a) Karak: ar-Rabba Roman Ruins, Mujib Valley
b) Jerash & Ajaloun: Ajaloun Castle Ruin
c) Irbid: Umm Qays Roman Ruins
Von Kerak aus fuhren wir den Kings Highway, eine Landstraße die von Ramtha nach Aqaba führt, nach Norden entlang. Schon wenige Kilometer nördlich von Kerak wird es interessant, denn in ar-Rabba stehen ein paar römische Ruinen (Tempel, Säulen mit Kapitellen etc.) am Straßenrand. Noch ein paar Kilometer weiter und es geht mit tollem Blick steil hinab ins Mujib-Tal, wo man eine Staumauer passiert und dann wieder hoch auf ein Hochplateau fährt. Bald hat man Dhiban und Madaba passiert, dann geht es am Rand der Hauptstadt entlang nach Norden und vorbei an den Ruinen von Jerash, die wir einige Tage zuvor ausgiebig besichtigt hatten, bis Ajaloun durch schöne, gebirgige Landschaft mit Nadelbäumen. Am Rand der Kleinstadt Ajaloun befindet sich eine für 1 Dinar zu besichtigende Burgruine, die nicht nur einen tollen Blick in die Landschaft gewährt, sondern auch schöne Gewölbe zu bieten hat. Heute war die Burganlage übrigens ziemlich überlaufen, denn Freitag ist der freie Tag der Woche und die meisten haben Zeit für Familienausflüge.
Dann schafften wir es mit etwas verfahren die Straße im Grenzgebiet zu Israel zu finden, die nach Umm Qays führt. Hier gibt es einige militärische Straßenkontrollen, die größtenteils von palästinensischstämmigen Analphabeten bestückt zu sein schienen: ein besonders Blöder fragte uns, ob wir aus Syrien seien, nachdem er im eindeutig deutschen Pass – dessen Lateinbuchstaben er aber scheinbar nicht lesen konnte, da er wohl nach 4 Jahren die Schule abgebrochen hat – das syrische Visum von 2010 gefunden hatte...
Hier im Nördlichen Tiefland grünt es überall, da Jordanwasser abgezweigt wird. Die Bauern sind hier viel beschäftigt und der Anteil der Palästinenser an der Bevölkerung beträgt hier locker 90%. Die „echten“ Jordanier machen in ihrem Land ohnehin nur ca. 50% aus, wobei palästinensische Quellen gerne vom Verhältnis 60% Palis und 35% Jordanier sprechen, aber na ja... Die restlichen bis zu 5-10% der Bevölkerung sind übrigens Kaukasier (Tscherkessen, Tschetschenen, Armenier etc.), Domar (Zigeuner), Mandäer und ein paar wenige kleine Volksgruppen.
In Umm Qays war gerade die Uni Amman mit der Arabisch-Lerner-Klasse unterwegs in den römischen Ruinen. Die Anlage kostet relativ hohen Eintritt (fast 4€), obwohl sie nicht so überragend ist. Klar hat man einen guten Blick auf den Golan, den See Tiberias und nach Israel, aber außer dem Theater sind die Bauten ziemlich verfallen. Nur die Basilika ist noch etwas sehenswerter. Der offizielle stoppelbärtige Guide ist zurückhaltend höflich und spricht sehr gut Englisch, wir sind allerdings wie immer alleine rumgelaufen. Sein Konkurrent am Parkplatz ist ein palästinensische Bauerndepp mit fast afrikanischem Äußeren – wahrscheinlich Sklaven-Nachfahre – und ungewöhnlich aufdringlich. Wenn man aber sein schlechtes englisches Gequatsche mit deutlichen arabischen Bemerkungen, dass er nicht nerven soll, unterbricht, kehrt auch schnell Ruhe ein.
Ich hab ihn aber nicht auf dem Niveau angeschnauzt, wie es wohl der (zu uns aber sehr freundliche) Proll in Sheikh Hussein gemacht hätte: in diesem Straßendorf steuerten wir die Sporthalle an, in der u.a. die Erstligavolleyballvereine Shabab Dayr ‘Ala und al-Kermel spielen. Dort war nichts los, was auch den Proll sehr wunderte, die mit seinem Sohn dort aufkreuzte. Er rief einen Kumpel an, ob nun das Volleyballspiel um 5 Uhr stattfinden würde. Mittlerweile kam ein weiterer Dayr ‘Ala-Fan an und meinte „wo sind die denn alle? die ham doch um fünfe gesagt?“ Der erste Fan dann: „Abdallah das Arschloch geht nicht an sein scheiß Handy, und die Mannschaften sind nicht da.“ Der zweite: „Leck mich am Arsch! Da stand doch Freitag um 17 Uhr?!“ Erster: „Warte mal, die Votze geht ran... Hallo? Ey Alter, was is nu mit Volleyball, hier warten noch andere Fans und die scheiß Teams sind nicht da?! ... Was heißt hier auf morgen verlegt? Scheiße! Die Votze deiner Schwester... Naja, jetzt wissen wir ja Bescheid...“
Wir fuhren dann gleich nach Irbid weiter, kauften ein, gingen essen, checkten im selben Hotel (Omayah) wieder ein und planten den Spielbesuch für den Samstag. Statistik:
- Tageskilometer: 340 (340km Mietwagen)
- Saisonkilometer: 13.970 (8.940 Auto, davon 3.500 Mietwagen/ 3.520 Flugzeug/ 900 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 620 Fahrrad/ 0 Schiff, Fähre)
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