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Sonntag, 30. Dezember 2012
W335II: Auswärtsniederlage in Pardubice
HC „ČSOB Pojišťovna“ Pardubice -------------------- 4
HC „Verva“ Litvínov -------------------------------------- 2
Datum: Freitag, 28. Dezember 2012 – Anbully: 18.00
Wettbewerb: sogenannte „Tipsport“ Extraliga ledního hokeje (1. tschechische Profi-Eishockeyliga)
Ergebnis: 4-2 nach 60 Min. (3x20) – Drittelergebnisse: 3-0, 0-0, 1-2
Tore: 1-0 0.20 Martin Bartek, 2-0 11.00 Jiří Vašíček, 3-0 15.21 Jan Semorád, 3-1 43.38 Viktor Hübl (PP1), 4-1 50.23 Aleš Píša, 4-2 52.27 Martin Ručinský
Strafminuten: Jiří Cetkovský 4, Robert Kousal 2, Jiří Vašíček 2 (Pardubice = 8 Minuten); Vojtĕch Kubinčák 4, Karel Kubát 2, Vladislav Baláž 2 (Litvínov = 8 Minuten)
Spielort: sogenannte „ČEZ Aréna“ (Kap. 9.300, davon 7.000 Sitzplätze)
Zuschauer: 9.137 gemeldet (real ca. 8.000, davon mind. 100 Gästefans)
Unterhaltungswert: 4,0/10 (Beschissene Leistung von Litvínov, Pardubice überzeugte auch nicht – das Spiel war weiter unter dem Extra-Liga-Durchschnittsniveau)
a) Ice Hockey: HC Pardubice v HC Litvinov
b) Sightseeing: Windsor Ruin, Pardubice Old Town
Am Freitag arbeiteten wir trotz sehr kurzer Nacht nach dem Hallenturnier in Spergau unsere Liste der tschechischen Eishockeyhallen ab. Von den 14 Halle der Extra Liga haben wir mittlerweile 10 besucht (wobei 2 zwischenzeitlich neu gebaut wurden, also zählen wir mal 8 von 14). Diese 10. Halle stellte sich aber als eine von drei hässlichen heraus. Doch schlimmer als Pardubice sind allemal die O2-World Prag und die Halle in Liberec.
Auf dem Weg nach Pardubice legten wir einen Tank- und Einkaufsstopp in Ústí n.L. ein. Beim Penny gab es übrigens gutes und teilweise preisgünstiges Feuerwerk, von dem ich ein bisschen was gekauft habe. Das bringt mich hier darauf, mal auf den Schwachsinn einzugehen, der hierzulande allgemein bezüglich Tschechen- und Polen-Feuerwerk kursiert: 1. wenn man die illegalen Knallkörper und Raketen vom Polenmarkt richtig benutzt, passiert auch nichts – allerdings passiert schnell mal was an der Grenze und das wird teuer! 2. Selbstverständlich dürfen Feuerwerkskörper, die in polnischen oder tschechischen Supermärkten verkauft werden, nach Deutschland eingeführt und dort zu Silvester benutzt werden. Die sind doch alle zertifiziert – und die Zertifikate sind weder gefälscht noch wertlos; die Tschechen von z.B. Pyroco stellen genauso Qualitätspyro her wie bspw. Weco – nur sind z.B. die Römischen Lichter von Pyroco, die ich mir gekauft habe, 10% billiger als von Weco.
Einen weiteren Stopp legten wir auf der Autobahnraststätte bei Siřejovice, gleich nach der zweiten Abfahrt nach Neubeginn der Autobahn gen Prag bei Lovosice, ein. Allerdings nur um dort zu parken und den Burghügel neben der Raststätte zu besteigen. Dort erhebt sich - schön von der Autobahn sichtbar - eine Ruine aus dem 19. Jahrhundert. Die Windmühle ist schon älter, doch im 19. Jahrhundert sollte das mal ein historistisches Schloss werden und war dann auch bis 1945 ein Restaurant. Auf der deutschen Wikipedia steht wieder irgendwelcher Blödsinn zu der Anlage, aber egal. Jedenfalls sieht das frei zugängliche Gemäuer nach einer schicken Burgruine aus…
Noch sehenswerter ist Pardubice mit seiner Altstadt. Die 90.000 Einwohner zählende Industrie- und Eishockeystadt hat ein nicht allzu großes aber sehr schönes Stadtzentrum mit einem imposanten Torturm mit türmchenversetzter Turmhaube, sehenswerten Kirchen und Neobarock-, Jugendstil- und Renaissancehäusern, die teilweise die tollsten plastischen Fresken zu bieten haben, und einem wuchtigen Renaissanceschloss mit Festungsmauern. Zu meinem Erstaunen waren am 28.12. nur 50% der Restaurants geschlossen, sodass man auch preisgünstig essen gehen konnte. Gegenüber vom Rathaus gab es in einem schönen Jugendstilhaus ein Cafe-Restaurant namens „Kavárna Evropa“, wo man große, hervorragend schmeckende Hauptspeisen schon für 4€ bekam.
Schließlich ging es noch zum Eishockey. Das war diesmal nicht so preisgünstig, denn 6,50€ für schlechte Sitzplätze sind überm Ligadurchschnitt. Und dafür hat man auch noch eine ziemlich hässliche Halle. Einzige interessante Details in dieser sehr sterilen „Arena“ sind die VIP-Logen, der Sprecherturm und die Holztäfelung der äußeren Hallendecke. Diese Kackarena ist auch von der Größe gar nicht so eindrucksvoll, wie sie immer auf Fotos wirkt. Im Übrigen ist sie eine von mehreren Eishallen bzw. Multifunktionshallen, die namentlich vom Energiekonzern České Energetické Závody (kurz ČEZ) verunstaltet wird. Der halbstaatliche Konzern ist ja in Deutschland den grünen Spinnern ein rotes Tuch wegen des Temelín-Ausbaus, aber in Tschechien noch mehr umstritten: dabei ist der Streit um Kernenergienutzung aber nur eine Seite, viel wichtiger ist, dass der mächtigste Konzern unseres Nachbarlandes eine Quasi-Monopol-Stellung genießt und zumindest bis 2010, vielleicht auch weiterhin, die Ausbildung paramilitärischer Einheiten, die Stromkosten beim Endverbraucher in Mafiamanier eintreiben dürfen, bezahlt. Diese Affäre wirft natürlich wieder einmal ein tolles Licht auf die tschechische Politikerkaste, die ohnehin andauernd durch unkonstante politische Linien, Korruption und Äußerungen, die anderswo unter Volksverhetzung und Anstiftung zum religiösen Hass (immer toll, wenn in einem weitestgehend atheistischen Land eine größere Minderheit [die 8% Christen] gegen eine viel kleinere Minderheit [0,1% Muslime und 0,2% Buddhisten] hetzt) fallen, auffällt. Das mit den ČEZ-Milizen ist irgendwie so, als wenn der Bundestag erlauben würde, dass die GEZ ihre sowieso unangemessenen Gebühren mit vorgehaltener Waffe bei den bösen, bösen Schwarzsehern eintreiben dürfte…
Es spielte jedenfalls in dieser Halle der „Hockeyclub Tschechoslowakische Handelsbank/ Versicherung (Československá obchodní banka Pojišťovna) Pardubitz“, der als amtierender Meister nur im hinteren Mittelfeld rangiert, gegen den HC „Verva“ Litvínov (Leutensdorf), der im vorderen Mittelfeld steht. Die Gäste legten leider einen grauenhaften Start hin und kassierten nach 20 Sekunden einen ersten Treffer. Das ganze erste Drittel lief katastrophal für Litvínov: die Abwehr zeigte regelmäßig Lücken und vorne lief rein gar nichts zusammen. 3:0 beim ersten Seitenwechsel!
Das schwache zweite Drittel hatte die ein oder andere Parade des Gästekeepers zu bieten und die ersten Chancen für Litvínov. Erst im Schlussdrittel trafen sie dann auch mal endlich, wobei spätestens nach dem 4:1 das Spiel entschieden war. Das 4:2 war reine Ergebniskosmetik.
So eine beschissene Leistung habe ich von Litvínov noch nie gesehen. Und mittlerweile war ich ja schon bei über 20 Spielen von denen! Hoffentlich wird das in Ostrava in vier Wochen besser, wenn wir das Spiel zwischen Vitkovice und Litvínov schauen. Die Halle dort ist ja die dritte ČEZ-Arena in der Extra Liga und sieht auch nicht so viel besser aus als in Pardubice. Aber ich erwarte mehr Stimmung: Das war je heute schwach in Pardubice! Den kleinen Litvínov-Block hat man immer wieder schön gehört – und die angeblich über 9.000 Zuschauer machten Lärm für 90… Eigentlich waren das aber eh bestimmt nur 8.000 Fans von Pardubice und 1.000 ferngebliebene Dauerkarteninhaber wurden mit eingerechnet. Jedenfalls lief außer im Hintertorsektor stimmungsmäßig gar nichts bei Pardubice!
Statistik:
Grounds: 840 (heute 1 neuer; diese Saison: 72 neue)
Sportveranstaltungen: 1.683 (heute 1, diese Saison: 106)
Tageskilometer: 790 (790km Auto)
Saisonkilometer: 25.230 (23.690 Auto/ 1.410 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 50 Bahn, Bus, Tram/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 12 [Letzte Serie: 6, Rekord: 141]
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 335
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Montag, 5. Januar 2009
WE126II-IV: Das Eishockeywochenende
Eine Spontanentscheidung führte dazu, dass wir schon eine Woche nach der Rückkehr aus Tunesien ein voll gepacktes Eishockeywochenende organisierten: ein Spiel in Deutschland, zwei in der Tschechischen Republik. Die Spontanentscheidung fiel deshalb derart aus, weil in unserem Landkreis und den Nachbarkreisen keinerlei Veranstaltungen am Wochenende angesetzt waren. Am Donnerstag gab es den Neujahrslauf (Bilder finden sich unter http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090101%20Merseburger%20Neujahrslauf/) und am darauf folgenden Dienstag war ein Hallenturnier angesetzt. Aber auch am Wochenende sollte etwas los sein!
Also wurde bei Seik ganz schnell ein Mietwagen geordert - ausnahmsweise wurde ich auch als Fahrer eingetragen (ob er wusste, was er damit tut...) - und schon am Freitag dem 2.1. wurde ein bisschen was unternommen.
Zum Warmmachen ging es zur Burg Querfurt - wir waren zwar schon mehrfach dort, aber es bot sich als Kurzausflug an, vor allem damit ich, drei Monate nach Führerscheinerwerb (und zwischendurch nicht mehr gefahren) - und dann spielten in Halle ab 20Uhr zwei Bullenmannschaften gegeneinander.
Also wurde bei Seik ganz schnell ein Mietwagen geordert - ausnahmsweise wurde ich auch als Fahrer eingetragen (ob er wusste, was er damit tut...) - und schon am Freitag dem 2.1. wurde ein bisschen was unternommen.
Zum Warmmachen ging es zur Burg Querfurt - wir waren zwar schon mehrfach dort, aber es bot sich als Kurzausflug an, vor allem damit ich, drei Monate nach Führerscheinerwerb (und zwischendurch nicht mehr gefahren) - und dann spielten in Halle ab 20Uhr zwei Bullenmannschaften gegeneinander.
Freitag, 2.Januar 2009 - Anbully 20.00
3. Deutsche Liga (Regionalliga)
Ergebnis: 1:3 nach 60 Min.
Drittelstände: 1:1, 0:2, 0:0
Tore: 0:1 6. ?, 1:1 18. Reckers, 1:2 28. Stanley, 1:3 38. ?
Strafzeiten: 8+10:4
Eishalle: Eissporthalle Halle (Kap. 3.500)
Zuschauer: ca. 1.500 (600 Gästefans)
Spielqualität: 1,5/10 (katastrophal!)
Ich fuhr den Wagen zur Eissporthalle in Halle, die wir - so schworen wir uns nach dem Spiel - nicht mehr von Innen sehen werden. Mal ganz davon abgesehen, dass diese verkommene Idiotenstadt Halle mit ihrer den Eissport kaputtmachenden Bürgermeisterin drauf und dran ist, den Weiterbetrieb der Eissporthalle zu verhindern - die Stadt ist mal wieder fast bankrott, da kann man auch nicht großkotzig die auf die eigenen Fahnen geschriebene Jugendförderung (die Saalebulls sind darin sehr wohl sehr aktiv) erfüllen - es ist auch zudem so, dass das Eishockey in Halle mittlerweile in die völlige Niveaulosigkeit abgesunken ist, in der katastrophal schlechte Spiele die Regel und richtig gute Spiele wie im November einmal gegen Rostock, die Ausnahme.
Zu diesem Spiel braucht man nicht wirklich viel zu sagen, außer dass sich 300 aktive hallesche Fans vergeblich bemühten, die 600 fast allesamt aktiven Gästefans zu übertönen, da die anderen 600 Fans der Heimmannschaft entweder von vorneherein nicht auf Anfeuern eingestellt waren - Problem: Modefans und Sesselfurzer - oder während dieses Mistspiels - so wie ich ja auch - die Lust verloren.
Da mag das erste Drittel noch halbwegs akzeptabel gewesen sein - Höhepunkt neben dem Führungstreffer natürlich der viel gefeierte Glückstreffer von Ausgleich, den ein völlig untalentierter Saalebulls-Spieler namens Recker über den Torwart springen lies (unbegreiflich, wie der Puck reingehen konnte) - doch schon im zweiten Drittel spielten auch die klar überlegenen Gäste streckenweise Mist. Zwei ganz grobe Abwehrfehler der Heimmannschaft sorgten dann zur 1:2 und 1:3 Führung für die ehemals wirklich erfolgreiche bayrische Mannschaft.
Das dritte Drittel wurde von lustlosen Gästen und unfähigen Heimspielern jeglicher Spielkultur beraubt. Einfach nur noch erbärmlich was diese Lutscher da gespielt haben!
In Scharfenstein, einem Ortsteil von Drebach, fuhren wir gleich zum kostenpflichtigen Parkplatz ohne funktionierende Parkuhr, und liefen dann zum Schloss hoch. Die Anlage ist hervorragend erhalten, baulich geschlossen und dementsprechend touristisch genutzt. Wir zahlten nur für die Turmbesteigung (1€) und fuhren dann weiter gen Wolkenstein. Dort ist eigentlich der gesamte Ortskern sehenswert, dass Schloss ist da nur der Abschluss und auch nicht zwangsläufig der Höhepunkt. Es weißt große Ähnlichkeiten zu dem in Scharfenstein auf, nur kann man dort keinen Turm besteigen. Nach dem Blick in den Innenhof ging es also weiter gen Tschechische Republik.
In Žatec war einchecken im Hotel U Hada (Hotel zur Schlange) angesagt. Ist leider nicht ganz billig, aber wir kannten das Hotel und es liegt günstig zu unseren nächsten Zielen.
Nachdem wir festgestellt hatten, dass die Synagoge von Žatec fertig renoviert wurde - natürlich ist sie nicht für Nichtjuden geöffnet - war unser nächstes Ziel Chomutov.
Samstag, 3.Januar 2009 - Anbully 17.30
1. Liga (2. tschechische Eishockeyliga)
Ergebnis: 4:5 nach 65 Min. + Penaltyschießen
Drittelstände: 0:1, 1:3, 3:0
Verlängerung: 0:0
Penaltyschießen: 0:1
Tore: 0:1 8. Sedlák, 0:2 21. Padělek, 0:3 23. Sedlák, 1:3 32. Hlinka, 1:4 34. Sedlák, 2:4 49. Jeslínek, 3:4 56. Skořepa, 4:4 58. Jíra.
Tor im Penaltyschießen: Sedlák.
Strafzeiten: 12:14+10 Minuten
Eishalle: ČEZ stadion (Kap. 4.500)
Zuschauer: ca. 3.000 (400 Gästefans)
Spielqualität: 7,5/10 (gut bis sehr gut)
Nachdem wir die Karten an der Eissporthalle geholt hatten, gingen wir noch durch den Stadtkern - die Kirche mit den Gummipuppen hatte aber leider nicht mehr offen, vielleicht hatte die „Kunst“ausstellung auch eh schon wieder gewechselt - und etwa eine Stunde vor Beginn in die Halle. Einlass (mit Lichtschranke) und Name der Halle sind zwar (unnötig) modernisiert, aber es gibt noch erfreulich viele Holzbänke, teilweise mit Blech beschlagen.
Es zeichnete sich schon nach drei Minuten ab, dass das Spiel nicht nur - wie nominell der Fall war - um eine Klasse höher sein sollte, als am Vortag, sondern um Welten! Schon nach 8 Minuten hatte sich mehr getan als in den 60 Minuten in Halle/ Saale.
Nach dem ersten Drittel, das rasant geführt wurde, wenigstens einen Treffer sah und mit leichter Überlegenheit der Gäste in die Pause ging, war uns klar: lieber mehr Geld für Fahrtkosten drangeben und mehr Zeit aufwenden für bessere Spiele, als diesen Mist in der deutschen 3. Liga angucken. Kultur haben wir ja auch noch dazu!
Im zweiten Drittel dominierten die Gäste dann völlig. Zwar kam Chomutov nach dem 0:3 noch einmal kurzzeitig zurück, doch nach dem 1:4 rechnete wohl keiner mehr mit einem Erfolg für die Gastgeber.
Diese drehten jedoch gegen Mitte des letzten Drittels richtig auf. Unglaublicherweise gelang es ihnen durch Dauerdruck auf das Tor der Brünner noch den Ausgleich zu erzielen.
Chomutov rettete sich somit in die Verlängerung. Diese fünf Minuten sollten aber mal wieder sinnlos sein, sodass es zum Penaltyschießen ging.
Der erste Schütze von Chomutov verschießt, der erste von Brno auch, der zweite von Chomutov trifft wieder nicht (Penaltyschießen ist auch viel schwerer, als Elfmeterschießen oder Siebenmeterwerfen), doch dann der zweite von Brno. Der Torwart von Kometa sollte den nächsten Schuss parieren, sodass die Entscheidung gefallen war.
Dieser Sieg im Penaltyschießen war auch absolut verdient aufgrund der weitestgehenden Überlegenheit von Kometa Brno.
Fantechnisch war dieses Spiel übrigens sehr gut. Vor allem für die tschechischen Verhältnisse. Hinter uns machten etwa 100 Leute andauernd Lärm für Chomutov und im Gästesektor feierten fast alle kräftig ab. In letzterem wurde es übrigens zum Ende des dritten Drittels hin unangenehm, als es zu zwei Schlägereien kam. Aber alles in allem war das auch nicht weiter wild und würde nur in der deutschen Lokalpresse Erwähnung als „Ausschreitung unbelehrbarer Hooligans“ finden.
Über das Schiedsrichtergespann um Hauptschiedsrichter Vampola kann man sich nicht weiter beklagen.
Wir fuhren dann wieder nach Žatec zurück und übernachteten dort entsprechend gut.
Am nächsten Morgen standen wir verhältnismäßig spät auf und waren nach dem guten Frühstück erst gegen 9.00 Uhr abfahrtbereit.
Auf dem Weg nach Kadan erschlossen sich mir einige Geschwindigkeitsbeschränkungen nicht, weswegen ich mich an den Tschechen orientierte, die in der 70er Zone 110 fuhren. Es war ja auch nicht glatt, da es in der Gegend von Žatec gar nicht geschneit hatte.
In Kadan wurde es dann erst wieder etwas glatter. Dort nahmen wir uns eine reichliche Stunde zur Erkundung der Innenstadt, deren Höhepunkt der Marktplatz mit Kirche, Rathaus (mit bizarrem Turm) und benachbarter Stadtburg ist.
Weiter ging es in nördlicher Richtung, wo wir uns in Místo zur Burg Hassenstein, also Hasištejn* aufmachten, die jedoch im Winter geschlossen ist. So konnten wir nur die Vorburg begehen und verschoben die Innenbesichtigung auf „irgendwann im Sommer, am besten wenn Fußball in Litvínov oder die Ecke da ist.“
Nächster Punkt war Most, wo wir im Švejk einkehrten und wieder einmal sehr gutes Essen serviert bekamen.
Noch einmal hoch zur Burg von Most - zum Glück war die Auffahrt von bis zu 25% Steigung, die man mit einem langweiligen Ford C-Max 1.600 nur im 1. Gang bewältigt, nicht verschneit - und dann weiter gen Litvínov.
Dort gab es schon Karten - natürlich nur noch Stehplätze - für das Spitzenspiel der höchsten tschechischen Eishockeyspielklasse. Wir fuhren nach dem Kartenkauf und nachdem wir uns noch etwas im Fanshop besorgt hatten, locker gen Meziboří und guckten noch etwas an der Skipiste herum. Zurück fuhren wir dann durch Janov, das Ende des letzten Jahres ua. in der FAZ unrühmlich erwähnt wurde, da dort die rechtsextreme tschechische Partei Delnická Strana unter tatkräftiger Unterstützung des asozialen Teils der Bevölkerung Litvínovs, der leider einen nicht zu unterschätzenden Teil der Gesamtbevölkerung ausmacht, zwei Pogrome gegen die im Vorort ansässigen Roma angezettelt hat**.
Sonntag, 4.Januar 2009 - Anbully 17.30
Extraliga (1. tschechische Eishockeyliga)
Ergebnis: 3:4 nach 65 Min. + Penaltyschießen
Drittelstände: 2:1, 0:1, 0:0
Verlängerung: 0:0
Penaltyschießen: 1:2
Tore: 1:0 2. Hübl, 2:0 8. Jenáček, 2:1 16. Tvrdík, 2:2 29. Pivko
Tore im Penaltyschießen: 1:0 Jenáček, 1:1 Tvrdík, 1:2 Kolář
Strafzeiten: 26+10:16
Eishalle: ZS Ivan Hlinka (Kap. 7.000)
Zuschauer: ca. 5.500 (50 Gästefans)
Spielqualität: 7,5/10 (gut bis sehr gut)
Verdächtigerweise suchte man in der Eissporthalle Roma fast vergebens - sonst waren da sehr wohl mehr zu sehen - aber die Zuschauerzahl von über 5.500 und unser etwas eingequetscht liegender Platz, der aber immerhin fast völlig freie Sicht aufs Feld zuließ, ließ auch nicht die ganzen Zuschauerränge überblickbar.
Das Spiel ging jedenfalls gut los. Sofort fiel das 1:0 für Litvínov und es dauerte nicht lange, ehe das Publikum das 2:0 feiern konnte. Beim 2:1 meldete sich nur die Busladung Fans aus Pardubice. Es war im Übrigen auch beim 2:2 Ausgleichstreffer lächerlich, wie die Heimfans resignierten. Da wurde nicht einmal gegen die Gäste gepöbelt.
Gegen den Schiedsrichter, der schon im ersten Drittel einmal, von einem Eishockeyschläger getroffen, behandelt werden musste, wurde aber fleißig geschimpft. Auch einige Flaschen und Feuerzeuge flogen wieder einmal. Bei der Leistung dieser drei Blinden war das auch kein Wunder. Wie man z.B. einen Bandencheck von Pardubice, der für eine längere Verletzungspause sorgte, mit zwei Minuten ahnden, aber einen mittelschweren Ellbogenstoß von Litvínov mit 2+10, ist unbegreiflich. Auch andere Regelverstöße wurden mit Vorliebe zu Ungunsten des Tabellenführers ausgelegt.
Ein Highlight diesbezüglich dann die Szene, in der Travníček und Píši sich auf US-Sport-Niveau (diese Wortschöpfung ist aber irgendwie ein Widerspruch in sich: US-Sport (NHL, NBA, Baseball, American-Football sind hier vor allem gemeint) und Niveau: da kann man ja nur lachen...) begaben und eine hemmungslose Schlägerei an der Wechselbank von Litvínov austrugen. Aber solange solche Szenen im Rahmen bleiben (also vielleicht maximal zweimal pro Partie), ist das ja eine willkommene Adrenalinstoßsituation.
Die Verlängerung war sinnlos, wobei die Unparteiischen, die an diesem Tag eher die Parteiischen waren, alles daran setzten, Pardubice schon in der Verlängerung zum Sieg zu führen. Da wurden fast gleichzeitig zwei lächerliche Zeitstrafen gegen Litvínov ausgesprochen, die zu einer 5:3 Überzahl führten. Der Tabellenzweite war aber unfähig, diese schiedsrichterliche Steilvorlage zu verwandeln und holte den Sieg erst im Penaltyschießen. Der slowakische Torwart der Gäste war da einfach der Bessere.
Über teils katastrophal verschneite Straßen fuhren wir innerhalb von beinahe fünf Stunden nach Merseburg zurück.
Ground Nr. 274 (1 neuer, diese Saison: 44 neue)
Sportveranstaltung Nr. 726 (diese Saison: 93)
Tageskilometer Freitag: 120 (Auto)
Tageskilometer Samstag: 320 (Auto)
Tageskilometer Sonntag: 360 (Auto)
Saisonkilometer: 17.100; 9.270 Auto/ 2.960 Flugzeug/ 2.590 Bahn/ 2.280 Fahrrad
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 127
Also eine sehr gute Seite: http://www.hrady.cz
** Bei youtube findet sich viel gutes Material, was auch hoffentlich dort verbleibt (man weiß ja, dass dort einige löschwütige Idioten herumsitzen). Zu empfehlen sind folgende Mitschnitte: http://www.youtube.com/watch?v=JX7RE3wGCig und http://www.youtube.com/watch?v=pkSKaRvZ4Ok&feature=related . Tschechischkenntnisse sind empfohlen, aber man kann auch, kennt man nur ein paar Worte wie ich, erraten, was dort gepöbelt wird. Schlüsselwort: Cikáni „tsikaani“ - Zigeuner. Deutschsprachige Quellen gibt es kaum. Viel linksextreme Propaganda (also Jungleworld und ähnliche Lügenverbreiter - sorry, aber das bringt’s echt nicht, wenn man was gegen Neonazis unternehmen will) und als positive Ausnahme Radio Prag http://www.radio.cz/de/artikel/110429/limit .
Bilder:
Mistspiel in Halle http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090102%20Saalebulls%20Halle%201-3%20Starbulls%20Rosenheim/
Idyllisches Scharfenstein http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090103a%20Scharfenstein%20im%20Erzgebirge/
Ebenso idyllisches Wolkenstein
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090103b%20Wolkenstein%20im%20Erzgebirge/
Schönes Match in Chomutov http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090103c%20KLH%20Chomutov%204-5nP%20Kometa%20Brno/
Bierstadt Žatec http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090103d%20Zatec%20-%20Bierstadt%20Sarz%20-%20Album%20II/
Eine typische böhmische Mittelstadt: Kadan (und eine Burgruine im Wald: Hasištejn)
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090104a%20Kadan%20und%20Hasistejn/
Noch ein gutes Spiel, diesmal in Litvínov http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090104b%20HC%20Litvinov%202-3nP%20HC%20Moeller%20Pardubice/
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