Mittwoch, 21. Januar 2015

W442III: Ein Spiel einseitiger als das andere in den Niederlanden

Geleen Smoke Eaters Limburg .................................. 2
UNIS Flyers Heerenveen ............................................ 9
- Datum: Sonntag, 18. Januar 2015 – Anbully: 19.00
- Wettbewerb: Jack’s Casino Eredivisie (1. Spielklasse im niederländischen Eishockey, Profiliga)
- Ergebnis: 2-9 nach 60 Min. (3x20) – Drittelstände: 0-4, 1-2, 1-3
- Tore: 0-1 6. Demelinne, 0-2 9. Wurm, 0-3 10. Krelowe, 0-4 14. Hoekstra, 1-4 21. Hartley, 1-5 25. Demelinne, 1-6 29. Prudden, 1-7 53. Greenside, 1-8 54. Kars, 1-9 60. Bruijsten, 2-9 60. Akim Ramoul
- Strafzeiten: Glenn, Sloun, Akim Ramoul (Geleen = 6 Minuten); Postma, Kars (Heerenveen = 4 Minuten)
- Spielort: Laco sport- en recreatiecentrum Glanerbrook (Kap. 1.750, davon 450 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 800 (davon angeblich nur 387 zahlende, Gästefans: mind. 10)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Ganz ansehnliches Spiel, das von Heerenveen dominiert wurde)

Sittardia HS Sittard III ............................................. 40
Marsna HS Meerssen ................................................ 12
- Datum: Sonntag, 18. Januar 2014 – Anwurf: 16.30
- Wettbewerb: Heren Senioren 2e Klasse ZO, Limburg 2B (7. und unterste Spielklasse im niederländischen Handball, 5. Amateurliga)
- Ergebnis: 40-12 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 19-5
- Tore: NN (Sittard); NN (Meerseen)
- Gelbe Karten: Nr. 9, 10, 17 (Sittard); Nr. 4, 6, 12 (Meerseen)
- Zeitstrafen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Stadssporthal Sittard (Kap. 1.000, davon 700 Sitzplätze, davon heute nur 300 Sitzplätze geöffnet)
- Zuschauer: ca. 18 (davon Gästefans: keine?)
- Unterhaltungswert: 4,0/10 (Eine schlechtere Mannschaft als Meerssen habe ich auch noch nicht gesehen... OK, vielleicht doch: Brunssum...)

OCI/ Lions HS Beek II .............................................. 27
JMS/ Hurry Up HS Zwartemeer ............................. 35
- Datum: Sonntag, 18. Januar 2014 – Anwurf: 14.30
- Wettbewerb: Eredivisie (2. Spielklasse im niederländischen Handball, Halbprofiliga)
- Ergebnis: 27-35 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 12-17
- Tore: NN (Beek); NN (Zwartemeer)
- Gelbe Karten: Nr. 4, 13, 17, Trainer (Beek); Nr. 23, 28, 84 (Zwartemeer)
- Zeitstrafen: Nr. 4 (Beek = 2 Minuten); Nr. 5, 9, 23 (Zwartemeer = 6 Minuten)
- Platzverweise: keine
- Spielort: De Haamen, Sportshal 1 (Kap. 350 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 360 (davon Gästefans: ca. 10)
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Für ein Spiel der höchsten landeseigenen Liga ziemlich dürftig)

Brunssum HS ............................................................ 10
Smurfen United Geleen ............................................ 34
- Datum: Sonntag, 18. Januar 2014 – Anwurf: 11.00
- Wettbewerb: Heren Senioren 2e Klasse ZO, Limburg 2B (7. und unterste Spielklasse im niederländischen Handball, 5. Amateurliga)
- Ergebnis: 10-34 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 5-18
- Tore: NN (Brunssum); NN (Smurfen)
- Gelbe Karten: Nr. 11, 16 (Brunssum); Nr. 5 (Smurfen)
- Zeitstrafen: Nr. 2, 15 (Brunssum = 4 Minuten); keine (Smurfen = 0 Minuten)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Brunnahal (Kap. 350 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 15 (davon Gästefans: ca. 3)
- Unterhaltungswert: 3,5/10 (Auch wenn das die unterste Liga war, hätte das Spiel nicht so schwach und langweilig sein müssen)  
Photos with English Commentary:
a) Ice Hockey in the Netherlands: Geleen Eaters Limburg v Flyers Heerenveen (Dutch Top Division)
b) Semi-Pro Handball in the Netherlands: OCI Lions Beek v JMS Hurry Up (Dutch League 1)
c) Amateur Handball in the Netherlands (1): Sittardia Sittard III v Marsna Meerseen
d) Amateur Handball in the Netherlands (2): Brunssum HS v Smurfen United Geleen
e) Sightseeing in the Netherlands: Beesel Palace, Hillenraede Palace, Roermond Mosque, Herkenbosch/ Daelbroeck Palace, Sint Odiliënberg Church, Monfort Palace Ruin, Wolfrath Palace (Southern Limburg)

Möglichst viele andere Sportarten im benachbarten Ausland und im Ausland generell (v.a. da, wo ich schon mal den Fußball-Länderpunt abgehakt habe bzw. gerade abhaken werde) war die Idee in den letzten Monaten. Und nach dem gestrigen Handballtag in Belgien, war einer in den Niederlanden angedacht. Zum Glück noch um Eishockey ergänzt, was die einzige wirklich lohnende Veranstaltung in diesem Land, das außer Fußball und Radsport anscheinend eine eher öde Sportszene hat, an diesem Tag war...

Erstmal gab es noch ein bisschen Sightseeing: gerade in der Provinz Limburg gibt es viele Renaissance-Schlösser. Ist zwar vor allem die unattraktive Maasrenaissance, aber die Hütte in Beesel ist gar nicht so schlecht. Auch Hillenraede macht was daher, wobei die Anlagen wie üblich nicht betreten werden dürfen, da privat. In Roermond kam ich noch an einer recht ansehnlich Moschee vorbei, ehe ich eine besonders schöne Schlossanlage, das teils im historisierenden Burgenstil erbaute Schloss Daelbroeck in Herkenbosch. Sint Odiliënberg ist wegen seiner Kirche bekannt und in Monfort steht eine ganz ansehnliche Schlossruine. Durch den Verfall definitiv interessanter als die meisten anderen Massrenaissanceschlösser. Zum Schloss noch ein Abstecher über Matschwege zum Schloss Wolfrath: das sieht kaum besser aus als die Wege die dahin führen...  
Das erste Spiel schaute ich dann in Brunnsum, ein Kaff das ich schon durch Fußball kannte. Im Gegensatz zur gut und solide spielenden Amateurfußballmannschaft, ist die Handballmannschaft richtig schlecht. Die höchste Niederlage in der Liga, 8:45, geht auf ihr Konto. War vielleicht mal ne Volleyballmannschaft oder ein Kegelklub, der es jetzt mal mit Handball versucht – aber was die spielten, war bis auf einzelne Geistesblitze, die alle sechs Minuten auch mal zu einem Treffer führten, echt grauenhaft. Auch der Gegner, Smurfen United (Schlumpen-Vereinigung) Geleen, spielte nicht sonderlich gut. Für einen 24-Tore-Sieg reichte es aber.

Die fast völlig leere Sporthalle lohnte immerhin den Besuch: bei der Brunnahal handelt es sich um einen Rundbogentyp, der irgendwie gerade in Niederlande und Belgien weit verbreitet ist. Auf einer Seite befindet sich auch eine Holztribüne mit Sitzbänken für 350 Leute. Dass hier die Zuschauer nicht besonders mitgingen, konnte ich mal ausnahmsweise verstehen...

Die Gastronomie ist in den Niederlanden entweder gut und extrem teuer oder schlecht und immer noch nicht preisgünstig. Also fuhr ich extra über 20km Umweg nach Beek, um in Geilenkirchen zu essen. So eine Grillplatte wie bei dem Türken in der Innenstadt bekommt man nirgendwo in den Niederlanden für 8€...  
Beek war also der nächste Punkt. Im Handball sind die wenigstens was. Sie haben einen Erstligisten (die 1. Liga ist eine gemeinsame Profiliga der besten niederländischen und belgischen Clubs) und einen Zweitligisten: die Reserve spielt in der halbprofessionellen 1. niederländischen Liga (Eredivisie, Ehrendivision). Selbst zu dem Spiel der Reserve reichte die Tribüne nicht aus! Mal abgesehen davon, dass Ortschaft wie auch Sporthalle ausgesprochen hässliche, moderne, kastenförmige Dinger sind... Die hässliche Halle hatte innen dann auch nur eine Zweckmäßige Klapptribüne die man für 8€ Eintritt (wie üblich billiger als in Belgien) betreten kann und 350 Leute fasst. Etwa 360 Zuschauer waren da, doch für so eine Masse von Leuten, war die Stimmung aber erschreckend schwach!

Auch erschreckend schwach war das Spiel: das ziemlich langweilige Match war Mitte der ersten Halbzeit zugunsten der Gäste vom Schwarzen Meer, also OK die sind eigentlich aus einem Kaff mit diesem dämlichen Namen „Zwartemeer“ bei Emmen im Nordosten des Landes, entschieden. Die Gäste hielten Beek II immer mit fünf bis zehn Treffern auf Distanz. Das Spiel war ausgesprochen fair. Kurios anzusehen war der eine von den beiden Ausländern im Team der Gäste: ein Litauer von ca. 1,90m und knapp 150kg der ständig wie ein Elefant auf Nahrungssuche aufs Tor von Beek zutrampelte, aber auch nur zweit- oder drittbester Werfer wurde...  
Noch einmal Handball und noch einmal zurück in die unterste Liga: in der Stadtsporthalle von Sittard gaben sich die Dritte Mannschaft von Sittardia und noch so eine unsägliche Gurkentruppe wie Brunssum, die wohl nur Anfänger in der Mannschaft hatte – Marsna Meerssen – die Ehre. Die Stadtsporthalle ist ziemlich abgegriffen und wirkt von außen etwas verschachtelt doch ist innen völlig rechteckig. Hinter den Toren steht man in 2,50m Höhe, auf den Längsseiten sitzt man entweder auf der fest in Ziegelstein gebauten vierreihigen Sitztribüne mit den grünen Schalensitzen oder der bei solchen Spielen wie diesem eingefahrenen siebenreihigen Rolltribüne. 1.000 Leute kann man hier unterbringen. Keine 20 wollten dieses Spiel sehen...

Dass hier keine Gästefans da waren, konnte ich gut verstehen: Marsna lag nach 3 Minuten 1:0, nach 9 Minuten 3:0 und nach 15. Minuten 9:0 hinten. Erst nach 16 Minuten gelang ihnen ihr erstes Tor. Gleich darauf aber das 10:1 und bei Pause 19:5. Der Endstand von 40:12 in diesem Spiel zwischen einem mäßig spielenden Team und einer ganz schwachen Mannschaft hätte auch noch höher ausfallen können. Mancheiner mag sich jetzt fragen, wie das Spiel zwischen Marsna und Brunssum ausging... Laut Verbandswebsite immerhin 14:21 für Brunssum, was deutlich torreicher als z.B. Gemini II gegen Kerkrade I 12:10 ist... Das Rückspiel ist übrigens am 1. Februar in Brunssum...  
Zum Abschluss des Tages in Geleen angekommen, gab es rechts vom Eingang in der Sporthalle Frauenhandball zu sehen und links davon in der Eissporthalle Eishockey der höchsten niederländischen Spielklasse. OK, die Niederlande sind wenn überhaupt dann für Eisschnelllauf bekannt – besonders Heerenveen, dessen Eishockeyteam hier heute spielte – aber immerhin spielen die Oranje mit der Nationalmannschaft in der Division Ib, also der 3. internationalen Ebene.

Die Halle war auch entsprechend ein drittklassiger Bau: etwas verbaut und zugestellt, Stehplätze entweder direkt am Plexiglas von Torhöhe zur Torhöhe oder auf einer vierstufigen Stehtribüne hinter dem einen Tor oder auf dem rechten Drittel der Haupttribüne (10 Reihen) oder eben – wie ich unerlaubterweise mit eine paar Heerenveenern machte – hinter der Absperrung zu den Sitzplätzen. Letztere bestehen aus Holzsitzen und Schalensitzen. Weder auf den Sitz- noch auf den Stehplätzen war Stimmung, nur ab und an mal etwas Geschrei im kleinen „Smoke Eaters“ Fanblock.

In Heerenveen kommen im Schnitt um die 1.500, hier in Geleen etwa die Hälfte der Zuschauer. Deutsche Ice-Hopper waren nicht auszumachen, nur zwei Amis, die aber in den Niederlanden leben (da kommen ja gleich zwei hässliche Idiome zusammen: American English klingt schon scheiße, aber Holländisch ist ja sowas von hässlich und lächerlich im Klang...), fielen als Ausländer auf. Auch auf dem Eis überwiegten ganz deutlich trotz des Profistatus‘ der Liga, die Einheimischen. Der Einzige, den ich bei Geleen nicht für einen Niederländer gehalten hätte, stellte sich heraus als ein algerischstämmiger Limburger direkt aus Geleen...

Das Spiel fing gut an, teilweise wirklich tolle Spielzüge der Gäste mit starkem Abschluss und entsprechend einseitiger Verlauf: 0-4 im ersten Drittel. Das zweite Begann mit einem Achtungszeichen der Gastgeber, doch nach dem 1:6 verflachte die Partie. Im letzten Drittel passierte wenig, ehe Heerenveen noch mit 1:9 davon zog und zum Abschluss der Partie der erwähnte algerischstämmige Limburger zum 2:9 einnetzte. Das Spiel war insgesamt doch erfreulich ansehnlich, da viele der Tore gar nicht durch Fehler sondern durch Geschick erzielt wurden.

Die nächsten Eishockeyländerpunkte sind dann wenn alles klappt Luxemburg und Belgien.  
Statistik:
- Grounds: 1.271 (heute 4 neue; diese Saison: 117 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.271 (heute 4; diese Saison: 159)
- Tageskilometer: 350 (350km Auto)
- Saisonkilometer: 31.870 (23.700 Auto/ 3.600 Flugzeug/ 3.230 öffentliche Verkehrsmittel/ 1.420 Fahrrad/ 20 Schiff, Fähre) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 3 [letzte Serie: 13, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 442

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