Nady az-Zaatary ar-Riyadhy U20 ............... 1
نادي السرحان الرياضي تحت ٢٠ سن مع نادي الزعتري الرياضي تحت ٢٠ سن في اطار البطولة تحت ٢٠ سن للاندية الدرجة الاولى والثاني والثالثة بملعب السرحان
- Datum: Samstag, 19. September 2015 – Beginn: 16.00
- Wettbewerb: Botola Taht Sinn 20 Lil-Andiya Al-Oula Wath-Thaniya Wath-Thalitha, al-Majmoua al-Khamisa (2. jordanische U20-Liga, Staffel V)
- Ergebnis: 5-1 nach 92 Min. (46/46) – Halbzeit: 1-1
- Tore: 1-0 10. (10), 1-1 34. Nr. 10, 2-1 56. (9), 3-1 84. (7), 4-1 85. (12), 5-1 89. (12)
- Verwarnungen: Nr. 4 (Zaatary)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Malaab Nady as-Serhan (Sama as-Serhan; Kap. 1.050, davon 50 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 60 (davon ca. 30 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Ganz unterhaltsames Spiel mit übertrieben deutlichem Ausgang) Photos with English Commentary:
a) Under-20 League 2: Serhan defeat Zaatari by five goals to one
b) Irbid: Abila Roman Ruins
c) Mafraq: Umm al-Jimal and Umm as-Surab Byzantine Ghost Towns
Von Irbid aus machten wir einen Tagesausflug in Grenznähe zu Syrien: erst nah ran an Yarmouk und Golan bei Abila, einer frei zugänglichen römisch-byzantinischen Ruinenstadt mit Kirchenruinen, einfachen Mosaiken, Grundmauern und Tempelresten – dann am riesigen Flüchtlingslager Zaatari vorbei zu den byzantinischen Geisterstädten Umm al-Jimal und Umm as-Sarab, die allerdings nach wie vor als Orte existieren, da neue, moderne Orte als Umm Jimal al-Jadida bzw. Umm Sarab al-Jadida (also übersetzt Neu-Kamelhausen und Neu-Luftspiegelungshausen; natürlich sehr tolle Ortsnamen: Kamele und Fata Morgana...) gegründet wurden und auf jeweils knapp 2.000 Einwohner kommen. Die historische Stadt Umm al-Jimal ist ein riesiges Trümmerfeld aus Hauran-typischem schwarzem Vulkangestein. Der Ort wurde im 8. Jahrhundert bei einem unglaublich heftigen Erdbeben zerstört. Es stehen trotzdem noch einige sehr starke Gebäudestrukturen wie eine Burg und eine Kirche, die meisten Wohnhäuser sind aber kaum noch als solche erkennbar. Der kostenlos zu besuchende Ort ist eine der eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten Jordaniens. Umm Sarab sieht dann sehr ähnlich aus, ist aber erheblich kleiner. Wir guckten mal kurz in den Kernbereich und fuhren dann nach Serhan, genauer den Ortsteil Sama as-Serhan (Ober-Wolfsdorf), weiter. Auch dort gibt es byzantinische Ruinen, aber die sind sehr stark verfallen und am eindrucksvollsten vom unterhalb des Hügels gelegenen Stadion zu sehen. Das Stadion in Sama as-Serhan ist zwar mit übertrieben hohen Zäunen gesichert und nur auf einer Seite ausgebaut, aber doch sehr ansehnlich. Die Tribüne hat 10 Reihen, in der Mitte ist sie überdacht und hat einen Sitzplatzbereich mit Stühlen auf zwei Logen. Drumherum hat man einen guten Blick in den recht ordentlichen Ort. Wenn man bedenkt, in was für einem guten Zustand ein solches Kaff im ländlichen Raum ist und wie wenige Orte in Jordanien es gibt, in denen z.B. Beduinen und Domar-Zigeuner in Zelten kampieren und das mit Libanon oder auch dem Vorkriegs-Syrien vergleicht, da sieht man doch, wie viel weiter entwickelt Jordanien trotz einiger Probleme (teilweise überforderte Wasserwirtschaft, Korruption vieler Beamter) bereits seit Jahrzehnten im Vergleich zu Libanon und Syrien ist. Wenn man dann die Ausrichtung des Königshauses sieht und sich mal die Konzepte der Nationalparks (sauteurer Kultur- und Ökotourismus unter Einbindung der finanziell profitierenden lokalen Bevölkerung) und die Ausstattung der Polizei (Chevrolet Trailblazer u.a. Modelle, Baretta-Colts, Notruf 911) anschaut, dann weiß man, warum Jordanien so viel besser entwickelt ist: man hat die USA als Partner, akzeptiert auch zähneknirschend deren Vormacht und den Frieden mit Israel und lässt v.a. die Finger von Partnerschaften mit diesem verdammten Russen-Pack, mit dem u.a. Syrien angebandelt hat.
Warum die Landstreitkräfte mit einem Hummer vor der Tribüne parkten war mir nicht klar, überraschend war aber auch, dass von den mindestens 60 Zuschauern, mindestens die Hälfte aus az-Zaatari (Thymiandorf) kam. Und das für ein A-Jugendspiel! Wie mir der freundliche Trainer auch sagte, ist der Verein die Auswahl des 2.000-Einwohner-Dorfes Zaatari – nicht des fast 200.000 Bewohner zählenden Flüchtlingslagers, das am Rande des Ortes aufgebaut wurde. Das Dorf und der Verein unterstützen allerdings das Flüchtlingslager nach Kräften, wobei im Gegensatz zu Europa sich die jordanische Regierung auch regelrecht den Arsch aufreißt, damit die syrischen Flüchtlinge in der Wüste trotz Zeltunterkünfte ein akzeptables Leben haben: Wasser ist großzügiger rationiert als für jordanische Privathaushalte und es gibt eine hohe Zahl von Sportstätten und anderer Beschäftigungseinrichtungen im Lager. Der Verein Nady az-Zaatari unterstützt auch Flüchtlingsorganisationen im Lager und veranstaltet Sportevents für Kinder und Erwachsene dort. Einige Syrer spielen auch für die Wettkampfteams vom Club aus dem Dorf Zaatari.
Die A-Jugend spielte heute allerdings nicht doll. Der Gastgeber Nady as-Serhan machte Druck von Anfang an, hatte das Spiel gut in Griff und ging früh in Führung. Überraschend kam Zaatari dennoch zum Ausgleich und konnte von da an das Spiel kurz an sich reißen. In der zweiten Hälfte hatten sie einige Chancen auf die Führung, doch Serhan konterte erfolgreich. Nach dem 3:1 gab sich Zaatari auf und kassierte noch zwei weitere Treffer zur zu hohen 5:1 Niederlage. Statistik:
- Grounds: 1.461 (1 neuer; diese Saison: 46 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.487 (1; diese Saison: 53)
- Tageskilometer: 200 (200km Mietwagen)
- Saisonkilometer: 14.170 (9.140 Auto, davon 3.700 Mietwagen/ 3.520 Flugzeug/ 900 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 620 Fahrrad/ 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 48 [letzte Serie: 93, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 477.
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