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Montag, 25. Juli 2022

W3.0080III: Leuna startet mit überraschendem aber verdientem Sieg in die Saisonvorbereitung

Photos with English commentary (FLICKR):

a) Pre-Season: TSV Leuna won at Radefeld

b) Pre-Season: RB Leipzig U17 vs. Fortuna Chemnitz U19

c) Merseburg: Neumarktkirche (interior of Romanesque church)

d) Leuna: Dölkau palace (outhouse)

e) Leipzig (including suburbs): Kleinliebenau, Lindenthal

f) Saalekreis: Raßnitzer See

Leunas erstes Testspiel und das berühmte Schleizer Dreiecksrennen standen an diesem Juliwochenende an – also ein wichtiger Grund, wieder nach Merseburg zu fahren.

Am Samstag fuhr ich die Tour zu Leunas Testspiel in Radefeld mit dem Rad.

Der erste Halt war schon kurz nach dem Start die Neumarktkirche, denn da stand das „geöffnet“-Schild so penetrant draußen, dass ich die leere romanische Kirche dann endlich mal innen fotografierte. Als ich da das letzte Mal drin war, habe ich noch keine Kamera gehabt.

In Dölkau fiel mir aufgrund des Navi-Routenvorschlags erstmals auf, dass nur das Haupthaus des Schlosses (Firmengelände und Veranstaltungsort) saniert ist – das Nebengebäude ist auch baulich topp, doch in einem unbeschreiblich schlechten Zustand!

In Kleinliebenau war ich dann über die Landesgrenze nach Sachsen gewechselt und fotografierte da die interessant angestrichene Kirche.

Zwischen den beiden Spielen fiel mir noch die Windmühle in Lindenthal auf, nach dem Spiel in Radefeld fuhr ich mit Halt am Aussichtsturm und der alten Brücke am Raßnitzer See, nach Merseburg zurück.

Wie immer war das Radfahren sehr viel angenehmer als in NRW oder Rheinland-Pfalz – nur ist die Radinfrastruktur zumindest in NRW besser (wäre sie eben nur noch so überfüllt mit Vollidioten, v.a. Hundehaltern oder zugedröhnte Zweiradlern). Hier in der Merseburger Ecke war wieder ein toller Wechsel von Asphaltnebenstraße zu Schotterweg zu Kopfsteinpflasterdorfstraße und dann wieder Asphaltradweg und danach Schotterpiste usw...

Dölkau

RasenBallsport „Leipzig“ B

7:0 (4:0)

VfB Fortuna Chemnitz A

- Datum: Samstag, 23. Juli 2022 – Beginn: 12.00
- Wettbewerb: Testspiel (B-Junioren Bundesliga; 1. Spielklasse der U17 gegen A-Junioren Regionalliga; 2. Spielklasse der U19)
- Ergebnis: 7-0 nach 90 Minuten (45/45) – Halbzeit: 4-0

- Tore: 1-0 12. Anonymer Red-Bull-Mitarbeiter, 2-0 23. Anonymer Red-Bull-Mitarbeiter, 3-0 31. Nuha Jatta, 4-0 38. Cenny Neumann, 5-0 65. Lucio Saric, 6-0 67. Winners Osawe, 7-0 80. Jakob Sachse

- Gelbe Karten: keine

- Rote Karten: keine

- Austragungsort: Platz 6 des RB-Trainingszentrums im Cottaweg (Kap. 150 Stehplätze)
- Zuschauer: 78 (davon ca. 10 Gästefans)
- Spielbewertung: 6,5/10

Ein weiteres Spiel außer dem Leuna-Test wollte ich dann doch haben. Leider war zeitlich nur ein Spiel möglich: ausgerechnet Red Bull Leipzig (also der sogenannte RasenBallsport). Auf dem sehr gepflegten Trainingsgelände unweit des Zentralstadions (von Österreichern auch als „Red Bull Arena“ verunglimpft) gibt es immer noch Bautätigkeit. Widerlich, wie hier alles abgeschirmt wird. Klar, dass man hier nicht mal eben Bolzen darf – bei den verständlich aber teils einfach übertriebenen Anfeindungen vieler Fangruppen, müssen die Österreicher eben fürchten, dass ihre Filiale in Leipzig Schaden nimmt.

Weswegen ich das Umfeld von RB aber einfach zum Kotzen unsympathisch finde, sind solche Sachen wie eben heute: B-Jugend Bundesligist gegen A-Jugend Regionalligist auf einem ausbautenlosen Rasen-Nebenplatz (wenigstens neuer Ground für mich, wenn schon nicht der Hauptplatz, welcher auf dieser Anlage als einziger Ausbau hat) und dann sind da zig Ordner, die jede Scheiße kontrollieren. OK, gut organisiert und mir gegenüber sehr freundlich – aber dass ich nur mit der Kompaktkamera fotografieren durfte, obwohl es ja wie gesagt kein Bundesligaspiel ist, bei dem es diese lächerlichen Einschränkungen zu „professionellem Kameraequipment“ gibt, ist schon völlig daneben. Und wie da Chemnitzer Familien behelligt wurden, die Getränke oder große Decken mit reinnehmen wollten, behelligt wurden, ist einfach asozial. Was meinen diese Österreicher, wer die eigentlich sind?!

Ich stellte mich demonstrativ zu den Gästefans, auch wenn ich keinerlei Bezug zu Fortuna Chemnitz habe und ich bei Leipzig gegen Chemnitz eigentlich immer für Leipzig bin. Aber RBL ist für mich nicht Leipzig und schon gar kein Ostverein!

Einziger Nicht-Chemnitzer neben mir war übrigens ein tschechischer Scout. Ich verstand am Telefon, dass er an dem anonymen Doppeltorschützen interessiert war – da von den Nachwuchsspielern kaum einer bei RBL in der Bundesliga landen wird, eher mal bei einer anderen Filiale, aber auch da nur ein Bruchteil der eigenen Jugend, kann es gut sein, dass der dann irgendwo in Tschechien demnächst auftaucht.

Was mir bei RB ja auch nicht gefällt, ist der Fakt, dass sei meist sehr gut spielen – da muss man diesem extrem unsympathischen Verein Franchise ja auch noch Respekt für die sportliche Leistung  zollen. Also ihre U17 lieferte eine sehr starke Partie, ein Spiel auf ein Tor, klasse Spielzüge der Roten Ochsen und die Fortunen immer einen Schritt zu langsam und ein völlig verdienter Sieg gegen einen völlig chancenlosen Gast: 7-0 auch in der Höhe OK.

RB Leipzig U17 7:0 Fortuna Chemnitz U19

Radefelder SV  90

3:4

TSV Leuna 1919

- Datum: Samstag, 23. Juli 2022 – Beginn: 15.00
- Wettbewerb: Testspiel (Sachsenliga; 6. Spielklasse, 1. Amateurliga gegen Landesklasse Sachsen-Anhalt; 8. Spielklasse, 3. Amateurliga)
- Ergebnis: 3-4 nach 90 Minuten (45/45) – Halbzeit: 0-2

- Tore: 0-1 9. Kevin Moreira Cardoso, 0-2 29. Kevin Degner, 1-2 47. Steven Hache, 2-2 57. Steven Hache, 3-2 59. Markus Richter, 3-3 77. Gentijan Shoshi, 3-4 83. Johnny Gumbrecht

- Gelbe Karten: keine

- Rote Karten: keine

- Austragungsort: Sportplatz Radefeld (Kap. 750, davon 100 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 35 (davon ca. 5 Gästefans)
- Spielbewertung: 7,5/10

Auch im zweiten Spiel gab es sieben Tore, zum Glück besser verteilt. Es ging nach Radefeld hinterm Flughafen, wo ich nur wenige Leunaer am Spielfeldrand traf. Aber auch die Heimfans waren alles andere als zahlreich erschienen. Der Radefelder SV hat mittlerweile eine Tribüne mit 58 Schalensitzen, daneben noch Bänke. Es gibt nach wie vor eine gute Auswahl im Vereinsheim, aber weniger als bei einem Pflichtspiel vor 10 Jahren. Für einen mittlerweile Sachsenligisten ist die Anlage auch sehr klein.

Leuna hatte zwei Trainingseinheiten, darunter eine mangelhaft besuchte – Radefeld war bereits zwei Wochen im Training und hatte zwei erfolgreiche Testspiele absolviert. Doch trotzdem bestimmte Leuna das Spiel bis zur Halbzeit. Die beiden Kevins trafen, der erste Torschütze vergab noch eine unmögliche Torszene: im vollen Lauf an den Pfosten gebolzt, davon prallt der Ball gegen den Radefelder Keeper und von da übers Tor.

Nach der Pause einige Wechsel und leider konnten die neu gebrachten Leunaer die Qualität des ersten Durchgangs nicht halten. Radefeld hingegen schaffte es nun, ihr Können zu zeigen und dreht das Spiel binnen 12 Minuten auf 3:2. Dann verletzte sich leider auch noch Torwart Pfennig – freundlicherweise ging der Radefelder Ersatztorwart rein. Der hatte aber nicht so viel zu tun, denn Leuna hatte mittlerweile zurückgewechselt und Shoshi und J. Gumbrecht drehten dann die Partie doch noch auf 3:4. Geil, eine super Leistung! Wie die stärkere Aufstellung hier zusammenspielte war definitiv so, wie man es für den Aufstieg in die Landesliga brauche!

Auf dem Rückweg fuhr ich wie oben beschrieben eine andere Route durch die Elster-Luppe-Aue, ging dann auch noch in der Merseburger Innenstadt essen. Gegen 21 Uhr kann es schon mal knapp werden, aber der „Aktiv Döner“ gegenüber der Stadtkirche St. Maximi war nicht nur flexibel, sondern überzeugte vom Essen her. Auf dem Rückweg zur meiner Übernachtungsgelegenheit ging ich noch durch die besten Ecken Merseburgs: Vorbei an Dom, Schloss, Stadtmauer, den Verwaltungsgebäuden, Oberaltenburg usw. – wenn ich an die letzten von mir besuchten Orte zurückdenke: keiner der erstmals besuchten in diesem Jahr, nicht einmal Eppingen, konnte eine so sehenswerte Altstadt vorweisen. Bei den erneut besuchten Orten kann ich nur auf meinen Spielbesuch in Quedlinburg mit der mir natürlich schon längst bekannten Altstadt, welche mein Merseburg dann halt doch um Längen überbietet, verweisen... 

Radefelder SV 1990 3:4 TSV Leuna 1919

Statistik:

- Grounds: 3.145 (1; diese Saison: 16 neue)
- Sportveranstaltungen: 4.500 (2; diese Saison: 19)

- Tourkilometer: 490 (410km Auto, 80km Rad)
- Saisonkilometer: 2.740 (2.620 Auto, davon 0 Mietwagen/ 120 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Schiff, Fähre / 0 Bus, Bahn, Straßenbahn)

- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 68 [letzte Serie: 164, Rekordserie ohne 0-0: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 2 des Jahres 2021 (04.-10.01.), d.h. seit 81 Wochen in Folge [letzte Serie: 30 Wochen von KW22/2020-51/2020; Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020].

 

Mittwoch, 17. Juli 2013

W364I: Spontaner Testspielbesuch

SV Blau-Weiß Günthersdorf ------------------------------- 4
Radefelder Sportverein 1990 ------------------------------- 3
- Datum: Mittwoch, 17. Juli 2013 – Anstoß: 19.00
- Wettbewerb: Freundschaftsspiel Kreisoberliga Saalekreis (9. Spielklasse, 4. Amateurliga; Aufsteiger aus Kreisliga) gegen Nordsachsenliga (8. Spielklasse, 3. Amateurliga)
- Ergebnis: 4-3 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 3-2
- Tore: 1-0 2. (10), 1-1 15. (10), 2-1 23. (10), 3-1 33. (8), 3-2 40. (15), 3-3 59. (13), 4-3 60. (8)
- Verwarnungen: Nr. 2? (Günthersdorf)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportanlage Günthersdorf/ Kötschlitz, Sportplatz am Kanal (Kap. 1.500 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 40 (davon ca. 10 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Wirklich gutes und torreiches Testspiel) DSC09891 Sportanlage Günthersdorf/ Kötschlitz Photos with English Commentary:
a) Pre-Season: Blau-Weiß Günthersdorf v SV Radefeld
b) Villages next to Günthersdorf: Kötzschlitz, Dölkau, and Pissen

Kurzfristiger geht es ja echt nicht mehr: anderthalb Stunden vor Anpfiff dieser Partie habe ich das Testspiel rausgesucht. Schuld daran ist die mangelnde Organisiertheit der Burgwerbener, die das Testspiel gegen Leuna heute austragen wollten, aber dann doch erst morgen kicken. Danke an Gisbert für die Info – kein Danke an die Vereinswebsite vom SVB und fussball.de! Im Übrigen kann man auch eine Woche vorher wissen, ob man am Mittwoch oder erst am Donnerstag seine Mannschaft voll bekommt!

Eigentlich interessierte mich der Kick am Kanal überhaupt nicht. Aber auf dem mächtigen Graswall kann man so schön bequem zugucken. Der ungeschlagene Aufsteiger aus Günthersdorf spielte gegen den Vierten der eine Klasse höheren Nordsachsenliga. Ich spekulierte ja auch etwas darauf, wieder so gut unterhalten zu werden wie beim letzten Spiel, das ich von Radefeld gesehen habe: ein Heimspiel, das bis zur letzten Minute spannend war und dann in einem zünftigen Handgemenge endete...

Beim letzten Spiel von Günthersdorf blieben mir die Blau-Weißen zudem als üble Treter in Erinnerung, doch heute hatten sich alle im Griff, sodass außer ein paar Pöbeleien – das gehört auch einfach dazu: „Ey Zehner, mach den Kopp zu! Du hast wohl dein Niveau Heeme gelassen?!“ – keine Emotionen aufkamen. Noch nicht einmal als kurz vor Schluss ein Radefelder mit einer klaren Notbremse auf der Strafraumkante vom ansonsten guten Schiedsrichter ungeahndet gestoppt wurde!

Das Spiel lebte dann statt von Emotionen von Toren. Schon nach zwei Minuten spielte der unterklassige Gastgeber die Abwehr der Sachsen aus und netzte ein. Nach einer Viertelstunde brach ein Gästespieler durch die Günthersdorfer Verteidigung und erzielte das 1:1. Es ging gut hin und her, wobei die Gastgeber überraschenderweise deutlich besser waren. Beim 3:1 schien das Spiel entschieden, wobei Radefeld noch vor der Pause dem Keeper den Ball aus den Armen spitzelte.

Bei 3:2 wurden die Seiten gewechselt. Bald nach der Pause gelang den Radefeldern sogar doch der Ausgleich, als erneut dem Torwart – diesmal aber seinem Ersatzmann der in der Halbzeit hereingenommen wurde – der Ball aus den Händen gespitzelt wurde. Im Gegenzug schossen die Günthersdorfer aber den Siegtreffer. Die letzten 30 Minuten war der Gast etwas besser, konnte aber nicht erneut ausgleichen. Bei einem unterklassigen Gegner zu verlieren ist natürlich immer scheiße, aber Radefeld schien nicht in der Erstbesetzung aufgekreuzt zu sein und Günthersdorf wird von manchen als Kandidat für den Durchmarsch in die Landesklasse gehandelt.

Wir fuhren dann auf dem Rückweg eine andere Route, die uns über Pissen führte. Dort hat sich einiges geändert: der Bolzplatz zwischen Kirche und Gutshof hat nun endlich zwei Tore und die Ortsschilder wurden erneuert. Nun steht da „Stadt Leuna. OT Pissen. Saalekreis“ drauf. Wahrscheinlich in der Hoffnung, dass die Ortsschilder jetzt nicht mehr geklaut werden, wenn nicht mehr so fett „Pissen“ auf dem Schild steht... DSC09928 Blau-Weiß Günthersdorf v Radefelder SV Statistik:
- Grounds: 963 (heute 0 neue; diese Saison: 195 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.845 (heute 1, diese Saison: 268)
- Tageskilometer: 40 (40km Fahrrad)
- Saisonkilometer: 58.600 (47.650 Auto/ 6.500 Flugzeug/ 4.140 Fahrrad/ 220 Bahn, Bus, Tram/ 90 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 121 [letzte Serie: 6, Rekord: 141]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 364

Sonntag, 16. November 2008

WE120IV: Die stärksten Emotionen gab es nach dem Spiel, als eigentlich schon alles vorbei war... Fußball in der Schkeuditzer Einöde

Radefelder SV 1:1 FSV Oschatz
Sonntag, 16.November 2008 - Anstoßzeit 14.00
Bezirksklasse (8. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 1:1 nach 90 Min. (45/45) - Halbzeit 1:1
Tore: 0:1 10. Pößneck, 1:1 33. Lerz
Verwarnungen: 2:1
Platzverweise: 1x für Oschatz (Tätlichkeit oder andere grobe Unsportlichkeit nach Abpfiff)
Sportplatz: Radefeld I (Kap. 1.000)
Zuschauer: 120 (5 Gästefans)
Spielqualität: 7,0/10 (gut)

Vorspiel:
Radefelder SV II 0:1 SV Naundorf
Sonntag, 16.November 2008 - Anstoßzeit 12.00
Kreisliga A (9. Liga, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 0:1 nach 90+x Min. (45?/45?) - Halbzeit ?:?
Tor, Verwarnungen, Platzverweise: ???
Sportplatz: Radefeld II (Kap. 1.000)
Zuschauer: 30 (3 Gästefans)
Spielqualität: 5,0/10 (Durchschnitt)
Mit starkem Rückenwind kamen wir ohne Probleme per Rad in nicht einmal eineinhalb Stunden im etwas über 30km entfernten Radefeld, einem Dorf bei Schkeuditz, an. Auch die Schikane Flughafen Leipzig-Halle hielt uns nicht allzu lange auf, obwohl wir um die ganze Anlage herum mussten und der Radweg teilweise noch im Bau und auch streckenweise halbherzig abgesperrt war. Abrupt endete der Radweg dann vor einer Teermaschine, sodass wir noch wenige Kilometer auf Autostraßen fahren mussten, um im ziemlich gesichtslosen Radefeld zu landen. Langweilige Einfamilienhäuser, sozialer Wohnungsbau, eintönige Landschaft und der Flughafen in Sichtweite: die Leipziger Tieflandsbucht von ihrer schlimmsten Seite. Wir hielten nur noch einmal an, um die relativ alte Kirche zu fotografieren. 2€, ermäßigt 1,50€ hieß es an der Stadionkasse entrichten, dann gingen wir erst einmal zum Vorspiel, was ich gar nicht auf der Ansetzung gesehen hatte. Radefeld II spielte schon eine Stunde lang erfolglos aber druckvoll gegen SV Naundorf, was ich partout als SV Naunhof las. Ich dachte schon, dass Naunhof III der Gegner sein müsste... Wie auch immer: 0:1 hieß der Endstand, ein Tor bekamen wir hier leider nicht zusehen, aber es war trotzdem kein 0:0.
Jetzt schnell rüber zum Essensstand, der von Wiener Würstchen über Fischbrötchen und Currywurst, sowie von Cola über Heiße Schokolade und Schnaps, so etliches zu bieten hatte.
Den Anstoß hatte ich wegen der Currywurst verpasst, doch das 0:1 bekam ich schon mit. Ein katastrophaler Abwehrfehler zeigte, warum Radefeld so weit unten in der Tabelle zu finden ist. Allerdings war es dann der Gastgeber, der den größten Druck aufbaute und die Gäste nur zu Kontern kommen ließ. Oschatz war ja auch nur um wenige Plätze besser platziert. Für zwei Abstiegskandidaten war dieses Spiel allerdings echt sehenswert; schnelle Spielzüge, gute Kombinationen und starke Zweikämpfe. Kläglich vergebene Chancen auch. Nach 33 Minuten traf Lerz zum hoch verdienten Ausgleich. Ein Mitspieler hatte den Torwart ausgespielt, den Ball im Fünfer noch ein Mal quer nach hinten spielen müssen und Lerz staubte aus vier Metern ins halbleere Tor ab.
Der Sprecher gab übrigens ordentlich alle Namen durch, was in dieser Spielklasse nicht so selbstverständlich ist. Kuriosester weil besonders altertümlicher Name war der eines Radefelders: Holz auf der Heide, heißt dieser.
In der zweiten Halbzeit ging es munter weiter wie in der ersten, nur nervten jetzt einige Oschatzer Spieler, die sich stets theatralisch fallen ließen, wenn sie nur einmal den Atem des Gegners im Rücken spürten. Leider fiel der ansonsten sehr souveräne Schiedsrichter manchmal darauf herein, wenn ein lang gezogenes ,,aaaahhhhhhhhh’’ von einem Gästespieler tönte. Solche Einlagen wurden dann von den ansonsten sehr ruhigen Zuschauern mit Bemerkungen wie ,,Weichei!’’ oder ,,Steh auf du Arsch!’’ kommentiert.
Der Dialog des Tages stammt allerdings von zwei Naundorfer Spielern, die noch geblieben waren:
A: ,,Ey sag mal, wer hat eigentlich die Farbe der neuen Vereinsshirts ausgesucht?’’
B: ,,Ich, hehe’’
A: ,,Soll das ne persönliche Beleidigung sein gegen mich?’’
B: ,,Nö, nö...’’
A: ,,Ey! Wieso sind die Dinger rosa??? Wieso gerade rosa?!’’
B: ,,Na ja... weil das halt die männlichste aller Farben ist!’’
Wie auch immer. Die Shirts habe ich leider nicht gesehen. Dass der eine Linienrichter immer wieder falsche Abseitsentscheidungen traf, habe ich aber sehr wohl gesehen. Das störte ebenso sehr, wie das Verhalten einiger Oschatzer. So zum Beispiel das Beschweren beim Schiedsrichter. Einmal rief daraufhin ein Zuschauer rein: ,,Die Nummer 11 petzt beim Schiri! Die Petze! Das hat der schon in der Schule immer so gemacht!’’
Nachdem das alles in allem gute Spiel beim Stande von 1:1 (2:1 oder 3:1 für Radefeld wäre in meinen Augen weitaus verdienter gewesen) abgepfiffen wurde, ging es dann zu wie auf dem Schulhof einer Sekundarschule. Ein Oschatzer beschwerte sich mal wieder großmäulig beim Schiedsrichter. Es wurde gepöbelt, danach geschubst und schließlich richtig handgreiflich. Die meisten der Spieler und Betreuer, die nun stritten, versuchten zwar zu schlichten, doch einige der Oschatzer suchten jetzt richtig Streit. Der Schiedsrichter bestrafte einen der Gäste daraufhin mit einer roten Karte. Daraufhin wollte natürlich erst recht keiner Ruhe geben, was einem Radefelder absolut nicht passte, der daraufhin einen Betreuer mit einem Sprungtritt mit angewinkeltem Knie angriff. Dieser floh über die Werbebande, der Radefelder sprang hinterher und vor dem angrenzenden Garten mussten etwa 10 Leute die beiden auseinander halten. Mittlerweile hatten auch einige Zuschauer das Spielfeld gestürmt, jedoch nur, um die Szene zu schlichten. Undiszipliniertheit kann man also nur den Spielern vorwerfen. Aber was wäre Fußball ohne Emotionen? Genauso wie Handball oder Eishockey ohne ebendiese: zwar sportlich anspruchsvoll, aber stimmungs- und gefühlsmäßig nicht interessanter als Tennis oder Wasserspringen...
Nachdem sich alle wieder beruhigt hatten fuhren wir via Kursdorf - wir wollten einmal abchecken, wie man in dieses katastrophal verbaute Kaff kommt, da wir in zwei Wochen dort Fußball gucken wollen - nach Merseburg. Die Rückfahrt war aufgrund der ungünstigen Windverhältnisse länger und unangenehmer als die Hinfahrt.

Statistik:
Ground Nr. 266/267 (zwei neue Grounds; diese Saison: 37 neue)
Sportveranstaltung Nr. 704/705 (diese Saison: 72)
Tageskilometer: 70 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 9.005 (5.380 Auto, 1.760 Bahn, 1.865 Fahrrad)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 9
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 120

Mehr Fotos unter:
Dorf:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/081116a%20Radefeld%20-%20Ortsteil%20von%20Schkeuditz/
Spiel 1: http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/081116b%20SV%20Radefeld%20II%200-1%20SV%20Naundorf/
Spiel 2: http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/081116c%20SV%20Radefeld%201-1%20FSV%20Oschatz/