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Samstag, 6. August 2011
W262III: Zwei Testspiel in Zeitz und Tröglitz
SV Motor Zeitz II 0:3 SV Hohenmölsen II/ SV Großgrimma III
Datum: Samstag, 6. August 2011 – Anstoß: 13.00
Wettbewerb: Freundschaftsspiel 1. Kreisklasse Burgenlandkreis Staffel 4 gegen 1. Kreisklasse Burgenlandkreis Staffel 3 (beides 11. und unterste Liga, 6. Amateurliga)
Ergebnis: 0:3 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 0:3
Tore: 0-1 12. (Nr. 11), 0-2 16. Jens Schneider, 0-3 42. Jens Schneider
Verwarnungen: keine, Platzverweise: keine
Spielort: Rudolf-Puschendorf-Stadion (Kap. 2.500, davon 150 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 40 (davon ca. 7 Gästefans)
Unterhaltungswert: 3,0/10 (Für Höchstleistungen war es den Spielern wohl zu warm – aber ich habe schon schlechtere Spiele bei idealerem Wetter gesehen)
TSV Tröglitz 3:1 SV Groitsch 1861
Datum: Samstag, 6. August 2011 – Anstoß: 15.00
Wettbewerb: Freundschaftsspiel Kreisoberliga Burgenland (9. Liga, 4. Amateurliga) gegen Kreisliga A Muldental/ Leipziger Land (9. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 3:1 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 1:0
Tore: 1-0 26. (Nr. 10), 2-0 56. (Nr. 10), 3-0 76. (Nr. 10), 3-1 90. (Nr. 4)
Verwarnungen: keine, Platzverweise: keine
Spielort: Sportanlage TSV Tröglitz (Kap. 1.300, davon 50 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 40 (davon ca. 10 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Testspiel der besseren Sorte - Tröglitz die deutlich bessere Mannschaft)
Photos and English version:
Eigentlich hatten wir heute vor, die zweite Mannschaft von Tröglitz und die erste von Motor zu sehen, aber in Tröglitz angekommen, sagte uns der Trainer der II., dass das Spiel in Gröben stattfindet. Also fuhren zuerst zu Motor an den Südrand von Zeitz und dann nach Tröglitz zurück, wobei da dann wiederum ein anderes Spiel als angesetzt ausgetragen wurde. Aber egal: Hauptsache je ein Spiel auf beiden Plätzen heute gesehen!
Motor Zeitz II wurde letzte Saison 4. von 13 in der Staffel 4 der Kreisklasse. Die neu gegründete Spielgemeinschaft aus SV Hohenmölsen II und SV Großgrimma III steigt diese Saison in die Staffel 3 ein. Letzte Saison spielte Hohenmölsen II noch mit Jaucha II und holte einen 9. Platz von 13 in Staffel 3 – Großgrimma III belegte Platz 5 in der Staffel 2.
Das Rudolf-Puschendorf-Stadion von Motor Zeitz ist eine schöne Anlage, die nur deshalb etwas an Attraktivität verliert, da eine Längsseite sehr kahl ist. Die andere ist dafür mit einer sehr schönen Betonstufentribüne, auf der in den vorderen Reihen mittig auch Holzbänke angebracht sind, bebaut. Hinter den Toren befinden sich Bäume, wobei auf der Anhöhe hinter dem einen Tor ein weiterer Rasenplatz vorhanden ist. Von dort aus ist die Sicht ins Stadion sehr gut. Auf der ebenfalls sehr guten Website des SV Motor findet man auch Informationen, wer der Namensgeber des Stadions – Rudolf Puschendorf – war: der Kommunist und Arbeitersportler (nach welcher Person hätte man in der DDR auch sonst ein Stadion benannt: solche Persönlichkeiten hatte fast jeder Ort) der mehrfach von den Nationalsozialisten interniert wurde und schließlich im Strafbataillon 999 (in diesem Wehrmachtsgroßverband wurden Gefängnisinsassen, die u.a. wegen Regimegegnerschaft einsaßen, nach u.a. Afrika geschickt) in Tunesien starb.
Das Spiel der Reservemannschaft begann bei freiem Eintritt – da haben wir doch gerne was beim Rosterstand gelassen – mit zwei falsch ausgeführten Anstößen der Heimmannschaft (also falscher Einwurf passiert ja immer wieder, aber das hab ich auch noch nicht gesehen) und wurde dann recht einseitig. Motor verzögerte ziemlich das Spiel, da sie nur zu zehnt waren, und HHM/ G’grimma griff gemächlich an. Nach 12 Minuten ein kräftiger Schuss aus Nahdistanz: 0-1. Der Name war, vom undeutlich zu hörenden Sprecher genannt, nicht zu verstehen. Kurz darauf hieß es schon 0:2. Vor der Pause erhöhten die Gäste auf 0:3. Beide Male traf Jens Schneider.
Erst in der zweiten Hälfte kam der elfte Mann beim SV Motor. Dann hatten sie auch etwas mehr vom Spiel. Allerdings war nach wie vor der Gast die bessere Mannschaft. Ein weiteres Tor fiel allerdings trotz mehrerer Chancen nicht wirklich. Einzig ein Abseitstor der Gäste war noch zu verzeichnen gewesen.
* * * * * * * * * * * * * * * * * *
Die 5km vom Rudolf-Puschendorf-Stadion zur Sportanlage TSV Tröglitz, die weitestgehend bergab verliefen, schafften wir auch mit dem Rad in weniger als einer Viertelstunde. Die Sportanlage besteht aus einem Haupt- und einem Nebenplatz, wobei um letzteren auch andere Sportanlagen wie Basketballkörbe und Handballtore angelegt sind (dieser Bereich der Anlage ist auch frei zugänglich). Die Plätze sind durch eine hohe Baumreihe voneinander getrennt: Pappeln, eine regenschirmartige Weide... Auf einer Längsseite befindet sich eine dreistufige Betontribüne am Fuße eines kleinen Hangs, beschattet von Bäumen und verziert mit ein paar ganz kleinen Holzbänken.
Tröglitz belegte in der höchsten Spielklasse des Burgenlandkreises einen respektablen 9. Platz von 16, während SV Groitzsch in der Kreisliga A Landkreis Muldental/ Leipziger Land (Kreisliga A ist ebenso die 9. Ebene wie die Kreisoberliga) den 5. Platz belegte. Groitzsch gewann 15 ihrer 30 Spiele, Tröglitz nur 9. Trotzdem war mir schon klar – nachdem ich geschnallt hatte, dass da nicht wie angesetzt SG Könderitz auf dem Rasen stand – dass Tröglitz dieses Spiel gewinnen würde: der Niveauunterschied zwischen Burgenlandkreis und Muldental ist ähnlich hoch wie zwischen Burgenland- oder Saalekreis und Salzlandkreis oder gar Leipzig und Halle gegenüber Mansfeld-Südharz. So ging Tröglitz trotz etlicher versiebter Chancen bis auf 3:0 in Führung. In einem ganz guten Spiel, dass auch den ein oder anderen guten Zweikampf sah, kamen die Groitzscher nur zu drei, vier Chancen. Eine davon stolperten sie ziemlich ins Tor zum 3:1 Ehrentreffer. Das Ergebnis muss man eigentlich noch als zu niedrig bezeichnen.
Wir fuhren denselben Weg wieder zurück, den wir gekommen waren und hatten am Ende 112km mit dem Rad zurückgelegt.
Statistik:
Grounds: 601 (heute zwei neue Grounds; diese Saison: 8 neue)
Sportveranstaltungen: 1.325 (heute zwei, diese Saison: 8)
Tageskilometer: 110 (110 Rad)
Saisonkilometer: 650 (530 Fahrrad/ 120 Auto/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 51
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 262
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Dienstag, 27. Juli 2010
W208V: Ein Saisonhöhepunkt zum Saisonabschluss
TSV Geyer 2:5 BSG Motor Zschopau
Sonntag, 25. Juli 2010 – Anstoß 15.00
Landespokal Sachsen, Ausscheidungsrunde Chemnitz („Wernesgrüner Sachsen Cup“; Bezirksklasse Chemnitz Staffel 3, 8. Liga, 3. Amateurliga (Aufsteiger aus Kreisliga A) gegen Bezirksklasse Chemnitz Staffel 3, 8. Liga, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 2:5 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit 1:1
Tore: 1:0 36. Nr. 11, 1:1 44. Schüler (Foulelfmeter), 1:2 50. Hamann, 1:3 51. Schüler (Foulelfmeter), 1:4 57. Hamann, 2:4 66. Nr. 10, 2:5 72. Nr. 8
Verwarnungen: Zwei gelbe Karten Geyer
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Geyer II (Kap. 800 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 220 (davon ca. 60 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,5/10 (Richtig gutes Spiel!)

Photos and English version:
Sightseeing in Erzgebirge Mountains
FOOTBALL MATCH: GEYER 2-5 ZSCHOPAU
Die letzte Sportveranstaltung dieser Saison stand an und mit dem Spiel der Qualifikationsrunde Chemnitz des Landespokals Sachsen zwischen Geyer und Zschopau hatten wir uns zwar keinen Knaller rausgesucht, sondern nur ein interessanteres Amateurspiel, aber uns eine der schönsten Ecken Deutschlands ausgesucht. Zum Radfahren ist diese Ecke allerdings nur auf den kleinsten Nebenstraßen schön – ansonsten muss man vor der Unzurechnungsfähigkeit etlicher einheimischer Fußgänger und Radfahrer sowie dem rücksichtslosen Verhalten einheimischer Autofahrer warnen. Dass die Todesfälle im Straßenverkehr im Erzgebirge besonders zahlreich sind, verwundert nicht bei der Kombination von engen, gefährlichen Straßen und der asozialen Fahrweise vieler Leute. Wie da solche Leute, wie die anderen Radfahrer in unserem Abteil – hagere Rentnerrinnen und Rentner, die sich einfach nicht in Zimmerlautstärke verständigen können und fettleibige Frauen mittleren Alters – zurechtkommen, wundert mich.
Aber wir kamen irgendwie ohne Unfall weit genug von der beschissensten Stadt Sachsens, die wir nach Umsteigen in Weißenfels und Leipzig mit der Bahn erreichten, weg und landeten ohne größere Zwischenstopps nach unendlich wirkenden Steigungen (5-10% Steigung 8km ununterbrochen z.B.) und einem Wahnsinnsgefälle (was für Fliehkräfte auf ein Tourenrad wirken, wenn man damit ein Gefälle mit leichten Gegenwind bei Tempo 60 nimmt, ist heftig) in Geyer. Nachdem ich den Fries über dem Eingang in die Wehrkirche, die allerdings nur noch als Heimatmuseum dient, gesehen habe, glaube ich, dass „Geyer“ doch eine ältere Schreibweise dieses sympathischen geflügelten Genossen, den man heute „Geier“ schreibt, ist. Die Wehrkirche ist auch die einzige architektonische Sehenswürdigkeit dieses schön gelegenen Ortes. Vor allem der mit einer Holzhaube versehene zweite Turm ist baulich interessant. Das eigentliche Kirchengebäude ist außen nur leider fast so grau wie das globige Rathaus. Letzteres hat aber immerhin ein schönes Portal.

Die Ausfahrt Richtung Thum führt steil aus dem Ort heraus und zur rechten muss man kurz nach dem Ortsausgangsschild von Geyer hinter einer Baumgruppe abbiegen. Ein klotziges Spaßbad voraus, links der Hauptplatz mit dem Vereinsheim, ein paar Bänken auf einer Seite des Spielfeldes und Bäumen ringsherum – und rechts der Nebenplatz auf dem heute gespielt wurde (in diesem Bezirk wird ohnehin meist auf Nebenplätzen, die aber oft nicht minder interessant, als der Hauptplatz, sind, gespielt). Dieser Platz II besticht durch spartanische Einfachheit. Das ist ein richtiger Amateurfußballplatz: echter, typischer und origineller geht fast gar nicht! Eine Wiese von ca. 90x45m, leicht schräg abfallend und uneben, zwei Eisentore mit etwas geflickten Netzen, auf einer Längsseite eine neue Holzreling, zwei winzige Blechhütten für den Trainer und einen Wechselspieler (oder Trainer und Co-Trainer?) und das ganze umgeben von einer hügeligen Wiese voller Wiesenschaumkraut und der ein oder anderen Butterblume, im Hintergrund diverse Nadelbäume.
Zum Spiel. Der Favorit zeigte von Beginn an seinen Willen zum Weiterkommen, doch was die BSG an Chancen ausließ, war schon derb. Die zahlreichen Gäste ärgerte das auch verständlicherweise. Noch mehr ärgerte es sie, als Zschopau den zweiten Abwehrfehler machte, den ein Spieler des TSV Geyer diesmal auch konsequent nutzte. Das 1:0 stellte den Spielverlauf völlig auf den Kopf! Motor Zschopau rannte nun mit Wut im Wanst an – doch Geyers starker Torwart parierte; und als er dies einmal nicht tat, da köpfte ein Verteidiger den Ball von der Linie. Ein Verteidiger war es dann allerdings auch, der in der letzten Spielminute vor der Pause einen Fehler machte, genauer: einen Elfmeter durch ein Foul gegen einen durchgebrochenen Stürmer verursachte, der zum mehr als nur völlig verdienten Ausgleich führte.
1:1 war zu unserer Überraschung der Pausenstand. Überraschend deshalb, da das Spiel nach dem Verlauf der ersten 43 Minuten eigentlich ein typisches Spiel „Mannschaft A ist überlegen aber abschlussschwach, Mannschaft B kontert geschickt und gewinnt trotz Chancenverhältnis von 2:20 mit 1:0“ war. Nach der Pause noch verwunderlicher: Zschopau hatte am Abschluss gefeilt und brauchte jetzt nur drei Minuten für vier Chancen aus denen zwei Tore resultierten. Das 4:1 war so souverän heraus gespielt, dass man da von der Entscheidung reden musste – obwohl Geyer bald darauf den Anschlusstreffer erzielte, der der am saubersten heraus gespielte Treffer der gesamten Partie war. Den Schlusspunkt setzte Zschopau mit einem weiteren schönen Treffer: 2-5 der verdiente Endstand!

Die Rückfahrt gestalteten wir etwas anders: die bequeme Tour ist zwar immer noch nichts für Weicheier, denn 10km dauernd bergab gen Annaberg-Buchholz sind nicht so wenig anstrengend, wie es für den Laien klingen mag. Die Strecke fordert viel Konzentration und Reaktionsschnelligkeit und in Annaberg-Buchholz angekommen, ging es dann auch wieder bis zu 10% Steigung rauf. Diese große Kreisstadt ist übrigens nicht nur wegen ihrer spektakulären St.Annen-Kirche eine der schönsten Städte des Erzgebirges, sondern auch wegen landschaftlicher Lage, Marktplatz mit Rathaus, Gründerzeit-Bürgerhäusern und engen, teils extrem steilen Gassen. Annaberg-Buchholz kam viel zu kurz, da wir den Zug nach Chemnitz erreichen mussten, sodass wir eine neue Idee für eine Tagesfahrt ins Erzgebirge (Saison 2010/2011 oder 2011/2012) bekamen. Die Vorbeifahrt am schönen Stadion brachte die Verbindung zum Groundhopping.
Diese grauenhafte Bezirkshauptstadt mit „Ch“ sahen wir zum Glück nur noch vom Bahnhof aus – übrigens super, wenn von 12 Gleisen nur 3 benutzt werden können, da seit zwei Jahren ohne erkennbaren Fortschritt gebaut wird – und auch zum Glück schafften wir die Züge über Leipzig nach Weißenfels und Merseburg ohne Hetze. Was abschließend noch erwähnenswert ist, ist die hohe Anzahl von Soldaten, die sich in den Zügen nach Weißenfels Sonntagabend befindet, und den umso geringeren Bildungsgrad im Abteil. Wenn ich nicht genau wüsste, was für hoch gebildete Leute z.B. in der Führungsspitze der Bundeswehr oder im Sanitätsdienst (durch Medizinstudenten, die ihre praktische Anwendung im Lazarett bekommen) zu finden sind, würde ich in das falsche Vorurteil, das einige Deutsche über ihre eigene Armee verbreiten, nämlich dass nur asoziale schießwütige Idioten beim Militär seien, einstimmen. Aber jedes Mal, wenn ich mit bestimmten Zügen fahre, gibt es da unter den Soldaten drei Gesprächsthemen: a) Bundeswehralltag (normal und völlig O.K.), b) Waffen, mit denen man beim Schießen ein „übelst geiles Feeling“ hat (super, wie die Vorurteile bedient werden, echt klasse!) und c) Partys mit „voll auf die Schnauze haun“ und „geilen Bitches und Votzen“ (teilweise ist der Alkoholkonsum im Zug auch wie auf einer Party, dass allerdings nur, wenn man von der Kaserne nach Hause fährt).

Zu dieser Fahrt ins Erzgebirge kann ich aber nur eine positive Bilanz ziehen. Das flotte Spiel und die schönen Sehenswürdigkeiten waren ein würdiger Abschluss der Saison 2009/ 2010 – einer tollen, erlebnisreichen, extrem Groundpunktereichen, Länderpunktereichen und unterhaltsamen Saison!
Eine Aufbereitung der Saison in Form einer Saisonstatistik (bestes/ schlechtestes Spiel, Toreschnitt, schönstes Tor, beste Stimmung unter den Fans, coolstes Stadion etc.) folgt!
Statistik:
Ground Nr. 450 (ein neuer Ground; diese Saison: 119 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.038 (diese Saison: 181)
Tageskilometer: 400 (340 Zug, 60 Fahrrad)
Saisonkilometer: 37.100 (22.580 Auto/ 6.000 Flugzeug/ 4.530 Fahrrad/ 3.990 Bus, Bahn, Tram/ weniger als 10 Schiff)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 29
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 208
Sonntag, 25. Juli 2010 – Anstoß 15.00
Landespokal Sachsen, Ausscheidungsrunde Chemnitz („Wernesgrüner Sachsen Cup“; Bezirksklasse Chemnitz Staffel 3, 8. Liga, 3. Amateurliga (Aufsteiger aus Kreisliga A) gegen Bezirksklasse Chemnitz Staffel 3, 8. Liga, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 2:5 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit 1:1
Tore: 1:0 36. Nr. 11, 1:1 44. Schüler (Foulelfmeter), 1:2 50. Hamann, 1:3 51. Schüler (Foulelfmeter), 1:4 57. Hamann, 2:4 66. Nr. 10, 2:5 72. Nr. 8
Verwarnungen: Zwei gelbe Karten Geyer
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Geyer II (Kap. 800 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 220 (davon ca. 60 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,5/10 (Richtig gutes Spiel!)
Photos and English version:
Sightseeing in Erzgebirge Mountains
FOOTBALL MATCH: GEYER 2-5 ZSCHOPAU
Die letzte Sportveranstaltung dieser Saison stand an und mit dem Spiel der Qualifikationsrunde Chemnitz des Landespokals Sachsen zwischen Geyer und Zschopau hatten wir uns zwar keinen Knaller rausgesucht, sondern nur ein interessanteres Amateurspiel, aber uns eine der schönsten Ecken Deutschlands ausgesucht. Zum Radfahren ist diese Ecke allerdings nur auf den kleinsten Nebenstraßen schön – ansonsten muss man vor der Unzurechnungsfähigkeit etlicher einheimischer Fußgänger und Radfahrer sowie dem rücksichtslosen Verhalten einheimischer Autofahrer warnen. Dass die Todesfälle im Straßenverkehr im Erzgebirge besonders zahlreich sind, verwundert nicht bei der Kombination von engen, gefährlichen Straßen und der asozialen Fahrweise vieler Leute. Wie da solche Leute, wie die anderen Radfahrer in unserem Abteil – hagere Rentnerrinnen und Rentner, die sich einfach nicht in Zimmerlautstärke verständigen können und fettleibige Frauen mittleren Alters – zurechtkommen, wundert mich.
Aber wir kamen irgendwie ohne Unfall weit genug von der beschissensten Stadt Sachsens, die wir nach Umsteigen in Weißenfels und Leipzig mit der Bahn erreichten, weg und landeten ohne größere Zwischenstopps nach unendlich wirkenden Steigungen (5-10% Steigung 8km ununterbrochen z.B.) und einem Wahnsinnsgefälle (was für Fliehkräfte auf ein Tourenrad wirken, wenn man damit ein Gefälle mit leichten Gegenwind bei Tempo 60 nimmt, ist heftig) in Geyer. Nachdem ich den Fries über dem Eingang in die Wehrkirche, die allerdings nur noch als Heimatmuseum dient, gesehen habe, glaube ich, dass „Geyer“ doch eine ältere Schreibweise dieses sympathischen geflügelten Genossen, den man heute „Geier“ schreibt, ist. Die Wehrkirche ist auch die einzige architektonische Sehenswürdigkeit dieses schön gelegenen Ortes. Vor allem der mit einer Holzhaube versehene zweite Turm ist baulich interessant. Das eigentliche Kirchengebäude ist außen nur leider fast so grau wie das globige Rathaus. Letzteres hat aber immerhin ein schönes Portal.
Die Ausfahrt Richtung Thum führt steil aus dem Ort heraus und zur rechten muss man kurz nach dem Ortsausgangsschild von Geyer hinter einer Baumgruppe abbiegen. Ein klotziges Spaßbad voraus, links der Hauptplatz mit dem Vereinsheim, ein paar Bänken auf einer Seite des Spielfeldes und Bäumen ringsherum – und rechts der Nebenplatz auf dem heute gespielt wurde (in diesem Bezirk wird ohnehin meist auf Nebenplätzen, die aber oft nicht minder interessant, als der Hauptplatz, sind, gespielt). Dieser Platz II besticht durch spartanische Einfachheit. Das ist ein richtiger Amateurfußballplatz: echter, typischer und origineller geht fast gar nicht! Eine Wiese von ca. 90x45m, leicht schräg abfallend und uneben, zwei Eisentore mit etwas geflickten Netzen, auf einer Längsseite eine neue Holzreling, zwei winzige Blechhütten für den Trainer und einen Wechselspieler (oder Trainer und Co-Trainer?) und das ganze umgeben von einer hügeligen Wiese voller Wiesenschaumkraut und der ein oder anderen Butterblume, im Hintergrund diverse Nadelbäume.
Zum Spiel. Der Favorit zeigte von Beginn an seinen Willen zum Weiterkommen, doch was die BSG an Chancen ausließ, war schon derb. Die zahlreichen Gäste ärgerte das auch verständlicherweise. Noch mehr ärgerte es sie, als Zschopau den zweiten Abwehrfehler machte, den ein Spieler des TSV Geyer diesmal auch konsequent nutzte. Das 1:0 stellte den Spielverlauf völlig auf den Kopf! Motor Zschopau rannte nun mit Wut im Wanst an – doch Geyers starker Torwart parierte; und als er dies einmal nicht tat, da köpfte ein Verteidiger den Ball von der Linie. Ein Verteidiger war es dann allerdings auch, der in der letzten Spielminute vor der Pause einen Fehler machte, genauer: einen Elfmeter durch ein Foul gegen einen durchgebrochenen Stürmer verursachte, der zum mehr als nur völlig verdienten Ausgleich führte.
1:1 war zu unserer Überraschung der Pausenstand. Überraschend deshalb, da das Spiel nach dem Verlauf der ersten 43 Minuten eigentlich ein typisches Spiel „Mannschaft A ist überlegen aber abschlussschwach, Mannschaft B kontert geschickt und gewinnt trotz Chancenverhältnis von 2:20 mit 1:0“ war. Nach der Pause noch verwunderlicher: Zschopau hatte am Abschluss gefeilt und brauchte jetzt nur drei Minuten für vier Chancen aus denen zwei Tore resultierten. Das 4:1 war so souverän heraus gespielt, dass man da von der Entscheidung reden musste – obwohl Geyer bald darauf den Anschlusstreffer erzielte, der der am saubersten heraus gespielte Treffer der gesamten Partie war. Den Schlusspunkt setzte Zschopau mit einem weiteren schönen Treffer: 2-5 der verdiente Endstand!
Die Rückfahrt gestalteten wir etwas anders: die bequeme Tour ist zwar immer noch nichts für Weicheier, denn 10km dauernd bergab gen Annaberg-Buchholz sind nicht so wenig anstrengend, wie es für den Laien klingen mag. Die Strecke fordert viel Konzentration und Reaktionsschnelligkeit und in Annaberg-Buchholz angekommen, ging es dann auch wieder bis zu 10% Steigung rauf. Diese große Kreisstadt ist übrigens nicht nur wegen ihrer spektakulären St.Annen-Kirche eine der schönsten Städte des Erzgebirges, sondern auch wegen landschaftlicher Lage, Marktplatz mit Rathaus, Gründerzeit-Bürgerhäusern und engen, teils extrem steilen Gassen. Annaberg-Buchholz kam viel zu kurz, da wir den Zug nach Chemnitz erreichen mussten, sodass wir eine neue Idee für eine Tagesfahrt ins Erzgebirge (Saison 2010/2011 oder 2011/2012) bekamen. Die Vorbeifahrt am schönen Stadion brachte die Verbindung zum Groundhopping.
Diese grauenhafte Bezirkshauptstadt mit „Ch“ sahen wir zum Glück nur noch vom Bahnhof aus – übrigens super, wenn von 12 Gleisen nur 3 benutzt werden können, da seit zwei Jahren ohne erkennbaren Fortschritt gebaut wird – und auch zum Glück schafften wir die Züge über Leipzig nach Weißenfels und Merseburg ohne Hetze. Was abschließend noch erwähnenswert ist, ist die hohe Anzahl von Soldaten, die sich in den Zügen nach Weißenfels Sonntagabend befindet, und den umso geringeren Bildungsgrad im Abteil. Wenn ich nicht genau wüsste, was für hoch gebildete Leute z.B. in der Führungsspitze der Bundeswehr oder im Sanitätsdienst (durch Medizinstudenten, die ihre praktische Anwendung im Lazarett bekommen) zu finden sind, würde ich in das falsche Vorurteil, das einige Deutsche über ihre eigene Armee verbreiten, nämlich dass nur asoziale schießwütige Idioten beim Militär seien, einstimmen. Aber jedes Mal, wenn ich mit bestimmten Zügen fahre, gibt es da unter den Soldaten drei Gesprächsthemen: a) Bundeswehralltag (normal und völlig O.K.), b) Waffen, mit denen man beim Schießen ein „übelst geiles Feeling“ hat (super, wie die Vorurteile bedient werden, echt klasse!) und c) Partys mit „voll auf die Schnauze haun“ und „geilen Bitches und Votzen“ (teilweise ist der Alkoholkonsum im Zug auch wie auf einer Party, dass allerdings nur, wenn man von der Kaserne nach Hause fährt).
Zu dieser Fahrt ins Erzgebirge kann ich aber nur eine positive Bilanz ziehen. Das flotte Spiel und die schönen Sehenswürdigkeiten waren ein würdiger Abschluss der Saison 2009/ 2010 – einer tollen, erlebnisreichen, extrem Groundpunktereichen, Länderpunktereichen und unterhaltsamen Saison!
Eine Aufbereitung der Saison in Form einer Saisonstatistik (bestes/ schlechtestes Spiel, Toreschnitt, schönstes Tor, beste Stimmung unter den Fans, coolstes Stadion etc.) folgt!
Statistik:
Ground Nr. 450 (ein neuer Ground; diese Saison: 119 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.038 (diese Saison: 181)
Tageskilometer: 400 (340 Zug, 60 Fahrrad)
Saisonkilometer: 37.100 (22.580 Auto/ 6.000 Flugzeug/ 4.530 Fahrrad/ 3.990 Bus, Bahn, Tram/ weniger als 10 Schiff)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 29
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 208
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