Dienstag, 13. Dezember 2022

W3.0101II: Zwei Spiele mit Spannung bis zum Ende

Rasensportverein Braunschweig von 1928 (FR II)

 

5:5

Hannoverscher Sportverein von 1896 (FR)

- Datum: Samstag, 10. Dezember 2022 – Beginn: 10.00
- Wettbewerb: Tischtennis Regionalliga Nord, Frauen (4. Spielklasse im Frauen-Tischtennis)
- Ergebnis: 5-5 nach ca. 150 Minuten

- Statistiken: click-TT & mytischtennis  

- Austragungsort: Sporthalle Klint (Kap. 60, davon 20 Sitzplätze)
- Zuschauer: 9 zzgl. 3 Offizielle, davon 1 Gast
- Spielbewertung: 6,5/10

Braunschweiger Tennis- und Hockey-Club II

 

6:5

Bremer Hockey-Club

- Wettbewerb: Hallenhockey Oberliga Nord (4. Spielklasse im Hallenhockey)
- Ergebnis: 6-5 nach ca. 60 (4x15) Minuten – Viertel: 3-0, 0-1, 1-1, 2-3

- Statistiken: NN   

- Austragungsort: Sporthalle der IGS Weststadt, Wilhelm-Bracke-Gesamtschule (Kap. 700, davon 600 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 12 (davon ca. 3 Gästefans)
- Spielbewertung: 7,0/10

RSV Braunschweig FR II 5:5 Hannover 96 FR

Photos with English commentary (FLICKR):

a) Table Tennis: RSV Braunschweig Res. vs. Hannover 96

b) Indoor Hockey: Braunschweiger THC Res. vs. Bremer HC

c) Braunschweig Old Town: Klint, St. Magni, Löwenpark

Am Samstag gab es wegen des nachmittäglichen und abendlichen WM-Fernsehprogramms für mich nur eine kurze Radtour durch Braunschweig. Erster Halt: Die Sporthalle am Klint. Im Obergeschoss eines Schulgebäudes gibt es eine viel zu kleine Halle, die sich aber für Tischtennis ganz gut eignet. Wie mir ein sehr freundlicher Offizieller aber erklärte, sind alle möglichen Daten der Halle am untersten Ende der Skala für den Tischtennisspielbetrieb; mehr als Regionalliga – und das spielt der RSV zumindest mit zwei (!) Frauenmannschaften derzeit – wäre also nicht drin. Hinzu kommen Schikanen von Personen mit Schlüsselgewalt über die Halle; ein Problem, dass ich komischerweise nur in Deutschland immer wieder höre. Wie schon mehrfach, auch im Zusammenhang mit der aktuellen Fußball-WM erwähnt, habe ich vermehrt den Eindruck, dass der ganze Sport in Deutschland auf dem absteigenden Ast ist. Selbstverschuldet von der deutschen Bevölkerung und Politik. Das erste Mal wurde Anfang 2020 auch so richtig auffällig, wie wenig Lobby der Sport hat. Aber sowas wie Sperrungen von Sportanlagen aufgrund von Lächerlichkeiten, Zutritts- und Nutzungsschikanen durch Gemeinden oder Schulen und wahnwitzige Lärmschutz- oder Bauauflagen sind seit 20, 30 Jahren deutschlandweit ein Problem.

Die Regionalligapaarung im Damentischtennis zwischen RSV II und Hannover 96 I war richtig ansehnlich, da beide auf gleichem Niveau waren und so eine Reihe spannender Partien zu sehen waren. Die beiden Doppel wurden vom RSV gewonnen, nach 6 der 8 Einzel stand es 4:4. In den letzten beiden Einzeln gab es einen Sieg und eine Niederlage in jeweils knappen und gutklassigen Spielen, sodass letztendlich der wirklich letzte Ballwechsel über Sieg oder Unentschieden entschied. Am Ende war es eine völlig verdiente Punkteteilung in der Teamwertung (5:5).

RSV Braunschweig FR II 5:5 Hannover 96 FR

Nach Punkteteilung sah es auch beim Hallenhockey im letzten Viertel aus. Dabei hatte der gastgebende Braunschweiger HTC II gegen den Tabellenführer aus Bremen lange und deutlich geführt. 3:0, 5:2 – doch im Schlussviertel allein zwei stark verwandelte Ecken und als die letzten 60 Sekunden anbrachen, stand es 5:5. Doch mit dem letzten Angriff der Partie donnerte ein Braunschweiger den Ball hoch ins lange Eck zum 6:5 Endstand. Was ein packendes Finish!

Im Gegensatz zur viel zu kleinen und falsch konzipierten Schulturnhalle am Klint, ist die Halle der IGS Weststadt prima. Eine große Untertribüne mit 7 Reihen und dahinter liegendem Stehplatzbereich, geschmackvoller Sprecherturm, gute Graffiti außen und vor allem gescheiten Maßen. Doch die Halle ist recht dreckig und abgenutzt. Weststadt halt...

Braunschweiger THC II 6:5 Bremer HC

Zwischen den Spielen machte ich ein paar Besichtigungen am Klint (einem der ältesten Straßenzüge der Stadt, welcher teilweise wiedererrichtet wurde nach Weltkriegszerstörung) und dem Magni-Viertel (auch dort wurde die namensgebende Kirche wiederaufgebaut). Die St. Magni Kirche ist auch geöffnet und innen ganz interessant. Wie überall in Braunschweig, ist die Bebauung durchmischt: mal 50er-Jahre-Betonschrott, mal 2000er-Gesichtslos-Gebäude, aber eben auch Fachwerk, Gründerzeit oder Backsteingotik. Auf jeden Fall eine sehenswerte Stadt!

Braunschweig

Sehenswert waren dann auch die WM-Viertelfinals, deren Sieger das zweite Halbfinale austragen werden. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber Marokko überzeugte wieder. Von meinen Leuten in Marokko bekam ich wieder die dollsten Videos (keine Randale, nur Party) geschickt – oder Nachrichten, die eine fassungslose Freude ausdrückten: ins Halbfinale zu kommen, damit hätte niemand auch nur ansatzweise gerechnet – trotz aller bekannten Verbesserungen im marokkanischen Fußball oder Sport im Allgemeinen. Dementsprechend ist die Begeisterung auch riesig: Selbst der ruhige Mouhtadi tanzte mit der Staatsflagge freudig auf der Straße. Hamza zeigte mir ein Video mitten im Getümmel beim Public Viewing in der City, wo wirklich die pure Freude ohne Vandalismus oder ähnlichen Mist zu sehen war, seine Mutter Khadija hatte starke Grippe, aber das Spiel zuhause zu schauen, war der einzige Grund, weswegen sie die verordnete Bettruhe an diesem Tag für zwei Stunden missachtete, und Tochter Ghita – eigentlich immer am sachlichsten und entspanntesten bei Sportveranstaltungen – weinte vor Freude über den Sieg. Apropos Weinen: keine Freudentränen waren das ja bei Ronaldo; und der heulte bezeichnenderweise für sich alleine – bei Marokko ist die ganze Mannschaft ein Mann und alle heulen gemeinsam. Oder feiern eben gemeinsam, wie heute wieder, da der in Fés (wo ich ja mein Auslandssemester verbracht habe) geborene und bis zur C-Jugend dort aktive, seitdem aber in Spanien ansässige En-Nesyri mit seinem Kopfball die entscheidende Offensivszene setzte. Ich sag mal nichts dazu, dass mindestens der Konter in der Nachspielzeit zum 2:0 hätte drin sein MÜSSEN – nur verbitte ich mir solche Beleidigungen von Fußballexperten, die Marokko deswegen mit Griechenland unter Rehagel 2004 vergleichen. Das Tempo der Marokkaner ist erheblich höher, die selber erspielten (Konter-)Chancen zahlreicher – und hoffentlich ist der Erfolg, bei der WM unter die ersten vier gekommen zu sein, nicht so eine Eintagsfliege wie der EM-Titel der Griechen damals. Im Viertelfinale war Portugal ja auch ineffektiv im Abschluss, mit vielen Schauspieleinlagen und auch nach dem Spiel mit Unsportlichkeiten. Einfach eine Mannschaft voller Charakterschweine!

Eine sehr gute Taktikanalyse zu Marokko hat man hier  – warum die ÖR-Flachzangen den Sachverhalt nicht so analysiert bekommen, ist mir unbegreiflich. Die können nur politisieren und nebenbei über Sport mutmaßen!

Frankreich schlug dann England nicht unverdient, aber auch etwas glücklich. Das Spiel wurde sehr hochgejubelt, war auch selbstverständlich sehr gut – aber weder das beste der WM, noch waren der Schiri oder die ÖR-Kommentatoren gut. Letztere sogar richtig schlecht; voller überheblicher und dummer Bemerkungen gegen dem WM-Gastgeber. Auch die Propagandabeiträge zwischen den Partien waren wieder unerträglich schlecht kommentiert und präsentiert. In einem Beitrag zur vermeintlichen Klimaneutralität klang es aber endlich einmal an: Der deutsche Mainstream ist eine Mindermeinung, die weltweit kaum eine Sau interessiert – Deutschland macht sich im Fußball, der Politik, aber auch in anderen Lebensbereichen nur noch zum Affen mit der ständigen Nörgelei, dem Neid, den Belehrungen zu Klima, Gender und Co., der Großkotzigkeit trotz zurückgehender Leistungsfähigkeit und der unsympathischen Missgunst.

Braunschweiger THC II 6:5 Bremer HC

Statistik:

- Grounds: 3.258 (2; diese Saison: 129 neue)

- Sportveranstaltungen: 4.631 (2; diese Saison: 150)

- Tourkilometer: 20km Rad

- Saisonkilometer: 20.870 (19.580 Auto, davon 0 Mietwagen/ 1.290 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Schiff, Fähre / 0 Bus, Bahn, Straßenbahn)

- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 30 [letzte Serie: 23, Rekordserie ohne 0-0: 178]

- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 2 des Jahres 2021 (04.-10.01.), d.h. seit 101 Wochen in Folge [letzte Serie: 30 Wochen von KW22/2020-51/2020; Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020].

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