Sonntag, 30. Dezember 2012

W335III: Komischer Kick im alten Modehaus – ein Fußballturnier bei Blau-Weiß Zorbau

Sogenannter „Krombacher Cup“ (6. Auflage)
Datum: Samstag 29. Dezember 2012 – Beginn 13.30
Veranstalter: SV Blau-Weiß Zorbau
Teilnehmerfeld: Landesliga bzw. Bezirksliga (7. Liga, 2. Amateurliga) und Landesklasse (8. Liga, 3. Amateurliga) Sieger: SG Blau-Weiß Brachstedt (4 Spiele; 3 Siege, 1 Unentschieden, 0 Niederlagen/ 17:6 Tore)
Spielort: Mehrzweckhalle Zorbau (Kap. 150, davon 100 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 100 (davon je 2 bis 5 Fans der Gastmannschaften und mind. 2 Neutrale, ansonsten Zorbauer)
Unterhaltungswert: 5,5/10 (Eigentlich total bescheuerter Austragungsort und dürftige Organisation, doch insgesamt erfreulich hoher Unterhaltungswert der Spiele)

Photos with English Commentary:
Toreschnitt: 7,5 Tore pro Spiel (Ohne Neunmeterschießen, Tore insgesamt: 83 in 11 Spielen bzw. 198 Minuten; d.h. 0,42 Treffer pro Minute)
Torreichstes Spiel: Germania Köthen 2:12 Kickers Markkleeberg
Torärmstes Spiel: BW Brachstedt 2:2 BW Dölau
Anzahl Strafen: 8 Strafminuten, keine Platzverweise (4 Minuten Markkleeberg, 2 Minuten Brachstedt, 2 Minuten RW WSF)
Bestes Spiel: BW Dölau 10:9 (5:5 + 5:4 n.9m) Kickers Markkleeberg (8,0/10 = rasant, torreich, extrem eng)
Schlechtestes Spiel: RW Weißenfels 1:4 Germ. Köthen (3,0/10 = Man muss schon fast von „Not gegen Elend“ sprechen…)

Vorrundengruppe A:
1. SG Blau-Weiß Brachstedt - 10:3 / 4
2. SG Blau-Weiß Dölau -------- 9:2 / 4
3. FC Rot-Weiß Weißenfels -- 1:15 / 0
* RW Weißenfels 1:8 BW Brachstedt
* RW Weißenfels 0:7 BW Dölau
* BW Brachstedt 2:2 BW Dölau

Vorrundengruppe B:
1. Kickers Markkleeberg 94 - 17:5 / 6
2. SV Blau-Weiß Zorbau ----- 12:6 / 3
3. CFC Germania Köthen ---- 3:21 / 0
* Germ. Köthen 2:12 K. Markkleeberg
* Germ. Köthen 1:9 Blau-Weiß Zorbau
* K. Markkleeberg 5:3 BW Zorbau

Platzierungsspiele:
Halbfinale 1: BW Brachstedt 4:1 BW Zorbau
Halbfinale 2: BW Dölau 10:9 (5:5/ 5:4 n.Nm.) K. Markkleeberg
Platz 5/6: Germ. Köthen 4:1 RW Weißenfels
Platz 3/4: BW Zorbau 5:3 (3:3/ 2:0 n.Nm.) K. Markkleeberg
Finale: BW Brachstedt 3:2 BW Dölau
DSC00974 Hallenfußball 5 gegen 5 auf 30x15 Metern Kunstrasen in einer 3,50m hohen Halle? Bei Blau-Weiß Zorbau ist das eine große Nummer mit 3€ Eintritt für 4 Stunden Torflut und enge Zweikämpfe bis zum geht nicht mehr bei flachen Pässen, da jeder hohe Ball die mit einem Netz geschützte Decke berührt!
Merkt ihr Zwangseingemeindeten es eigentlich noch? Wieso kommt ihr nicht mal zu uns nach Merseburg und spielt 2 gegen 2 auf Eishockeytore in meinem Wohnzimmer? Da sind 7x4 Meter feinster Teppichboden! Oder wie wäre es mal mit einem Turnier in eurem Sportlerheim? Da ist die Decke doch bald höher als in der „Mehrzweckhalle“! Mann, Mann, Mann: was für eine Idee, dieser Austragungsort!

Der Kunstrasen der Mehrzweckhalle ist natürlich auch die schlechteste Kategorie und aus Sicherheitsgründen sind überall straffe Fangnetze gespannt, was die Sicht beeinträchtigt. Auch vor der dreireihigen Holz-Metall-Tribüne und der doppelreihigen Hintertor-Holztribüne. Also für Tischtennis wäre die Halle echt gut (da braucht man ja auch keine Netze)! Interessant gebaut ist das ehemalige Modehaus, dessen Gebäude irgendwie auch mit dem Gebrauchtwagenhandel zu tun hat, immerhin ja schon. Aber eben viel zu eng, um da 5 gegen 5 Hallenfußball zu spielen!

Da man vier wirkliche gute und zwei mittelmäßige Teams eingeladen hatte, wurde das Turnier spielerisch erfreulich gut. Auf so pervers engem Raum muss man technisch echt was zeigen! Am besten konnte das dann Blau-Weiß Brachstedt mit ihrem extrem sicheren Torwart und dem durchschlagskräftigen Sturm, die im Finale die kampf- und schussstarke Überraschungsmannschaft von Blau-Weiß Dölau mit 3:2 nach einer direkt verwandelten Ecke besiegten. Die Ecke führte zu viel Geschrei bei den offensichtlich regelunkundigen Dölauern.

Das meiste Theater veranstalteten allerdings die Zorbauer in ihrem Gruppenspiel gegen Markkleeberg: Gegenspieler als „Spast“ bepöbeln, den Kickers-Torwart anrotzen – aber dank der ziemlich schwachen Schiedsrichter, die beide eine ganz komische Linie hatten, alles ungestraft für die Heimmannschaft. Ansonsten spielten die Blau-Weißen Zorbauer in ihren bunten Hippie-Trikots wirklich gut. Am Ende verdienten sie sich auch den dritten Platz bei ihrem eigenen Turnier.

Markkleeberg war leider zu inkonstant. Eigentlich waren sie für mich der Turnierfavorit und für viele, sonst den sächsischen Fußball nicht beobachtende Zuschauer nach der Gruppenphase ebenso. Aber in den Platzierungsspielen sprang beide Male nur ein Unentschieden heraus und beide Male setzte es Niederlagen vom Neunmeterpunkt.

Zu den eher dürftigen Leistungen von Köthen und RW Weißenfels braucht man nicht viel zu sagen. Diese beiden Mannschaften waren leider im Spielniveau deutlich hinter den anderen vier zurück, was aber in Anbetracht der Stärke der vier ersten Mannschaften keine solche Schande ist. Das Spiel von Köthen gegen Weißenfels um Platz 5 war dann nur leider symptomatisch.

Wenn wir schon bei Weißenfels sind: ich hätte ja statt Rot-Weiß lieber 1. FC auf der Einladungskarte gesehen, aber da wäre es in der Sporthalle wohl so zugegangen wie in der Gaststätte Friedenseiche 2010…
Daran haben die Organisatoren von BW Zorbau ja immerhin gedacht. An eine richtige Soundanlage allerdings nicht. Der Sprecher hätte lieber ohne Mikro die Torschützen reinbrüllen sollen. Man hätte ihn dann besser verstanden.
Den Modus mit zwei Dreigruppen + Platzierungsspiele fand ich auch nicht sonderlich gelungen. Man hätte bei 6 Teams jeden gegen jeden antreten lassen können und bei Punktgleichheit noch ein Finale spielen können.
Und für den miesen Zuschauerkomfort sind 3€ auch bei der Spielqualität etwas zu hoch bemessen.
Gut hingegen war, dass offensichtlich kein Spieler des Turniers oder bester Torwart gekürt, sondern einzig die Mannschaften ausgezeichnet wurden.
Als Fazit bleibt: Das Kommen hat gelohnt, aber mehr als einmal brauche ich so ein komisches Turnier in so einer komischen Halle nicht. 5 gegen 5 auf 30x15m Kunstrasen in einem Modehaus… Was man beim Groundhopping so alles erlebt… DSC00877 Statistik:
Grounds: 841 (heute 1 neuer; diese Saison: 73 neue)
Sportveranstaltungen: 1.684 (heute 1, diese Saison: 107)
Tageskilometer: 50 (50km Fahrrad)
Saisonkilometer: 25.280 (23.690 Auto/ 1.460 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 50 Bahn, Bus, Tram/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 12 [Letzte Serie: 6, Rekord: 141]
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 335

W335II: Auswärtsniederlage in Pardubice

HC „ČSOB Pojišťovna“ Pardubice -------------------- 4
HC „Verva“ Litvínov -------------------------------------- 2
Datum: Freitag, 28. Dezember 2012 – Anbully: 18.00
Wettbewerb: sogenannte „Tipsport“ Extraliga ledního hokeje (1. tschechische Profi-Eishockeyliga)
Ergebnis: 4-2 nach 60 Min. (3x20) – Drittelergebnisse: 3-0, 0-0, 1-2
Tore: 1-0 0.20 Martin Bartek, 2-0 11.00 Jiří Vašíček, 3-0 15.21 Jan Semorád, 3-1 43.38 Viktor Hübl (PP1), 4-1 50.23 Aleš Píša, 4-2 52.27 Martin Ručinský
Strafminuten: Jiří Cetkovský 4, Robert Kousal 2, Jiří Vašíček 2 (Pardubice = 8 Minuten); Vojtĕch Kubinčák 4, Karel Kubát 2, Vladislav Baláž 2 (Litvínov = 8 Minuten)
Spielort: sogenannte „ČEZ Aréna“ (Kap. 9.300, davon 7.000 Sitzplätze)
Zuschauer: 9.137 gemeldet (real ca. 8.000, davon mind. 100 Gästefans)
Unterhaltungswert: 4,0/10 (Beschissene Leistung von Litvínov, Pardubice überzeugte auch nicht – das Spiel war weiter unter dem Extra-Liga-Durchschnittsniveau)
DSC00730 Photos with English Commentary:

Am Freitag arbeiteten wir trotz sehr kurzer Nacht nach dem Hallenturnier in Spergau unsere Liste der tschechischen Eishockeyhallen ab. Von den 14 Halle der Extra Liga haben wir mittlerweile 10 besucht (wobei 2 zwischenzeitlich neu gebaut wurden, also zählen wir mal 8 von 14). Diese 10. Halle stellte sich aber als eine von drei hässlichen heraus. Doch schlimmer als Pardubice sind allemal die O2-World Prag und die Halle in Liberec.

Auf dem Weg nach Pardubice legten wir einen Tank- und Einkaufsstopp in Ústí n.L. ein. Beim Penny gab es übrigens gutes und teilweise preisgünstiges Feuerwerk, von dem ich ein bisschen was gekauft habe. Das bringt mich hier darauf, mal auf den Schwachsinn einzugehen, der hierzulande allgemein bezüglich Tschechen- und Polen-Feuerwerk kursiert: 1. wenn man die illegalen Knallkörper und Raketen vom Polenmarkt richtig benutzt, passiert auch nichts – allerdings passiert schnell mal was an der Grenze und das wird teuer! 2. Selbstverständlich dürfen Feuerwerkskörper, die in polnischen oder tschechischen Supermärkten verkauft werden, nach Deutschland eingeführt und dort zu Silvester benutzt werden. Die sind doch alle zertifiziert – und die Zertifikate sind weder gefälscht noch wertlos; die Tschechen von z.B. Pyroco stellen genauso Qualitätspyro her wie bspw. Weco – nur sind z.B. die Römischen Lichter von Pyroco, die ich mir gekauft habe, 10% billiger als von Weco.

Einen weiteren Stopp legten wir auf der Autobahnraststätte bei Siřejovice, gleich nach der zweiten Abfahrt nach Neubeginn der Autobahn gen Prag bei Lovosice, ein. Allerdings nur um dort zu parken und den Burghügel neben der Raststätte zu besteigen. Dort erhebt sich - schön von der Autobahn sichtbar - eine Ruine aus dem 19. Jahrhundert. Die Windmühle ist schon älter, doch im 19. Jahrhundert sollte das mal ein historistisches Schloss werden und war dann auch bis 1945 ein Restaurant. Auf der deutschen Wikipedia steht wieder irgendwelcher Blödsinn zu der Anlage, aber egal. Jedenfalls sieht das frei zugängliche Gemäuer nach einer schicken Burgruine aus…

Noch sehenswerter ist Pardubice mit seiner Altstadt. Die 90.000 Einwohner zählende Industrie- und Eishockeystadt hat ein nicht allzu großes aber sehr schönes Stadtzentrum mit einem imposanten Torturm mit türmchenversetzter Turmhaube, sehenswerten Kirchen und Neobarock-, Jugendstil- und Renaissancehäusern, die teilweise die tollsten plastischen Fresken zu bieten haben, und einem wuchtigen Renaissanceschloss mit Festungsmauern. Zu meinem Erstaunen waren am 28.12. nur 50% der Restaurants geschlossen, sodass man auch preisgünstig essen gehen konnte. Gegenüber vom Rathaus gab es in einem schönen Jugendstilhaus ein Cafe-Restaurant namens „Kavárna Evropa“, wo man große, hervorragend schmeckende Hauptspeisen schon für 4€ bekam. DSC00633 Schließlich ging es noch zum Eishockey. Das war diesmal nicht so preisgünstig, denn 6,50€ für schlechte Sitzplätze sind überm Ligadurchschnitt. Und dafür hat man auch noch eine ziemlich hässliche Halle. Einzige interessante Details in dieser sehr sterilen „Arena“ sind die VIP-Logen, der Sprecherturm und die Holztäfelung der äußeren Hallendecke. Diese Kackarena ist auch von der Größe gar nicht so eindrucksvoll, wie sie immer auf Fotos wirkt. Im Übrigen ist sie eine von mehreren Eishallen bzw. Multifunktionshallen, die namentlich vom Energiekonzern České Energetické Závody (kurz ČEZ) verunstaltet wird. Der halbstaatliche Konzern ist ja in Deutschland den grünen Spinnern ein rotes Tuch wegen des Temelín-Ausbaus, aber in Tschechien noch mehr umstritten: dabei ist der Streit um Kernenergienutzung aber nur eine Seite, viel wichtiger ist, dass der mächtigste Konzern unseres Nachbarlandes eine Quasi-Monopol-Stellung genießt und zumindest bis 2010, vielleicht auch weiterhin, die Ausbildung paramilitärischer Einheiten, die Stromkosten beim Endverbraucher in Mafiamanier eintreiben dürfen, bezahlt. Diese Affäre wirft natürlich wieder einmal ein tolles Licht auf die tschechische Politikerkaste, die ohnehin andauernd durch unkonstante politische Linien, Korruption und Äußerungen, die anderswo unter Volksverhetzung und Anstiftung zum religiösen Hass (immer toll, wenn in einem weitestgehend atheistischen Land eine größere Minderheit [die 8% Christen] gegen eine viel kleinere Minderheit [0,1% Muslime und 0,2% Buddhisten] hetzt) fallen, auffällt. Das mit den ČEZ-Milizen ist irgendwie so, als wenn der Bundestag erlauben würde, dass die GEZ ihre sowieso unangemessenen Gebühren mit vorgehaltener Waffe bei den bösen, bösen Schwarzsehern eintreiben dürfte…

Es spielte jedenfalls in dieser Halle der „Hockeyclub Tschechoslowakische Handelsbank/ Versicherung (Československá obchodní banka Pojišťovna) Pardubitz“, der als amtierender Meister nur im hinteren Mittelfeld rangiert, gegen den HC „Verva“ Litvínov (Leutensdorf), der im vorderen Mittelfeld steht. Die Gäste legten leider einen grauenhaften Start hin und kassierten nach 20 Sekunden einen ersten Treffer. Das ganze erste Drittel lief katastrophal für Litvínov: die Abwehr zeigte regelmäßig Lücken und vorne lief rein gar nichts zusammen. 3:0 beim ersten Seitenwechsel!
Das schwache zweite Drittel hatte die ein oder andere Parade des Gästekeepers zu bieten und die ersten Chancen für Litvínov. Erst im Schlussdrittel trafen sie dann auch mal endlich, wobei spätestens nach dem 4:1 das Spiel entschieden war. Das 4:2 war reine Ergebniskosmetik.

So eine beschissene Leistung habe ich von Litvínov noch nie gesehen. Und mittlerweile war ich ja schon bei über 20 Spielen von denen! Hoffentlich wird das in Ostrava in vier Wochen besser, wenn wir das Spiel zwischen Vitkovice und Litvínov schauen. Die Halle dort ist ja die dritte ČEZ-Arena in der Extra Liga und sieht auch nicht so viel besser aus als in Pardubice. Aber ich erwarte mehr Stimmung: Das war je heute schwach in Pardubice! Den kleinen Litvínov-Block hat man immer wieder schön gehört – und die angeblich über 9.000 Zuschauer machten Lärm für 90… Eigentlich waren das aber eh bestimmt nur 8.000 Fans von Pardubice und 1.000 ferngebliebene Dauerkarteninhaber wurden mit eingerechnet. Jedenfalls lief außer im Hintertorsektor stimmungsmäßig gar nichts bei Pardubice! DSC00813 Statistik:
Grounds: 840 (heute 1 neuer; diese Saison: 72 neue)
Sportveranstaltungen: 1.683 (heute 1, diese Saison: 106)
Tageskilometer: 790 (790km Auto)
Saisonkilometer: 25.230 (23.690 Auto/ 1.410 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 50 Bahn, Bus, Tram/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 12 [Letzte Serie: 6, Rekord: 141]
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 335

W335I: Starke Turnierspiele der Leunaer reichen nur zu Platz 2, da sich Merseburg 99 als unschlagbar herausstellte

13. Spergauer Mitternachtspokal
Datum: Donnerstag 27. Dezember 2012 – Beginn 19.00
Teilnehmerfeld: 1x Verbandsliga (6. Liga, 1. Amateurliga), 2x Landesliga (7. Liga, 2. Amateurliga), 2x Landesklasse (8. Liga, 3. Amateurliga), 3x Kreisliga (10. Liga, 5. Amateurliga)
Sieger: SV Merseburg 99 (5 Spiele; 5 Siege, 0 Unentschieden, 0 Niederlagen/ 22:8 Tore)
Spielort: Jahrhunderthalle Spergau (Kap. 1.250 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 1.100 (davon ca. 200 Leunaer)
Unterhaltungswert: 7,5/10 (Spielerisch bester aber stimmungsmäßig schwächster Mitternachtspokal den ich je gesehen habe, da 11 der 16 Spiele überdurchschnittlich gut waren, jedoch außer den stimmungsstarken Leunaern niemand anfeuerte; Durchschnittswert der Spiele: 6,4)

Photos with English Commentary:
Toreschnitt: 5,25 Tore pro Spiel (ohne Neunmeterschießen und Sponsorenspiel, Tore insgesamt also: 84)
Torreichstes Spiel: Merseburg 99 7:2 Bad Dürrenberg
Torärmstes Spiel: Braunsbedra 1:1 IMO Merseburg
Anzahl Strafen: 8 Strafminuten, keine Platzverweise (4 Minuten Braunsbedra, 2 Minuten Bad Dürrenberg, 2 Minuten Merseburg 99)
Bestes Spiel: TSV Leuna 2:3 Merseburg 99 (8,0/10 = Ein würdiges Finale, leider war scheiß 99 einfach besser)
Schlechtestes Spiel: IMO Merseburg 3:2 Braunsbedra (4,0/10 = Highlight war die Schubserei; OK: es gab auch Tore, aber jedenfalls völlig emotionsloses Gekicke)

Tabelle Vorrundengruppe A:
1. VfB IMO Merseburg ------------ 6:4 / 5
2. SV Braunsbedra ------------------ 6:6 / 4
3. SV Beuna 1916 ------------------- 6:7 / 4
4. SV Wacker Wengelsdorf -------- 5:6 / 3

Tabelle Vorrundengruppe B:
1. SV Merseburg 99 ---------------- 14:5 / 9
2. TSV Leuna 1919 ------------------ 9:7 / 6
3. SG Spergau ------------------------ 8:9 / 3
4. SV Eintracht Bad Dürrenberg - 6:16 / 0

Platzierungsspiele:
Halbfinale 1: VfB IMO Merseburg 2:4 TSV Leuna 1919
Halbfinale 2: SV Merseburg 99 5:2 SV Braunsbedra
Platz 7/8: Wacker Wengelsdorf 3:1 oder 3:2 Eintracht Bad Dürrenberg (nur 9m-Schießen)
Platz 5/6: SV Beuna 3:1 SG Spergau (nur 9m-Schießen)
Platz 3/4: VfB IMO Merseburg 3:2 SV Braunsbedra
Finale: TSV Leuna 1919 2:3 SV Merseburg 99
DSC00358 Nachdem wir letztes Jahr am 27.12. bei einem Marokkoaufenthalt Besseres zu tun hatten – zwar war am 27. kein Sport, dafür aber am 23., 24. und 25. – gingen wir dieses Jahr wieder zum Mitternachtsturnier in Spergau. Das schien besser besucht als 2010, jedoch wurde noch weniger Stimmung gemacht als damals. Einzig die Leunaer Fans feuerten an und pöbelten richtig. Andererseits war das Spielniveau erfreulich hoch: zwei Drittel der Spiele waren über dem Durchschnitt (6,5 Wertungspunkte und mehr) und torreich und spannend waren die meisten Matches.

Als Vorspiel wurde ganz nüchtern und diesmal ohne Fred Melchior als StürmerIN, guter Altherrenfußball zwischen den Sponsoren und den Prominenten gezeigt. Die Sponsoren machten es den Promis auch aufgrund der hervorragenden Leistung von Waldemar Czierpinski lange schwer. Doch Dieter Strozniak und andere fußballerfahrene Promis schenkten Hähnel leider mehr Tore ein als vorher auf der anderen Seite fielen, sodass es am Ende 5:3 für die Promis stand.

Die Turnierspiele werden unterm nachfolgenden Foto beschrieben… DSC00562 SV Beuna 2:4 SV Braunsbedra
Spiel 1, Vorrunde Gruppe A, Bewertung: 7,0/10
Zur Eröffnung des Turniers zeigten Beuna und Braunsbedra gleich eine gute und ausgeglichene Partie, die durch den konsequenteren Braunsbedraer Sturm entschieden wurde.
Torfolge: 0-1 3. (7), 1-1 4. (7), 1-2 6. (7), 1-3 11. (7), 2-3 11. (6), 2-4 13. (10)

TSV Leuna 3:2 SG Spergau
Spiel 2, Vorrunde Gruppe B, Bewertung: 7,0/10
Leuna zeigte erhebliche Schwächen im ersten Auftritt. Spergau war gar nicht so ein starker Gegner, aber zwang den TSV zu etlichen Fehlern, die die Partie wirklich spannend hielten.
Torfolge: 0-1 3. (10), 1-1 6. (Matti Schimpf), 2-1 8. (Michael Schulze), 2-2 13. (13), 3-2 14. (Rene Lorber)

IMO Merseburg 3:1 Wacker Wengelsdorf
Spiel 3, Vorrunde Gruppe A, Bewertung: 5,0/10
Mittelmäßiges Spiel mit einem VfB IMO, der das Nötigste für den Pflichtsieg tat.
Torfolge: 1-0 3. (3), 2-0 5. (14), 3-0 6. (13), 3-1 11. (15)

Merseburg 99 7:2 Bad Dürrenberg
Spiel 4, Vorrunde Gruppe B, Bewertung: 7,0/10
Eindrucksvolle Leistung der Merseburger. Eintracht war mit dem durchschlagskräftigen Sturm der 99er überfordert.
Torfolge: 1-0 1. (Schraan), 2-0 1. (Schraan), 3-0 3. (Fellmuth), 3-1 4. (7), 4-1 5. (Schwerdtfeger), 5-1 8. (Schraan), 6-1 10. (Schlorf?), 6-2 12. (10), 7-2 12. (Schwerdtfeger)

SV Beuna 2:2 VfB IMO Merseburg
Spiel 5, Vorrunde Gruppe A, Bewertung: 5,0/10
In diesem Spiel zeigte sich, dass wohl gar niemand von der Verbandsligamannschaft, sondern nur A-Jugendliche bei der IMO kickten. Eine 2:0-Führung wurde noch in der 14. Minute vergeigt.
Torfolge: 0-1 2. (11), 0-2 10. (5), 1-2 14. (?), 2-2 14. (?)

TSV Leuna 2:4 Merseburg 99
Spiel 6, Vorrunde Gruppe B, Bewertung: 8,0/10
Richtig gutes Spiel beider Mannschaften, doch bei Leuna war ab der 13. die Luft draußen. In drei Minuten noch vier Tore zu kassieren ist auch gegen 99 sehr ärgerlich und vermeidbar.
Torfolge: 1-0 3. (David Weise), 2-0 4. (Kevin Degner), 2-1 13. (Fiebiger), 2-2 13. (Fiebiger), 2-3 14. (Fiebiger), 2-4 15. (Schlorf)

SV Braunsbedra 1:3 Wacker Wengelsdorf
Spiel 7, Vorrunde Gruppe A, Bewertung: 5,0/10
Abartige Leistung der Braunsdorfer: Gegen einen unterklassigen Gegner schlecht spielen, verlieren und dann auch noch ungestraft foulen. Das Nachtreten an der Bande war streng betrachtet eine rote Karte, mindestens aber zwei Minuten und das gleiche galt für den groben Schubser nach Spielschluss. Schiedsrichter Mengel stand entweder völlig neben sich oder ließ absichtlich alle Unsauberkeiten des SVB laufen.
Torfolge: 0-1 1. (?), 1-1 4. (7), 1-2 10. (13), 1-3 12. (6)

SG Spergau 5:3 Bad Dürrenberg
Spiel 8, Vorrunde Gruppe B, Bewertung: 6,5/10
Schön flottes hin und her zwischen den beiden unterklassigen Vertretern.
Torfolge: 0-1 3. (10), 1-1 4. (5), 2-1 6. (4), 3-1 7. (11), 3-2 8. (7), 3-3 9. (9), 4-3 12. (13), 5-3 15. (11)
Strafen: 2 Min. Nr. 10 BD

SV Beuna 2:1 Wacker Wengelsdorf
Spiel 9, Vorrunde Gruppe A, Bewertung: 6,0/10
Also was die Schiedsrichter gegen Wacker hatten, verstehe ich nicht... Immerhin waren das die einzigen nach Leuna, die wenigstens sporadisch und mit vier, fünf Leute angefeuert haben! Beuna gewann hier nur durch Fehlentscheidungen vom arrogant auftretenden Schiri (ich meine das war Schimpf aus Großgräfendorf). Ein zweifelhafter Neunmeter für Beuna zum 2:1 und dann ein klares strafstoßwürdiges Foul gegen Wengelsdorf bei 14.59 auf der Uhr – wieso der da abpfeift und behauptet das sei entweder kein Strafstoß oder die Uhr sei bereits abgelaufen, verstehe ich überhaupt nicht. Aber dann arrogant die Spieler vollmaulen, die sich völlig zu Recht über seine beschissene Leistung beschweren, anstatt sich zügig hinter die Bande zu den Kollegen zu machen!
Torfolge: 1-0 7. (7), 1-1 11. (16), 2-1 12. (4, 9m)

TSV Leuna 4:1 Bad Dürrenberg
Spiel 10, Vorrunde Gruppe B, Bewertung: 7,0/10
Nachdem Feist zwei schwache Spiele ablieferte, zeigte er jetzt was er kann: mit zwei Toren war er der Hauptgarant für den überzeugenden 4:1-Sieg!
Torfolge: 1-0 1. (Toni Feist), 1-1 4. (10), 2-1 4. (David Weise), 3-1 10. (Christian Bernhard), 4-1 15. (Toni Feist)

SV Braunsbedra 1:1 IMO Merseburg
Spiel 11, Vorrunde Gruppe A, Bewertung: 6,0/10
Ausgeglichenes, ganz gutes Spiel mit überschaubarer Anzahl an Höhepunkten.
Torfolge: 1-0 2. (3), 1-1 6. (Eigentor)

SG Spergau 1:3 Merseburg 99
Spiel 12, Vorrunde Gruppe B, Bewertung: 5,0/10
Die 99er brauchten eine Weile, um ihre gewohnte Leistung zu zeigen. Als sie in Fahrt gekommen waren, drehten sie das Spiel aber noch
Torfolge: 1-0 1. (13), 1-1 8. (Schraan), 1-2 11. (Fiebiger), 1-3 13. (Fiebiger) DSC00530 IMO Merseburg 2:4 TSV Leuna
Spiel 13, Halbfinale 1, Bewertung: 8,0/10
Was ein herrliches Halbfinalspiel! IMO spielte ja ganz gut, aber Leuna zeigte sich im Sturm erfreulich konsequent und Torwart Lenzen und seine Abwehr schafften es hinten bei einer niedrigen Anzahl Gegentreffer zu bleiben. Bei diesem Spiel war die Stimmung im Leuna-Fanblock auch besonders gut.
Torfolge: 0-1 3. (Christian Bernhard), 0-2 6. (Christian Bernhard), 1-2 7. (13), 1-3 8. (Rene Lorber), 1-4 11. Ronny Wentzel, 2-4 14. (13)

Merseburg 99 5:2 SV Braunsbedra
Spiel 14, Halbfinale 2, Bewertung: 7,0/10
Nach einem seltsamen Neunmeterschießen um Platz 7, das Wengelsdorf mit 3:1 oder 3:2 gewann (ob der erste Schuss von Bad Dürrenberg zählte war unklar: der Ball ging regulär durch einen Torwartfehler ins Tor, jedoch zeigte der Schiedsrichter nicht klar an, was nun war), zog Merseburg 99 mit einer eindrucksvollen Leistung ins Finale ein. Braunsbedra hielt zwar lange mit, aber da sie sich gegen Merseburg nicht die Frechheiten wie gegen Wengelsdorf herausnehmen durften, verloren sie durch ihre Undiszipliniertheit in der hitzigen Schlussphase.
Torfolge: 1-0 2. (Schraan), 1-1 4. (4), 2-1 5. (Fiebiger), 2-2 6. (7), 3-2 10. (Fiebiger), 4-2 15. (Fellmuth), 5-2 15. Schraan
Strafen: je 2 Minuten für Nr. 11 SV99 und Nr. 7 SVB

IMO Merseburg 3:2 SV Braunsbedra
Spiel 15, Spiel um Platz 3, Bewertung: 4,0/10
Nach einem souveränen 3:1 von Beuna gegen Spergau im Neunmeterschießen um Platz 5 und der berühmten Stripshow, die allerdings für die meisten Zuschauer – den Reaktionen wie „Laaangweilig! Fußball spielen!“ nach zu urteilen – immer uninteressanter wird und von der ich auch wieder keine interessanten Fotos einstellen werde, da diese Bilder gegen die Richtlinien von blogger und flickr verstoßen, begann das schlechteste Spiel des Turniers.
Völlig emotionslos kickten die beiden um diesen dritten Platz. Man merkte, wie enttäuscht beide waren, dass sie nicht das Finale erreicht hatten. So war das eigentliche Highlight trotz fünf erzielter Tore, die Auseinandersetzung in der 15. Spielminute: ein Braunsbedraer führte sich mal wieder bescheuert auf – diesmal war der SVB wirklich das unsympathischste Team im Turnier! – und fing eine Schubserei an. Als die eigentlich schon vorbei war, kam dann ein IMO-Fan aus der ersten Reihe über die Bande gehuppt, der für die folgende Aktion den „Arschloch-des-Abends-Award“ rätlich verdient hat: Ein kleiner Schubser gegen den Braunsbedraer und als sich alle Blicke auf ihn richten und Schiri und Spieler ihn anmeckern, dumm rumlabernd auf den Platz zurückklettern… Also entweder richtig One-Man-Riot – so wie dieser maltesische Fan  – oder wie jeder normale tickende und nicht zugekiffte Fan einfach mal aufspringen, vor die Bande latschen und zum SVB-Spieler „Ey Arschloch, mach unsre Spieler nich an, du Homo!“ oder so was bläken…
Torfolge: 1-0 2. (14), 2-0 5. (11), 2-1 9. (7), 3-1 12. (15), 3-2 13. (7)
Strafen: 2 Minuten Nr. 7 SVB

Merseburg 99 3:2 TSV Leuna
Spiel 16, Finale, Bewertung: 8,0/10
Ein würdiges Finale: Hochklassig, spannend, stimmungsvoll. Leider hat der SVM 99 gewonnen. Aber zugegebenermaßen waren die auch die bessere Mannschaft. Erneut drehten sie einen Rückstand gegen wirklich gute Leunaer um und konnten so ihren Titel im Spergauer Mitternachtspokal verteidigen.
Torfolge: 1-0 1. (Rene Lorber), 1-1 7. (16), 2-1 11. (Toni Feist), 2-2 14. (16), 2-3 15. (Schraan?)

Alles in allem muss ich diese 13. Ausgabe als die bisher beste Ausgabe des Spergauer Mitternachtsturniers bezeichnen. Spielerisch zumindest. Bis auf die Fans von Leuna hat niemand richtig Stimmung gemacht – die haben dafür aber wirklich die ganze Halle akustisch beherrscht! Also: auch wenn es am Ende nicht zum Turniersieg gereicht hat, war das ein wirklich schöner Fußballabend!
DSC00564 Statistik:
Grounds: 839 (heute kein neuer; diese Saison: 71 neue)
Sportveranstaltungen: 1.682 (heute 1, diese Saison: 105)
Tageskilometer: 1.650 (20km Auto)
Saisonkilometer: 24.440 (22.900 Auto/ 1.410 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 50 Bahn, Bus, Tram/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 12 [Letzte Serie: 6, Rekord: 141]
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 335

Mittwoch, 26. Dezember 2012

Mit der neuen Kamera im Burgenlandkreis unterwegs

An den Weihnachtsfeiertagen habe ich meine neue Kamera, eine Sony TZ31, im Burgenlandkreis ausprobiert. Nach 200 Bildern kann man sagen, dass es sich bei der 269€ teuren, schön unauffällig kleinen aber trotzdem leistungsstarken Kamera, um eine gute - aber nicht sehr gute - Kamera handelt, die sich allerdings noch im Sportbereich beweisen muss. Das kann sie dann aber morgen Abend.

Alle Bilder von architektonischen Sehenswürdigkeiten und Landschaften finden sich hier: Burgenlandkreis I.
Alle Fotos von Sportanlagen kann man sich unter folgendem Albumnamen anschauen: Burgenlandkreis II.

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Fotografiert habe ich zuerst einmal in Schelkau, einem sehr heruntergekommenen Dorf bei Teuchern, das kaum mehr als 100 Einwohner aber eine ganz ansehnliche Kirche hat. Im benachbarten und ebenfalls nach Teuchern eingemeindeten Bonau, das ebenso um die 100 Einwohner zählt, gibt es ein Wasserschloss. Das im Gegensatz zu etlichen anderen Häusern im Ort sehr gut erhaltene Gebäude aus dem 17. Jahrhundert ist leider im Privatbesitz. Nachdem irgendwelche Bauhofbesitzer aus Leipzig 2004-5 in Rekordzeit den Karren gegen die Wand gefahren haben, kaufte Kriminelle dieses Schloss auf und ergaunerte sich Geld über Gutscheine, die sie über ebay vertickten ohne jedoch die Gegenleistung (Hotelübernachtung) zu bringen. Die angeblichen Reparaturarbeiten wurden nie durchgeführt. Mittlerweile hat das Schloss wie gesagt leider irgendein großkotziger Privatmann ersteigert, der die Anlage wenigstens pflegt, aber keinen Besuch auf seinem Grundstück duldet.

Weiter ging es nach Kistritz, wo es eine schöne Kirche mit einem spitzen, hohen, schiefergedeckten Turm gibt. Dann war der Sportplatz der VSG Löbitz unser Ziel. Der Feldweg in Richtung Stößen ist mittlerweile bis zur ersten Kreuzung asphaltiert. Wir fuhren dann an der zweiten Kreuzung nach links ab und auf den Feldwegen nach Mertendorf. Leider konnte ich nicht herausfinden, wer Willy Zillmann war, und warum man ihm auf dem Feldweg Großgestewitz - Mertendorf einen Gedenkstein verschafft hat. Gleich hinter dem Gedenkstein führt der unbefestigte Weg steil bergab. Rechterhand ist eine bewaldete Schlucht von mindestens fünf, sechs Metern Tiefe. Am Ende der Schlucht ist man in Mertendorf.

Schließlich besuchten wir am 25.12. noch die Kirche von Wethau, die schön auf einem Felsen thront.

Am Tag darauf ging es zum Bolzen nach Großlehna bei Naumburg und dann weiter nach Großwilsdorf, das zwischen Naumburg und Laucha auf dem höchsten Hügel bzw. Berg liegt. Viele Leute denken, dass das Rundlingsdorf Großwilsdorf, das eine kleine spätromanische Kirche und einen schönen Dorfanger um einen Teich herum zu bieten hat, ein Sackgassendorf sei. Oder das man dort das Auto abstellen müsste um in die Toten Täler zu gelangen. Allerdings sind außer im Kernbereich der Toten Täler alle Wege für den öffentlichen Verkehr freigegeben. Mit unserem alten VW Passat hätten wir es uns aber auch nicht getraut den Weg nach Städten zu suchen... Im Westen von Großwilsdorf geht die Sucherei und Raterei nämlich los, da auf keiner Karte vernünftig eingezeichnet ist, wie die Wege verlaufen. Wir fanden aber den direktesten Weg ins nur wenige Dutzend Einwohner zählende Städten, einem Ortsteil von Balgstädt. 4,5km geht es auf durch den Regen sehr schlammigen Feld- und Waldwegen von Großwilsdorf aus zum Bauernhof im Südosten von Städten. Bei diesem Wetter war es selbst mit dem Dacia nicht so leicht da durchzukommen, da der Wagen selbst bei 20km/h im zweiten Gang in den tiefen Fahrspuren schlingerte. Zudem werden ziemliche Höhenunterschiede in diesem Bereich der Toten Täler überwunden. Aber ich muss sagen, dass ich eine neue Lieblingsstrecke für Pistenfahrten im Burgenlandkreis habe: Zwischen Großwilsdorf, Städten und Größnitz sind die Wege noch genialer als zwischen Löbitz und Mertendorf.

Dafür sind Löbitz und Mertendorf allerdings schönere Orte als Städten mit seiner hässlichen, verfallen Kirche. Größnitz, ebenfalls zu Balgstädt gehörend, ist da schon viel ansehnlicher. Am engen Dorfanger muss man (aus Richtung Städten kommend) ganz scharf links in die steil bergab führende Straße einbiegen, um zur schönen Kirche mit dem spitzen Schiefertürmchen zu gelangen. Diese Kirche und ihr Friedhof liegen landschaftlich ausgesprochen schön.

In Gieckau, Ortsteil von Gieckau-Politz/ Gemeinde Wethau, gingen wir dann noch gut essen.

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Montag, 24. Dezember 2012

W334I-III: Ein Eishockeywochenende In Tschechien Und Österreich

* * * Der Freitag: Tschechische Adler gegen Zagreber Bären – ein Spiel der Österreichischen Liga * * *

Orli Znojmo ------------------------------------------------- 2
Klub Hokeja na Ledu Medveščak Zagreb ------------ 4
Datum: Freitag, 21. Dezember 2012 – Anbully: 19.15
Wettbewerb: sogenannte „Erste Bank Eishockey Liga“ (1. Österreichische Eishockeyliga; supranationale Profiliga)
Ergebnis: 2-4 nach 60 Min. (3x20) – Drittelergebnisse: 0-1, 2-0, 0-3
Tore: 0-1 16.38 Brandon Buck, 1-1 20.43 Ondřej Fiala (5v5), 2-1 39.59 Antonín Bořuta, 2-2 45.28 Curtis Fraser, 2-3 51.49 François Bouchard, 2-4 59.37 David Brine (Empty Net)
Strafminuten: Aleš Sova 4, Antonín Bořuta 4 (Znojmo = 8 Minuten); Nathan Perkovich 6, Kyle Greentree 4, Peter Trstenjak 2, Adam Miller 2, Dennis Bozic 2 (Zagreb = 16 Minuten)
Spielort: sogenannte „Hostan Arena“ (Kap. 5.500, davon 4.000 Sitzplätze)
Zuschauer: 2.238 gemeldet (real ca. 3.000, davon ca. 60 Gästefans)
Unterhaltungswert: 8,0/10 (Sehr gutes Eishockeyspiel: Hohes Niveau und gute Stimmung)
IMG_6296 : Orli Znojmo 2-4 KHL Medveščak Zagreb Photos with English Commentary:


Weihnachten liegt dieses Jahr für Sportaktivitäten in Europa sehr günstig. Heiligabend am Montag bzw. in den meisten Ländern der bedeutendere 25.12. am Dienstag. So spielten diverse höherklassige Eishockey-, Handball- und Basketballligen auch noch am 21.-23.12. Wir entschieden uns für eine Eishockeytour, umrahmt mit einigen Burgen- und Altstadtbesichtigungen, in Tschechien und Österreich. Am Freitag fiel die Besichtung leider fast aus, da wir doch etwas spät loskamen, in Lovosice ewig bei der Bank anstanden und in Prag-Prosek beim Tanken die günstigste und somit überfüllteste Tankstelle ansteuerten, und schließlich auf der Autobahn bei Jihlava statt einem teuren Imbiss ein wirklich preisgünstiges und empfehlenswertes Motorest aufsuchten. Suppen für 1,30€, Hauptgerichte schon für 3€ (maximal 8€), halber Liter Kofola 1€. Und alles gute Qualität. Wer ein Problem mit Knoblauch hat, sollte aber nicht Suppe Nr. 3 nehmen – so einen Gestank hatte ich noch nie in der Suppenschüssel…

In Znojmo, 15km von der österreichischen Grenze nördlich von Wien entfernt, stiegen wir in einer richtig schönen Pension für nur 30€ mit Frühstück ab. Diese liegt an einer Kirche des Heiligen Nikolaus und heißt auch entsprechend „U Sváty Mikůlaše“. Gegenüber befindet sich die Festung (Rotunda), ein paar Schritte entfernt das Rathaus mit dem wuchtigen, aber kunstvollen Turm und mehrere andere sehenswerte Kirchen und historische Gebäude. Die Parksituation war aufgrund des Weihnachtsmarktes, auf dem uns besonders die Mittelaltermusikgruppe auffiel, ungünstig. Aber dafür war die Stadt erfreulich gut beleuchtet.

Keine Ausschilderung, aber dafür genug Parkplätze hatte die Eissporthalle zu bieten. Die „Arena“ ist definitiv eine der besten und sehenswertes Hallen der Tschechischen Republik. Auch in Sachen Eissporthallen – und eben nicht nur in Sachen Fußballstadien – haben die Tschechien viele architektonische Schmuckstücke zu bieten. Wie in Zlín fällt auf – nachdem man die 4,50€ Eintritt entrichtet hat und durch die nicht vorhandenen Kontrollen gekommen ist – dass das Rundbogendach innen auf zwei riesigen offenen Stahlträgern ruht, die mit geschwungen verstrebten, quer verlaufenden Stahlkonstruktionen ergänzt werden. Die Tribünen sind mittlerweile leider fast alle mit 0815-Schalensitzen bestückt. Es gibt aber auf einer Längsseite oben und in einer Ecke hinterm Tor unten noch Stehränge. Auch die alten Holzbänke sind teilweise noch erhalten. Ich hätte 10 Punkte vergeben, wenn die Holzbänke nicht nur unter dem einen Sprecherkabinenbereich geblieben wären. Auch diese VIP-Boxen und Sprecherkabinen sind ja architektonisch ganz stark geschnitten!

Es braucht sich übrigens niemand die Mühe zu machen, auf der tschechischen Eishockeyverbandsseite nach Spielen der Adler aus Znaim, Orli Znojmo, zu suchen. Sie spielten heute gegen die Bären aus Agram, Medveščak Zagreb. Und das in der österreichischen Liga! Denn die 1. Eishockeyliga von Österreich ist offen für alle Klubs, die sich irgendwie da hineinkaufen können. Die totale US-Perversion, aber immerhin bringt es internationale Spiele jede Woche. In dieser Saison sind von 12 Mannschaften 8 aus Österreich und je 1 aus Tschechien, Kroatien, Slowenien und Ungarn. Aufgrund der geringen Größen der Länder und der geographisch günstigen Lage der nicht-österreichischen Teilnehmer, sind die Fahrtkosten und der Aufwand noch erfreulich gering. Interessant ist aber vor allem, warum eigentlich ein ehemaliger tschechischer Erstligist in Österreich mitspielt. Die Geschichte des Klubs klingt dazu nicht so toll: in den 90ern wurden sie durch Geld einer tschechisch-österreichischen Firma von der Kreisebene in den Halbprofibereich hoch gekauft, wo sie als Farmteam von Pardubice und Jihlava fungierten. 1999 gelang im zweiten Anlauf der Aufstieg in die Extraliga. Nach drei, vier Jahren begannen die Hauptsponsoren dauernd zu wechseln und da diesen Hauptsponsoren von vorne herein viel zu viel Macht eingeräumt wurde, ging der Verein wirtschaftlich den Bach runter. Brno kaufte die Lizenz 2009 auf und Znojmo stieg in die zweite Spielklasse ab. 2011 wechselten sie dann in die österreichische Liga, in die man sich – ganz nach dem schlechten Vorbild der USA – nicht hineinspielen kann durch Leistung, sondern in die man sich nur hineinkaufen kann durch viel Geld. Die Leistung kommt dann mit dem Geld der Sponsoren oder Besitzer, die ein Team nach Tipps ihrer Scouts zusammenkaufen.

So spielte Orli Znojmo heute jedenfalls mit einer fast ausschließlich aus Tschechen bestehenden Mannschaft (Ligaplatz 5) gegen eine zusammengekaufte Truppe mit vielen zweitklassigen Kanadiern und den besten Spielern, die Kroatien zu bieten hat (Tabellenzweiter). Auf einem erfreulich hohen Niveau fand dieses Spiel dann auch statt, in dem Znojmo als die aktivere Mannschaft erschien, jedoch Zagreb einfach die erheblich bessere Chancenerwertung vorweisen konnte. Im zweiten Spielabschnitt kam auch Znojmo zu Treffern. Die Alder schienen das Spiel zu drehen mit einem tollen Kampf um die Scheibe, der 1 Sekunde vor Ablauf des zweiten Drittels zum 2:1 führte. Doch die kroatischen Bären kamen noch einmal eindrucksvoll zurück und gingen erneut mit einem Treffer in Führung. In einer hektischen Schlussphase gelang es Znojmo auch beim Spiel ohne eigenen Torwart nicht mehr zu treffen. Ganz im Gegenteil: das in dieser Situation nur allzu häufige Empty-Net-Goal passierte.

Für den Anhang der Zagreber – eine ganze Busladung krakeelte da in der Halle rum – war das ein Grund zur Freude. Die bis zur 60. Minute sehr gut mitgehenden Heimfans verließen die Halle verärgert aber ruhig. Für tschechische Verhältnisse hatten sie das Spiel über eine richtig starke Show geboten. Die Stimmung ging zwar fast ausschließlich von den Stehplätzen aus, aber dafür mit melodischen Trommeleinlagen und Sprechchören, zünftigen Pöbeleien und vielen Schals, Fahnen und Wunderkerzen, doch sehr ansehnlich. Interessant war übrigens auch, wie sehr manche Fans um uns herum bemüht waren zu zeigen, dass das gängige Bild vom gastunfreundlichen, unterkühlten Tschechen „nur“ auf die große Mehrheit der Leute und nicht etwa alle zutrifft. Natürlich sprach niemand etwas anderes als Tschechisch – allerdings wurde an der Kasse wurde selbstverständlich auch Deutsch gekonnt und der Hallensprecher sagte auch auf Englisch die Statistik an – was eine richtige Unterhaltung ausschloss, aber die beiden Männer hinter uns konnten uns auch auf Tschechisch klar machen, dass sie mit uns etwas trinken wollen. So ging eine Mattoni-Wasserflasche reihum, die selbstverständlich nicht mit dem faden Mineralwasser gefüllt war… Ich habe mich so wie so immer gewundert, wieso so viele Fans der Sorte „versoffener Vokuhila tragender 40jähriger Schreihals“ kleine Wasserflaschen mit in die Halle nehmen – nach der Anmerkung des einen Fans „Slivovica jablko“ (Apfelbrandwein) und dem zu einer solchen Einladung gehörenden Schluck aus der Flasche meinerseits, war mir klar warum... Es ist auch eindeutig in der Hallenordnung vorgeschrieben, dass Alkohol verboten ist. Nur dass die Ordner nicht wüssten, dass da dutzende Fans ihren Alk derartig getarnt konsumieren oder sogar in den Fangruppen rumgehen lassen, glaube ich auch nicht…

So nett das natürlich auch war unter den Fans – es fiel mir heute stark auf, wie in Znojmo doch Besoffene in der Stadt auftraten. Vor dem Spiel in dem scheiß Billa war ein zugedröhnter Opa mit lauter Bier und Schnaps im Einkaufswagen und trank die erste Flasche gleich im Vorraum des Supermarktes und zwischen Weihnachtsmarkt und Pension brach fast der Verkehr zusammen, da irgendein junger Asi hackedichte mitten auf der Straße lag. Sein Kumpel, der vom Äußeren her aus „New Kids“ entsprungen zu seien schien – vielleicht ist ja Znojmo das tschechische Maaskantje – zerrte ihn dann irgendwann mal auf den Gehweg… IMG_6362 : Orli Znojmo 2-4 KHL Medveščak Zagreb
* * * Der Samstag: Hochlandderby in der Zweiten Tschechischen Eishockeyliga * * *

HC Dukla Jihlava ------------------------------------------ 3
HC „Rebel” Havlíčkův Brod ----------------------------- 2
Datum: Samstag, 22. Dezember 2012 – Anbully: 17.30
Wettbewerb: 1. Liga (2. tschechische Eishockeyliga; Profi-/ Halbprofiliga)
Ergebnis: 3-2 nach 60 Min. (3x20) – Drittelergebnisse: 0-0, 1-1, 2-1
Tore: 1-0 22.10 Adam Zeman, 1-1 35.17 Lukáš Havel, 2-1 52.30 Michal Velecký, 2-2 58.20 Jan Soldán, 3-2 59.35 Michal Velecký
Strafminuten: Michal Velecký 2, Tomáš Čachotský 2, Martin Filip 2, Michal Jeslinek 2 (Dukla = 8 Minuten); Tomáš Protivný 25[5+20], Lukáš Havel 12[2+10], Jan Knotek 2, Marian Morava 2, Martin Ondraček 2 (Rebel = 43 Minuten)
Spielort: Horácký zimní stadion, Tolstého 23 (Kap. 7.500, davon 1.731 Sitzplätze)
Zuschauer: 2.793 gemeldet (real mindestens 3.500, davon ca. 500 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Sehr spannendes, teilweise recht emotionales und überwiegend auf hohem Niveau ausgespieltes Match)
IMG_6615 Photos with English Commentary:


Nach dem - wie üblich in tschechischen Hotels - eher mäßigen Frühstück in der Pension und ein paar Tageslichtfotos der Altstadt von Znojmo ging es nach Westen, parallel zur österreichischen Grenze, um ein paar Burgen und Altstädte zu besichtigen. Da die meisten tschechischen Burgen, die nicht frei zugänglich sind, im Winter geschlossen haben, blieb es bei Außenbesichtigungen. Diese lohnten sich aber alle. Das Schloss in Vranov nad Dyjí thront spektakulär auf einem Felsen oberhalb der Thaya (Dyje). Die gut erhaltenen Ruinen der Burg Cornštejn liegen an einer engen Straße oberhalb eines Sees auf einem Felsgrat – auf einem höheren Felsen gegenüber liegt noch der Bergfried der Vorburg frei zugänglich. Im auf der anderen Uferseite liegenden Bitov ist das Burgschloss durch verschiedene Baustile geprägt und äußerst gut erhalten. Die Altstadt von Slavonice beeidruckt durch die ungewöhnlich bemalten Renaissancehäuser. Die Burg Landštejn ist eine gut erhaltene Ruine auf einer Anhöhe in einem Wald. Das Schloss Stráž nad Nežárků sieht von der Entfernung her wegen des Turmes eher wie eine Kirche aus. Třeboň schließlich, hat eine sehr sehenswerte Altstadt mit Renaissance und Barockbauten, deren größte Sehenswürdigkeit ein recht unregelmäßig gebautes Schloss mit Park ist.

Leider ist Třeboň als Kurort für tschechische Verhältnisse ziemlich überteuert. Bei allem Kurort-Gehabe ist es allerdings ein Beispiel par excellence für die Servicewüste Tschechische Republik. Über Booking.Com haben wir – ohne Angabe der Kreditkarte zum Glück – eine Pension „U Aurory“, die nur 30€ für DZ verlangt, reserviert. 30 Minuten nach Beginn der Eincheckzeit war keiner da, weder an die Klingel noch ans Telefon wurde gegangen. Das ganze sieht auch nach Investruine aus, aber die asozialen Schweine haben ihr Angebot immer noch beim Buchungsportal drin. Wie auch immer, wir sind dann vier Pensionen erfolglos abgeklappert: in diesem Scheißkaff hatten alle Klitschen die vernünftige Preise machen, zu. Entweder hatten die Besitzer Urlaub (stand bei der einen sogar dran) oder noch nicht ausgepennt. Das einzige, wo man ein Zimmer bekam, war ein Vier-Sterne-Hotel das 60€/ DZ verlangte. Für den Preis bekam man immerhin ein sehr gutes Niveau geboten. Allerdings könnte man bei 4 Sternen schon verlangen, dass das Personal besser geschult ist und es einem mit Englischkenntnissen leichter macht. Es ist immer wieder krass zu sehen, wie schlecht das Schulsystem der Tschechischen Republik nach wie vor ist, sodass man wirklich Kenntnisse slawischer Sprachen benötigt.

In Jihlava angekommen, gingen wir erstmal in einer Kneipe mit Speisekarte etwas Regionales essen. Für 5€ so viel auf den Teller zu kriegen war schon anständig. Um die Ecke befindet sich die Eishalle, in der der HC Dukla spielt. Diese erinnerte an Znojmo, doch die Bauweise unterscheidet sich bei der Dachkonstruktion und den VIP-Logen sowie Sprecherkabinen. Allerdings war die Aufteilung der Tribünen fast gleich: Hinter dem Tor zum Haupteingang hin eine Untertribüne mit Stehstufen, gegenüber nichts außer dem Eingang zu einem VIP-Raum, und auf beiden Längsseiten Sitzplätze im Unterrang (die Schalensitze hier waren noch unpassender als in Znojmo) und Stehplätze im Oberrang. Diese Stehplätze bieten die beste Sicht, deswegen sind sie mit 70 Kronen (2,80€) auch genauso teuer wie die Sitzplätze, auf denen man überall die Plexiglasscheiben vor sich hat. Prinzipiell herrscht freie Platzwahl, wobei einige Sitzplätze mit Schildern reserviert werden.

Über das Niveau des Mittelfeldduells der zweiten tschechischen Liga – Dukla ist 7. und Rebel 6. – konnte man sich nicht beschweren: Es stand zwar noch torlos nach dem ersten Drittel, doch das lag an der schlechten Chancenverwertung der Heim- bzw. dem guten Torwart der Gastmannschaft. Die Gäste sind übrigens keine Rebellen, sondern sie werden von der ortsansässigen Brauerei „Rebel“ gesponsort. Nach der Pause fielen in einem ausgeglichenen Duell auch endlich die ersten Tore. Das wahre Highlight war aber das dritte Drittel, in dem Jihlava in Führung ging, doch kurz vor Schluss den Sieg noch aus der Hand zu geben schien. Allerdings folgte auf das 2:2 postwendend die erneute Führung, die Jihlava dann in Überzahl verteidigen konnte. Diese Überzahl kam durch das undisziplinierte Auftreten der Gäste, die sich zwei Spieldauerstrafen bei 59.35 einfingen, zustande. Die Disziplin war dann wohl auch das Ausschlaggebende für den Sieg der Iglauer, der vom Anhang erfreulich ausdauernd gefeiert wurde.

Ohnehin fiel heute wieder die Qualität der gar nicht mal so kleinen aktiven Fangruppen auf. Die Gäste waren gleich mal mit 500 Leuten erschienen, die zu Beginn des zweiten Spielabschnittes eine kleine aber vom Bildmaterial her recht martiale Choreo mit Luftballons und Comicbanner zeigten und dann nach der Niederlage ein kleines Handgemenge in der Halle anzettelten und auf dem Weg zum Parkplatz oder Bahnhof – weit hatten die es ja nicht: zwischen den Orten liegen keine 25km – kräftig rumpöbelten, was die etwa 30-40 Polizisten, die sie begleiteten, doch recht sinnvoll erschienen ließen. Die Heimseite zeigte viele glitzernde Flaggen in Vereinsfarben und auch eine Blockfahne gegen das Wegkaufen von Spielern durch Vereine wie Kometa Brno. Das Team wurde auch zumindest von 200-300 Aktiven durchgängig angefeuert, was nach den drei Treffern ihrer Mannschaft auch den Großteil der Halle zum Wechselgesang animierte. IMG_6625
* * * Der Sonntag: Salzburg; Die Feste, der Dom, die Mozartkugeln und die Roten Hornochsen – das Original! * * *

EC „Red Bull” Salzburg ---------------------------------- 4
EC Klagenfurter Athletiksport Club ------------------- 2
Datum: Sonntag, 23. Dezember 2012 – Anbully: 17.30
Wettbewerb: sogenannte „Erste Bank Eishockey Liga“ (1. Österreichische Eishockeyliga; supranationale Profiliga)
Ergebnis: 4-2 nach 60 Min. (3x20) – Drittelergebnisse: 3-0, 0-1, 1-1
Tore: 1-0 6.49 Justin Di Benedetto, 2-0 11.44 Manuel Latusa, 3-0 16.10 Andreas Kristler, 3-1 33.10 Jamie Lundmark (PP1), 4-1 40.57 Ryan Duncan, 4-2 44.09 Jamie Lundmark
Strafen: Robert Davison 12, Michael Duco 2, Dominique Heinrich 2, Ryan Glenn 2 (Salzburg = 18 Minuten); Johannes Kirisits 25 [5+20], Kirk Furey 10, Sam Gagner 4, Michael Siklenka 2, Markus Pirmann 2, Tomislav Zanoski 2, Manuel Geier 2 (KAC = 47 Minuten)
Spielort: sogenannte „Eisarena Salzburg“ (Kap. 3.500, davon 2.500 Sitzplätze)
Zuschauer: 3.311 gemeldet (real ca. 3.500, davon ca. 200 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gutes Eishockeyspiel mit guter Stimmung aus einer für mich ungewohnten Perspektive beobachtet)
IMG_6976 Photos with English Commentary:


Zum Abschluss der dreitägigen Tour stand schließlich noch ein zweites Spiel der österreichischen Eishockeyliga an. Und diesmal waren sogar nur österreichische Mannschaften auf dem Eis! Die Roten Hornochsen - Das Original, aus der Mozartstadt Salzburg, trafen auf den Klagenfurter Athletiksport Club, der mit KAC abgekürzt wird und deshalb niemals ein Namenssponsoring mit Kaffee-Eshop.at abschließen wird, da sie die Abkürzung sonst in KACKE abändern müssten…

Worüber ich dann beim Spielbesuch in der Blechbüchse eher erstaunt war, waren die Kleinigkeiten des Umfelds: An der Kasse wurde man richtig freundlich beraten, welche Karten man am besten aufgrund der Sicht nimmt (es blieben am Ende nur Stehplatzkarten für 13,50€ bzw. ermäßigt 11€ übrig, was wie auch die Sitzplatzpreise unter DEL-Niveau liegt) und die Ordner waren auffällig lässig, ohne dass sie ganz aufs Kontrollieren verzichtet hätten. Auch überraschend war, wie viele Leute sich doch emotional für die Roten Hornochsen begeistern konnten. Da waren nicht nur besser situierte Familien, für die das höchste der Fangefühle das benutzen dieser unsäglichen Klatschpappen ist. Es gab dutzende, die mit Sprechchören und Trommeln lärmten und hunderte, die immer wieder in die Anfeuerungen dieses harten Kerns (der übrigens auch einige Flaggen wie „Anti-KAC“ und Fahnen mit dem Fickfingersymbol schwenkten) einstimmten und auch auf den Sitzplätzen minutenlang stehend feierten. Auch der Gästeblock war nicht völlig ruhig, aber bei dem Spielverlauf war klar, dass sie den Roten Hornochsen nicht die Show stehlen konnten.

Nach dem ersten Drittel war das Spiel bereits schon entschieden. Salzburg war einfach viel offensiver eingestellt und auch wenn die Sturmbemühungen phasenweise blindwütig und auf gut Glück erschienen – gegen diese mäßige KAC-Abwehr bringt dieses bedingungslose Offensivspiel wirklich etwas. Auch wenn im zweiten Drittel die Klagenfurter auf 3:1 verkürzen konnten, so bestanden doch – insbesondere nach dem 4:1 sofort nach Beginn des letzten Spielabschnitts – nicht wirklich Zweifel am Sieg der Heimmannschaft. Die Gäste verkürzten noch auf 4:2, doch vor allem ihre Undiszipliniertheiten kosteten ihnen den Ausgleich. Wenn man im letzten Drittel dauernd Frustfouls zeigt, dann ist man auch andauernd in Unterzahl…

Einige der verhängten Strafen waren aber übrigens nicht in Ordnung. Besonders die beiden 10-Minuten-Strafen im ersten Drittel und manche Hinausstellungen gegen KAC in Hälfte zwei waren an Lächerlichkeit nicht zu überbieten. Dafür wurden teilweise extrem auffällige 2-Minuten-Fouls wie ein Schlag ins Gesicht durch einen Gästespieler nicht geahndet. Ob diese Leistung für österreichische Schiedsrichter normal ist, weiß ich nicht – aber wenn ja, dann wäre das in Anbetracht des Niveaus der Schiedsrichter in angrenzenden Ligen wie DEL und Extraliga sehr bedenklich.

Vor dem Spiel hatten wir übrigens, nachdem wir uns durch die teils verschneiten tschechischen Landstraßen und die vom massiven Dauerregen überschwemmten österreichischen Autobahnen gekämpft hatten, einige Stunden auf die Besichtigung Salzburgs verwendet. Das Preisniveau liegt dort größtenteils auffällig über dem österreichischen Durchschnitt, doch ein Besuch lohnt sich trotzdem. Insbesondere die Burganlage Feste Salzburg bzw. Hohensalzburg lohnt den langen Aufstieg und das teure Eintrittsgeld (da Advent war, wurden „nur“ 5€ statt 7,80€ erhoben): wuchtig in spektakulärer Berglandschaft hoch oberhalb der Altstadt gelegen, bietet die Burg nicht nur einen tollen Ausblick sondern auch architektonisch mit ihrem verschachtelten, detailreichen Baukörper mit teilweise reich verzierten Räumen sehr viel. Die besagte Altstadt ist erfreulich geschlossen in der Bausubstanz, aber nicht übermäßig spektakulär. Herausragend ist noch am ehesten der Dom, der vor allem innen durch totale Symmetrie auffällt.

In Merseburg kamen wir mit nur einer kleiner Essenspause bei Nürnberg um 1.30 Uhr an. Nach dieser touristisch wie auch in Sachen Groundhopping (oder „Icehopping“) wirklich sehr lohnenden Tour stehen drei ausnahmsweise einmal ruhige Weihnachtstage an. Am 27.12. geht es dann mit neuer Kamera (nach zwei Jahren und einer fünfstelligen Anzahl damit gemachter Bilder knirscht die Mechanik mittlerweile so, dass die Canon Schwierigkeiten beim Fokussieren aufweist) mit dem berühmten Hallenfußballturnier in Spergau weiter… IMG_6392  : Znojmo Statistik Freitag – Sonntag:
Grounds: 839 (insgesamt 3 neue; diese Saison: 71 neue)
Sportveranstaltungen: 1.681 (insgesamt 3, diese Saison: 104)
Tageskilometer: 1.630 (530km + 340km + 760km Auto)
Saisonkilometer: 24.420 (22.880 Auto/ 1.410 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 50 Bahn, Bus, Tram/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 12 [Letzte Serie: 6, Rekord: 141]
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 334