Donnerstag, 13. September 2018

W632III: Luxemburgs höchster Sieg in einem Qualifikationsspiel

Luxemburg ............................................................. 4
Moldawien .............................................................. 0
- Datum: Samstag, 8. September 2018 – Beginn: 20.45
- Wettbewerb: Nations League, Liga D, Gruppe 2
- Ergebnis: 4-0 nach 94 (46/48) Minuten – Halbzeit: 1-0
- Tore: 1-0 34. Malget, 2-0 60. Thill, 3-0 75. Sinani, 4-0 83. Martins Pereira
- Gelbe Karten: Rodrigues (Luxemburg); Carp, Antoniuc (Moldawien)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Stade Josy Barthel (Luxemburg-Stadt, Kap. 8.054 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 3.900 (davon 2.956 zahlende und ca. 50 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,5/10

Royal Etoile Sportive Aubange U16 .................... 0
Royal Football Club Messancy U16 ..................... 3
- Datum: Samstag, 8. September 2018 – Beginn: 16.00
- Wettbewerb: U16 2eme Provincial A, Luxembourg (4. belgische Liga für jüngere B-Junioren)
- Ergebnis: 0-3 nach 80 (40/40) Minuten – Halbzeit: 0-1
- Tore: 0-1 15., 0-2 43., 0-3 62.
- Gelbe Karten: Nr. 14 (RESA); Nr. 6 (RFCM)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Stade de Aubange (Kapazität: 1.300 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 80 (davon ca. 10 Gäste)
- Unterhaltungswert: 4,0/10

Royal Etoile Sportive Aubange U21/ avec maillots
................................. 6:4 (5:2) ....................................
Royal Etoile Sportive Aubange U21/ sand maillots
- Datum: Samstag, 8. September 2018 – Beginn: 15.00
- Wettbewerb: vereinsinternes Testspiel
- Ergebnis: 6-4 nach 60 (30/30) Minuten – Halbzeit: 5-2
- Tore: 1-0 4., 2-0 6., 3-0 7., 4-0 11., 4-1 22., 5-1 24., 5-2 30., 5-3 39., 6-3 47., 6-4 54.
- Gelbe Karten: keine
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Stade de Aubange, Terrain 2 (Kapazität: 60, davon 10 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 8
- Unterhaltungswert: 4,0/10 Bouillon Photos with English Commentary :
a) Nations League, D: Luxembourg vs. Moldova
b) Belgian Youth Football: R.E.S. Aubange U21 and U16
c) Belgium/ Luxembourg Province: Gouvy, Bastogne, Bouillon, Montquintin
d) Luxembourg/ Grand Duchy: Luxembourg City – Bel Air Church

Zu meinem Geburtstag gab es mal wieder ein Länderspiel. Es ging aber mit Sightseeing los und da Luxemburg, das wir sehr gut kennen, unser Tagesziel war, fuhren wir erst einmal durch die Provinz Luxemburg, den an das Großherzogtum Luxemburg angrenzenden Teil Belgiens. Wikipedia erklärt: „Luxemburg ist die flächenmäßig größte Provinz Belgiens, hat aber zugleich auch die wenigsten Einwohner. Sie ist in fünf Verwaltungsbezirke eingeteilt. Das Gebiet gehörte zur Zeit des Deutschen Bundes zum Großherzogtum Luxemburg. Großherzog war zu jener Zeit in Personalunion der niederländische König. Nach der Belgischen Revolution von 1830 und der daraus folgenden Abspaltung der südlichen Provinzen der Niederlande wurde das damalige Luxemburg zwischen Belgien und den Niederlanden aufgeteilt. Die Teilung verlief nur zum Teil entlang der deutsch-französischen Sprachgrenze.“ Oder um es in der Landessprache zu sagen: „D'Provënz Lëtzebuerg (fr.: Province de Luxembourg; wa.: Province do Lussimbork) ass eng vun de 5 Provënzen an der Regioun Wallounien, am Südoste vun der Belsch. De Chef-lieu ass Arel. Den haitege Grand-Duché vu Lëtzebuerg an déi belsch Provënz Lëtzebuerg hunn tëscht 1815 an 1839 eng Eenheet gebilt, an zwar de Grand-Duché, sou wéi e vum Wiener Kongress geschaaft gi war. Nodeem awer d'Belsch sech vum Vereenegte Kinnekräich vun den Nidderlanden onofhängeg gemaach hat, gouf de 14. Oktober 1831 zu London eng Konferenz aberuff, déi d'Grenze vun deem neie Staat sollt festleeën. D'Groussmiecht hunn do ënner anerem beschloss, Lëtzebuerg ze deelen: Dee westlechen, francophonen Deel sollt belsch ginn an nëmmen deen ëstleche, germanophone géif dem hollännesche Kinnek Wëllem I. gelooss ginn, dee jo Groussherzog vu Lëtzebuerg war (a Personalunioun). Dobäi ass allerdéngs d'Grenz e bëssen zugonschte vun der Belsch gezu ginn, sou datt d'Regioun vun Arel, d'Arelerland, derbäi koum, obschons se deemools nach ganz däitschsproocheg war (oder, wat datselwecht heescht, lëtzebuergeschsproocheg). Definitiv gouf d'Deelung dunn den 19. Abrëll 1839 am Traité vu London festgehalen.“

Herausragende Sights gibt es da vielleicht nicht, aber ein paar ganz ansehnliche Burgen und Festungen wie z.B. Bouillon und Montquintin. Bastogne ist mit seinen Referenzen an die Weltkriegsschlachten und der Kirche ebenfalls sehenswert. Das Großherzogtum hat aber baugeschichtlich weit mehr zu bieten und ist landschaftlich auch in den meisten Ecken attraktiver. Stade Aubange Zum Fußball fuhren wir aber auch noch, leider gab es nur Junioren zu sehen, aber die Anlage in Aubange ist lohnend. Der Hauptplatz hat eine verbaute Stehtribüne mit Sportlerheim und Dojo, der Nebenplatz eine kuriose Mini-Tribüne in gleicher Bauweise und daneben ein paar Bänke vor einem Schuppen. Alles sehr eng. Auf Platz 2 kickten erst einmal die U21-Junioren untereinander, da der Gegner aus Meix-la-Tiege nicht gekommen war. Weil die nicht mal Leibchen auftreiben konnten, spielten die einen mit nacktem Oberkörper (ohne Trikots, sans maillots) und die anderen halt mit den normalen Vereinshemden... Die mit Trikots gewannen 6:4.

Auf dem Hauptplatz gab es dann noch die B-Jugend zu sehen, die gegen Messancy mit 0:3 in einem eher einseitigen Spiel verlor. Luxembourg 4:0 Moldova Dann ging es nach Luxemburg-Stadt. In der Nähe der Kirche von Bel-Air geparkt, diese kurz besichtigt und dann schon fast zwei Stunden vor Anpfiff als mit die ersten im Stade Josy Barthel. 15€ die Karte für die neue Nations League. Apropos neu: das etwas in die Jahre gekommene Stade Josy Barthel soll ersetzt werden: Artikel 1 (franz.), Artikel 2 (deutsch), Bilderserie (deutsch).

Dann noch zur Nations League: es nehmen alle 55 UEFA-Mitglieder teil, sie wird in vier Ligen (Divisions) gespielt. Für diese erste Ausspielung wurden die Nationalmannschaften gemäß ihrer UEFA-Koeffizienten vom 11. Oktober 2017 eingeteilt. Und wenig überraschend: Luxemburg ist in Division D (wie ja auch beim Eishockey, woher die Idee zu diesem Wettbewerb wohl stammt)... Die Gruppensieger der unteren Divisionen steigen in die nächsthöhere Division auf, die Gruppenletzten steigen ab, der schlechteste Gruppendritte der Liga C steigt in Liga D ab. Die vier Gruppensieger der höchsten Liga (Division A) spielen im K.-o.-System im Juni 2019 untereinander den UEFA-Nations-League-Gewinner aus. Die Qualifikation zur EM 2020 wird nach Abschluss der Nations-League-Gruppenphase ausgespielt. Die Gesamttabelle der UEFA Nations League, welche sich nach Beendigung der Gruppenphase ergibt, wird die Grundlage bilden für die Auslosungstöpfe der EM-Qualifikation. Über die Qualifikationsspiele erfolgt dann die Ermittlung der ersten 20 EM-Teilnehmer, bestehend aus den jeweils zehn Gruppenersten und -zweiten der zehn Qualifikationsgruppen. Die vier verbleibenden EM-Tickets werden in Play-offs im März 2020 vergeben. Startberechtigt sind die vier besten, nicht-qualifizierten Mannschaften aus jeder der vier Nations-League-Divisionen. Die Play-off-Spiele werden (innerhalb der vier Mannschaften aus einer Division) im K.-o.-System ausgetragen, mit zwei Halbfinals und einem Endspiel um das EM-Ticket. Somit wird auch mindestens eine Mannschaft aus der niedrigsten Division mit den mutmaßlich schwächsten Mannschaften an der EM teilnehmen. Daher wird in Luxemburg und den angrenzenden Regionen, die sich mitunter mit den Roten Löwen (Roud Léiw) identifizieren – so z.B. Lothringen oder Pfalz: https://www.fupa.net/berichte/luxemburg-schielt-auf-den-naechsten-coup-2155340.html - auch schon fleißig gehofft, dass Luxemburg mal was auf die Beine stellt und dieser eine Vertreter der D-Division bei der EM 2020 sein wird. Beim Radio (RTL) wurde aber im Interview vom Trainer Luc Holtz klar darauf hingewiesen, dass man „d'Kierch am Duerf loossen“ sollte, Weißrussland klarer Favorit in der Gruppe von Luxemburg ist und nur gegen San Marino der Sieg (die zwei Siege) Pflicht ist (sind). Gegen Moldawien sprach er von „50-50-Chance“.

Nach den Hymnen ging es im mal wieder halbleeren Stadion (OK, parallel lief die größte Kirmes/ Rummel der ganzen Region in nur 1km Entfernung, die Schueberfouer) nur in Richtung Tor der Luxemburger. Moldawien völlig überlegen, technisch besser, druckvoll, Luxemburg mit Mühe zu verteidigen und immer wieder brechen Spieler aus Moldawien durch die Abwehr. Also der selbe Merde wie immer: die ersten 30 Minuten taugt die Mannschaft nichts... Moldawien vergab zum Glück alle Torchancen, während Luxemburg nach 34 Minuten mit der ersten Chance nach einer Ecke per Kopf das 1:0 machte. Nach der Pause dann ein ganz anderes Bild. Luxemburg hatte plötzlich die ideenlose moldawische Mannschaft voll im Griff, erhöhte auf 2:0 und ehe man sich darüber richtiger wundern konnte auf 3:0 und 4:0. Natürlich war da mal gut Stimmung in der Bude, doch von Euphorie war das noch weit entfernt. Luxemburger sind einfach zu ruhig und gelassen bei allem. Wenn eine vergleichbar schwache Mannschaft wie Färöer auch nur 1:0 gewinnt gegen Moldawien oder so, klettern hunderte an den Zäunen rum um die Spieler persönlich abzufeiern, alles steht jubelnd auf den Bänken und es werden Autokorsos quer über die Insel geführt... Und mehr Zuschauer sind trotz geringerer Einwohnerzahl auch da... Aber egal, zurück nach Luxemburg: seit einem Sieg in einem Testspiel gegen Afghanistan im Jahr 1948 hat Luxemburg nicht mehr so hoch gewonnen. Das 6:0 damals war der höchste Sieg aller Zeiten und in den 110 Jahren luxemburgische Nationalmannschaft hat es noch keine hingekriegt, in einem Qualispiel (und die Nations League ist ein solcher Quali-/ Pflichtwettbewerb) mit mehr als 2 Toren Unterschied zu gewinnen. Das 4:0 ist also ein historischer Erfolg. Und nur drei Tage später, beim Spiel in San Marino, schaffte Luxemburg den nächsten historischen Erfolg: den zweithöchsten Qualisieg mit einem 0:3!

Wegen solcher Spiele guckt man auch als (intelligenter) kommerzialisierungskritischer Fan die Nations League. Dieser Aspekt der D-Division für die kleinen Mannschaften geht einem Dummschwätzer wie Sportfreund Bartlau völlig ab, wenn er seine in guten Teilen dennoch nachvollziehbaren Ergüsse, die sich leider viel zu sehr in typisch deutscher selbstmitleidiger Wimmerei ergeben, auf ntv ablässt: https://mobil.n-tv.de/sport/fussball/Es-reicht-endgueltig-moderner-Fussball-article20618843.html Da wird völlig auf die milliardenschweren Teams A-Division eingeschossen, die nur einen Teil dieses neuen Wettbewerbs ausmachen, der um Klassen besser als überteuerte und langweilige Testkicks ist. Dass auch viele D-Divisionsspiele schlecht besucht sind spielt doch keine Rolle – den Mannschaften wie Luxemburg, Färöer, San Marino, Kosovo etc. muss man diese Spielerfahrungen mit Teams auf Augenhöhe ohne die hohen Niederlagen gegen B-Elfs von Startruppen einfach mal gönnen. Aber dazu ist ein deutscher Autor oder auch Normal-Fan ja selten fähig: anderen Teams etwas gönnen. Besonders peinlich an dem Artikel auch hier wieder: nur ein kurzer Seitenhieb auf den "Autokraten Putin", dann wieder lange Tiraden gegen die WM in Katar. Dann lieber drei WMs in der fast nur von rückständigen neureichen Monarchien beherrschten Golfregion als nur einen großen Sportwettbewerb in der Terroristen- und Kolonialherrennation Russland, die uns in Deutschland und Europa  bedroht und v.a. destabilisiert. Zurück zum Sport kann ich auf jeden Fall Spiele der D-Division empfehlen: da scheinen viele Teams alles auf Sieg zu setzen, weil sie ja sonst kaum mal eine Siegchance haben. Zu den angesprochenen Färöer muss ich natürlich auch noch ein Video vom Wochenende verlinken: das Spiel gegen Malta vor wohl knapp 8.000 Zuschauern (in einem 46.000-Einwohner-Land).  Luxembourg 4:0 Moldova Statistik:
- Grounds: 2.248 (2; diese Saison: 36 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.424 (3; diese Saison: 39)
- Tourkilometer: 380 (380km Auto)
- Saisonkilometer: 6.240 (5.680 Auto, davon 0 Mietwagen/ 560 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Schiff, Fähre / 0 Bus, Bahn, Straßenbahn)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 43 [letzte Serie: 35, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 31 des Jahres 2006 (31.7.-6.8.), d.h. seit 632 Wochen.

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