TK Grün-Weiß Mannheim ........................... 5
- Datum: Sonntag, 8. Juli 2018 – Beginn: 11.45
- Wettbewerb: sogenannte tennispoint Bundesliga (1. Spielklasse im deutschen Tennis, Profiliga)
- Ergebnis: 1-5 Matches bei 2-10 Sätzen und 54-70 Spielen nach ca. 375 Min.
- Einzel: Ignatik 4:6, 5:7 Melzer; Balasz 6:7, 6:7 Marterer; Ungur 3:6, 3:6 Beck; Kolar 3:6, 4:6 Kamke / Doppel: Kolar/ Ignatik 3:6, 5:7 Melzer/ Beck; Balasz/ Ungur 6:2, 6:4 Marterer/ Kern
- Austragungsort: Tennisanlage Jahnstadion Neuss (Centre Court/ Platz 4/ Ernst-Ludwig-Hansmann-Platz: 1.200, davon 900 Sitzplätze, Court 5: 300, davon 100 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 350 (davon ca. 10 Gäste)
- Unterhaltungswert: 4,5/10 Photos with English Commentary :
German Professional Tennis Top Tier: Neuss vs. Mannheim
Die Tennisbundesliga beginnt und da es mal wieder kein gescheites Fußballtestspiel gab, zog es mich dementsprechend zu einem der NRW-Tennisbundesligisten, bei denen ich noch nicht war. Die Wahl fiel auf den TC Blau-Weiß Neuss, der den Namen seiner Tennisschule „Tennis Ewige Liebe“ (TEL) aus irgendwelchen Marketinggründen führt. Von allen Tennisbundesligisten, die ich besucht habe, hatten sie die am schlechtesten besuchte Anlage. Dabei ist zumindest der Centercourt schön gemacht: Schalenklappsitze und dahinter drei Stehstufen sowie ein paar Bänke auf einer Längsseite, Behelfsholztribünen auf der anderen und hinter den kurzen Seiten steile Sitztribünen. Der zweite Wettkampfcourt hat nur Behelfstribünen und die Terrasse des Clubhauses zu bieten. Sinnvoller wäre sicherlich gewesen, den für unterklassige Wettkampfspiele mit einer kleinen Tribüne bedachten Court 1 mit diesen Behelfstribünen zu bestücken, aber es sollten wohl a) Zaungäste abgehalten werden und b) keine Ablenkung durch den möglichen Sichtkontakt zwischen CC4 und C1 geschaffen werden. Im Übrigen war der Eintritt auch wieder bei nur 10€ wie üblich – daher weiß ich nicht, warum beim Rekordmeister (der aber seit etlichen Jahren nichts mehr geholt hat und erst aus Liga 2 aufstieg) nur ungefähr 350 Zuschauer kamen. Dadurch lief manches Spiel auf Court 5 vor nur 15-50 Zuschauern ab. Erstrecht daneben fand ich, dass sich viele verpissten, als Neuss die vier Einzel 0:4 vergeigte, ohne dabei einen Satz zu holen. Wie zum Hohn gewannen sie wenigstens eines der beiden Doppel und unterlagen Mannheim somit „nur“ 1:5.
Allerdings muss ich auch anmerken, dass das Spiel zwischen Ungur und Beck bei Fehlerquoten von 60% (ich habe bei den 10 Bällen, die die zum 2:4 in Satz 2 benötigt hatten mitgezählt: 6 der Bälle führte nur zu Punkten, da sie ins Aus geschlagen oder ins Netz gesemmelt wurden – so ging es das ganze Spiel aber!) das schlechteste Tennis war, dass ich in der Bundesliga je gesehen habe. Zudem überzeugten mich auch Kolar und Kamke nicht. Vom parallel laufenden Ignatik gegen Melzer habe ich gar nichts mitbekommen. Aber dafür noch die letzten 15 Minuten von Balasz gegen Marterer, was nicht nur wegen dem Ergebnis von 6:7/ 6:7 packend war, sondern auch von hoher Qualität. Den Rest des Doppels Kolar/ Ignatik vs. Melzer/ Beck anzuschauen, war uninteressant – dafür hatte ich auf dem Centercourt das richtige Doppel rausgesucht: Balasz/ Ungur gegen Marterer/ Kern, die gutes Tennis zeigten. Laut Zeitungsberichten war dieses Ergebnis von 1:5 aber zu erwarten, den der beginnt so: „Neuss. Nur ein Jahr hat sie gedauert, die Abwesenheit des Rekordmeisters in der Ersten Tennis-Bundesliga. Ein Fahrstuhlteam möchte der TC Blau-Weiss Neuss jedoch nicht werden. „Unser Saisonziel lautet Klassenerhalt“, sagt Teamchef Marius Zay mit Blick auf die am 8. Juli mit dem Heimspiel gegen den aktuellen Vizemeister TK Grün-Weiss Mannheim startende Spielzeit. / Kein leichtes Unterfangen. Denn der Etat gestattet seit Jahren keine großzügigen Einkaufstouren mehr auf dem Transfermarkt. Was die Weltranglistenpositionen der gemeldeten Spieler angeht, ist die Neusser Kaderliste die bescheidenste aller zehn Bundesligisten.“ (http://www.wz.de/lokales/rhein-kreis-neuss/neuss/blau-weiss-neuss-geht-mit-nur-einem-top-100-spieler-in-die-erstligasaison-1.2656073)
Nicht angemerkt wird allerdings von der WZ, dass Neuss neben Krefeld die einzige reine Söldnertruppe mit 100% ausländischen Spielern ist. Nur sind die eben halt alle Weltranglistenplatz 200 bis 550 oder wenn die um die 100 herum platziert sind, nur zu Showzwecken im Kader und kommen eigentlich nicht zu Bundesligaspielen. Die Bundesligisten locken gerne mit großen Namen, die von den 9 Saisonspielen maximal ein oder zwei für den „Heimverein“ spielen. Der Vorzeige-Tennisgroßkotz Alexander Zverev ist z.B. für Düsseldorf gemeldet. Warum er da am Sonntag nicht gespielt, erklärt auch ein Blick in die Presse: [Zverev zwei Tage zuvor in Wimbledon ausgeschieden] „Zverev kassierte vom Linienrichter beim Stand von 3:5 im 3. Satz eine Verwarnung wegen Fluchens. Im feinen Wimbledon sind Unmutsbekundungen sehr ungern gesehen. Der Schiedsrichter sagte Zverev, dass ein Linienrichter was gehört und die Verwarnung veranlasst habe. Zverev darauf: „Was er sagt, ist uninteressant. Er ist ein Linienrichter.“ Beim folgenden Seitenwechsel ging der Disput weiter. Zverev zum Schiri: „Will der (Linienrichter) Aufmerksamkeit, oder was? Seit wann kann ein Linienrichter eine Verwarnung geben?“ Der Schiri: „Er kann.“ Zverev: „Er will Aufmerksamkeit, weil er mal auf so einem großen Court in Wimbledon steht. Er hofft wohl, dass man sich so sein Gesicht merkt.“ ... Und wie geht's weiter? Auch da gab's einen typischen Zverev: „Ich lege mich in Monaco aufs Schiff und mache zwei Tage nichts. Mich seht ihr hier morgen nicht mehr.““ (https://www.bild.de/sport/mehr-sport/alexander-zverev/zverevs-kampf-gegen-gulbis-56247936.bild.html) Ich fürchte, in ein paar Jahren nach Karriereende redet die Presse nur noch von Zverev, wenn er sich wie Boris Becker benimmt und falsche Diplomatenpässe von Bananenrepubliken nutzt. Der Hamburger mit russischer Herkunft und Hauptwohnsitz in Monaco – wundert einen da was bei der Kombination? – scheint das Zeug für einen klassischen Tennischaoten zu haben. Da hat sich Düsseldorf mit dem vermeintlichen Marketinggag nicht unbedingt einen Gefallen getan. Dann doch lieber Neuss mit seinen Profis ohne medienwirksame Allüren aus der zweiten, dritten Reihe... Statistik:
- Grounds: 2.206 (2; diese Saison: 226 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.379 (1; diese Saison: 272)
- Tourkilometer: 140 (140 km Auto)
- Saisonkilometer: 77.140 (37.710 Auto, davon 7.350 Mietwagen/ 35.240 Flugzeug/ 3.920 Fahrrad/ 0 Schiff, Fähre / 0 Bus, Bahn, Straßenbahn)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 5 [letzte Serie: 35, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 31 des Jahres 2006 (31.7.-6.8.), d.h. seit 623 Wochen.
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