MBC Carpentras .................................................. 1
- Datum: Samstag, 21. Juli 2018 – Beginn: 19.30
- Wettbewerb: Championnat Elite 1 du Moto-ball (1. französische Motoballliga)
- Ergebnis: 2-1 nach 84 (4x20+4) Minuten – Viertel: 1-0, 1-0, 0-1, 0-0
- Tore: 1-0 15. Roman Decina, 2-0 30. Roman Decina, 2-1 58. Jason Nuzzo
- Grüne Karten: 2x Roman Decina, Ludovic Goutorbe, Julien Lenoir (Suma); 2x Corentin Mourgeon, Jason Nuzzo (Carpentras)
- Gelbe Karten: keine
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Stade Gaston Arbouin (Kapazität: 3.000, davon 750 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 2.200 (davon ca. 10 Gäste)
- Unterhaltungswert: 7,5/10
FIM Trial World Championship Belgium Grand Prix in Comblain-au-Pont
- Datum: Sonntag, 22. Juli 2018 – Beginn: 9.00
- Wettbewerb: Internationale Wettkämpfe im Motorrad-Trial im Rahmen der FIM World Championship
- Ergebnisse: siehe http://www.belgiumworldtrial.be/
- Austragungsort: verschiedene Hänge, Waldwege und Berge in den Ortslagen Comblain-au-Pont, Mont und Poulseur
- Zuschauer: ca. 5.000
- Unterhaltungswert: 8,5/10
Photos with English Commentary :
a) Motoball: Suma Troyes vs. MBC Carpentras
b) Motorbike Trial: Belgium Grand Prix in Comblain-au-Pont
c) Grand Est: Sedan, Reims, Troyes
Mit dem Motorrad bin ich zwar nicht gefahren, aber die Überschrift trägt dem Punkt Rechnung, dass ich nur Motorradsportveranstaltungen in unseren Nachbarländern Frankreich und Belgien besucht habe...
Ich habe mir aber auch ein paar Sehenswürdigkeiten reingezogen. In den Ardennen ging es los: Sedan hat zwar nur wenig Altstadt mit einer mäßig spektakulären Kirche zu bieten aber dafür eine gewaltige Festung, deren Innenhof man auch kostenlos besichtigen kann. Die 2 Stunden Führung durch die Innenräume für 10€ waren mir zu lange, daher ging es via der Maginot-Linie mit ihren Bunkern in schöner hügeliger Landschaft nach Reims. Schon einige Kilometer nördlich von Reims fing die eher öde Landschaft der Champagne an, die bis Troyes nur noch öder werden sollte. Bei den schwachsinnigen Tempolimits in Frankreich ist öde Felderlandschaft ganz schlimm, denn um auf die teuren Mautstrecken zu leiten, wurde das Tempo auf Landstraßen auf 80 gesenkt vor einigen Monaten, aber man muss nur abwarten bis normal tickende Einheimische an einem vorbeiheizen und dann denen hinterher mit 100, 110; die Blitzer kennen die alle...
Reims war jetzt auch nicht so herausragend: genauso verdreckt und von Kötern zugeschissen wie Sedan, außer der gewaltigen aber recht kahlen Kathedrale eigentlich keine sehenswerten Gebäude. Aber Troyes ist eine richtig schöne Stadt mit viel Fachwerk (das französische Fachwerk hat dünnere und geradlinigere als das deutsche oder englische und sieht damit eher dem osmanisch-türkischen Fachwerk ähnlich) und mehreren interessanten Kirchen.
Troyes war deshalb mein Hauptziel heute, da dort einer der stärksten Motoballvereine Frankreichs beheimatet ist. Suma Troyes ist derzeit nur 5. von 8 und der Gast aus Carpentras als 2. bereits 5 Punkte hinter Tabellenführer Neuville, aber das Spiel war von über 2.000 Zuschauern besucht und lohnte das Kommen absolut. In einer spannenden und engen Partie, die hart umkämpft war und deshalb eher unterdurchschnittlich viele Torszenen hatte, ging Troyes nach einer Viertelstunde durch einen ihrer beiden ausländischen Spieler in Führung. Noch vor dem Seitenwechsel erhöhte erneut der Russe Decina auf 2:0. Anderer Ausländer ist übrigens der Kuppenheimer Holger Schmitt; oft falsch „Olger“ geschrieben – die Franzosen meinen ja auch, dass ihr „Olger“ aus „Küppon’eim“ kommen würde... Nach dem Seitenwechsel war dann Carpentras mal auch mit Torschüssen auffällig – vorher hatten sie kaum einen Schuss auf den Kasten gebracht und immer planlos den Ball herumgefahren. Doch bis auf einen Schuss ins lange Eck konnte Troyes alle Bälle entschärfen, sodass unter großem Jubel am Ende ein 2:1 Sieg stand. Troyes sollte so nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben, wobei andererseits Neuville nach einem zweistelligen Sieg gegen Houlgate langsam auf den Meistertitel zusteuert.
Übrigens ist das Stadion das schönste was mir im Motoball in Frankreich untergekommen ist (das in Minsk ist noch besser, aber in Deutschland fällt mir kein so tolles ein). Eine überdachte Obertribüne und daneben zu beiden Seiten zwei kleine überdachte Untertribünen – alle mit Holzbänken bestückt, Stehstufen auf der Gegenseite, Wälle hinter den Toren, Bäume und eine rundherum laufende Betonbarriere. Die Verkaufsstände boten neben Merguez und Frites auch Souvenirs aus der Champagne an (letzteres aber vielleicht auch nur zu Spielen in den Ferien). Verwunderlich nur der mit 8€ deutlich höher als sonst in Frankreich ausfallende Eintrittspreis. Interessant dass dennoch hier quer durch alle Schichten und Bevölkerungsgruppen Zuschauer kamen. So viele Zuschauer kommen in Deutschland ja höchstens zu Finalspielen. Aber in Troyes und der gesamten Champagne war mir auch aufgefallen, dass hier viel mehr afrikanische oder arabische Franzosen statt unter sich zu bleiben mit europäischen Franzosen unterwegs sind: so auch beim Motoball hier. In Frankreich habe ich diese Gruppenbildung (nur Weiße, nur Schwarze, nur Araber etc.) sonst viel mehr gesehen – wie im Westdeutschland ja auch. Die Champagne ist aber wohl einfach liberaler als z.B. Elsass-Lothringen oder der Süden. Im Gegensatz zu einigen deutschen Vereinen oder osteuropäischen Klubs ist auch nicht ansatzweise so viel Bruchvolk bei Suma Troyes gewesen...
Danach ging es wieder in Richtung Sedan zurück, da ich logistisch günstig im Nachbarort Charleville-Mézières in einem F1-Hotel gebucht hatte.
Am frühen Morgen ging es schon wieder weiter nach Belgien, genauer nach Comblain-au-Pont. Dort hatte ich 2016 schon mal an einem so heißen Sommertag in den bewaldeten Bergen dieser schönsten Ecke Belgiens genialen Motorradsport gesehen. Dieses Jahr klappte es wieder mit dem Weltmeisterschaftslauf im Motorradtrial. Beim Trial geht es darum eine festgelegte Strecke mit mehr oder weniger natürlichen Hindernissen ohne hängen zu bleiben oder vom Motorrad zu fallen zu bewältigen. Je nach Art und Schwere der Fehler, kann man 0 (das Ziel: die perfekte Absolvierung), 1, 2, 3 (ungültig) oder 5 Punkte (Strafe) erhalten. Die oft inkompetent wirkenden Punktrichter machten sich bei einigen Fahrern und Zuschauern auch immer wieder unbeliebt, da sie immer mehr Fehler als die Fahrer (aber anscheinend nur als die britischen und spanischen) und Zuschauer sahen. Ob die Beschwerden nun berechtigt waren oder nicht war mir egal: mir gefiel v.a. wieder, wie genial die Hindernisse angelegt wurden und wie die Prüfungssektionen auch im Vergleich zu 2016 abgewandelt wurden, sodass wieder tolle Fotos aus verrückten Winkeln, die die Dimensionen schwer begreifbar machen, möglich waren. Welche unglaublichen Steigungswinkel über Felsbrocken und Baumstämme hinweg mit den Motorrädern bewältigt wurden – oder auch: von was für riskanten Stellen aus man den Event verfolgen oder fotografieren kann – kann man sich ja in meinen Bildern auf flickr genauer angucken... Statistik:
- Grounds: 2.215 (1+zählt nicht in die Statistik; diese Saison: 3 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.389 (1+1; diese Saison: 4)
- Tourkilometer: 910 (640+270km Auto)
- Saisonkilometer: 1.040 (910 Auto, davon 0 Mietwagen/ 130 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Schiff, Fähre / 0 Bus, Bahn, Straßenbahn)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 10 [letzte Serie: 35, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 31 des Jahres 2006 (31.7.-6.8.), d.h. seit 625 Wochen.
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