrontation mit dem Tod von Patienten und ab und an
eben auch verbale und körperliche Konfrontationen mit Patienten und deren
Angehörigen. Letzteres brachte auch im Oktober das Fass zum Überlaufen: Ghita
ist zum Glück nicht wehrlos und kam daher unverletzt aus der
Auseinandersetzung heraus, aber Tod und Tumult war dann doch zu viel und
bevor sie jahrelang eine Arbeit macht, die sie doch kaum ertragen kann, war
der Fachwechsel einfach nur richtig und wichtig. Mit den anderen unterhielt ich mich noch länger, bis Wafae wegen
eines Ladekabels in Ghitas Zimmer ging und sie dadurch weckte. Hier prallten
dann wieder die unterschiedlichen Lebensvorstellungen der fast gleich alten
bzw. jungen Damen aufeinander: Ghita schimpfte, dass sie nun wach ist, obwohl
sie morgen viel Arbeit hat und früh raus muss, Wafae beschwichtigt und meint,
dass sie ja auch viel Arbeit habe morgen. Ghita daraufhin: „Was für Arbeit?
Du pennst jeden Tag bis 11 Uhr“. Wafae: „Hallo? Ich bin Mutter und habe auch
immer zu tun!“ Ghita: „Was für ne Arbeit soll das sein, du hast immer Ferien
und nervst mich dann hier...“ |
Tagesstatistik: 480km
Mietwagen, 1 Spiel, 1 Ground, 33. Spiel ohne 0:0 |
Remmi Demmi beim Basketball |
Maghreb
Association Sportive de Fès (Nady al-Maghrib al-Fassy) |
85 : 68 (45:30) |
Kawkab Athlétique Club de Marrakech (Nady al-Kawkab
al-Murrakchy) |
-
Datum: Freitag, 20. Dezember 2023 – Beginn: 19.00 -
Statistiken: NN -
Austragungsort: Salle 11 Janvier (Kap. 2.500, davon 1.000 Sitzplätze) |
Ich brachte am Freitag mit Driss einige Zeit zu, durch den
Gebirgszug Jabal Zalagh zu gurken, der direkt nördlich an Fés angrenzt. Viele
Wolken, teils Nebel und Sprühregen. Interessant war in der Streusiedlung Ain
Bouali der Marabout (Zawiya, Mausoleum, Koubba) des Sidi Ahmed El Bernoussi, ein
um 1180 gestorbener Sufi, der sich in diese Einsiedelei zur Meditation
zurückzog. Wie in so vielen Religionen, wollen sich die Pilger an seinem Grab
ihren Segen (Baraka) und Fürbitte abholen. Das Nebengebäude ist ziemlich
verfallen, das Hauptgebäude zumindest innen gut saniert. Wegen kolonialzeitlicher
Regeln darf man als Nicht-Muslim eigentlich nicht rein (die Franzosen
verbaten auch Muslimen, sich Kirchen in Marokko anzuschauen, was ebenfalls
bis heute gilt). Driss meinte aber, als wir bemerkten, dass niemand da ist: „ach
was mein Junge, gehen wir rein, mach du mal Fotos...“ |
Dann zur Sporthalle 11 Janvier (11. Januar 1944: Erklärung der
Unabhängigkeit von Frankreich und Spanien durch Mohammed V), entgegen der
Ankündigung noch kein Kartenverkauf. Egal, Auto stehen gelassen (meist
kassiert hier niemand, aber Auto steht sehr sicher) und dann in die Altstadt
gelaufen. Dort hatte Driss noch einen Handwerksauftrag erhalten, während ich
mich dem Jnan Sbil widmete. Das ist ein sehr schöner Garten mit diversen
Pflanzungen. Als ich dann wieder zur Halle lief, habe ich erstmals erlebt,
dass ich beim alleine durch die Altstadt gehen nicht angequatscht wurde mit „Guide,
Taxi, Change...“ usw. Die richtige Kleidung macht’s: Eine Trainingsjacke von
Maghreb Fes. |
Kurz im Borj Fes noch was gegessen (bei den Preisen in der
Altstadt kann man nämlich auch gleich in die Mall) und dann wieder zur
Sporthalle. Ein freundlicher Polizist erklärte, dass man die Karten an der
Schwimmhalle nebenan kriegt, dort laberten mich die ein oder anderen
Jugendlichen wegen „ein paar Dirham für Tickets, Bruder“ an. 2€ Stehplatz, 4€
Sitzplatz. Gut 1.000 Ultras standen und sangen ununterbrochen auf den
Stehplätzen (höhere Seite Ost), auf der niedrigeren Westtribüne hat man mehr
oder wenige gute Sitze, aber ziemlich versifft die Halle nach wie vor.
Weitere 700 Zuschauer gingen ab und an auch mit. Maghreb Fes führte gegen Kawkab Marrakesch fast ununterbrochen,
nur im ersten Viertel zwei Mal mit zwei Punkten hinten, Unentschieden nach 10
Minuten. Im zweiten Viertel toller Lauf, richtig gute Szenen und konsequenter
und treffsicherer aus Dreierdistanz, daher 15 Punkte Führung. Im dritten
Viertel Durchhänger, nur noch 10 Punkte vor, dann aber im Schlussviertel mit
tollem Publikum – sogar ohne Randale, aber massiv auspfeifen der Gäste – im
Rücken auf 17 Punkte davon, zwischenzeitlich sogar 22. Eine geile Partie! Nach dem Spiel sammelte ich noch Ghita von ihrem Praktikum ein, was
ihr eine Busfahrt sparte. Dann gab es Abendessen bei den Gasteltern,
inklusive einer längeren ernsten Unterhaltung über den Anschlag in Magdeburg,
der auch in Marokko sehr schnell in den Nachrichten war. |
Tagesstatistik: 60km
Mietwagen, 1 Spiel |
Mein
100. Fußballspiel in Marokko und die größte Sportanlage von Fès komplettiert |
Wafae Riadi Fés U21 (Espoirs) |
0 : 0 (0:0) |
Union Sportive Musulmane de Oujda U21 (Espoirs) |
-
Datum: Samstag, 21. Dezember 2024 – Beginn: 11.15 -
Tore: keine -
Gelbe Karten: NN (WRF); NN (USMO) -
Rote Karten: Nr. 9 von USMO (91. Min. Rot wg. unsportlichen Verhaltens) -
Austragungsort: Malaab Saadienne, Terrain 2 (Kap.1.250 Stehplätze) |
Chabab M’haya |
1 : 0 (1:0) |
Atlas Boufakrane |
-
Datum: Samstag, 21. Dezember 2024 – Beginn: 15.00 -
Tor: 1-0 40. NN -
Gelbe Karten: NN (M‘haya); NN (Atlas) -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Malaab Kourat al-Qaddam Lamhaya (Kap. 1.000, davon 500 Sitzlätze) |
In der Nacht und den Morgenstunden regnete es recht kräftig. Ich
fuhr, da Samstag ja in Marokko normalerweise Werktag ist, erstmal alleine
los. Zuerst zur größten Sportanlage von Fès, die fünf Kunstrasengroßfelder (eins
auch für Rugby und nicht nur Fußball genutzt), ein Kleinfeld, ein
Leichtathletikstadion und nebenan einen Golfplatz hat. Um die Ecke befinden
sich zudem das zweitgrößte Stadion der Stadt (Hassan II) und die größte
Sporthalle von Fès (siehe Freitag). Jedenfalls machte ich den letzten fehlenden Ground im Saadienne, Terrain
2, was ausbautenlos ist aber einen Wall zum Zugucken bietet. Ansonsten gilt
nach wie vor: Terrain 6 ist der beste Ground. Leider war das Spiel der U21-Liga zwischen Wafae Riadi Fès (WARF),
dem drittbesten und drittgrößten Verein (mit weitem Abstand nach Maghreb
(MAS) und Wydad (WAF)) nicht so der Knaller. Hohes Tempo, viel Bewegung, zwei
Abseitstore, gute Torszenen – aber zu blöd Tor zu treffen. Am Ende also die
Serie gerissen mit einem 0:0 nach 33 Spielen. |
Ich fuhr dann über Ain Taoujdate, wo das Stadion saniert wird und
ich nach dessen Wiedereröffnung auf jeden Fall mal hin will, aber heute nur
für 1€ ein großes Sandwich kaufte, nach Lamhaya bzw. M’haya. Zwei einfache
Moscheen, ein bisschen Kolonialzeitbauten, sonst nichts besonderes dort – mit
Ausnahme des Stadions vielleicht... |
Das Stadion ist wirklich schön, mit steiler überdachter Tribüne
(teils fehlendes Wellblech) für 500 Zuschauer. Neben der Tribüne gibt es
Stehplätze. Drumherum stehen hohe Bäume bzw. man hat einen schönen Blick über
Olivenhaine in die in der Entfernung liegenden Höhenzüge des Rifs und des
Mittleren Atlas. Die Region zwischen Meknés und Fés hat auch in solchen
kleinen Orten zahlreiche alte Sportstätten, die auf französische Siedler
zurückgehen. Typisch ist der eingeschossige dreiräumige Kabinenbau, der
Französisch mit „Vestiaires“ (Umkleidekabinen) beschildert ist. Die einzelnen
Kabinen und das Vereinswappen sind mittlerweile nur noch Arabisch, ebenso das
Eingangsschild zum Stadion. Das Gebäude sowie die Tribüne, die erst vor
wenigen Jahren dieses Dach erhielt, dürfte in den 50ern entstanden sein,
vielleicht gibt es den Platz auch schon seit den 20ern. Ich konnte da keine
Infos finden, aber der Architekturstil und die besser dokumentierten Vereine
mancher Nachbarorte lassen darauf schließen. Sehr altmodisch kommen auch der
sandige Lehmbelag (Umbau auf Kunstrasen soll aber in absehbarer Zeit
erfolgen) und die wuchtigen Stahltore daher. Die Ordner waren auffällig freundlich zu mir, auch wenn es die
etwas verwunderte, dass da ein Ausländer gerade auf ihrem Dorf ein Spiel
guckt. Die Partie war ach wirklich gut. Der gastgebende Verein Chabab
(Jeunesse, Jugend) Lamhaya war klar besser, die nach dem Atlasgebirge
benannten Gäste aus Boufakrane bei Meknes hatten nur zwei Wechselspieler und
teils scheinbar U19-Kicker an Bord. Die standen meist hinten drin und
verteidigten die schnellen und sehenswerten Angriffe der Gastgeber. Ein
Unding, dass die nur 1:0 gewannen. Kurz vor Schluss fiel fast noch der Ausgleich.
Der sehr sichere Schiri spielte jede Unterbrechung streng nach, sodass man
auch hier wieder bei fast 100 Minuten Spielzeit herauskam. Insgesamt war das schon mein 100. Fußballspiel in Marokko, bei nach dieser Reise mittlerweile 107 Grounds (davon 88 Fußballstätten) sowie 127 Sportveranstaltungen in 6 Sportarten. Wie immer übrigens in
diesen unteren Ligen: freier Eintritt. Kürzlich sah ich beim Regionalverband auch,
dass Schiedsrichter vom Verband bezahlt werden – anders als z. B. in
Deutschland, wo alles die Vereine tragen bzw. deren Sponsoren. Die
marokkanischen Verbände scheinen für ihre Einnahmen, die sie aus den Vereinen
ziehen, mehr zu bieten als DFB, NOFV, FSA und Konsorten... |
Hinterher besichtigte ich die Brücke im Nachbardorf Douar Oued
Nja, die über das gleichnamige – fast immer etwas Wasser führende – Wadi (Oued)
Nja führt. Seit Jahren nicht mehr an die Straße angebunden, da diese über
eine moderne 0815-Brücke daneben geleitet wird, ist dieses Bauwerk von 1870
ein echter Hingucker mit den Mosaiken auf den Rundbögen. Am Abend fuhren wir dann alle zusammen in die Therme Ain Allah.
Da Samstagabend, war es gerammelt voll. 20 Dirham Eintritt p. P. (ohne
Massageschnickschnack) und 5 MAD fürs Parken. |
Tagesstatistik: 70km
Mietwagen, 2 Spiele, 2 Grounds, 1. 0:0 nach 33 Spielen, Spiele ohne 0-0: 1 |
MAS Handball-Auswärtsfahrt nach Chefchaouen |
Nahda Tihad
Chefchaouen |
23 : 19 (11:9) |
Maghreb Association Sportive de Fès (Nady al-Maghrib
al-Fassy) |
-
Datum: Sonntag, 22. Dezember 2023 – Beginn: 18.00 -
Tore: NN -
Gelbe Karten: NN -
Zeitstrafen: NN -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Complexe Mohammed VI de la Culture, Sports et Arts à Chefchaouen
(Kap. 1.000, davon 750 Sitzplätze) |
Am Sonntag war die Frage: Altbekannter Ground in Berkane mit den
Fußballern und in der Gästekurve stehen, oder entspannter beim Handball in
Chefchaouen im neuen Ground. Da neben Khadija und Ghita auch Wafae mit der
zweieinhalbjährigen Firdaous mitwollte, war klar, dass es zum Handball gehen
musste. Die Stadt Chefchaouen war auch bei allen weit oben auf der
Wunschliste, denn außer mir (sogar zweimal) war niemand von uns fünf schon
mal dort. Bei der Anfahrt auch kein Wunder: Kaum mehr als 200km pro Richtung,
aber fast 4 Stunden Geholper über enge und kurvenreiche Landstraßen. Chefchaouen hat nicht nur sehenswerte Grounds (also ein Großfeld,
ein Kleinfeld und eine Halle), sondern ist an sich eine sehr sehenswerte
Stadt. Eindrucksvolle Berglage, Gebirgsbäche, enge und gepflegte Altstadt mit
vielen blauen Häusern, schöne Plätze. Die Damen ließen sich für ein bisschen
Trinkgeld mit berberischer Volkstracht vor der Kulisse der Stadt unterhalb
des Passes fotografieren. |
Den Mitfahrerinnen gefiel es dort ausgesprochen gut, sodass ich
zum Handball vorging. Dort hatte das Boxturnier länger gedauert als geplant,
sodass die Partie erst 18 Uhr anfing und sie am Ende doch nicht erst zur zweiten,
sondern schon zur ersten Halbzeit nachkamen. Ghita beim Blick auf die
Anzeigetafel, als sie sich neben mich setzte: „Häh, zweite Halbzeit und erst
2:2?!“ Bis dahin war ich in der Handballhalle als einziger Gästefan und
das erkennbar mit MAS-Jacke schon ein paar Mal angequatscht worden. Hab aber
schon schlimmeres Publikum beim Handball gehabt. Nur was die Handballabteilung von Maghreb Fés da – seit 10 Jahren
nur noch zweite Liga und deren Niveau ist ziemlich dürftig – wieder einmal
zeigte, war schlimm. In der ersten Hälfte ununterbrochen knapp zurückliegend,
teils Standhandball gespielt. Nach der Pause binnen zwei Minuten zwei
Siebenmeter verworfen, am Ende nur 2 von 7 Siebenmetern verwandelt und mit
vier Toren 23:19 verloren. Kein Wunder, dass sie mittlerweile kaum noch im Salle 11 Janvier,
sondern in Batha spielen. Schaut sich ja kaum noch einer an... Die Rückfahrt in Dunkelheit dauerte bis fast um Mitternacht,
dementsprechend spät wurde das Abendessen. |
Tagesstatistik: 410km
Mietwagen, 1 Spiel, 1 Ground |
Montagsspiel in der heiligen, verfluchten, grünen Stadt Ouezzane: |
Jeunesse Olympique d'Ouezzane (Chabab
Olymbik Ouazzane) |
0 : 1 (0:1) |
Widad Juventud Tanger (Wydad Chabab Tandjir) |
-
Datum: Montag, 23. Dezember 2023 – Beginn: 15.00 -
Tor: 0-1 45.+3 NN -
Gelbe Karten: NN (JOO); NN (WJT) -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Stade Municipal d'Ouezzane (Kap. 2.500, davon 500 Sitzplätze) |
Nachdem es Sonntag nach Chefchaouen ging, fuhren wir diesmal nur
zwei Drittel des Weges und zwar nach Ouezzane. Die Stadt gilt mal als die
heilige, mal als die verfluchte grüne Stadt. Sie ist Zentrum eines wichtigen
religiösen Ordens, der vom marokkanischen Königshaus nicht unbedingt viel
hält. Mohamed V starb kurz nach einem Besuch von Ouezzane, eventuell wurde da
nachgeholfen. Seitdem gab es jedenfalls keinen royalen Besuch mehr in
Ouezzane. Anders als in Chefchaouen sind die Häuser nicht blau, sondern grün-weiß.
Die Landschaft ist auch weniger spektakulär, aber dennoch eine sehenswerte
Stadt. |
Arbeitsbedingt waren diesmal weder Ghita noch Khadija dabei,
dafür aber Driss und Wafae samt Tochter Firdaous, denn die sind mittlerweile
auch richtig scharf auf Ausflugsfahrten mit mir, da ich immer per Mietwagen
etwas schwierig zu erreichende Orte aussuche. Ihr fiel nur zu ihrer
Verwunderung auf, dass sich die einen oder anderen Einheimischen für uns
interessierten, was ich ja von Touren zu zweit mit Faiza oder Ghita schon
längst kannte. Zugegebenermaßen würde auch jeder Deutsche, der eine
Marokkanerin mit etwas konservativem Kleidungsstil und kleinem Kind in Begleitung
eines eher ausländisch aussehenden und nicht so viel älteren Mannes – zumal
Firdaous mittlerweile auch gerne bei mir an der Hand geht oder einfordert,
getragen zu werden – sieht, da von einem Ehepaar ausgehen und Driss als
Schwiegervater. Es sorgt dann natürlich schon mal für Irritationen, wenn
Wafae im Stadion zu Firdaous meint: „Guck mal, dein Onkel fotografiert den
Freistoß, guck mal auf seine Kamera, da siehst du das Spiel ganz nah, beim
Onkel“. Teilweise waren die Leute ja extra freundlich zu uns, aber der ein
oder andere glotzte schon sehr penetrant und traute ich ganz offensichtlich
nur nicht etwas Negatives zu sagen – wie halt in Deutschland, wenn das blonde
deutsche Frollein mit einem „Kanacken“ zusammen ist. |
Die Partie war leider sehr lahm. Erst in der Nachspielzeit der
ersten Hälfte traf die auch noch weniger aktive Mannschaft aus Tanger zum 0:1
Endstand. Ganz schwache Abschlüsse, zu wenig Offensivaktionen. Trotz der
bekloppten Zeit von 15 Uhr am Montag, waren immerhin knapp 500 überwiegend
junge Zuschauer zugegen. Aber ich will mich überhaupt nicht beschweren – ich
dachte, ich müsste wieder bis Rabat fahren, um ein Montagsspiel zu haben... |
Tagesstatistik: 320km
Mietwagen, 1 Spiel, 1 Ground, 2. Spiel ohne 0:0, 209. Woche mit mindestens
einer Sportveranstaltung |
Beachsoccer zu Heiligabend |
Amal Mogador Essaouira |
4 : 0 (1:0 / 0:0 / 3:0) |
Association Marocaine Casablanca |
-
Datum: Dienstag, 24. Dezember 2024 – Beginn: 12.00 -
Tore: NN -
Gelbe Karten: 2x AMC -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Terrain Beach Soccer Plage Sidi Rahal (Kap. 400, davon 90
Sitzplätze) |
Amal Sidi Rahal Chatai |
2 : 3 (1:1 / 1:0 / 0:2) |
Ittihad Riadi Tanger |
-
Datum: Dienstag, 24. Dezember 2024 – Beginn: 13.30 -
Tore: NN -
Gelbe Karten: 3x ASRC, 1x IRT -
Rote Karten: 34. Gelb-Rot für NN von ASRC wg. wdh. Foulspiels und
Reklamierens -
Austragungsort: Terrain Beach Soccer Plage Sidi Rahal (Kap. 400, davon 90
Sitzplätze) |
Santa Cruz Agadir |
4 : 6 (1:3 / 1:2 / 2:1) |
Falcons d’Agadir (Nadya as-Saqr
al-Agadiry) |
-
Datum: Dienstag, 24. Dezember 2024 – Beginn: 15.00 -
Tore: NN -
Gelbe Karten: 1x Santa Cruz, 1x Falcons -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Terrain Beach Soccer Plage Sidi Rahal (Kap. 400, davon 90
Sitzplätze) |
An Heilig Abend verabschiedete ich mich von meiner Gastfamilie,
brachte Khadija und Ghita noch zu ihren jeweiligen Arbeitsstätten und fuhr
dann nach Sidi Rahal Chatai. Dort war alles geschlossen in der Nebensaison,
sah aber recht gepflegt aus. Am Beach-Soccer-Platz war ein mobiler und sehr
günstiger Sandwichstand. Der Platz selber leider ein Käfig mit vielen
Fangnetzen und mobiler Tribüne, z. T. greift das um sich, die Sportstätten so
zu sichern. Andererseits weiß ich aus dem Besuch bei einem Turnier in Ksar
Sghir im Mai 2023 und von Bildern aus Fnideq oder Agadir, dass es auch ganz
klassische freie Plätze mit prima Sicht in Marokko gibt. Beach Soccer ist
auch deshalb in Marokko faszinierend, da fast jeder Verein wirklich am Meer
an einem natürlichen Sandstrand spielt – in Deutschland wird Beach Soccer
trotz vieler Küstenorte ja außer in Rostock-Warnemünde fast nur auf mit Sand
aufgeschütteten öffentlichen Plätzen in München, NRW oder sonstwo abseits der
Küsten gespielt. |
Heute gab es den zweiten Spieltag des Finalturniers der 1. Liga,
sechs Teams jeder gegen jeden. Spiel 1 hatte gerade angefangen und als ich
den Blick auf den Platz hatte, erzielte Amal Mogador (Amal = Esperance,
Hoffnung; Mogador = alter Kolonialzeitname aus dem Berberischen für die Stadt
Essaouira) aus der sehr sehenswerten Atlantikstadt Essaouira auch schon das
1:0. Der Vertreter aus Casablanca, Jami’ah al-Maghrebiya bzw. Association
Marocain, war nicht fähig mal das Tor zu treffen, hielt das zweite Drittel
(jeweils 12 Minuten effektive Spielzeit) zwar torlos, aber verlor am Ende
noch 4:0 in einem durchschnittlichen Spiel. |
Am besten war tatsächlich Spiel 2, zu dem sich schon zahlreiche
Fans einfanden, die auch mal mitgingen. Wirklich starkes Niveau zwischen dem
Gastgeber Amal Sidi Rahal und der Beach-Soccer-Abteilung des großen und
bekannten Vereins Ittihad Tanger (auch 1. Liga Fußball). Sidi Rahal ging zwei
Mal in Führung, per Fallrückzieher aus der Mitte glich Tanger zum 2:2 aus. Im
Schlussdrittel waren sie durchsetzungsfähiger und gewannen so 2:3. Der Heimtorwart
wurde mit Schlusssirene noch vorn Kopp geschossen, was zu einem Tumult
führte. |
Spiel 3 war dann am torreichstens, aber qualitativ nicht mehr
ganz so stark wie Spiel 2. Die beiden Teams aus Agadir Falcons (Saqr, die
Falken) gegen Santa Cruz. Wen es wundert, warum die sich „Heiligkreuz“ nennen,
obwohl da nur Muslime spielen: Gerade beim Beach Soccer geben sich die marokkanischen
Teams gerne historische Namen mit Anspielungen auf die Stadtgeschichte. Als
die Portugiesen 1505 in Agadir einen Handelsposten eröffneten, nannten sie
den Ort „Santa Cruz do Cabo de Gué“ – 1541 verjagte das Saadier-Sultanat die mittlerweile
aggressiv missionierenden und erobernd auftretenden Portugiesen (Les Saadienne,
as-Saadiyoune, regierten von 1510 bis 1659 weite Teile des heutigen Marokkos
und Teile von Algerien, Mali und Mauretanien). Das schnelle und torszenenreiche
Spiel endete nach zwischenzeitlich deutlicher Führung der Falken mit einem nur
zu Ende hin noch mal etwas knapperen 4:6. Santa Cruz wurde beim Stand von 4:5
ein Strafstoß verwehrt, wobei in Folge der Szene das 4:6 fiel. Ein Santa
Cruz-Fan musste gebeten werden, den Klappstuhl wieder auf die Tribüne zu
stellen... |
Ich fuhr dann aufgrund der enorm hohen Preise in den Seebädern
und in Casablanca nach El Jadida in die sehr gute Unterkunft Dar Boulanouar
und ging am Hafen Fisch essen. |
Tagesstatistik: 410km
Mietwagen, 3 Spiele, 1 Ground |
Trostlose Kulisse in Mohammedia zum Ersten Weihnachtsfeiertag |
Sporting Club Chabab Mohammedia |
0 : 2 (0:0) |
Renaissance Sportive Berkane (Nahda Berkane) |
-
Datum: Mittwoch, 25. Dezember 2023 – Beginn: 16.00 - Tore:
0-1 79. Lamlioui, 0-2 90. Mehri -
Gelbe Karten: 2x SCCM -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Stade El Bachir (Kap. 7.500 Sitzplätze) |
Aufgrund blöder Ansetzung und dem kurzfristigen
Zuschauerausschluss bei Difaa El Hassani El Jadida, entschied ich mich zu
einem bloßen Revisit in Mohammedia und fuhr dann nach El Jadida zurück. Die
Stadt Mohammedia hatte ich mir beim ersten Spielbesuch vor über 10 Jahren
auch gar nicht angeschaut. Sehenswert ist jedoch nur die Stadtmauer mit dem
großen Torgebäude und dahinter die zentrale Moschee, sonst ist es ziemlich
verfallen da. Die Imbisse waren qualitativ auch schlecht. Andererseits gibt
es außerhalb der Altstadt teure Restaurants europäischer Ausrichtung und viel
Kolonialarchitektur, die einen gepflegten Eindruck macht. Auch die Strandpromenade
ist sehr ordentlich, doch eher steril und etwas kurios ist auch, dass man
unweit großer Industrieanlagen baden kann – solange die sauber arbeiten, sehe
ich da aber keine Probleme. |
Beim Fußball angekommen, gab es Tickets am Schalter für
unverschämte 10€ oder 20€. Nur zwei Kategorien und dann auf die Kaufkraft
gerechnet wie 40€ und 80€ in Deutschland. Kurios war noch eine längere Unterhaltung
mit einem Polizisten nach der Kontrolle. Der hatte nur höflich auf
Französisch gebeten, die Banane zu öffnen: „ouvrir le banane“, was sich auf
eine über Schulter und Brust getragene Gürteltasche bezieht – ich passte mich
da den Gepflogenheiten in Frankreich und dem Maghreb an, um meine kleine
Kamera zu transportieren. Diese war auch gar kein Problem – ich hatte noch
nie in Nordafrika Schwierigkeiten, beim Fußball fotografieren zu dürfen, was
ja außer in Südafrika in den unzivilisierten schwarzafrikanischen Ländern
immer der Fall sein kann. Jedenfalls wollte der Polizist aber wissen, warum
ihm ein Tourist auf Arabisch antworten kann, und schon unterhielten wir uns
länger über arabische Hoch- und Umgangssprache, Arbeiten in Deutschland und
Marokko, Ersatzteilen für VW und auch islamische Kultur und Religion, während
nun seine Kollegen alle anderen Zuschauer alleine kontrollieren konnten... Das Spiel zwischen dem sieglosen Tabellenletzten (3 Punkte nach
14 Spielen) SCC Mohammedia und dem mit 8 Punkten vorm Zweiten führenden
Tabellenführer RS Berkane, begann schon um 16 Uhr, da das Flutlicht im Arsch
ist. Mir war das schon vor vielen Wochen mal aufgefallen, als sie gegen Maghreb
Fes an einem Wochentag um 17 Uhr anfingen, ich früh von der Arbeit kam und
mir das Spiel im Livestream auf SNRT reinzog. Da waren jedoch echt viele
Gästefans, heute nur ein paar Dutzend, von denen eine Autoladung Stimmung
machte. Im Heimbereich noch erbärmlicher, nur einzelne Leute feuerten an und
der Rest schaute sich das Elend an: Mohammedia hielt lange gut mit, wurde in
der zweiten Hälfte dann hinten reingedrängt und schließlich mit zwei Toren in
der Schlussphase bezwungen. Das zweite wurde sinnloserweise überprüft, zuvor
fälschlicherweise Abseits gewunken – die Schiedsrichterleistungen in Marokko
sind zwar (v.a. im Amateurbereich) eher sicherer und besser als in
Deutschland, aber die Leistungen in den Profiligen verschlechtern sich
kontinuierlich, seit es den Videobeweis in der Botola Pro gibt. |
Zurück in El Jadida richtig gut im Tacos Mazagan gegessen, gibt
sich zwar mexikanisch, ist aber mittlerweile typisch marokkanisches Fastfood.
Da und auch beim Obsteinkauf danach wieder ausgesprochen freundliche junge
Frauen in eher konservativer Kleidung, die sich über den arabisch-kundigen
Ausländer freuten. Auch in der Gaststätte gestern war der Service
ausgesprochen freundlich, ohne dabei Trinkgeld einzufordern, was ich
natürlich trotzdem gab. |
Tagesstatistik: 250km
Mietwagen, 1 Spiel, 3. Spiel ohne 0:0 |
Do
26.12. |
Ich hatte mich am Morgen noch lange mit den Gastgebern in der
Unterkunft in El Jadida unterhalten, die wirklich ausgezeichnet die arabische
Hochsprache sprachen. Die Rückfahrt ging über die Landstraßen nach Marrakesch. Da wurde
wieder schlimm abgezockt, einmal traf es auch mich: 9 km/h zu schnell, 150
Dirham (15€) Strafe. Mittlerweile scheint es auch sehr unüblich geworden,
Sonderangebote wie „gib mir 50 Dirham und fahr ohne Quittung weiter“ zu
machen. Eine der Änderungen in Marokko der letzten 10 Jahre ist die Bekämpfung
der Korruption, die besser geworden ist. Am Flughafen angekommen, wurde der Mietwagen mit einmal verfahren
zurückgegeben und dann die aus dem Supermarkt mitgebrachten Sandwiches dort
gegessen. Die Preise am Flughafen Marrakesch sind nämlich fast auf deutschem
Niveau, teilweise nicht mal ordentlich ausgeschildert. Discovery Airlines und Lufthansa boten für den nur 45€ billigen
Flug via Frankfurt nach Hannover freilich nichts zu essen an, nur etwas
Wasser. Für kaum mehr Service via Wien kostete mich der Hinflug ja das Dreifache.
Ansonsten war ich diesmal sehr zufrieden, wie das mit Einchecken,
Pünktlichkeit etc. funktionierte. Donnerstag 22.35 war ich in Hannover, kurz
nach Mitternacht in Weferlingen. Am Freitag ging es erst ins Büro und dann schon weiter nach
Merseburg bzw. Spergau zum Mitternachtspokal. |
Tagesstatistik: 210km
Mietwagen, 2.800km Flug, 100 km eigenes Auto |
Fazit |
War wieder sehr schön, dort auf Besuch zu sein: Auch die alleine
unternommenen Touren, die Fahrten mit den Mitgliedern meiner Gastfamilie
natürlich noch mehr. Sportlich und stimmungstechnisch am besten war diesmal
1. Liga Basketball. Nächstes Weihnachten bin ich voraussichtlich länger dort, da der
Africa Cup in Fès, Marrakesch, Agadir, Rabat, Casablanca und Tanger
ausgetragen wird. Wer Groundhopping Tipps zu Marokko braucht, liest bitte mein
Fazit vom Bericht von Weihnachten 2023. |
Statistik der gesamten Tour: - Grounds: 3.753 (7 neue; diese Saison: 93 neue) - Sportveranstaltungen: 5.266 (6x Fußball, 3x Beachsoccer, 1x
Basketball, 1x Handball; diese Saison: 141) - Tourkilometer: 8.810 (6.260 Flugzeug, 2.510 Auto, davon 2.290
km Mietwagen, 40km Bahn) - Saisonkilometer: 48.560 (25.060 Flugzeug/ 21.810 Auto, davon 7.620
Mietwagen/ 1.550 Fahrrad/ 140 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 0 Schiff, Fähre) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 3 [letzte Serie:
82, Rekordserie ohne 0-0: 178] - Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit:
Kalenderwoche 2 des Jahres 2021 (04.-10.01.), d.h. seit 209 Wochen in Folge
[letzte Serie: 30 Wochen von KW22/2020-51/2020; Rekordserie: 711 Wochen von
KW 31/2006 bis KW 11/2020]. |
Samstag, 4. Januar 2025
W3.0208I-209IV: Weihnachten wieder in Marokko – Beachsoccer an Heiligabend, Botola Pro am Ersten Weihnachtsfeiertag
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