Photos with English Commentary:
a) Zerqa: Desert Palaces of al-Halabat, Hammam as-Sirah, Azraq, and AL-AMRA
b) Amman: Desert Palaces of al-Kharrana, and al-Mushatta
c) Kerak: Qatrana Roman Fort
d) Germany, Veterans Football: Hansa Rostock v LSG Elmenhorst
Am letzten Tag in Jordanien standen die Wüstenschlösser auf dem Programm. Im Osten Jordaniens haben bereits die Nabatäer Burgen gebaut, die dann oft zu römischen Forts ausgebaut wurden. Viele dieser Bauten haben die Umayyaden übernommen und zu ihren Zwecken verändert. Über 20 derartiger Bauten gibt es, viele sind nur mit Geländewagen erreichbar, doch die drei berühmtesten und vier weitere sehenswerte Gebäude sind auf befestigten Wegen erreichbar. Im Moment sind selbst die Weltkulturerbeschlösser kostenlos zugänglich.
Zuerst fuhren wir von Irbid durch bis Qasr al-Hallabat. Dort haben die Umayyaden ein römisches Kastell schön umgestaltet und um eine Moschee erweitert. Die Anlage wurde restauriert. Im benachbarten Hammam as-Srah haben die Umayyaden ein schlossartiges Bad (Hammam) hingeklatscht, das ebenfalls restauriert wurde.
Dann fährt man durch monotone Wüste, in der plötzlich ein großes Flüchtlingscamp für Syrer (Al-Azraq Refugee Camp) auftaucht. Im Ort al-Azraq (Blaustadt, die andere Form von az-Zerqa, was die Bezirkshauptstadt ist) gibt es dann das nächste Wüstenschloss. Ein Römer-Kastell wurde von den Umayyaden aus- und umgebaut. In tollem schwarzen Basalt mit vielen eckigen Türmen und einfachen aber schön gemauerten Räumen. Im Innenhof befindet sich auch noch eine gut erhaltene Moschee. Der Ort al-Azraq wurde übrigens zwischenzeitlich verlassen nachdem die Abbassiden die Festung übernommen hatten aber von den Mongolen geplättet wurden, die sich aber nicht im Nahen Osten etablierten. Erst im 19. Jahrhundert gründeten Drusen den Ort neu, da sie aus dem ca. 100km nördlich gelegenen Hauran bzw. dem 200km nördlich gelegenen Damaskus nach Unruhen von den Franzosen bzw. Osmanen vertrieben wurden. Kurz darauf kamen auch hunderte Tschetschenen, deren Familien von den Russen im Zuge der Kaukasus-Eroberungskriege im ausgehenden 19. Jahrhundert (Zarenreich) massakriert wurden. Diese Flüchtlinge bauten den Ortsteil al-Azraq ash-Shishani (Tschetschenisch-Blaustadt, heute politisch korrekt im Beamtenjargon der Jordanier „al-Azraq al-Janubi (Süd-Blaustadt)“) der an den älteren Teil al-Azraq ad-Duruzi (Drusisch-Blaustadt, jetzt offiziell: „al-Azraq ash-Shamali (Nord-Blaustadt)“ grenzt. Übrigens leben weit über 100.000 Kaukasier in Jordanien, deren Familien zumeist zwischen 1860 und 1915 kamen. In Europa wird gerne über den Völkermord an den Armeniern durch die Türken - bzw. Osmanen, da Kurden auch sehr stark beteiligt waren - geredet (etwa 25.000 Armenier leben in Jordanien), aber die von den Russen verübten Völkermorde u.a. an den Tscherkessen (ca. 100.000 leben in Amman, az-Zerqa und einigen anderen Städten und Dörfern Jordaniens) und Tschetschenen (ca. 40.000 in Jordanien wohnhaft, die auch nicht nach Deutschland auswandern wollen, da sie russische Zeitungen, in denen behauptet wird, Deutschland suche händeringend Arbeitskräfte und biete diesen, auch gerade wenn sie aus Tschetschenien seien, kostenlos Wohnraum und ein Auto, nicht lesen) ausgeblendet. Im Südteil der Stadt kann man sich übrigens auch Tschetschenisch unterhalten, da so gut wie alle Tschetschenen zweisprachig Arabisch-Tschetschenisch sind. Die kleinere Gemeinde in Syrien (ca. 5-10.000) ist durch den arabischen Faschismus der Baath größtenteils nur arabischsprachig, so wie die syrischen Tscherkessen oft auch kein Tscherkessisch mehr beherrschen, die jordanischen Tscherkessen aber aufgrund der ziemlich guten Entfaltungsmöglichkeiten für ethnische und religiöse Minderheiten im Königreich Jordanien sehr wohl. Eher in Zerqa und Amman findet man auch Tschetschenen die Englisch sprechen. Aber jedenfalls viel Spaß wer sich an Tschetschenisch versuchen will: es warten eine ausufernde kaukasische Grammatik und mehr als 40 Konsonanten (darunter viele Zischlaute, nur Tscherkessisch soll mit fast 70 Konsonanten noch mehr haben) und etwa 20 Vokale, Um- und Zwielaute, die man auseinanderhalten muss...
Anhören kann man sich das natürlich auf Youtube, z.B. mit üblicher kaukasischer Mucke: für Tschetschenischen Pop hier klicken und für den unheimlich vom Akkordeoneinsatz und der noch fremder klingenden Sprache (nur zum Ende wird mal kurz Russisch gesungen) lebenden tscherkessischen Folk hier klicken.
Das herausragendste Wüstenschloss findet man dann auf dem Weg nach Amman. Das Qasr al-Amra ist zwar sehr klein, ein Bau mit Tonnengewölbe und Kuppeln, aber diese sind Innen fantastisch ausgestaltet. Die Malereien haben die Umayyaden wohl von den Byzantinern übernommen, wobei diese absolut unislamisch sind. Aber die Umayyaden waren da wohl sehr locker: Jagdszenen, Weinernte, nackte Tänzerinnen... Toll was da alles abgebildet ist! Auch das nahegelegene Qasr al-Kharraneh sollte man auf jeden Fall besuchen, denn dieses wohl später oder auch schon zuvor als Karawanserei genutzte Schloss ist besonders groß und auf zwei Ebenen begehbar. In einigen Räumen gibt es schöne Steinmetzarbeiten an den Säulen und Balken.
Wir fuhren dann noch bis al-Qatrana durch, wo ein römisches Fort, das dann auch als Karawanserei diente, gut erhalten mit riesigen Zisternen oder Wasserbecken davor, steht. Bevor es dunkel wurde, schafften wir es auch das Qasr al-Mushatta zu besuchen, das zwischen Industriegebiet Jiza al-Jadida al-Qastal und der Cargozufahrt für den Flughafen liegt. Sehr idyllisch, wenn da die Aggregate und Flugzeuge brummen, aber ein toller Bau mit großer Umfassungsmauer mit Turmstümpfen, tollen Steinmetzarbeiten und Lehmziegelmauerwerk!
In Madaba gingen wir noch gut und sehr preisgünstig (Reisgericht mit Huhn und Limo für zwei Leute: nicht mal 5,50€) essen, kauften ein paar Flaschen saudischen Saft für Zuhause ein (das Zeug ist bei den Getränken das Beste was man in Jordanien kriegt: bei noch 6kg bis zur Freigepäckgrenze kann man ruhig mal 4 Flaschen mitnehmen) und fuhren dann zum Flughafen. Der Flieger der Aegean Airlines flog pünktlich um 4.30h nach Athen. Dort nutzten wir um schneller zum Klo durchzukommen geschickt die Diplomatenspur, wo uns die freundlichen Beamten tatsächlich nach kurzer Passkontrolle lässig durchließen. Auch der Flug von Athen nach Berlin, auf dem es ganz gutes Frühstück gab, landete pünktlich um 10 Uhr: bis auf die Buchung war Aegean Airlines wirklich klasse! Solange in Griechenland nicht gestreikt wird, ist der Service dort prima!
Scheiße sah wieder der deutsche öffentliche Nahverkehr aus. Der Shuttle-Bus überteuert und überfüllt, die Regionalexpressbahn nach Wismar, die wir in Schwerin verließen, ebenfalls. Mit dem Regionalexpress nach Rostock ging es besser (nach zweieinhalb Stunden Stehen also endlich ein Sitzplatz), der war aber dafür 15 Minuten verspätet. Dann noch S-Bahn nach Warnemünde und der Bus aufs Dorf. Fünfeinhalb Stunden! Wären die Parkgebühren am Flughafen nicht so horrend bzw. das Parken in Berlin gefahrlos für mehr als zwei Wochen auf einem öffentlichen kostenfreien Platz möglich, dann wären wir mit dem Auto hin- und zurückgefahren und hätten keine 60€ pro Strecke für Bahn und Bus ausgegeben und wären trotzdem viel schneller gewesen...
Immerhin hatten wir es bis 16 Uhr nach Diedrichshagen geschafft, sodass wir nach dieser langen Rückfahrt von dieser sehr lohnenden Reise am Abend doch noch bei den Alten Herren von Hansa Rostock vorbei schauten. Landsportgemeinschaft Elmenhorst AH .... 0
F.C. Hansa Rostock AH ................................ 5
- Datum: Montag, 21. September 2015 – Beginn: 19.00
- Wettbewerb: Halbfinale der Kreismeisterschaft Warnow der Alte Herren Ü42
- Ergebnis: 0-5 nach 70 Min. (35/35) – Halbzeit: 0-1
- Tore: 0-1 18. Wagner, 0-2 42. Röhrich, 0-3 45. Wagner (Foulneunmeter), 0-4 59. Beinlich, 0-5 69. Beinlich
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportplatz am Backhus (Elmenhorst-Lichtenhagen/ Dorf; Kap. 512, davon 12 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 100 (davon ca. 20 Hansafans)
- Unterhaltungswert: 9,0/10 (Bestes Altherrenspiel das ich je gesehen habe!) Dem Mannschaftsbetreuer und sonst auch Aktivem Bullerjahn musste mein Vater natürlich gleich auf die Nase binden, dass wir seit Samstagmorgen nicht mehr geschlafen hatten und der Flieger um 4 Uhr ging und wir erst 16 Uhr in Rostock waren und nun trotzdem 19 Uhr für die Alten Herren aufs nahegelegen Dorf gefahren sind. Da standen wir nun also auf dem etwas langweiligen Kunstrasenplatz am Backhus (Bäckerei) in Lichtenhagen/ Dorf...
Bullerjahn freute sich natürlich über Hansa-Fans, die die Alten Herren zum Halbfinale der Kreismeisterschaft (als Staffelsieger der Gruppe A trafen sie auf den Zweitplatzierten der Gruppe B, die LSG Elmenhorst) begleiteten. Die Elmenhorster waren nämlich in der klaren Überzahl, sodass man auf gut 100 Zuschauer kam. Eine tolle Zahl für ein Altherrenspiel – nur bei TSV Leuna AH gegen HFC Oldies waren einmal mit rund 300 Zuschauern noch mehr da! Doch ein besseres Spiel im Altherrenfußball als dieses heute in Lichtenhagen/ Landkreis Rostock, habe ich noch nie gesehen!!!
Elmenhorst hielt ja gut mit und gegen, doch Hansa spielte – dabei nur zwei Ex-Bundesligaprofis: Stefan Beinlich und Heiko März – einen fantastischen Fußball mit tollen Kurzpässen und knallharten Schüssen. Bei Pause stand es trotzdem nur 1:0, doch in der zweiten Hälfte war auch mal irgendwann etwas die Luft draußen bei Elmenhorst, die nach dem schnellen 2:0 durch Röhrich einen Neunmeter verursachten (Wagner mit seinem zweiten Tor) und am Ende noch durch zwei Treffer von Beinlich eine 5:0 Niederlage kassierten. Ein tolles Spiel! Noch toller wäre natürlich, wenn die 3.Liga-Profis am Mittwoch auch so einen Sieg landen würden. 1:0 würde ja schon reichen... Statistik:
- Grounds: 1.462 (1 neuer; diese Saison: 47 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.488 (1; diese Saison: 54)
- Tageskilometer: 3.910 (3.100km Flugzeug, 500km Mietwagen, 300km Bahn und Bus, 10km eigenes Auto)
- Saisonkilometer: 18.080 (9.650 Auto, davon 4.200 Mietwagen/ 6.620 Flugzeug/ 1.200 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 620 Fahrrad/ 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 49 [letzte Serie: 93, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 478.
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