Montag, 30. Mai 2011

W252II: Duell der Schwarz-Gelben und Abstiegskampf zwischen Burgwerben und Bad Kösen

Weißenfelser FV Schwarz-Gelb 1:1 SV Schwarz-Gelb Deuben
Datum: Samstag, 28. Mai 2011 – Anstoß: 13.00
Wettbewerb: Kreisliga Burgenlandkreis, Staffel 2 (10. Liga, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 1:1 nach 91 Min. (46/45) – Halbzeit: 1:0
Tore: 0-1 5. (Eigentor, Nr. 2), 1-1 60. (Nr. 6)
Verwarnungen: 2x Deuben
Platzverweise: keine
Spielort: Sportanlage Selauer Straße (Kap. 1.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 45 (davon ca. 15 Gästefans)
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Durchschnittliches Spiel mit besserer erster Halbzeit)

SV Burgwerben 1906 2:2 SG Blau-Weiß Bad Kösen
Datum: Samstag, 28. Mai 2011 – Anstoß: 15.00
Wettbewerb: Kreisoberliga Burgenlandkreis (9. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 2:2 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 2:2
Tore: 1-0 2. Martin Rabis, 2-0 53. Rene Voigtmann, 2-1 70. Kevin Zeitschel, 2-2 78. Kevin Zeitschel
Verwarnungen: 2x Bad Kösen
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Burgwerben (Kap. 1.200 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 70 (davon mind. 2 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gutes und packendes Spiel mit einigen Fouls und enorm schlechter Schiedsrichterleistung)
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Photos and English version:

Bevor der letzte Ground in Weißenfels abgehakt wurde, besuchten meine Freundin und ich noch den Heimatnaturgarten. Dafür, dass da kaum mehr Tiere als in Merseburg (kostenloser Eintritt) und erheblich weniger Tierarten als in Staßfurt (Eintritt 1€) sind und das Niveau einiger Käfige auch nicht gerade spitze ist, sind 2,50€ Eintritt (1,50€ ermäßigt) ziemlich asozial - oder ein Armutszeugnis, dass man keine Sponsoren wie in Staßfurt hat, die den Eintrittspreis so drücken können. Beim Bezahlen machte sich schon der 10m entfernt stehende Hirschbock mit seinem Brunft-Gerülpse bemerkbar. Aber wen man mal guckt, was die Weißenfelser Tiere in ihren (für deutsche Zoos eher kleinen) Gehegen so zu Fressen kriegen, wundert einen der Preis nicht mehr: die Marderhunde z.B. schlürften Landliebe-Pudding.

Wir fuhren dann mit einer kleinen Schleife zur Selauer Straße, in der es drei Sportanlagen gibt. Nicht offiziell zugänglich ist der verfallene und schon teilweise mit Bäumen überwucherte Fußballplatz im ehemaligen Kasernengelände. Die Straßburger Kasernen wurden erst von der Wehrmacht und dann von der Roten Armee genutzt. Letztere nutzte auch den Platz bis Anfang der 90er, doch mit den Kasernen verrottet auch die Sportanlage und abgesperrt wurde sie wegen eventueller Munitionsreste im angrenzenden Grundstück auch. Für alle frei zugänglich ist der ehemalige Kleinfeldplatz und jetzt Bolzplatz mit kleinen Leichtathletikanlagen gegenüber der Sportstätte von Schwarz-Gelb. Diese nach den Stadien von 1. FC und Rot-Weiß dritte Fußballsportstätte in der Stadt hat einen knappen Großfeldnebenplatz auf Höhe der Straße und einen mehrere Meter höher liegenden Platz für den Spielbetrieb, der von Bäumen (v.a. Robinien) und Kleingärten umgeben ist. Sehr idyllisch dort oben!
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Nachdem man bei der ausgesprochen unsympathischen Bierwampe die einen am Eingang wortlos anglotzt die 1,50€ Eintritt bezahlt hat, kann man dann auch die Plätze im Schatten der Robinien aussuchen. Heute standen gleich zwei Mannschaften namens Schwarz-Gelb auf dem Platz. Dass niemand schwarz-gelbe Trikots trug, war aber mal wieder klar: rot-gelb und schwarz-weiß spielten gegeneinander. Weißenfels und Deuben sind Tabellennachbarn – die Weißenfelser 5. und die Deubener 6. – wobei Deuben zwei Punkte weniger hat und in der Differenz auch zwei Tore schlechter ist.

Schnell gingen die Gäste in Führung, nachdem ein guter Angriff am Torwart scheiterte, doch der zurückprallende Ball gegen den 2er von Weißenfels prallte und von da wiederum am Torwart vorbei ins Netz. Der 2er hatte sowieso seinen Pechtag, denn er musste nach einem Foul noch vor der Pause ausgewechselt werden. Der vielleicht 1,50m kleine 14er der Deubener latschte dem klar größeren Weißenfelser – anscheinend auch nicht ganz unabsichtlich – auf den Fuß, der Schiri sah die Szene nicht richtig und während der Gefoulte heftig fluchend am Boden hockte und die Zuschauerin aus der Gartensparte dem unsicheren Unparteiischen den freundlich Rat gab, de Glotzn offzumachene, stahl sich die Deubener Pygmäe ohne Entschuldigung davon.

Nachdem Weißenfels ab der 10. Minuten die bessere Mannschaft war und bis zum Seitenwechsel nicht traf, verlor das Spiel in der zweiten Hälfte bei beiden Teams an Fahrt. Erst nach einem direkt verwandelten Freistoß der Hausherren nach einer Stunde Spielzeit kam wieder Tempo in die Partie. Der Freistoß war wirklich herrlich unter die Latte geschossen! Ein weiteres Tor fiel allerdings nicht. Weißenfels traf in der 89. nur noch die Latte.
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Da mein Vater im Gegensatz zu mir noch nicht den Platz in Burgwerben kannte, fuhren wir drei sofort weiter zum Spiel der Kreisoberliga. Der SV Burgwerben ist als 10. vor dem Spiel nur noch theoretisch in Abstiegsgefahr gewesen, doch der Gegner von Blau-Weiß Bad Kösen als 14. schon fast abgestiegen, da sie vier Punkte Rückstand auf den 13. hatten. Nach dieser intensiven und spannenden Partie sollten sich diese Plätze so gefestigt haben, dass Burgwerben in der Tat den Klassenerhalt feiern und Bad Kösen den Abstieg betrauern konnte.

Gerade einmal zwei Minuten waren gespielt, als Burgwerben den Ball aus Nahdistanz über die Linie drückte. Ein ausgeglichenes Spiel mit etwas mehr Chancen für Burgwerben und deutlich mehr Fouls an den Hausherren entwickelte sich. Kein weiteres Tor bis zur Pause – und immer mehr Fehlentscheidungen (v.a. zugunsten der Gäste) des schwachen Schiedsrichtergespanns.

Nach der Pause war es bald ein Freistoß der Burgwerbener der zum 2:0 führte. Die Entscheidung sollte es allerdings noch nicht sein – zum einen, da die Chancenverwertung der Burgwerbener recht schwach war, zum anderen auch, da drei Notbremsen der Bad Kösener mit einer einzigen gelben Karte bestraft wurden. Bad Kösen profitierte aber keineswegs nur von Schiedsrichterentscheidungen, sondern kam mit Kampfgeist und Anstrengungen zurück ins Spiel. Innerhalb von 8 Minuten glichen sie aus. Beim dritten Treffer bedienten sie sich so auffällig eines Handspiels und des Aufstützens am Fünfmeterraum, das auch der unglaublich einseitig winkenden Linienrichter mit der Sonnenbrille mal ausnahmsweise gegen Bad Kösen anzeigte – die Gästebank regte sich noch scheinheilig drüber auf.
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Am Ende war dieses Unentschieden recht glücklich für Bad Kösen, aber manifestierte den Tabellenstand, der ja für die Gäste leider sehr unschön war. Das Spiel war für den neutralen Zuschauer bei freiem Eintritt – auch das Catering war sehr günstig, wenn auch nicht besonders gut; aber Weißenfels ist halt nicht Leipzig – sehr unterhaltsam. Die Rückfahrt ging sehr lässig mit Rückenwind vonstatten – verglichen mit der zweiten Burgenlandtour am Tag darauf war es sowieso eine lässige Radfahrt, da es ja nicht bis in die Zeitzer Gegend ging. Apropos Zeit: der 1. FC gastierte ja zeitgleich beim TSV Leuna – und der TSV verwandelte einen 0:1 Rückstand in einen 6:1 Sieg. Super! Auch die II. gewann torreich mit 5:3 und hat somit ein Abstiegsderby am letzten Spieltag in Merseburg. Da sind wir dann natürlich auch zugegen.
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Statistik:
Grounds: 570 (heute ein neuer Ground; diese Saison: 120 neue)
Sportveranstaltungen: 1.284 (heute zwei, diese Saison: 171)
Tageskilometer: 60 (60 Fahrrad)
Saisonkilometer: 41.090 (20.430 Auto/ 10.200 Flugzeug/ 5.490 Bahn, Bus, Tram/ 4.160 Fahrrad/ 810 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 24
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 252

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