Donnerstag, 25. Oktober 2018

W639III: Guatemalas Norden – Maya, Seen, bunte Häuser

Photos:
Guatemala: TIKAL, FLORES

Tikal 
In El Remate frühstückten wir nach dem Aufstehen und Auschecken in einem Imbiss. Überall hingen in den Restaurants und Imbissen auch Schilder mit „Desayuno/ Frühstück“, teilweise schon ab um 6 Uhr. Der Ort ist deshalb so touristisch, weil in der Nähe der bedeutendste Nationalpark mit den wichtigsten Mayaruinen Guatemalas liegt. Tikal! Man fährt 17km vor Tikal an eine Straßensperre ran und kauft dort Karten. Wenn man mehr Zeit aufwenden will und unbedingt Extras braucht: selbst das Museum kostet extra. Die Ruinenstätte alleine macht für Ausländer schlappe 17€ (150 Quetzales – zum Vergleich: ein einfaches Hoteldoppelzimmer ist selten teurer und ein gutes Abendessen zu zweit liegt in der selben Preislage). Einheimische zahlen natürlich nur rund 3€ - sonst könnte sich das fast kein Guatemalteke leisten so einen Wucher. Aber in jedem Fall lohnt der Besuch Tikals, denn die Anlage ist die flächenmäßig größte in Mittelamerika und die Mayatempel und -paläste sind hier besonders ästhetisch ausgearbeitet und besonders beeindruckend steil. Man bekommt übrigens einen Zettel mit Uhrzeit drauf an der Sperre. Man darf durch den Naturpark nur 45km/h fahren wegen der kreuzenden Tiere (haben aber keine gesehen) und am Parkplatz vor den Ruinen wird kontrolliert, ob man die 17km in 30 oder eher in 10 Minuten gefahren ist. Angeblich werden auch gleich Geldstrafen ausgestellt wenn man zu wenig Zeit gebraucht hat, aber das haben wir nicht ausprobiert, denn in Guatemala kann man sonst eh überall drauflos heizen was die Straße hergibt – interessiert keine Sau...

Tikal verließen wir erst nach 4 Stunden – eine wirklich fantastische Ruinenstätte! Dann ging es zügig nach Flores weiter. Das liegt an demselben See wie El Remate, ist aber deutlich größer und viel schöner, da der Altstadtkern auf einer Insel liegt. Ähnlich wie Lindau/ Bodensee, aber trotz vereinzeltem Verfall sehr viel sehenswerter und attraktiver. Die Häuser sind sehr bunt, teilweise kurios gebaute Mehrgeschosser und mittig auf der höchsten Stelle der leicht ansteigenden Insel steht eine schöne Kirche, davor ein Park und ein Basketballstadion. Leider gab es kein Spiel – den Länderpunkt haben wir am Freitag eingeplant und diesmal auch mit Erstligafußball. Wir gingen in einer ganz einfachen Bude für nur 5€ Burritos essen.

Wir fuhren über teils etwas volle Landstraßen mit chaotischem Verkehr inklusive unbeleuchteten Mopeds und überladenen LKWs nach Süden. Ich hatte ja mit syrischen Freunden vor der Abreise über meine geplante Tour gesprochen und beide wollten auch zumindest unbedingt mal nach Mexiko – aber ich glaube in Guatemala werden sie sich bei den Verkehrsverhältnissen, den Unzulänglichkeiten und der Bauweise besonders zuhause fühlen... Viele arabische Staaten wie Tunesien, Marokko, Algerien, Jordanien oder v.a. alle Golfstaaten außer Jemen sind sogar geordneter und besser entwickelt als Guatemala. Durch schöne, sehr hügelige, grüne Landschaft ging es bis hinter Poptún nach Ixobel. In diesem Dorf gibt es ein riesiges Landgut (Finca), das u.a. Camping, Ferienhäuser, Hotelzimmer und Restaurant (sehr gutes einheimisches Essen, kein Gericht mehr als 6€) bietet. In einem der schönen Ferienhäuser übernachteten wir für nur 18€. Ein tolles Schnäppchen und sehr nettes Personal. Diesmal auch nicht wie sonst immer nur Spanischsprecher, da dort auch ein Deutscher mit guatemaltekischem Vater arbeitet. Der junge Mann musste sich aber erst nach einer ganzen Weile einschalten, als mir zu den Aktivitäten die uns angeboten wurden, nicht einfiel, wie man auf Spanisch sagt, dass wir nur auf der Durchreise sind und dankend Reitausflüge und Co. ablehnen... Das Spanische in Lateinamerika ist deutlicher und langsamer gesprochen als das Genuschel und Gehetze in Spanien.
 Flores  
Statistik:
- Tourkilometer: 210 (210km Mietwagen)
- Saisonkilometer: 22.360 (11.790 Auto, davon 1.790 Mietwagen/ 9.600 Flugzeug/ 970 Fahrrad/ unter 10 Schiff, Fähre / 0 Bus, Bahn, Straßenbahn)

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