FC Jübar/ Bornsen von 1950 --------------------------------- 1
- Datum: Sonntag, 2. Juni 2013 – Anstoß: 14.00
- Wettbewerb: Kreisliga Altmark West/ Salzwedel (9. Spielklasse, 4. Amateurliga)
- Ergebnis: 4-1 nach 93 Min. (45/48) – Halbzeit: 3-1
- Tore: 0-1 22. Philip Peters, 1-1 31. Jan Spycher, 2-1 37. Steven Elksne, 3-1 41. Max Fuhrmann, 4-1 55. Benjamin Riecke
- Vergebener Elfmeter: 35. Min., Michael Ritzke (Jübar) wehrt Foulelfmeter von Michael Wisswedel (Klötze) ab - Verwarnungen: 2x Dirk Grobauer, 1x Morris Rymarczyk (Jübar)
- Platzverweise: 73. Min., Dirk Grobauer (Jübar, wiederholtes Foulspiel)
- Spielort: Geschwister-Scholl-Stadion (Kap. 2.000, davon 1.200 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 100 (davon angeblich nur 47 zahlende; Gästefans: ca. 20)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gutes Match: Klötze spielte konstant engagiert und gut, Jübar ließ mit der Zeit nach)
VfL Kalbe (Milde) 1926 C ------------------------------------ 7
SV Eintracht Salzwedel 1909 C II --------------------------- 3
- Datum: Sonntag, 2. Juni 2013 – Anstoß: 11.15
- Wettbewerb: C-Junioren Kreisliga Altmark West/ Salzwedel (4. und unterste Spielklasse der U15)
- Ergebnis: 7-3 nach 72 Min. (35/37) – Halbzeit: 4-0
- Tore: 1-0 14. (7), 2-0 18. (7), 3-0 25. Eigentor, 4-0 28. (7), 5-0 38. (7), 5-1 43. (5), 6-1 51. (7), 6-2 55. (13), 7-2 55. (7), 7-3 68. (4)
- Verwarnungen: Nr. 10 (Kalbe)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportplatz I Kalbe, An der Turnhalle - Schulstraße (Kap. 1.500 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 45 (davon Gästefans: ca. 15)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Nicht nur torreiches, sondern durch Kalbe auch wirklich gutes Jugendspiel)
Verein für Bewegungsspiele Artern 1919 ----------------- 1
SpG VfB Oldisleben/ SV Viktoria Heldrungen ---------- 0
- Datum: Samstag, 8. Juni 2013 – Anstoß: 15.00
- Wettbewerb: Kreisoberliga Nordthüringen (8. Liga, 3. Amateurliga)
- Ergebnis: 1-0 nach 93 Min. (45/48) – Halbzeit: 0-0
- Tore: 90. Matthias Nelde
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Stadion im Salinepark Artern (Kap. 3.060, davon 60 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 130 (davon 110 zahlende; Gästefans: ca. 25)
- Unterhaltungswert: 1,0/10 (Das war das schlechteste Männer-Fußballspiel das ich in 14 Jahren je gesehen habe – bis der am wenigstens schlechte Spieler auf dem Feld in der Schlussminute per Hacke einnetzte...)
SV Wacker Rottleberode D ---------------------------------- 6
Jugendspielgemeinschaft FSV Grün-Weiß Gerbstedt/ Volkssport-Gemeinschaft Helmsdorf D II ----------------- 6
- Datum: Samstag, 8. Juni 2013 – Anstoß: 10.00
- Wettbewerb: Kreisliga D-Junioren, Mansfeld-Südharz/ Staffel 1 (2. und unterste Spielklasse der U13)
- Ergebnis: 6-6 nach 62 Min. (30/32) – Halbzeit: 4-4
- Tore: 0-1 2. (9), 1-1 4. (9), 2-1 8. (6), 2-2 9. (3), 2-3 13. (2), 2-4 15. (2), 3-4 18. (11), 4-4 20. (9); 5-4 36. (4), 6-4 45. (9, Foulstrafstoß), 6-5 52. (11), 6-6 54. (9)
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportzentrum Rottleberode, Platz 2/ Kleinfeld (Kap. 500 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 40 (davon Gästefans: ca. 10)
- Unterhaltungswert: 7,5/10 (Sehr gutes Juniorenspiel mit einer selbst für diese Klasse ungewöhnlich hohen Torquote)
SV Merseburg 99 AH ---------------------------------------- 1
TSV Leuna 1919 AH ----------------------------------------- 1
- Datum: Freitag, 7. Juni 2013 – Anstoß: 18.00
- Wettbewerb: Freundschaftsspiel Alte Herren
- Ergebnis: 1-1 nach 69 Min. (35/34) – Halbzeit: 0-0
- Tore: 0-1 54. Mario Melchior, 1-1 61. Nr. 44
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Stadtstadion Merseburg (Kap. 10.000, davon 200 Sitzplätze)
- Zuschauer: bis zu 25 (davon Gästefans: ca. 15)
- Unterhaltungswert: 5,5/10 (Mittelmäßiges Spiel, das Leuna von den Spielanteilen und Chancen her hätte gewinnen müssen)
Landsportgemeinschaft 1967 Ostrau --------------------- 4
Sportgemeinschaft Reußen --------------------------------- 0
- Datum: Donnerstag, 6. Juni 2013 – Anstoß: 19.00
- Wettbewerb: Landesklasse Sachsen-Anhalt, Staffel 4 (8. Spielklasse, 3. Amateurliga)
- Ergebnis: 4-0 nach 92 Min. (46/46) – Halbzeit: 3-0
- Tore: 1-0 3. Steve Backhaus, 2-0 33. Michael Schaaf, 3-0 44. Jens Obenauf, 4-0 90. Steve Backhaus
- Verwarnungen: Florian Markgraf, Steve Backhaus (Ostrau); Rene Quilitzsch, Enrico Brandt, Thomas Dietzsch, Tobias Burwig (Reußen)
- Platzverweise: Reußens Stephan Pillekeit (60. Min., Nachtreten)
- Spielort: Sportplatz Ostrau (Kap. 1.100, davon 100 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 85 (davon angeblich nur 35 zahlende, Gästefans: ca. 10)
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Typisches Ostrau-Spiel: LSG gewinnt mit allenfalls mittelmäßiger Leistung gegen sehr schwachen Gegner)
Photos with English Commentary:
Thursday:
- Amateur Football; Ostrau v Reußen, Sightseeing: Petersberg Panorama, Church of Drobitz, Estate of Drehlitz
- Ostrau Palace (and Pictures of LSG Ostrau Reserve v SV Sennewitz Reserve)
Friday:
- Veterans Football: SV Merseburg 99 v TSV Leuna 1919, at 10,000-capacity Stadtstadion Merseburg
Saturday:
- Thuringia Amateur League: VfB Artern v SpG Oldisleben/ Heldrungen, at Salinestadion
- Saxony-Anhalt U13 League: Wacker Rottleberode v GW Gerbstedt/ VSG Helmsdorf
- Sightseeing in Southern Harz Mountains and Golden Water Meadows Region: Bernecke Ruins, Rottleberode, Heldrungen and Oldisleben Castles, Bad Frankenhausen Leaning Tower
Sunday:
- Under-Aged Football in Altmark West Region: VfL Kalbe U15 v Eintracht Salzwedel U15 Reserve
- Amateur Football League of Altmark West Region: VfB Klötze 1907 v FC Jübar/ Bornsen 1950
- Castles, Churches, and Framework Buildings in Altmark Region: Salzwedel, Gardelegen, Kalbe/ Milde, Klötze, Kakerbeck etc.
Meine Fresse, was für eine Chaoswoche! Nach dem wochenlangen Dauerregen und den ausnahmsweise richtigen Prognosen der Meteorologie-Scharlatane vor diesen Regenfällen, musste doch jedem seit zwei Wochen klar sein, was ab dem ersten Junitag passierte: Überschwemmungen. Wenn ich mir so ansehe, wie es ab Montag (3.6.) so in Halle und Umgebung zuging, frage ich mich aber, wo dieses Vorurteil „Deutsche sind immer topp organisiert“ herkommt. Topp organisiert war jedenfalls, dass die ganze Stadt Merseburg durch dutzende Baustellen gleichzeitig und Schienenersatzverkehr der Bahn lahmgelegt wurde. Als in Halle das Hochwasser los ging und der öffentliche Nahverkehr aus dem südlichen Umland lahmgelegt war, stieg natürlich der Individualverkehr. Mit Umwegen (die man als Umleitungen hätte ausschildern können) und dreister Fahrweise (bei 70 innerorts zwei Spurwechsel hintereinander und so was) schaffte ich es Montag aber noch um 8.30 in die Uni.
Dienstag schaffte ich das nicht mehr: nach 90 Minuten war ich am Bahnhof (normalerweise keine 20 Minuten Fahrt) und drehte ab, die ich nicht mal mehr 50 Minuten des Unterrichtes mitbekommen hätte. Einige der Straßensperren waren nicht nachvollziehbar, die Polizei am einen Ende der Straße wusste nicht, was der Einsatzleiter am anderen Ende angeordnet hatte. Nur Feuerwehr und THW wussten wirklich genau, was sie wann wie zu machen haben. Im Laufe des Tages dramatisierten die Medien immer mehr die Situation. Ein Spiel von der LSG Ostrau wurde inoffiziell abgesagt und dann sinnvollerweise doch gespielt. Das Spiel hätte am 1.6. aber auch niemals abgesagt werden dürfen.
Mittwoch wollte ich mit dem Fahrrad fahren, da das in Halle mittlerweile die einzige schnelle Fortbewegungsart war, doch ein Kommilitone und Kumpel konnte mir gerade noch über die überlasteten Leitungen klar machen, dass der Lehrbetrieb wirklich überall an der Uni bis Freitag abgesetzt ist. Wirklich nötig erscheint das nicht – fast so dumm wie die unnötige Absage der Händefestspiele – aber wenn die meinen, dadurch das ganze Semester eine Woche nach hinten verschieben zu müssen... mir doch egal! Ich ging jedenfalls Sporttreiben in Merseburg.
Ja was? Was soll ich denn sonst machen? Alle Übersetzungen angefertigt, alle Referate fertig und keinerlei freiwillige Helfer in Merseburg gebraucht! Zumindest wurden keine Aufrufe gestartet. Ich habe vielmehr von Seiten der Berufsfeuerwehr gehört, dass bei aller lobenswerter und funktionierender Hilfsbereitschaft wie am Gimritzer Damm in Halle, auch störende Hilfsbereitschaft vorkam: nämlich jene von den Leuten, die nur weil es durch die Medien geht und sie sich dann für cool halten Sandsäcke befüllen, dabei mehr blöd herumstehen als alles andere und alle halbe Stunde bei Facebook reinstellen, wie spannend die Hilfsarbeit ist... Das erste Spiel in dieser Chaoswoche gab es Donnerstag. Auch wieder keine Uni, natürlich auch keine Fluthilfe in Merseburg gebraucht (und in Halle waren übrigens auch hauptsächlich die Profis von Feuerwehr und THW am Werk, was auch viel besser so ist), zudem wieder dramatisierte Medienmeldungen (von wegen ganz Neustadt müsse evakuiert werden und es gebe Plünderungen) und schon wieder ein Spiel in Ostrau. Mein Vater kam knapp mit dem Auto an, ich hatte genug Zeit um mit dem Fahrrad über den Petersberg zu fahren.
Ostrau steht, warum auch immer, auf Platz 5 und die SG Reußen auf dem 6. Platz in der Landesklasse 4. Natürlich war das heute wieder ein Spiel, das auf eine sinnlose Verlegung zurückgeht, aber mir soll’s recht sein. Dass am Wochenende der komplette Spielbetrieb trotz Beruhigung der Hochwasserlage abgesagt wurde, zeigte natürlich vom Allerfeinsten die Dummheit der Verbände – aber Hauptsache es wurde heute gespielt...
Ostrau legte auch gleich zackig los und ging mit einem Weitschuss nach nur drei Spielminuten 1:0 in Führung. Reußen hatte nur wenige und weitestgehend ungefährliche Angriffe aufs Tor und verlor dadurch das Spiel schon bei Halbzeit: Ostrau machte das Nötigste und zog mit 3-0 davon.
Die zweite Halbzeit war nicht mehr so gut, denn Ostrau kam erst nach Auswechslung des Torhüters zum 4-0, als der Ostrauer Stürmer ihn umkurvte und einnetzte. Bis zur 90. hatte Ostrau wenig gezeigt, Reußen hatte so gut wie keine Torchance. Nach einer der ganz wenigen Chancen bekam Reußen zu allem Überfluss auch noch einen Platzverweis, da ein Ostrauer Spieler einen Reußener übel anschoss um einen Abstoß zu erwirken, ein anderer Ostrauer dann den Reußener dumm anquatschte und dieser ihm auf die Hacken latschte. Hätte sich der Ostrauer nicht so theatralisch und albern schreiend fallen gelassen, hätte es aber auch keine rote Karte gegeben für das lächerliche Nachtreten...
Da der Ostrauer mit der Sammelkiste anscheinend stark kurzsichtig war, blieb uns sogar das entrichten des Eintritts für dieses nicht besonders gute aber ansehnliche Spiel erspart. So im Schatten auf der Gegenseite stehend hatte er uns wohl einfach nicht gesehen...
Äußerst kostengünstig also, die Groundhoppingtour mit dem Rad heute... Auch Freitag ging es mit dem Rad zu einem kostenlosen Spiel, wobei es nur in einen anderen Stadtteil innerhalb Merseburgs ging. Leunas Alte Herren traten bei den „Schkopauern“ an. Da Freizeitfußball und -volleyball auf Platz 2 lief und niemand den Alten Herren den Hartplatz Platz 3 anbieten wollte, wurde schön auf dem Hauptplatz gespielt. Auf den Stehrängen und den Sitztribünen, die zusammen 10.000 Leute fassen, verloren sich kaum 25 Zuschauer, von denen die Mehrheit aus Leuna kamen.
Auch die Mehrheit der Chancen kam von Leuna. Gerade in Halbzeit eins hatte zwar auch Leunas Torwart Hähnel etliche Gelegenheiten sich auszuzeichnen - da Leuna zudem auch nur mit 10 Mann begann, ehe ein neuer Spieler als 11. Mann angetrabt kam - da von einem einseitigen Spiel nicht die Rede sein konnte – aber die besseren und zahlreicheren Chancen hatte schon Leuna.
Das galt besonders in Hälfte zwei. Immer noch beim Spielstand von 0:0 brach Mario Melchior durch die Abwehr und passte unnötigerweise auf Müller, der im Abseits mittrabte und einnetzte. Richtigerweise erkannte der Schiri auf Abseits – bei Merseburg 99 hat er nicht jeden Regelverstoß erkennen wollen.
Erst nach 54 Minuten fiel ein Treffer: Melchior beschäftigte hier wieder eine ganze Reihe von Abwehrspielern und narrte auch den Torwart, sodass er zum längst fälligen 0:1 einschieben konnte. Nicht lange danach trug allerdings Merseburg 99 einen ihrer wenigen Angriffe in der zweiten Hälfte vor: der führte zu einem Freistoß und dieser ging durch die Mauer ins Eck. Leuna vergab noch vier, fünf Chancen und Merseburg hatte auch noch zwei – am Ende blieb es beim für Merseburg sehr glücklichen 1:1. Am Samstag war bis Mitte der Woche das letzte Saisonspiel der Männer vom TSV Leuna angesetzt, das dann von den schwachsinnigen Idioten vom Verband auf den 15.6. verlegt wurde (zusammen mit allen anderen Partien auf Landesebene, die am Wochenende ausgetragen werden sollen). Ich plante also eine nette Tour für den 8.6. und wollte am 15.6. dann zu Naumburg - Leuna. Am Donnerstag oder Freitag verlegten die Geisteskranken dann die Partie zurück auf den 8.6., woraufhin ich keine Lust mehr auf den Kick hatte: in Staffel 4 wurden alle Partien ebenfalls auf den 8.6. zurückverlegt und dann abgesagt – und hier in Staffel 6, wo es um nichts mehr geht und die Mannschaften nur noch mit dem letzten Notaufgebot antreten, musste man mit Nichtantreten von Absteigern wie Naumburger BC rechnen. Also sahen wir zum ersten Mal seit Jahren nicht das letzte Saisonspiel der I. Männermannschaft. Bei diesem zum Saisonende aufgetretenen Tiefpunkt des organisatorischen Versagens des Verbandes ist das auch kein Wunder. Aber wie Freitag bei den Alten Herren von Gisbert und anderen Leuten die Ahnung haben gesagt wurde: „Hätten die mal im Winter nicht bei jeder Schneeflocke ohne Not abgesagt, wäre das ganze Theater nicht gewesen!“ – Dass diese völlig verblödeten Funktionäre daraus lernen, ist aber keineswegs zu erwarten.
Halbwegs gut hingegen funktioniert der Spielbetrieb in Mansfeld-Südharz mittlerweile auch bei der Jugend. Also begannen wir den Tag in Rottleberode im Südharz. Dazu fuhren wir in Berga von der A38 ab, bogen gegenüber des einen Gehöftes vor Uftrungen rechts in einen Feldweg ein und schauten uns dort erstmal die Wüstung eines um 1437 abgefackelten Dorfes Bernecke an, von dem noch die Kirchenruine steht. In Rottleberode selbst gibt es eine intakte Kirche, viel neuere Bebauung und ein paar Fachwerkhäuser.
Dann ging es zum Fußball. Hinter dem NP befindet sich am Rande des Dorfes ein kleines Stadion, das als Sportzentrum Rottleberode oder „Wacker-Arena“ bekannt ist. Neben dem Hauptplatz mit einer Sitztribüne mit etwa 800 flachen Schalensitzen und netter Landschaft drumherum, gibt es einen Kleinfeld-Rasenplatz der von der schönen Berglandschaft lebt und sehr stark zur Seite hin abfällt, einen Kunstrasen-Bolzkäfig mit Basketballkörben und Kleinfeldtoren und eine ziemlich große Sporthalle. Die ganze Anlage wirkt völlig überdimensioniert für dieses Kuhdorf.
Typisch für dieses großkotzige Erscheinungsbild wurde der frisch handgeschnittene Rasenteppich des Hauptplatzes geschont und das D-Jugend Mittelfeldduell auf dem Rasen-Nebenplatz ausgetragen. Wir hockten uns in den Schatten unter einen Baum hinter dem einen Tor und wurden immerhin spielerisch gut unterhalten: beide Teams waren auf erfreulich hohem Niveau! Viel Laufarbeit, Schnelligkeit, recht gute Ballbehandlung und v.a. starke Schüsse. Die Torhüter waren gar nicht schlecht, aber mussten trotzdem dauernd Bälle aus dem eigenen Netz holen. Mitte der ersten Hälfte sah es für die Gäste aus Helmsdorf und Gerbstedt besser aus, doch aus 0:1 und 2:4 wurde schnell ein 4:4. Nach dem Seitenwechsel riss Rottleberode das Spiel an sich und ging mit 6:4 in Führung, was bei dem 4er und v.a. dem 3er der Gäste zu disziplinarischen Spirenzchen führte. Also wo die das Nachtreten, unsauber Grätschen, Klammern und sich dann auch noch vom Schiedsrichter benachteiligt fühlen, obwohl man auch nach mehreren gelbwürdigen Fouls immer noch auf dem Platz steht, her hatten... Wahrscheinlich vom Vati, der – unterstützt von der Mutti, die von Fußball Null Ahnung hat aber ihrem Sohn oder Mann immer sagt, er und nicht der Schiri oder Trainer habe recht und sei der Beste – in der Kreisklasse oder bei den Alten Herren dauernd reinholzt und rumprollt!
Wie auch immer: etwas sehr glücklich kam der Gast noch zum 6:6 Ausgleich, sodass beide ihren jeweiligen Tabellenplatz festigten. Wir besichtigten noch die Grasburg - also die Reste einer Burg aus dem 10. Jahrhundert, von der u.a. noch die Ruine eine Kapelle aus dem 12. Jh. steht - im Wald bei Rottleberode und fuhren ins Nachbardorf Stempeda, wo eine kurios zusammengepfriemelte Kirche und ein interessanter Fußballplatz (Freizeit) zu sehen sind weiter.
Der scheiß Kyffhäuser lohnt überhaupt nicht: für das Denkmal werden schweinische Eintrittspreise verlangt trotz Baustelle und die Rothenburg ist komplett gesperrt wegen Umbauarbeiten.
Bad Frankenhausen ist da schon besser, wobei die Burgruine dort auch gerade gesichert wird. Der schiefe Kirchturm ist übrigens noch nicht umgefallen.
Mit Artern schließlich, hatten wir dann das letzte Provinzkaff aufgetrieben. Völlig ausgestorben, heruntergekommen und kaum ein sehenswertes Gebäude. Zwischen Plattenbauten, einer ruinösen Saline und einem Freibad steht das 50 Jahre alte Stadion von VfB Artern, das vielsagend „Stadion im Salinepark“ heißt. 11 Stehstufen auf einer Längsseite, an deren einem Ende ein schickes Kassenhäuschen und an deren anderem Ende ein noch schickerer Sprecherturm steht. Dazwischen eine Schale für das olympische Feuer und eine von einem massiven Baum beschattete Galerie. Vegetation gab es hier eh genug: eine Blautanne beschattet weiße Sitzbänke, grüne Laubbäume werfen Schatten auf die schwarzen Steinstufen und Wacholdergestrüpp rankt direkt hinter der Weitsprunggrube... Auf dem Graswall gegenüber steht noch ein Wellblechverschlag mit vielen Stützstreben und Holzbänken für nur etwa 60 Leute.
2,50€ waren für dieses herrliche Stadion OK, für die dritte Spielklasse des thüringischen Landesverbandes aber grenzwertig. Diese Kreisoberligen sind mittlerweile so kleinteilig und spielschwach, dass man wirklich nur wegen der Stadien kommen brauch. Aber für das Spiel, was VfB Artern – obwohl sie noch im Kampf um den Aufstieg waren – und Spielgemeinschaft Oldisleben/ Heldrungen – die stehen im hintersten Mittelfeld, waren aber schon gesichert – boten, sollte man eigentlich noch 2,50€ geschenkt bekommen am Kassenhäuschen! Aber mit so einem abartig schlechten Scheißkick hätte auch der Kassierer sicher nie gerechnet...
Oldisleben machte mehr fürs Spiel, doch ihre Schüsse, die sie so alle 10 Minuten mal abgaben, landeten meterweit daneben. Artern spielte lustlos und scheiße, traf einmal den Pfosten und netzte einmal aus Abseitsposition ein. Beim Stand von 0:0 ging es in die Pause.
Die zweite Hälfte war noch schlechter. Oldisleben total unfähig, kein Passspiel, kein Ball über zwei Stationen, nur Gebolze, keine Schusstechnik, keine technischen Fertigkeiten, mäßige Laufarbeit – bei so einem Niveau können die Frauenkreisklasse kicken, aber nicht Kreisoberliga Männer! Arterns Spielweise war direkt asozial gegenüber den Zuschauern – überhaupt kein Interesse, diesen unfähigen Gegner auseinander zu nehmen: nur Bolzen und übers Feld traben. So etwas Beschissenes habe ich noch nie gesehen! Als wir uns in Richtung Ausgang bewegten, das 0:0 im 100. Spiel seit dem letzten 0:0 schon eingetragen, die Wertung von 0,0 Punkten schon im Kopf, stolperten die Arterner Arschlöcher noch mal nach einer Ecke im Strafraum der Gäste herum und der Fünfer netzte tatsächlich aus 20cm Entfernung per Hacke ein. Was ein kurioses Ende!
Ein absolut beschissenes Gekicke, das aber mit dem einen Treffer für einen neuen statistischen Höhenflug sorgte: zum vierten Mal habe ich die Hundert geknackt; hundert Spiele ohne ein 0:0 – und den Rekord von 141 zu übertreffen ist nicht völlig utopisch!
Wir besichtigten noch die Orte aus denen die Spieler der Gastmannschaft kamen, da es dort drei Burgen gibt: die massive Wasserburg Heldrungen und die ruinösen aber mit rekonstruierten Türmen aufwartenden Sachsenburgen in Oldisleben. Dann ging es über die Landstraßen in zügigem Tempo zurück nach Merseburg. Sonntag wollten wir den letzten Landkreis in Sachsen-Anhalt, in dem wir noch nie eine Sportveranstaltung gesehen hatten, mit zwei Fußballspielen abhaken: Altmarkkreis Salzwedel bzw. Altmark West. In Kalbe/ Milde war ein Spiel auf dem Sportplatz II „An der Badeanstalt“ in Sichtweite der Burgruine angesetzt, doch die Wellblechüberdachte, kleine Tribüne mit Holzbänken vor dem völlig verrotteten Vereinsheim ließ erahnen, dass die Umkleiden und Duschen nicht mehr in einem zumutbaren Zustand sind. Warum man beim VfL Kalbe zu blöd ist, mal den richtigen Platz bei fussball.de anzugeben – der Sportplatz II wird seit Monaten nicht mehr genutzt – weiß ich aber auch nicht.
Wir fuhren dann zum Sportplatz I mit seiner noch nicht ganz fertigen Tribüne: vier Reihen einfachster Beton und die üblichen Aluminiumgeländer sind noch nicht durchgängig angebracht. Drumherum stehen viele Bäume in der idyllischen Siedlung. Direkt am Sportplatz befindet sich auch eine Sporthalle u.a. für Basketball.
Die C-Jugend von Kalbe trat gegen die U15-Reserve von Eintracht Salzwedel an. Hinteres Mittelfeld und erstes Jahr Großfeld für viele – aber so schlecht wie befürchtet war das Spiel dann wirklich nicht!
Nach 13 Minuten lahmen Gekicke, erzielte der 7er von Kalbe den ersten Treffer. Nun kam der Gastgeber in Fahrt, spielte immer wieder den 7er frei, der dann – teilweise mit gütiger Mithilfe der Gästeabwehr – zu Treffern kam. 4:0 zur Pause: 3x der 7er, 1x ein Eigentor des 20ers von Salzwedel.
Auch in der zweiten Halbzeit kam Salzwedel mit Kalbe lange nicht zurecht. Durch weitere Treffer des 7ers und einem anderen Kalbenser stand es bald 6:1. Erst in den letzten 15 Minuten zeigte Salzwedel schöne Konter und konnte noch etwas verkürzen: 7-3 war am Ende das deutliche Resultat in einem guten und unterhaltsamen Spiel, das für C-Jugend auch extrem fair war: nur der 10er von Kalbe meinte seine schlechte Leistung mit Pöbeln und Fouls überspielen zu müssen... Über Kakerbeck fuhren wir nach Klötze, einem miesen Provinznest mit vielen Plattenbauten und öden Straßenzügen. Der beste Ort in diesem Kaff ist das Stadion, das ungewöhnlicherweiße nach den Geschwistern Scholl heißt. An Ausbauten gibt es eine niedrige, zweireihige, mit Holzbänken versehene Gegentribüne mit Podest und eine vierreihige, mit Kunststoffbänken ausgestattete Haupttribüne, die in einen massiven Graswall mit Bäumen und einer steinernen Tafel mit dem Namen des Stadions und dem Ortswappen gebaut ist. Einige der Nadel- und Laubbäume werfen auch schöne Schatten auf die Tribüne.
Der Eintritt war mit 2,50€ zu hoch für das Mittelfeldduell dieser Kreisliga. Ob alle diese Summe bezahlt habe, bezweifle ich auch, da eine viel zu niedrige Zuschauerzahl gemeldet wurde und die Leute beim VfB durchweg einen unsympathischen Eindruck machten: den Dorfdeppen fielen ja bald die Augen ausm Schäddel von der vielen Anglotzerei der Ortsfremden...
So ein paar der Landstadtprolls machten dann auch Zuschauerinnen von der Gastmannschaft mit Gesten als ob sie gleich kotzen müssten dumm, obwohl weniger die Dorfmädchen von Jübar/ Bornsen, sondern eher deren Klötzer Landstadtweiber zum Kotzen aussahen... Also so ein blödes Publikum hab ich echt selten erlebt! Dafür ging es im Spiel ziemlich gesittet zu – die Pöbeleien waren alle nachvollziehbar und liefen nicht aus dem Ruder...
Und so doof die Typen dort auch waren, so gut spielten sie Fußball. Klötze ging 90 Minuten lang richtig engagiert zu Werke, geriet zwar in Rückstand, doch kämpfte sich zurück, ging nach jedem Ball, machte das Spiel schnell und ging aggressiv drauf ohne unfair zu spielen. Bis zum Seitenwechsel hatten sie das Spiel trotz eines verschossenen Elfers auf 3:1 gedreht. Der dritte Treffer war dabei ein Schuss aus 30m in den langen Winkel – eines der besten Tore, das ich diese Saison gesehen habe!
Nach der Pause brach der Gast ziemlich ein und es war nicht zu verstehen, warum die nach wie vor gut und engagiert spielenden Klötzer nur noch einen Treffer machten. Aber 4:1 reichte natürlich, auch gegen die ab der 75. in Unterzahl spielenden Gäste. Die hatten nach kleinen Tumulten mit Pressschlägen und Nachtreten einen Platzverweis gekriegt... Zu besichtigen gab es dort in der Altmark auch einiges, denn die Dichte architektonischer Sehenswürdigkeiten ist dort gar nicht so niedrig. Bekannt sind v.a. Feldsteinkirchen, Fachwerkhäuser und Jagdschlösser. Ein Beispiel für letzteres besuchten wir gleich in Letzlingen am Rande der Heide: ein spektakuläres, sehr symmetrisches und mit Park und Kirche ausgestattetes historistisches Schloss im Tudor-Stil.
Gardelegen hat viel Fachwerk und Backstein - ein wuchtiges Stadttor und mehrere Kirchen - zu bieten.
In Kalbe/ Milde gibt es außer der recht ansehnlichen Burgruine, die inmitten jüngerer Bebauung steht, nichts zu sehen.
Kakerbeck ist eine von vielen Feldsteinkirchen auf dem Weg von Letzlingen nach Salzwedel. Wir schauten uns dort außerdem mal die Sportanlage mit Fußballplatz, Reithalle und Reitplatz an.
Auch in Siedengrieben, Jemmeritz, Bandau, Winterfeld und Jeeben gibt es kleine Kirchen, zumeist aus Feldstein. In Jeeben aßen wir außerdem bei einem Italiener, der in seinem primitiven Eingeschosser ein gutes, sehr preiswertes (kein Gericht über 6€, große Pizza 5,20€ und Nudeln 3,20-4,70€) und ausgesprochen unordentliches Restaurant hat. Da standen echt ausrangierte Möbel und Aktenordner im Gastraum. Aber irgendwie fühlt man sich da zuhause...
Wir fuhren außerdem noch zu den Burgruinen in Beetzendorf und Apenburg, ehe wir die Kreishauptstadt anschauten.
Salzwedel ist nicht nur die größte, sondern auch die schönste Stadt des Landkreises. Mit ihrer enorm großen Altstadt in geschlossener Fachwerk- und Backsteinbauweise, die nur durch Jugendstil durchbrochen ist, ist sie eine der schönsten Städte Deutschlands. Leider ist die Altstadt an einigen Stellen ziemlich heruntergekommen. Aber ein Besuch ist auf jeden Fall sehr lohnend!
Wir kamen in weniger als 3 Stunden von Salzwedel nach Merseburg zurück, wo es passend zur Chaoswoche Chaos-Parking a la Arbeitersiedlung gab:
Statistik (Donnerstag-Sonntag):
- Grounds: 940 (4 neue; diese Saison: 172 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.819 (6, diese Saison: 242)
- Tageskilometer: 810 (Donnerstag: 80km Fahrrad, Freitag: 10km Fahrrad, Samstag: 260 Auto, Sonntag: 460 Auto)
- Saisonkilometer: 54.380 (44.320 Auto/ 6.500 Flugzeug/ 3.360 Fahrrad/ 210 Bahn, Bus, Tram/ 90 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 102 [Spiel Nr. 100 ohne 0-0: Artern - Oldisleben; vierte Serie mit 100+ Spielen ohne 0-0, letzte Serie: 6, Rekord: 141]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 358
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