Freitag, 18. September 2020
W0015II-W0016VI: Weniger Reisefreiheit als in der DDR, doch die Tschechoslowakei ließ uns rein – von Fußball im halb abgerissenen Stadion von Považská Bystrica, Eishockeypokal mit Maske, einem Radballturnier in Mähren und vielem mehr
Bilder auf Flickr / Photos with English commentary:
a) 3rd Division Football Czech Republic: MFK Vyškov 3:0 FK Vysočina Jihlava B
b) 3rd Division Football Slovakia: MŠK Považská Bystrica 2:0 FK Slovan Duslo Šaľa
c) 1st Division Handball Slovakia: MŠK Považská Bystrica 32:15 MHC Štart Nové Zámky
d) 2nd Divisions Football Slovakia: FC ŠTK 1914 Šamorín 0:1 FC Košice
e) 3rd Division U17 Football Slovakia: FK Rača Bratislava md 2:2 ŠK Vrakuňa Bratislava md
f) 2nd Divisions Football Slovakia: ŠK Slovan Bratislava B 1:5 MFK Tatran Liptovský Mikuláš
g) Slovakian Ice Hockey Cup: HK Skalica 0:8 HC Slovan Bratislava
h) Ice-Hockey Under-17 Friendly Slovakia: MHK Ružomberok d 4:5 Hokejové talenty MHK 32 Liptovský Mikuláš d
i) 2nd Division Football Slovakia: FK Poprad 1906 3:0 ŠK Slovan Bratislava B
j) Ice-Hockey Under-14 Friendly in Slovakia: HK Dukla Trenčin k 3:1 MsHKM Žilina k
k) Under-15 Football League in Slovakia: MFK Žarnovica sž 0:1 Füleki Torna Club Fiľakovo sž
l) Ice-Hockey Cup in Slovakia: HC 07 Detva 5:4pen. HC 05 Banská Bystrica
m) 2nd Division Football in Czech Republic: FK Blansko 1:0 FK Dukla Praha
n) Cycle Ball Tournament in Czech Republic: Radballturnier der tschechischen Extraliga in Svítavka
o) Sightseeing Moravia: Vyškov Palace, Blansko Old Town, Jevíčko Old Town, Svítavka Palace, Gypsy Camp in Hodonín u Kunštátu, Pernštejn Castle
p) SIGHTSEEING SLOVAKIA: Dobrá Voda Castle Ruin and Cemeteries, Podbranč (Castle Branč), Katarinka Monastery Ruin, Skalica (Old Town), VLKOLÍNEC HISTORIC MOUNTAIN VILLAGE, Liptovský Hrádok Castle, Horný Smokovec Church, Nová Lesná Village, Považský hrad and other sights just outside Považská Bystrica, TRENČIN CASTLE, Banská Štiavnica, Revištské Podzámčie (Revište Castle), Žarnovica, Stupava Old Town, Pajštún Castle
Einleitung
Eigentlich war die vom Sommer hierher verschobene Island-Tour um meinen Geburtstag herum geplant. Da Island von einer hysterischen Frau regiert ist und ihre Schafe ein Volk von lethargischen Feiglingen, hat diese überteuerte und überschätze Schlechtwetter-Insel aber mal wieder zugemacht. Muss man sich mal überlegen: kein Land in ganz Europa ist so abhängig von Tourismus wie diese Insel, über 30 % Anteil am BIP – und dann machen die für alle ausländischen Touristen zu, weil ein paar Einheimische an der chinesischen Grippe leiden! Wenn ich den Länderpunkt Island schon hätte, würde ich da nie wieder eine Reise hin planen!
Die Nachbarinseln, Färöer, verhalten sich derzeit deutlich intelligenter – aber wenn keine gescheiten Ansetzungen um den 8.9. herum sind, dann bleibt es dabei, das Saisonende im November dort anzupeilen.
OK, was haben wir noch? Osteuropa! Da dachte ich an das von uns stets nur kurz besuchte Ungarn, aber nein: der Adolf Orban machte mal wieder die Grenzen dicht. Wie immer sind die Ausländer Schuld für den kleinen Diktator. Korrupt, verkommen, widerlich und unzivilisiert - also genau der richtige Chef für dieses Land. Ungarn hat seit Monaten kaum Einschränkungen im öffentlichen Leben – aber natürlich sind Ausländer und Reiserückkehrer an den steigenden Fallzahlen in Ungarn schuld. Die dummen Deutschen in ihrer abartigen Diktatorenliebe bringen oft Verständnis für die Grenzschließungskampagne von Orban auf – bei den österreichischen Nachbarn sieht das anders aus. Kommentare wie „So einen Schwachfug finden nur unsere Zahnärzte gut“ oder „Will der Idiot mit seinen Leuten unter sich bleiben? Kann er haben! Mit dem eisernen Vorhang hat ja gut geklappt“ sind da deutlich häufiger zu lesen und zu hören als bei uns in Deutschland. Man kann aber hier auch mal wirklich ironisch sagen: „Danke, Merkel“. Wie üblich feige Politik von ihr. Ein unsympathischer Macho wie Orban braucht klare Ansagen. Will der kleine Diktator die Grenzen zum Hunnenreich schließen, muss gleich mit der Ankündigung von Deutschland (aber v. a. den Nachbarstaaten) der Botschafter einbestellt werden, ein 24h-Ultimatum gestellt und nach dessen Ablauf das gesamte Botschaftspersonal ausgewiesen werden. Gleichzeitig alle nicht dringend benötigten ungarischen Privatpersonen im Land ausweisen. Dass der Gehirnamputierte seine Wirtschaft ruinieren will ist nicht nur sein Problem – die Grenzschließungen schädigen nicht nur Touristen und den ungarischen Tourismussektor! Ob ich noch mal dort einreisen werde, überlege ich mir trotz nur 3 Grounds nun eher gut...
OK, nun wurde es aber schon schwierig ein Land zu finden, in das eingereist werden darf und in dem wir nur wenige Grounds gekreuzt und wenige Sights besucht hatten. Nördlich von Ungarn, in einem der nun am stärksten von Orban verärgerten Länder, klappte es aber: in der Slowakei. Das kombinierten wir auch gerne mit Tschechien. Daher: Tour durch die Tschechoslowakei, da man – im Gegensatz zu DDR-Zeiten – nun nicht mal mehr nach Ungarn reinkam... Anreise
Ich brach in Bonn zum frühstmöglichen Zeitpunkt nach der Arbeit auf, traf mich in Chemnitz mit meinen Eltern (die waren von Rostock aus mit dem Quer-durchs-Land-Ticket per Zug gekommen) – und dann fuhren wir über Reitzenhain nach Tschechien rein. Vignette (10 Tage rund 12€) geholt und ab auf die Autobahn. Diese ist nach wie vor nur Stückwerk – teils richtig gut, größtenteils aber Baustelle ohne erkennbare Bautätigkeit. In Vestec u Prahy fuhren wir ab von der Autobahn und übernachteten für akzeptable 75€ im Motel u Krbu.
Tagesstatistik:
660km Auto Fußball in einem halb abgerissenen Stadion & erste Handballliga mit Mundschutz und Fiebermessung
Městský Fotbalový Klub Vyškov ...................... 3
FC Vysočina Jihlava B ....................................... 0
- Datum: Samstag, 5. September 2020 – Beginn: 10.15
- Wettbewerb: Moravskoslezská fotbalová liga (MSFL – Mährisch-Schlesische Fußballliga; 3. tschechische Fußballliga, 1. Halbprofiliga)
- Ergebnis: 3-0 nach 91 Minuten (46/45) – Halbzeit: 0-0
- Tore: 1-0 55. Simr, 2-0 81. u. 3-0 85. Nieslanik
- Gelbe Karten: NN
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Stadion za parkem (Kap.: 3.000, davon 2.500 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf 1.250 beschränkt)
- Zuschauer: ca. 300 (Gästefans: ca. 5)
- Unterhaltungswert: 6,5/10
FK MŠK Považská Bystrica .............................. 2
FK Slovan Duslo Šaľa ........................................ 0
- Datum: Samstag, 5. September 2020 – Beginn: 16.00
- Wettbewerb: III. Liga Západoslovenský Futbalový Zväz (3. Liga des Westslowakischen Regionalverbandes; 3. slowakische Fußballliga, 1. Amateurliga)
- Ergebnis: 2-0 nach 94 Minuten (46/48) – Halbzeit: 2-0
- Tore: 1-0 17. Slávik, 2-0 20. Gajdošík
- Gelbe Karten: Slávik (P. Bystrica); Hlavatovič, Hanzel, Hlavna, Remeň, Oravec (Šaľa)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Štadión MŠK Považská Bystrica (Kap.: 5.000, davon 4.000 Sitzplätze; vormals 15.000 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf 1.000 beschränkt)
- Zuschauer: ca. 215 (Gästefans: ca. 15)
- Unterhaltungswert: 5,0/10
MŠK Považská Bystrica .................................. 32
MHC Štart Nové Zámky ................................. 15
- Datum: Samstag, 5. September 2020 – Beginn: 18.00
- Wettbewerb: Handball Extraliga (sog. Slovnaft Handball Extraliga; 1. slowakische Handballliga, Profi- und Halbprofiteams)
- Ergebnis: 32-15 nach 60 Minuten (2x30) – Halbzeit: 13-5
- Statistik: https://portal.slovakhandball.sk/unions/referee_report/15187/online_report_protocol
- Austragungsort: Športová hala MŠK Považská Bystrica (Kap.: 1.400 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf 400 beschränkt)
- Zuschauer: ca. 165 (Gästefans: ca. 5)
- Unterhaltungswert: 6,5/10
Am nächsten Morgen brachen wir schon früh in Vestec auf und fuhren die sogenannte Autobahn, also diese Dauerbaustelle mit je zwei engen Fahrspuren pro Richtung, bis Vyškov. Dort hatten wir noch genug Zeit für einen kleinen Stadtrundgang (ganz ansehnliches Schloss, Markplatz).
Danach ging es zum in einem Park gelegenen Stadion. Schöne hohe Tribüne mit Holzbänken, ausgedehnte Wälle, teils auch mit Holzbänken bestückt, Blick über das Sportgelände und in hügelige mährische Landschaft. Eintritt für ein Drittligaspiel nur 1,75€ - hinterher im angrenzenden Imbiss für 2,50€ Klobasa mit Brot, Meerrettich, Senf und Ketchup bekommen. Topp!
Das Spiel war auch nicht schlecht. Vyškov brauchte allerdings fast eine Stunde, um die Partie an sich zu reißen und am Ende dann doch 3:0 zu gewinnen. Jihlava B war klar unterlegen. Wir fuhren in die Slowakei, genauer: Považská Bystrica, weiter. Dort bekamen wir erst im zweiten Anlauf die Vignette und einen Kartenvorverkauf für Handball gab es auch nicht. War auch zum Glück nicht nötig. Dennoch absolut schlecht und unprofessionell organisiert, so wie auch der Vignettenverkauf.
Zuerst ging es zum Fußball. Dass da in Považská Bystrica das Stadion halb abgerissen ist, überraschte doch. Bei europlan war noch der alte Bauzustand drin – da mittlerweile meine Bilder dort freigeschaltet sind, erkennt man die Änderungen gut. Von der Haupttribüne steht nur noch das Dach und die Rückwand, was einige Fans nicht daran hinderte, sich auf die Rückwand zu setzen, fünf Meter über der Baugrube... Die Gegentribüne ist auch nur noch ein Wall, der langsam zuwuchert, weil auch keine Bautätigkeit erkennbar ist. Aber das ist halt die Slowakei: sperren, halb abreißen – aber dann keine Kohle mehr, um etwas aufzubauen und Alternativen hat man auch keine. Also wird 3. Liga (die oberste Amateurliga) einfach in einer Ruine gespielt. Sitzen kann man ja immer noch auf den schönen alten vermoosten Plastebänken hinter den Toren...
Považská Bystrica hatte die Partie gegen Slovan Duslo Šaľa gut im Griff. Leider fielen nur zwei Tore und es gab in Hälfte zwei einigen Leerlauf. Wir heizten dann sehr zügig zum nächsten Spiel, da neben dem Fußballstadion zwar eine Eishalle, ein Ballhockeystadion und ein Fußballplatz liegen – aber keine Sporthalle und die Handballer somit 4 km weg am Stadtrand in einer originell mit auffälligem Dach gebauten Sporthalle an einem Einkaufszentrum spielen. Dort gab es in der Tat noch genug Karten, obwohl irrsinnige Beschränkungen bestanden: maximal 500 Zuschauer, Maskenpflicht, Fiebermessung vor Betreten der Halle. Aber dass die erste slowakische Handballliga trotz gezahlter Gehälter wenig professionell und auch nicht sonderlich populär ist, merkt man an dem Fakt, das bei einem der besten Teams im Land – eben dem MSK Považská Bystrica – nur bei den internationalen Spielen die Hütte voll wird, aber zur Saisoneröffnung gegen ein schwaches Team (Nové Zamky) nicht einmal 200 Zuschauer. Dabei wurden die Karten für lächerliche 2€ verkauft!
Als wir eintraten, wurde gerade die Nationalhymne gespielt – beim Fußball ist das wenig üblich, aber komischerweise bei Hallensportarten in der Slowakei. Das Spiel war von Beginn an völlig einseitig, aber gut und unterhaltsam. Považská Bystrica führte teils mit 10:1 und 12:3, ehe der Gast vor der Pause etwas aufholte. Nach 13-5 zur Pause hieß es am Ende 32-15.
Somit war Handball-Länderpunkt Nr. 18 (Deutschland nicht mitgezählt, 17 IHF-Mitglieder und mit Nord-Zypern ein nicht in der IHF organisiertes Land) gefallen. Weit hinter Fußball aber noch recht deutlich vor Eishockey und Basketball ist Handball der von uns am häufigsten im Ausland gesehene Sport. Seit dem 11.3., wo ein Handballspiel in Köln die letzte Sportveranstaltung vor der Wuhan-Virus-Zwangspause war, war es aber auch erst das erste Handballspiel. 6 Monate also kein Handball – nicht zuletzt deshalb, weil der deutsche Verband unfähig ist, etwas auf die Beine zu stellen und die Vereine auch nichts gebacken kriegen. Jammern über den Fußball, der nun mal einfach fähiger ist (aber dabei übersehen, dass die Verbände im Tennis z. B. viel schneller wieder aktiv wurden) – und dann nichts auf die Reihe kriegen. Mal schauen, wann ich in Deutschland wieder Handball zu sehen bekommen: angeblich soll es ja am 19.9. mit Amateurligen und wenigen Hundert Zuschauern losgehen.
Wir gingen jedenfalls im sehr gut sortierten Tesco neben der Halle einkaufen und fuhren dann noch gut 30 km nach Trenčín, wo wir im Vorort Kubrá eine Ferienwohnung („Pod horou“ – „vor dem Berge“) gemietet hatten. Eine Woche für etwas über 300€ - geräumig, schön eingerichtet, sehr gute Küche, ein ziemlich altes Haus (typische Dorfarchitektur). Wirklich Klasse! Auch ein sehr netter Vermieter, der prima Englisch sprach.
Tagesstatistik:
3 neue Grounds, 3 Spiele, 17 Fußballspiele seit dem letzten 0:0, 430km Auto Doch noch irgendwie in Ungarn gewesen – ein slowakisches Zweitligaspiel in Somorja...
FC ŠTK 1914 Šamorín (FC STK 1914 Somorja) 0
Football Club Košice ............................................ 1
- Datum: Sonntag, 6. September 2020 – Beginn: 10.30
- Wettbewerb: II. Liga (2. slowakische Fußballliga; Profi- und Halbprofiteams)
- Ergebnis: 0-1 nach 95 Minuten (46/49) – Halbzeit: 0-0
- Tor: 0-1 65. Gáll
- Gelbe Karten: Marič-Bjekič, Oinkonomou, Čunta, Njie, Baez (Somorja); Ristovski, Kis, Rendon, Keresteš, Turik, Kim (Košice)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Štadión Pomlé (Kap.: 1.950, davon 650 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf unter 1.000 beschränkt)
- Zuschauer: ca. 630 (Gästefans: ca. 15)
- Unterhaltungswert: 7,0/10
FK Rača Bratislava (MD) .................................... 2
ŠK Vrakuňa Bratislava (MD) .............................. 2
- Datum: Sonntag, 6. September 2020 – Beginn: 13.00
- Wettbewerb: III. Liga U17 Mladší dorast (3. slowakische B-Junioren-Fußballliga)
- Ergebnis: 2-2 nach 80 Minuten (40/40) – Halbzeit: 1-1
- Tore: 0-1 16. Sopko, 1-1 35. Fontány, 2-1 52. Hurný, 2-2 71. Smažák
- Gelbe Karten: Bajči (Vrakuňa)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Štadión FK Rača (Kap.: 3.000, davon 350 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf 1.000 beschränkt)
- Zuschauer: mind. 100 (Gästefans: mind. 20)
- Unterhaltungswert: 6,0/10
ŠK Slovan Bratislava B ....................................... 1
MFK Tatran Liptovský Mikuláš ........................ 5
- Datum: Sonntag, 6. September 2020 – Beginn: 16.00
- Wettbewerb: II. Liga (2. slowakische Fußballliga; Profi- und Halbprofiteams)
- Ergebnis: 1-5 nach 92 Minuten (46/46) – Halbzeit: 0-4
- Tore: 0-1 14. Bartoš, 0-2 34. Staš, 0-3 40. Staš, 0-4 45.+1 Kačerík, 1-4 51. Castillo, 1-5 73. Kačerík
- Gelbe Karten: Krčík (Tatran)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Štadión Pasienky (Kap.: 11.907 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf 1.000 beschränkt)
- Zuschauer: mind. 150 (gemeldet: 124, Gästefans: mind. 10)
- Unterhaltungswert: 7,0/10
Der Sonntag stand völlig im Zeichen von Fußball. Besichtigungen unternahmen wir keine. Das stand erst am Montag an. Nach dem Frühstück in der Ferienwohnung ging es auf die Autobahn, an Bratislava vorbei und fast nach Ungarn. Die ganze Slowakei ist von Ungarn geprägt worden – viele ungarische Herrscher haben im Mittelalter und auch in der Neuzeit Festungs- und Prunkbauten hinterlassen. Die Ungarn sind heute auch nach wie vor oder wieder die größte Minderheit im slowakischen Staat. In einigen Orten stellen sie die Bevölkerungsmehrheit, so v. a. im Süden unweit der Staatsgrenze. Unter anderem auch in Šamorín, was von den Ungarn als Somorja bezeichnet wird. Dort fällt sofort auf, dass alles zweisprachig beschildert ist. Auf der Tribüne redeten alle Ungarisch (außer natürlich die Gästefans aus Košice) – die Durchsagen waren in beiden Sprachen. Das Programmheft war zweisprachig, wobei sogar beim Spielplan der Ort, aus dem der Gegner stammt, in beiden Sprachen angegeben war (also auch bei Orten, die eine klare slowakische Bevölkerungsmehrheit haben). So interessant das alles ist, möchte ich hier noch mal darauf hinweisen, dass die Ungarn v. a. in Rumänien und Slowakei Rechte für sich als Minderheit einfordern, die sie umgekehrt den in Ungarn lebenden Minderheiten nicht einräumen. Ist schon ein unangenehmes Volk...
Das Spiel der 2. Liga war gut und unterhaltsam, doch in dem amateurhaft wirkenden Stadion mit nur einer steilen, überdachten Tribüne, dauerte es lange, ehe mal ein Tor zu sehen war. Außerdem blieb es trotz zahlreicher Chancen nur beim 0:1 für den etwas besseren Gast aus Košice. Interessant war, dass noch gut vier weitere Autoladungen deutsche Groundhopper bei diesem Spiel anwesend waren. Während Tschechien von Hoppern seit Monaten gestürmt wird und auch die idiotischen Reisewarnungen gegen Prag und nun auch Mittelböhmen da keinen Abbruch zu tun scheinen, wird die Slowakei viel seltener besucht. Spiel 2 war zwar nur ein B-Jugend-Kick, aber in einem schönen Stadion am Stadtrand von Bratislava. Eine kleine Betonschüssel mit überdachten Schalensitzen vorm Sportlerheim und unüberdachten Schalensitzen gegenüber sowie Blick in die gebirgige Landschaft. Das Spiel zwischen Rača Bratislava und Vrakuňa Bratislava war auch gar nicht schlecht. Es endete – glücklich für den Gast – 2:2. Dann ging es noch zur in der zweiten Liga spielenden Reserve von Slovan Bratislava. Im versifften Stadion Viehweide (Pasienky) mit seinen auffälligen Flutlichtmasten wurde gekickt. Nichts zu fressen, nichts zu saufen – aber Maskenpflicht und hysterische Ordner. Erinnerte an Hertha BSC – zwei beschissene Hauptstadtclubs in blau-weiß... Schön, dass Slovan Bratislava B hier von MFK Tatran Liptovský Mikuláš mit 1:5 abgeschossen wurde!
Wir gingen danach aus Zeitgründen bei einem Chinesen am Stadion essen. War wohl eher ein Vietnamese, aber in jedem Fall sehr gut, sehr reichhaltig und sehr preisgünstig.
Tagesstatistik:
3 neue Grounds, 3 Spiele, 20 Fußballspiele seit dem letzten 0:0, 300km Auto Eishockeyländerpunkt mit ungleichem Pokalduell
HK „iclinic“ Skalica .......................................... 0
HC Slovan Bratislava ........................................ 8
- Datum: Montag, 7. September 2020 – Beginn: 18.00
- Wettbewerb: 1. Runde des sogenannten Kaufland Cups (Pokal für slowakische Eishockeyteams der 1. und 2. Spielklasse; I. liga (2. Spielklasse; Halbprofiliga) gegen Extraliga (1. Spielklasse, Profiliga))
- Ergebnis: 0-8 nach 60 Minuten (3x20) – Drittel: 0-4, 0-2, 0-2
- Tore: 0-1 6. Kytnár, 0-2 9. Studenič, 0-3 14. Maier, 0-4 19. Sersen, 0-5 26. Buček, 0-6 31. Meszároš, 0-7 44. B. Mráz, 0-8 50. O'Donnell
- Zeitstrafen und sonstige Statistiken: https://www.hockeyslovakia.sk/sk/stats/matches/834/tipsport-kaufland-cup/match/115878/stats
- Austragungsort: Zimný štadión Skalica / sogenannte HANT aréna (Kap.: 4.095, davon 2.648 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf 500 begrenzt)
- Zuschauer: ca. 500 (ausverkauft, gemeldet: 380, Gästefans: ca. 10)
- Unterhaltungswert: 7,0/10
Am Montag war dann endlich Zeit für Sightseeing. Die Slowakei ist landschaftlich und von der Baukultur her ein sehr sehenswertes Land. Besonders finde ich die spektakulären Burgruinen besuchenswert. Ein schönes Beispiel ist Dobrá Voda („Gutes Wasser“). Dort hat man eine ausgedehnte Burg aus dem 13. Jahrhundert mit vielen Türmen, die auf einem Felsen im Wald verfällt. Derzeit finden Sicherungsarbeiten statt. Der Eintritt ist frei. Baulich eine sehr schöne Anlage, allerdings hat man fast gar keinen Blick in die Landschaft. Das Dorf selber ist ganz ansehnlich. Wenn man vom christlichen Friedhof aus zur Burg läuft, kommt man auch an einem jüdischen Friedhof vorbei.
Katarinka ist eine etwas abseitig gelegene Klosterruine, die angeblich wieder aufgebaut werden soll. Siegt aber auch als Ruine gut aus. Man fährt von der Kreisstraße in einen Schotterweg und muss nach 2, 3 Kilometern auf einen Parkplatz (eine Wiese) fahren. Dann läuft man noch mal 2 km, die man eigentlich auch fahren könnte.
In Podbranč steht mit der Burg (Hrad) Branč noch mal ein schönes, großes Exemplar einer Burgruine. Die soll wohl touristisch erschlossen werden, aber noch ist sie rund um die Uhr kostenfrei zugänglich. Ein schöner Bau auf einem Bergkegel oberhalb eines Dorfes, der einen Klasse Überblick über die Gegen gewährt. Wir fuhren dann nach Skalica und holten dann an der Eissporthalle die Karten für das Eishockeypokalspiel. Über zwei Stunden vor Anbully und wir waren nicht die ersten/ einzigen an der Kasse! Das Spiel war dann auch ausverkauft, möglichweise wurden auch mehr Zuschauer als erlaubt hineingelassen. Die Beschränkungen sind gerade bei den Eishockeyvereinen hoch umstritten. Die Karten kosteten übrigens 5€ - wenn ich sehe, dass Regionalligisten in Deutschland (die slowakischen Profiligen sind mit DEL 2 vergleichbar, nicht mit der Amateurregionalliga!) wegen Corona mittlerweile mehr als das Doppelte verlangen (selbst bei Testspielen!) und genauso ein lächerliches Hygienekonzept machen müssen, wie die Slowaken (Mundschutz in der Halle usw.) könnte ich kotzen. Vor November werde ich in Deutschland wohl auch kein Eishockey gucken – wenn denn die Saison dann wirklich anfängt bei uns...
Vor dem Spiel schauten wir uns noch die sehenswerte Altstadt von Skalica an: Kloster, Kirche, Stadtmauer, Wehrturm, jüdischer Friedhof... Und wir vergewisserten uns, dass der Aufdruck der Karte wirklich fehlerhaft war (da stand „Beginn 17 Uhr“ statt 18 Uhr...
Dann wie gesagt das erste Eishockeyspiel in der Slowakei. Die recht eindrucksvolle Halle mit den auffälligen Dachverstrebungen und hohen Rängen war wohl von mehr als den erlaubten 500 Leuten besucht. So 30, 40 aktive Fans gab es auch: Fahnen und Schals schwenken, in Sprechchören anfeuern – ja, das geht auch mit Mundschutz, klingt noch nicht mal dumpf oder hohl...!
Skalica war jahrelang 1. Liga und spielt nun seit ein paar Spielzeiten 2. Liga. Zugast war der Rekordmeister von Slovan Bratislava.
Die Partie war äußerst einseitig und Skalica kam kaum zu Chancen geschweige denn einem Tor. Bratislava spielte die Gastgeber an die Wand, vergeigte aber – v.a. wenn sie mit der zweiten und dritten Reihe spielten – viele Chancen. Mit 0:8 war Skalica noch gut bedient.
Bei diesem von Kaufland gesponserten Pokal treffen übrigens alle 11 slowakischen Erstligisten (es spielen noch 2 ungarische Teams mit, diese Saison aber evtl. nicht) sowie 5 der 12 Zweitligisten aufeinander: zuerst in vier Vierergruppen, dann im KO-System.
Nach diesem unterhaltsamen Spiel gingen wir noch Essen. Es war wirklich gute einheimische Küche, freundliche Bedienung – aber wenn du 20.15 reinkommst und darauf achten musst, dass ab 20.30 Uhr nur noch kaltes Essen gemacht wird (wir haben also gerade noch rechtzeitig bestellt) und dann mal wieder nur 30 % der auf der Speisekarte angegebenen Gerichte verfügbar sind (bei einem besseren Restaurant, keinem Imbiss!), dann kannste mal wieder nur sagen: „Willkommen in der Servicewüste Osteuropa“...
Tagesstatistik:
1 neuer Ground, 1 Spiel, 20 Fußballspiele seit dem letzten 0:0, 260km Auto Fußball und Eishockey zum Geburtstag
FK Poprad 1906 ................................................. 3
ŠK Slovan Bratislava B ..................................... 0
- Datum: Dienstag, 8. September 2020 – Beginn: 18.00
- Wettbewerb: II. Liga (2. slowakische Fußballliga; Profi- und Halbprofiteams)
- Ergebnis: 3-0 nach 92 Minuten (46/46) – Halbzeit: 1-0
- Tore: 1-0 5. Kuc, 2-0 46. Hurný, 3-0 53. Luterán
- Gelbe Karten: Luterán (Poprad); Lieskovský, Jackuliak, Majling (Slovan)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Národné Tréningové Centrum Poprad (Kap.: 5.730, Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf 1.000 beschränkt)
- Zuschauer: ca. 350 (gemeldet: 303, Gästefans: mind. 3)
- Unterhaltungswert: 6,0/10
MHK Ružomberok (d) ........................................... 4
Hokejové talenty MHK 32 Liptovský Mikuláš (d) 5
- Datum: Dienstag, 8. September 2020 – Beginn: 12.00
- Wettbewerb: Testspiel U17 (Dorast); beide Teams 2. slowakische U17-Spielklasse (I. liga dorast)
- Ergebnis: 4-5 nach 60 Minuten (3x20) – Drittel: 0-2, 2-2, 2-1
- Statistiken: https://www.hockeyslovakia.sk/sk/stats/matches/830/pripravny-zapas-regiony/match/115695/stats
- Austragungsort: Zimný štadión Stana Mikitu (Kap.: 3.000, davon 1.800 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf 500 begrenzt)
- Zuschauer: 32 (Gästefans: ca. 2)
- Unterhaltungswert: 6,5/10
An meinem Geburtstag ging es über die nur in Teilstücken fertige Autobahn nach Osten. Unweit von Ružomberok befindet sich ein topp erhaltenes und saniertes Dorf, das wegen seiner Holzarchitektur UNESCO-Welterbe ist: Vlkolínec. Man zahlt etwas Eintritt, kann dafür dann drei Gebäude besichtigen. Viele der anderen Gebäude sind noch bewohnt. Wirklich ein sehr interessanter Ort. Die mittelgroße Stadt Ružomberok hingegen ist sehr gesichtslos, hat dafür aber eine schöne Eissporthalle mit Holzbänken, wo man nach Anlegen von Maske und desinfizieren von Händen ein U17-Testspiel schauen konnte. Die Halle heißt nach dem früheren NHL-Profi Stan Mikita - und auch wenn das von den U17-Zweitligisten Gebotene nicht NHL-reif war: das war ein richtig gutes und flüssiges Spiel, was da ablief! MHK Ružomberok war insgesamt gesehen unterlegen, hielt die Partie gegen die Hokejové talenty MHK 32 Liptovský Mikuláš aber bis zum Ende hin offen und verlor nur 4:5. Weiter ging es nach Osten: in Liptovský Hrádok steht ein kursioses Burgschloss; ein massiver aber kleiner Burgbau, umgeben von einem als Hotel genutzten Schloss. Am Besten ist das Ganze von einem Felsen oberhalb des Teiches einzusehen. Im Ort setzte sich übrigens unser Eindruck von der völligen Überforderung der slowakischen Infrastruktur fort: ein völlig überfüllter LIDL, volle und enge Straßen, übervolle Parkplätze. Das sieht man fast überall in der Slowakei, v. a. zu bestimmten Stoßzeiten, wobei v. a. die Abendrushhour deutlich früher als bei uns einsetzt, obwohl die Mittagspausen recht lang sind...
Wir fuhren noch vor Poprad kurz in die Berge hoch: zur Holzkirche von Horný Smokovec und ins ansehnliche Dorf Nová Lesná. Dann ging es runter nach Poprad. Es stand ein Spiel der 2. Liga an, das auf diesen Dienstag verlegt wurde. Ausgetragen wurde es im farblich sehr schön gestalteten Stadion NTC (Nationales Trainingszentrum) von Poprad. Auch die Flutlichtmasten sind ansprechend und der Blick auf die Kirche bzw. die Berge ist nicht schlecht – aber es ist das bisher einzige und erste Stadion in der Slowakei, das wir besucht haben, und wirklich modern ist...
Betreten werden durfte es wieder erst nach Fiebermessung (aktionistischer Schwachsinn: nur ein Drittel der Coronapatienten hat Fieber, bei normaler Grippe ist es häufiger und bei gewöhnlicher Erkältung kann es auch vorkommen) und dem Anlegen von Masken (hirnrissige Hysterie: bei den paar Zuschauern in einem geräumigen Stadion ist es kein Problem an der frischen Luft ohne Windel vorm Rüssel zuzugucken).
Stimmung war hier keine und die Zuschauerzahl auch dürftig (etwas über 300 bei erlaubten 1.000) – aber das Spiel war nicht schlecht. Zumal hier der Vorletzte FK Poprad auf den Letzten Slovan Bratislava B traf. Die Hauptstäder bekamen auch hier nach wenigen Minuten schon einen eingeschenkt und kackten nach der Pause mit 3:0 ab.
Wir gingen noch in einem Einkaufszentrum Abendessen und fuhren dann nach Trenčín zurück.
Tagesstatistik:
2 neue Grounds, 2 Spiele, 21 Fußballspiele seit dem letzten 0:0, 470km Auto Burgen und Eishockey
HK Dukla Trenčín (k) ....................................... 3
MsHKM Žilina (k) ............................................. 1
- Datum: Mittwoch, 9. September 2020 – Beginn: 17.00
- Wettbewerb: Testspiel U14 (Kadeti); beide Teams 1. slowakische U14-Spielklasse (Liga kadeti)
- Ergebnis: 3-1 nach 60 Minuten (3x20) – Drittel: 3-0, 0-1, 0-0
- Tore: NN
- Strafzeiten: 18 Minuten Trenčin, 26 Minuten (inkl. 1x Spieldauer) Žilina
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Zimný štadión Pavla Demitru (Kap.: 6.150, davon 3.150 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf 500 begrenzt)
- Zuschauer: ca. 55 (Gästefans: ca. 5)
- Unterhaltungswert: 6,5/10
Am Mittwoch standen wir etwas später auf und fuhren zuerst noch mal nach Považská Bystrica, wo wir nur Fußball und Handball geguckt, aber nichts besichtigt hatten. Am Stadtrand gibt es jedoch eine sehenswerte Burgruine, Považský hrad, unter deren Burgberg auch noch ein verfallenes Schloss, ein topp saniertes Schloss und eine Kirche stehen.
Spektakulärer ist aber Trenčin. Eine kleine, aber sehenswerte Altstadt wird von einer gewaltigen Burganlage auf einem Felsen überragt. Bescheuert nur mal wieder: Mindestens ein Drittel der Anlage ist nur mit Führung zu besuchen (9€ statt 6€ wie für den normalen Zugang, der als maly okruh (kleine Tour) bezeichnet wird) – und diese Führungen gibt es nur auf Slowakisch. Die Mitarbeiter konnten auch offenbar alle nur Slowakisch – so verständigen konnte ich mich ja, aber eine Führung mache ich natürlich nicht mit unter solchen Bedingungen. Wieder unten angekommen, liefen wir zur Eissporthalle, in deren Nähe wir kostenfrei geparkt hatten, und gingen zu einem weiteren Jugendtestspiel. Die Eissporthalle heißt nach dem 2011 mit dem KHL-Team Yaroslavl abgestürzten Ex-NHL/ KHL-Profi Pavol Demitra, der aus der Nähe von Trenčin stammte und dort auch Fußball und Eishockey spielte. Die skandalösen Umstände des Absturzes (Pilot mit gefälschten Papieren usw.) kann man auch hier nachlesen: https://en.wikipedia.org/wiki/Lokomotiv_Yaroslavl_plane_crash In jedem Fall ist das Porträt von Demitra allgegenwärtig in der Halle. Baulich ist sie auch sehr schön gestaltet.
Die beiden Erstligisten aus Trenčin bzw. Žilina zeigten richtig gutes Eishockey und ein spannendes Spiel. Allerdings fielen nicht so viele Tore, nachdem der Gastgeber das Spiel bestimmte und schon im ersten Drittel 3:0 führte. Im zweiten Drittel traf der Gast einmal, im Schlussdrittel gab es keine Treffer, dafür aber mehrere Schlägereien – einmal wurde die komplette Reihe beider Teams auf die Strafbank verbannt...
Wir gingen dann im Vorort Kubrá unweit unserer Ferienwohnung im Restaurant Maria (gegenüber der Kirche) Essen. Ganz hervorragende und sehr preisgünstige einheimische Kost!
Tagesstatistik:
1 neuer Ground, 1 Spiel, 21 Fußballspiele seit dem letzten 0:0, 100km Auto Jugendfußball im Speedwaystadion und Eishockey-Protest gegen Zuschauerbeschränkungen
HC 07 “WCP Koliba” Detva ............................ 5
HC 05 Banská Bystrica ..................................... 4
- Datum: Donnerstag, 10. September 2020 – Beginn: 18.00
- Wettbewerb: 1. Runde des sogenannten Kaufland Cups (Pokal für slowakische Eishockeyteams der 1. und 2. Spielklasse; beide Teams Extraliga (1. Spielklasse, Profiliga))
- Ergebnis: 5-4 nach 65 Minuten plus Penaltyschießen (3x20+5+ca. 5) – Drittel: 1-2, 1-0, 2-2, Verlängerung: 0-0, Penaltyschießen: 1-0 nach 4+4 Schützen
- Statistik: Gamesheet https://img.hockeyslovakia.sk/MatchPDF/834/2020_50502_GameSheetSZLH_115787_Public.pdf
- Austragungsort: Zimný štadión Detva (Kap.: 1.800, davon 1.400 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf 500 begrenzt)
- Zuschauer: ca. 500 (ausverkauft, gemeldet: 330, Gästefans: mind. 50)
- Unterhaltungswert: 8,5/10
Mestský Futbalový Klub Žarnovica U15 ........ 0
Füleki Torna Club Fiľakovo U15 ..................... 1
- Datum: Donnerstag, 10. September 2020 – Beginn: 14.30
- Wettbewerb: II. liga starší žáci, U15, Stredoslovenský futbalový zväz, skupina juh (2. Liga der älteren Schüler, U15, Fußballverband des Mittelslowakischen Bezirks, Gruppe Süd; 2. slowakische C-Junioren-Fußballliga)
- Ergebnis: 0-1 nach 71 Minuten (34/37) – Halbzeit: 0-0
- Tor: 0-1 54. Ladič
- Gelbe Karten: keine
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Mestský športový areál - Plochá dráha á futbalový štadión (Kap.: 10.000, davon 5.000 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf 1.000 begrenzt)
- Zuschauer: ca. 35 (Gästefans: ca. 4)
- Unterhaltungswert: 2,5/10
Die Besichtigungen fingen wir heute in Banská Štiavnica an: überall Parkplatzabzocke, denn in der Welterbestadt mit Bergbautradition ist es topografisch bedingt sehr eng. Ein wirklich sehenswerter Ort, aber ziemlich nervig gehyped. Am Ortsrand auch auffällige Elendswohnblöcke mit Roma.
In Revištské Podzámčie besuchten wir die Burg Revište, die zwar eine einzige Baustelle ist, aber trotzdem besichtigt werden kann. Man darf über ein Gerüst in den Turm einsteigen.
In Žarnovica schauten wir noch kurz das eher schmucklose aber mittlerweile weitestgehend sanierte Schloss und ein Partisanendenkmal an – dann ging es ins Speedwaystadion. Dort finden auch Fußballspiele statt, so z. B. heute ein C-Jugendkick der regional unterteilten 2. Liga. Žarnovica traf auf Fil’akovo, wobei sich die Dutzend Zuschauer im 10.000 Leute fassenden Oval verloren und die U15-Spieler mit dem großen Feld so ihre Probleme hatten. Erst nach der Pause traf endlich jemand vom Gastverein – einer der wenigen Slawen im Team. Zwei Drittel der Einwohner von Fil’alovo sind Ungarn und nennen ihn „Fülek“ – unter diesem Namen war er auch bis 1945 Teil des Komitats Nógrád. Da der Verein FTC Fil’akovo (FTC steht hierbei für das ungarische Füleki Torna Club, also Füllecker Turnclub) bereits 1908 gegründet wurde, hat er – ohne jemals den Standort zu wechseln – bereits in drei Staaten gespielt. 1908 bis 45 in Ungarn, dann bis 1992 in der Tschechoslowakei und seitdem in der Slowakei... Umbenannt wurde er aber dutzende Male: 1908 als Füleki Haladás Atlétikai Torna Club gegründet, dann Füleki Atlétikai Club, Füleki Football Club, Füleki Torna Club, Füleki Vasutas Kultúr Sport Egyesület, Füleki Vasutas Sport Club... Dann 1945 zwangsweise umbenannt in Športový klub Závody Fiľakovo, Telovýchovná jednota Sokol Kovosmalt Fiľakovo, Základná športová jednota Fiľakovo, Dobrovolná športová organizacía Kovosmalt Fiľakovo, Telovýchovná jednota Spartak Fiľakovo, Telovýchovná jednota Kovomier Fiľakovo. Mit Auseinanderfallen der Tschechoslowakei 1992 drängten die Ungarn auf mehr Minderheitenrechte und nun nannte sich der Club „TJ FTC Fiľakovo“ (Telovýchovná jednota Füleki Torna Club Fiľakovo, seit 1993 dann ohne das TJ (Turnverein auf Slowakisch) „FTC Fiľakovo“. Wir fuhren dann nach Detva weiter, wo wir – etwas über eine Stunde vor Beginn an der Eissporthalle erschienen – erstmal noch 15 Minuten warten mussten, ehe deutlich nach angegebener Kassenöffnung endlich den mittlerweile über 30 wartenden Fans Karten verkauft wurden. Wieder nur 5€ für ein Spiel des Kaufland-Cups zwischen zwei Erstligisten, die auch noch aus demselben Bezirk stammen. Bei diesem Derby waren daher auch einige Dutzend Gästefans da.
Ehe wir aber die Halle betraten, kauften wir noch zu Essen bei einem Supermarkt in der Nähe ein. 20 Minuten vor Anpfiff in der Halle, war es dann recht gut gefüllt. Es durften ja wieder nur 500 Leute rein, was bei der eher engen 1.800er-Halle aber schon ganz gut aussieht. Hier auch etwas Stimmung. Schon beim Einkaufen waren mit die vielen Nazis und andere Asoziale aufgefallen – hier in der Halle war auch etliches Bruchvolk zugegen. Detva scheint ein ziemliches Asi-Nest zu sein und die nahe gelegene Bezirkshauptstadt Banská Bystrica hat auch so ihre Fans. In der Halle wurde die Maskenpflicht immer wieder ignoriert, aber kein Ordner griff ein. Auch nicht, obwohl etliche mit dem Arsch auf der Banklehne und den Beinen auf den Sitzen hockten oder auf der Bestuhlung standen...
Das Spiel fing mit einer Protestdarbietung der Spieler an: in der ersten Minute wurde das Spiel verweigert und mit den Schlägern aufs Eis und gegen die Bande geschlagen. Dieser Protest wurde landesweit bei im Fernsehen übertragenen Spielen angeregt, weil die Vereine über die Zuschauerrestriktionen verärgert sind. Die unsinnigen Fantasiezahlen sollen sogar noch mehr eingeschränkt werden. Da sich das die Vereine nicht bieten lassen wollen, besteht aber die Hoffnung, dass die Politikerkaste zurückrudert. Wie auch immer das in der Slowakei weitergeht, gilt aber: das will ich mal im feigen Deutschland sehen! Dass Spieler öffentlich ihren Unmut über die Coronahysterie kundtun! Die Schwachköpfe bei uns haben doch alle demütiges Verständnis für das Theater und akzeptieren sogar wegen überhaupt nicht aussagekräftiger Fallzahlen, dass von einem Tag auf den anderen ein Spiel wie Bayern gegen Schalke, dass schon hypervorsichtig mit 10% Auslastung kalkuliert war, ohne Fans stattfindet. Hätten die Legionäre Charakter, würden sie sich nach dem Anstoß auf den Rasen fläzen und ihren Zeugwarten zurufen, dass sie Weißbier für alle ranschaffen sollen, was sie dann vorm Fernsehpublikum wegknallen, anstatt zu spielen...
Das Spiel war dann sehr hochklassig und ausgeglichen. Als im Schlussdrittel Detva mit dem 4:2 scheinbar alles klar gemacht hatte, zog Banská Bystrica noch mal an und glich in den letzten zwei Minuten noch aus. Die Verlängerung blieb torlos. Im Penaltyschießen versagten alle drei Schützen. Erst der vierte Schütze von Detva traf und der Kontrahent vom Gast scheiterte am Torwart. So also 5:4 für Detva!
Tagesstatistik:
2 neue Grounds, 2 Spiele, 22 Fußballspiele seit dem letzten 0:0, 370km Auto Willkommen in der alten Normalität...
Fotbalový Klub Blansko .................................... 1
FK Dukla Praha ................................................. 0
- Datum: Freitag, 11. September 2020 – Beginn: 17.00
- Wettbewerb: Fotbalová národní liga (sogenannte Fortuna národní liga; 2. tschechische Profifußballliga)
- Ergebnis: 1-0 nach 94 Minuten (45/49) – Halbzeit: 0-0
- Tor: 1-0 51. Vasiljev
- Gelbe Karten: Buchta, Vasiljev (Blansko); Doumbia, Fábry (Dukla)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Stadion na Mlýnské (Kap.: 3.500, davon 500 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit (eigentlich) auf 1.750 oder so begrenzt)
- Zuschauer: ca. 2.200 (gemeldet: 1.200; Gästefans: mind. 20)
- Unterhaltungswert: 5,0/10
Am Freitag ging einiges schief, da wir eigentlich auf dem Weg nach Tschechien eine Burgruine bei Nitra besichtigen wollten, aber das scheiß Navi uns falsch abschickte und dort so viele Wege gesperrt sind und ohne Sinn und Verstand gebaut und abgerissen wird, dass wir abdrehten und über Stupava nach Tschechien fuhren.
Die kleine Altstadt von Stupava und v. a. die Burgruine Pajštún am Ortsrand, die mit tollen Steinmetzarbeiten an den Wasserspeiern aufwartet, waren aber ein guter Ersatz. Danach schien auch alles wieder zeitlich im Lot – doch dann kam Brno. Seit ich das erste Mal dort war ist es für mich die beschissenste Stadt Tschechiens. Jedes Mal in diesem Dreckloch sehe ich mich in diesem 2005 gewonnen Eindruck bestätigt. Wo brach der Verkehr heute zusammen? Natürlich im Norden von diesem Siffnest!
Keine 10 Minuten vor Anstoß waren wir in Blansko. Ich ließ meine Eltern raus, damit die sich um Karten kümmern oder bei ausverkauft einen Platz am Zaun hinterm Tor freihalten. Dann suchte ich einen Parkplatz. Dank unfähiger Ordner und Polizei ein unnötiges Chaos. Ich fuhr wieder raus aus dem Vereinsgelände und parkte fast einen Kilometer entfernt. Auch hier wieder: die Infrastruktur ist mit der steigenden Motorisierung aber auch jeglicher anderer Nutzung überfordert. Was hinter dem Sportgelände für verrottete Züge vorbeifuhren – Wahnsinn! Und die wollen sich ernsthaft zu Mitteleuropa zählen?!
Mit einem ordentlichen Sprint kam ich in der ersten Spielminute am Eingang an. Nun wechselten auch meine Eltern vom Zaun mit mir auf die Stehtribüne hinters Tor. Eintritt für die 2. Liga nur etwas über 3€. Beschränkungen wurden hier wohl ignoriert. Niemals waren das nur 1.200 Zuschauer wie bei fotbal.cz steht. Wahrscheinlich durften nur 1.200 ins Stadion wegen der Kapazität. In jedem Fall waren über 2.000 Leute da, die den FK Blansko in seiner ersten Saison im Profifußball sehen wollten. Hinzu kamen noch einige Gästefans von Dukla Prag. Abstand, Mummenschanz, Panik? Brauchen die nicht... Ganz anders als in der Slowakei oder in Deutschland. Dass die wertlosen Coronazahlen steigen interessiert auch kaum – weder ist die medizinische Infrastruktur überfordert, noch gibt es nennenswerte Todesfälle. Da kann man nur sagen: Willkommen in der Normalität. Nicht etwa diese asoziale „neue Normalität“ – sondern die wirkliche Normalität.
Normalität allerdings auch auf dem Feld: der durchschnittliche tschechische Fußball. Nicht schlecht, aber auch nicht begeisternd. Wenig vor den Toren los, zur Pause gar kein Treffer. Nach der Pause überraschend die Führung für Blansko und Dukla war einfach zu blöd, hier was zu reißen. So also ein Außenseitersieg für den Aufsteiger! Nach dem Spiel liefen wir noch durch die kleine Altstadt von Blansko, wobei die einzige wirkliche Sehenswürdigkeit ein Schloss ist, das einen sehr schönen engen Innenhof mit zweistöckigen Arkaden hat.
Dann fuhren wir nach Jevíčko. Dort war schon alles ausgestorben, aber im Hotel U Apoštola („bei den Aposteln“), wo wir gebucht hatten, war richtig was los. Viele Einheimische, die noch was essen oder v. a. tranken und kein Problem, hier 20.30 noch was auf den Teller zu bekommen. Sehr gutes Essen, ausgesprochen preisgünstig und ungewöhnlich freundliche Bedienung. Ein prima Service ist leider absolut die Ausnahme in Tschechien. Freundliche und gut gelaunte Mitarbeiter? Wann hat man das dort schon mal?! Preis-Leistung vom Hotelzimmer inklusive Frühstück war auch hervorragend!
Tagesstatistik:
1 neuer Ground, 1 Spiel, 23 Fußballspiele seit dem letzten 0:0, 410km Auto Radball in Tschechien
4. Turnier der ersten tschechischen Radballliga
- Datum: Samstag, 12. September 2020 – Beginn: 10.00
- Wettbewerb: Spieltag der 1. tschechischen Radballliga (Extraliga kolová)
- Ergebnisse: Favorit Brno 1 (6:1) Favorit Brno 2, Sokol Zlin-Prstne 1 (4:3) Sokol Zlin-Prstne 2, SC Svitavka 1 (10:4) Start Plzen, Favorit Brno 1 (5:7) MO Svitavka 1, Favorit Brno 2 (3:5) Sokol Zlin-Prstne 1, Sokol Zlin-Prstne 2 (4:7) SC Svitavka 1, Start Plzen (6:7) MO Svitavka 1, Favorit Brno 1 (2:2 [torärmste Partie]) Sokol Zlin-Prstne 1, Favorit Brno 2 (7:8 [torreichste Partie]) SC Svitavka 1, Sokol Zlin-Prstne 2 (5:6) MO Svitavka 1, Favorit Brno 1 (8:2) Start Plzen, Sokol Zlin-Prstne 1 (3:3) SC Svitavka 1, Favorit Brno 2 (4:7) MO Svitavka 1, Sokol Zlin-Prstne 2 (4:3) Start Plzen, Favorit Brno 1 (3:3) SC Svitavka 1, Sokol Zlin-Prstne 1 (6:5) MO Svitavka 1, Favorit Brno 2 (4:7) Start Plzen, Favorit Brno 1 (8:3) Sokol Zlin-Prstne 2, SC Svitavka 1 (7:4) MO Svitavka 1, Sokol Zlin-Prstne 1 (9:3) Start Plzen, Favorit Brno 2 (5:4) Sokol Zlin-Prstne 2
- Tore: insgesamt 209, d. h. im Schnitt 9,95 pro 2x7-Minuten-Spiel
- Strafen (Disqualifikationen): keine
- Austragungsort: Sportovní Hála Svítavka (Kap.: 200, davon 50 Sitzplätze; heute geöffnet: 50 (30/20) Plätze / wegen der Coronahysterie eigentlich nur reduzierte Kapazität)
- Zuschauer: bis zu 30 (überwiegend aus Svítavka und Brno)
- Unterhaltungswert: 7,5/10
Nach dem guten Frühstück und kurzem Umsehen in Jevíčko, ging es nach Svítavka. Dort gibt es neben einem neoklassizistischen Schloss einen Fußballplatz, wo gerade ein Jugendspiel lief. Uns interessierte aber ein paar hundert Meter entfernt die Sporthalle. Die ist ein modernisierter Bau mit nur zweireihiger Obertribüne mit Plexiglasbanden und somit nichts Besonderes, aber ein Sport, den ich schon etliche Monate nicht gesehen habe und wohl mindestens für den Rest des Jahres nicht mehr sehen werde, wurde dort ausgetragen. Radball! Der vierte und letzte Hauptrundenspieltag der bereits seit Monaten wieder aktiven 1. tschechischen Liga (Extraliga). Hier wurde um die vier Finalplätze bzw. gegen den Abstieg in Liga 2 (I. liga) gekämpft.
Leider eine unterirdische Kulisse: nur bei internationalen Turnieren wird es hier voll. Deutlich schwächer noch als Radball-Bundesliga. Eher wie ein Ober- oder Verbandsligaspieltag, wobei in Deutschland fast immer die Leute freundlicher sind: hier wurde man nur blöd angeglotzt, mit Grüßen hatten die Mähren es hier auch nicht so...
Es war freier Eintritt, Spendenbox stand bereit, alle warfen ein paar Münzen oder den kleinsten Schein ein – ich warf also für jeden die offenbar üblichen rund 25 Kronen (umgerechnet 1€) ein. Dann ging es hier auch schon los um 10 Uhr morgens: 7 Teams und im Gegensatz zu deutschen Turnieren jeder gegen jeden, sodass hier erst 16.30 Schluss war.
Übrigens: Mit je zwei Teams aus Svítavka, Brno und Zlín dominierten die Mähren. Plzen ist derzeit der einzige böhmische Erstligist – bzw. war, denn nach dem heutigen Turnier stiegen sie mit Brno 2 ab. Den Aufstieg aus Liga 2 hat Nezamyslice (bei Olomouc, Mähren) so gut wie sicher. Und wenn nicht gerade Chrastava die entscheidenden Punkte für Platz 2 schafft, wird das eine rein mährische 1. Liga (Extraliga) nächste Saison!
Die 21 Spiele waren durchweg gut bis hervorragend. Es gab viele enge Ergebnisse und spektakuläre Schlagabtausche. Völlig überlegene oder unterlegene Teams gab es nicht. Allerdings gingen insgesamt drei Spiele mit jeweils 6 Toren Differenz an den Sieger. In die Finalrunde schafften es beide Teams aus Svítavka, Zlín 2 und Brno 1. Die Finalrunde findet am 24.10. in Němčice nad Hanou statt. Wer Radball sehen will – gerade von den Hoppern aus Ostdeutschland – sollte da hinfahren. Toppspiele bekommt man in dieser Sportart in Deutschland so schnell nicht mehr geboten. Die Bundesligen sind abgebrochen, es findet nur vereinzelte Turnier oder Pokale statt – während z. B. auch in Belgien und der Schweiz Radball fast ohne Einschränkungen stattfindet, ist man bei uns unfähig dazu. Das sind nicht die Gemeinde und Politiker die daran Schuld tragen – in der jetzigen Situation sind es nur die Verbände und Vereine. Diese ganzen scheiß Randsportarten in Deutschland können nur rumjammern, dass der böse Fußball oder andere Sportarten es einfacher hätten, verpennen dabei aber, dass sie dann eben ein Hygienekonzept und ähnliche Schikanen erstellen müssen, um diese Zugeständnisse wie Fußballer (oder mittlerweile auch Handballer, und Tennisspieler ja schon lange vorher – die es alle, und gerade der Fußball, keineswegs einfacher gemacht bekommen haben) zu erhalten. Da muss man halt mal den Arsch hochnehmen. Das gilt auch für den verblödeten BDR und die ganzen anderen greisen Verbände, die den Radsport und auch Hallenradsport in Deutschland so beschissen organisieren! Bis dahin kann man nur Radball in Tschechien, Schweiz usw. gucken.
Tagesstatistik:
1 neuer Ground, 1 Spiel, 23 Fußballspiele seit dem letzten 0:0, 520km Auto Nach diesem tollen Radballturnier besichtigten wir noch ein als Gedenkstätte konzipiertes Zigeunerlager aus der Nazi-Besatzungszeit bei Hodonín u Kunštátu (Infos dazu hier) und schauten uns von außen das spektakuläre Burgschloss Hrad Pernštejn an. Wir fuhren dann wieder die Baustellenautobahn bis Vestec und aßen im U Krbu zu Abend. Da es 300 Meter außerhalb der Hauptstadt liegt, haben wir nicht mal ein Risikogebiet betreten – zu dem Zeitpunkt war ja die idiotische Reisewarnung gegen den Mittelböhmischen Bezirk noch nicht draußen.
Dann ging es weiter nach Deutschland. Wir übernachteten in Dölzig bei Leipzig. Das ehemalige ETAP, ehem. Ibis Budget ist nun ein „Primotel“. Hier dürfen auch drei Erwachsene in eines der typischen Dreibettzimmer mit Doppelbett + darüber liegendem Hochbett einchecken (bei Accorhotels unsinnigerweise nicht erlaubt in Deutschland (in Frankreich oder Marokko aber schon)). Einzelzimmer gibt es je nach Saison für 29-39€, für das Dreierzimmer legt man nur 49-59€ hin. Für die Qualität und auch den Service (etwas umständlich vielleicht die Buchung, aber funktionierte gut: Buchung und Kreditkartendaten per Mail und am Anreisetag gibt es per Mail den Code für das Zimmer) ist das wirklich sehr günstig. Das Primotel kann ich auf jeden Fall empfehlen!
Am Sonntag – und daher fuhren wir schon so früh zurück – besuchten wir zwei Jugendspiele vom TSV Leuna und sahen den Kreispokalsieg der Männer vom TSV. Doch dazu mehr im Bericht vom Sonntag! Statistik gesamte Tour (bis Samstag 12.9.):
- Grounds: 2.718 (14: Sa 3, So 3, Mo 1, Di 2, Mi 1, Do 2, Fr 1, Sa 1; diese Saison: 59 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.946 (14: Sa 3, So 3, Mo 1, Di 2, Mi 1, Do 2, Fr 1, Sa 1; diese Saison: 64)
- Tourkilometer: 3.520 km (Fr 660km Auto, Sa 430km Auto, So 300km Auto, Mo 260km Auto, Di 470km Auto, Mi 100km Auto, Do 370km Auto, Fr 410km Auto, Sa 520km Auto)
- Saisonkilometer: 15.900 (14.780 Auto, davon 0 Mietwagen/ 1.120 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Schiff, Fähre / 0 Bus, Bahn, Straßenbahn)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 23 [letzte Serie: 13, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 22 des Jahres 2020 (25.-31.05.), d.h. seit 16 Wochen in Folge [letzte Serie und Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020].
a) 3rd Division Football Czech Republic: MFK Vyškov 3:0 FK Vysočina Jihlava B
b) 3rd Division Football Slovakia: MŠK Považská Bystrica 2:0 FK Slovan Duslo Šaľa
c) 1st Division Handball Slovakia: MŠK Považská Bystrica 32:15 MHC Štart Nové Zámky
d) 2nd Divisions Football Slovakia: FC ŠTK 1914 Šamorín 0:1 FC Košice
e) 3rd Division U17 Football Slovakia: FK Rača Bratislava md 2:2 ŠK Vrakuňa Bratislava md
f) 2nd Divisions Football Slovakia: ŠK Slovan Bratislava B 1:5 MFK Tatran Liptovský Mikuláš
g) Slovakian Ice Hockey Cup: HK Skalica 0:8 HC Slovan Bratislava
h) Ice-Hockey Under-17 Friendly Slovakia: MHK Ružomberok d 4:5 Hokejové talenty MHK 32 Liptovský Mikuláš d
i) 2nd Division Football Slovakia: FK Poprad 1906 3:0 ŠK Slovan Bratislava B
j) Ice-Hockey Under-14 Friendly in Slovakia: HK Dukla Trenčin k 3:1 MsHKM Žilina k
k) Under-15 Football League in Slovakia: MFK Žarnovica sž 0:1 Füleki Torna Club Fiľakovo sž
l) Ice-Hockey Cup in Slovakia: HC 07 Detva 5:4pen. HC 05 Banská Bystrica
m) 2nd Division Football in Czech Republic: FK Blansko 1:0 FK Dukla Praha
n) Cycle Ball Tournament in Czech Republic: Radballturnier der tschechischen Extraliga in Svítavka
o) Sightseeing Moravia: Vyškov Palace, Blansko Old Town, Jevíčko Old Town, Svítavka Palace, Gypsy Camp in Hodonín u Kunštátu, Pernštejn Castle
p) SIGHTSEEING SLOVAKIA: Dobrá Voda Castle Ruin and Cemeteries, Podbranč (Castle Branč), Katarinka Monastery Ruin, Skalica (Old Town), VLKOLÍNEC HISTORIC MOUNTAIN VILLAGE, Liptovský Hrádok Castle, Horný Smokovec Church, Nová Lesná Village, Považský hrad and other sights just outside Považská Bystrica, TRENČIN CASTLE, Banská Štiavnica, Revištské Podzámčie (Revište Castle), Žarnovica, Stupava Old Town, Pajštún Castle
Einleitung
Eigentlich war die vom Sommer hierher verschobene Island-Tour um meinen Geburtstag herum geplant. Da Island von einer hysterischen Frau regiert ist und ihre Schafe ein Volk von lethargischen Feiglingen, hat diese überteuerte und überschätze Schlechtwetter-Insel aber mal wieder zugemacht. Muss man sich mal überlegen: kein Land in ganz Europa ist so abhängig von Tourismus wie diese Insel, über 30 % Anteil am BIP – und dann machen die für alle ausländischen Touristen zu, weil ein paar Einheimische an der chinesischen Grippe leiden! Wenn ich den Länderpunkt Island schon hätte, würde ich da nie wieder eine Reise hin planen!
Die Nachbarinseln, Färöer, verhalten sich derzeit deutlich intelligenter – aber wenn keine gescheiten Ansetzungen um den 8.9. herum sind, dann bleibt es dabei, das Saisonende im November dort anzupeilen.
OK, was haben wir noch? Osteuropa! Da dachte ich an das von uns stets nur kurz besuchte Ungarn, aber nein: der Adolf Orban machte mal wieder die Grenzen dicht. Wie immer sind die Ausländer Schuld für den kleinen Diktator. Korrupt, verkommen, widerlich und unzivilisiert - also genau der richtige Chef für dieses Land. Ungarn hat seit Monaten kaum Einschränkungen im öffentlichen Leben – aber natürlich sind Ausländer und Reiserückkehrer an den steigenden Fallzahlen in Ungarn schuld. Die dummen Deutschen in ihrer abartigen Diktatorenliebe bringen oft Verständnis für die Grenzschließungskampagne von Orban auf – bei den österreichischen Nachbarn sieht das anders aus. Kommentare wie „So einen Schwachfug finden nur unsere Zahnärzte gut“ oder „Will der Idiot mit seinen Leuten unter sich bleiben? Kann er haben! Mit dem eisernen Vorhang hat ja gut geklappt“ sind da deutlich häufiger zu lesen und zu hören als bei uns in Deutschland. Man kann aber hier auch mal wirklich ironisch sagen: „Danke, Merkel“. Wie üblich feige Politik von ihr. Ein unsympathischer Macho wie Orban braucht klare Ansagen. Will der kleine Diktator die Grenzen zum Hunnenreich schließen, muss gleich mit der Ankündigung von Deutschland (aber v. a. den Nachbarstaaten) der Botschafter einbestellt werden, ein 24h-Ultimatum gestellt und nach dessen Ablauf das gesamte Botschaftspersonal ausgewiesen werden. Gleichzeitig alle nicht dringend benötigten ungarischen Privatpersonen im Land ausweisen. Dass der Gehirnamputierte seine Wirtschaft ruinieren will ist nicht nur sein Problem – die Grenzschließungen schädigen nicht nur Touristen und den ungarischen Tourismussektor! Ob ich noch mal dort einreisen werde, überlege ich mir trotz nur 3 Grounds nun eher gut...
OK, nun wurde es aber schon schwierig ein Land zu finden, in das eingereist werden darf und in dem wir nur wenige Grounds gekreuzt und wenige Sights besucht hatten. Nördlich von Ungarn, in einem der nun am stärksten von Orban verärgerten Länder, klappte es aber: in der Slowakei. Das kombinierten wir auch gerne mit Tschechien. Daher: Tour durch die Tschechoslowakei, da man – im Gegensatz zu DDR-Zeiten – nun nicht mal mehr nach Ungarn reinkam... Anreise
Ich brach in Bonn zum frühstmöglichen Zeitpunkt nach der Arbeit auf, traf mich in Chemnitz mit meinen Eltern (die waren von Rostock aus mit dem Quer-durchs-Land-Ticket per Zug gekommen) – und dann fuhren wir über Reitzenhain nach Tschechien rein. Vignette (10 Tage rund 12€) geholt und ab auf die Autobahn. Diese ist nach wie vor nur Stückwerk – teils richtig gut, größtenteils aber Baustelle ohne erkennbare Bautätigkeit. In Vestec u Prahy fuhren wir ab von der Autobahn und übernachteten für akzeptable 75€ im Motel u Krbu.
Tagesstatistik:
660km Auto Fußball in einem halb abgerissenen Stadion & erste Handballliga mit Mundschutz und Fiebermessung
Městský Fotbalový Klub Vyškov ...................... 3
FC Vysočina Jihlava B ....................................... 0
- Datum: Samstag, 5. September 2020 – Beginn: 10.15
- Wettbewerb: Moravskoslezská fotbalová liga (MSFL – Mährisch-Schlesische Fußballliga; 3. tschechische Fußballliga, 1. Halbprofiliga)
- Ergebnis: 3-0 nach 91 Minuten (46/45) – Halbzeit: 0-0
- Tore: 1-0 55. Simr, 2-0 81. u. 3-0 85. Nieslanik
- Gelbe Karten: NN
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Stadion za parkem (Kap.: 3.000, davon 2.500 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf 1.250 beschränkt)
- Zuschauer: ca. 300 (Gästefans: ca. 5)
- Unterhaltungswert: 6,5/10
FK MŠK Považská Bystrica .............................. 2
FK Slovan Duslo Šaľa ........................................ 0
- Datum: Samstag, 5. September 2020 – Beginn: 16.00
- Wettbewerb: III. Liga Západoslovenský Futbalový Zväz (3. Liga des Westslowakischen Regionalverbandes; 3. slowakische Fußballliga, 1. Amateurliga)
- Ergebnis: 2-0 nach 94 Minuten (46/48) – Halbzeit: 2-0
- Tore: 1-0 17. Slávik, 2-0 20. Gajdošík
- Gelbe Karten: Slávik (P. Bystrica); Hlavatovič, Hanzel, Hlavna, Remeň, Oravec (Šaľa)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Štadión MŠK Považská Bystrica (Kap.: 5.000, davon 4.000 Sitzplätze; vormals 15.000 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf 1.000 beschränkt)
- Zuschauer: ca. 215 (Gästefans: ca. 15)
- Unterhaltungswert: 5,0/10
MŠK Považská Bystrica .................................. 32
MHC Štart Nové Zámky ................................. 15
- Datum: Samstag, 5. September 2020 – Beginn: 18.00
- Wettbewerb: Handball Extraliga (sog. Slovnaft Handball Extraliga; 1. slowakische Handballliga, Profi- und Halbprofiteams)
- Ergebnis: 32-15 nach 60 Minuten (2x30) – Halbzeit: 13-5
- Statistik: https://portal.slovakhandball.sk/unions/referee_report/15187/online_report_protocol
- Austragungsort: Športová hala MŠK Považská Bystrica (Kap.: 1.400 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf 400 beschränkt)
- Zuschauer: ca. 165 (Gästefans: ca. 5)
- Unterhaltungswert: 6,5/10
Am nächsten Morgen brachen wir schon früh in Vestec auf und fuhren die sogenannte Autobahn, also diese Dauerbaustelle mit je zwei engen Fahrspuren pro Richtung, bis Vyškov. Dort hatten wir noch genug Zeit für einen kleinen Stadtrundgang (ganz ansehnliches Schloss, Markplatz).
Danach ging es zum in einem Park gelegenen Stadion. Schöne hohe Tribüne mit Holzbänken, ausgedehnte Wälle, teils auch mit Holzbänken bestückt, Blick über das Sportgelände und in hügelige mährische Landschaft. Eintritt für ein Drittligaspiel nur 1,75€ - hinterher im angrenzenden Imbiss für 2,50€ Klobasa mit Brot, Meerrettich, Senf und Ketchup bekommen. Topp!
Das Spiel war auch nicht schlecht. Vyškov brauchte allerdings fast eine Stunde, um die Partie an sich zu reißen und am Ende dann doch 3:0 zu gewinnen. Jihlava B war klar unterlegen. Wir fuhren in die Slowakei, genauer: Považská Bystrica, weiter. Dort bekamen wir erst im zweiten Anlauf die Vignette und einen Kartenvorverkauf für Handball gab es auch nicht. War auch zum Glück nicht nötig. Dennoch absolut schlecht und unprofessionell organisiert, so wie auch der Vignettenverkauf.
Zuerst ging es zum Fußball. Dass da in Považská Bystrica das Stadion halb abgerissen ist, überraschte doch. Bei europlan war noch der alte Bauzustand drin – da mittlerweile meine Bilder dort freigeschaltet sind, erkennt man die Änderungen gut. Von der Haupttribüne steht nur noch das Dach und die Rückwand, was einige Fans nicht daran hinderte, sich auf die Rückwand zu setzen, fünf Meter über der Baugrube... Die Gegentribüne ist auch nur noch ein Wall, der langsam zuwuchert, weil auch keine Bautätigkeit erkennbar ist. Aber das ist halt die Slowakei: sperren, halb abreißen – aber dann keine Kohle mehr, um etwas aufzubauen und Alternativen hat man auch keine. Also wird 3. Liga (die oberste Amateurliga) einfach in einer Ruine gespielt. Sitzen kann man ja immer noch auf den schönen alten vermoosten Plastebänken hinter den Toren...
Považská Bystrica hatte die Partie gegen Slovan Duslo Šaľa gut im Griff. Leider fielen nur zwei Tore und es gab in Hälfte zwei einigen Leerlauf. Wir heizten dann sehr zügig zum nächsten Spiel, da neben dem Fußballstadion zwar eine Eishalle, ein Ballhockeystadion und ein Fußballplatz liegen – aber keine Sporthalle und die Handballer somit 4 km weg am Stadtrand in einer originell mit auffälligem Dach gebauten Sporthalle an einem Einkaufszentrum spielen. Dort gab es in der Tat noch genug Karten, obwohl irrsinnige Beschränkungen bestanden: maximal 500 Zuschauer, Maskenpflicht, Fiebermessung vor Betreten der Halle. Aber dass die erste slowakische Handballliga trotz gezahlter Gehälter wenig professionell und auch nicht sonderlich populär ist, merkt man an dem Fakt, das bei einem der besten Teams im Land – eben dem MSK Považská Bystrica – nur bei den internationalen Spielen die Hütte voll wird, aber zur Saisoneröffnung gegen ein schwaches Team (Nové Zamky) nicht einmal 200 Zuschauer. Dabei wurden die Karten für lächerliche 2€ verkauft!
Als wir eintraten, wurde gerade die Nationalhymne gespielt – beim Fußball ist das wenig üblich, aber komischerweise bei Hallensportarten in der Slowakei. Das Spiel war von Beginn an völlig einseitig, aber gut und unterhaltsam. Považská Bystrica führte teils mit 10:1 und 12:3, ehe der Gast vor der Pause etwas aufholte. Nach 13-5 zur Pause hieß es am Ende 32-15.
Somit war Handball-Länderpunkt Nr. 18 (Deutschland nicht mitgezählt, 17 IHF-Mitglieder und mit Nord-Zypern ein nicht in der IHF organisiertes Land) gefallen. Weit hinter Fußball aber noch recht deutlich vor Eishockey und Basketball ist Handball der von uns am häufigsten im Ausland gesehene Sport. Seit dem 11.3., wo ein Handballspiel in Köln die letzte Sportveranstaltung vor der Wuhan-Virus-Zwangspause war, war es aber auch erst das erste Handballspiel. 6 Monate also kein Handball – nicht zuletzt deshalb, weil der deutsche Verband unfähig ist, etwas auf die Beine zu stellen und die Vereine auch nichts gebacken kriegen. Jammern über den Fußball, der nun mal einfach fähiger ist (aber dabei übersehen, dass die Verbände im Tennis z. B. viel schneller wieder aktiv wurden) – und dann nichts auf die Reihe kriegen. Mal schauen, wann ich in Deutschland wieder Handball zu sehen bekommen: angeblich soll es ja am 19.9. mit Amateurligen und wenigen Hundert Zuschauern losgehen.
Wir gingen jedenfalls im sehr gut sortierten Tesco neben der Halle einkaufen und fuhren dann noch gut 30 km nach Trenčín, wo wir im Vorort Kubrá eine Ferienwohnung („Pod horou“ – „vor dem Berge“) gemietet hatten. Eine Woche für etwas über 300€ - geräumig, schön eingerichtet, sehr gute Küche, ein ziemlich altes Haus (typische Dorfarchitektur). Wirklich Klasse! Auch ein sehr netter Vermieter, der prima Englisch sprach.
Tagesstatistik:
3 neue Grounds, 3 Spiele, 17 Fußballspiele seit dem letzten 0:0, 430km Auto Doch noch irgendwie in Ungarn gewesen – ein slowakisches Zweitligaspiel in Somorja...
FC ŠTK 1914 Šamorín (FC STK 1914 Somorja) 0
Football Club Košice ............................................ 1
- Datum: Sonntag, 6. September 2020 – Beginn: 10.30
- Wettbewerb: II. Liga (2. slowakische Fußballliga; Profi- und Halbprofiteams)
- Ergebnis: 0-1 nach 95 Minuten (46/49) – Halbzeit: 0-0
- Tor: 0-1 65. Gáll
- Gelbe Karten: Marič-Bjekič, Oinkonomou, Čunta, Njie, Baez (Somorja); Ristovski, Kis, Rendon, Keresteš, Turik, Kim (Košice)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Štadión Pomlé (Kap.: 1.950, davon 650 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf unter 1.000 beschränkt)
- Zuschauer: ca. 630 (Gästefans: ca. 15)
- Unterhaltungswert: 7,0/10
FK Rača Bratislava (MD) .................................... 2
ŠK Vrakuňa Bratislava (MD) .............................. 2
- Datum: Sonntag, 6. September 2020 – Beginn: 13.00
- Wettbewerb: III. Liga U17 Mladší dorast (3. slowakische B-Junioren-Fußballliga)
- Ergebnis: 2-2 nach 80 Minuten (40/40) – Halbzeit: 1-1
- Tore: 0-1 16. Sopko, 1-1 35. Fontány, 2-1 52. Hurný, 2-2 71. Smažák
- Gelbe Karten: Bajči (Vrakuňa)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Štadión FK Rača (Kap.: 3.000, davon 350 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf 1.000 beschränkt)
- Zuschauer: mind. 100 (Gästefans: mind. 20)
- Unterhaltungswert: 6,0/10
ŠK Slovan Bratislava B ....................................... 1
MFK Tatran Liptovský Mikuláš ........................ 5
- Datum: Sonntag, 6. September 2020 – Beginn: 16.00
- Wettbewerb: II. Liga (2. slowakische Fußballliga; Profi- und Halbprofiteams)
- Ergebnis: 1-5 nach 92 Minuten (46/46) – Halbzeit: 0-4
- Tore: 0-1 14. Bartoš, 0-2 34. Staš, 0-3 40. Staš, 0-4 45.+1 Kačerík, 1-4 51. Castillo, 1-5 73. Kačerík
- Gelbe Karten: Krčík (Tatran)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Štadión Pasienky (Kap.: 11.907 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf 1.000 beschränkt)
- Zuschauer: mind. 150 (gemeldet: 124, Gästefans: mind. 10)
- Unterhaltungswert: 7,0/10
Der Sonntag stand völlig im Zeichen von Fußball. Besichtigungen unternahmen wir keine. Das stand erst am Montag an. Nach dem Frühstück in der Ferienwohnung ging es auf die Autobahn, an Bratislava vorbei und fast nach Ungarn. Die ganze Slowakei ist von Ungarn geprägt worden – viele ungarische Herrscher haben im Mittelalter und auch in der Neuzeit Festungs- und Prunkbauten hinterlassen. Die Ungarn sind heute auch nach wie vor oder wieder die größte Minderheit im slowakischen Staat. In einigen Orten stellen sie die Bevölkerungsmehrheit, so v. a. im Süden unweit der Staatsgrenze. Unter anderem auch in Šamorín, was von den Ungarn als Somorja bezeichnet wird. Dort fällt sofort auf, dass alles zweisprachig beschildert ist. Auf der Tribüne redeten alle Ungarisch (außer natürlich die Gästefans aus Košice) – die Durchsagen waren in beiden Sprachen. Das Programmheft war zweisprachig, wobei sogar beim Spielplan der Ort, aus dem der Gegner stammt, in beiden Sprachen angegeben war (also auch bei Orten, die eine klare slowakische Bevölkerungsmehrheit haben). So interessant das alles ist, möchte ich hier noch mal darauf hinweisen, dass die Ungarn v. a. in Rumänien und Slowakei Rechte für sich als Minderheit einfordern, die sie umgekehrt den in Ungarn lebenden Minderheiten nicht einräumen. Ist schon ein unangenehmes Volk...
Das Spiel der 2. Liga war gut und unterhaltsam, doch in dem amateurhaft wirkenden Stadion mit nur einer steilen, überdachten Tribüne, dauerte es lange, ehe mal ein Tor zu sehen war. Außerdem blieb es trotz zahlreicher Chancen nur beim 0:1 für den etwas besseren Gast aus Košice. Interessant war, dass noch gut vier weitere Autoladungen deutsche Groundhopper bei diesem Spiel anwesend waren. Während Tschechien von Hoppern seit Monaten gestürmt wird und auch die idiotischen Reisewarnungen gegen Prag und nun auch Mittelböhmen da keinen Abbruch zu tun scheinen, wird die Slowakei viel seltener besucht. Spiel 2 war zwar nur ein B-Jugend-Kick, aber in einem schönen Stadion am Stadtrand von Bratislava. Eine kleine Betonschüssel mit überdachten Schalensitzen vorm Sportlerheim und unüberdachten Schalensitzen gegenüber sowie Blick in die gebirgige Landschaft. Das Spiel zwischen Rača Bratislava und Vrakuňa Bratislava war auch gar nicht schlecht. Es endete – glücklich für den Gast – 2:2. Dann ging es noch zur in der zweiten Liga spielenden Reserve von Slovan Bratislava. Im versifften Stadion Viehweide (Pasienky) mit seinen auffälligen Flutlichtmasten wurde gekickt. Nichts zu fressen, nichts zu saufen – aber Maskenpflicht und hysterische Ordner. Erinnerte an Hertha BSC – zwei beschissene Hauptstadtclubs in blau-weiß... Schön, dass Slovan Bratislava B hier von MFK Tatran Liptovský Mikuláš mit 1:5 abgeschossen wurde!
Wir gingen danach aus Zeitgründen bei einem Chinesen am Stadion essen. War wohl eher ein Vietnamese, aber in jedem Fall sehr gut, sehr reichhaltig und sehr preisgünstig.
Tagesstatistik:
3 neue Grounds, 3 Spiele, 20 Fußballspiele seit dem letzten 0:0, 300km Auto Eishockeyländerpunkt mit ungleichem Pokalduell
HK „iclinic“ Skalica .......................................... 0
HC Slovan Bratislava ........................................ 8
- Datum: Montag, 7. September 2020 – Beginn: 18.00
- Wettbewerb: 1. Runde des sogenannten Kaufland Cups (Pokal für slowakische Eishockeyteams der 1. und 2. Spielklasse; I. liga (2. Spielklasse; Halbprofiliga) gegen Extraliga (1. Spielklasse, Profiliga))
- Ergebnis: 0-8 nach 60 Minuten (3x20) – Drittel: 0-4, 0-2, 0-2
- Tore: 0-1 6. Kytnár, 0-2 9. Studenič, 0-3 14. Maier, 0-4 19. Sersen, 0-5 26. Buček, 0-6 31. Meszároš, 0-7 44. B. Mráz, 0-8 50. O'Donnell
- Zeitstrafen und sonstige Statistiken: https://www.hockeyslovakia.sk/sk/stats/matches/834/tipsport-kaufland-cup/match/115878/stats
- Austragungsort: Zimný štadión Skalica / sogenannte HANT aréna (Kap.: 4.095, davon 2.648 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf 500 begrenzt)
- Zuschauer: ca. 500 (ausverkauft, gemeldet: 380, Gästefans: ca. 10)
- Unterhaltungswert: 7,0/10
Am Montag war dann endlich Zeit für Sightseeing. Die Slowakei ist landschaftlich und von der Baukultur her ein sehr sehenswertes Land. Besonders finde ich die spektakulären Burgruinen besuchenswert. Ein schönes Beispiel ist Dobrá Voda („Gutes Wasser“). Dort hat man eine ausgedehnte Burg aus dem 13. Jahrhundert mit vielen Türmen, die auf einem Felsen im Wald verfällt. Derzeit finden Sicherungsarbeiten statt. Der Eintritt ist frei. Baulich eine sehr schöne Anlage, allerdings hat man fast gar keinen Blick in die Landschaft. Das Dorf selber ist ganz ansehnlich. Wenn man vom christlichen Friedhof aus zur Burg läuft, kommt man auch an einem jüdischen Friedhof vorbei.
Katarinka ist eine etwas abseitig gelegene Klosterruine, die angeblich wieder aufgebaut werden soll. Siegt aber auch als Ruine gut aus. Man fährt von der Kreisstraße in einen Schotterweg und muss nach 2, 3 Kilometern auf einen Parkplatz (eine Wiese) fahren. Dann läuft man noch mal 2 km, die man eigentlich auch fahren könnte.
In Podbranč steht mit der Burg (Hrad) Branč noch mal ein schönes, großes Exemplar einer Burgruine. Die soll wohl touristisch erschlossen werden, aber noch ist sie rund um die Uhr kostenfrei zugänglich. Ein schöner Bau auf einem Bergkegel oberhalb eines Dorfes, der einen Klasse Überblick über die Gegen gewährt. Wir fuhren dann nach Skalica und holten dann an der Eissporthalle die Karten für das Eishockeypokalspiel. Über zwei Stunden vor Anbully und wir waren nicht die ersten/ einzigen an der Kasse! Das Spiel war dann auch ausverkauft, möglichweise wurden auch mehr Zuschauer als erlaubt hineingelassen. Die Beschränkungen sind gerade bei den Eishockeyvereinen hoch umstritten. Die Karten kosteten übrigens 5€ - wenn ich sehe, dass Regionalligisten in Deutschland (die slowakischen Profiligen sind mit DEL 2 vergleichbar, nicht mit der Amateurregionalliga!) wegen Corona mittlerweile mehr als das Doppelte verlangen (selbst bei Testspielen!) und genauso ein lächerliches Hygienekonzept machen müssen, wie die Slowaken (Mundschutz in der Halle usw.) könnte ich kotzen. Vor November werde ich in Deutschland wohl auch kein Eishockey gucken – wenn denn die Saison dann wirklich anfängt bei uns...
Vor dem Spiel schauten wir uns noch die sehenswerte Altstadt von Skalica an: Kloster, Kirche, Stadtmauer, Wehrturm, jüdischer Friedhof... Und wir vergewisserten uns, dass der Aufdruck der Karte wirklich fehlerhaft war (da stand „Beginn 17 Uhr“ statt 18 Uhr...
Dann wie gesagt das erste Eishockeyspiel in der Slowakei. Die recht eindrucksvolle Halle mit den auffälligen Dachverstrebungen und hohen Rängen war wohl von mehr als den erlaubten 500 Leuten besucht. So 30, 40 aktive Fans gab es auch: Fahnen und Schals schwenken, in Sprechchören anfeuern – ja, das geht auch mit Mundschutz, klingt noch nicht mal dumpf oder hohl...!
Skalica war jahrelang 1. Liga und spielt nun seit ein paar Spielzeiten 2. Liga. Zugast war der Rekordmeister von Slovan Bratislava.
Die Partie war äußerst einseitig und Skalica kam kaum zu Chancen geschweige denn einem Tor. Bratislava spielte die Gastgeber an die Wand, vergeigte aber – v.a. wenn sie mit der zweiten und dritten Reihe spielten – viele Chancen. Mit 0:8 war Skalica noch gut bedient.
Bei diesem von Kaufland gesponserten Pokal treffen übrigens alle 11 slowakischen Erstligisten (es spielen noch 2 ungarische Teams mit, diese Saison aber evtl. nicht) sowie 5 der 12 Zweitligisten aufeinander: zuerst in vier Vierergruppen, dann im KO-System.
Nach diesem unterhaltsamen Spiel gingen wir noch Essen. Es war wirklich gute einheimische Küche, freundliche Bedienung – aber wenn du 20.15 reinkommst und darauf achten musst, dass ab 20.30 Uhr nur noch kaltes Essen gemacht wird (wir haben also gerade noch rechtzeitig bestellt) und dann mal wieder nur 30 % der auf der Speisekarte angegebenen Gerichte verfügbar sind (bei einem besseren Restaurant, keinem Imbiss!), dann kannste mal wieder nur sagen: „Willkommen in der Servicewüste Osteuropa“...
Tagesstatistik:
1 neuer Ground, 1 Spiel, 20 Fußballspiele seit dem letzten 0:0, 260km Auto Fußball und Eishockey zum Geburtstag
FK Poprad 1906 ................................................. 3
ŠK Slovan Bratislava B ..................................... 0
- Datum: Dienstag, 8. September 2020 – Beginn: 18.00
- Wettbewerb: II. Liga (2. slowakische Fußballliga; Profi- und Halbprofiteams)
- Ergebnis: 3-0 nach 92 Minuten (46/46) – Halbzeit: 1-0
- Tore: 1-0 5. Kuc, 2-0 46. Hurný, 3-0 53. Luterán
- Gelbe Karten: Luterán (Poprad); Lieskovský, Jackuliak, Majling (Slovan)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Národné Tréningové Centrum Poprad (Kap.: 5.730, Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf 1.000 beschränkt)
- Zuschauer: ca. 350 (gemeldet: 303, Gästefans: mind. 3)
- Unterhaltungswert: 6,0/10
MHK Ružomberok (d) ........................................... 4
Hokejové talenty MHK 32 Liptovský Mikuláš (d) 5
- Datum: Dienstag, 8. September 2020 – Beginn: 12.00
- Wettbewerb: Testspiel U17 (Dorast); beide Teams 2. slowakische U17-Spielklasse (I. liga dorast)
- Ergebnis: 4-5 nach 60 Minuten (3x20) – Drittel: 0-2, 2-2, 2-1
- Statistiken: https://www.hockeyslovakia.sk/sk/stats/matches/830/pripravny-zapas-regiony/match/115695/stats
- Austragungsort: Zimný štadión Stana Mikitu (Kap.: 3.000, davon 1.800 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf 500 begrenzt)
- Zuschauer: 32 (Gästefans: ca. 2)
- Unterhaltungswert: 6,5/10
An meinem Geburtstag ging es über die nur in Teilstücken fertige Autobahn nach Osten. Unweit von Ružomberok befindet sich ein topp erhaltenes und saniertes Dorf, das wegen seiner Holzarchitektur UNESCO-Welterbe ist: Vlkolínec. Man zahlt etwas Eintritt, kann dafür dann drei Gebäude besichtigen. Viele der anderen Gebäude sind noch bewohnt. Wirklich ein sehr interessanter Ort. Die mittelgroße Stadt Ružomberok hingegen ist sehr gesichtslos, hat dafür aber eine schöne Eissporthalle mit Holzbänken, wo man nach Anlegen von Maske und desinfizieren von Händen ein U17-Testspiel schauen konnte. Die Halle heißt nach dem früheren NHL-Profi Stan Mikita - und auch wenn das von den U17-Zweitligisten Gebotene nicht NHL-reif war: das war ein richtig gutes und flüssiges Spiel, was da ablief! MHK Ružomberok war insgesamt gesehen unterlegen, hielt die Partie gegen die Hokejové talenty MHK 32 Liptovský Mikuláš aber bis zum Ende hin offen und verlor nur 4:5. Weiter ging es nach Osten: in Liptovský Hrádok steht ein kursioses Burgschloss; ein massiver aber kleiner Burgbau, umgeben von einem als Hotel genutzten Schloss. Am Besten ist das Ganze von einem Felsen oberhalb des Teiches einzusehen. Im Ort setzte sich übrigens unser Eindruck von der völligen Überforderung der slowakischen Infrastruktur fort: ein völlig überfüllter LIDL, volle und enge Straßen, übervolle Parkplätze. Das sieht man fast überall in der Slowakei, v. a. zu bestimmten Stoßzeiten, wobei v. a. die Abendrushhour deutlich früher als bei uns einsetzt, obwohl die Mittagspausen recht lang sind...
Wir fuhren noch vor Poprad kurz in die Berge hoch: zur Holzkirche von Horný Smokovec und ins ansehnliche Dorf Nová Lesná. Dann ging es runter nach Poprad. Es stand ein Spiel der 2. Liga an, das auf diesen Dienstag verlegt wurde. Ausgetragen wurde es im farblich sehr schön gestalteten Stadion NTC (Nationales Trainingszentrum) von Poprad. Auch die Flutlichtmasten sind ansprechend und der Blick auf die Kirche bzw. die Berge ist nicht schlecht – aber es ist das bisher einzige und erste Stadion in der Slowakei, das wir besucht haben, und wirklich modern ist...
Betreten werden durfte es wieder erst nach Fiebermessung (aktionistischer Schwachsinn: nur ein Drittel der Coronapatienten hat Fieber, bei normaler Grippe ist es häufiger und bei gewöhnlicher Erkältung kann es auch vorkommen) und dem Anlegen von Masken (hirnrissige Hysterie: bei den paar Zuschauern in einem geräumigen Stadion ist es kein Problem an der frischen Luft ohne Windel vorm Rüssel zuzugucken).
Stimmung war hier keine und die Zuschauerzahl auch dürftig (etwas über 300 bei erlaubten 1.000) – aber das Spiel war nicht schlecht. Zumal hier der Vorletzte FK Poprad auf den Letzten Slovan Bratislava B traf. Die Hauptstäder bekamen auch hier nach wenigen Minuten schon einen eingeschenkt und kackten nach der Pause mit 3:0 ab.
Wir gingen noch in einem Einkaufszentrum Abendessen und fuhren dann nach Trenčín zurück.
Tagesstatistik:
2 neue Grounds, 2 Spiele, 21 Fußballspiele seit dem letzten 0:0, 470km Auto Burgen und Eishockey
HK Dukla Trenčín (k) ....................................... 3
MsHKM Žilina (k) ............................................. 1
- Datum: Mittwoch, 9. September 2020 – Beginn: 17.00
- Wettbewerb: Testspiel U14 (Kadeti); beide Teams 1. slowakische U14-Spielklasse (Liga kadeti)
- Ergebnis: 3-1 nach 60 Minuten (3x20) – Drittel: 3-0, 0-1, 0-0
- Tore: NN
- Strafzeiten: 18 Minuten Trenčin, 26 Minuten (inkl. 1x Spieldauer) Žilina
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Zimný štadión Pavla Demitru (Kap.: 6.150, davon 3.150 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf 500 begrenzt)
- Zuschauer: ca. 55 (Gästefans: ca. 5)
- Unterhaltungswert: 6,5/10
Am Mittwoch standen wir etwas später auf und fuhren zuerst noch mal nach Považská Bystrica, wo wir nur Fußball und Handball geguckt, aber nichts besichtigt hatten. Am Stadtrand gibt es jedoch eine sehenswerte Burgruine, Považský hrad, unter deren Burgberg auch noch ein verfallenes Schloss, ein topp saniertes Schloss und eine Kirche stehen.
Spektakulärer ist aber Trenčin. Eine kleine, aber sehenswerte Altstadt wird von einer gewaltigen Burganlage auf einem Felsen überragt. Bescheuert nur mal wieder: Mindestens ein Drittel der Anlage ist nur mit Führung zu besuchen (9€ statt 6€ wie für den normalen Zugang, der als maly okruh (kleine Tour) bezeichnet wird) – und diese Führungen gibt es nur auf Slowakisch. Die Mitarbeiter konnten auch offenbar alle nur Slowakisch – so verständigen konnte ich mich ja, aber eine Führung mache ich natürlich nicht mit unter solchen Bedingungen. Wieder unten angekommen, liefen wir zur Eissporthalle, in deren Nähe wir kostenfrei geparkt hatten, und gingen zu einem weiteren Jugendtestspiel. Die Eissporthalle heißt nach dem 2011 mit dem KHL-Team Yaroslavl abgestürzten Ex-NHL/ KHL-Profi Pavol Demitra, der aus der Nähe von Trenčin stammte und dort auch Fußball und Eishockey spielte. Die skandalösen Umstände des Absturzes (Pilot mit gefälschten Papieren usw.) kann man auch hier nachlesen: https://en.wikipedia.org/wiki/Lokomotiv_Yaroslavl_plane_crash In jedem Fall ist das Porträt von Demitra allgegenwärtig in der Halle. Baulich ist sie auch sehr schön gestaltet.
Die beiden Erstligisten aus Trenčin bzw. Žilina zeigten richtig gutes Eishockey und ein spannendes Spiel. Allerdings fielen nicht so viele Tore, nachdem der Gastgeber das Spiel bestimmte und schon im ersten Drittel 3:0 führte. Im zweiten Drittel traf der Gast einmal, im Schlussdrittel gab es keine Treffer, dafür aber mehrere Schlägereien – einmal wurde die komplette Reihe beider Teams auf die Strafbank verbannt...
Wir gingen dann im Vorort Kubrá unweit unserer Ferienwohnung im Restaurant Maria (gegenüber der Kirche) Essen. Ganz hervorragende und sehr preisgünstige einheimische Kost!
Tagesstatistik:
1 neuer Ground, 1 Spiel, 21 Fußballspiele seit dem letzten 0:0, 100km Auto Jugendfußball im Speedwaystadion und Eishockey-Protest gegen Zuschauerbeschränkungen
HC 07 “WCP Koliba” Detva ............................ 5
HC 05 Banská Bystrica ..................................... 4
- Datum: Donnerstag, 10. September 2020 – Beginn: 18.00
- Wettbewerb: 1. Runde des sogenannten Kaufland Cups (Pokal für slowakische Eishockeyteams der 1. und 2. Spielklasse; beide Teams Extraliga (1. Spielklasse, Profiliga))
- Ergebnis: 5-4 nach 65 Minuten plus Penaltyschießen (3x20+5+ca. 5) – Drittel: 1-2, 1-0, 2-2, Verlängerung: 0-0, Penaltyschießen: 1-0 nach 4+4 Schützen
- Statistik: Gamesheet https://img.hockeyslovakia.sk/MatchPDF/834/2020_50502_GameSheetSZLH_115787_Public.pdf
- Austragungsort: Zimný štadión Detva (Kap.: 1.800, davon 1.400 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf 500 begrenzt)
- Zuschauer: ca. 500 (ausverkauft, gemeldet: 330, Gästefans: mind. 50)
- Unterhaltungswert: 8,5/10
Mestský Futbalový Klub Žarnovica U15 ........ 0
Füleki Torna Club Fiľakovo U15 ..................... 1
- Datum: Donnerstag, 10. September 2020 – Beginn: 14.30
- Wettbewerb: II. liga starší žáci, U15, Stredoslovenský futbalový zväz, skupina juh (2. Liga der älteren Schüler, U15, Fußballverband des Mittelslowakischen Bezirks, Gruppe Süd; 2. slowakische C-Junioren-Fußballliga)
- Ergebnis: 0-1 nach 71 Minuten (34/37) – Halbzeit: 0-0
- Tor: 0-1 54. Ladič
- Gelbe Karten: keine
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Mestský športový areál - Plochá dráha á futbalový štadión (Kap.: 10.000, davon 5.000 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf 1.000 begrenzt)
- Zuschauer: ca. 35 (Gästefans: ca. 4)
- Unterhaltungswert: 2,5/10
Die Besichtigungen fingen wir heute in Banská Štiavnica an: überall Parkplatzabzocke, denn in der Welterbestadt mit Bergbautradition ist es topografisch bedingt sehr eng. Ein wirklich sehenswerter Ort, aber ziemlich nervig gehyped. Am Ortsrand auch auffällige Elendswohnblöcke mit Roma.
In Revištské Podzámčie besuchten wir die Burg Revište, die zwar eine einzige Baustelle ist, aber trotzdem besichtigt werden kann. Man darf über ein Gerüst in den Turm einsteigen.
In Žarnovica schauten wir noch kurz das eher schmucklose aber mittlerweile weitestgehend sanierte Schloss und ein Partisanendenkmal an – dann ging es ins Speedwaystadion. Dort finden auch Fußballspiele statt, so z. B. heute ein C-Jugendkick der regional unterteilten 2. Liga. Žarnovica traf auf Fil’akovo, wobei sich die Dutzend Zuschauer im 10.000 Leute fassenden Oval verloren und die U15-Spieler mit dem großen Feld so ihre Probleme hatten. Erst nach der Pause traf endlich jemand vom Gastverein – einer der wenigen Slawen im Team. Zwei Drittel der Einwohner von Fil’alovo sind Ungarn und nennen ihn „Fülek“ – unter diesem Namen war er auch bis 1945 Teil des Komitats Nógrád. Da der Verein FTC Fil’akovo (FTC steht hierbei für das ungarische Füleki Torna Club, also Füllecker Turnclub) bereits 1908 gegründet wurde, hat er – ohne jemals den Standort zu wechseln – bereits in drei Staaten gespielt. 1908 bis 45 in Ungarn, dann bis 1992 in der Tschechoslowakei und seitdem in der Slowakei... Umbenannt wurde er aber dutzende Male: 1908 als Füleki Haladás Atlétikai Torna Club gegründet, dann Füleki Atlétikai Club, Füleki Football Club, Füleki Torna Club, Füleki Vasutas Kultúr Sport Egyesület, Füleki Vasutas Sport Club... Dann 1945 zwangsweise umbenannt in Športový klub Závody Fiľakovo, Telovýchovná jednota Sokol Kovosmalt Fiľakovo, Základná športová jednota Fiľakovo, Dobrovolná športová organizacía Kovosmalt Fiľakovo, Telovýchovná jednota Spartak Fiľakovo, Telovýchovná jednota Kovomier Fiľakovo. Mit Auseinanderfallen der Tschechoslowakei 1992 drängten die Ungarn auf mehr Minderheitenrechte und nun nannte sich der Club „TJ FTC Fiľakovo“ (Telovýchovná jednota Füleki Torna Club Fiľakovo, seit 1993 dann ohne das TJ (Turnverein auf Slowakisch) „FTC Fiľakovo“. Wir fuhren dann nach Detva weiter, wo wir – etwas über eine Stunde vor Beginn an der Eissporthalle erschienen – erstmal noch 15 Minuten warten mussten, ehe deutlich nach angegebener Kassenöffnung endlich den mittlerweile über 30 wartenden Fans Karten verkauft wurden. Wieder nur 5€ für ein Spiel des Kaufland-Cups zwischen zwei Erstligisten, die auch noch aus demselben Bezirk stammen. Bei diesem Derby waren daher auch einige Dutzend Gästefans da.
Ehe wir aber die Halle betraten, kauften wir noch zu Essen bei einem Supermarkt in der Nähe ein. 20 Minuten vor Anpfiff in der Halle, war es dann recht gut gefüllt. Es durften ja wieder nur 500 Leute rein, was bei der eher engen 1.800er-Halle aber schon ganz gut aussieht. Hier auch etwas Stimmung. Schon beim Einkaufen waren mit die vielen Nazis und andere Asoziale aufgefallen – hier in der Halle war auch etliches Bruchvolk zugegen. Detva scheint ein ziemliches Asi-Nest zu sein und die nahe gelegene Bezirkshauptstadt Banská Bystrica hat auch so ihre Fans. In der Halle wurde die Maskenpflicht immer wieder ignoriert, aber kein Ordner griff ein. Auch nicht, obwohl etliche mit dem Arsch auf der Banklehne und den Beinen auf den Sitzen hockten oder auf der Bestuhlung standen...
Das Spiel fing mit einer Protestdarbietung der Spieler an: in der ersten Minute wurde das Spiel verweigert und mit den Schlägern aufs Eis und gegen die Bande geschlagen. Dieser Protest wurde landesweit bei im Fernsehen übertragenen Spielen angeregt, weil die Vereine über die Zuschauerrestriktionen verärgert sind. Die unsinnigen Fantasiezahlen sollen sogar noch mehr eingeschränkt werden. Da sich das die Vereine nicht bieten lassen wollen, besteht aber die Hoffnung, dass die Politikerkaste zurückrudert. Wie auch immer das in der Slowakei weitergeht, gilt aber: das will ich mal im feigen Deutschland sehen! Dass Spieler öffentlich ihren Unmut über die Coronahysterie kundtun! Die Schwachköpfe bei uns haben doch alle demütiges Verständnis für das Theater und akzeptieren sogar wegen überhaupt nicht aussagekräftiger Fallzahlen, dass von einem Tag auf den anderen ein Spiel wie Bayern gegen Schalke, dass schon hypervorsichtig mit 10% Auslastung kalkuliert war, ohne Fans stattfindet. Hätten die Legionäre Charakter, würden sie sich nach dem Anstoß auf den Rasen fläzen und ihren Zeugwarten zurufen, dass sie Weißbier für alle ranschaffen sollen, was sie dann vorm Fernsehpublikum wegknallen, anstatt zu spielen...
Das Spiel war dann sehr hochklassig und ausgeglichen. Als im Schlussdrittel Detva mit dem 4:2 scheinbar alles klar gemacht hatte, zog Banská Bystrica noch mal an und glich in den letzten zwei Minuten noch aus. Die Verlängerung blieb torlos. Im Penaltyschießen versagten alle drei Schützen. Erst der vierte Schütze von Detva traf und der Kontrahent vom Gast scheiterte am Torwart. So also 5:4 für Detva!
Tagesstatistik:
2 neue Grounds, 2 Spiele, 22 Fußballspiele seit dem letzten 0:0, 370km Auto Willkommen in der alten Normalität...
Fotbalový Klub Blansko .................................... 1
FK Dukla Praha ................................................. 0
- Datum: Freitag, 11. September 2020 – Beginn: 17.00
- Wettbewerb: Fotbalová národní liga (sogenannte Fortuna národní liga; 2. tschechische Profifußballliga)
- Ergebnis: 1-0 nach 94 Minuten (45/49) – Halbzeit: 0-0
- Tor: 1-0 51. Vasiljev
- Gelbe Karten: Buchta, Vasiljev (Blansko); Doumbia, Fábry (Dukla)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Stadion na Mlýnské (Kap.: 3.500, davon 500 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit (eigentlich) auf 1.750 oder so begrenzt)
- Zuschauer: ca. 2.200 (gemeldet: 1.200; Gästefans: mind. 20)
- Unterhaltungswert: 5,0/10
Am Freitag ging einiges schief, da wir eigentlich auf dem Weg nach Tschechien eine Burgruine bei Nitra besichtigen wollten, aber das scheiß Navi uns falsch abschickte und dort so viele Wege gesperrt sind und ohne Sinn und Verstand gebaut und abgerissen wird, dass wir abdrehten und über Stupava nach Tschechien fuhren.
Die kleine Altstadt von Stupava und v. a. die Burgruine Pajštún am Ortsrand, die mit tollen Steinmetzarbeiten an den Wasserspeiern aufwartet, waren aber ein guter Ersatz. Danach schien auch alles wieder zeitlich im Lot – doch dann kam Brno. Seit ich das erste Mal dort war ist es für mich die beschissenste Stadt Tschechiens. Jedes Mal in diesem Dreckloch sehe ich mich in diesem 2005 gewonnen Eindruck bestätigt. Wo brach der Verkehr heute zusammen? Natürlich im Norden von diesem Siffnest!
Keine 10 Minuten vor Anstoß waren wir in Blansko. Ich ließ meine Eltern raus, damit die sich um Karten kümmern oder bei ausverkauft einen Platz am Zaun hinterm Tor freihalten. Dann suchte ich einen Parkplatz. Dank unfähiger Ordner und Polizei ein unnötiges Chaos. Ich fuhr wieder raus aus dem Vereinsgelände und parkte fast einen Kilometer entfernt. Auch hier wieder: die Infrastruktur ist mit der steigenden Motorisierung aber auch jeglicher anderer Nutzung überfordert. Was hinter dem Sportgelände für verrottete Züge vorbeifuhren – Wahnsinn! Und die wollen sich ernsthaft zu Mitteleuropa zählen?!
Mit einem ordentlichen Sprint kam ich in der ersten Spielminute am Eingang an. Nun wechselten auch meine Eltern vom Zaun mit mir auf die Stehtribüne hinters Tor. Eintritt für die 2. Liga nur etwas über 3€. Beschränkungen wurden hier wohl ignoriert. Niemals waren das nur 1.200 Zuschauer wie bei fotbal.cz steht. Wahrscheinlich durften nur 1.200 ins Stadion wegen der Kapazität. In jedem Fall waren über 2.000 Leute da, die den FK Blansko in seiner ersten Saison im Profifußball sehen wollten. Hinzu kamen noch einige Gästefans von Dukla Prag. Abstand, Mummenschanz, Panik? Brauchen die nicht... Ganz anders als in der Slowakei oder in Deutschland. Dass die wertlosen Coronazahlen steigen interessiert auch kaum – weder ist die medizinische Infrastruktur überfordert, noch gibt es nennenswerte Todesfälle. Da kann man nur sagen: Willkommen in der Normalität. Nicht etwa diese asoziale „neue Normalität“ – sondern die wirkliche Normalität.
Normalität allerdings auch auf dem Feld: der durchschnittliche tschechische Fußball. Nicht schlecht, aber auch nicht begeisternd. Wenig vor den Toren los, zur Pause gar kein Treffer. Nach der Pause überraschend die Führung für Blansko und Dukla war einfach zu blöd, hier was zu reißen. So also ein Außenseitersieg für den Aufsteiger! Nach dem Spiel liefen wir noch durch die kleine Altstadt von Blansko, wobei die einzige wirkliche Sehenswürdigkeit ein Schloss ist, das einen sehr schönen engen Innenhof mit zweistöckigen Arkaden hat.
Dann fuhren wir nach Jevíčko. Dort war schon alles ausgestorben, aber im Hotel U Apoštola („bei den Aposteln“), wo wir gebucht hatten, war richtig was los. Viele Einheimische, die noch was essen oder v. a. tranken und kein Problem, hier 20.30 noch was auf den Teller zu bekommen. Sehr gutes Essen, ausgesprochen preisgünstig und ungewöhnlich freundliche Bedienung. Ein prima Service ist leider absolut die Ausnahme in Tschechien. Freundliche und gut gelaunte Mitarbeiter? Wann hat man das dort schon mal?! Preis-Leistung vom Hotelzimmer inklusive Frühstück war auch hervorragend!
Tagesstatistik:
1 neuer Ground, 1 Spiel, 23 Fußballspiele seit dem letzten 0:0, 410km Auto Radball in Tschechien
4. Turnier der ersten tschechischen Radballliga
- Datum: Samstag, 12. September 2020 – Beginn: 10.00
- Wettbewerb: Spieltag der 1. tschechischen Radballliga (Extraliga kolová)
- Ergebnisse: Favorit Brno 1 (6:1) Favorit Brno 2, Sokol Zlin-Prstne 1 (4:3) Sokol Zlin-Prstne 2, SC Svitavka 1 (10:4) Start Plzen, Favorit Brno 1 (5:7) MO Svitavka 1, Favorit Brno 2 (3:5) Sokol Zlin-Prstne 1, Sokol Zlin-Prstne 2 (4:7) SC Svitavka 1, Start Plzen (6:7) MO Svitavka 1, Favorit Brno 1 (2:2 [torärmste Partie]) Sokol Zlin-Prstne 1, Favorit Brno 2 (7:8 [torreichste Partie]) SC Svitavka 1, Sokol Zlin-Prstne 2 (5:6) MO Svitavka 1, Favorit Brno 1 (8:2) Start Plzen, Sokol Zlin-Prstne 1 (3:3) SC Svitavka 1, Favorit Brno 2 (4:7) MO Svitavka 1, Sokol Zlin-Prstne 2 (4:3) Start Plzen, Favorit Brno 1 (3:3) SC Svitavka 1, Sokol Zlin-Prstne 1 (6:5) MO Svitavka 1, Favorit Brno 2 (4:7) Start Plzen, Favorit Brno 1 (8:3) Sokol Zlin-Prstne 2, SC Svitavka 1 (7:4) MO Svitavka 1, Sokol Zlin-Prstne 1 (9:3) Start Plzen, Favorit Brno 2 (5:4) Sokol Zlin-Prstne 2
- Tore: insgesamt 209, d. h. im Schnitt 9,95 pro 2x7-Minuten-Spiel
- Strafen (Disqualifikationen): keine
- Austragungsort: Sportovní Hála Svítavka (Kap.: 200, davon 50 Sitzplätze; heute geöffnet: 50 (30/20) Plätze / wegen der Coronahysterie eigentlich nur reduzierte Kapazität)
- Zuschauer: bis zu 30 (überwiegend aus Svítavka und Brno)
- Unterhaltungswert: 7,5/10
Nach dem guten Frühstück und kurzem Umsehen in Jevíčko, ging es nach Svítavka. Dort gibt es neben einem neoklassizistischen Schloss einen Fußballplatz, wo gerade ein Jugendspiel lief. Uns interessierte aber ein paar hundert Meter entfernt die Sporthalle. Die ist ein modernisierter Bau mit nur zweireihiger Obertribüne mit Plexiglasbanden und somit nichts Besonderes, aber ein Sport, den ich schon etliche Monate nicht gesehen habe und wohl mindestens für den Rest des Jahres nicht mehr sehen werde, wurde dort ausgetragen. Radball! Der vierte und letzte Hauptrundenspieltag der bereits seit Monaten wieder aktiven 1. tschechischen Liga (Extraliga). Hier wurde um die vier Finalplätze bzw. gegen den Abstieg in Liga 2 (I. liga) gekämpft.
Leider eine unterirdische Kulisse: nur bei internationalen Turnieren wird es hier voll. Deutlich schwächer noch als Radball-Bundesliga. Eher wie ein Ober- oder Verbandsligaspieltag, wobei in Deutschland fast immer die Leute freundlicher sind: hier wurde man nur blöd angeglotzt, mit Grüßen hatten die Mähren es hier auch nicht so...
Es war freier Eintritt, Spendenbox stand bereit, alle warfen ein paar Münzen oder den kleinsten Schein ein – ich warf also für jeden die offenbar üblichen rund 25 Kronen (umgerechnet 1€) ein. Dann ging es hier auch schon los um 10 Uhr morgens: 7 Teams und im Gegensatz zu deutschen Turnieren jeder gegen jeden, sodass hier erst 16.30 Schluss war.
Übrigens: Mit je zwei Teams aus Svítavka, Brno und Zlín dominierten die Mähren. Plzen ist derzeit der einzige böhmische Erstligist – bzw. war, denn nach dem heutigen Turnier stiegen sie mit Brno 2 ab. Den Aufstieg aus Liga 2 hat Nezamyslice (bei Olomouc, Mähren) so gut wie sicher. Und wenn nicht gerade Chrastava die entscheidenden Punkte für Platz 2 schafft, wird das eine rein mährische 1. Liga (Extraliga) nächste Saison!
Die 21 Spiele waren durchweg gut bis hervorragend. Es gab viele enge Ergebnisse und spektakuläre Schlagabtausche. Völlig überlegene oder unterlegene Teams gab es nicht. Allerdings gingen insgesamt drei Spiele mit jeweils 6 Toren Differenz an den Sieger. In die Finalrunde schafften es beide Teams aus Svítavka, Zlín 2 und Brno 1. Die Finalrunde findet am 24.10. in Němčice nad Hanou statt. Wer Radball sehen will – gerade von den Hoppern aus Ostdeutschland – sollte da hinfahren. Toppspiele bekommt man in dieser Sportart in Deutschland so schnell nicht mehr geboten. Die Bundesligen sind abgebrochen, es findet nur vereinzelte Turnier oder Pokale statt – während z. B. auch in Belgien und der Schweiz Radball fast ohne Einschränkungen stattfindet, ist man bei uns unfähig dazu. Das sind nicht die Gemeinde und Politiker die daran Schuld tragen – in der jetzigen Situation sind es nur die Verbände und Vereine. Diese ganzen scheiß Randsportarten in Deutschland können nur rumjammern, dass der böse Fußball oder andere Sportarten es einfacher hätten, verpennen dabei aber, dass sie dann eben ein Hygienekonzept und ähnliche Schikanen erstellen müssen, um diese Zugeständnisse wie Fußballer (oder mittlerweile auch Handballer, und Tennisspieler ja schon lange vorher – die es alle, und gerade der Fußball, keineswegs einfacher gemacht bekommen haben) zu erhalten. Da muss man halt mal den Arsch hochnehmen. Das gilt auch für den verblödeten BDR und die ganzen anderen greisen Verbände, die den Radsport und auch Hallenradsport in Deutschland so beschissen organisieren! Bis dahin kann man nur Radball in Tschechien, Schweiz usw. gucken.
Tagesstatistik:
1 neuer Ground, 1 Spiel, 23 Fußballspiele seit dem letzten 0:0, 520km Auto Nach diesem tollen Radballturnier besichtigten wir noch ein als Gedenkstätte konzipiertes Zigeunerlager aus der Nazi-Besatzungszeit bei Hodonín u Kunštátu (Infos dazu hier) und schauten uns von außen das spektakuläre Burgschloss Hrad Pernštejn an. Wir fuhren dann wieder die Baustellenautobahn bis Vestec und aßen im U Krbu zu Abend. Da es 300 Meter außerhalb der Hauptstadt liegt, haben wir nicht mal ein Risikogebiet betreten – zu dem Zeitpunkt war ja die idiotische Reisewarnung gegen den Mittelböhmischen Bezirk noch nicht draußen.
Dann ging es weiter nach Deutschland. Wir übernachteten in Dölzig bei Leipzig. Das ehemalige ETAP, ehem. Ibis Budget ist nun ein „Primotel“. Hier dürfen auch drei Erwachsene in eines der typischen Dreibettzimmer mit Doppelbett + darüber liegendem Hochbett einchecken (bei Accorhotels unsinnigerweise nicht erlaubt in Deutschland (in Frankreich oder Marokko aber schon)). Einzelzimmer gibt es je nach Saison für 29-39€, für das Dreierzimmer legt man nur 49-59€ hin. Für die Qualität und auch den Service (etwas umständlich vielleicht die Buchung, aber funktionierte gut: Buchung und Kreditkartendaten per Mail und am Anreisetag gibt es per Mail den Code für das Zimmer) ist das wirklich sehr günstig. Das Primotel kann ich auf jeden Fall empfehlen!
Am Sonntag – und daher fuhren wir schon so früh zurück – besuchten wir zwei Jugendspiele vom TSV Leuna und sahen den Kreispokalsieg der Männer vom TSV. Doch dazu mehr im Bericht vom Sonntag! Statistik gesamte Tour (bis Samstag 12.9.):
- Grounds: 2.718 (14: Sa 3, So 3, Mo 1, Di 2, Mi 1, Do 2, Fr 1, Sa 1; diese Saison: 59 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.946 (14: Sa 3, So 3, Mo 1, Di 2, Mi 1, Do 2, Fr 1, Sa 1; diese Saison: 64)
- Tourkilometer: 3.520 km (Fr 660km Auto, Sa 430km Auto, So 300km Auto, Mo 260km Auto, Di 470km Auto, Mi 100km Auto, Do 370km Auto, Fr 410km Auto, Sa 520km Auto)
- Saisonkilometer: 15.900 (14.780 Auto, davon 0 Mietwagen/ 1.120 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Schiff, Fähre / 0 Bus, Bahn, Straßenbahn)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 23 [letzte Serie: 13, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 22 des Jahres 2020 (25.-31.05.), d.h. seit 16 Wochen in Folge [letzte Serie und Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020].
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