Montag, 4. August 2014

W418V: Landesliga-Sonntagsspiel; das Stendaler Kreisderby in Bismark

TuS Schwarz-Weiß Bismark .............................................. 4
FSV Saxonia Tangermünde ............................................... 2
- Datum: Sonntag, 3. August 2014 – Anstoß: 14.00
- Wettbewerb: Landesliga Sachsen-Anhalt Nord (7. Spielklasse, 2. Amateurliga)
- Ergebnis: 4-2 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 2-2
- Tore: 0-1 1. Erik Teege (Foulelfmeter), 1-1 24. Carlo Rämke, 2-1 38. Carlo Rämke, 2-2 42. Benjamin Arlt, 3-2 52. Michael Metzger, 4-2 75. Carlo Rämke
- Verwarnungen: Christoph Grabau (Bismark); Marcus Preuss, Martin Gödecke (Tangermünde)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Waldstadion Bismark (Kap. 2.000 davon 600 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 500 (Gästefans: ca. 80, zahlende Zuschauer: angeblich nur 258)
- Unterhaltungswert: 7,5/10 (Sehr gutes und unterhaltsames Spiel)  
Photos with English Commentary:
a) Amateur Football in Altmark Region: TuS Schwarz-Weiß Bismark defeated FSV Saxonia Tangermünde in the Stendal Disrict Derby of the 2nd Amateur Divison of Saxony-Anhalt
b) Altmark Region: Heinrichshorst Palace, Angern Palace, Tangermünde Church, Darnewitz Church & Boulders Collection, Bismark Churches, Könnigde Village, Klinke Ground, Vinzelberg Palace
c) More Pictures from Tangermünde: Old Town and Castle (photos taken in 2008)
d) Pictures from Stendal: Old Town (photos taken in 2008)
e) Stendal Region: Megalithic Tomb Steinfeld, Schönfeld Palace & Churches (taken in 2009) 

Mit Zwischenstopp in Staßfurt ging es in die Altmark, die an diesem Sonntag ein Kreisderby in der Landesliga bereithielt. Zuerst schauten wir uns auf dem Weg liegende Sehenswürdigkeiten an: Versteckt im Wald bei Angern liegt das kitschige Jagdschloss Wilhelmshorst, das von einer belgischen Künstlerfamilie renoviert wird. Die Fortschritte sind dabei beachtlich! Im benachbarten Angern ist das Schloss weniger spektakulär und ebenfalls privat genutzt: der Zustand ist wirklich sehr gut, nur ist die fehlende Ausschilderung eine Frechheit. Zum mittlerweile zweiten Mal kamen wir in die sehr sehenswerte Kleinstadt Tangermünde. Diesmal war auch die Kirche offen, sodass ich neue Fotos von der historischen Stadt an der Elbe on stellen konnte. Weiter ging es nach Schönfeld, wo das Tor des Neobarock-Schlosses mit einem Fahrradschloss verschlossen war. Als wir 2009 dort waren, konnte man herein, obwohl das Restaurant bereits bankrott war. Auch der Puff, der daraufhin einzog, war bald dicht. Da läuft also leider einiges schief. Im benachbarten Steinfeld liegt auch 2014 noch ein eindrucksvolles Hühnengrab und mit Steinen hat man es auch in Darnewitz, wo man einen Findlingspark angelegt hat. Die Kirche des Dorfes befindet sich etwas außerhalb.  
Schließlich am Tagesziel Bismark angekommen, besuchten wir die beiden sehenswerten Kirchen – eine in sehr gutem Zustand am Markt und die andere steht als Ruine (nur der Turm ist noch da, dafür wurde er aufwendig saniert) herum – und gingen dann ins Stadion. Die Eintrittspreise sind niedrig – 3€ und dann auch noch weitreichende Ermäßigungen, wobei 1€ Frauenrabatt unzeitgemäßer Schwachsinn ist. Wenn ich sehe, wie man in weiten Teilen Sachsen-Anhalts mittlerweile abgezockt wird (2,50€ Kreisoberliga, 3,50€ Landesklasse, 4€ und mehr für Landesliga, was sich teilweise auf Westniveau bewegt), lob ich mir das aber!

Die Anlage macht insgesamt einen sehr guten Eindruck: ein schönes Eingangstor mit Schriftzug vor dem Parkplatz, dann der eigentliche Eingangsbereich neben den Tennisplätzen, der ein nettes Design mit Fußballfeld aus Blech trägt, dahinter eines der besten Kassenhäuschen, das ich je gesehen habe: eine große Hütte mit Säulen davor! Nur das Sportlerheim ist etwas hässlich geworden und die Größe der Ausbauten lässt zu wünschen übrig: die drei Nebenplätze haben gar keine Tribünen und auch der Hauptplatz nur vier Sitzreihen mit Holzbänken auf einer Seite. Hinter den Toren fallen noch die Anzeigetafel und die Gedenktafel für Werner Seelenbinder auf. Die gesamte Sportanlage macht auch ihrem Namen alle Ehre: das Waldstadion Werner Seelenbinder liegt wirklich in einem dichten Waldstück mit überwiegend Kiefern.

Fast 500 Zuschauer wollten dieses wenig stimmungsvolle aber spielerisch sehr gute und sehenswerte und auch umkämpfte Altmarkderby sehen. Trotz ekelhaft schwülem Wetter ging es von der ersten Minuten an offensiv zur Sache: nach 30 Sekunden ein nicht ganz so offensichtliches Foul an einem Tangermünder im Strafraum und der Schiri pfiff gleich Elfmeter. Jedenfalls sicher keine falsche Entscheidung, auch wenn die Szene mit dem Rempler abseits des Balles ziemlich seltsam war. Der Elfer wurde halbhoch gegen die Laufrichtung des Bismarker Torhüters verwandelt. Bismark kam jedoch zurück und profitierte dabei nicht einmal von den zwei, drei Fehlentscheidungen zu ihren Gunsten. Mit einer guten Kombination im Strafraum und einem herausragend geschossenen Freistoß in den langen Winkel setzte sich gleich der beste Spieler auf dem Platz entscheidend in Szene.

Vor dem Seitenwechsel gab es trotzdem noch den Ausgleich für Tangermünde. Die Gäste hatten nach der Pause allerdings deutlich weniger Spielanteile, zu wenig funktionierendes Mittelfeldspiel und kassierten schnell einen dritten Treffer. Die Entscheidungen setzte dann wieder Sportfreund Rämke, der mit diesem Hattrick wirklich seine Klasse herausstrich. Ohne die geschlossene Mannschaftsleistung wäre er sicher erfolglos, aber so verhalf er Schwarz-Weiß Bismark entscheidend mit zum Derbysieg.  
Nach diesem wirklich sehr lohnenden Spielbesuch gurkten wir noch etwas durch die Altmarkprovinz. Besonders Könnigde machte einen guten Eindruck – angenehme, hügelige und von Wäldern durchzogene Landschaft, eine typische Feldsteinkirche, ein Findling mit Ortswappen und dann auch noch ein schöner, gepflegter Kleinfeldfußballplatz: da haben wir doch gleich mal den Ball rausgeholt...

Der Platz im benachbarten Klinke lud ja nicht so zum Bolzen ein, bei einer Grashöhe von 50cm. Der Verfall der angrenzenden Gebäude war noch eindrucksvoller als die Grashöhe. Außerdem hielten wir noch in Vinzelberg, wo ein wenig sehenswertes aber sehr sinnvoll als Behindertenwohnheim genutztes Schloss steht. Vor der Wohnanlage ist auch das Ortswappen in Groß zu sehen: die ortsansässige Adelsfamilie hatte wohl einige Leute auf Kreuzzug geschickt, sodass ein Dromedar als Wappentier gewählt wurde...

Zum Abschluss des Tages gingen wir noch zu Aldos Pizzeria in Staßfurt: sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis wie immer – voll wie selten! Also die Pizzeria war voll...  
Statistik:
- Grounds: 1.156 (heute 1 neuer; diese Saison: 3 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.117 (heute 1; diese Saison: 5)
- Tageskilometer: 460 (460km Auto)
- Saisonkilometer: 1.140 (1.060 Auto/ 80 Fahrrad/ 0 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 99 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 418

Keine Kommentare: